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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192610282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19261028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19261028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-10
- Tag1926-10-28
- Monat1926-10
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1926
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Riesaer O Tageblatt ««d Anrriaer lLldedlM mü> Amüger). ««d Anzriger Meblatt «ud Acheiger). '"*"LL'L"L"^ -l«rv«nntt»u»>.°M»»« Her Imtthluchtxmmfchaft Groveichsiu, tzs» «mtögericht», der UmtötzAvAtschast det« »«tsgerichte >«d de» Nate» der Stadt SNesa. de» -i»«««t» Rteta «ld de» tza«vt»olla»t» Reitze». rs. Jahr« SSL. Donnerstag, 88. Oktober 1S26, abenbS. Da« Ai,saer ^Tageblatt erschetut jebe« To, abend« '/,s vhr mit «ulnahm, der Gönn- und Festtag, Da« Nttsaer Tageblatt ers-kMt jede« Taz abend« ^/,S Uhr mit Uulnahw« der Gon» und Festtage. PrzNOSpretS, -egen voranizahluna, für einen Monat 2 Äark 2» Pfennig durch Poft oder durch Voten. Für den Fall de« Eintreten« von ProduMonsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Matertaltenprets« hebalten «vir un» da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Aujelae» für di» Nummer de« Ausgabetage« sind bi« 9 Uhr vormittag« aukuaeben und im voran» zu bezahlen; «ine Lewäbr für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 89 mm breite, 8 mm hohe Grundschrift.Zrtl« (S Silbe») SS Eold-Pfenntg«; di« 89 mm breit« ReNamezetl« K)ü Gold-Pfennige zeitraubender und tabellarischer Satz SS'/, Aufschlag. Fest« Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klag» «ingezoaen werden muh oder der Auftraggeber i» Kontur« gerät. Zahlung«- und Erfüllung«»»«: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage -Erzähler an der Elb«-. — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderungSeinrichtungen — hat der Bezieher «inen Anspruch aus Lieferung «der Rachlteserung der Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezugspreis,». Rotationsdruck und Verlag: Langer tz Winterlich, Riesa. G«schist«strle: Gaethestratze ötz , Verantwortlich für Redaktion: Letnrich Ubleman», Riesa: für An«i,«nteti: Wildel» Dittrtch. Ries». Die Wahlschlacht in Sachse«. Das sächsische Volk sieht unmittelbar »ar einerSntschei. düng, die von weittragendster Bedeutung für die Gestalt««» der politische» Berhältnisse im Laude ist. Der am 8. Novem ber 1S2L gewählte Laudtag hat seine Session heeudet. Die Neuwahlen sind für de« »1. Oktober ««gesetzt wbrde«. Die Wahlschlacht ist im »olle« Gange. ES wäre ei« «««sitzeS Beginne«, heute schon zu prophezeie«, welches Ergebnis die ser mit Lnsterster Erbitterung geführte Kampf zeitige« wird. Die Cbancen der bürgerlichen Parteien einerseits «ud die der sozialistischen Partei andererseits, find «ugesahr gleich verteilt. ES genügt ein nur geringsügtger Ersolg ans der einen Seite, nm eine bürgerliche Mehrheit ,« sichern, oder eine sozialistische Mehrheit sür eine Reihe vo« Jahre« ,« bestätigen. Im allgemeinen sieht die Sitmttio« der bürg«, lichen Parteien nicht Übel aus. Leider ist es nicht gelange«, eine Einheitsliste, die ein«« Erfolg sicherlich gewährleistet hätte, aufzustellen. Im Gegenteil, die Zersplitterung im bürgerlichen Lager hat sich verschärft, »ährend in de« ver, aangene« Jahren das Bürgertum Sachsens in sein«, politi sche« Ziele« sich aus drei bürgerliche Partei«« im Laudtag stützen konnte, ans die Dcutschnatiouale«, die Deutsche Volks» Partei und die Demokrat««, hat sich jetzt das Bütgcrtrrm ent schließen