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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.05.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192605178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-05
- Tag1926-05-17
- Monat1926-05
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.05.1926
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PostschcLortto: Ntz« «irvkqffe Riesa Str. ÜL Lrahßmschrtft« Tageblatt Mesa, germuf Nr. LS. F-112. «onttg, 17. «ai 192«, «beads. 79. Jahr«. «a« Mesa» Tageblatt erscheint jetz« 2«, at>end« -/,« Uhr mtt «»»nahm« dar Von«, und Festtag«., a«^n Woran,,ayumg, ,ur «s»»u rd,»»mt n Marr«» »rnmg durch Boten. Für den Fall dw SinirrUns von Produktton»verttu«m»,rn, »rhöhungen der Löhne und Materialien»«»« bebalkn wir uns da» «echt der Pretaerhöhung und Nachfordrrung vor. «nzetaeu für di« Stummer de» Ausgabetage« sind bi» » Uhr vormittag» au»,»geben und im voran» au bezahle»; ein« ««währ für da» «rschetnen an bestimmt«« Tag«« und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die SS nun breite, ü nun hohe Bruudschrift-Zeile (S Silben) 25 Gold-Psennig«; di, SS ww breit« Reklamezeile 100 Sold-Pfenntg« ; sträubender und tabellarischer Sah 50'/, Aufschlag. Fest« Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch «lag« etngezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage -Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Vewatt — Krieg oder sonstig« irgendwelcher Störungen de» Betriebe der Druckerei, der Lieferanten oder der BefürderungSeinrichtungen — Hut der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung od«r Nachlieferung d« Zeitümg ad« auf Rückzahlung de« Bezugspreise». RotattonSdnrck und v«leu: Sanger S Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Saethestratz« öS v«rantwortli« für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Ri«sar für Anzetaent«tl: Wilbelm Dittri-b. Riela. Der zerhauene Knoten. Der Entschluß Hindenburgs, JustizminMer Marx zum Reichskanzler zu berufen, zeigt seinen Willen, tue Regierungskrise, die zu einem schier unlösbaren Problem sich zu verdichten droht, kurzerhand zu durchschnetben. Ein Kabinett Marx, dessen Zusammensetzung sich sy gut wie gar nicht von der Zusammensetzung der gestürzten Regie- ruirg Luther unterscheide» wird, bedeutet kein neues Pro gramm, keine Kursänderung. Wenn auch anzunehmen ist, daß Herr Marx in feinem politischen Handeln sich mehr an die Sozialdemokratie anlehnen wird als an die Rechte, so hat er doch durch seine Zustimmung zu den brennend- steir Entschlüssen des vor kurzem gestürzten Kabinetts sich festgelegt. Herr Marx billigte die Flaggenanordnung. Er erklärte sie mit der Verfassung der Republik vereinbar und stellte sich auch auf den gleichen juristische» Stand punkt, den Dr. Luther in seiner letzte» Rede im Reichs tag einnahm. Seine Haltung in der Flaggenfrage ist also gebunden. Denn er kann nicht gut das, was er als Justiz nnnister für richtig und zweckmäßig hält, wenige Tage später > als Reichskanzler widerrufen. Auf der an deren Seite steht die demokratische Partei und auch ein gewisser Teil des Zentrums der Flaggenanordnung nach wie vor in schärfster Opposition gegenüber. Die Flaggen anordnung stürzte das Kabinett Luther. Logischerweise müßte auch einem Kabinett Marx, daS einen anderen Standpunkt. in dieser Frage einfach nicht vertreten