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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192604278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-04
- Tag1926-04-27
- Monat1926-04
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1926
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Mesaer H Tageblatt und Anzeiger Mtblaü «Id A«)tigerj. Lr-Ht-Mschrift! r°g.»iatt «tefa. La» Riesaer Tageblatt enthält die amttichttl Betanntmachunge» " der »«tthan-tmanuschaft «robenhain. des Amtsgericht», der «mtSaalvaltschaft bei« Amtsgerichte und des Rates der Stadt Riesa, de» Finanzamt» Riesa «ud de» daudtzoUamt» Meitze«. Postscheckkonto: Dresden 1SSV Girokasse Riesa Nr. L2. F- 97. Dienstag, 87. April I9L6, abends. 79. Aahrg. Da« Riesaer rageblau erschelNtHrÜ^äg abends ^,<t Uhr mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Ar»»» «»Preis, gegen loorauszaytauj,. ,uc «»neu Munal 2 Marr P»e>ung uura> Pun p>,«c durch Boten. Für den Falt de« Eintreten» von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise bebalten wir un« da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung v or. 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Geschäftsstelle: Goethestratze 29 Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich. Riesa. Moskaus großer Tag. Moskau gibt dem Abschluß beS Freundschaftsvertrages zwischen Deutschland und Rußland eine Bedeutung, die sympathisch berührt. Die Volkskommissare haben eS sich nicht nehmen lassen, die Fertigstellung de» Paktes in einer seierlichen Sitzung der Zentralexekuttv« dem russischen Volk bckanntzugeben. Litwinow, der stellvertretende Volks kommissar für auswärtige Angelegenheiten, hielt eine längere Rede, in der er den genaue» Inhalt des Paktes mitteilte. Im allgemeinen entsprechen di« einzelnen Ar tikel des Vertrages den Mutmaßungen, die schon gestern durch die deutsche Presse einer größeren Oesfentlichkeit bekanntgegeben wurden. Die kritische Würdigung, die Litwinow dem Vertrag gibt, dürfte auch in Berlin geteilt werden. Wenn er sagt, daß die deutsche Regierung den Locarnopakt als ein ÄertragSwerk ansteht, baS nur dem Frieden dienen soll und der Verständigung unter de» Völker,», so findet er sich zu derselben Beweisführung, mit der auch die Neichsbehörden versuchten, den neuen Ruffen vertrag als eine Auswirkung eines wahren und ehrlichen LocarnogeistcS hinzustellen. In der Tat, in dem Ruffen vertrag gibt cS keinen einzigen Punkt, der irgendwie als eine Bedrohung gegen andere Nationen aufgefaßt werden könnte. London uird Paris dürfte zur Beachtung empfohlen werden, daß auch Litwinow kategorisch erklärt hat, weitere Geheimverträge oder Geheimprotokolle beständen nicht, und daß die Sotvjetregierung sich bereit erkläre, mit jedem anderen Staat einen solchen Vertrag zu schließen. Beweis kräftiger kann nicht dargelegt werden, daß das neugeschaffene Vertragswerk nur dem Frieden dienen soll, also sich durch aus in den Geist der Verhandlungen etnfügt, die in Locarno begonnen haben, aber leider bis jetzt ein befriedigendes Ende noch nicht brachten. London un- Paris werde» ver mutlich erst zu -em Ruffenvertrag Stellung nehmen, wenn der Inhalt des Vertrages amtlich durch die deutschen Be hörden veröffentlicht ist. Wenn wir auch durchaus über- icugt sein dürfen, daß Lieser Sonderschrttt der deutschen Negierung in den Ententestaaten wenig Gegenliebe findet, so glauben wir doch nicht, daß sie auf Grund der Völker- vundssatzuugen und der Bestimmungen des Locarnover trages irgendwelche Bedenken geltend mache»» können. Sollten sie sich aber dennoch zu Protestaktionen verstehen, so