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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192611048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19261104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19261104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-11
- Tag1926-11-04
- Monat1926-11
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1926
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Riesaer H Tageblatt ««d A »1 et«er Mchlall Md Iimeiaer). «Nd Anzeiger MedlM and Anzeiger). »er LmtSH<m-tm«l«sch»st Grobeuhat«, de» «mtt-ertchts. der A»tS»»waltschast detm Amtsgerichte und des - «ates der Stadt Riesa, de» Staaaiamt» Riesa »ad des HmchtgollemtS Retite«. Fi SS8. Donnerstag, 4. November 192«, abends. 79. Jahr,. Da« «lesaer Logebl«tt erscheint je»en La, abend« '/.« vhr mit «usn-hme der Sonn- und Festtage, «ep^-ret», «egen Dorauezahbma, für einen Monat 2 Mark 25 Pfennig durch Post oder durch Voten. Für den Fall de« Eintreten« von Prodchktton«verteurrungin, Erhöhungen der Löhne und Materi alten? reise behalten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Auzeigen für di« Nummer de« Butgabetage« sind bi« 9 Uhr vormittag« auszugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. 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Unsere heutige moderne .Zeit Hut dem Begriff -er Humanität eine grobe Bedeutung beigelcgt. Allerdings scheint dieses Humanitätstdcal in viele» Köpfen mehr Ver wirrung ungerichtet zu Huben, als klare Erkenntnis. Man vlädiert-für Abichassuug der Todesstrafe, sieht lediglich im Erzichungszweck Sinn und Aufgabe des Strafrechts, gibt iiberhaupt dem Dasein des Verbrechers, seinem Menschen- recht, seinem Schicksal und seiner Zukunft das gleiche Wert mob wio dem Duseln, dem Reckt und dem Schicksal der Menschen, denen durch diesen Verbrecher -er schwerste Schaden ungetan worden ist. Der Mensch wird dem Meir ichen gleichgestellt, gleichgültig, ob dieser Mensch ein Gesell- IchaftSschädltng oder ob er ein nützliches Mitglied unserer Weltorbnung ist. Aus den, Herzen heraus mag ein solches Empfinden vielleicht begreiflich sein. Aber was sagt der Verstand zu einer solchen Verirrung des Humanitätsideals? Er wird sich nie der Erkenntnis verschließen können, dab eS daS wichtigste und oberste Gesetz der menschlichen Gesell schaft zu sein hat, sich zu schützen, sie zu bewahren vor Ele menten, die ihr Dasein, ihre ordnungsliebende Entwicklung, ihre Sicherheit gefährden. Der Kampf des Mensche« gegeee das Verbrechertum ist ei« Kampf der Notwehr. Ein Kamps lmt aber nicht nur mit dem Sieg des Stärkeren zu enden, als Hauptergebnis Hut er den siegreichen Stärkere» die Garantie zu gewährleisten, daß der niedergeworfenc Schäd ling ihm in Zukunst keinen Schaden mehr zufügen kann. Ob unsere heutige Strafrechtspflege diesem wichtigsten Ge sichtspunkt im Kampf gegen den Verbrecher Rechnung trügt, darf mit Fug und Recht bezweifelt werden. Das kleine idnllisch gelegene Städtchen Hildesheim ist zur Zeit der Schauplatz eines Prozesses, der eines der schauerlichsten Verbrechen aller Zeiten zum Hintergrund hat. Auf der Anklagebank sitze» drei junge Männer, kaum in das strasmtindige Alter cingetrcten. Vagabunden, Ent- ,leiste, Defparados. Aber nach ihrem eigene» Eingeständnis schuldig einer Tat, die 