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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192607076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-07
- Tag1926-07-07
- Monat1926-07
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1926
- Autor
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Mesaer H Tageblatt und Arrieiaer lLlbeblM mü> Amekaer). und An; eig ör Meblatt und Tuzeiger). Lrahtanschrift! Sägeblatt Nlesa. Fernruf Nr. 20. Da» Riesaer Tageblatt enthält die auttltche» Betamttmachuugeu der «mtshmchtmtmaschast Großenhain, de» Amtsgericht», der AmtSauwaltschast beim «mttgtrichte «nd deS' Rate» der Stadt Riesa, drS Finauzamt» Riesa «ad de» Hau-t-wllawtS Meinem Postscheckkonto: Dritten 1838 Dirokasse Riesa Nr. 82. ISS. Mittwoch, 7. Juli 1926, abends. 79. Jahrg. Da« Riesaer Lageblatt erschetnUdru^lög^bind« '/,S Uhr mit Luknahnie der Sonn- uN^Festtäge^HtÜlsäreüi^gtgen Doräwlzählünä^fü^einin Monat 2 Mark 25 Pfennig durch Post oder durch Boten. Für den Fall de» Eintreten» von Produktionloerteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpretse behalten wir un» da» Recht der Prei»erhöhung und Nachforderung vor. 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Verantwortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeiaenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Ae «MM »kl WIMM. Bon unserem Berliner Vertreter. ' zu. Lin Aufruf des Freiherr« von Gaul und des Ober bürgermeisters Dr. Jarres an die Führer der Deutschnatio nalen und der Deutschen Volkspartei zur Bildung einer Ein heitsfront der Rechtsparteien ist ohne vorherige Fühlung nahme mit den oluisteu Partei Instanzen erfolgt. Die-bei den in Betracht kommenden Parteien habe» sich sofort mit der Angelegenheit beschäftigt und zu der Anregung Stellung genommen. Auf allen Seiten begrüßen es die Führer, daß der Sammlungoruf erfolgt ist und daß der Zwist, der nach dem Austritt der Dcutschnativnalen aus der Negierungs koalition im Reiche sich cingcschlichen hatte, beseitigt werden kann. Zuerst einmal fragte man auf beiden Seiten nach dem Ziel des Zusammenstebens. Es sind mancherlei Gründe hierfür anzufiihreu. Der .stampf gegen die Sozialdemokratie ist der erste Anlaß zir dem Schritt gewesen; man glaubt, daß durch das Zusammenstehen zweier Parteien die Agitations kraft wesentlich verstärkt wird und hofft, daß der Front sich weitere Parteien anschließcn werden. In Frage kämen die bürgerlichen Parteien von der Bayrischen Volkspartei bis zu den Demokraten. Eine gemeinsame Politik aller dieser Parteien käme dem Ideal der Deutschnationalen gleich, das sie vor Augen hatten, als sie sich anschickten, eine Regierungs partei zu werden mit dem Ziel der Bildung eines Bürger blockes unter Deutschuationaler Führung. Diese Bürger- ilock Politik der Dmrtschnationalcn war wiederum nötig, um das Zweipartcicn-System auch in Deutschland einzuführen. Der industrielle Flügel der Tcutschnationalen hätte diese Lntmicklnng besonders begrüßt, da cs auf die Dauer sich als überflüssig erweist, bei den gleichgerichteten wirtschaftlichen stntcrciscn mehrere rechtsgerichtete Parteien in Deutschland zu haben. Bei Ueberprüfung dieser vielen Lösungsmöglichkeiten stößt man bald auf große Widerstände, die in der Struktur der beiden Rechtsparteien begründet liegen. Der Eintritt einzelner liberaler Industrieller in die Teutschnationale