würden sie deutlicher als durch andere Unterlassungs sünden der Welt dokumentieren, daß sie mit den Verhand lungen in Locarno Ziele verfolgt haben, die nicht mit dem iibereinstimmen, was in Reden von ihren verantwortlichen Politikern gesagt wurde. Sie würden sich durch eine solche Protestaktion zu einer Politik bekennen, die von Befriedung nichts weiß und nur die eine Absicht verfolgt, eine miß liebige Sowjetunion cinzukesselr», um sie bei günstigster Gelege,»heit zu zwingen, ihre staatliche Unabhängigkeit auf- zugcben und ihre Politik einer Ententemachtpolitik dienstbar zu machen. Die Eirtentewelt weiß, daß Deutschland seine Sand für solche Bestrebungen niemals leihen würde. Die Neichsregierung hat sich zu Locarno gefunden, weil sie glaubte, daß dort ein Friedenswerk geschaffen werden sollte. An einem solchen Friedenswerk mitznarbeiten, kann sich auch das ohnmächtige Deutschland bereit erklären. Machtpolitik zu treiben aber hindert ein Versailler Schandvertrag. Das ist eine Selbstverständlichkeit, zu der sich jedermann bekennen muß, der nur einigermaßen logisch denken kann. Es er scheint uns daher wenig wahrscheinlich, daß die Entente mächte ein Veto gegen den Ruffenvertrag einlegen werden. Die ReichSregterung hat auch bei diese» Verhandlungen ein durchaus offenes und ehrliches Spiel gezeigt. Unsere Loearnopartner waren von de» Besprechungen unterrichtet, sie wußten, was wir mit diesen Verhandlungen bezwecken wollten. Der Vertragsabschluß und der Vertragstnhalt ist ihnen gleichfalls notifiziert worden. Der Vorwurf einer Illoyalität kann Deutschland daher nicht gemacht werde», auch nicht der Borwurf, daß es Sonderakttonen unternimmt, die sich mit dem Geist von Locarno nicht vereinbare» lassen. MMll—kll M MMWlt. Gestern, am 26. April, jährte sich bekanntlich der Tag, da Generalfeldmarschall von Hindenburg zum Reichspräsi denten gewählt wurde. Dieses Jahr, eine Zeit vieler Leiden und Schmerzen, war dennoch ein Jahr des Wiederaustieges. Trotz Wirtschaftskrise» und mancher politischen Gefahren im Inneren und Aeußere» können wir heute doch hoffen, daß die enge Umklammerung des Bersaill«, Vertrages sich bald etwa» weiten und erträglicher gestalten wird. Die damals im Aufruhr der Leidenschaften von seinen Feinden gegen Hindenburg gerichteten Angriffe haben sich als gegenstands los erwiesen. Der Reichspräsident hat sei» Amt ver waltet, wie es die Verfassung vorschreibt, und wie die, die seine Wahl befürwortet haben, es erwarteten. Zwar ist ihm sicherlich manche Entschließung, nmnchc Zustimmung recht schwer geworden, aber er nahm die Pflicht seines hohen Amtes wahr, ohne sich durch irgendwelche Vorein genommenheit, durch irgend ein Dogma verblenden zu lasten. Niemand, und wer es auch sei und wo er auch stehe, darf vom Reichspräsidenten Parteipolitik verlangen! An Ueber- zeugungen hat Hindenburg gewiß nichts aufgegeben, und das ist ja gerade -aS Kennzeichen bedeutender Männer, das» sie im Einklang mit ihrer Uebcrzeugung über sich selbst und Sen engen Kreis ihrer Berater hinauszublickcn vermögen auf dasjenige, was die Allgemeinheit benötigt und braucht. Dieser Forderung ist der Reichspräsident voll und ganz gerecht geworden. Bon Hindenburg verkörpert heute in seiner Person die Einheit des deutschen Volkes, wie er cS bet seinem Besuch« im Rheinland aussprach: „Der Rhein iü anker Schicksals«»«». Er gehörte «nS, wenn wir etnia waren, und verloren ihn, sobald »vir uneinig waren. Darum sei der Rhein uns immer eine Mahnung zur Einigkeit!" Deshalb können wir mit Dr. Jarres, dem Duisburger Oberbürgermeister, zum Reichspräsidenten