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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192606078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-06
- Tag1926-06-07
- Monat1926-06
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1926
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Riesaer D Tageblatt und Anreise» lLlbeblatt Ml- Ämeimj. «nd Anzeiger Mtblatt mir Jiryrk-er). «<q» T« »lest«- !-«-»-» -»„-II mM« B-<«»»I--ch->,i-- Sermui »lk. ^v. «mtShauptmannschast «roiMhst«. -es Amtsgerichts, der AmtSanvaltschaft »et« Amtsgerichte «v- -rs Rate» -er Stadt Riesa, -e» StmmLamt» Riesa «ad de» LaadUollamtS Mette«. W ' Montag, 7. Juili 1S2«, «venbs. 7S. Jahrg. Monat 2 Ma« -5 Pstanig durch Post ober -noch Boten. Für den Fall de« Staketen« von Probuktioulortteuenwgen, Erhöhungen der Löhne und Makrialienpreis, behalten wir un« da« Recht der Preilerhöhuag und Nachforderung vor. Anzttar» für di« Nummer de« Ausgabetag«« sind bi« S Uhr vormittag« aufzugeben und im vorau« zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für di« öS mm breite, S nun hohe Grundschrift-Zeile (6 Silben) 25 Gold-Pfennig«; die öS mm breit« Reklamezelle lOS Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 5S°/<> Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« «ingezoge» werden muß oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort; Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Zm Fall« höherer Gewalt — Krieg »der sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderungSeinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung «der Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotation«druck und Verlag: Sanger ä Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestratze ü». Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Ublemann, Riesa: sür Anzeiaenkil: Wilhelm Dittrich, Riesa. — - ' I ' i -—i-i i . > — Ak MW WW»M M All MMW. Als Abstimmungstaa für den BolkSeatscheid über die Enteignung der Fürstenhäuser ist der 20. Juni — nach den allgemeinen Bestimmungen über die Abhaltung von öffent lichen Wahlen am Sonntag — gewählt worden. Obwohl die Anteilnahme weiter BevölkeruugSschtchten am Ausgang des Volksbegehrens sehr grob war, besteht in weitesten Kreisen noch immer eine grobe Unsicherheit darüber, wie man sich bei der kommenden Abstimmung zu verhalten hat. Die gesetzliche Regelung Über den Volksentscheid findet sich in der Reichsvcrfassung in dem Abfchnttt über die Reichs gesetzgebung, Artikel 73 und folgende. Zunächst einmal sei auf den Unterschied von Volksbe gehren und Volksentscheid hingewiesen. Mit dem Volks begehren ist über das begehrte Gesetz noch gar keine Entschei dung getroffen. Es kann vielmehr dadurch nur erreicht werden, -aß, wenn ein Zehntel der Stimmberechtigten sich an der Abstimmung beteiligte, der Gesetzentwurf so wie er dem Volksbegehren zugrunde gelegen hat, auch zum Volks entscheid gebracht werden mutz, vorausgesetzt, daß er nicht vom Reichstag in unveränderter Fassung angenouunen worden ist. Da dies nicht der Falk war, andererseits 80 Prozent der Stimmberechtigten sich für daS Volksbegehren aussprachen, mußte der Volksentscheid kommen. Die große Menge hat auf diese Weise Gelegenheit,, sich an dem Gesetz- zebungswerk direkt zu beteiligen, was sonst Lurch seine ge wählten Vertreter, die Abgeordneten, getan wird. Anderer seits kann der Reichstag doch nicht ganz ausgeschaltet