24 gesunde, tüchtige, zukunftsreiche Menschenleben zur Strecke brachte. Drei Menschenleben gegen 24 Menschenleben. Drei der Gesellschaftsordnung entglittene Existenzen gegen 24 Träger dieser Gesellschafts ordnung. Der Gegensatz spricht aus sich selbst. Ueber dem Ganzen steht das Recht, das ehern unbeeinflußt den Ab schluß der erschütternden Tragödie bringen soll. Aber Recht und Sicherung der menschlichen Gesellschaft ist unge fähr dasselbe. Dem Gang des Verfahrens soll nicht vorgegrisfen werden. Diese Selbstverständlichkeit enthebt uns aber nicht von der Pflicht auf verschiedene Begleiterscheinungen des Hildesheimer Prozesses hinznweisen, die mehr als bedenk lich sind. Die Erkenntnis, daß die drei jungen Angeklagten eine Tat vollbracht haben, wie sie nicht scheußlicher, ge meiner, entmenschter gedacht werden kann, ist allgemein. Das Furchtbare des Verbrechens der Lciferder Eisenbahn attentäter spricht sür das menschlich kaum faßbare Ver brechertum der Männer auf Ser Anklagebank. Wie die Tat roh und bestialisch war, so muß auch die Persönlichkeit der Verbrecher, die sie begingen, roh und bestialisch sein. Man kann wohl versuchen, die Untergründe, die zu diesem Ver breche» führte», zu erforschen, sich bemühen, die Motive, die die Täter leiteten, menschlich faßbar zu ergründen. Aber diese Nachprüfung, der Wert dieser Analyse der Verbrecher persönlichkeiten von Leiferde wird tausendmal tiberwogen von dem Ungeheuerlichen der Tat. Was soll das heißen, wenn der Berichterstatter einer große» Zeitung in seiner Schilderung -cs ProzeßgangeS sagt: „Der Hauptangeklagte Schlesinger sieht dem jungen Beethoven ähnlich"? Ober wenn ein anderes Blatt sich zu -er Feststellung verpflichtet sieht: „Die Geschichte seiner Jugend könnte man, so wie er sie erzählt, in derLSiographte irgend eines großen Musikers lesen." Gewiß, es soll durchaus nicht bezweifelt werden, daß hi.er der Berichterstatter sein subjektives Empfinden wahr heitsgetreu wicbergegeben hat. Ober, daß in -er Tat Schle singer seinem Aeußercn nach eine gewisse Aehnlichkeit mit dem jungen Beethoven haben kann. Aber nichtsdesto weniger, vielleicht -em Schreiber dieser Worte vollkommen unbewußt, in diese» wenigen Zeilen schwingt ein Mit empfinden mit, das dem Menschlichen dieser Verbrecher naturen Rechnung tragen will. Dieses leise Mitempfinden, dnrch das gedruckte Wort gesteigert, wird aber zum Mit empfinden des Lesers. Verdichtet sich unter Umstände» zu einem gewissen Mitletdsgefühl, das bas wahre Bild und die wahre Eharakterzcichnung der Angeklagten entschiede» korrigiert. Der unmittelbare erschütternde Eindruck der Lciferder Eisenbahnkatastrophc hat sich durch die Distanz -cs Heute von der Tat verflüchtigt. Das Momentane ist dem Leser gegenwärtig, lind das Momentane spielt um den Kopf der drei jugendlichen Angeklagten, von denen einer „aussehcn soll wie der junge Beethoven". Man wird es verstellen können, wenn aus Grund einer solchen empfind samen Berichterstattung in dem Leser ein Mitgefühl erweckt wird, das sich verdunkelnd vor die Scheußlichkeit der einst begangenen Tat stellt. Dieses Mitgefühl ist aber Humani- täisdnselci. Znm Teufel mit dieser Humanitätsduselei! Man hat liier nur ans die Tat zu blicken, ans die Tat, die 24 blühende Menschenleiber zerriß, 24 Familienangehörige, Väter, Mütter und Kinder in tiefstes Leid, Trauer und Not stürzte. Neben der Gerechtigkeit der Sühne hat auch das Urteil des Gerichtshofes die Forderung der Gesellschaftsordnung zu berücksichtigen, geschützt zu bleiben vor diesen Elementen, die wegen eines Stückchen Brotes, das durch ordentliche Arbeit sic sich hätten verdienen können, 24 Menschen dem Tode Preisgaben. An verschiedenen Beispielen der letzten .leit konnte mau sich hinreichend davon .