sprechen: In Liebe und Dankbarkeit gilt am heutigen Tage ihm unser verehrungsvoller Gruß. Möge dem schwergeprüften Baterlande -er Himmel noch lange diesen Vater erhalten. ßnIiMW du Aüntsmiü» iis Berlin. Nach den bisherigen Dispositionen der Par teien sollte die bevorstehende TaamiaSveriode des Parka- menteS nur von kurzer Dauer sei», nm den Abgeordneten während einer langen Sommerpause die Möglichkeit einer engen Fühlungnahme mit ihren Wählern zu geben. Da die Verabschiedung des ReaierungSkomvromIffeS in der Fürstenabfindung voraussichtlich verschoben werden muß, bis der sozialistische Volksentscheid durchgesübrt ist, hält mai» eS in parlamentarischen Kreisen für durchaus wahr scheinlich, daß die Sitzungen sehr viel länger in den Sommer hinein verschoben werde» mästen, als man ursprünglich an genommen hatte. Auffällig ist gegenwärtig die Reserve, In der der Reichskanzler Dr. Luther sich ohne Zweifel absicht lich hält. Man vermutet, daß er erst dann wieder aktiv in die Verhandlungen eingreisen wird, wenn die Parteien er klären, keinen Ausweg mehr zu finden. Es Ist wahrschein, lich, daß in dem gleichen Augenblick das Verlangen der Regierung an die Parteien gestellt wird, das Einschränkungs gesetz anzunebmen. Die Ausfichte»» sür die Annahme dieses Gesetzes, das nicht nur den Volksentscheid in der Aufwer- tunqSsrage unmöglich macken soll, sondern gleichzeitig die Rangordnung der Volksentscheide in der Gesetzgebung über haupt bestimmen wird, werden sehr verschieden beurteilt. Als letzte»» Ausgang aus allen Schmierigkelte»» bält man sich die ReickStagSauflösung in Reserve, wenngleich es frag lich ist, daß durch Neuwahlen unter der Parole d«v Fürsten- rnteignnna enie günstigere Zusammensetzung des Parla mentes erzielt werden kann. ! SickmiW da Li'MMMm. *Genf. Die gestrige Sitzung der Kommission zur Vorbereitung der WirtschastSkonserenz begann um 5 Uhr uachmittags und dauerte bis gegen 7 Uhr. Der erste Tag brachte keinerlei Klärung über di« zu behandelnde» Prob leme und das Programm der bevorstehenden Tagung. Be- drutsam war, daß bereits in dieser erste»« Sitzung der Gegensatz zwischen den englische« und französischen Ver treter» zum Ausdruck kam. Er verspricht das beherrschende Moment während der ganzen Sitzungsperiode zu werden. ES bandelt sich hierbei hauptsächlich um das Programm der Entwicklung der nationale» Industrie«». In einer einleitenden Aussprache wies zunächst TheuniS als Vor sitzender auf den versöhnlichen Charakter der Verband lunge»» hi»» und bat die Anwesenden, offen ibre Meinung zu äußern ohne Rücksichtnahme auf die Beziehungen ihrer Länder. Als erster Redner der Generaldebatte erhielt der Eng- Kinder Llevelin Tmttb das Wort, der von der Arbeit der Kommission praktische Resultate verlangte und darum für «ine Beschränkung des Programms eintrat. Er wies ins besondere auf die Hindernisse hin, die den internationalen Warenaustausch und die Produktion behinderten. Der französische Gewerkschaftler Joühaux warnte vor theoretischen Erörterungen. Er regte die Einsetzung von Unterausschüssen an. Hieraus entwickelte er ein umfangreiches Programm, aus dem folgende Gesichtspunkte bervorznheben sind: 1. Stabilisierung der Währung. 