Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192612270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19261227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19261227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-12
- Tag1926-12-27
- Monat1926-12
- Jahr1926
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1926
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Riesaer O Tageblatt «r»d Auzrigrr Meblatt mir Anzeiger). r»«.«-« «<q» Do« e»qin »te »»Mchk» -er Imttharchtmlmuschefl Gr-ljy»hat«, des Amtsgericht», -er AmtSanwaltschast »et« Amtsgerichte »ad des State» der Stadt Riesa, des SivauzamtS Riesa und des dav-tzollamtS Melken. 8i^ Montag, 27. Dezember 1N26, abenvs. 79. Jahrg. Da« Niesoer Tageblatt »rickeiUt fedr« )«> abend« '/,S vhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Voraulzahluna, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig durch Post oder durch Voten. Für den Fall de« Eintreten« von Produktionlvetteuerungen, Erhöhungen der Höhn« und Materialienpreise behalten wir uns da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige« für di« Nummer de« Ausgabetage« sind big v Uhr vormittag« aufzuaeben und im vorau« zu bezahlen; «ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis siir die LS mm breit«, » ww hohe Grundschrift.Zru« <ü Tilden) 2b Gold-Pfennig«; di« LS mm breit« Reklamrzril« lüg Gold-Pfennige zeitraubender und tabellarischer Sag 5»°/, Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« «ingezogen werden mutz oder d«r Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort! Nieia. Achttägige Unterhaltungsbeilage »Erzähler an der Elbe". — Im Fäll» höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderungSeinrichtungen — hat der Bezieher leine» Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Lotung oder aus Rückzahlung de« Bezugspreis,«. Rotation«druck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschift-ftelle: Geetheftrake SS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Bnrrioenteil: Wilhelm Dtttrich, Riesa. M MlMll slklMkl Die Rcvifio« des Leiferder Prozesses. )l Leipzig. Die Nevisiousverhandlung gegen die beiden zuin Tode verurteilten Eifendahnfrevter Otto Seklesinger und Willi Weber wird am LV. Januar vor dem dritte» Strcnienat des Reichsgerichts stattfinden. An dem Hildesheimer Schwnrger:chtS»rteil werden u. a. gerügt eme Reihe formeller Be»stütze, Beschränkung der Ver teidigung, mangelhaft« Begründung des Urteils und vor allem die fehlende Klarstellung, ob die Täter bei der Be» gehung der Tat nut Urberlkgup7 der Folgen gehandelt bavem seilten Gebiet auf die deutsche Bevölkerung loSaelaflen find, solange besteht auch die Gekahr weiterer Zwischenfälle. Und diese kann nur durch die Räumung beseitigt werden. At Mim Pitise M vtDMtntstll. Berlin. Zur Haftentlassung der beiden im Rouzier- Prozetz verurteilten Deutschen Keael und Fechter, melden die Moraenblätter ergänzend aus Landau, dass die beiden laut Verfügung des KriegSgerichtSrates Trabet am Freitag nachmittag« 4.S0 Ubr aus dem Gefängnis entlassen wurden. Di« Freilassung erfolgte bedingungslos und ohne Stellung einer Kaution. Die Freilassung erfolgte auf den schon während der Voruntersuchung ringereichten und dann am 22. Dezember wiederholten HaftentlaffungSantrag des Rechtsanwalts Dr. Führ. Auf den lebten Haftentlassungs antrag hin begab sich KriegSarrichtSrat Trovet am Donners- tagvormittag zu General Dochy nach Kaiserslautern, von dem der Haftentlassungsantrag am