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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192608044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-08
- Tag1926-08-04
- Monat1926-08
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1926
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8KZZKA der Gn»te kam« «» nicht ««»der»—_ dräuche sich «te «In reicher blüß«t«rK wett^leat hab«, und un» «ine« tute da» froSbeweate Gemüt de» deutschen Landvolk,« g, LENEi-'KK,.. dem st« Sensen und Sichel« an der Kirchentür «iedergelegt bade». 9« anderen Gegenden schmücken st« stch mit «Luden» MÄSSLELLS de» Erntegotte» erinnern und mancher DLmvnenslanbe un sere» Volkes verdaeekt diesem Kult seine» Urspru»» So warnt «an dt« »Inder heute »och vor allerhand »orndLmo. neu, der -Kornmutter" oder -Kvrnmuhme", dem -Binsen- schnitter" ober dem »Alten". Im östliche« Deutschland -ad es ehedem «inen Korngeist, de« »Stoppelhahn", »er b«tm Mähen von Acker zu Acker floh, dt» mit dem Aaste« de» letzten Kornfeldes sei» Lod «tntrat. Et genartig ist auch der BolkSdrauch. auf dem letzten Acker einig« Halmdüschel stehe« >u lasse«. Au» Freud« über die vollbrachte Arbeit springen Schnitter und Schnitterinnen darüber hinweg. I« «ach der Gegend nennt man diesen stehengeblteben«» Halmdüschel »Straub", »Wichtelmann" »Feldmann" oder »GlückShäu- sele". Dt« Sehren werden in der Wohnstube bi» »nm nächsten Jahre aufbewahrt. Am BartholomLudtag 124. Augusts ist die Ernte zu Ende. Der Sandmann sreut stch de» reiche» Segens und darüber, dah die schwere Arbeit getan ist. Dem Gesinde, Schnittern und Erntearbeitern wird dieser letzte Tag «in Festtag. Nach einem festliche« Erntemahl wird auf der Gcheunentenne de» Hausherrn getanzt, wobei nach guter alter Sitte der Hausherr mit einer Schnitterin und die Hausfrau mit einem Bormäher den erste« Neigen «rdffnet. er all« v»lk»bra»ch«. «ine heilt«, n» und "kam» «» nicht unmderimhWv^ d«^'mÄ 8« «W» um 1» Gemüt de» deutschen Landvolkes gestatte«. - pichen Ernt«, gen gehen >», «ach. —* Bekämpfung von Ptlzkrankhette« der Rebe. Die fortlaufend wechselnde Witterung mit immer wicderkehrenden Wärmeeinschlägen Ist für Verbreitung und Wachstum der Ptlzkrankheiten an der Rebe außeror- deutlich günstig. Man beobachtet deshalb an verschiedene« Stellen Neutnfektionen von Peronospora am Laub, ebenso z. T. welkwerbende, durch Peronospora erkrankte Trauben. An vielen Stellen haben die Trauben auch den bekannten Mehltauüberzug, durch Oidium veranlaßt, und manche der Trauben auch eingetrocknete Stiele, verursacht durch den Traubenschimmel Botrytis. Es gilt deshalb und da zu weilen auch die Schmetterlinge des Sauerwurms gesehen worden sind, eine 2prvxentige Kupferkalkbrühe, der ISO ar. Uraniagrün und ISO gr. Schmierseifenlösung gegen die Bo- trytis auf 100 Liter zugesetzt werden, in allen Weinberg»- lagen zur Versvritzung zu bringen. Bei Sonnenschein, nicht aber in den Mittagsstunden, find Trauben und Weinstöcke mit feingemahlenem Schwefel zu bestäuben. In de» einschlä- gigen Geschäften ist zur Erleichterung der Spritzarbett da» Präparat NoSprasen, daS Kupfer gegen Peronospora und Arsen gegen den Sauerwurm enthält, dem also nur noch Seife beigemischt zu werben brauchte, um die Botrytis zu vernichten, erhältlich. Das Präparat hat sich allgemein be währt, wie auch aus den Berichten der süddeutschen Wein- bergSbesitzer hervorgeht, sodaß es empfohlen werden kann. Ferner achte jeder Weinbergsbesitzer auf die jetzt sehr dring- lichen Laubarbeiten, nicht minder auf die