kann, dasselbe Schicksal beschicken sein. Aber schließlich, die Wege, die ein nachrevolutionäres deutsches Parteisystem zu gehen weiß, sind oft recht sonderbar. Und dann weiß man ja auch zur Genüge, daß diese Flaagenanordnung des gestürzten Kabinetts nur zu dem Zweck herangeholt wurde, um eine Persönlichkeit zu beseitigen, tue sich die Ungnade der Sozialdemokraten und damit auch automatisch die der Demokraten zugezogen hat- Der Sieg ist errungen. Danrit dürste auch dem Sturm seine Heftigkeit, Energie und Maßlosigkeit genommen sein. Aber es gibt noch andere Fragen, die der Entschei dung harren. Probleme, die viel tiefer in die lebenswich tigen Geschicke des deutschen Volkes eingreifen als die Flaggenanordnung. So der herannahende Volksentscheid über die Fürstenenteignung, das wieder akute Auswer- tungsproblem, Steuer- und Wirtschaftsfragen, die ohne Mitwirkung der Deutschnationalen einfach nicht zu lösen sind. Ein Kabinett Marx im Zusammenhang mir diesen Fragen bedeutet nicht nur keine Erleichterung der poli tischen Hochspannung, eher eine Verschärfung. Wenn auch nickt anzunehmen ist, daß die Deutschnationalen gleich schon in der ersten Sitzung des Reichstages die Ar- beitsmöglichkeit dieses Kabinetts verhindern werden, so ist ihre Einstellung zu dem politischen Kurs, den Herr Marx erfahrungsgemäß einschlagen tvird, fest umrissen. An ihrer Opposition wird sich nichts ändern. Sie wird sich eher verschärfen, denn Herr Marx ist nicht Herr Luther und Herr Luther war nmnerhin eine Persönlich keit, die die politischen und wirtschaftlichen Notwendig ketten erkannt hat, wenn sie dieser Erkenntnis auch nicht immer Rechnung trug. Aber — der ganze Brief Hlnden- burs an Marx deutet darauf hin — man wird dieses Kabinett nicht al- eine endgültige Lösung der jetzigen Krise zu betrachten habe». Man wird ihm wohl oder übel den Charakter eines geschäftsführenden Kabinetts Anerkennen müsse». Das bedeutet, daß ein solches Kabinett von der Notwen digkeit entbunden ist, ein neues Regterungsprvgramm dem Reichstag vorzulegen, was einem Kabinett Marx dre Möglichkeit gibt, die Regierungsgeschäfte Wetter zu führen, ohne von dem Ergebnis eines unmittelbar bevorstehenden Vertrauens- oder Mißbilligungsvotums gefährdet zu wer de». Allerdings fit die Arbeitsmöglichkett, die diesem Ka binett auf diese Weise gegeben ist, nur provisorisch. Im merhin hätten wir wenigstens ein Kabinett. Und es ist angesichts der politischen Hochspannung für Deutschland besser, ein« wenn auch nur teilweise arbeitsfähige Regie rung zu haben aß» gar keine. Diese Regelung entbuioet aber nicht die Parteien von der Ausgabe, möglichst schnell die Hemmungen und Beschwernisse zu beseitigen, die sich einer wirklich tragsähigen Regterunaskoalitton entgegen stellen. Stützt man sich auf die Erfahrungen, die die Wie dergeburt des zweiten Kabinetts Luther lieferte, so wird man zu der Feststellung komme«, daß es bis dahin noch eine gute Weile habe» wird. «röffuuus des «ölner Flughafens. )l Köln. Sonnabendnachmittag wurde der Flughafen der Stadt Köln vutzweilerhof in Gegenwart zahlreicher geladener Gäste eröffnet. Bei der Eröffnungsfeierlichkeit teilte der zuständige Beigeordnete der Stadt Köln Haas mit, daß außer den schon bekannten über Köln führenden Fluglinien in den nächsten Tagen die Linien Varis—Köln—Berlin und Kopenhagen- Hamburg—Köln eröffnet werden. Vom 1. 