Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192608091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-08
- Tag1926-08-09
- Monat1926-08
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.08.1926
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Lrahtansch^st- ra-.r^tt M*s«. D<E Riesger r«ße»ültt aühLlt die EÜtchtt BskUNtMilchmBe« --r >»tch«pt»«nchhllft Gro-e«h«t», »e» «Ms^richt», der »«MuWiMchUst tzei» »«tt-ertchte «a de» «le» der Gilt «lese, de» «»>»»1» Nie», «d dB -«MMMt» «eche». 18S. Montag, -. August 1S26, UVenUS. 79. Juhrg. ^!7^7!k77!^77^7ft^!»»m»^ä»ä?äa^d«§^^s^^^tt^ä»nähm«^«r^öm^md^«sttääe^P^^ Monat S Mark 2» Pfennig durch Poft oder duÄd vottn^ MÄn Fall deSEintteten« A» Produttton« Verteuerung«», Erhöhungen der Löbn. uä> M-ttrialttnprrtjHbalLnivir un« da« ^cht der Preiserhöhung und Nachforderunq vor. Anzeige, »tr di. Nummer de» AuSaabetage« sind bi« » Uh» vormittag« autzuaeben und im voraus zu bepchlen; «IM Eewabr für da« Erscheinen an befttmmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für «i. N ^bLtt 8 ^ h°^ «rundschrist.Fft (» PtMi) r^old-Pfenntge- di. sL «w Lr.it. ReNamqÄl. l0ü »°lL.P,El,.; zeittaubend^und mbellarischer Satz b0'/. Aufschlag. Fest. Tarife. Snoilliater Rabatt erlischt, wenn der «.trag verfällt, durch «lag, etngft-gm nnrden muß od« d« «ufttagg^er in «onkur« ,«ät. Zahftrna«. und «rfüllung«ott: Riesa. Achttägig. anterhaltuag«beil-g, LnSKKr an d« Elb«"- Am Salle höh«« «.walt — Krieg ob« sonstig«: irgendwelcher Störung«! de« Brtri.be« d«r Lnukerei, dir Lieferanten oder der veförderung«.tnrichtung«n — hat der Bezieher Än Spruch aus Lt.fm.ngoL, N«hltts«Mg der S«id^d« auf «SLabluna de« B.,ug«vrch^ Rotatlon.druck imd «Lüa: L-na.r» Winterlich. Riesa. GefchästSstelt: G.ettzestraße »». »m i » Nr.antwortlick für Redaktton: r. v.r t». Leicharäber. Riesa: kür Anzeiaentetl: Wildel« Dittrich, Mela. Um die Wahlreform. BP. Di« Erörterung der mit dem Eintritt Deutsch land» in den Völkerbund in Verbindung stehen- den Fragen hat andere wichtig« lmiervolittsch« Probleme naturgemäß mehr in den Hintergrund treten lassen. Das gilt vor allem für di« dringend «ottoen, big« Reform des Wahlrechtes. Man kann sagen, baß wohl in-allen polttisct>en Lagern und namentlich auch im Volk« groß« Unzufriedenheit mit dem gegenwärtigen Listenwahl. Im ReUhsinnenministerium beschäftig man sich aller dings schon seit längerer Zett mit der Ausarbeitung der neuen Wahlrechtsnovelle, jedoch soll die "tue Vorlage den gehegten Erwartungen und Wünschen durchaus nicht gerecht werden. Ohne mit den Parteiführern in sonderlich« Füh lung zu treten, will nun da» ReichStnnenmtntsterium das alte Wahlsystem in der neuen Vorlage beibehalte« und im wesenüichen nur eine Verkleinern»« der Wahlkreise vornehmen. . - , Da die neue Wahlrechtsvorlage dem Reichstag erst nach de« Sommerferien zugehen wirb, ist somit noch immer die Möglichkeit gegeben, daß sich unter dem Druck der ReichS- tagSfraktionen der Reichsinnenminister zu einer Revtdie- rung der neuanSgearbeiteten Vorlage entschließen könnte. Wie wir hören, beabsichtigt das Zentrum in dieser Frage di« Initiative zu ergreifen und nach vorheriger Fühlungnahme mit den Koalitionsparteien und den Sozialdemokraten und den Deutschnationalen dem Reichsinnenministerium einen SrgänzuugSvorschlag bezüglich der Wahlreform zu