Freitaavormittag zu General Guillaumat nach Main, ging. Guillaumat kehrte Freitagnachmittag nach Mainz zurück und traf sofort die oben genannte Entscheidung. Berlin. Soweit die Berliner Morgenblätter zu der Haftentlassung der beiden Deutschen Kegel und Fechter und zur in Aussicht gestellten Begnadigung der sechs in Landau Verurteilten Stellung nimmt, weist sie darauf bin, daß das nur eine unzureichende Sühne für di« Vorgänge in Germers heim sei. Der Ta« sagt, die deutsche Regierung könne sich nach allen vor ibr abgegebenen Erklärungen erst »ufriedengebeu. wenn die Aussicht auf baldige Räumung der Rheinland« bestehe, wenn die französisch« Regierung die Garantie dafür gebe, dotz sich Vorfälle, wie st« sich in Germersheim abge spielt haben, nicht wiederholen. Der Lokalanzeiger weist darauf hin. eh» nicht Rouzier sein« verdiente Strafe getroffen habe, werde es, was unser Verhältnis zu Frankreich anaeht, keine Ruhe geben in Deutschland. Auch die D. A. Z. weist darauf hin, daß noch der »weite Schritt fehl«: ein nochmalige« Verfahren gegen Rouzier. Die vörsenzeitnug erkennt an, daß das ein Zeichen guten politischen Willens sei, da» die gewitterschwüle Atmosphäre -er lebten Tag« »wischen Deutschland und Frankreich etwa« auskläre, aber die augenblicklich« Span nung zwischen beiden Völkern sei damit »och nicht beseitigt. Abgesehen davon, dah die moralische Genugtuung der Frei- sprechung der Deutschen durch Gerichtsurteil nicht erreicht werde, bleibe da« Furchtbare bestehen, daß Deutsche auf deutschem Boden von Rouzier niedergeschoffen worden seien, ohne daß über den Täter eine sühnende Strafe verhängt worden wäre. Die Deutschen des besetzten Gebietes könnte» da» Gefühl, vogelfrei zu sein gegenüber französischer Will kür, nicht loSwerden, wenn nicht Rouzier zur Rechenschaft gezogen würde, sei es auch auf disziplinarischen Wege. Auch die Frage der Entschädigung der deutschem Opfer müsse be friedigend geregelt werden. Kein Volk, auch das französische nicht, würde seiner Ehre das geringste vergeben, wenn «S dies« Forderungen des Rechts befriedigte. Das deutsche Volk aber würde sich entehren, wollte es in dieser Ange legenheit nicht fest bleiben. Der Vorwärts meint. eS sei eine erfreuliche WeihnachtS- künde, die geeignet sei. vieles von dem Schaden wieder auS- zugleichen, den die deutsch-französische Annäherung erlitten hätte. Darüber hinaus bleibe jedoch — unbeschadet dieses Gnadenaktes — die Hauptlebre von Germersheim und Landau bestehen: die Sache der Versöhnung zwischen Deutsch land und Frankreich, die die Sache des Friedens schlechthin darstellt, schweb« in ständiger Gefahr, solange die militärische Besetzung andauere. Gin Zwischenfall in Mainz I fs Berlin, 26. Dezember. Die Agentur Havas ver breitet die Meldung, Satz in -er Nacht vom 24. zum 25. De zember zwei französische Soldaten nach dem Besuche der Weihnachtsmesse vor der Mainzer Garnisonkirche von meh reren anscheinend betrunkenen Deutsche» angegriffen wur den. Den zuständigen Stellen in Mainz und Koblenz ist, wie eine Anfrage ergeben hat, von diesem Vorfälle nichts bekannt. Paris. sFunkspruch.) Zn dem Zwischenfall in Mainz, schreibt das Oeuvre: Es wäre idiotisch, diesen Vorfall als Antwort auf die elegante Geste hinzustellen, die wir gemacht haben. Das einfachste wäre, diese Geschichte, für das anzu sehen, was sie ist, als ein fait divers, ohne sie zu einer poli tischen Tatsache machen zu wollen. Gnade vor Recht. )f Landau, 24. Dezember. Die im Ronzier-Prozess