6. ab wird die erst« Zuoringerlinie Münster—Köln eröffnet, und über eine Linie Saarbrücken—Köln schweben noch Verhandlungen. Wiederaufbau der deutsche» Klutte. Der zweite «reuzerneubau „v" wird gegenwärtia in Wilhelmshaven 1« «»griff genommen. Die Spanten find bereit» gezogen; die Helling mußte verlängert werden. Obgleich sich oi« Kielleguim verzögerte, schreiten die Arbeiten rüstig voran. — SwiUm« 0 wird in Kiel auf den Deutschen vr. Hsrx keiclizltsnrier. iöi Streit« tes tzeitsiMniei «Dk. Rist tt Berlin. Reichspräsident von Hindenburg empfing am Sonnabend de» Reichswehrminifter Dr. Geßler znr Be- richterftattung über seine Fühlungnahme mit de« Oberbür germeister Dr. Adenauer «ud seine anschließend« Bespre- chmrg «it de« Mitglieder« der «eschäftSführenbe« Reichs- re^Jm'^äufe -eS Abends richtete der Reichspräsident an de« Reichsjustizuttuifter Dr. Marr das nachstehend« Schreibe«: -Sehr verehrter Herr ReichsjustiMinift«k Ans de« Berichte«, bi« der vv« «ir «it der Kläruua der politischen Lage betraute Reichswehrminifter Dr. Geßler «ir erstattet hat, habe ich ersehe« «üffe«, daß eine Aendernng der partei politische« Verhältnisse «ud Zusammensetzung «ttweder über haupt nicht »der nur «ach langwierigen, tu, Erfolge zweisel» Haste« Verhandlungen erreicht werde« Knute. Sine solche lange Regieruugskrise verträgt aber die gegenwärtige Lag« des Reiches «icht. VS erscheint mir daher zur Ueberwiuduug der gegeben«, Schwierigkeiten mW zur Lösung der vor unS liegende« Ausgabe« notwendig, daß die bisherige Reichs» regier««« ihre Tätigkeit «»ter ueuer Kührnng fvrtfetzt und ich bitte sie daher, Herr Reichsminister, «IS das älteste Mit glied der Reichsregierung und als Vertreter der größte« in ihr enthaltene« Partei, daS Amt des Reichskanzlers z« Lber- ttühMen, Mit der Versicherung «einer ausgezeichneten Hochach tung bi« ich Ihr ergebener gez. ». Hindenburg.* Lr. Marx au -er Nike -es altes Sthiselts. »dz. Berlin. Die ZentrnmSfraktilM deS Reichstages beschäftigte sich de« gauz«« Sonnt«« ilber mit de« Ersuche» des Reichspräsidenten, an den ReichSjnsti»«i«ifter Dr. Marx als Reichskanzler das bisherige Kabinett weiter,»führen. In der Bormittagsfitzung der Fraktion wurde es für notwendig erachtet, vor einer Entscheidung gemiffe Difsereuzpuukte «it der Deutsch«« Vokkspartei auszugleiche«. Zu diese« Zweck wurde die Sitzung durch eine längere Pause nuterbrachen, in der die Fraktionsführer «U den Araktioussührern der Deut sch«, BolkSpartei verhandelte«. DaS Ergebnis dieser Ver handlungen wurde in folgende« Richtlinie« »iedergelegt. 1. Die bestehende Regierungskrise «nß unverzüglich ge löst werde«, deshalb find beide Parteien bereit, in et« Min- derheitSkabimett etnzMrete«. 2. besteht Uebereiusti«««ug, daß die außen- mrd innenpolitische Lage «tt Möglichster Be schleunigung die Schass«,« einer Regier«»« erfordert, die sich auf eine Mehrheit des Reichst»««» stützt. 