wer den. DaS durch Volksentscheid ergangene Gesetz hat keine erhöhte Gesetzeskraft, etwa in dem Sinne, baß es unabän derlich wäre oder in der Art, baß zu seiner Abänderung oder Aufhebung wiederum ein Volksentscheid notwendig wäre. Es kann vielmehr wie jedes andere Reichsgesetz durch Neichstagsbeschluß abgeändert oder aufgehoben werden. Es fragt sich nur, ob ein einfacher Majoritätsbeschluß des Reichstages genügt ober qualifizierte Mehrheit. Nach Artikel 76 NB. kann die Verfassung im Wege der Gesetzgebung geändert werden. Jedoch kommen Beschlüsse des Reichstages auf Abänderung der Verfassung nur zu stande, wenn zwei Drittel der gesetzlichen Mitgltederzahl anwesend sind und zwei Drittel der Anwesenden zustim men. Auch Beschlüsse des ReichSratS auf Abänderung der Verfassung bedürfen einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen. Anders liegen die Verhältnisse beim Volksbegehren. Es heißt in Artikel 76 Abs. 1 Satz 4: „Soll auf Bolksbe. gehren durch Volksentscheid eine Verfassungsänderung be schlossen werden, so ist die Zustimmung der Mehrheit der Stimmberechtigte« erforderlich", also keine qualifizierte Mehrheit. Daß in der Frage der Fürstenenteignung, über dies am 20. Juni abgesttmmt wird, eine Verfassungsän derung vorliegt, ergibt sich ohne weiteres aus Artikel 1VS der Reichsverfassung, in dem es heißt: alle Deutschen sind vor dem Gosetzi gleich; aus Artikel 153: Schutz des Privat» eigentums; ans Artikel 105: niemand darf seinem gesetz lichen Richter entzogen werden. Würde das Gesetz in der vorgeschlagenen Form zustande kommen, so wäre damit die Verfassung abgeändert und entsprechend, könnte ein vom Reichstag gefaßter Beschluß auf Aufhebung SeS Gesetze» ebenfalls nur durch Zweidrittelmehrheit erfolgen. Diese Lösung entspricht auch dem Gedanken der -Ver fassung, die das Volk an der Gesetzgebung beteiligen will. Im allgemeinen wird jedoch ein Reichstag, der sich weigern würbe, ein auf Grund des Volksentscheides erlassenes Gesetz durchzuführen, aufgelöst werden, und zwar wäre hierfür der Reichspräsident zuständig. Nach Artikel 25 Abs. 1 kann der Reichspräsident den Reichstag auflösen, jedoch nur einmal aus dem gleichen Anlaß. Somit wäre die Frage geklärt, ob etwa zwek Drittel der Stimmberechtigten für das Gesetz stimmen müsse« bezw. welche Möglichkeit bet Zustandekommen des Gesetzes der Reichstag hat, dagegen etnzuschretten. Jetzt ist noch klarzu legen, wann ei» Gesetz aus Grund de» Volksentscheides zu stande kömmt. Nach Artikel 76 Abs. 1 Satz 4 jst die Zustim mung der Mehrheit der Stimmberechtigten erforderlich, wenn auf Grund eines Volksbegehren» durch Volksentscheid die Verfassung abgeändert werde« soll. Im einzelnen sind dt« Bestimmungen über Volksbegehren und Volks entscheid, uzte schon Im Artikel 73 Abs. ö vorgesehen war, durch ein Reichsgesetz geregelt, daS am 27. Juli 1W1, Reichsgesetzblatt Seite 7V0, erlassen wurde. Nach ihm entsprechen die Be stimmungen über die Vornahme der Abstimmung -er bet den RetchStagSwahlen. In dem Gesetz ist in -em 8 43 fest- gelegt, was als Zahl sämtlicher Stimmberechtigte« gilt. Es jst, dies die bet den letzten Reichstags- oder ReichSprästden- oahlen amtlich ermittelte Zahl der Stimmberechtigten. Ser »ege« de« Volksentscheid ist, hat «ehr durch »e» gative» «l» Lnrch positive» Handel« seiuer »«ficht »um Siegs zk verhelfe«, indem er «timlich g« nicht» tut und) nicht zur Sahl