machen. In Zentrumskreisen denkt man, auf die Wahlrechtsvorlage d«S früheren Reichskanzlers Grasen Hertltng zurückzugrei fen, die im Februar 1918 dem Reichstag zugegangen ist, da- mals jedoch nicht verabschiedet wurde. Diese Novelle sieht vor, daß in 881 Wahlkreisen nach dem alten Wahlrecht ge wählt werden sollte. Gleichzeitig sollten HO Abgeordnete nach den Grundsätzen der Verhältniswahl In 23 Wahlkreisen ge- wählt werden. Danach würde die Zahl der Abgeordneten «41 und di« der Wahlkreise 387 betrage^. Der Vorlage ist eine längere Begründung betgegeben, in der zum Ausdruck kommt, der Grundgedanke der Verhältniswahl, daß jeder am Wahlkampf beteiligten Gruppe ein« ihrer Stärke ent sprechende Vertretung im Parlament zufallen sollte, auf den ersten Blick viel für sich hab«. Die Regierung Hertling er kannte aber sofort die Nachteile des Verhältniswahlsystems. Sie wollte da» Proportionalwahlrecht für die großen Städte und Industriezentren mit dem des alten Wahlrechts ver binden und somit beide Systeme, wie oben erwähnt, in An wendung bringen. In Zentrümskreisen denkt man nunmehr daran, in diese Wahlvorlage den Gedanken der Sammellisten einzufügen, wie sie gegenwärtig bereits bestehen. Auf diese Weise könnte das Reichtzinnenministertum den Wünschen aller Parteien gerecht werden. Um nicht irgendwelchen Splitterparteien die Möglichkeit einer Kandidatur zu geben, ist daran gedacht, nur Gtimmreste oder Minderheiten von einer bestimmten Höhe zur Verrechnung gelangen zu lassen. Um während der Legislaturperiode des Parlaments gewissermaßen die Stim mung der Wählerschaft feststellen zu können, denkt man weiter daran, in den Einzelwablkreisen Neuwahlen dann Vorzunehmen, wenn ein Abgeordneter sein Mandat nteder- kegen sollte bezw. stirbt. / Eine derartige Wahlreformvorlage wäre mit den Be stimmungen der Reichsverfassung durchaus in Einklang zu bringen, denn di« in der Verfassung vörgeschriebene Art des Wahlrechtes würde mit -en Grundsätzen der Verhältniswahl überetnstimmen. Die Reife des Reichsfinanzmivisters nach Bayer«. Der Herr ReichSminister -er Finanzen ist am Sonn- abend Don seiner Besichtigungsreise in Bayern nach Berlin zurückgekehrt. Am Montag abend fand in Regensburg eine Besprechung mit dem Bayrischen Ministerpräsidenten und dem Bayrischen Finanzminifter über schwebende finanziell« Frage», insbesondere auch über das ArbritSbeschaffungS- Programm der ReichSregierung statt. Am Dienstag be sichtigte der Minister die im bayrischen Wald gelegenen Bahnbauten, die mit ReichSmitteln zu Ende geführt werde» sollen, äm Mittwoch das Kochlet-Werk in Passau, am Donnerstag da» Jnnwrrk bei Töging. Außerdem besuchte der Minister die dort gelegenen Finanz, und Zollämter. In Passau begleitete der Bayrische Finanzminister Dr. «rausneck den Minister im Fnnwerk d«r Staatssekretär Fischer. Besonder« herzlich war der Empfang des Reichs- Minister« im Bayrischen Wald. In Zweifel wurde am Abend «in Heimatfest veranstaltet, auf dem der Minister eine Red« hielt. Nach Schluß der Rede wurde da» Deutschland-Lied gesungen. ' ein Mittel betrachtet, einen KrtegSfondi Lehmungen Peking» gegen di« Regierung Die Lage i« Eht«-. Reuter meldet aus Kanton: Ter Generalftab der Trnppen von Kanton hat an die Regierung in Kanton »in Telegramm geschickt, in welchem er mitteilt, daß di« Truppe» Wuveisus an