Volkspartci hat keineswegs vermocht, an dem konservativen Charakter Ser Partei etwas zu ändern, während die Deutsche Volkspartci in ihrer Weltanschauung rein liberal geblieben ist und sich von konservativen Elementen ziemlich rein ge halten hat. Die Verschmelzung des Liberalismus und des Konservativismus ist ebenso undenkbar und unfruchtbar, wie die dauernde Verbindung der beiden Parteien, die die beiden Weltanschauungen vertreten. Es könnte sich bei einer Eini gung der beiden Rechtsparteien tatsächlich nur um eine vor übergehende Tat handeln, die bei Wahlen und Publikationen verschiedenster Art von Nutzen sein kann. Die Dcutschnatio- nalen scheinen das auch erkannt zu haben, denn der Partei vorstand, der sich am Dienstag eingehend mit der Frage der Einheitsfront beschäftigt hat, gibt eine Verlautbarung her aus, nach der es infolge der Abwesenheit der Parlamen tarier von Berlin unmöglich sei, die Möglichkeiten zu prü fen, weshalb die Frage der Einheitsfront bis zum Herbst vertagt werden müsse. Auch die anderen Parteigruppen bringen der Anregung der beiden obengenannten Herren das notwendige Interesse entgegen. Besonders das Zentrum sieht sich veranlaßt, auf die Unmöglichkeit der Durchführung einer reinen Bürger blockpolitik aufmerksam zu machen. Ter Tradition ent sprechend will die Partei sich weder nach rechts noch nach links festlegen und wird daher darauf bestehen, auch in Zu kunft eine Mittelpartci zu bleiben, selbst wenn die Deutsche Bolkspartei die Regierungskoalition verlassen sollte, um mit den Deutschnationalen gemeinsame Sache zu machen. Bet den gegenwärtigen sozialen und wirtschaftlichen Verhält nissen in Deutschland ist es ganz undenkbar, daß das Zent rum eine gegen die Sozialdemokraten ganz offensichtlich ge triebene Politik mitmachen kann. Ebensowenig wird es darauf verzichten wollen, des linken Arbeiterflügels verlustig zu gehen, um der rechten Seite Konzessionen zu machen. In jedem Falle bedeutete jetzt eine Liierung mit rechts den Zerfall der Partei, wodurch auch eine Führerrolle im Bür gerblock hinfällig werden würde. Vielleicht kann man nach einigen Jahren wieder einmal beim Zentrum anklopfen, um festzustellen, ob die Türen geöffnet werden können. Auch die Demokraten sehen sich nicht in -er Lage, dem Zwei parteiensystem in Deutschland das Wort »u reden, ihre Be strebungen gehen vielmehr dahin, die liberalen Kräfte in Deutschland zu sammeln und zur Entfaltung zu bringen; Ar SeiM mt tn HchiKrn. qu. Berlin. Die Preußische Staatsregierung wird, wie wir hören, heute Mittwoch zu der Anregung de» Be- vollmächtigten de» Hobenzollernbauses, Herrn von Berg, die Verhandlungen über Abfindung de» Fürstenhauses borzuneüme«, Stellung nehmen. Nachdem der Minister- Präsident und der Innenminister sich im Reiche so sehr für die Annahme des RegierungSkompromifseS in der sozial- demokratischen Fraktion eingesetzt haben, wird das Kabinett iu Peußen die Gelegenheit benutzen, um seinerseits die Aus- riuandersetzungSsrag« zu regeln, falls «in Beraleich zustande kommt, der die preußischen Finanzen in keiner Weise schädigt. Anderenfalls wird die preußische Regierung die Verhand lungen dem Reichskabinett übrrlaffeu und mitteilen, daß sie an weiteren Verhandlungen mit dem Hohenzollernhause sei» Interesse bade. Die preußische Regierung wird vor den Sommerferien die Führer der Koalitionsparteien über ihre Ansichten