geht; dem, «ach »rtttel 7» ist die Zu- stimmung der Mehrheit der Stimmberechtigten erforderlich, woraus sich schon ohne «eitere» ergibt, daß auch die Mehr, heit aller Stimmberechtigte» zur Wahlurne gehen muß. Auflösung des portugiesischen Parlaments. js Part». Wie HavaS aus Lissabon berichtet, .hat die Regierung dnrch Düret da» Parlament und sämtliche Par, lameutdauSkchüsse aufgelöst. WM WIM- M IIMltkl-MMM. AM MkltkllMW Ül lkk öWW-MWW Mklz. Die in den letzten Lagen vergangener Woche zu be obachtenden ausgebreiteten, anhaltenden und auch beträcht lichen Niederschläge wirkten sich am Nachmittag des Sonn abend in Le« Gebieten des Oberlaufes der Elbe und vor- nehmltch aber bei Schmilka-Schöua—HerruSkretsche« und in der «egend de» Große» «ud Kleine« Wiuterberge» zu einer schwere» Unwetterkatastrophe au», wodurch unermeßlicher Schade« angertchtet worden ist. Die gewaltiger» heruiedergehenüerr Massermassen verwandelten bald die kleinsten Gebirgs bäche in reißende Flüsse. So wurden beispielsweise in Bodenbach ganze Straßenzüge unter Wasser gesetzt und in Herrnskretschen gegen tausend Festmeter Holz zum Ab schwimmen gebracht. Auf -er Sisenbahnstrecke Dresden— Bodenbach waren zwischen den Stationen Schöna und Niebergrunb mehrfach Bergrutsche zu verzeichnen. DaS Bahnpersonal war andauernd beschäftigt, die durch die Wassermassen auf die Bahngleise geschlemmten oder ge wälzten Geröll- und Sandmassen zu beseitigen. Der Bah», verkehr erlitt verschiedentlich arge Stockungen. Sin nach mittags in der dritten Stunde von Dresden kommender, in Richtung Bodenbach verkehrender Güterzug passierte gerade die Strecke bei Niedergrunö, als ein solcher Bergrutsch stattfand. Die beiden letzten Wagen LeS GüterzugeS wurde» so von herniederkommenden Geröll getroffen, daß selbige abgehängt und durch eine herbeigerufene Reservemaschine weggezogen werden mußten. Das Streckenpersonal war aus Sicherheitsgründen die ganze Nacht auf den Beinen, um die Strecke abzuaehen, um etwa neue auf die Gleise ge schwemmte Sandmaffen alsbald zu beseitigen. Schwer heimgesucht wurde aber der bekauute Sreuzort Schmilka, über de« von k Uhr nachmittags an et« Wolkenbruch her- niederging, der offenbar große Ausdehnung Hatto und auch das angrenzende Gebiet Les Großen un- Kleine« Winter berges berührte. Der Ort Schmilka zieht sich in dem mäßig ansteigenden Tale entlang, ein kleines Bächlein, die Jlme geheißen, führt in einem kanalisierte« Bett nach der Elbe hinab. Die gewaltigen Waffermasse«, die über da» dortige Grenzgebiet hernieder gegangen waren, verwandelten in kürzester Zeit das ganze Tal, insbesondere aber die Dorf, ftraße in einen reißeude» Fluß. Im Gebiet LeS Winter berges weggeschwemmte Holzstapels Lie zum WegtranSport bereit lagen, weggeriffene Brücken, Fußsteige, Ruhebänke, hölzerne EinfrieLigungen, zahllose entwurzelte'große uuL kleine Bäume sowie Sträucher rissen Lie immer mehr an schwellenden Waffermasse» mit fort nnd verursachte» im Tale, auf der nach -er Elbe hinabführendeu Dorfstraße verschiedentlich recht gefährliche Stauungen. Es entstanden mehrfach innerhalb des Ortes gefahrdrohende Wasseran sammlung«,, hervorgerufen durch die weggeschwemmten Holzstämme, Bäume, Garteozäune und dergleichea Gegen stände. Vielfach geriete« Ortsbewohner i« erufie Lebens gefahr; die Fluten setzten fast überall die Räume, Stallun gen usw. im Erdgeschoß unter Wasser, sie -rangen