Bekämpfung des Unkrautes, weil beide stockend wirken und der Verbreitung der Pilze Vorschub leisten. DaS Abgipfeln, d. h. da» Be schneiden der Verlängerungstriebe der Weinftöcke, möchte wegen -er feuchten Witterung noch etwas hinauSgeschoben werden. Dagegen sind die Geiztrtebe bis auf etwa 1 oder 2 Blätter zu kürzen. Tritt trockenes Wetter «in,-dann steht natürlich einer früheren Entfernung der Verlängerungs triebe nichts im Wege. —* Erneut« KartoffelkrebSgefahrl Wie die Pressestelle der Landwirtschaftskammer mtttetlt, läßt di« feuchte Witterung dieses Jahres erwarte», daß der gefürch- tete Kartoffelkrebs wiederum starke Ausbreitung findet. Er ist kenntlich an blumenkohlähnlichen Auswüchsen der Knolle. Die Krankheit unterliegt der Nnzeigepfltcht. Verdächtige Wahrnehmungen sind sofort der Hauptstelle für Pflanzen schutz, Dresden-A., Stübelallee 2, unter Einlieferung von Probestücken zu melden. Die örtlichen Polizeiorgane habe» di« Pflicht, die Kartoffelernte in dieser Hinsicht zu über- wachen. Ueber die Anwendung von Gegenmaßnahmen er teilt die Hauptstelle für Pflanzenschutz Auskunft. Großenhain. Kestgenomme« wurde der M Jahre alte Dienstknecht P. aus dem benachbarten Kleinraschütz. Er hatte sich auf dem Schützenfestplatze verschieden« Diebereien zu Schulden kommen lassen. Der jung« Bursche entpuppte stch alS ein ganz abgefeimter Spitzbube und raffinierter La- dendteb. Er hat an einem Tage in Dresden nicht weniger als 12 Ladendiebstähle ausgeführt, bet welchefl er in der Hauptsache Kleidungsstücke und Genußmittel erlangte. Auf dem hiesigen Schützensestplatz« hat er fast jede» Verkaufs stand bestohlen. Drei kleine Standuhren, ein Teddybär, ein Wecker, Tabaktasche, etwa 800 Zigaretten, v AalH 8 Mu- mintumtöpfe, 8 Schachteln Pralinen, 10 Tafeln Schokolade fielen ihm hier in die Hände. Bet «tnem Uhrmachermeister in der Stadt stahl er eine Autouhr, eine Lustpumpe, 2 Wecker, aus einem Setsengeschäft 8 Stück Seif«, au» einer Hausflur 1 FlasA Br«nnspirttus und au» «inem andere» Geschäft einige Paar seidene Strümpfe. Nicht» war also vor dem Langfinger sicher. Nossen. Unter dem Vorsitz de» Herrn Pfarrer Dr. Benz-Weida bei Niesa hielt am 2. August die Gruppe Riesa—Nossen der Sächsischen MissionSkonserenz ein Mts. stonsfest ab. Der Saal des BergschlößchenS zu Rosse« »er- mochte die große Zahl der TetlnHmer gar nicht zu fasse« und mußten darum «ine Anzahl von Freundinnen un- Freunden der Mission im anstoßenden Zimmer Platz nehmen. Mit dem Gesang des LtedeS: »Großer Gott wir loben Dich" begann unter Posaunenbeglettung daS Fest. Herr Pfarrer Dr. Benz entbot -en Erschienenen eine» Herz- lichen WillkommenSgruß, sprach von der verechttgung, in der wirtschaftlich so schweren Zett ein solche» Fest zu feiern, knüpfte an den 2. August 1S14 an, erwähnte den ungleichen Kampf und da» bittere Ende Les Weltkrieges, der auch der Mission schwere Schäden zugefügt habe. Die Schäden sind noch jetzt zu spüre» in der Verarmung de» Mittelstandes und vor allem in dem schwere» Kampf, der «nserer Kirche um Len eigenen Bestand aufgedrnuae« worden ist. Der Kampf ist auch ein Kampf mit -em Heidentum. WaS brin gen wir? Kunde von dem großen Kampf de» Evangelium» mit dem Heidentum, Nachricht, wo bet Kampf am meiste» droht rc. Was wollen wir erreichen? Freundliche Auf nahme, teilnahmsvolles Höre», neue» Vertrauen, mene Willigkeit mttzuarbetten. Wa» wollen wir mitnehmen? Die Ueberzeugung, daß wir nicht umsonst arbeiten, daß wir eine starke Front bilden gegenüber allen Angriffen. Der Herr Vorsitzende schloß seine trefflichen Ausführungen mit dem Taufbcfehl Matth. 