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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192609096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-09
- Tag1926-09-09
- Monat1926-09
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1926
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Das Echo des Genfer Anfnahmebeschluffes 2 isswnen die , Bernstorff, Dr, Breitjcheid, Dr. Haas mü> Postscheckkonto: Dresden 1SA> Gtrvkass« Ntefa Nr, tll Lrahtanschrtst: Ta-ellatt Nftf«. Fernruf Nr. A», vor. Anzeiae» Grundpret« für , Fest» Tarife. Haltungebetlag« — hat der Bezieher wenn sie für da» Recht des deutschen Volke» «nd für die Ideale der Völkergemeinschaft etntrete« wollen. Die .Bossische Aeitunj^ stellt fest, »atz Deutschland nicht nur seinen ständige» RatSsitz erhalte» hat. sondern batz mit ihm zusammen auch niemand neu in de» Rat etntrete. Erst nachdem Deutschland im Rate seine« Sitz eingenommen habe, werden die anderen von der Bundesversammlung ge» wählt werden. Man habe nnr die neue Ausführung der Verfassung de» Rate» vorher festgesetzt. DaS.Berliner Tageblatt" geht auf die Gegensätze zwi. schen der Vollversammlung «nd dem Rat ein und führt aus: Der Streit, der gestern vormittag nur die Oberfläche des Wasser» gekräuselt hat, der vermutlich »och stärkere Wellen schlagen wirb, betrifft nicht da» »en« BundeSmitglied Deutschland, sondern da» schon seit Jahren kritische Ber- HSltni» zwischen de« Rat »ud der Versammlung. AIS BundeSmitglied wird Deutschland auch zu dem Fragen- komplex Rat—Bundesversammlung Stellung nehmen müs se«. Wenn Deutschland auch Inhaber «tue» ständigen RatS- fitze» ist, so hat e» doch nicht da» mindeste Interesse, an einer Einschränkung der Befugnisse der Versammlung zugunsten de» Rates mitzuwirken. Die ^De»tsche Seit»»«" ist der Ansicht, datz der Eintritt Deutschland» in den BSlkerbund nicht nur den Verzicht auf eigene aktive Autzenpolittk bedeute, sondern anch «ine» Verzicht an machtvolittschem Ansehen. Pariser Stimme» »nr Unfnahme Deutschland» i» ho» VVUerb»»». 1i Pari», 8. Sevt. Zur Aufnahme Deutschland» t» den Völkerbund schreibt Dem»» u. «.: Wir sind heute an der »rotze« Wegscheid« angekommeu. die un» entweder dem üaueruben Frieden oder dem unheilbaren Ruin Europa» eutgegeuführt. Niemand weist, wa» un» die Ankunft vor-v behält. Die Klugheit, so scheint es, besteht darin, sich nicht leichtfertig Jllufiouen hinzugeben, die der Eintritt Deutsch land» in den Bölkerbnad i« gewissen -reisen anskommen lätzt, welche «ine Art sosorttger wunderbarer Biederver sühnung aller Völker erwarten. Wen» man aufrichtig de« Friede« wieder Herstellen will, schreibt der Demos weiter, wüst «an aber auch de» Versuch unternehmen, di« Gefah re« einzuschränkea. Deutschland hat die Möglichkeit, vor den Ange» der Zivilisation loyal für di« Sache des Frie den» zn arbeiten, der alle Völker in gutem Glauben dienen. Wenn man dieser Grotzmacht. deren Mitarbeit aus der Grundlage der bestehenden Verträge für da» politische und wirtschaftliche Heil Europa» »Stig ist, die Aufnahme zner- kennt, so bedeutet da» nicht, datz Deutschland in deu VRker- bunb und in Len BölkerbnndSrat al» der lang« verkannte Triumphator eintritt, -em die andere» Rattone» irgend welche moralische Reparationen schulden. Deutschland ist ausgenommen als ein Grotzftaat, -er auf der Grundlage der absoluten Gleichheit mit anderen Staate» handelt und de« man trotz seiner Fehler in der Vergangenheit Ver trauen schenken will, um