überzeugen, -atz vd». Berlin, 8. November UM. DaS HauS und die Tribünen sind gut besetzt- Am Regicrnngstisch: Rcichüminister des Inn. Dr. Külz. Präsident Locbc eröffnet die erste Sitzung nach der Som merpause und widmet den in der Zwischenzeit verstorbenen Abgeordneten Rich. Fisckwr ISvz.), Gras v. Meroeldt sdnat.) und Dißmanm ISvz.) ehrende Worte des Gedenkens. Die Abgeordneten Gras von Lerchenscld tBayr. V. P f und Paeplow-Hamburg lLvz.i haben ihre Mandate »iedergclegt. Aus Anlaß der Eisenbahnkatastrophc von Leiferde ist ein Beileidstelegramm des Danziger Voltstags ctygegaugen. In dem großen E«q«ete-AuSschnß wird der Abg. Fehr tBayr. Bauernbund) entsandt. Der Präsident keilt weiter mit, daß der Ahg. Bell 1Z) wegen seiner Ernennung zum Rcichsjustizministcr das Amt deS Reichstagsvizepräsidenken niedergelrgt hüt. Die Ersatz wahl soll morgen stattsinden. Vor dem Eintritt in dir Tagesordnung beantragt Abg. Stöcker sKvmm.) eine Aenderung der Tagesordnung in der Weise, dab die kommunistischen Anträge und Interpellatio nen zur Frage der Hohenzollernabfinduyg aus die Tages erdung gesetzt werden. Während der ReichStagSscricn habe die Preußische Regierung mit den Hohenzollery einen Schandvertrag abgeschlossen. Dabei sei der Reichstag be wußt auSgeschaltet und in einer Bestimmung des Vertrages sei die Wiederkehr Wilhelms des Türmers ermöglicht wor den lhört, hört bei den Komm ). Der Redner beantragt, die kommuuistischcu Anträge au die erste Stelle der Tagesord nung zu setzen. Der Antrag scheitert an dem Widerspruch der Rechten. Ein kommunistischer Antrag auf Einstellung des Straf verfahrens gegen den Abg. Kenzlcr sKvmm.) grcht-an den Gcschäftsordnungsausschuß. Ohne Aussprache wnrde« dem Auswärtige« Ausschuß überwiese«: Der deutsch-niederländische «nd der deutsch dänische Schiedsgerichts- «nd Bergleichsoertrag, der deutsch polnische Vertrag zur Regelung der Grenzverhältuiffe. das Abkomme« über de« gegenseitige« Eisenbahnverkehr »wische« Deutschland einerseits ««d Pole« «ud der Frei«« Stadt Danzig andererseits und das dentsch-sranzösisch« «ub das deutsch-belgische Lustoerkehrs-Abkommeu. Die Novelle zur Gewerbeordnung Über Gewichtsvor- schriste« i« Brotbäckereie« wird ohne Debatte dem Ausschuß überwiese». Der Gesetzentwurf über die Sammlung des Reichsrechts geht an den RechtsanSschuß. Um 4'/! Uhr vertagt sich das Haus auf Donnerstag 2 Uhr. Auf der Tagesordnung stehen: Die Wahl eines Vize präsidenten anstelle des zum Reichsminister ernannten Abg. Dr. Bell und kleinere Vorlagen. Zum Schluß der Sitzung kommt es noch zu einer Ge- schästsordnungsbebatte. Ter Abg. Brey lSoz.) beantragt, schon am Donnerstag die Erwerbslosensrage zu behandeln und nicht erst am Freitag, während der Abg. Rädel (Komm.) die Behandlung der Fürstenabfindungsfragc ebenfalls für Donnerstag verlangt. Abg. Andre (Ztr.) weist darauf hin, baß die