der Tschangtse-Front geschlagen worden seien und daß sich der Feind In nördlicher Richtung zurückziehe. Wie "Ester aus^Kanton meldet, sand ap, Sonntag «ine eken» werde al» für di« Unter- von Kanton zu w IM NlllW U MMUIIN vchwiert-kette« mit Pole«. Die zuständigen Berliner Stellen sind inoffiziell davon verständigt worden, -aß die Stubtenkommissio» für die RatSreform bereits End« Ananst znsamneentteten wird. Eine offizielle Linkabnn» zur Teilnahme an Le« neuen Be ratungen der Kommission wird daS Sekretariat de« Böller- bundeS der ReichSregierung durch Bermtttlnng de» deut schen Gesandten in Bern in -en nächsten Lag« zugehen lasten. An zuständiger Stelle hatte «an «och vor wenigen Lagen zum Teil den Standpunkt vertreten, baß eine Betei ligung Deutschland» an den neuen Verhandlungen der RatSkommission nicht mehr zweckmäßig sei, w«tl «» nun- mehr so gut wie sicher ist, daß keine Macht ihr Veto gegen die Zuteilung eine» ständigen RatSsitze» au Deutschland etnlegen werde. Nach den hier vorliegenden neuere« In- formationen gestalte« sich jedoch die Verhandlung«» der französische« und der englische« Regierung mit Spanten und Pole« über die Krage der Znteilnng »on »ichtständlgen Ratssitze« äußerst schwierig. DaS Pariser uud da» Londoner Kabinett sind infolge der Aussichtslosigkeit, schon jetzt eine Klärung über diesen Punkt herbeizuführen, zu dem Be- schluß gelangt, das Sekretariat des Völkerbund«» ,ü veran lassen, für Ende diese» Monat» die Studienkommisfion für die RatSreform nach Genf zu berufen. Die Forderung Spaniens, das seine endgültige Haltung von -em Verlauf der neuen Verhandlungen der RatSkommission abhängig machen will, dürfte für diesen Beschluß ausschlaggebend ge wesen sein. Die ReichSregierung wird aller Voraussicht nach al» Delegierte für die Beratungen der Studieukommission den Staatssekretär im Auswärtigen Amt, «» GchubooK und als Rechtsberater des gleichen Ressort» deVMlntsterial- direktor Dr. Gauß nach Genf entsenden. Sin« Erklär««« Mello Franco». Der brasilianische Delegierte beim Bölkerbmrb, Mello Franco, erklärte einem Vertreter de» Exzelsior, er werde sich nur zum Zwecke offizieller Besuche nach Genf begeben und am 6. Oktober nach Rio de Janeiro abreisen. Er be- stätigte, daß Brasilien auf der Geptembertagung nicht ver- treten sein werde. Für Brasilien sei die Lage noch genau dieselbe wie im Monat Mär». Die Türkei und der Völkerbund. Times berichtet au» Angora, die türkische Regier«»« erwäge seit einlaer Zeit, ob es ratsam sei, daß die Türkei Mitglied des Völkerbundes werde. Bon russischer Seite werde in der Türkei darauf hinaewiesen, daß für die Türkei notwendig sei, außerhalb des Genfer Kreises zu bleiben. GS bestehe Grund zu der Annahme, daß einzelne Mitglieder der türkischen Regierung dementsprechend gegen einen Ein- tritt in den Völkerbund tätig sind. Unter den Nationen, die. wie angenommen werde, die Türkei zum Eintritt in den Völkerbund zu bewegen suchen, werde Deutschland als -te aktivste ««„sehen. Deutschland werde zweifellos bald »inen Sitz im Bölkerbundtzrat haben, uud man glaube, daß Deutschland es gern sehen würde, wenn der einzige seiner früheren Verbündete», der nicht Mitglied des Völkerbundes ist, ihm bestreik. Eine Frage, an der die türkische Politik fror interessiert lei, sei der Gedanke »er Zuweisung et«es »der mehrer«: ständiger Ratsfitze a» die asiatische« Mächte. Di« Türkei würde nach ihrem Beitritt Anspruch auf einen dieser Sitze erheben und werde vielleicht Unterstützung vou .unerwarteter Seite" erhalten. -keile vertag««- -er deutsch-polmschcu Rtederlaff»u,sverha«vl«usen. Im Auswärtige« Amt wirb augenblicklich da» von de» Polen der deutschen Kommission für die NieberlaffnngSver- handlungen überreichte neue Gesetz für den Aufenthalt »on A«slä»der» i« Pole» übersetzt. Welchen Einfluß dieses Ge setz auf den weiteren Gang der Niedcrtaffungsverhand- luugen mit Polen haben wird, läßt sich noch nicht sagen. Gegenüber dem ersten Entwurf der Warschauer Regierung stellt da» neue Gesetz zweifellos eine den deutschen Inter essen entsprechende Verbesserung dar. Polen har sich aller dings noch nicht entschließe» können, der deutschen Forde rung bezüglich der Berufungsfrage von au» Polen ausge- wiesene» Deutschen nachzukommen. Wie wir hören, ist mit dem Abschluß der NieberlassungSverhandlungen vorläufig noch gar nicht zu rechnen, weil in dieser Woche eine Som merpause eingelegt wird und die Beratungen erst wieder im September ausgenommen werden sollen. Sitz«»- des ReichSkabivetts au» 12. Aa-ufl. Wie der vorwärts" melbet, werde» Reichskanzler Dr. Marr und mit ihm bi« meisten Reichsminister spätestens bis zum BerfaffungStag« wieder in Berlin eingetrofseu sein. Äm 12. August tritt das Reichskabinett zu einer Sitzung zusammen. Reichsaußenminister Dr. Strekeman« wird voraussichtlich einen Bericht über die außenpolitische Gesamt lage erstatten, bei dem die VölkerbundSsragen den größten Raum eiunehmen werden. Di« weiteren Beratungen des Kabinetts werden das Arbeitsbeschaffangsprogrnmm der ReichSregierung zum Gegenstand haben und schließlich wer den auch die mit dem Treuhänder der Eisenbahnobligationen gepflogenen Verhandlungen, die im Hinblick auf die noch auSste-en-e Bestätigung de» Generaldirektors Dorpmsiller von Bedeutung find, erörtert werden. Der Gesamtplan des Reiches für die Arbeitsbeschaffung enthalt auch den Hinweis auf eine verstärkte Ingangsetzung des Wohnungsbaues, da zur Zeit noch über 10VVVV Baufach arbeiter ErwerbSloscnunterstützung erhalten. Die Durch führung und Finanzierung Les Wohnungsbaues ist seit der Dutten Steuernotverorbnung in erster Reihe Sach« der Länder. ES mußten deshalb zunächst mit den Ländern Ver handlungen eingeleitet werden, um für ein zusätzliches Bau- Programm, das in erster Linie der ArtzeitSbeschassung zu dienen hat, die Aufbringung der nötigen Mittel in die Wege zu leiten. Neben verstärkter Heranziehung detz HauSzinS- steuer kommt hier nur die Aufnahme von Anleihen in Be- tracht. Die Verhandlungen mit den Ländern haben in dieser Richtung zu einem gewissen Abschluß geführt. Die Aufnahme der Anleihen kann der Natur der Sache nach nur allmählich durchgeführt werden. DaS Reich hat sich deshalb bereit er klärt, den Ländern Vorschüsse auf die im Saufe der Zett aufzunehmenden Anleihen bis zu einem bestimmten Höchst- betrage zur Verfügung zu stellen. Dadurch wird ermöglicht, daß mit dem zusätzlichen Bauprogramm i« aller Kürze be gonnen werden kann. ES kann erwartet werdertz daß die technische Vorbereitung in den einzelnen Ländern rasch zum Abschluß kommt. Da eine Reihe von Bangesuchen vorlicgt, die mit Mitteln des ordentlichen Jahresöauprogramm» nicht