verurteilte« Deutsche« Fechter und Kegel sind heute nach mittag aus freie« Fuß gesetzt worbe«. IkitUijmi dks MMnMknis. )l Paris, 25. Dez. Der Präsident der Republik hat heute mittag das Dekret unterzeichnet, durch bas sämtliche vom Kriegsgericht i» Lanba« verurteilt«» Deutsche» be- guabigt werde«. Parts, 25. Dez. Der Antrag -es Sriegsmiutsters Painlev» auf Begnadigung sämtlicher vom Kriegsgericht in Landau verurteilte« Deutsch« ist wie folgt begründet: Fm Juteresse der Entspannung »ud der öffentlich« Ruhe hat der Kriegsmiuifter im Eiuverstäuduis mit de« Juftizmini« fter «ud dem Minister für auswärtige Angelegenheiten auf Grnnd der von General Guillaumat gemachte« Borschläge sich dabia ausgesprochen, -ab Begnadigungsmatzuahmeu hinsichtlich der in Lauda« Verurteilte« erfolge« können. Der Kriegsmiaister hat deshalb de« Präsidenten »er Republik ei« Dekret zur Unterzeichnung vorgelegt, durch das be dingungslos sämtlichen vom Kriegsgericht Landau Ver urteilte« Straserlab bewilligt wird. Nk «Me LMmz st Mi». Berlin, 26. Dez. I« Berliner amtliche« Kreise« bat die Schnelligkeit des Pariser BegnadiguugsakteS zwar «ine Mwisse Befriedigung «msgelöft. jedoch war diese rasche Er, lediguug auch das mindeste, was «an erwartete. Recht nn- besriedigeud wird aber nach wie vor auch von de« amtliche« Stelle« la Berlin die Tatsache empfunden, -ab der Mörder, der französische Unterleutnant Rouzier, völlig straffrei aus gehen soll. Mau gibt sich i» Bckrliu der Erwartung hin, -atz die französische Regieruug zunächst wenigstens durch eine disziplinarische Bestrafung Rouziers die Deutsch!«»- so not wendige Genugtuung gebe« wird. * Der französische Ministerrat hat sich nun doch dazu ent- schliessen müssen, die inhaftierten Deutschen in Landau frei zulassen und gleichzeitig d'e Begnadigung aller sechs Ver urteilten anSznsprechen. Hierzu schreibt der .Dr. A.": Zweifellos hat in erster Linie die einhellige Entrüstung, mit der das Landauer Urteil in ganz Deutschland aufge- nommen worden ist, zu diesem Entschluss der französischen Regierung beigetragen. Kanin jemals in oen letzten Jahren war die deutsche Oeffentlichkeit in der Beurteilung einer politischen Ereignisses von so einmütiger Anffaffnna, wie dies bei dem Urteil des französischen Kriegsgerichte« in Landau der Fall gewesen ist; kaum jemals hat die deutsche Diplomatie in einer Kundgebung des ganzen deutschen Volkes eine so wertvolle Handhabe besessen, um mit ent schiedener Festigkeit in Paris vorstellig zu werden und Wiedergutmachung für das schreiende Unrecht von Landau zu fordern. Es muh allerdings auch anerkannt werde», dah der Druck der link-republikanischen Kreis« in Frankreich selbst in Richtung auf Beilegung der infolge des Urteils zwischen Deutschland und Frankreich entstandenen Spannung fast ebenso stark gewesen ist und gleichfalls dazu beigetragen hat, d e Tendenzen, die für einen Ausgleich in Frankreich eintraten, zu einem Siege zu verhelfen. Die Tatsache, dah selbst der Oberkommandierende der Rheinlandtrupprn Guillaumat sich bei Painlev« für eine Begnadigung der Verurteilten eingesetzt hat, braucht noch nicht unbedingt in der Richtung gedeutet zu werden, dass auch die französischen Militärs das in Landau begangene Unrecht eiugesehen haben. Vielmehr ist diesem Umstand eine rein formale Bedeutung be ,»legen, da Guillaumat in seiner Eigenschaft als Kommandeur der BesatzungStruppen gleichzeitig Vor- sitzender der Militärgerichtsbehorde ist, der natürlich bei einem Ereignis wie dem