2. Internationale Ver ständigung auf dem Gebiete der Handelspolitik; die Be- kämpsung des Dumpings und Zollfreiheit für die Rohstoffe und Nahrungsprodukte; Kontrolle der Produktion von Getreide, Eisen, Baumwolle, Gummi, Petroleum und Stein kohle; Einschränkung der Ueberproduktion- 3. Enge Zu sammenarbeit des Völkerbundes und aller wirtschaftlichen und gewerkschaftlichen Spitzenoraanisationen zur Regelung der Produktion; Kampf gegen die Arbeitslosigkeit; Hebung des Lebensstandards der Arbeiterschaft; internationale Verständigung über gemeinsame ArbeitS- und Arbeiter politik. Als letztes Ideal stellte er die «uropätsche Zoll union hin. Der Amerikaner Profefsor Noung betonte, daß ,s Aufgabe der Wirtschaftskommission sei, die kranke Wirt schaft zu heilen. Als letzter sprach der italienisch« Grositndüftri«lle Pirelli, der als eine der Hanptursache» der Wirtschaft«»»», stellung nach dem Kriege auf das Entstehe»» der zahlreichen neuen Industrien in den neuen Staaten hinwies. Die Ans- nahmesähigkeit der Kolonien »nützte gesteigert werde», nm d«» Absatz der nationalen Produktion zu steigern. Für dc» weiteren Verlauf der Generaldebatte, die beute vormittag stattfinden sollte, habe» sich weitere 7 Redner angemeldet, darunter auch Staatssekretär Trendelenburg. Ansprache Mussolinis in Mailand. Mailand. (Funksvruch.) Trotz eines schweren Ge witterregens batten fick gestern abend über Svvvv Faschisten zu Ebren Mussolinis auf dem Domplatz «»gefunden. Mussolini dankt« den Demonstranten und erklärte u. a.: Diese Znsammenkunst im Regen zeigt mir, daß ihr auch mit demselben Gleichmut im Gewehrseuer stehen bleiben werdet. Mailand, das in der Vergangenheit Italien die Losung des Faschismus gegeben bat, rüstet sich, um sie auch für die Zukunft zu haben. Mussolini schloß mit dem Aus- ruf: Sckwarzhemden! Kugeln fliegen vorbei und Musso lini bleibt! Diese Worte wurden mit maßloser Begeiste rung ausgenommen. Msmisin Zum Lr. W sin S«s AnsüMiMW. )s Aunaberg. Auf einer zur Einlegung der Landes tagung des Landesverbandes Sachfen des Vereins sür das Deutschtum in» Ausland hier veranstalteten großen Teuisch- tunisseicr sprach Rcichsministcr des Fniiern Tr. Külz über die einigende Kraft der große»« deulichen Knlturgcmeinichas». Unsere Zeit, sührtc der Minister u. a. aus, is» überreich an Tagungen und Versammlungen politischer, wirtschasl- licher und kultureller Art, überreich aber auch an der politi sche»» und sozialen Tisscrenzicrnng denen, was ans solchen Tagungen verhandel» wird. Unsere Teulichunns.'agungcn aber dürfen und müssen ein anderes Gepräge haben. Wir wollen sie frei hallen von allen» Trennenden und in ihnen allein lebendig sein lassen den einen und einigenden großen deutscher» Gedanken. Wenn es in unserer io selnam zer rissenen und zcrllüsteten Zeit überhaupt noch eine Quelle des Gemeinschaftlichen gibt, dann kann sie nur dem Gefühl des Tcutschseins entspringen. Der dcutschc Gedanke ist größer als alle parteipolitische» Gesichtspunkte. lieber der Eingangspforte zu jeder Tennciunmslagung sollte, aus dem Streit des Alltags sic heraushcbcnd, das Won sieben: „Ziehe Deine Schuhe aus, der Boden, da Tu steh'», ist heiliges Land." Hier fühlen wir uns nich» nur eins als Glieder der großen staatlichen Gemcinschas» des Deutschen Reiches sondern auch als Glieder der grvßcu ivcllnmsaisenden deur- schen Volksgemeinschaft von hundert Millionen Menschen. Irr den Zeiten, in denen wir uns an den Strahlen einer helleuchtenden deutschen Sonne erwärmen konnten, haben wir im Deutschen Reiche nicht immer ein vertieftes Ver ständnis für die große deutsche Voltsnunsfrage auch außer halb unserer Grenzen gehabt. Erst das gemeinsame Unglück hat es uns wieder tiefer fühlen lauen, daß außer uns Deutschen in» Reich auch noch viele Millionen Deutscher in andere« Staate« unter gleicher, vir noch schwererer deutscher Not leben als wir. Unser Bestreben muß es sein, diese Kräfte dem gesamten Tciirschrum zu erhalten. Tas ist ein ebenso selbstverständlicher ivic notwendiger