zu müsse« geglaubt, mit nicht weniger als «e«n Listen in den Wahlkamps einzntrete«. Z« de« Litze« der drei oben angeführte« bürgerliche« Partei«» tritt «tt« auch eine Liste der äußerste« Rechten, eine Liste des Zentrums, eine der Wirtschastspartci, eine der Answertnngstnteresiente« und schlictzlich, was die tiefe Zerrissenheit und di- Tendenz der Zersplitterung im bürgerliche« Lager dokumentier«« dürfte, auch eine Liste der Hausbesitzer. Es ist selbstverständlich, daß ein so unheitlich geführter Wahlkampf im Lager des Bürger tums sich außerordentlich verhängnisvoll, ja gerade»« nieder» schmetternd aus die Interessen des Bürgert««» auSwirke« muß. Allerdings ist seftzustclleu, daß ans der Gelte der So zialisten die innere Zerrissenheit nicht minder ist, daß dort Rechtssozialiste«. Linkssozialiste» und Kommunisten sich mit einer Heftigkeit befehde«, die selbstverständlich auch nicht ohne Einfluß ans das Ergebnis der Wahle» bleibe« kau«. Betrachte« wir einmal die innerpolitische Lage Sachsens, - le sie sich im Laufe der letzten Jahre entwickelte. Zunächst ist fcstzustcllen, daß die Zahl der sächsische« Laudtagsabgeord- neten durch Gesetz auf öS seftgelcgt ist. Die Ziffer der Wahl beteiligung spielt also für die Zahl der künftige« LandtagS- abgeordncten gar keine Rolle. Das Verhältnis der einzeln«« Parteien zu diesen SS Abgeordnete« verhielt sich gemäß dem Ausgang der Wahl vom S. Rov. 1982 wie folgt: IS Deutsch nationale, IS Deutsche Bolkspartei, 8 Demokraten, 40 Sozial demokraten, 1v Kommunisten. Diese allerdings knappe sozia listische Mehrheit führte zunächst z« einem rein sozialistische« Ministcrinm. Später wurde jedoch Zeigner, der bisher «ur das Ressort des Justizministeriums inne hatte, Ministerprä sident. In ei« welch radikales Fahrwasser Zeigner hinein- stenerte, hat man erfahren. Er sah die Kommunisten als regierungsfähig an und übertrug ihnen das Finanzministe rium «ud auch das Wirtschaftsministerium. Wie verhängnis voll sich dieser Kars auf die Berhältuiffe Sachsens einwirkte, ersieht mau schon daraus, daß dem Reich schließlich nichts mehr anderes übrig blieb, zur Wiederherstellung der Ord nung und einigermaßen normaler Verhältnisse Sachse« militärisch z« besetze«. Dieser euergische Eingriff deS Reiches führte dan« ««ter de« Sozialist«« Heldt »« einem Ministe, ri«m der Große« Koalition, LaS sich bis heute erhielt. Dieser Umschwung des politische« K«rseS i« Sachse« «ar jedoch an eine Spaltung gebnnde«, die den bisher 4V Köpfe zählende« sozialdemokratische« Abgeord«ete«kvrper anSem- anderriß. SS Sozialdemokrat«« spräche« sich für ei«e Betei ligung an der große« Koalition ans. die übrige« 17 schwenk te« ins Laaer der Radikale« über. Jmmerht« war die Mehr heit, auf die sich die große Koalition i« sächsische« Landtag stütze« konnte, sehr gering. Sie verfügte vo« de« VS Sitze« im Abgeordnetenhaus «nr über 80, was eine Mehrheit von 4 Stimme« ergab. Trotz des a«ßer»rde«tlrch heftige« Tem peraments. mit dem der Kampf »wische« de« beide« sozial- »emokr«tischen Gruppe« im sächsische« Landtag geführt wurde, imd obgleich di« Möglichkeit sehr «ah« lag, daß die knappe Mehrheit der große« Koalition d«rch Abschweukrn nur weni ger sozialdemokratischer Abgeordnete« i«s rädikale Lager a«Sei«anderbrach, hielt sich das Mi»isteri«m drei Jahre lang hindurch bis ans de«, heutigen Tag. Was immerhi« eine Merkwürdigkeit ist, die vermerkt z« «erde« verdient. Die parlamentarisch«» Berhältuiffe in Sachse«, wie wir sie hier gezeichnet habe«, lasse« außerordentlich klar erkenne«, welch weittragend« Bedeutung dem Ergebnis der Wahl«, am