informieren und die Wünsche der Parteien entgegen nehmen. Man verhehlt sich nicht, daß durch «ine Regelung in Preußen die Hauptschwierigkeiten für ein Ueberrinkommen des Reiches mit den Fürstenhäusern beseitigen würde, und daß damit die weiter drohende parlamentarische Krise im Herbst als überwunden gelten kann. ZstWnWMmz i» Peck. qu. Wir erfahren von bestinformierter Seite, daß die Gerückte von einer bevorstehenden Reise de» ReickSbauk- Präsidenten Tr. Schacht auf eine Anregung des Gouver neurs der Amerikanischen Staatsbank zurückzusühren sind, die vorschlägt, in Paris eine StabilisieruugSkonseren, abzuhaltcn. Auf ihr sollen die Probleme der europäischen Währungen geprüft und Mittel ausfindig gemacht werden, sie stabil zu erhalten. Die Amerikaner haben an den europäischen Währungen wegen der starken Investierung ihrer Gelder in Europa ein dringendes Interesse. Sie werden infolge dessen durch Anleihen und Unterstützungs aktionen versuchen, die kranken Währungen wieder zu heilen, damit der Zinsendienst ihnen nicht verloren geht und die Gefahr beseitigt wird, daß sie auch deS Kapitals verlustig gehen. Dr. Schacht befindet sich gegenwärtig im Urlaub in einem holländischen Nordseebade. Auf Anfrage wurde uns versichert, daß er nicht gedenke, seinen Urlaub zu unter- brechen, um nach Paris zu fahren. Die amerikanischen Pläne dürsten auch so bald nicht verwirklicht werden, nach- dem sie erst jetzt den amtlichen Stellen der europäischen Staaten zur Begutachtung unterbreitet worden sind. An der Konserenz sollen sich die Leiter der Staatsbanken Europas beteiligen. Außerhalb dieser Aktion wird Tr. Schacht sich nicht nach Paris begeben. Falls direkte Ver handlungen zwischen der französischen Regierung und den Berliner zuständigen Stellen notwendig werden sollten, so wird man wahricheinlich eine andere Peribnlichkeit als Tr. Schacht beauftragen, die Stellungnahme der deutschen Regierung zur Sanierung des sranzösischen Franken zu überbringen und zu begründen. Caillaux vor der Kammer. * Paris. Die gestrige Kammerfi tznng wurde vor eure« zahlreich erschienenen Publikum eröffnet. Die Rede Caillaux wurde mit größtem Stillschweigen augehört. Caillaux be gann mit der Feststellung, -aß die Regierung dem Sachver- ständigeubericht zuzustimmeu die Absicht habe, sie sei jedoch nicht gewillt, den Lachverftändigeuplau urrgeprüst anzu nehmen. Caillaux wendet sich da»« gegen gewiße Steuer» «ad Vorschläge der Sachverständige», derreu er nicht glaubte zu stimme» zu können. Zur Entlastung der Verpflichtungen des Schatzamtes müße, so erklärt Caillaux, zu einer «»leihe Zs flucht genommen werde». Zur Deckung -er sonstige» Reu ausgaben müßten neue Steuern aufgelegt werde». Die Regierung werde bei der Auslegung »euer Steuer» vier Hauptgesichtspuukte berücksichtige» müsse»: 1. Die «otwe»- dige« Steuer« müßte« erbringe» 1 Milliarde für die Beam te«, SV« Millionen sür die Bons der «atioualeu Verteidi gung, 588 Millionen für die Rückerftattmeg an die Bank, ebensoviel sür die Amortisierung mm kurzfristige« Anleihe» und weitere All» Millionen für die Stabilisierung. 