3. Für die Mehrheitsbildnng könne« nur Partei« in Frage komme», die die Rechtsgültigkeit bestehender internationaler Ab machungen anerkenne« mrd für die Avrtführnng her bis herigen Außenpolitik eintrete«. Auf dieser Grundlage beschloß die ZeutrumSsraktto» in Mer Abendsitznng, Dr. Marx um die Uebernahme des ReichSkauzleramteS zu bitte«. Dr. Marx begab sich darauf sofort zum Reichspräsidenten mrd wurde von ih« Mit der Führung Les Kabinetts in seiner bisherige» Z«sa«men- setznng als Reichskanzler betrartt. ßillimi Unnar. vdz. Berlin. Bo» Herrn Oberbürgermeister Dr. Ade- naner erhalten wir di« folgende Erklärung: »Wie die Presse bereits zutreffend gemeldet hat, war der Oberbürgermeister Dr. Adenauer ans Köln aus Wunsch der Zentrnmsfraktion -es Reichstages in Betti» eingetroffen zu Verhandlungen mit der Fraktion über eine Lösung -er RegternngSkrise. Dr. Adenauer hat sich sofort dahin ausgesprochen, daß eine Witt ¬ lich ersprießliche Regierung bet dem außerordentlich schwic- rgen Innen- und außenpolitischen Verhältnissen nur aus Grund einer festen Mehrheit im Reichstag möglich sei. Unter diesen Voraussetzungen und zu dem Zweck, endlich eine Be festigung der politischen Verhältnisse zu schassen, würde er einem etwaigen Rufe des Reichspräsidenten Folge geben und seine Person dem Vaterland zur Verfügung stellen. Aus Wunsch der Vertreter der Zentrumspartei nahm er mit dem geschäftsführenden Reichspräsidenten, der mir der Führung der Verhandlungen über die Regierungsbildung beauftragt ist, sowie mtt Führern der Deutschen BolkSpartei und der Sozialdemokratischen Partei Fühlung. Di« Fühlungnahme ergab, daß die Deutsche BolkSpartei weder für jetzt noch auch nach Erledigung der schwebenden Streitpunkte sür absehbare Zeit der Herbeiführung der Großen Koalition, der zur Zeit alleinmögllchen Mehrheitsbilduug. geneigt ist. Unter diesen Umständen erklärte Dr. Adenauer bei einer zweiten Unter redung mit dem stellvertretenden Reichskanzler, daß er die Zentrumsiraktion des Rcichsiages gcbcreu habe, von -em Vorschlag seiner Person gegenüber dem Reichspräsidenten Abstand zu nehmen. M WWimMl? )s Berlin. Wie verlautet, werde das neue Kabinett Marx bis ans eine Ausnahme dem Sabine«, Luther entspre che«. Die einzige Aendernng werde der Eintritt des Abge ordneten Bell als Reichsjnstrzminister und Minister für die besetzten Gebiete sei«. Wie der Montag meldet, werde dcr neue Reichskanzler Marx den Vorsitz in dcr Zentrumspariei und in der ReichStagsfraktiou des Zentrums bis auf weite res beibehalten. Es sei damit zu rechnen, daß das Kabinett sich noch im Laus« des heutigen Tages konstituiert und mög licherweise am Mittwoch die Erklärung dcr Rcichsregiernng vor dem Reichstag abgegeben wird, inan werde dann raich noch vor Pfingsten die Abstimmung über das Vertrauens volum herüeiführen. Ae WtNW MM bestätigt. Berlin. sFuuksprnch.) Reichspräsident von Hiudeu- bnrg hat den bisherige» Reichsjustizmurifter Dr. Marx zmn Reichskanzler ernannt »ud ihn gleichzeitig mit der einstweiligen Wahrnehmung dcr Geschäfte des Reichsmiui- fters der Justiz und des Reichs«iuiftcrs für die besetzten Gebiete beauftragt Kerner hat der Herr Reichspräsident auf Vorschlag des Retthskauzlers Dr. Marx die Mitglieder der bisherige« Rcichsregieruwg in ihre« Aemteru bestätigt. Die icke 8itu> teS Süiiells Rm. Berkin. (Kunkspruch.) DaS neue ReichSkUbttrett ist heute vormittag um XU Uhr zu seiner ersten Sitzung zu- sammengetreteu, nm die Spnftitniernng der Rttchsregiernug in ihrer veränderten Fassung vorznnehmen. Tie Sitzung fand unter Vorsitz deS neuen Reichskanzlers Dr. Marx start. Die Regierungserklärung dürft«, wie verlautet, zum Aus druck bringen, daß die Regierung bemüht sei» werde, -er Aufforderung deS Reichspräsidenten, ein« EiuheitSflagge für Las Deutsche Reich zu schaffen, schnellstens Folge zu leisten. Die