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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192604146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-04
- Tag1926-04-14
- Monat1926-04
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.04.1926
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Riesaer H Tageblatt «Nb Anzeiger Mtblatt«Md AaMgty. »raht-nschriftr r°g.»latt Mesa. Das Riesaer TageAatt enlhillt die amNtchttl Bek«l»r«achu»,ell -er «mtSyantztmauufchaft «rotzeuhaiu. de» ««ttgericht». der «mttaawattschast beim «mts-erichte «nd dü» ° Rate» der Stadt Riesa, de» Kiaamamt» Riesa »ad de» vau-tzollamtS Meiste». Jr 86. Mittwoch, 14. April I»S6, alceuds. 7S. Jahr«. Da« Mtejaer raaeblatt erlchr»« t«de» Laa adrnd« '/,» Uhr mit «»«nähme der Sonn, und Festtag«. veptKapreM, g«üe» Lukacie-ayuc-cu, cm ecuen Mucwc L Mir: -o durch Boten. Für den Fall de« Eintreten« von Produktion«v«rteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialtenpreis« broalten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anretge» für die Stummer de« Ausgabetage« sind bi« S Uhr vormittag« auf-uaeben und im voraus zu bezahlen-, eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen, (gründpreis für die 3V ww breite, 3 ww hohe Grundschrist-Zeile <« Silben) 25 Gold-Pfennig»; die 8S mm breite Reklamezeile 100 Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Satz 50"/, Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage etngezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs g«ät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — In: Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BrförderungSetnrichtunge» — h»t der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlteserung der Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezug«preise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer 4 Winterlich, Riesa, »«schift»stelle: Goetheftritze äS Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrlch, Riesa. Die Mrüstllngskomödie. Müu lese die letzte Note Tschitscherins an den General sekretär ücS Völleronndes nach. Man lese sie genau nach, denn sie ist wirklich lesenswert. Selten ist wohl mit schärfe rem Sarkasmus und rücksichtsloserem Hohn das Jntriguen- aesplnst der Genfer Herren zerpflückt worden, als mit den Worten, mit denen der russische Außenminister die Teil nahme seines Landes au der kommende» Abrüstungskonfe renz in Genf ablchnt. Damit soll nicht gesagt sein, daß wir die Begründung Tschitscherins, mit der er die Absage motiviert, als stichhaltig anerkennen. Sowjctrutzland ver langt von der Schweiz so etwas wie eine Ehrenerklärung. Es will sich mit der diplomatischen Erledigung, die die Schweiz dem Worowski-Mord zuteil werden lieb, nicht be gnügen. Verlangt ausreichende Sicherheiten. Eine sehr scharf formulierte Entschuldigung. An und für sich Forde rungen, die eine gewisse Berechtigung haben. Wenn sie non einem Staat erhoben würden, der sich in ähnlichen Füllen genau so zu verhalten pflegt, wie er wünscht, baß andere sich verhalten. Aber Rußland hat gerade uns Deutschen Beispiele gezeigt, die gerade dazu nicht beitragen tonnen, von Rußland als empfehlender Hinweis aufge- grisfcu zu werden. Also, mit dieser äußeren Begründung ist cs nicht weit her. DaS Interessante in der Note ist lediglich die Kenn zeichnung, die Tschitscherin der ganzen Abrttstungskomödie zuteil werden läßt. Mit dürren Worten