28, 18-20. Dann nahm Herr Mts- stonsinspektor Mtchel-DreSden da» Wort zu seinem hoch bedeutsamen Vortrag über „Weltmtssion und Zeitenwende". Nach seinem Bottrage entrollte Herr MissionSinspektor Michel noch Interessant« Bilder au» seiner MtssionStätiakett «n Ostafrika nnd gab mehrere Probe« von betankt«« Sied. stroptze« ftr «t- em Die «t worl am >s« falsch, Leitung abgest« t « Mohr« da» ««»strömende Ga« eytzün der beiden Personen Nnd Verhältnis«»»! faiige*schaft gerate« sei»» «ab «ach ö so«» »erle versehentlich leucht«n der Verätzungen ihren Som« Freunde dei UM den Ho stromauswärt« statt. Au beiden Mer» zeiaten sich die Schön« Seiten der pröchttaen Geaend. Das Ziel der Fahrt war O^M^Lomvsn muMaort iM-Etretßn. unterhalb /Upe vsr VompfEr die vaftelwönde entlang. Klrtter- und Hsittenaemrinschaften batten ihr« Kräfte in den Dienst der Sache gestellt. Neustadt. Dteser Tage fand et« Arbeiter am Müh- lenftetg. ei»«m Fußweg zwischen LangburkerSdorf und N«u- ftadtz «in« 7F Zentimeter-Granate, deren Ablieferung bet der hiesige« Polizei eefolgte. Diese benachrichtigt« da» Dresdner Wehrkr«i»rommando von diesen, Fund«, um fest stellen zu lassen, ob «»sich «m eine scharfe Granate handelt und im bejahende» Fcckle diese vernichten zu lasse». E» han delt sich «m et« russisch,» oder französische» Geschoß. "Bautzen. Bon der Kriminalabteilung Bautzen und der zuständigen Gendarmerie in Malschwitz wurden am 28., SS. und SO. v. M. in Malschwitz »«»gesamt 8 Personen fest genommen. di, drr Vrandftiftuna beim, der Anstiftung und der Beihils, hinzu dringend verdächtig sind. Die Brände, um die e« sich handelt, reichen teilweise bi« ISSb »«rück. Malschwitz ist bekanntlich einer von den Orten der Amts- hauptmannschaft Bautzen, in denen e« besonder« oft ge brannt hat. Dies« Festnahmen erregten selbstverständlich im Orte viel Aussehen, »umal an,«nehm«, ist, daß die Sache noch weiter« Kreis, ziehen dürft«. Ferner wurde in den letzten Togen von der Kriminalabteilung Bautzen und der zuständigen Wendarmeri» der Besitzer der Bockmühl« bet Hohnstein wegen dringenden Verdacht« da: Brandstiftung festgenommen und in da« Amtsgericht Neustadt rtngelirfert. Der groß« Gebäubekomplex der Bockmühl, brannte bekannt lich am 5. v. M. ab. Seit Neujahr sind von der Kriminal- abteiluna Bautzen und der zuständigen Gendarmerie bis- herSüPersonenwegenBervachtSderoorsätz- lichen Brandstiftung und der Beihilfe hierzu fest genommen und der zuständigen Gericht«behärd« »ugesührt worden. Der größte Teil davon war au« der AmtShaupt- mannschaft Bautzen. * Bautzen. Selbstmord verübte ein Angehöriger de« hiesigen Artillerie-Regiment«, der wegen dienstlicher Ver fehlungen sich von der Truppe entfernt hatte. Er begab sich mit seinem Fahrrad nach Oberkaina, erklettert« eine» Mast der Hochspannungsleitung de« Elektrizitätswerke« «ad stürzte tot ab. Am Sonntag nachmittag wurde gelegentlich einer Begebung der 40000-Boltleituna die Leiche gefunden. "Seifhennersdorf i. Sa. In der Eonntagnacht ist in der nordböhmischen Grenzgemeinde OberhennerSdorf der große Gasthof mit Tanzsaal »Zur Insel Helgoland", der sich auf einer Insel zwischen zwei Armen der Mandan befindet, au« unbekannter Ursache bi« aus di« Mauern niederaebrannt, sodaß «in sehr hoher Schaden entstand. Der Brand geschah gerade während eine« Wolkenbruch- artigen Regen«. Trotzdem dämpften di« Wasserfluten die Flammen nicht. Di« Wehren der Umgebung waren er schienen. In Seifhennersdorf signalisierten sämtlich« Fabriks