2. müsse ei« enger Zusammenhang zwischen de» Einnahme« und Aus gabe» unter Berücksichtigung der Preishanffee geschaffen wer den. 3. gelte es, übermäßige Sätze gewisser Stenern ,» reduziere» sBeifall) «ud 4. müsse eise Bereiufachaug des gegeuwLrtigeu Steuersystems h-rbeigesührt werde«, lieber die Lage des Schatzamtes machte Caillaux folgende »»gab««: Tie innere Schuld betrage iusgesamt 288 Milliarde« Frau ke», mit der Ausgabe für die befreite» Gebiete« 309 Milliar de« Frank». Die Lage des Schatzamtes sei besonders durch die zahlreiche» kurzfristige» Verpflicht»»««» erschwert. ES bestände» zwei Lösungsmüglichkeite« »ad zwar eutweder eine erzwungene Ko«soldier»«g oder Rückerstattung. Cail- la«x verurteilte die erzwrmgese Konsolidierung, die auch von de« Sachverständige» einstimmig abgelehut worde» ist. Er schlug als Lösung die Schaffung einer besonderen Kreditkasse vor. Was die kurzfristigen Bons angehe, so plane die Re gierung die Bildung einer Aktiengesellschaft. Im weitere» Verlauf seiner Rede besprach Caillaux er neut die Lage des Schatzamtes und kam dabei zu veruichteu- deu Feststellungen. Die Vorschüsse der Bank vo» Fraukreich au de» Staat hätte« die Maximalgreuze erreicht. DaS Schatz amt verfüge uur »och über ei» Konto oo» 589 Millionen, ohne de» teilweise» Verkauf der Morgeuauleihe wäre» die Vorschüsse um über eine Milliarde überschritte«. Die aus wärtige Handelsschuld betrage iusgesamt 18S4S Millionen, für die jährlich 4 Milliarde« Zins«« gezahlt werde«. Frank« reich sei «»«tzerstande, die Zinse« «eiter zu zahle«, wenn das Psmrd Sterling weiter steige oder wenn es keine« Kredit 1« Auslände erhalte. Im Angnft müsse« 8 Millionen Ps««L Sterli««, d. h. also 1288-138« Million«« Franke« gezahlt werde«. Die Regierung beabsichtige, dem Parlament das Problem der auswärtige» politische« Schuld i» zusammen, hängender Darstellung z« unterbreite«. Caillaux wendet sich nach einer Passe dem Problem der Stabilisierung zu. Er betonte, daß der Zwsammeubrnch der «ationale« WLHr««g die Hauptgesahr sei. Es wäre unsinnig, wenn man eine völlige Wiederaufrichtung des Franke« erstrebe« wolle. Der Regierung komme es im gegenwärtige« Augenblick nur aus das «tue an, uämlich de« Frankensturz auszuhalten. Die wichtigste Bedingung sei, daß sLmtliche Hilfsquelle« der Na tion aufgew««det würde». Caillaux richtet an die Kammer eine« Appell zur Einigkeit. Weiter erwähnte der Finauz- «inifter die »enen Ersparnismaßuahmen im Staatshaus halt und erklärte, die Regierung wünsche Vollmachten, die in eine« besondere« Gesetzentwurf angesordert werde« sol le«. sZnrus: Sie oder die Regierung?) Caillaux: Die Regie rung verlangt von Ihne», instand gesetzt zu werde«, die Finanz«« der Nation wieder auszurichteu. Welches System Sie auch einschlag«« möge«, so sind öffentliche Wohlsahrts- ausschußmethode« unvermeidlich. sBeifall und Bewegung.) Caillaux schloß mit der Feststellung, daß die allgemeine Han delsbilanz nicht im Gleichgewicht sei und Frankreich seine» Wohlstand von 1814 nur durch die Ausnahme auswärtiger Anleihe« wieder erreiche« könne. — Nach Caillanx käme» bau« die einzelnen Interpellanten zu Wort. Ter Eindruck der Rede Caillaux ist günstig. Tic Kritik des Finanzministers au dem Sachverstäudigeubericht erstreckte sich aus verschiedene Puukte u. a. auch auf die von den Sachverständigen vorge- lchlagene Verwendung -er Taweslcistuugen, die auf ein be sonderes Konto bereits eiugezahlt werde» sollen: Arbkitsttglbnis -er UnierlgWisW in -er vöckreitell-kn MWngMtteii;. * Genf. Die Unterkommission der vorbereitenden AbrüstunqSkommission für Heeres-, Flotten- nnd Luftsragen bat ihre Arbeiten beendet und sich auf den 2. August