einen letzten Versuch für die dauer hafte Organisation d«S Frieden» zu unternehmen. Deutsch land ist «» sich selbst schuldig, diese» vertranen »« rechtfer tigen und e» sich zu verdienen. Sibert» schreibt: Zur Feier de» Jahrestage» der Rarneschlacht ist heute Deutschland in de« Völkerbund aus genommen, h. rehabilitiert worden. Man darf nicht ver gessen, datz der veschlutz der BölkerbunbSversammlung, der Deutschland »ach Genf führt und ihm einen ständigen Sitz im BölkerbnndSrat zuerkennt, eine vollkommene Absolu tion nach sich zieht. Nach dem Ritus des Völkerbundes hat Deutschland alle seine Verpflichtungen erfüllt. Nachdem e» die Tauf« erhalten bat, ist eS nicht nur von seinen Sün de» rein geworden, sondern auch von der Kontrolle der EntwafsnungSkommission befreit. Dir Stellungnahme der polnische» Presse. * Warschau.». Sept. Die Nachricht von der Auf nahme Deutschland» in deu Völkerbund ist hier mit ziem licher Verspätung angekommen, so datz di« Abrndpress« nur ganz kurze Acußerungen bringen konnte. Im allgemetne» teilt sich die Presse in ihrer Stellungnahme zu dem deutsche» Erfolg tn mehrere Lager: Scho WarczawSk« greift dt« soge nannte Opposition mit Fritjof Nansen an der Soltz« an^ Ruhlaub und der «lkerbmidsbeitrftt Dentschland». * Berlin, 8. Sept. Au» Berliner diplomatischen Krei sen erfahrt -er Asien-Ostcuropa-Dknft über -ie Stellung Rußlands zum Völkerbundsbeitritt Deutschlands folgendes: Eine der nächsten Folgen de» VölkerbundSbeitrttt» Deutsch lands dürfte jetzt ein prononzicrtereS Verhafte» Rußlands zu Warschau und Paris sein. Die Sowjetdiplomatie be trachtet Deutschlands Anschlutz an Genf al» Schwächung der russischen Position im Westen, die durch den Berliner Ver trag mit Deutschland eine Stärkung erfahren hatte. Jedoch erhofft man in Sowjetkreisen für die Zukunft «ine präzisere Klärung der deutschen Ostpolitik. In Verbindung mit der Lösung der Frag« Genf für Deutschland ventiliert die Svw- jetdiplomatie auch die Frag« der Entsendung -eS russischen Botschafter» nach Genf, al» welcher neuerdings der Sowjet- botschafkrr tn Berlin Krestinski genannt wird. Der Entsen dung hätte jedoch, betont man, ein« Beilegung des russisch» schweizerischen Konflikt» voranzugchen. SIS UAkWAZRÄZM jür di» Nummer d»S vu«gab»tage»-si»d bi« » " di» 8S mm breit«, » mm hoh» Lrundschrift., bewilligt»» Rabatt »»lischt, w»nn drr V»lr »Erzähler an der Elb»". — Im Fall« HI kein« Anspruch auf Lieferung ad« Nachlii -I- LP» »L L" , 79. Jahr». Ausnahme dm «onn- und Festtage. «»M^vrrt«, -«,«» Vorau»,ahlung, für »inen Monat 2 dl art 2L Pfennig durch Post ob« Ü»n, Erhöhung»» d»r LIbn» und Matitt-Nenprets, bebalt»» wir uns dH Recht drr Prri»«rhShung und Nachfordenm, vor. Anzeiaen ^md ,m vor-u« »u bohlen; ttn, »ewäb, für da» Erscheinen an bestimmt« Tag»» und Plätzen wird nicht »berneannen. old-Pfrnnig»; dt« 8» mm bettle Rrklam.^tl» »00 »old-Pftnuig«: z»1tr-ub»nd«r und tab«llattsch«r Sa» AnfsOlag. urch Klag» »tng»,oa»n »erden mutz od« der »ufttaggch« ist Konkur« gerät. Zahlung», und Erfüllungsort: «iria. AchtUaiW »tterl - Krieg oder sonst«,»» irgendwelch« Störung»» dr» «»trieb»« Mr Druck«»i. o«r Lt»s«r<mt»»"odrr drr B»f»rd«rung,einrichWöach Aeiyma oV« auf Rückzahlung d»« «qu-«preise«. Notation»druck »ad Verlag: Langer » Winterlich, Nies«. GefchäftMMsr S» mtftch « Nrdattion: Heinrich Ublrman», »i«sa; für Amttaentetlr Vilbel» Sittrich^Ritt^ Abreise »er Seutschen Delegation. X Berlin. Gestern abend hat die deutsche Delegation für Genf unter Füyrung des ReichSmintstcrs des Aeutzern Dr. Sttmse- mann Berlin in drei fahrplanmäßigen Zügen verlassen. Zur Verabschiedung der Hauptdelegierten, tue vom Potsdamer Bahnhof absuhren, waren erschienen der Herr Reichskanzler, die Reichs Minister Dr. jkulz, Dr. Rein hold und Dr. HaSlinde, Lltintsterialbirektor Dr. Ritter, Ministerialdirektor Dr. Köpke und Geheimrat Zechlm so wie eine grüße« Anzahl Herren de» Auswärtigen Amt», der französische Geschäftsträger, der Vertreter des eng lischen Geschäftsträgers, der belgische Gesandte, der schwei zerische Geschäftsträger und der tschechoslowakische Ge- schästSträger. Kurz vor Abfahrt de» Zuges begaben sich die Herren auf den Bahnsteig, wo jte von einem starken Polizeiauf gebot, von Pressephotographen empfangen wurden. Zwei mal leuchtete daS Blitzlicht auf. Dann verabschiedete sich der ReichSaußennnnister sowr? die anderen Herren von den Vertretern der Reichsregierung und den Herren der ausländischen Vertretungen und begaben sich an den für sie reservierten Salonwagen. Während schon der Zug fuhr, hielt daS Blitzlicht den aus dem Wagenfenster her- auSschauenden Reichsaußenmimster fest. — Ein Teil der Delegierten ist bereit» kur» vor 7 Uhr vom Anhalter Bahnhof aus abgefahren. Die restlichen Mitglieder der Delegation, unter ihnen auch der Reichspressechef Dr. Kiep, traten um 9.15 Uhr vom Anhalter Bahnhof aus die Reise nach Genf an. Die Delegierten Deutschlands sind bekannt lich der Reichsminister des Aeußern Dr. Stresemann, der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Dr. v. Schu bert und Ministerialdirektor Gau». Außerdem gehören der Delegation zur Vertretung Deutschland» in den fach lichen Arbeiten der Kommission erne Reihe von Sach verständigen für die bei der DölkerbundStagung zu er örternden Fragen an. Da die Arbeiten des Völkerbunds in sechs Konmns- sionen erledigt werden, macht sich ebenso wie ber andern Nationen auch für Deutschland die Ernennung stellver tretender Delegierten für diese Kommissionsarbeit not wendig. ES sind außer den Delegierten für lne Vertretung Deutschlands in den Kommissionen die Herren Graf Bernstorff, Dr. Breitscheid, Dr. HaaS Frh. v. Rheinbaben in Aussicht genommen. Ms Sachverständige für die bet der Tagung des Völkerbundes zu erörternden Fragen gehören der deutschen Delegatton an: Generalkonsul Aschmann, Frau Ministerialrat Dr. Bäumer, Botschafter D. Gras v. Bernstorff, M. d. R., Oberstleutnant v. Boetticher, Dr. Breitfcheid, M. d. R., Vortragender Legationsrat v. Bülow, Vortragender Legattonsrat v. Dirksen, Admiral v. Frey- berg, vortragender LegationSrat Dr. Führ, Prof. Dr. Katz, M. d. A, Ministerialrat Karlowa, Ministerialdirek tor Dr. Kiep, Ministerialrat Dr. Mayen, Konsul PönSgen, Staatssekretär Dr. Pünder, Staatssekretär a. D. Frei herr v. Rheinbaben, M. d. R., Ministerialdirektor Dr. Schäffer, Vortragender LegationSrat Dr. Göhring, Staats sekretär Dr. WeiSmann und als Sekretär der Delegatton Gesandtschastsrat Dr. Boitze. Die Berliner Presse znr Aufnahme Deutschlands in de« Bölkerbnn». * Berlin, v. September. Die Berliner Morgen blätter widmen der Aufnahme Deutschlands tn den Völker bund eingehende Betrachtungen: Der Svkalauzeiger führt aus: Im Grunde ist vollständig das erreicht worden, worum im März noch soviel Worte gewechselt wurden. Briand hat sein Versprechen, das er in Locarno hinter der Scheune den Polen gab, nachdem er Luther treu ins Auge-geblickt hatte, gehalten. GS ist geschafft, geschafft ohne irgendwelche beträchtliche Konzessionen an Deutschland, geschafft einfach mit der Pfiffigkeit einer alten Diplomatie und mit dem brutalen Druck der Sieger von Versailles. Der »Tag" schreibt, daß die Abstimmung über die Auf nahme Deutschlands in Wahrheit eine övprozentige Nieder lage war. DaS wird man in Berlin nicht sagen und das wird man selbst tn engeren Kreisen der politisch Tätigen deshalb nicht so leicht begreifen, weil Genf feine eigenen Gesetze des diplomatischen Kampfes hat, doch sind das, und zwar zum Schaden Deutschlands, Gesetze, die sich auf die gesamte Außenpolitik auSwtrken, wenn ein Staat einmal Mitglied de» Völkerbundes geworden ist. — Die »Deutsche Allgemein« Zeitung" führt aus: Wir konstatieren innNer- hin, datz das Bewußtsein von der deutschen Mitarbeit für den Völkerbund selbst überall gewachsen ist und können nur wiederholen, datz nach unserer Ansicht allerdings für die Genfer Institutionen von dieser Mitarbeit entscheidendes abhängig ist, datz wir darüber hinaus die bestimmte Erwar, tuyg hegen müssen, datz die Gchrankus und Fesseln ber ver gangenen NachkriegSjahre endlich faMn. Dt« »Germania" schreibt: Dentschland kommt nicht mit überschwenglichen Hoffnungen nach Genf. Das deutsche Volk weitz, bah seinen diplomatischen Vertretern auch hier heftige politische Kämpfe und schwere Arbeit bevorstehen, ViilkcrbmldsmitjjlieÄ. BR. ES ist vollbracht! Lurch seinen eigenen Wille« «nd durch den Willen seiner Gegner ist Deutschland Mitglied des Völkerbundes gewordenl DeS Bunde«, -ör sich aufbaut auf dem Unrecht des Versailler FrtebenSvertrages, der wiederum der Lüge über bi« Kriegsschuld sein Leben verdankt. Dieser »historische Tag", wie jetzt schon gewisse K«ift Deutschlands den Tag ber Aufnahme de» Reiche» in den Völkerbund zu he- zeichnen pflegen, könnje sicher den Anlaß zu nicht ge rade erheiternden Reflexionen gehen. Aber nach vollzogenen Tatsachen bat eS keinen großen Zweck Mehr, sich über di« Vergangenheit den Kopf zu zerbrechen. DaS deutsche Volk bat durch seine parlamentarische Vertretung bestimmt, datz Dentschland in den Bunb ber Nationen eintreten soll. Die NetchSrogterung hat diesen Beschluß durchgeführt. Der Schlußpunkt hinter dem wichtigsten Problem d«S Tage« ist gesetzt worden. Dahinter hat die.Frcme nachher Zweckmäßig keit dieses nun vollzogenen Geschehnisse« zu verschwinden. Es ist ein neuer Boden geschaffen worden. Auf diesem Nohen hat Deutschland nun zu kämpfen un- zu verfuchen, sein Recht sich zu crstreiten. Man wende daher die Äugen der Zukunft zu und lasse das Vergangene vergangen sei«. Nach den Bestimmungen der VülkerbunSSsatzung tritt das Reich als gleichberechtigte» Mitglied unter die Nationen, die dem Genfer Bunb angehüren. Als gleichherechtigteL Mit- glieö wohlverstanden! Diese Gleichberechtigung ist das neue Recht, das uns die BölkerbuudSnrUgkiedschaft gwt. Aller- dings bi» jetzt nur cm papierenes Recht. sGtzbleibt «S jetzt die erste Pflicht und die größte Aufgabe der Männer, denen daS deutsche Schicksal in die Hände gegebm ist. diesem neu- gewordenem Recht auch die Anerkennung bet unseren Geg nern zu verschaffen. Das VülkerbundsstatüLfagt es kurz und bündig, daß den Mitgliedern des Bundes die staatliche Sou veränität garantiert ist. DaS hat zu bedeut«», datz mit dem Tage, an dem wir auf die Statuten Les Völkerbundes ver pflichtet werden, auch diese Statuten auf un» Anwendung zu finden haben. DaS besagt, daß sofort jetzt die Souveränität deS deutschen Volkes, die