sagt er es den Vertretern der Großmächte ins Gesicht, daß sie in Wirklich keilt gar nicht an eine Abrüstung denken, daß sie an diese Materie nur herantreten, weil sie eben einmal im Völkcr- bundsstatut vorgesehen ist und der Vorschrift, wenigstens formell, nachgekvmmen werden soll. Tschitscherin jagt, die Mächte des Völkerbundes hätten gewußt, daß Rußland cm einer Abrüstungskonferenz nicht teilnehmen konnte, wenn zum Verhandlungsort Genf gewählt würde. Die Vertreter der Völterbuudsmächtc teilten mit den Sowjets die gleiche Ueberzengung, daß eine Abrüstungskonferenz ohne Teil nahme Rußlands zur Zwecklosigkeit verurteilt sei. Hätten die Vülkerbundsmächte daher wirklich und ehrlich die Ab sicht gehabt, in dieser Frage ein Ergebnis zn finden, so Hütten sie auch sicherlich die Möglichkeit geschaffen, Rußland die Teilnahme au der Konferenz zn erleichtern. Daß Genf doch als Tagungsort gewählt wurde, zeige, daß diese ehr lichen Absichten niemals bestanden hätten. Es liegt etwas Wahres in diesen Worten TtschitscherinS. Die letzten Fahre haben eS zu deutlich gezeigt, baß keiner der Staaten, die jetzt für die Abrüstungskonferenz eintrctcn, auch wirklich den ernsten Willen haben, die Rüstungen cin- zuschrünkcn, geschweige gänzlich abzurüstcn. Frankreich hat seine Stellungnahme zn dieser Frage wiederholt unmiß verständlich dokumentiert. Auch Italien ließ keinen Zweifel, daß es diesem Plan wenig Sympathie cntgcgenbringt. Und England? Sein Mvssulabentcuer wird nicht gerade be lebend auf den Eifer Londons einwirkcn, die Abrüstungs verhandlungen zu beschleunigen. Auch Japan hat mit seinen Bedenken nicht zt,lrttckgehaltcn. Also, alle diese Völkerbunds staaten sind gerade keine Freunde der Abrüstung im eigenen Lande. Für eine Abrüstung sicherlich, aber nur für eine Abrüstung der anderen. Aber die Konferenz steht nun einmal auf der Tages ordnung. Diese Tagesordnung verlangt zum mindesten eine parlamentarische Erledigung. Auch eine Vertagung, eine Verschiebung der Beratungen sind eine parlamentarische Erledigung. So wird man wohl annchmen müssen, daß die Absage Rußlands sehr gelegen kam. Vielleicht, dirß diese Absage Rußlands erzwungen wurde. Um eben so die Ver schiebung, die parlamentarische Erledigung des unangenehm sten Punktes der Tagesordnung herbeizuführen. Es liegt in der Hand des Völkerbundes, diese Ver mutungen zu zerstreuen. Die Note Tschitscherins zeigt den Herren in Genf, woran sie jetzt sind. Wünschen sie wirklich die Teilnahme Rußlands an der Abrüstungskonferenz, wünschen sie wirklich eine schleunige Lösung deS Abrüstungs problems, dann werden sie sich auch zu den Maßnahmen verstehen, die die Hindernisse beseitigen. Aber wir glauben uns nicht zu täuschen: sie werden das notwendige Entgegen kommen nicht zeigen. Damit ist das Schicksal der Ab rüstungskonferenz besiegelt. Trotzdem wir dem Standpunkt Tschitscherins eine gewisse Berechtigung nicht absprechen können, glauben wir doch, daß es klüger von ihm gewesen wäre, sich nicht so leicht in die Wünsche der BölkerbundS- mächte einsptnnen zu lassen. Er hätte eS wirklich einmal versuchen sollen, den Abrüstungsgedanken des Völkerbundes auf die Probe zu stellen. Etwas Unangenehmeres hätte er mit seiner Bereitwilligkeit, an der Konferenz tetlzunehmen, seinen Völkerbundsgegnern nicht antun können. Aber wir sürchten, Herr Tschitscherin nimmt es selbst nicht so ernst «nit dem Gedanken, der den