pfeifen und die Turmglocken läuteten Sturm, da man den Brand im eigenen Ott« vermutete. Auch dl, sächsisch«» Feuerwehren waren zur Stelle. "Zwenkau. Am Montag mittag, vrrunglückte vier der Oberschweizer Alfred Wagner vom Rittergut Kvtzschbar mit seinem Motorrad tödlich. Gr wollt« zwischen »wet Lastkraftwagen bindurchfahren, wurd« aber von beiden Wagen totgeguetscht. "Leipzig. Di« Verhandlungen zur Singrmeiadung Thekla» in Leipzig sind, wie di« Neue Leip». Ztg. von matz- »ebender Seite erfährt, bi« auf «eitere« zu einem gewiss«» Stillstand gekommen. weil der größere Teil der Einwohner- schäft noch keine Neigung zur Einverleibung nach Leipzig hat. — Da« RatSdezernat sür Flugwesen hat an den Reichs- vrrkehrSminister «ine Denkschrift gerichtet, in der gegen den Plan «ine» mitteldeutschen Flughafen« in Schkeuditz Stel lung genommen wird. "Leipzig. Am Dienstag, vormittag betrat ein etwa SO Jahre alter Mann den Produktenladen der Witwe Katzmann in der Pfaffendorferstraß« und forderte von der Inhaberin Geld, indem er sie mit «inem Revolver bedroht«. E» gelana der Frau, sich unter dem Ladentisch zu verbergen und um Hilf« zu rufen. Der Räuber, ein Handlungsgehilfe Hermann Mannhöfer, ergriff darauf di« Flucht, wurde aber noch in der Pfaffendorferftraße gestellt und festgenommen. Den Revolver batte er weggeworfrn. Di« waff, wurde jedoch gefunden und beschlagnahmt. "Leipzig. Lodesfabrt im Faltboot. — Zwei 2Siäh- rig« Kaufleute, die am Sonntag nach Wurzen gefahren waren, um «in« Faltbootfahrt auforr Mulde bi« Eilenburg zu unternehmen, werden seitdem vermißt. Wie di« Ermitte lungen ergaben, wurden sie zuletzt gesehen, al« sie beim Fährbau« Eollau die Fährkette passierten. Siner der Boots insasse» hielt sich ander Kett« fest. Da« Boot schlug um und di« Insassen fielen in« Wasser. Da« Boot wurd« durch die reißende Strömung entführt. Di« beiden jungen Leute versuchten da« Boot durch Schwimmen «inzuholeu. Sin« scharf« Biegung de« Flusse« entzog di« Szene den Blicken de« Beobachter«. Seither ist weder von dem Boot noch von den Insassen etwa« gesehen worden. SS wird befürchtet, daß die jungen Leut« «rtrunken Nnd. "Leipzig. Seit dem 81. Juli abend« wird von hier vermißt der 15 Jahre alte Realschüler Rudolf Birsterfrld, der in Zwickau bet seinen Eltern wohnte, sich aber seit einigen Lagen bei verwandte» in Lripzig-Eutritzsch zu Be such auf-telt. Gleichzeitig ist auch der 18 Jahr« alt« Kaufmann«l«hrlina Karl Klee, auch i» Leipzig-Sutritzsch wohnhaft, mit Biefterseld verschwunden. S« wird vermutet, daß «benteurrrlust beide zum verlassen ihrer Angehörigen verleitet«. " Chemnitz. Am Freitag abend ist auf dem Weg- Übergange bei Haltepunkt Ehrenfriedersdorf ein SO Zenti meter großer Stein auf da« Sifenbahnglei» gelegt worden. Die RelchSbahndirektion Dresden hat'für die Ergreifung der Täter «ine Belohnung von 200 RM. ausgesetzt. "Burgstädt. Di« Grmeindeverordnrtr» von Bühlau wählt*» den seit 1908 dort amtierenden Bürgermeister Bruno Wünsch für di« Wahlperiode vom 1. August 1927 di« Sl.Jult 1SSS einstimmig wieder. Unter seiner Leitung hat die Gemeind, groß« Fortschritte gemacht. " Thu m. I» Mittelheroid versuchte» am Sonnabend nachmittag «in 7 Jahre alter Knabe und ein sünsjähriaeS Mädchen am Rande der Wtlisch Himbeete» zu »stücken. Davrt rutschte der Knabe au«, stürzte in» Wasser und wurde von drr Strömung hundert Bieter sortgerisftn. Er konnte sich aber an Sträucher» ftsthaiten und wurd« h«rau»arz»o«n. Da» Mädchen sprano dem Knaben nach und ertrank. er »er Mulde »PHtzp VA» blicke». Dor b»rch