auch mehrfach gar in La» obere Stockwerk ein. Die aus Krippe« und Bad Schandau herdeigerufeneu Feuerwehren hatten einen ungemein schwierigen Stand, von überall her ertönte« Hilferufe der auf die Dachböden geflüchteten Bewohner. Infolge -er reißenden Wasser massen war es gar nicht möglich, sogleich immer Hera« zu kommen. Erft gegen 6 Uhr nachmittags ließe« die Fluten nach In -er neunten Abendstunde trafen Reichswehr, abteilnnge« a«S Dresden ein und zwar vom Reiter-Regi- ment 10 und vom Artillerie-Regiment 4, die im Verein mit den Feuerwehrmannschaften — es waren inzwischen auch Feuerwehren der linkSelbischeu Ortschaften zur Hilfe leistung eingetroffen — und sonstigen Person«:, Schissern usw. an die Rettung un- Bergungsarbeiten gingen. Wäh rend der ganzen Nacht und am gestrigen Sonntage war man vielfach mit Absteifungen gefährdeter oder unter spülter Häuser tätig oder mußte andere SicherungSarbeiten vornehmen. Trostlos war daS Bild, «aö sich Lau» am Souutagmorgeu darvot. Die nach dem Winterberg bezw. in bas GebirgSgebiet führende Straße war in dem lang- gestreckten Orte Schmilka in voller Länge und Brette durch weg einen, teilweise auch zwei Meter und verschiedentlich noch tiefer aufgerissen und zerwühlt, die Wasserleitung bloßgelegt. Schwerer Schade« «ar an viele« Häuser« au- gerichtet worden, besonders stark beschädigt wurde daS be kannte Lokal „Hoffmanns Mühle", wo das Saalgebäude so unterwaschen worden ist, baß es vielleicht ganz abgetragen werden muß. In den Wohnungen, wo die Fluten etnge- drnngen waren, hatten sich Schlamm «nd Sandmassen bis zu einem halben Meter Höhe abgejetzt. Vor dem mitten im Orte gelegenen Fischer-Häuschen waren Steine «nd Schlamm säst bis znr Höhe der Hansttir angeschwemmt worden. Unmittelbar vor Einmündung der Fluten in die Elbe, vor dem neu vorgerichteten Caf« Richter war ein Loch ge rissen worden, was wie eine regelrechte Baugrube audsab. Bürgermeister Klemm bezifferte -en angerichtet«« Schabe« aus rund dreiviertel Millionen Mark, soweit der Ort Schmilka in Betracht kommt. Im ganzen Gebiet des Große« uuö Kleinen Wiuter- bergeS und dessen weiterer Umgebung konnte man um Sonntag zahllose Spure« des ««gerichteten Sachschadens beobachten und daraus ermessen, wie verheerend das Un wetter gewesen sein muß. Die aus Dresden herüeigeeUten NeichSwehrmannschaften rückten am Sonntag gegen 10 Uhr vormittags wieder ab. Weiterhin war auch von der Abtei lung Arnsdorf ein stärkeres Kommando Polizeibcamte in Schmilka erschienen, um Helsen- einzugreifen. Wahrend -es ganze» Sonntags hatten ungczähtte Ausflügler ihre Schrttto «ach Schmilka gelenkt, fortgesetzt konnte man Pho tographen oder Personen mit dergleichen Apparaten be obachte», die Aufnahmen machten. Aber auch gegenüber von Schmilka, auf -em linkselbifchen Ufer, hatte sich das Uuwetter auSgetobt. Iw Hirfchgruube Hatto die z» Tat stürzende» Koffer» massen die nach Schöna hinauf führende Straße schwer: be schädigt. Man konnte dort Stellen oorfinben, wo zwek, zu- mstlen auch drei Meter von der Straße weggeschwemmr worden sind, wodurch Liese nnpassierbau wurde. Gewaltige Wassern»assen ftchrten übrigens alle Bäche tm ganzen Ge biet der Sächstsch-Böhmische» Schweiz der Elbe zu. Be sonders stark angeschwollen waren die Müglktz, der Lockwitz- bach und vornehmlich auch die Weiheritz, deren Wasser fluten donnernd üben die Wehre »ach der Elbe wälzte«. Diese Niederschkäge