Erhöhungen der Erwerbslosensätze sowieso rückwirkend vom 1. November gelten, sodaß es ohne Bedeutung ist, ob der Reichstag am Donnerstag oder Freitag Stellung nimmt. Nach der Ablehnung des sozialdemokratischen un- des kommunistische» Antrages bleibt es beim Vorschlag des Präsidenten. Um de« Achtstundentag. vdz. Berlin. Die sozialdemokratische Reichstags fraktion beschloß am Mittwoch in ihrer ersten Sitzung nach dem Zusammentritt des Reichstages eine Grklärnna. in der auSgesührt wird, die Fraktion wolle mit allem Nachdruck die von den freien christlichen und Hirsch-Dunckerschen Gewerkschaften aufgestellte Forderung eines Notgefetze» zur Sicherung deS achtstündigen HöchftarbottStageS der- treten. Die Wiedereinführung des Achtstundentages dürfe nicht bis zur Verabschiedung des ArbeitsschutzgesetzeS ver zögert werden. Weiter wird eine gesetzliche Begrenzung des NeberstundrnwesenS verlangt, um angesichts drr Massenarbeitslosigkeit die Arbeitsgelegenheit zu vermehren. Schließlich wird auSgesührt, daß die grundsätzliche An erkennung des Achtstundentages auch für di« Beamten schaft erstrebt werden müsse. die schauerliche Tat von Leiferde nicht ohne Nachahmung blieb. Wenn wir daher fordern, daß der Nrteilsspruch nicht nur sichernd sondern auch abschreckend sich auswirken muß, so wollen wir damit keineswegs eine Beeinflussung des Gerichtshofes versuchen. Die Forderung liegt lediglich im Interesse der menschlichen Gesellschaft, deren Schutz unsere Rechtspflege z« gewährleiste» hat. Geheimrat Zechlin Reichspreffeches? )l Berlin. Wie das „B. T." erfahre» haben will, soll im Anschluß an die gestrige KabinettSsitzung in einem kurzen KabinettSrat, drr sich mit der Frage der Neuernennnng eine« Reichspreffeches» beschäftigt«, einstimmig beschlossen worden fein, dem Reichspräsidenten die Ernennung de» bisherigen Dirigenten der Preffeobteilung, Gebetmr«tS Lr. Zechlin, znm Reichspreffeches und Ministerialdirektor vorzmch lagen. . WWMkMWkMltrMWM. Berlin. IFuttlspruclm Ter Reirhe-tag-auZchvß ivr soziale Angelegenheiten beichänigle sicy heule erueui uiil der Erwerbsloseufllrsorge und bchändclic zunächst die Anträge aus Erhöhung der llnterstntznngssätzc. Tic Vvrichlägc der Regierung nahm der Vorsitzende ols Antrag aui, um iie mit zur Bciprcchuug stellen zu löuucn. Kommnnistücste nnd sozialdemokratische Anträge fordern eine Erhöhung der Sätze um AI Prozent, audere Anträge staffeln die Sätze nach den verschiedenen Arten der Erwerbslosen nnd »ordern An gleichung an die Lohnsätze nnd Richtanrechnnng der Wochen hilfe aus diese Fürsorge. Ein Rcgicrungsvcrlrctcr erklärte, daß es vor allem aui die Erhaltung des Arbeitswillens an komme, aus diesem Grunde dürfe mau nicht weit über die ietzigeu Höchstsätze der Unterstützung hiuausgchcu. Ein Abstand von 20 Proz. vom Ncttvlohn müßte normaler Weiic b.'i ter Füriurae inncgehalteu werden, was schon jetzt vielfach nicht mehr der Fall sei. Schon bei Steigern«« der Unterstützung um Ist Prozent würden über 1l Prozent drr llneerstntztcn mehr als bei ihrer Lohnarbeit erhalten Nach ausgedehnter Debatte beschloß der Ausschuß bei Stimmeuthaltuug der Völkische«, der Denischnationalen und der Wirtschaftlichen Vereinigung, daß bis zum 81. März 4827 die Bezüge der Hcnrptunterstiitznugscmpiängcr in der Er- werbsloseufürsorgc wie folgt erhöht werden: 1. Für Erwerbslose über nnd unter 21 Jahren, die keine Familieuzufchläge beziehen «nd nicht dem Haushalte eines andere« ««gehören, um 1ä Prozent. 