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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192610297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19261029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19261029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-10
- Tag1926-10-29
- Monat1926-10
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1926
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Freits,, SS Vktvder isiMWends SSS 7S. Jahrs »S^ r- Postscheckkonto: Dresden löiü «irokass, Rirfa «r. »L -^-«r " " sV"W>> !^'...^M» Hnzt itn ia Eichst in ItiUiiiiml«. * Liegnitz. Auf einer von der Teutschnationalen Bolkspartei veranstalteten nationalen Kundgebung am Don nerstag abend hielt Ex. Hcrgt die Festrede, in der er u. a. ausführte, die Dentschnatiouale Kolkspartei treibe praktische Politik »ub dränge sich dazu, praktisch mitarbeite« zu kön. nen. Es sei die Tragik des deutschen Volkes, daß acht Jahre nach der schweren Zeit alle, die hinter der Partei ständen, an -er deutschen Politik nicht mithelfen könnten. Die Ent wicklung -er letzten Monate gäbe, so eigenartig es auch schei ne» möge, die Hoffnung, daß es zu einem Verstehen komme Locarno habe trennen müssen, aber Thoirn, das nicht allein für sich betrachtet werden könne, biete Möglichkeiten eines gemeinsamen von deutschnationalem Sinne durchdrungenen Zusammengehens. Die Zweifel, ob es aus die Dauer in der Weltwirtschaft vorwärts gehe» könne, wenn Deutschland durch den Dawesplajt am Boden liege, mehrten sich immer mehr. Es gelte fetzt weiter zu arbeiten in der Richtung auf Beseitigung des Dawesgutachtens, der Rcparationslastcn und auf die Revision des Friedens von Versailles. Weiter wies Hcrgt darauf hin, daß Thoiry nur auf den Westen zu geschnitten fei, aber ohne die Ostlösung könne DcutschlanK nicht wieder vorankommen. «nd Anzeiger MchMMAchchch. D«» Wester Tgßkbstftf euthilt die imMW:WHMMsichAtzßkA A. MkM» W WM M AM «drid« SMNMo. Ne Wlemtm« lts itiMtlMts. dtur ei« Rahme»gesetz in Aussicht genommen. * Bcrlin, -'8. Oktober. Wie von unterrichteter Leite mitgctcilt wir-, wird das Reichsschulgesetz noch in -er erste» Rovcmbcrhälfte vor den Neichsrat gelange» un wahrscheinlich schon in allernächster Zeit dem Kabinett vvr- tfcgen. Es kommt bei der ganzen Angelegenheit nur eine sogenannte Gruudsatzgesetzgebun» in Frage. Die Länder solle« innerhalb dieses Rahmengesetzes ihre Schulfragen «ach ihre« Bedürfnisse« regel« könne», Hcrvorzuheben sei, daß die drei Schularten, simultan, konfessionell und weltlich, nebeneinander als gleichberechtigt stehen. Neber diese Krage würden sich Anschauungskämpsc kaum vermeiden lassen, da der 8 14l> der Reichsvcrfassung die Simultanschnlc als normale Schule ansehe, anderen Schulen aber nur den Charakter einer Sonderschule zuerkenne. Nicht übernommen ist die Bestimmung des unter dem üeutschnationalen Innenminister Schiele ausgearbeitcten Entwurfs, die vorschrieb, daß in Her konfessionellen Schule der gesamte Unterricht i« Grifte des Bekenntnisses gestaltet werde» soll. Bauern habe sich durch das Konkordat in diesem Sinne gebunden. Wie cs sich mit dem neue» Schul gesetz abfittben wirb, ist noch abzuwarten. Die vielum- ftrittenc Frage, was ei» .geordneter Schulbetricb" sei, habe lhice Lösung so gefunden, daß Sonderschulen nur errichtet werden dürfen, insoweit ei» geordneter Betrieb gewähr leistet bleibt. Die Entscheidung, waö cin geordneter Schul betrieb ist, soll nach Laac -er örtlichen Schnlverhättniffe ax- troffen werden. ...