BrgnadigungSakt nicht umgangen werden konnte. Die Begnadigung der verurteilten Deutschen ist als «in Zeichen des französiiche» Emlenkens zu werten, das von deutscher Seite anerkannt werden muh. Es ist ja in Deutsch land als eine besondere Ungerechtigkeit die Tatsache empfunden worden, dah der Mörder Rouzier freiaesprochen wurde, während seine überlebenden Opfer verurteilt worben sind. Mit der Begnadigung und der Haitentlassung ist wenigstens ein Te l des Landauer Unrechtes wird.r gntge- macht worden. Allerdings fehlt jetzt noch der zwekte Schritt: Ein nochmaliges Verfahre» gegen Rouzier. Der Geist, der au» dem Landauer Urteil spricht, ist mir der Begna digung der Tentschen noch nicht wieder beseitigt worden. Solange solche „Ritter der Reitpeitsche", yue Rouzier, im ve- und der Serbanbssrage ebenfalls »olle Einigung er-^ zielt worden; der Austausch der im Entwurf bereits vor liegenden Noten wirb voraussichtlich tu der erste» Januar- woche stattfinden. In beiden Fragen hat sich die Botschaster- konserenz von den ihr von der deutschen Regierung mitgeteilten Massnahmen, die sich im Rahme» des allgemei nen deutschen Rechtes halten, befriedigt erklärt. Insbeson dere hat sie von der früher gestellten Forderung einer Auf lösung von Verbänden Abstand genommen und bas Ver trauen ausgesprochen, dass, wenn sich etwa in Zukunft die getroffenen Massnahmen nicht alö ausreichend erweisen sollten, die deutsche Regieruug selbst das Nötige veranlasse« wird. . r- NtkllWM MMMKS. Aus der Welt der Glocken und des weihnachtlichen Friedens ist die Menschheit wieder zur nüchternen Wirklich keit erwacht. Drei Tage lang schwieg bas Gezänk politischer Leidenschaften. Die Krisen der lebten Wochen waren ver gessen, man wendete sich einen Augenblick ab von der grossen nationalen Not, in der wir leben. Um nur Naüm zu geben einem deutschen Fest der Menschenliebe. Der Traum war kurz. Der nüchterne Werkeltag ist wieder angebrochen. Die Arbeit verlangt wieder ihr Recht. Und wenn man sich umschant, so hat man sich zu über zeugen, dass diese praktische Arbeit am inneren und äusseren Wiederaufbau unseres Vaterlandes noch viele Zett und manche mühsame Stunde kosten wirb. Doch das deutsche Volk ist ein gesundes, zähes Volk, das das auch schaffen »wird, was zur Entwicklung seiner Zukunft und der, die ihm nachfolgen werden, nötig ist. Die geruhsamen Feiertage haben an dem Krisenhaften der parlamentarischen Verhältnisse, die die letzten Wochen brachten, auch nicht ein Geringes gemildert. Auch die Nach- weihnachtSzeit zeigt das deutsche Volk ohne eigentliche Negierung, ohne Gewissheit darüber, wie der verworrene Knäuel der Meinungsunterschiedc nnd der leidigen Partei- fessely gelöst werden kann. Das Weihnachtsfest gab den Herren im Wallotbau den äusseren Anlass, Len ganzen Aerger der Krisenlösung zu vertagen. Die Zeit des kleinen Aufschubs ist abgelaufen. Es gilt nun für die. denen das deutsche Volk die Verantwortung für seine Geschicke in die Hände gelegt hat, mit erhöhtem Temperament und ver stärkter Energie das nachzuholen, was aufzuschieben ein Weihnachtsfest ihnen gestattete. Zwar dauern die Parla mentsferien noch an. Aber hinter den Kulissen des äusseren parlamentarischen Getriebes qibts keine Ruhepause. Mög lichkeiten und Unmöglichkeiten werden erwogen.