und Wolkenbrüche waren auch auf Ken Wasserstau- -er Elbe von Tinfkuß, der sich sehr rasch er höhte und wodurch die an den Ufern errichteten BadepkB^e vielfach überschwemmt wurden. Nach den Meldungen aus dem Oberläufe und Len Berechnungen des WasserbauamkeS wir- die Elbe in Dresden heute Montag einen Wasserkau- von zwek Meter über Null erreichen. - WM n<t i« in AnIM. Zittau. Sm Sounabend mrd am Sonntag sind in der Oberlau sitz wolkenbrnchartige Gewitter niederge gan gen. Reitze u»d Spree sind iu ihrer ganzen Säuge über die User getreten. Sm meisten betroffen scheinen die Orte Briefing und Slix. Dl« gesamte Horeruie iu dieser Gegend ist vernichtet. Uuglücksfälls find, da daS Wasser nicht über raschend kam, soweit bekannt, nicht zu verzeichnen. Im Oberland der Oberlausitz find von der Hochwafferkatastrophe vor allem dl« Gegeude» »wische« Bautzen und TanLenheim betyosßyr. Auch Sier ist die Heuernte vernfchtet. - r«r WM»M«. P-Swche«. kFnuksprtuL) Der Scheitek den Hochwasser», well« der obere» Donau ist gestern vormittag bei einem Pegälstaud von 240 Zentimetern in Dilltn gen an gekommen, . damit ist der Scheitel Les Hochwassers vom Juli/August 1924 um 14 Zentimeter überschritten. Da die beiderseitigen DommMflüffe unterhalb der Lechmününug der Donau keine besonders großen Wassermengen zuftkhren, wir- sich die Donanwelle flußabwärts wesentlich verflachen. Heute früh wurden auch aus dem Oberlauf der Isar und aus dem Degernsvegebiet wieder kräftige NiederftUSge gaaeldet. Hochwasser i» Bessarabien. Bisher 43 Todesopfer. «Bukarest. Auch aus Bessarabien wird ein kata strophales Hochwasser gemeldet. Bisher find 4S Todesopfer gezählt worden. Die Stadt Kischinew steht völlig unter Wasser. 22 Häuser und eine Kirche sind eingestürzt. Eine Sptritussabrik ist durch einen Blitzschlag vollständig ver nichtet worden. Der Bahnhof, das Wasserwerk uuL das Lichtwerk sind überschwemmt. 800 Waggons Holz der Heeresverwaltung, die auf einer Station in der Nähe Ki- schinews lagerten, sind fortgeschwemmt worden. Fast die gesamte Ernte ist vernichtet. Der Präfekt der Ortschaft Orehoi, der von einem Major begleitet im Automobil zur Besichtigung der Hochwasserschäden unterwegs war, ist von Len Fluten überrascht worden und ertrank«!. * Bukarest. Die neuen Meldungen lassen erkennen, daß die Hochwasserschäden ganz unberechenbar sind. Im Bezirk Putna ist der Fluß Milcow infolge des andauernden Regenwetters aus Len Ufern getreten nnd hat die Städte Odobestt, Patesti und Comptneaca vollständig überschwemmt. Die Bevölkerung hat eine unbeschreibliche Panik ergriffen, Es spielen sich erschütternde Szenen ab. Die Behörden waren gezwungen, die gesamte Bevölkerung dieser Städte i« Notbarackeu uuterzubriuge«. Zahlreiche Tote treiben stromabwärts. Das Wasser steigt weiter. Sämtliche Beton brücken sind vom Hochwasser überschwemmt und abgerissen worden. Antounfall Dr. Eckeners. Blättermeldungen zufolge hat Sonnabend abend Dr. Eckener einen Autounfall erlitten. Kurz hinter Beelitz geriet das Auto Dr. Eckeners auf der aufgeweichte» Strahe ins Schleudern und prallte gegen einen Chausseebaum. Dr. Ecke»« wurde bewußtlos, ohne jedoch erhebliche Ver- leßunge» zu erleiden. Sein Begleiter blieb unverletzt, während der Führer des Wagens erhebliche Beinverletzunaen davonlrug und in da» Weftfanatorium»gebracht werden mußte.
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