aufs gröblichste und schmählichste von fremder Willkür angetastet ist, wtederhergestellt wird. DaS bedeutet, daß sofort di« fremden Besatzungstruppen, die große Teile deutschen Gebiete» der Souveränität des Reiche» entziehen, bis auf Len letzten Senegaluetzrr verschwinden. Das hat zu sagen, daß die Kontrollkommission««, die heut« noch Tag für Tag die Bestimmungen und Anordnungen deutscher Behörden bekritteln und kassieren, umgehend auf dem schnell- sten Wege Deutschland verlasse«. Nicht wir sind eS tn diesem Augenblick, die diese Forderungen anfstelletr. DaS Völker» bunbsstatut, lediglich allein ber RechtS-egtztsf, der in ihm enthalten ist, schreiben sie unwiderleglich, Mmißverständlich, mit zwingender Deutlichkeit vor. So halten wir unS in die sem Augenblick nur an dieses vSlkerbundstecht! Und ver langen, daß dem Recht, das unsere Gegner und Völkerbunds» Partner selbst aufgestellt haben. Genüge getan wird. Genüg« bis auf den letzten Punkt. Den» so verlangt es das Statut. Bon den vielen Erkenntnissen, die uns die Begebenheiten ber letzten Monate gaben, jst die einige erfreuliche die, batz wir feststellen konnten: Die deutsche Mitarbeit zum Wieder- aufbau Europas wird von unseren Gegner« selbst gewünscht und als unumgänglich notwendig bezeichnete Diese Erleuch tung tm ehemalig feindlichen Lager, die sicherlich nicht aUS völkerversöhnenden, menschheft-beglückenden-Gebankengängen Zinkehr hielt, ist ein Machtfaktor, den wir alh ,«inen der ersten positiven Posten getrost zu unseren Gunst«, buchen können. Man braucht ünS! Gut, wir sind bereit, mitzuarbetten, mit» zuwirken, auf daß die Welt ein anderes^Gesicht bekomm«. Aber wenn wir Mitarbeiter an diesem Merk werden sollen, dann soll man uns auch die Voraussetzungen geben, unter denen wir nur allein wirksame Leistungen vollbringen kön nen. Anders wäre unser Eintritt in den Völkerbund nur ein leer« Zeremonie, ein Possenspiel, das garnichtS sagt, nur die Weltdtplomatie, dt« sich als Herrscherin ber Welt aus spielt, noch lächerlicher macht, als wie sie zuweilen erscheint. Di« Kreise LeS deutschen Volke» und die verantwortlichen deutschen Politiker, die sich Locarno ins, Herz geschrieben haben, wolle» Optimisten sein. Sind gewiß, -aß ber Buch stabe der Verträge und der Statuten, die den Völkerbund umschreiben, dem Geist und dem Willen «rtfpricht, ber hinter ihm steht. ES fällt «n» schwer, einen solchen Optimist»«» zu teilen. Wir erkannte» Le» Schacher, bet «ft -en Verspre chungen getrieben wurde, dt« uns am blauen See gegeben wbr- -en sind. Wir -urchbltckien die Mttrtgen, «tt denen Noch in letzter Stunde deutsches Recht in Unrecht verwandelt werden sollte. Und sehen heute immer noch ben ftzemden Soldaten am Rhein, höre« «och immer die dröhnenden DrohfaNfäre« ber Pariser Presse. Und wa- wir mtt unsere« Augen sehen und mit unseren Ohren höre«, kann nn» Nicht» anderes sein, wie Tatsachen, bi« auch dann nicht schwitz , wenn unser Optimismus noch so grotz wäre. Gebe' «Mer Himmel, datz wir un» täuschen, datz wir Schwatzsehtztz . Wir Mürben die ersten sein, dt« mit freudigem HtrzeK l «»seren Str- tum bekennen würden iefaer G Tageblatt tt«d Media» md AtychsY. Ls» Messer T«,etzltztt ntthtlt die stzttlichr» vetzuntt*«ch«i*» »er «MützatzsstWGVfchsst »nch«chsv». tze» «»tss^rich», der A»V«itz»tzlWsst »et» «»tü«erichte m» tze« «cke» der Etidt Riess, tze» Ries« «a tze» HiuttttMEK RMe«. Dmmrstag, S. September 192S, eben»».
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