Weltfrieden bringen soll. Auch die Expansionspolitik eines Bolschewismus hat kein Inter esse an der Weltabrüstung. So ist letzten Endes der Noten wechsel zwischen Moskau und Genf ein Spiel mit Worten, das im Grunde genommen von beide» Setten das Gleiche bezweckt: die Abrüstungskonferenz ad calendas gaccas zu vertagen. Was wir Deutsche angesichts dieser Verhältnisse aus einer Abrüstungskonferenz zu suchen hätten, ist uns uner- sichtlich. Wir haben abgerüstet. Wir haben den Gedanken, der den Weltfrieden bringen soll, verwirklicht. Die anderen haben versprochen, uns nachzufolgen. Was wir von Entente versprechungen zu halten haben, bas hat uns die Erfahrung gelehrt. Liquidieren wir also unsere Hoffnungen. Verschiebung der Abrttstuugskonfereuz- Morning Post meldet, die endasiltige Weigerung Sow- setrnßlands, an der Abrüstungskonferenz teilzunehmen, werde vielleicht dazu führen, daß die gesamte Frage der Abrüstung zu Lande vorläufig verschoben werde. Daily Herald hält es >ür käst sicher, daß die Abrüstungskonferenz verschoben wird. Die französische Regierung werde einen dahingehenden Vorschlag machen. Dieser Entschluß sei ans Grund von Bonconrs Warschauer Besprechungen mit Ver tretern der polnischen und rumänischen Regierung zustande gekommen. Die Schweiz und DentschlaudS Aufnahme in den BöHerbnudsrat. Der««. lFunkspruch.) Gegenüber Blättermeldungen, wonach BnndeSrat Motta im Schweizer Ständerat erklärt baden soll, daß die Schweizer Delegierten ans der Herbst» tannng des Völkerbundes für die Ausnahme Deutschlands in den Bölkerbundsrat, aber gegen die Schaffung neuer Ratssitze stimmen sollen, teilt die Schweizerische Depeschen» naentnr mit, daß Bundesrat Motta nichts derartige« ge sagt bade. Die Schwei» sei aber gegen eine Erweiterung des BölkerbundSrates außer dem Eintritt Deutschlands. zur Fragt »er FMnMOiW. vdz. Berlin. Im Reichstag traten gestern die Ver treter der Regierungsvarteie» zu einer Konferenz mit dem MeichSinnenmtnister Tr. Külz und Vertretern des Reichs- justizministeriums zusammen, nm die Verhandlungen über den Konivromißeutwnrf für die Fürstenabfindnna fortzu führen. Die Verbandtunaen bezweckten die textliche Fest stellung der Kompromiß- Vorschläge, die dem RerchSkabinett zur Beschlußfassung unterbreitet werden solle». Sie be gannen am Vormittag und wurden nach einer kurzen Mit- tagspaufe iortaesetzt. Die Verhandlungen hatten streng vertraulichen Charakter. Um die endgültige Formulierung des AbfindnugS- kompromiffes. )( Berlin. Zu den gestriaen Verhandlungen der Re- gicrungSparteien über den Konipromißentwnrs zur Fürsten abfindung teilt das „B. T." mit, daß der Kmopromißent- wnrs während der Osterferien noch einmal vom Reichsjustiz ministerium überarbeitet wurde und eine Reihe von Aende- rungen vorgenommrn worden sind. Die gestrige» Bespre chungen ergaben eine Reibe von Differenzpunkten, vor allem in der Frage der Rückwirkung. Das Blatt rechnet damit, daß der Reichskanzler die Führer der Regierungsparteien für Freitag zu einer Besprechung zulammenberufen wird, bei der dann, soweit die Regierungsparteien in Frage kommen, die Entscheid»«» über den abgeänderten Kompromihentwurs fallen soll. Wahrscheinlich wird der preußische Frnanzmi- nister am nächsten Dienstag im RecktSausichuß für die preußische Regierung eine Erklärung für den Kompromiß entwurf abgeben. Das Plenum des Reichstags dürfte sich in den letzten Apriltagen