^ Riesaer G Tageblatt LrahianschAft, Tageblatt »les» Wester Vgßkßssitt chtt-itt die MtzssWsi^sftMfsiMßchtzNftkN -er ««tähftil-ttzusKfchsft Gttdeichllt», sie» A«t»,ertcht», siMHWWMWHsift des» «mtsßerjchte «ftd de» NütB der St»dt «tesch det Si»«La«tS «ieta »O Meitze» das Gerede, das jetzt, »eil solche Dinge nicht in S Woche« rci» se«. sie als «naussührbar «nd ««durchführbar alaubt hin- stelle» z« können. Diese Anfsaffung Widerspricht all den Nachrichten, die ich selbst habe »nd die ans eine gewisse Authentizität Ansprnch haben könne«. So »ie bei Ihne« in Sachse« die Verhältnisse konsolidiert morde» sind, so glaube ich, daft sie auch in der deutsche« Außenpolitik sich immer »eiter »erde« konsolidieren lassem A«ch hier aber: Diese Konsolibierung und die sich daraus er gebende Wiederherstellung «userer Souveränität im Innern, der A«sba« «userer Wirksamkeit nach außen können nur möglich sei« dnrch zähe, zielbewnßtc, klare Arbeit, die die Unpopularität des Tages nicht scheut, »eil sic sich verläßt auf das Urteil der Geschichte." Lr. tzew zMkMWliW. tsd. Dresden. In einem Aufsätze in einem Berliner Blatte schreibt Minister a. D. Dr. Heinze, der volk-parteiliche Reichsvcrtretcr Dresdens, u. a.: .Das Bürgertum hat sich in beängstigender Weise gr, spalte«. Während es bisher drei bürgerliche Parteien im Landtag gab, die Dentschnatioualc. die Deutsche Volkspartei und die Demokratische, tritt das Bürgertum im gegenwär tige« Wahlkampfe mit nicht weniger als neun Liste« ans den Plan. Zn de« drei gegebene« komme« noch zwei der äußer sten Rechte», eine der Wirtschaftspakt«, eine des Zentrums, eine der Aufwertuugsmtereffenten und eine der Hausbesitzer Wenn auch ans der marxistischer» Linken keine Einigkeit herrscht «nd die drei Parteien der Rcchtssozialisteu. Links sozialifte« ru»d «»»«»nisten sich grimmig befehde«, so kann man doch die Zersplitterung des Bürgertums nur mit schwer ste« Sorge« anfehe«. Sie verwirrt das Bürgertum, trägt zpr Wahlenthaltnng bei «nd »ird ergeben, daß viele Tau» sende bürgerlicher Stimme« sich nicht auöwirken; da alle Reftftimmea der ei«zel«e« Lifte» verlöre» gehen. Das kann de« Bürgert«« mehrere Sitze »ad damit die so nötige Mehr heit koste». Es kann aber weiter sogar dahin führen, daß bas Pendel völlig nach links ansschlägt und eine abermalige radikalsozialiftischc Herrschaft alles zerstört, was in de« letz te« drei Jahren mühsam errungen »ordeu ist. Das Bürger» tn« würde sich -an« sein eigenes Grab gegraben haben." als Stimmungsbarometer für das ganze Reich auswerte», ob mit oder ohne Berechtig»««, kann dahinaestelkt bleibe». Kommt es bei de« Wahle« z« eine« Rückschlag für die Bürgerliche«, dann werde«, weil sic Morgenlust wittern, die nichtvaterländischen Parteien in, Reichstag über Nacht mit »en«« längst ausgeklügelte» WÜusche» und A«»ürfen vor die Oefseutlichkeit trete«. Krisenhafte Berftrickunge« und Erschütterungen bis znm Aeußerfte« kö««e« die Folge fei«, habe« wir es doch schon mehrfach erlebt, daß aus dr« belangloseste» Lappalie« Haupt- »nd Staatsaktion«« kon struiert worden, die sogar a« das Gesüge des Reichst griffen. Und gege« wen sich der nächste Ansturm richte« würde, ist dem klar, der weiß, »em die marxistische» Parteien am wenigste« hold gesinnt sind i« Reiche ebenso wie in Sachse«, wo schon einmal dnrch militärisches Eingreifen Ordnung geschaffen werde« mußte. Dieses alles, Unruhe, Krise«, und als natürliche Folge wirtschaftliche Nöte «nd Erschütterungen hilft -kr abwende«, der am ko««««-«« Sonntage in Sachse« seine Stimme ab gibt, und zwar abgibt für eine der größere« bürgerlichen Parteien. ES geht nicht nur «« das Wohl des Sachse«, laxdes, »en« das auch in erster Linie in Krage kommt, sonder« a«ch «m das «ohl des Reiches »nd des dentsche« BolkeS. Anr Landtagswahl! Worum es geht ? von