erledigt werden konnten, kann in Bälde mit dem Be ginne der Arbeiten auf der Grundlage der zusätzlichen Bau programme gerechnet werden. Kir SMui «ns »iemtimln EtnsMWM. Wien. Die Kommission be» Kongresse» der Inter national Law-Assoctation hat bis Aussprache über die Er richtung «ine» Internationalen StrafgcrichtshofcS unter Teilnahme zahlreicher Delegierter beendet. Bon Interesse war eine Acußcrung -es Engländers Stnbhe« Bowes, daß die FrtebenSverträge vielleicht anders ausgefallen wären, wenn vorher über bestimmte Vorfälle im Krieße unparteiisch hätte festgestr.llt werden können, wa» richtig ober unrichtig sei. Nach längerer Aussprache wurde folgende, vom Präsi- denten der Kommission empfohlene Entschließung angenom men: Die Konferenz bat die Schaffung eine- Anternatio- nalen Strafgericht-Hofe» und zwar alS Abteilung de» Ständigen Internationalen Gerichtshöfe» im Haag beschlös se«. Die Komoren» ziele« Gerichte» wirb auf Delegierte beschränkt, welche durch Statut oder durch besondere Kon- ventionen festgesetzt werden. Die Teilnehmer an dem Kongreß der International Law-Affociation wurden Sonnabend nachmittag vom Prä sidenten Harnisch auf dem Semmering empfangen. Der Empfang trug einen überaus herzlichen Charakter. BerfaffungSfeier in München. Unter starker Beteiligung fand gestern im Münchener AuSstellungspark eine BerfaffungSfeier statt, die vom Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, der Deutschen Demokra tischen Partei, der Sozialdemokratischen Partei, dem Ge werkschaftskartell, dem Ä. D. G. B., Ortsgruppe München, dem Arbeiter-Sportkartell, dem Arbeiter-Sängerbund und -er Republikanischen Jugend veranstaltet worden war. Die Feier wurde mit Musik- und Gesangsvorträgen eingeleitet. Als erster Redner sprach Reichstagsabgeordneter Wels, der u. a. auSsührte: Den Sozialdemokraten ist die Liebe zum Vaterland niemals «in Lippenbekenntnis gewesen, ebenso wenig aber auch der Rus: Nie wieder Krieg!, der sich mit der BerfaffungSfeier verbindet. Das Bekenntnis zur Weimarer Verfassung ist «in Bekenntnis zum Frieden. Der Redner wandte sich in seinen weiteren Ausführungen gegen die bayerische Regierung wegen ihrer Nichtbcteili- gung an der Verfaffungsscier. Mit einem Hoch auf die deutsche Republik und die Farben Lchwarz-Rot-Gold schloß Wels seine Ansprache. Als zweiter Redner sprach General Theodor Körner, Mitglied des österreichischen Bundesrats, der u. a. erklärte, der Anschlußgcdanke sei in Oesterreich keine umstritten« Frage mehr, und eS werde der Tag kom men, wo Oesterreich ins Reich heimkehren werbe auf dem Wege friedlicher Entwicklung, getragen vom Geiste vou Weimar und Locarno. Der Tag, der die Völker wieder züeinanderführe und Deutschlands Stellung neu befestige, werde auch Deutsch-Oesterreich wieder eins machen mit dem Reich. DaS Hoch des Redners galt dem alten Ideal von ISA, der proßdeutichen, einigen Republik. Die gesamte Feier ist ohne Zwischenfall verlaufe::. Eine furchtbare Bluttat. La«chham«er. An de« benachbarte« Industrie»« Zschornezosda verletzt« hent« früh ei, ««sseher die Kran ei«eS Nachbar«, «it der er irn Streit lebte, nicht ««erheblich. Dan« erschoß er seine eigene Fra» «nd beging Selbstmord, indem er sich «n einer T«rN««ke anfhängte und sich «in« Kngel in »«, Leib ja,t«.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite