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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192608139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-08
- Tag1926-08-13
- Monat1926-08
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1926
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Vertretung Deutschland« in der Studienkommission zur Klärnna der RatSfraae zu beauftraqen. Di« Stndte». kommission wird am 28. August in Genf zusammentrrten. Die deutschen Delegierten werden auf jeden Fall kein« bindenden Verpflichtungen übernehmen, sondern ihxe Teil nahme an den neuen Beratungen der Studienkommisfion wird nur informatorischen Eharakter haben. . Heute wieder Kabiuettsfitzung. Wie den Blättern mitgeteilt wird, wird di« Sitzung des Reichskabinetts, die sich gestern bis in die Nachtstunden hinein erstreckte, heute abend 6 Uhr fortgesetzt werden. ReichSauhenminifter Dr. Strefemann hat seinen Bericht über die außenpolitische Lage noch nicht erstattet und die Aussprache des Kabinetts darüber bat infolgedessen noch nicht stattgefunden. Sie wird erst beute abend erfolgen. Ebenso bat sich das Kabinett gestern mit der Frage des RrichsehreumalS nicht befaßt. KM »S sie SMitckm« ds MrinitS. London. In hiesigen politischen Kreisen scheint man bestimmt damit zu rechnen, daß die Studienkommissio«, die sich mit der Krage der Erweiterung des VölkerbunbSrateS befaßt, am LS. -. M. t« Genf zusammentrete« wird. Das alleinige Thema wir- di« Frage des spanischen Anspruchs sein, und «S wird auf englischer Seit« gehofst, daß die Lösung derartig sei» wird. Laß Spanien dem Völkerbund erhalten bleibt. Diese Hoffnung scheint bestärkt zu werden durch die Eindruck«, die über die augenblicklich« spanisch« Haltung vor- liegen und die zu der Ansicht veranlass«», baß rin« Verein barung innerhalb des Rahmens der Vorschläge Lord Robert Eecils erzielt werden kann. Di« Gewährung eines ständigen RatSsitzeS an ein anderes Land als Deutschland wird hier im Hinblick auf bi« prinzipiell« Stellungnahme von Ländern, wie ». B. Schweden, zu dieser Frage für ausgeschlossen er- achtet. Im Gegensatz zu gewissen Meldungen in der «ngli- schen Presse werden von polnischer Seite keinerlei Schwierig- ketten erwartet und für ebenso «nzntrefsend werben die Mel dungen angesehen, in denen von französische« Bedingungen ttir eine Herabsetzung der rheinischen Besatzungstruppen die Red« ist. Auf Grund der hier vorliegenden Unterlagen, ist man der Auffassung, Laß Briand in seiner Unterredung mit dem deutschen Äotschaster in Paris keinerlei Bedingungen über die Verhütung nationalistischer Kundgebungen und solcher gegen die Separatisten gestellt hat. Was letzter« Be dingung betrifft so erkannte man auch vollauf an, daß eS für iede Regierung technisch unmöglich sein würde, «in« Ge währ für den Schutz irgendwelcher Personen zu übernehmen. Bezüglich der Zahl der augenblicklich im Rheinland stehen den alliierte» Truppen glaubt man aus Grund der Sta tistiken der betreffenden verantwortlichen Militärbehörden onnehwen »u müssen, batz da« französisch« Kontingent etwa Sgovo, da» britische 8M0, und da» belgische 7000 Mairn um fasse. Die Verminderung dieser Gesamtzahl von 7S000 alli ierten Truppen um wettere 5000 bi» 6000 Mann auf etwa 6b—70 0V0 würde auf englischer Seite für genügend wirksam erachtet, um tn Deutschland gewürdigt zu werden, b«sond«rS weil man hier den Standpunkt vertritt, daß über die Bedeu tung des Begriffes normal« Ziffern niemals eine Einigung erzielt werbe« könnte. Man scheine sich unter dtesen Um ständen aus englischer Seit« daher der bestimmten Erwar- tung hinzugeben, daß der Ausnahme Deutschland» In de« Völkerbund «xnmehr weder »»» deutscher «och,»» anderer Seite Schwierigkeiten i« Wege stehe« dürften, und daß da mit die Aufnahme Deutschland» in den Völkerbund und den BölkerbundSrat Anfang September fichergeftellt sei. Wie große Bedeutung diesem Ereignis von englischer Sette bei, gemessen wir-, bedarf kaum der Hervorhebung. Berat«»»«, des spanischen Kabinetts. Havas meldet aus Madrid: Nach Beendigung -e» gestri» gen KabinettSrat» erklärte der Außenminister^, a., weg« seiner geographischen Lage und der Interessen seiner Staats angehörigen könne Spanten bei der Erörterung über da» Tangerabkommen mit dem sich gegenwärtig alle Kanzleien beschäftigen, nicht fehlen. Ueber die Studienkommissio» für die Zusammensetzung de» BölkerbundSrat» befragt, erklärte der spanische Außenminister, der KabinettSrat habe bisher die befolgten Richtlinien gebilligt. Man sehe -en Ergeb, niffen der Beratung dieser Kommission entgegen, die auf Veranlassung Spaniens am 24. August zmammentrcten wird. Da auf die Forderungen Spaniens bisher noch keine Antwort erteilt worden sei, habe Spanien selbstverstänbktch Wert darauf gelegt, daß vor der Genfer Tagung rin der Vollversammlung zu unterbreitender Bericht auSgearbeitef werde, der die Lag« kläre. Veschietzuvß eines deutschen Fischdampfcrs. Der Fischdampfer .Karoliue Sprenger" ist am 28. Mal d. FS. innerhalb der isländischen Dreimeilenzone von einem t-ltndifche« Kreuzer, obwohl der Fischdampfer kein Fang, geschirr ausgebracht batte »nd keinerlei Anstalten zum Ent- weichen traf, ohne vorherige Warnung fcharf defchoffe« worden, sodaß die Maschine durch die »inschlagende Granate schwer beschädigt wurde. Der Dampfer wurde durch den Kreuzer aufgebracht und in Westmannaopia mit einer Strafe Nfkgeu angeblich verbotenen Fischens belegt. Bemerkens wert ist, daß die Kosten einer provisorischen Reparatur del Schiffes vom isländischen Kapitän bezahlt wurden sowie daß ei» Offizier de« Kreuzer» auf dem Fischdampfer di« Herausgabe der Granatensprengftücke zu erzwingest sucht«. Wie die Blätter berichten« hat da« AuSueckrtige Amt nach Prüfung und Feststellung de» Sachverhalt» in Kapeubaaeu au, Montag varfkll»»,«, erhebe» kaffe». Die dänisch« Resierung lagt« ein« Antwort zu. die noch «wartet wiry^ WM WkMW M SikMNW An maßgebender Stelle ist man davon überzeugt, baß dt« eventuelle Rückgabe der Belgien zugesprocheneu deut sche« Gebiete bet «tnige« Mächten den schärfsten Widerstand auSlösen wirb. Da» gilt namentltch für Pole«. Der pol nische Gesandte tn Pari» ist im Auftrage seiner Regierung bet der franzvstscheu Regierung bereit» vorstellig geworben «nd bat erkürt, baß Polen einer Rückgabe von Lupen und Malmeüp an Deutschland sich entschieden widersetzen würbe. L» tft offensichtlich, daß die polnische Regierung befürchtet, dte Verwirklichung eine» derarttgen Projekte» könnte auch kurz üb« lang auf de« polnischen Korridor und auf Pom merellen Anwendung finden. Ma» nimmt an, daß '' t» Weste« *«d Vst«, D« hcklte». Di« belgische Presse ,«r Frage Enpo-Malwedy. Fast die gesamte flämische Presse aller Part-lschatttcrun- gen billigt de« Plan etner Rückgabe Eupen und Malmrdvs am Deutschland, in erster Linie wegen der Lösung der Frage der deutschen PaviermarkbetrSg«, dt« im Kriege in Belgien verblieben waren. Bon den wallonischen Blättern erheben nur Nation velge und Etoile Belge lebhaften Einspruch. Ä ausgerollt werde« wirb. I« Senf htrtet sich für die RetchSregierung dann Gelegenheit, Res« Probleme zur Sprache zu bringe». Die Krs-e der Rheinlaudbesetz««,. Besprech»»««, i» Pari» »L Brüssel. Part». Außenminister Brimch bat kur» vor seiner Ab reise dem hiesig«, englisch«, »ad belgischen Botschafter ein« Abschrift de» letzte» Meworandxms übergeben lassen, daß ihn der deutsche Botschafter von Hüsch tn der Frag« der Herabsetzung der BefatzungStruppen tm Rheinland« über gebe« hatte. F» vrüss^ hat Juftizmtntster HnmanS, der während der Abwesenheit de» Außenministers Vanbervelde die Geschäft« de» AuSwÄttgen Amtes führt, sofort nach Er- halt dieser Abschrift eine Unterredung mit dem ersten Sekre tär der deutschen Gesandtschaft gehabt. Bon unterrichteter Seite wirb mitgeteilt, daß e» sich bet den gegenwärtgen Ver handlungen in erster Linie um die Sonzeatratlo» b-r Ne- satznxgSttMipe» in bestimmte» Städte» handelt. Briaud fass sich dieser Forderung gegenüber nicht ablehne»» ver- Um E«tze« «»d Malmedy. Dieser Tag« wurde» von halbamtlicher Sette t» Brüssel die angeblich au» deutscher Quelle stammenden Nachrichten für unzutreffend erklärt, wonach dte Möglichkeit bestehe, baß binnen kurzem zwischen Belgien »nd Deutschlanb eine Uebereinkunft wegen »er Rückgabe der ans Sr»«b de» Ver sailler Kriedex-verttageS Belgte» z»aesprach«w» Gebiete von Lupen «»b Melmedy a» Deutschland iu Frag« käme Diese Meldungen find, wie ausdrücklich festgeftellt werde» muß, nicht von Leutfcher Gelte lanciert worbe«, sonder« dte belgische Presse selbst hat diese Angelegenheit vor einiger Zett anfgegrtffen und beschäftigt sich auch heute «och mit der Frage einer Rückgabe von Eupen und Malmedy an Deutschlanb. In diesem Zusammenhang wirb »an Brüssel an» ei« Fühl« ««»gestreckt «nd zwar dahingehend, daß die belgische Regierung dies« Gebt«« an Deutschland abtreten wolle, wenn dte Berliner Regierung sich beretterklärt, sich an der Stützung der belgisch«, Valuta dahingehend zu betet- ligen, daß die tm Besitze Le» belgische« Staate» während der Okkupationszeit in Umlauf gefetzten deutsch«, RetchSbank- noten tm Betrage von sieben Milliarde» Goldmark zu einem noch sestzusetzenbe» Satze eingelöst werde«. Wie wtr von wohlunterrichteter Seite erfatzr«,, ist diese Angelegenheit Gegenstand einer eingehend«. Besprech»«« zwischen dem Reichsaußeuminifter Dr. Sttesew«« »«d dem Reichsbaukpräsideut«, Dr. Schacht gewese«. «ährend der Verhandlungen des RetchSbankpräsidenten mtt dem amerikanischen Präsidenten der Federal Reserve Bank, Strong, in Scheveningen hatte Dr. Schacht aüf Grund von Instruktionen der RetchSregierung auch mit einem Mittels mann -er belgischen Regierung gleichfalls eine Unterredung über die Möglichkeit etner Einlösung der deutsch«, Bank noten. Dr. Schacht hat -en ReichSauhenmtntftpr über das Ergebnis dieser Besprechung bereit» infornüggt. ifffssz- dem Versailler FriebenSvertrage ein« Gr Zustimmung der Vertragspartner bedarf, hat sich nunmehr die belgifche Regier«»« mit de» SignatarnttHtex i» ver bind««« «efetzt, n« die Zustimmnu« für die Rückgabe »o« Eup«, nnb Malmedy z« erreiche«. Nach Auffassung unter- richteter Kreise dürfte, falls Liefer Plan' Wirklichkeit »er den sollte, eine Rückgabe dieser Gebiete nicht ohne weitere» erfolgen, sonder» «an wird die Verauftaltnug eiuer Volk», ab stimm«»« in Erwäg««« ziehe«. SS ist schau jetzt sicher, — -—n . Lab sich die Mehrheit der Vevölkern«« von Snp«, «nd Mal, I Dt« öffentliche Meinung steht der Frage einer Rückgabe medy für de« Anschluß an Deutschland «»sprech«, wird. I Lupe« und Malmedy» güustig gegenüber. GgftscheLkytzto: SwtdenliW «rachsse Rsts« Ist, KrahianschAfti Tageblatt Ries«. A»«st«stß Die, OÜ. — Wk HWDßstAPlWstimßHstft Gksthimhstjst. sttss UysfDstsillhfst. der ÄmttlMWAitsHast beim AmIßßriWk kWh hstb HsttB ss« D1M VB »t»st>«^ «leist st« MMÄ «nd A«fLig?r istldcklM »st Ichchsch. 187. Freitag, 18. «agast 1S2«, abead«. 7». Jahr,. " sür di, Nummer de« Ausgabetag,« sind btt » Uhr vormittag« lmszuaeLea und tm voraus »u bqahttn; ein, «ewähr für da« Grsthöstun an besttmmtm Tag«, und Plätzen wird nicht übernommen, »ruadprei« für »t, »ü mm brritr. » «w hohe ttrundschrist-tzM, (« Vllben) So Gold-Pfenntge; dt, 8» mm »rett« RiNamezetl« 100 Sold-Pfennig,: Muuchend« und tabellarischer Satz so»/. Aufschlag. g«st« Tarif». Brwtlltgt« Rabatt «lischt, wum d« »«trag «rstllt, durch Klag« ring,zogen werden muß oder d« Auftrags«-« in Kontur« g«Lt. Zahlung«, und Erfüllung«»«: Riesa. Achtüigig« autrrhaüüng«b«ilag, »Erzähl« an d« Elbe". — Im Fall« höd«« G«vaU — Krtrg od« sonstig« trgmdnxlch« Störungen dtt Betrieb,« der vrLckuui, d« Lief«ant«, oder d« BefSrdermrg«etnrichtunaen — bat der Veztther Mn Anspruch aus Lstfiung «d« SiachÜifuMgd« Settmiaod« auf Rll-k,ahluna d«« «^ugrprch^Aotatttnlduukmd Vuckw: «-»SH-» «int.rltch, Rtesa. «efchäfttLle: S-echestratz« »st. Ä«a«twortltch ntr Rrdanton: t. V.r F. Teicharäber. Riesa: sür Awuttmttik: Wilhelm Dittrtch. Riesa. Besatzutigsvermiüderuusi. Nach deutscher verechnung befinde» sich tm Rheinland zur Zett 8ül»0 Manu fremder Besatzung, nach französischer Berechnung dagegen beträgt die Truppen,ahl nur 70000 Mann: Frankreich rechnet nämlich weder die Milttärange- stellten, noch die Besatzung de» Kehler Brückenköpfe» mtt. Schon ans dtescn verschiedenen BerechnungSmethoden ergibt sich, -aß eine Einigung über die berühmten Normalziffern nicht möglich ist. Deutschland hat eine HsraVsetzung auf SO Ovo Mann gefordert, Frankreich glaubt aber, sein« Be- satzungSstärke schon auf dte Normal,tffer gebvacht zu haben, wenn es setzt, wie von Frankreich angekünbtgt worben ist, seine Besatzung um 10000 Mann vermindern will. Immer- hi» haben die Vorstellungen der deutfche» Regierung und der deutschen'Diplomaten bet den interalliierte» Mächten anscheinend einen Erfolg gehabt. Dieser Erfolg ist aber einigermaßen problematisch, denn Frankreich verlangt al» Ausgleich sür die Besatzung-Verminderung di« Erfüllung genfisscr Forderungen, dt« in ihren Einzelheften bisher noch nicht bekannt sind. ES handelt sich dabet tn erster Linte «m die Eiustcllnng der „nationalistischen" Propaganda im Rheinland und vielleicht auch noch um gewisse Zugeständnisse In der- EutwaffnungSfrage. Wa» die nationalistisch« Propaganda im Rheinland anbelangt, so scheint Frankreich die Verhältnisse vollkommen zu verkenn«». Da» Rheinland steht ebenso wie vor der Besatzung auch jetzt noch unter deutscher Souveränität, und Deutschland hat weder dte Macht noch das Recht, den so gefürchteten nationalisti schen Verbänden im Rheinland die Tätigkeit zu verbteten, die eS ihnen tm unbesetzte» Deutschland erlaubt. Wenn die deutsche Regierung in dieser Frage Zugeständnisse an Frankreich macht, so ist damit zweifellos