S1. Oktober beigemesse« «erde« muß. Für Sachse« handelt es sich darum, ««tweder zu verhindern, daß ei« Schreckens» regiment, wie eS mtter Zeigner herrschte, wieder Platz greift, oder dafür so sorge«, daß die Eut»ickl««g der Staatsgeschichte i« Bahne« gele»kt wird, die ihre «ü«ftig« Gestalt««- gewähr, leiste«. Ma« würde e- begrüße«, »ea« das Bürgertum Sachsens die ungeheure Sesahr erkennt, der e« durch deu Sieg einer sozialistische« Mehrheit ausgesetzt sei« würde. R«r eine lückenlose Beteilig««- au der komme«»«« Wahl kau« die Gefahr banne«. Das sollte« sich alle stimmberechtigte« Bürgerliche« gesagt sei« lasse«. At PnInUm ikm HMMer. Berlin. lFunkspruch) Der Reichskanzler empfing gcutc um 11 Uhr die Führer der Regierungspartei««, um mit ihnen über die Frage der Erwerbslofenuntersttttzung Fühlung zu nebmen. Ski« MniiWtiei SIMM. Haltlose Gerücht«. * Dresden. 27. Oktober. Dem TU-Sachsenbienst wird von einer dem Außenminister Dr. Gtresemann nahe stehenden Sette mttgeteilt: In einem Teil der Provinzpresse werden im Zusammenhang mit der leichten Erkrankung des RetchSaußenministers Dr. Stresemann die gewagtesten Kombinationen verbreitet. Einzelne Blätter gingen so wett, dem Außenminister bereits Rücktrittsabsichten zu unterstellen. ES liegt die Vermutung nah«, baß der Teil der Presse, der diese Nachrichten verbreitet, ohne Kenntnis der Zusammenhänge Las Opser ausländischer Mache«» schäften geworden ist, die insbesondere nach Thotry syste matisch den Sturz StresemannS zum Ziele hatten. Gegenüber diese« Mitteil«uge« fei seftgestellt. daß die Erkrankung Dr. StresemannS eine Bronchitis durchaus leichter Art ist, so daß mit seiner völlige» Wiederherstellung schon in wenige« Tage« gerechnet werde« darf. All« an dere« Mitteilung«« sind frei «rs««de«. Stresema«« im sächsische« Sahlkamps. In Bestätigung der von uns bereits gebrachten Mel dung teilt die Deutsche Bolkspartei mit. daß Relchsaußen- minister Dr. Stresemann durch seine Erkrankung verhin dert ist. rednerisch in den Wahlkampf etnzugretfe«, so daß die angekündigte Versammlung der Deutschen Bolkspartei in Dresde« nicht stattsinde« kann. Der Führer her Deut schen Volkspartei wird in anderer Form noch vor dem Wahltage zu den Gegenwartsfragen der Sachsenpolitik Stellung nehmen. StresemannS Befinde« gebessert. Berlin. lFunkspruch.) Der Gesundheitszustand deS NeichSaußenmtnisters hat sich der BZ. zufolge wieder ge bessert. Er hofft an der für morgen anberaumten Kabt- nettssitzung tetlnehmen zu können. . . v » Ne Mchiki in MiilntnlkwMi. )l Paris. Der Berliner Korrespondent des Petit Parisien meldet, in politischen Kreisen kei gestern das Gerücht im Umlauf gewesen, daß in der Enttvaffn»ngSfr««e putsche« der Botschafterkonseren, und der deutsche» Reaierung über die noch nicht geregelte« Punkte ei«e Etui«««« erzielt worden sei. Sin Kompromiß sei auf folgender Grundlage erzielt: 1. Die deutsche Regierung wird i« eindrucksvoller Form das Verbot der Einstellung vo» Zeitfreiwillige« i« die Reichswehr «r««««r«. S. Das Gesetz detr. die Freiwilliaenverbände wird eine genauere und strengere Fast««« erhalte». S. Die Frage det Regelung der Einfuhr «ad Ausfuhr von Kriegsmaterial wird der Entscheid»«« der Konferenz über die Abrüstung überlasten werden. 4. I« der Frage der BefeftigungSwerke vo« KSatgtz- berg wird man eine für Deutschland befriedigende Lös««« suchen. 