mit der Angelegenheit befassen. Mussolinis Afrikareise. Die italienische Presse laßt die wahren politischen Ab sichten. die Mussolini mit seiner TrtpoliSreis« bezweckte, nicht erkennen. Zum mindesten verliert sie sich nur in vag« Andeutungen. Andererseits geht ober aus englischen Zeitun gen hervor, daß zur Zeit Verhandlungen über die wirtschaft liche und politische Durchdringung von Abesinie» statt finden. Man hört auch, daß Angora mit erhöhter Aufmerk samkeit Worte mid Taten Mussolinis verfolgt und mit ernster Besorgnis von der immer stärker werdenden italie nisch, englischen Interessengemeinschaft Kenntnis nimmt. Kennzeichnend ein Artikel der Tribuna, der darauf binweift, daß die neuen Lebensenergie» Italiens sich gleichzeitig nach Norden und Süden richten. „Während Italien die Oase von Dscharabus neu hinzu erworben bat, bat Mussolini gleichzeitig die „frechen deutschen Anmaßungen" gegen Süd tirol zurückoewiesen. Während er nach Tripolis fährt, steuert das Luftschiff „Norae" zMn Nordpol zu". Wir sind weit davon entfernt, der Persönlichkeit Mussolinis nicht die Gerechtigkeit zu leiben, die sie verdient. Er weiß, was er will. Er weiß, daß sein Wille für Italien Großes schaffen kann. Vom italienischen Standpunkt aus ist er der Führer, den ein Land braucht. Aber ob die Welt von diesem Mus solini viel Nutzen gewinnen wird, ist eine andere Frage. Konfliktstoffe, die den Weltfrieden bedrohen, liegen ge nügend in der Lust. Der Welt würde es nützen, wenn diese Konfliktstoffe zum Ersticke» kämen. Aber Mussolini ist kein Friedensapostel. Er wirst neuen Zündstoff in diese Welt, und vergißt als Italiener, daß diese Welt unter Umständen stärker ist als sein Land, als er selbst, als sein Wille und sein Diktatorwahn. Dieser Gegensatz zeigt, welche Gefahr Mussolini für den Weltfrieden bedeutet. Es ist sehr bedauerlich, daß auch Kirchensjirsten, die doch die ge- eigneten Interpreten des Weltfriedensgedanken« zu sein haben, dem Erobererwahn Mussolinis Vorschub leisten. Wenn der Bischof von Livorno die Reise Mussolinis nach Tripolis gleich mit der des Erzbischoss von Genna setzt, der eine Madonnenstatne nach Tripolis bringen will und im Zusammenhang hiermit erklärt, Italien sei das erste Land in der Verteidigung und in der Ausübung der christ liche» Zivilisation aeaett alle Barbarei, so stellt er sein Christentum und seine kirchliche Mission der rücksichtslosen Machtpolitik Mussolini« zur Verfügung. Ob er damit in Wirklichkeit seinem Lande rind der Menschheit einen gute:/ Dienst tut, ist fraglich. Ae MemMM io Mmllo. Baris. Einem Vertreter des „Temps" geaennder erklärte General Simon, der an der Spitze der französische» FrirdrnSdeleaation steht, u. a.: Abd el Krim ist nicht der einzige Führer; wir werden mit de» Vertretern aller Stämme, die zu nnS gekommen sind, verbandeln. Es ban delt sich nickt um Verhandlungen im Namen Spaniens und Frankreicks, sondern um Verhandlungen im Namen der scherisiscken Negierung, deren Vertreter an Ort und Stelle sich uns anschließen wird. Ter Maahzen allein ist berechtigt, die Unterwerfung entgegenznnehmen. Durch die Wiederherstellung des Wirtschaftslebens wird der Ris- ausitand viel eber erstickt werden als durch irgendein« andere Maßnahme. Die Unterhändler Abd el Krims. )( Varis. Urbrr die drei Unterhändler, die im Namen Abd el KrimS mit der französischen und spanischen Deleaa- tion in Udickda verhandeln werden, werden