ein« Verstärkung der Schikanen verbunden, denen die rheinländische Bevöl kerung bisher schon auSgesetzt war. Man weiß, wa» Frank reich unter nationalistischer Propaganda versteh. Schon da» Absingen der Nationalhymne wird von Ler französischen Be satzung als Provokattvn empfunden VVd bestraft. Wie soll das werden, wenn di« deutsche Regierung -te Verpflichtung eingeht, nationale Betätigung im Rheinlqnbzu verbteten? Frankreich macht bekanntlich zwischen „national" und „na- tionallstisch" keinen Unterschied. Die Entwaffnungsfrage wird nach de» Noten, die die Militärkontrollkommtsston vor kurzem an die deutsche Re gierung richtete, erledigt werden. Verlangt Briand etwa als Ausgleich für die Verminderung -er Besatzung Ent- wafknungSzugeständniffe, die noch über das in der Kritik de» Generals Walch und de» englischen Außenminister» an gedeutete Maß hlnauSgehen? Zu solchen Zugeständnissen kann Deutschland selbstverständlich ntemal» bereit sein. SS ist auffallend, baß Frankreich erst kurz vor Beginn der Herbstsitzung des Völkerbundes sich bereit erklärt hat, feine Besatzung im Rheinlands zu vermindern. Offenbar hat «S sich erst in der letzten Stunde zu Ler für «n» selbstver ständlichen Ueberzengung -urchringen können. Laß -te im Locarnopakt versprochenen Rückwirkungen noch vor Beginn der Völkcrbundssitzung erledigt sein müssen und daß für derartige Verhandlungen kein Platz mehr ist, wenn Deutsch- land erst Mitglied des Völkerbundes ist. Reichsrats-Vefchltisse. Der Reichsrat nahm in seiner öffentlichen Vollsitz««, oom Donnerstag die Regierungsverordnung an, wonach da« deutfch.französische Handelsabkommen vorläufig in Kraft gesetzt wird. Ans Anregung de» Vertreter» der Hanse- itädt« gab ein RegierunaSvertreter die Erklärung ab, daß Such bezüglich der Einretse-Bewilligung in die französischen Kolonien und Mandatsgebiete in den weitere» Verhand lungen mit Frankreich über «inen endgültigen Handel«, vertrag die Rechte der deutschen Staatsangehörigen klar- gestellt werden sollten. Dte RetchSratSansschüffe hatten die Regierungsvorlage wonach den Hypothekar - Schuld- scheinen der Deutschen Rentrnbank-Kreditanstalt im Betrag« oo» 860 Millionen Mark di« Mündelsicherheit zuerkannt werden sollte, abaelebut. In der Vollversammlung hielt die Regierung ihre« Antrag aufrecht. I» namentlicher Abstimmung wurde die Regierungsvorlage mit 36 gegen 80 Stimme» wieder hergeftellt. Gegen die Vorlage stimm te» der Vertreter der preußischen Provinz Sachsen sowie die Länder Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Tbii- ringen und Hesse». Der Vertreter non Bremen enthielt sich der Stimme. Der ReichSrat genehmigte ferner die Auster- kraftsetzung der Verordnung über die Mehlzölle. Erörterungen deS ArbeitSbefchaffungS-ProgrammS. Einen großen Raum der aeftriaen Beratungen de» Reichskabinett» nahmen laut Bert. Lok.-Anz» dte Srörtr- ruiigen de« ArbeitSbeschasfunaS-Programm« ein. Die Einzel» heiteu dr» Programm«, inbrsonder« die Kt«a«»ier«n>». Vorschläge für dt« verschiedenen Sonderaebietr wurden ge- billigt. E« handelt sich dabet in erster LiNi« um gröstere Aufträge bet der Reichtlmh«, »er Bost, stet« Kunal- und Brückenbau usw. In engem gusammeuhang mit der Durch führung de» ArbettSbeschassiing« - Programm« erstattete Reichsfinanzmiuifter Dr. Reinhold Bericht über die gesamte Finanzlage de« Reich«. Deutschlands vertret««- i« der Studien- kOMMisfi««.
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