5. WaS die Befugnisse d«S EtzefS der Reich-Wehr anbetrtstt, werde« neue Vorkehrungen getroste« werde«, a«S denen sich klar ergibt, daß die einzige verantwortliche Persönlichkeit auf alle Füll« der Minister ist. sinenl stellt sir Misickitnlr. * Berlin. Wie die Morgenblätter au» London mel- den, war der frühere Vorsitzende der Interalliierten Militär- Kontrollkommission und Mitglied d«S französische» Obersten Kriegsrates, General Rollet, am gestrigen Mittwoch der Ehrengast bei einem Frühstück des englisch-französischen Frühstücksklubs, an dem auch der englische KriegSmiuister Worthington Evans teilnahm. In einer Ansprache sagte er u. a.: Die Tatsache, daß Nationen sich nicht länger auf Söld nerheere verlieben, mache die Bestimmung des AuS-ruckeS Abrüstung schwierig. Tatsächlich könne eine Nation nicht länger zur Impotenz verurteilt werden, wenn diese Nation beträchtliche industrielle Hilfsquellen besitze, di« rasch die Her stellung von Munition ermöglichen und wenn außerdem diese Nation sowohl qualitativ wie auch quantitativ genügend Menschenmatcrial zur Verfügung habe. Dies sei gerade der Fall in Deutschland. Di« Bestimmungen des Versailler Vertrages hätten zum Ziele die Erhaltung von Sicherheiten für die Sieger sür eine genügende Zeit, um die allgemeinen politischen Kräfte instand zu setzen, in Tätigkeit zu treten, um der Welt den Frieden zu sichern. Deutschland habe Schwierigkeiten jeder Art ihrer Durchführung in de« Weg gelegt. Deshalb sei «S notwendig, weiterhj« die Ange« ans Berlin ,« halte«. Als Sicherheit halte Frankreich weiterhin eine« Teil des Rheines besetzt und «S sei wohl bekannt, welche Bedentuna die sranzvstsche »sfentliche Meinung dieser Be setzung beimesse. Sie grenze an bie entmilitarisiert« Zone, die sie isoliere und ihr eine insulare Lage gebe. Aber bieser Schutz könne «nr seine« »olle« Wert habe«, »en« eine Ueber- wachnng bestehe. sie Änckitnin iie MifWMmtz. . >l PariS. Der zur Zeit hier tagende gemischt« AnS, schuß der vorbereitende« Kommission sür die Abrüstungskon ferenz, der mit der Prüfung ber wirtschaftliche« ««» fina«» ziele« Seite bes AbrüstungSproblcms betraut ist, ist, wie Matt» behauptet, zu Schlußfolgerungen gekommen, die den Vorschlägen der französischen Delegation in der vorbereiten den Kommission entsvreckeu sollen. Der gemischte Ausschuß - f vertritt dem Blatt zufolge die Ansicht, daß es möglich sei, ei: vndgetschema zu sinden, das bie Mittel an die Hand geben würde, di« Unterzeichner deS geplant«» Abrüft««gSabk»m- me»S z« z»i«ge«, ihre Ausgabe« sür die Verteidigung ihres La»des «achznweise«. Auch was die Kontrolle der Rüstungen anbetrifft, ist nach dem Matin der gemisä-te Ausschuß zu Folgerungen gelangt, die dem französischen Vorschlag glci, chen sollen. Deutscher Landwirtschaftsrat. * Berlin. Gestern nachmittag sand unter dem Vorsitz des Präsidenten Dr. Brandes-Althof eine Sitzung des stän dige» Ausschusses bes Deutsche« LaudwirtschastSrates statt, in berem Vordergrund die großen Probleme standen, die sich schon jetzt aus brr Z»sa««e»arbeit von E»a«etea«Ssch«ß und Deutsche» Laubwirtschaftsrat ergebe«. Daneben befaßte man sich eingehend mit der Zusammenarbeit der großen Spttzenverbände der deutschen Wirtschaft, di« mit Rücksicht aus die Beteiligung an den bevorstehenden internationalen WirtschaftSverHandlungen besonderes Interesse beanspruche. Die Behandlung der Probleme der Siedlung und LandeSkul- tur wurden durch wertvolle Anregungen aus den Kreisen der Vertreter der Provinzen und Länder ergänzt. Im Anschluß an bi« Sitzung hatte abenbS der Präsident deS Deutschen Landwirtschaftsrates und der preußischen Hauptlandwirtschaftskammer Dr. BrandeS-Althof di« Reichs- und Länderregierungen und Vertreter der große« Wirt- schastsverbände zu einem Bierabend im Kaiserhof geladen. Reichspräsident »0« Hl«de»b«rg bekundete