da» Waffrr teilweise »«terspült. Den Anwohnern Nr Mmde enoächft »um »weite» Male «n diesem Jahr« dadurch «ft» oanz rewalttaer Schad,». In vielen Fäll«» sind bi, Skwootz»« »e» Wassergeflügel» verlustig gegangen, da die- se» durch die flutende» Wasser mit fortgertssen wurde. Ber- schied«« Straßenzüge in der Unterstadt müssen neu ge pflastert, Ufrrmauern »«« errichtet »»«den. An einer Stelle Ist dt« Ufer««»,« auf unaefähr SV Meter ««»erdrückt. An «deren Straßen ist da» Schntttgerinne aufgertssen und erfordert «eue Pflasterung. Ausgewaschen war auch der Bürgersteig zwischen Muldenvrückc und der Fabrik von Harmsch u. Orrtel. Dort ist bereit» »euer Ktr» ausgeschüt- ttt worbe». Rach unaesährer Schätz«»« «erde« 20-80000 Mark nöttg fei», «m die Ausbesserungsarbeiten auSführeu zu Kinnen. In Waldenburg erfuhr am Sonnabend abend La» Leitungsnetz -er Stadt Waldenburg eine elektrische Vtchtstörung, dadurch verursacht. Laß Leitungsmaste« an ber Gcke be» Kärbrrgckßchen» nach der Mulde zu vom Hochwasser unterspült »baren nnd nmstürztea. Der etntretenbe Kurz schluß in ber Leitung schaltete da» Stromnetz ab. Während in ber Stadt selbst nach kurzer Pause wieder Strom zuge- ftthrt werden konnte, war die Leitung «ach Altstadt Walden burg unterbrochen, wo da» Licht, namentlich im Hochwasser gebiet, doppelt nötig gebraucht wurde. Sonntag mittag konnten die Schäden notdürftig ausgebessert werden, so -aß am Abend da» Licht wieder brannte. Auch der Brückenpegel ist durch die reißenden Fluten gelockert worden, so baß ei« Ablesen des Wafferftandes nicht mehr möglich war. Wol- kenvurg war am Muldenwege von Penig au» am Sonn abend nicht zu erreichen. — In Thierbach-Zinnberg konnte ber Steg nicht passiert «erde«. Die Thterbacher Mühle nmßte am Sonnabend wegen der Hochwassergefahr geräumt »»erben. — In Penig war der Höchststand -er Mulde in der Nacht zum Sonntag 8L0 Meter. Durch das Hochwasser war tn der Lunzenauer Straße die in die Mulde «inmündenbe Schleuse ausgetreten und überschwemmte teilweise die Straße. * Meerane. In der Nacht zum Montag wurde ein Beamter des hiesigen Wach- und Schließinstituts bei der Re vision eines dicht am Bachlauf gelegenen Fabrikgrundstück«» von einer Bisamratte augesvrungen und oberhalb de» rech ten Knöchel» in» Bet« gebissen. ES gelang dem Beamten, da« Tier durch Fußtritte zu töten. " Crimmitschau. Im benachbarten Frankenhausen spielten mehrere Knaben auf dem Scheunenboden eine« GutS- aehöfte«. Dabei stürzt« der ISjährige Sohn de« Gemeinde beamten Kirmse auf die Tenne und zog sich dabei so schwere Verletzungen zu, daß er auf dem Transport nach dem Krankenhaus verstarb. "Waldenburg. Bürgermeister Dr. Rechenberg, der über 18 Jahre di« Geschäfte der Stadt gessibrt hat, leate mit dem 1. 8. sein Amt nieder, um den Dosten de« Ge schäftsführer» de« LandeSpensionSverbandeS sächsischer Gr- meinden zu übernehmen. Falke »berg (Bez. Halles. Ter Rendant der hiesiger Sparkasse hat heute früh Selbstmord verübt. Gegen sein." Geschäftsführung waren in der letzten Gemeindevertreter» sitzmrg im Zusammenhange mit den bei der Sparkasse festg«.