2. Für alle übrigen Hanptnntcrstntznngsemysänger nm 1V Prozent. Außerdem wurde noch ein sozialdemokratischer Antrag ««genommen, der bestimmt, daß die jngendlichen Erwerbs lose« so weit sie bereits Erwrrbsarbeit ausaeübi haben, in die Erwcrbölosennnterstütznng einzubczichen sind. Die Fraktionen zur (-rloerbslosenfürsor-e. vdz. Berlin. Tic demokratische Reichstagssraktion beschäftigte sich in ihrer Sitzung am Mittwoch mit den Fragen der ErwcrbSloseniürsorge und stimmte den Vor-, schläaen der Reicksregierung zu. Tie nächste Sitzung find'ts- am Donnerstag statt. Tie Reichstagsfraktion drr Deutschen Volksvartci beschäftigte sich ebenfalls mit der Erwerbslosemraae, behielt sich ihre endgültige Entscheidung aber siir eine Fraktions sitzung am Donnerstag vor. Beratungen des Kabinetts. vdz. Berlin. Für die gestrige Sitzung des Reicks- kabinettS waren das Wahlreformgesetz und die Frage der Weltausstellung auf die Tagesordnung gesetzt. Ueber den Entwurf des neuen Wahlgesetzes wird der Oeffeutlichkeit in Kürze Näheres mitgeteilt werden. Tie Angelegenheit der Weltausstellung befindet sich im ersten Stadium der Erwägungen; daher sind auch alle ZcituugSmclduugen über die Ernennung eines ReichSkommissarS für die Weitaus, ftellung in Berlin noch verfrüht. Tas ReichSkabinctt wollte sich beute bei der ersten Beratung über diese Frage lediglich mit drr ZuständigkeitSfrage beschäftigen, welches Ressort die Angelegenheit übernehmen soll. Es könnte dafür sowohl das Ministerium des Innern wie das Wirtschaftsministerium in Frage kommen. Alle Beschlüsse der Reicksrcgieruug hängen davon ab, daß der Charakter der Ausstellung als einer Weltausstellung als gewübrleiftct erscheint. Es mutz also erst geklärt werden, ob es sich wirklich um eine Welt ausstellung, also nicht «m eine Ausstellung im engere» Rahmen handelt. Die Arbeiten des Reichstages. vdz. Berlin. Die Arbeiten Les Reichstages werden nach den Dispositionen des AeltestenratS von Sonnabend, den 13., bis Montag, den 22. November und von Sou«- abend, den 4., bis Donnerstag, den 9. Dezember, durch eine Vanse unterbrochen werden. Ain Freitag, den 17. Dezember, wird der Reichstag in die Weihnachtsserien gehen und seine Arbeiten dann wieder am 12. Januar 1927 ausnehmen. ÄMW in Acr- M MttWcsikn. vdz. Berlin. Mit dein 1. November 1926 ist das Gesetz über die Trennung nnd Auseinandersetzung der Provinz Ober- und Nieder-Schtesten in Kraft getreten. Durch dieses Gesetz wird der Uebergang der Reckte und Pflichten der früheren Provinz Schlesien auf die Provinzen Ober- nnd Nieder-Scklesien geregelt, der in dem Gesetz betreffend di» Errichtung einer Provinz Obcelchlesirii vani Oktober 1919 vorgesehen war. Mit dein Jnkrasttreten des neuen Gesetzes übernehmen die Provinzen Ober- nnd Nicder-Scklesicn die Perwöttung aller ihr Gebiet betreffenden SrlbstvrrwaltungS- und AuftragLangelegenheiten, soweit sie ihnen nickt schon früher übertragen worden waren. Die vermögeusrechtlickc Auseinandersetzung erfolgt durch ei» Schiedsgericht, zu dessen Vorsitzenden der Odrrpriisident Dr. Maier in Charlottrnburp I bestrllt He
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