durch persönliches Erscheinen sein Interesse an der Arbeit de» Deutschen Lemd- wirischaftsrates im Sinne der weiteren Produktionssteige rung mit dem Ziel«, das deutsche Volk aus eigener Scholle zu ernähren. Neben dem Reichspräsidenten wohnten dem Bierabend u. a. fast sämtliche Mitglieder der Reichs re gierung und ber preußischen Regierung bet, außerdem Vertreter sämtlicher Länder deS Reichsrate», de» preußische« StaatS- rate», des Reichstage», de» ReichSwirtschaftSrateS, de» preu ßischen Landtages, sowie Vertreter der Reichsbauk, der Ren- tevbankkreditanstatt, des ReichSverbandeS der Deutschen In dustrie und zahlreicher anderer landwirtschaftlicher und wirt schaftlicher Organisationen. stipWt«« Me S-M. qu. Berlin. Wie wir zuverlässig hören, sind gestern der ReichSbaxkvrästdent Dr. Setzacht und der Reich-- sUlanzminifter »0« Reichspräsidenten empfange» worden. Man bringt diese Besprechung mit einer Washingtoner Meldung in Zusammenhang, nach der angeblich der Reichr- bankpräsident die Absicht haben soll«, 1« Januar z» einer Besprech»«« «ach Rewyork,« fahr«, um hier mit dem Generalagenten für die Reparationen und dem Gouverneur der Federal Reserve Bank Verhandlungen ,n pflegen. An- geblich sollten zu diesen Verhandlungen auch maßgebende Bank- und Finanzfachleute England» und Frankreichs er- scheinen. Wir erfahren nun authentisch, daß diese Meldung dem Reichsbankoräsidenten selbst überrascht habe, da er derartige RrisediSpositionen nicht traf, sondern es sich in dieser Meldung lediglich um Kombinationen bandel«. Die Besprechung mit dem Reichspräsidenten galt anderen Frage« weniger wichtiger Natur. Seite Mn«» i» stseiili DeiMü. )l Newyork. »Associated Preß" meldet ans Wa- shington: »In Regierungskreisen ist man überrascht über die im Auslände veröffentlichten Nachrichten, daß Amerika gegen Deutschland verstimmt sei wegen der geplanten Auf legung von deutschen Eisenbahnbonds urrd der Bildung eine- europäischen Stahltrusts. Das Staatsdepartement und daS Schatzamt erklärten, daß die amerikanische Regie rung über die beiden Vorschläge nicht befragt worden sei. Das Staatsdepartement erklärte ausdrücklich, daß es durch Preßnachrichten Kenntnis von dem Stahltrustplane er halten habe. DaS Schatzamt äußerte, es sehe keinen Grund, warum es über den Trustplan hätte befragt werden sollen. In Negierungskreisen wird betont, daß die Londoner und Pariser Meldungen über eine amerikanische Verstimmung keinerlei berechtigte Grundlage hätten. Es wird dagegen «»gedeutet, daß hier einige Verstimmung bestanden habe über das kürzliche Bestreben der britischen und der franzö sischen Presse, den Vereinigten Staaten die Verantwortung für ein mögliches Scheitern von Vereinbarungen zwischen dem französischen Ministerpräsidenten und dem Reichs» kanzler zuzufchicben." Besuch deutscher Handelskammervertreter i« Holland. )l Amsterdam. Eine Gesellschaft von unge fähr 100 Mitgliedern südwestdeutscher Handelskammern ist hier zur Besichtigung der Amsterdamer Hasenanlagen cingc- trofsen. Sie werden geführt von dem niederländischen Ge neralkonsul in Aachen und befinden sich auf einer mehrtägi gen holländischen Studienreise. Sic haben bereits die Häsen von Rotterdam und Humiden und die Stadt und den Haag besucht. Einem im Haag veranstalteten offiziellen Empfang wohnten auch der deutsche Gesandte Baron Lucius v. Stoed- ten, ber deutsche Konsul in Rotterdam Dr. von Hahn, der Generaldirektor -er holländischen Amcrikalinic Rnppida- WicrdSma sowie einige Vertreter holländischer Handelskam mern und Behörden bei.
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