-- stellte» Unterschlagungen schwer« Vorwürfe erhoben wor den. In einem hinterlassenen Schreiben erklärt er, daß er an de« Unterschlagungen völlig unschuldig sei. Die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen hätten ihm den Mut zum LÄen genommen. " Eilenburg. Da» letzte Hochwasser der Mulde hat hier riesigen Schaden angerichtet. Die Ernte ganzer Getreidefelder ist fortgesckwemmt. Die Jlnt fuhrt ununter brochen gemähte« Getreide vorüber. Die Landwirtschaf« ist wiederum wie bei der Heuernte vom Hochwasser völlig Überrascht worden, so daß Abwehrmaßnabmen vorher nickt getroffen werden konnten. E« ist die« leider auf ein gänzliche« Versagen de« amtlichen Hochwaffermeldedienste«, «»«besondere im Freistaat Sachsen zurückzuführen. Da« letztt Hochwasser ist überhaupt nicht zu den in Preußen gelegenen Orten gemeldet worden, so daß eine Warnung der Landwirtschaft unterblieb. Da« Verschulden drr be treffenden Stellen ist um so größer, weil sie bei dem vorigen Hochwasser, da« hier iu der Muldenniederurw di« Heuernte vernichtete, von preußischer Seite auf ihre Pflicht zu einer zweckmäßigen Meldung wiederholt bingewiesen worden sind. Der Hochwassermeldedienst während der vorigen Ueberschwemmung «ar schon so unbeholfen und sinnlos, daß er seinen Zweck völlig verfehlte. Anstatt nun di« Fehler bei diesem Hochwasser wieder gut zu machen, unter ließ man jegliche Meldung ganz. * Warnsdorf. Wie di« UTK. von einer Gablonzer Exportfirma erfährt, hat diese rin größere« Quantum Hutschmuck für Damenhüte nach Griechenland exportiert, der di« Form von Weintrauben hatte. Auf dem griechi- schen Zollamt« wurde die Sendung zurückgewirsrn mit drr Begründung, daß die Einfuhr von Obst nach Griechenland verboten sei. Auf die Intervention der genannten Firma bei den zuständigen griechischen Regierungsstellen traf die strikte Antwort ein, daß die Einfuhr von ausländischem Obst mit Ausnahme von Bananen nach Griechenland ver- boten sei und infolgedessen auch die Einfuhr von Gablonzer »Weintrauben* nicht gestattet werden könne. " DarnSdorf. Das diesjährige Schützenfest sah ein Kuriosum. Die bürgerlichen Schützenkorps, cercn Gründung vielfach mehrere 100 Jayre zurücklieat, mutz ten sich bekrnntlich auflösen, da sie die tschechiichen Be dingungen (tschechisches Kommando, Ausrückung bei Staatslagen, Loyalitätszwang usw.) nicht annehmen tonn- ten. Die neuen Statuten für die Vereine sind noch nickt genehmigt. Das Warnsdorfer Korps, eines der größten und ältesten, hat stch in einen „Verein der Schützen freunde" umgewandelt. Eine einfache Uniform ist bewilligt, konnte ober bis zum Feste nicht besorgt werden. Daher gab es Heuer ein Kuriosum, die Ausrückung mußte, da die alten Uniformen nicht getragen werden dursten, in Zivil, also schtvayer Kleidung mit ZylittLer, erfolgen. König nnd Marschälle trugen ihre Abzeichen diesmal auf dem Zivil kleide. Sehr sonderbar nahmen sich in dieser Adjustie rung die nötigen Kommandos bei der Fahneneinyolüug, Kranzniederlegung usw. aus. Es war einmal, um Bcu Akiba mit seinem berühmten Worte Lügen zu strafen. DOS sonstige Schiebfest litt unter der Wetterungunst. Stark war der Zuzug von Sachsen, doch kamen k-ie Gäste von drüben nur sür die Eafts. Tanzdielen und Gastifüfe in Frage, aber nicht als Käufer für den Markt. Ueberall zeigte sich die Auswirkung der täglich schlimmer u erben den Arbeitslosigkeit. * Eger. Im Vriorkcller auf dem Egerer Marktplätze kam «S in der Nacht zum Sonntag zu einer Auseinander- ietzung zwischen einer deutschen und einer tsckechischen Ge sellschaft, die schließlich in Tätlichkeiten auSartete. Ter als ruhiger Mensch bekannte Lippert und der tschechische Eisen- bahner Oeroasek gerieten hart aneinander und als die beide» ank die Straße besördrrt wurden, setzte» sie die Mauseret fort. Oeroasek stack seinen Gegner mit «inem Taschenmesser in di, Brust und verwundete ihn so schwer. Laß er bald darauf starb. Oeroasek flüchtete.
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