Oberregierungsrat Dr. G. W. Der dentsche Bürger als staatserhaltendes Element «ar vor dem Umsturz nicht gewohnt, im politische« Lebe» ei«e besondere Aktivität zu entwickel«. Er aenitgte gern sein« Wehrpflicht, zahlte seine Stenern, ging in weite« Zwischen» räume« einmal znr Wahlurne «nd gab dann «nd »am, vaterländische« Knndgebnnge« srendtg dnrch seine Teil- »ahme Schwung «nd Nachdruck. Jetzt «ach dem Umsturz ist das aber anders geworden. Die Entwickelung muß ihn al» mitbestimmendes «nd gestaltendes Element ans de« Plan rufe«, »en« anders eS nicht da,« komme« soll, »aß sich das staatliche Lebe« in -en von de« Revolutionäre« von einst gewollte« Bahne« fortentwickelt. Diese dnrch die Zeit gebotene Umstellung, die Umwandlung »er bürger lichen Passivität in «ine bürgerliche Aktivität hat sich aber bislang «och sehr wenig und ganz selten gezeigt. Rnr selten in der nachrevolutiouäre« Zeit gestattete der Bürger einem alles fortreißende» Impulse, ihn an» der Tiefe pes simistischer Niedergeschlagenheit emporznhebe« «nd z« tat kräftigem Mithanbel« zu bewege«. Zuletzt geschah das zur Hindenburgwahl. Seitdem sind die breite« Schichte« wieder in den leider gewohnte« Zustand einer alles hin nehmende« Teilnahmslosigkeit znrückgesnnke«. Der Ge danke, daß das hohe Amt ihres Erwählte« «n« ihre tätige Mitarbeit erst recht erfordern würde, dämmerte «nr de« wenigste«. Was hätte werde« könne«, wen« die Riesenfront der Hiudenburgwähler den Erfolg des Angenblicks richtig genutzt und sich z« einer festgefügten Schicksalsverbnuden- Veit »nsammengefnude» hätte. Diese verautwortnugölose Sorglosigkeit aber glaubte man sich »och daj« gegenüber de« in langjähriger Opposition geschnll«, mustergültig parteitaktisch organisierte« Truppe» des Marxismus «nd der ihm geistesverwandte« Mitläufer ans dem Bürgertum leiste« z« könnens Und »och ei« anderes allbekanntes unseliges Grundübel des dentsche« Charakters lähmt und zerstört, wo sich ei« leiser Anflug zur Gesundung schüchtern zeigt: die deutsche Uneinigkeit und Zerrissenheit. Als schicksalsbeschwerdendes Erbübel ist sie längst viel geschmäht und «ebrandmarkt, aber je sinnfälliger sich diese ««selige Erscheinung offenbart, um so weniger geschieht, sie zu bannen. Ueberall Nörgel- sucht »nd Eigenbrötelei, Führereifersucht «nd Quertrei berei. Ueppig schiebe« neue Gruppe« «nd Grüppchen irgend einer Wirtschaftsrichtnng »der Geiftesverbuudenheit aus dem Bode« des Mißbehagens «nd der Berdroffenheit empor. Jeder vernünftige Mensch muß sich doch sage«, dab 8 Parteien mit mathematischer Zwangsläufigkeit weniger Kandidaten durchdringe« könne« als «nr 4 Parteien, wen« für die 8 wie für die 4 Parteien die gleiche Anzahl der Stimme« abgegeben wird. Will man in Sachsen daher eine bürgerliche Mehrheit erziele« oder auch nur de« bisherige« Besitzstand anfrechterhalt««, so kann man das «nr, wen« man das Hinzntrete« von Splitterpartei«« vermeidet. Jede ne«e Splitterpartei vermehrt ja die Zahl der bürgerliche« Stimme« «m viele Tausende, die bei der geltende« Berech, nnngsweise bei der Mandatsverteilnng ««gewertet bleibe«. So kann eS L«rch die Parteizersplitter««g daz« komme», dach, selbst we«« 4V» bis SV VV0 bürgerliche Stimme« «ehr als marxistische abgegeben sind, keine bürgerliche Mehrheit, sonder« sogar eine Minderheit ans der Wahl hervorgeht. Weite Kreise werde» sich durch dieses widerliche Schau spiel wilder Partei,erriff««heit abgeftoßen fühle« ««d sich fapen, angesichts dieser alle Regel« politische« Denkens mißachtende« Parteiverranntheit bleibe mim z« Hanse «nd laste die Dinge so gehe«, wie es einmal nicht mehr z« ändern ist. Aber gerade ddr Nichtwähler ans Verdrossen heit — ebenso