Ausfluß des deutschen SclbsterhaltnngsVillenS in der Welt. Wer die Weltgeltung des Teutschtums wieder Herstellen will, muß seine inneren Kraftaucllcu vertiefen. Die stärkste Kraftquelle des Deutschtums liegt in der deutsch«» Kultur. Tie Be deutung unserer Arbeit sür die Erhaltung und Stärkung unseres Auslandsdeutschtums lieg» deshalb für nnö auf kulturellem Gebiete. Tie Deutschen, die außerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches leben, aber sich gleichwohl offen zum Deutschtum bekennen, und die an die Mission des Deutschtums iu der Welt glauben, sind lebendige Zcngcu von der Wahrheit des Wortes eines Friedrich Schlegel: „DieTeutschheit liegt nicht hinter uns, sondern vor uns." ÄaS die innere Eigenart des Tcutschseins und des Deutschtums ausmacht,, wird mau in Worten oder in Begriffsbestimmun gen nie voll erfassen können. „Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werüet's nie erjagen." Wohl aber werden wir zu erkennen verinögen, von welchen Grundpfeilern dieses Deutschtum getragen wird: ES sind die deutsche Familie und das deutsche Sans, das gilt für das Ausland in gleicher Weise wie für das Inland. Dort, wo die Familien und Schulen deutsch sind, da sind die Menschen deutsch, und wir wollen, daß die deutschen Menschen als solche sich selbst und uns erhalten bleiben auch dort wo sie in sremben Sraalsverbänden und unter anderen Völkern leben müssen oder leben »vollen. Wir wollen gewiß, daß der Deutsche loyaler Staatsbürger auch des fremden Landes ist, in das ihn das Schicksal oder sein eigener Wille cingegliedert bat. Aber frei und stolz soll der Blick dem deutschen Batcrhause zugewender bleiben, dort find die Wurzeln seiner Kraft. Selbstbewußtscin als Volk, auch über die staatliche Grenze hinweg ist nicht gleich bedeutend mit Mißachtung anderer Völker oder Staaten, Aber es ist notwendige Voraussetzung der deutschen Selbst erhaltung und der deutschen Weltgeltung. Wer das Deutsch tum für sich und sein Volk will, der muß deutsche Eigenart und deutsches Leben lieben, denn Fichte hat recht, wenn er sagt: „Der Mensch kann nur dasjenige wollen, was er liebt; seine Liebe ist aber der einzige, zugleich auch der unfehlbare Antriev seines Wollens und aller seiner Lebens regung und -bewegung." Aber wir müssen »licht nur da« Deutschtum lieben, sondern »vir müssen auch an den Wert und an die Notwendigkeit des Deutschtums glauben und uns in diesen» Glauben nicht irre machen lassen, wenn uns die Fügung einmal zwingt, durch Niederungen zu gehen; auch dann »miß der Blick zur Höhe gerichtet bleiben. Tie Dentschcn als innere und seelische Gemeinschaft haben ein unsichtbares Vaterland, aber, obwohl llnsichtbar, ist cS ihnen doch eine Verkörperung der Gemeinschaft des Schicksals und der Gemeinschaft der Menschheitswerte, und dieses große deutsche Vaterland ist für alle Deutsche, gleichviel, wo sie ans der Welt wohnen, das Vaterhaus. Wir Deutsche in» Deut sche»» Reich haben vor der Geschichte und vor dem Deutsch tum die Verantwortung, daß das, was in uns und in der Welt als deutsch wirkt, als belebende und befruchtende Gc- nieinschastskrast erhalten bleib». Wir wollen im Deutsch sein de« Inhalt mlsercs Lebens erblick«,» und »volle,» ringen »nd arbeiten, daß das Leben für »ins Tcntsche überall dort, wo sich solche zum Deutschtum bekennen, wieder lebcnswcrt wird. Unsere Arbeit wird sieghaft sein, wenn sie getragen wird vvin deutschen Glauben: „Fch glaube an die Wieder auferstehung meines Vaterlandes, ich glaube an die Not wendigkeit Les Deutschtums in der Welt/
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