vorbereitenden Arbtttea würde« mtt größter Beschleu nigung betrieben werden, so daß die verfassungsmäßige Erledigung der Flaggenfragc noch vor dem Lommer möglich fein werde. Die Regierungserklärung werde serner be tonen, daß die bisherige Politik des Kabinetts «»verändert fortgeführt werde, besonders gelte dies von der Außen politik, deren gleichmäßige Fortsetzung einen feststehenden Programmpunkt bilden werde. Der MseMÄ ün iir Ncknetzrimu. Berlin. Amtlich sFnnksprnch) Rächte« der Reichs- tag den i« Volksbegehren verlangte« Lutumrs eines Ge setzes über Enteignung der Fürsten»cr«ög«n abgelehnt hat, hat die ReichSregiernng in ihrer gestrige» Sitzung beschlos sen, den Gesetzentwurf zn« Volksentscheid z« stelle«. Die Abstim««»g findet am Sonntag, de« 20. Juni, statt. Die Verordn»«« znr Durchführung des Volksentscheids wird vom Reichsminifter des Inner« t« Laufe deS heutige» TageS erlasse« «erbe«. Achttni« in 8mW» AialiMei?«Me Mi sie Ucktierititm». * Berlin. Die vereinigte« Vaterländischen ver bände veranstalteten am Sonntag vormittag gemeinsam mit dem Stahlhelm, dem Jungdeutschen Orden und anderen nationalen Organisationen in 20 verschiedenen Bezirke« Berlins Kundoebunge» gegen die Kürstrnentetgnnng. Die Verbände zogen unter Vorantritt von Musikkapellen durch die Straßen. Jeder Zug führte zahlreiche schwarz- weiß-rot« Banner und Tafeln mit Aufschriften gegen die Enteignung der Fürstenhäuser mit. Da von der Polizei mit der Möglichkeit von kommunistischen Gegendemonstrationen gerechnet wurde, waren außerordentlich starke Kräfte der Polizei mobilisiert worden, «m Zusammenstöße zu ver meiden. Di« Teilnahme an den Demonstration»«^«» war im allgemeinen lebhaft. Belonder» fiel die große Betei ligung in den nördlichen und östlichen Stadtbezirken auf. Di« Zlloe zählten jeder etwa 1000 bi» 2000 Personen. Insgesamt kam eS an sechs Stelle» zu Zwischenfällen, die größere Bedeutung nicht erlangten. 21 der kommu- nistischen Partei angehörende Personen wurden zwangs gestellt. Außerdem drei Angehörige der aufgelösten Organisationen Olympia und Wiking, weil sie verbots widrig sich uniformiert an den Demonstrationen beteiligen wollten. )( Berlin. Nach einer kur» vor 11 Uhr vo« Polizei präsidium ansgegebenen Meldung beträgt die Zahl der gestrigen Zusammenstöße in Berlin 40, die Zahl dcr sistierten Personen 174 und die Zahl der im Pokizeipräsi- dium Abteilung 1^ Eingeliefetten und in Schutzhaft Genommenen IIS. Äoloirtale Tag««- in Bochum. Am 31. Mai findet in vochnm die diesjährige Tagung -er Koloniale» Reichsarbettsgemrinschaft, in der alle kolonialen und kolonialinteressierte» Gesellschaften, Ver bände und Vereine zusammengeschloffen find, statt. In den Tagen vorher wird die Deutsche Kolonialgesellschaft ihre Vorstnndssitzung und Hauptversammlung abhalten, die mit einem BcgrüßungSabend eingeleitet werden. Ferner findet eine Präsidial- und Ausschuß - Sitzung des Deutsche» Kolonialkrieger-Bundes statt, sowie eine VorstandSsitzung des Franenbundes dcr Deutschen Kolonialgescllschaft und eine Hauptversammlung des FrauenverciuS vom Roten Kreuz sür Deutsche über See. Am 30. Mai ist ein allge meiner Festkommers im Städtischen Schützenhof in Aus sicht genommen und am 1. Juni rin« Fahrt nach Duisburg und Düffeldorf zur veficktiauna des Hafens bezw. der Aus stellung .Geiolei*.
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