verwerflich wie «atürlich der Nichtwähler aus Interesselosigkeit — bekundet damit eine« womöglich «och gröbere« Tiefstand politischer Einsicht. Fe «Ähr es gerade infolge -er Zersplitterung ans jede einzelne bürgerliche Stimme ankommt, nm so notwendiger ist der Gang zur Wahlurne. Jedes grollende AbseitSstehe» kann nur helfe«, das Wahlergebnis «och z« verschlimmer«. Andere wieder möge« sage«: Bei «ns in Sachse« ist es letzthin ganz ordentlich «nd ansgegliche« gegangen, es mag daher ruhig so bleibe«, was braucht man hier,« «eine Stimm«! Die Neuwahl aber ist eine Folge des Zeitablanfs »es bisherigen Landtages. Und neigt sie sich auf die eise Seite, so ver schiebe« sich auch die andere« Parteien «m ein Gewisses i« -er Richttmg deö Ausschlages, auch in ihrer innere« Ten denz. Die Gefahr, dab wir wieder Znftä«de wie in de« Sowtetsachse« der Zeignerzeit bekomme«, ist daher trotz der Absplitterung der Altsozialtft«, tatsächlich gegeben, »en«, geht die Berschtebnng wirklich radikal «ach links, da«» wer de« sich diese schon a«S agitatorische« Gründe« dem Wieder aufbau einer rein proletisch gerichtete« Klastexregierung nicht versage« kv»«e«. Und wohin die Fahrt dtinn geht, dürfte dem. »er die Zeichen der letzten Zeit auch «Nr Halb wegs za lese« verstanden hat, nicht ««klar sei«. Schlieblich sage« wieder andere, die grobe Politik «nd die Gesetze werde« in Berlin gemacht, die Belange des Landes Sachse« find demqege«über so nebensächlich, daß sie nicht de« Sang znr Wahlurne lohne«. Einmal sind die Belange «nsereS engere« Vaterlandes gerade weitreichend gen««, «« ,« rechtfertig««, »ab sich jeder «« sie kümmert. Die Festsetz««g der Höhe ei«er Anzahl Steuern, die dem einzelne« recht fühlbar »erde« kann, n«b die Kinder» erziehüna beisvieisweise »ilde« allen» scho« nur eine« kl««e« A«Ssch«itt ans de» «nfaabenkrets, »er der sächsische« Selbstbestimmung vorbehalte« ist. Ferner aber wir» «an gttch gerade d» Berlin de« Ls«« der sächsische« Wähle« Las Vijesarr Tageblatt erschein» jede« Tag ftdetzds '/»S LH» «tt Ausnahme der Sonn» und Festtag». MPm Vorauszahlung, für «tuen Monat 2 Mark 25 Pfennig durch Host oder durch Voten. Für den Fall de« SintwtnM von ProduttiorMvertturrungrn, Erhöhungen der Löhne und Matrrialiechrets« betzakten »le uns das Recht d» Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige« flle di, Nummer de» AuZgab,tage« sind bi» 9 Uhr vormittags aufzuaeben und im voran» zu bezahlen; «in« Gewähr für »« Erschetnen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die L9 ww breit«, S mm hoh« Grundschrift.Zeile tS Silben) Sb Gold-Pfennig«; di« 89 mm breite Rrklamrzitl« M Mold-Pftnnlg« zeitraubender und tabellarischer Satz SS*/, Ausschlag. Feste Tarif«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klage «ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in KvnkNrs gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Nirfo. Achttägig« Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Fall» höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der veförderungieinrichtungen — hat der Bezieher leinen Ansprnch ans Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. Rotationsdruck GA vwlaa: Langer ft Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Soetheftraße S». Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Udlemann, Riela: für AisiEiaäntmlt Wilhelm Dittrich. Riesa. tsd. Dresden, 28. Oktober. ReichSantzottniNister Dr. Streseman«, der infolge Krankheit verhindert wurde, in einer Wahlversammlung der Deutsltzcn BolksMMei in Dres den »u sprechen, richtete ein Schreib«« an dm» Staatsminister Dr. Kaiser und seine Parteifreunde, in dem er seinem Be dauern über sein Nichterscheinen Ausdruck gibt. . Nachdem sich der Rcichsaubenminister eingehend mit de« Verhältnisse» in Sachse« während der letzten Jahre und mit den neu auftretenden sächsischen Parteien beschäftigt hat, sagt er in bezug auf die Außenpolitik u. a.: .Es schmerzt «ich umsomehr, in Dresden «lM spreche« zn könne», als ich dadurch auch der Möglichkeit verlnstitz gehe, all de« Unsinn entgegenzutreten, der jetzt über unsere Anben- politik gesagt wird, »as so» den« das heißen, chenn von einem deutschnationalen Abgeordnete« davon gesprochen wird, dab der „Glaube an eine internatronalil Jnterestensoli- darität der Böller «n» der Wirtschaft eine Anttasiung sei, die womöglich »och verhängnisvoller sei als HrMakXisttschc Irrt«« einer internattonal«« Jnterefsensolidarltckt der Ar beiterschaft". Ist denjenigen, die etwas derartiges sage«, uicht bekannt, daß das internationale Sisenkpt^ll der dent sche« Großindustrie mit Frankreich, Belgien «nd Luxemburg seine Entstehung einem deutschnationalen sÜHtchch«, Mann der Wirtschaft wie Fritz Thyssen mit verdankt? Weiß mm» nicht, daß das internationale tlaliabkomme« von Persönlich keiten abgeschlossen worden ist, die nur recktsstehembett »rei sen angehöre«? Schließlich kommt eS darapj a«, »aß all diese Wege internationaler Zusammenarbeit de« national«» Aus bau biene» solle«. Das ist das Entscheid-«»«. So wen« wie die sächsische Industrie, wett sie »er Jpftnstrie ist «nd dem Weltmärkte znftrebt, deShaeo wen, national ist wie irgend eine Rohftossindnftrie, fttr die mir Heimische Markt in Betracht kommt, so wenig hört eine » deut Ans- lanbc eng verbundene Industrie anf, dentsch« ie z« sei«. So ist es schließlich auch mit der de« ' Politik. Ihr Weg kann «nr der nationale derausbau Denlschlands kein. Die Methode, «« hierzu ,» komme«, ist diejenige internationaler Verständigung. Wir branchen de« Friede«, weil wir «nr in einer Periode friedlicher Entwick lung wieder hochkomme« könne«, jeder einzeln« »nd das Bolk «nd Land im ganze«. Ich sehe mit Genugtuung, daß Persönlichkeiten, die früher der Methode der dentsche« Außen politik ablehnend gegenüberstande«, doch »ehr tytd mehr die ser ErkenntnlS Ausdruck gebe«. Ich wünsche mir als dent- scher Außenminister nur das eine, daß «tr die dentsche Außenpolitik überhaupt ans -er Parteipolitik h-xanSließeu »nd sie dadurch stützte«, -aß das ganze Volk «nberechtigten Forderung«, entgegen tritt, aber auch berechtigt«» Berftän- diguug«, zum Siege verhilft, indem es die Freiheit höher stellt, als materielle Opfer, die dafür gebracht werde» müsse». Wen« in einer Versammlung in Dresden davon gespro chen worden ist, daß diese „sich an das Anßenkapital anWmie- «ende, HLndlerisch eingestellte Erkansspolftik", «ns das Rhein land «nd Enpen-Malmedy angewendet, „dem Gefühle natio naler Ehre widerspreche", fo möchte ich de«, der dieses Wort ausgesprochen hat, entgegenhalte«, daß ich das Volk für ehr los halte« würde, das nicht, «en» eine solche Möglichkeit sich böte, Opfer zu bringe« »erstände, «m Menschen, die znm dentsche« Volke «nd znm deutschen Reiche gehörte«, die Mög lichkeit der Heimkehr ins alte Vaterland wiederzUgeben. Jch lese in de« letzt«. Tag«, im übrige«, baß die Politik von Thoiry vollkommen znsammenaebroch«, wäre »nd daß alles sich in Rebel anflöfte, «as in jene« kleien Jnraborf zwi schen dem französischen Außenminister »nd mir besprochen worden sei. Ich habe nach meiner Rückkehr von Senf davor gewarnt. Las Inkrafttreten umfassender Gedanke« von einer zn schnelle« Zeitspanne z« erwarte« «nd Habe diese Warnnng ist Köln wiederholt. Ebenso aber verwahre ich «ich gegen
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