folgende An gaben gemacht: Si Mohammed Azerkani, ein Schwager Abd el Krimi, ist nicht nur Außenminister, sondern ver waltet auch das Marineministerium. Ter zweite Delegierte, Si Mohammed Hitmigel Hadj Ben Hitmi, ist ein Vetter Abd el KrimS und Kabinettschef im Außenministerium. Der dritte Delegierte, Hadi Mohammed Sckeddi, ist Kammerherr Abd el Krims. Alle drei gehören dem Stamm der Beni Uriaghel an, dem auch Abd el Krim entstamm^ * Painlevs über die Verhandlungen mit den Rifleute«. Varis. lFunkspruch.) Kriegsminister Painlev« bat nach dem Petit Parisien nach Schluß des gestrigen Minister- ratS über die mit den Rifleuten demnächst beginnenden Verhandlungen erklärt, daß diese mehrere Wochen dauern würden. Was die in der Prene veröffentlichten Friedens bedingungen betreffe, die von Frankreich und Spanien den Riileuten angeboten seien, so bandle es sich nicht um eigent- licde Friedcntzbedingungen, sondern um Hauptpunkte, die als Verhandlungsbasis dienen sollten. Man müsse immer einen gewissen Spielraum lassen, um den Unterhändlern di« Möglichkeit zu geben, gewisse Ecken abzurunden. Verhandlungen mit dem Daweskommiffar. qu. Berlin. Von gutunterricht«ter Seite erfahre« wir, daß die Verhandlungen der Reichsregierung mit dem Dawrskommiffar über die Frage der Birrsteuererhökuug für heute Mittwoch vorgesehen sind. Es verlautet, daß der Kommissar nicht die Absicht habe, das Haager Schiedsge richt anznrusen, da er glaubt, mit seinem Einspruch recht mäßig vorgegangen zu sein. Ter Rcichsregicrung liegt je doch daran, ein Gutachten übe» die genau festgesetzten Kam- petrnzrn des Kommissars zu erhalten, nm auch in Zukunft für alle Fälle gerüstet zu sei«. Faschistische Ausschreitungen in Prag. Prag. (Privatmrldung.) Nach einer faschistischen Ver sammlung, in der es zu scharren Angriffen gegen den Minister des Aeußeren Dr. Benesch und zu Tätlichkeiten gegen An gehörige anderer tschechitcher Parteien kam, drangen gestern nacht etwa 30 Faschisten in das Restaurant des Deutschen Hauses «in. wo sie tschechische Lieder sangen und durch herausforderndes Lärmen das Eingreifen der Polizei ver- anlaßten. Diese nötigte schließlich die Demonstranten, deiz Saal zu verlassen. Reichsrentnertagnng in Kastel. vdz. Aus der ReichStagung des Deutschen Rentner- bundeS in Kassel wurde eine Entschließung angenommen, in der mit Befriedigung davon Kenntnis genommen wird, daß das Rentnerverwraungsgesetz dem Reichstag vorgelegt worden ist. Die Bundesversammlung fordert dringend, daß aus diesem Wege mit aller Energie fortgeschritten wird. In einer zweiten Resolution wird verlangt, daß die Bun desleitung ihre Schritte zur Abänderung der Anfwertungs- ««setze unentwegt fortseben möge. Am schnellsten dürsten die Härten der jetzigen AufwertungSgesetzc nach Ansicht der Versammlung durch eine Gesetzes-Novelle zu beseitigen sei». SM tz» LkiWSU SMOWWM. * Leipzig. Am 2. VerhandlurwStage gegen die 6 Frontbannleute wegen des Sprengftoffkomplotts auf die Leipziger Synagoge verurteilte das Gericht die beiden Hauptangektagten Reinhardt und Kirsten, wie der Staats anwalt beantragt hatte, wegen Vergehens nach 8 6 des SprengfloffgesetzeS z« je s Jahren Zuchthaus, die übrige» Angeklagten wegen Vergehens nach 8 12 desselben Gesetzes zu Gefängnisstrafen von S Dagen bis zn einem Monat. Mi M»: KrMederser kilsner! M Mmch miß ttrck wer.
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