- Kombi nationen werden gestellt, Parteigeschäfte abgeschlossen. Man kennt ja das Snstem deutscher nachrevolutionärer Regierungsbildungen. Vielleicht findet sich doch diesmal die rettende Einsicht, die im Interesse des Ganzen das zu rückstellt, was nur im kleinen, parteitaktischen Geschäft ge wertet werden kann. Das unglaubliche Urteil des französischen Kriegsge richts in Landau hat das deutsche Volk überzeugen müssen, was es in Wirklichkeit von der „Verständigungsbereitschaft" seiner ehemaligen Gegner zu erwarten hat. Die Erkenntnis dieser Vereinsamung gegen eine kompakte Majorität eines nicht wohlgesinnten Auslandes muss das deutsche Volk zu dem Willen führen, die inneren Reihen enger zusammen zu schliessen, an die Stelle, wo heute Zwietracht und Partei hader die Luft mit Gezänk und Aerger durchtoben, die ge schlossene Einmütigkeit eines gemeinsamen Wollens zu setzen. Der unerhörte Urteilsspruch der „rechtsprechenden" französischen Richter in Landau hat der vielleicht über raschten Welt gezeigt, dah eine deutsche Einmütigkeit, ein deutsches nationales Empfinden der Empörung keine Dinge sind, die nach dem Zusammenbruch vollkommen verloren gegangen sind. Diese Zurttckbesinnung auf die inneren Kräfte, das Erkennen -er Tatsache, -atz wir bei dem Weg, den wir bis zum Ende durchgehen müssen, auf unsere eigene Kraft angewiesen sind, diese einmütigen Gewissheiten sind die einzigen Kräfte und die einzigen Machtfaktoren, die uns geblieben sind und die erhalten werden müssen, wenn wir nicht uns selbst und unsere Zukunft aufgeben wolle«. Mit froher Genugtuung können wir aus dem Trüb seligen, das uns das letzte Jahr beschert Hai, eine freudige Bilanz ziehen: Es weht ei« etwas frischerer Z«g, ei« etwas stärkeres «ationales Empfinde« d«rch bas deutsche Volk. Vielleicht dies ein Zeichen seiner beginnenden Ge sundung? Ein Beweis, dass es die schwerst zu erklimmende» Höhen bald überschritten hat? Man beginnt bereits, mit etwas Stolz auf bas zurückzublickcn, was in den bitteren Jahren, trotz Inflation und Verarmung und Versailler Schandvertrag erarbeitet wurde. Das Selbstbewusstsein zum eigenen Können, zur eigenen Tatkraft ist zurückge- kehrt. Das ist eine frohe Botschaft, die uns hell hinein leuchtet in die Arbeit, die im nächsten Jahr noch geleistet werden muss. Ak MWIiWI M Her MWlMlkW. )lPartS. Di« Verhandlungen, die Botschafter ». Hoesch und Geheimrat Forster in letzter Zeit mit der Vvtschafter- k»«fere«z über gewisse Restpunkte des EntwaffnunaSvro- grammS, nämlich Pvlizeifrage«, vorübergehende Siustellu«, ge« in die Reichswehr »md Sportverbände geführt hatte«, haben zu fplgerldem Ergebnis geführt: Die Polizeifrage ist durch «inen Notenwechsel zwischen der Botschafterkonferenz ufid Botschafter von Hoesch end gültig geregelt worden. Die deutschen Polizeikräfte ststd darin auf insgesamt 140 000 Mann festgesetzt, davon 105 000 staatliche Polizei und 35 000 Kommunal-Polizei. Dabei hat aber di« Botschafterkonferenz ausdrücklich an«rkannt, dass g«wifse polizeiliche Hilfskräfte, die in der Not« von Bou- logn« noch in die Zahl der eigentlichen Poltzeikräste einge rechnet worden waren, nicht als solche anzusehen find Md daher zu der Zahl von 140 000 hinzukomnren. Dazu ist -u bemerken, dass die Note von Boulogne die Zahl dieser Hilfs kräfte auf 15 000 bem«ff«n hatte. Es ergibt sich also ein« ver- mehruna der zugelass«nrn etgrntlichen Poltzeikräste um VOOO. Auch die Frage -er Anrechnung der Polizei der Hansa- stäbte bet der Verteilung von staatlicher und Kommunal polizei ist in einer de« deutschen Belangen Rechnung tra- senden Weise gelöst. Kerner ist hinsichtlich der EinttellungS-
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