ver tagt. Sie nahm in erster Lesung mit Stimmenmehrheit den Text der Antworten auf diejenigen Fragen an, die ihr von der vorbereitenden AbrüstungSkommission unterbreitet worden waren. Die deutsche Delegation bat saft zu alle« Puukte« Vorbehalte vorgebracht, da sie sich mit der Be- Handlung der meisten Fragen nicht einverstanden erkläre» konnte. Genan genommen ist es ein Unding, derart schwer wiegende Probleme durch Stimmenmehrheit, wie es im Völkerbund allgemein üblich ist. entscheiden zu lassen, sobald die Stimme eines 6 Millionen-StaateS ebenso schwer ins Gewicht fällt wie die Stimme einer Großmacht allerersten Ranges. Aber nicht nur Deutschland ist fortwährend über stimmt worden, sondern auch England und den Bereinigten Staaten wurde dieses Schicksal häufig, vor allem in den Flottenfragen zu teil, in denen es Frankreich und Italien gelang, mit ihren kontinentalen Trabanten gegen die ersten Seemächte der Welt wichtige Beschlüsse durchzusetzen. Bedeutsam ist weiterhin, daß «ine Reibe von Ent- sebeidungeu gefällt wurde«, die dem Washingtoner Flotteuabkommeu direkt widersprechen und es somit Fraukreich und Italien gelungen ist, die ersten Schritte zur Lösung ihrer in Washington eiagegangenen Verpflichtungen zu tun. In der Frage deS Kriteriums für Seestreitkräfte sind England, die Vereinigten Staaten, Argentinien und Chile gegen die Stimmen aller kontinentalen und der kleineren Seemächte unterlegen. Es ist falsch, anzunehmen, daß sie sich dieser seltsamen Mehrheit einsach fügen werden. Auch Japan hat sich ihnen aageschlofsen, doch mehr aus taktischen als aus fachlichen Gründen. Wichtig erscheint es weiterhin, daß es Frankreich auch gel««gen ist, überall dort seine» Standpunkt durchzusetzen, wo es sich um eine Schwächung der deutschen Position und eine Stärkung der franzö sischen handelt. Wir nennen vor allem die Frage, ob die Reserven und das gesamte Kriegsmaterial als Vergleichs- kriteriev zu bewertem seien. Da ein Heranziehen von Reserven und gelagerten Material Frankreichs Position schwächt und Deutschland stärken würde, so setzte Frankreich Vie Ablehnung dieser Vergleichskriterien durch, denn Deutschland besitzt weder das eine noch das andere und würde des e'nem derartigen Vergleich gut abschneiden. Dr. Luther Mitglied des Berwaltuugsrats der Reichsbahn. X Berlin. Die ReichSregieruna bat am 5. d. MtS. beschlossen, den Reichskanzler a. D. Dr. Luther zum Mitglied des Berwaltuugsrats der Reichsbahn zu ernennen. Die Aufgabe» -er Reichsbahn. Der Präsident des Verwaltungsrates der Deutschen Reichsbahn, Dr. von Siemens, führte in seiner Rede auf dem Festessen im Hamburger Rathaus u. a. auS: Die wirtschaftlichen Aufgaben der Reichsbahn gliederten sich in drei Hauptgruppen: 1. Verzinsung und Abtragung der durch das Reichsbahnvermögen sichergestellten Schutt- 2. in die Verpflichtung, den Betrieb so zu führen, Laß er die Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft unterstütze und 3. die Einrichtungen dem Stande der Technik und des Verkehrs stets angepaßt zu erhalten. Er sei überzeugt, daß es bei geordneter und ungestörter Geschäftsführung der Gesellschaft möglich sei, selbst in wirtschaftlich ungünstigen Jahren bei sparsamer Wirtschaft den übernommenen «schuldenverpflichtungen gerecht zu werden. Illüi Mi: ksüederger kilsaer! ilnr KUH« M ttrck kilm.
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