Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.12.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190412119
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-11
- Monat1904-12
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.12.1904
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Anzeigen-Preis die Sgespaltene Petitzeile 28 Reklamen aut« de» Nedaktton-strich kägespall«,) 7b »ach de» Famtltennach- richten <8gespaltrn> bO — Tabellarischer und Aissernsah werden entsprechend höher be rechn«. — Gebühren für Nachweisungen und Ossertenannahme 2b »«»ahmeschiutz sitr >»zet«en: Lbeud-Au-gabe: vormittag» 10 Uhr. Morgen»Ausgabe: nachmittag» 4 Uhr. Anzeige» sind stet» a» die Expedition zu richten. Oxtra-Veilagea (nur mit der Morgen. Ausgabe) »ach besonderer Vereinbarung. Die Expedition ist wochentags ununterbrochen geöffnet von früh 8 bi« abend- 7 Uhr. Druck und Verlag von U. Polz in Leipzig (Inh. 0r. B.. R. L W. Sliukhardt). 98. Jahrgang. vsr Aichtigrte vom Lage. * Reichskanzler Graf von Bülow empfing gestern nachmittag den österreichisch-ungarischen Botschafter von Szoegveuy. Offenbar handelt eS sich bei dem Empfang um den Handelsvertrag mit Oesterreich-Ungarn. * Die erste Lesung der MilitarpensionSgesetze im Reichstage wird am Mittwoch statlfinden. (S. Disch. Reich.) * Die freisinnigen Parteien baden im Reichstage eine Interpellation über die Einführung von Gebühren auf Biunenwasserstraßen eingebracht. (G. Disch. Reich.) * Wie un- au« Wien telegraphiert wird, findet keine Scheindemission Körber- statt, doch wird Auflösung de« Parlament- erwogen. (S. Au-land.) * Am 8. Dezember wurde in Wien ein schweizerisch österreichischer SchievSgericht-vertrag geschloffen. (S. Ausland.) * In Belgrad wird ein gemäßigt-radikale- Kabinett Paschitsch gebildet. (S. Ausland.) * Syveton ist gestern auf Wunsch seiner Familie ziemlich still beerdigt worden. (D. Au-land.) * Der „Daily Expreß" meldet au- Petersburg, der Zar habe dem Admiral Roschdjestwensky befohlen, nicht in die chinesischen Gewässer einzulaufen. i,D. russ.-jap. Krieg.) * Der Admiral Avellan soll am 1. Januar russischer Marineminister werden. ^S. russ.-jap. Krieg.) * Nack der „Morningpost" haben sich am st. Dezember die Streitkräfte vor Port Arthur mit Ausnahme der Be satzungen der Fort- nach Lrao tisch an als letzter Stellung zurückgezogen; Togo« Flotte bombardiert die inneren Docks. (S. russ.-jap. Krieg.) polititchr Aochrnrchau. DaS Kaleidoskop der Handelsvertragsver- handlung-n mit O sst-rreich - Ungarn hat sich seit acht Tagen abermals gedreht. An Wien sucht« man daS jetzt so beliebte Pokerspisl auf bis Politik an» zuwenden; einer suchte den andern zu bluffen, und da keiner nachgeben wollte, so sagte man sich etwa- frostig adieu. Aber bald renkte die Diplomatie die Sache wieder ein. Herr v. Tzögyeny hier, Graf Wedel dort ließen ihrs UeberreduNgskiinste spielen, und nicht vergebens, wie der Erfolg beweist. Der Grund, weshalb der „tot- Punkt", von dem auch Graf Bülow in feiner Erklärung in der Reichstagssitzung vom Freitag sprach, so schnell überwunden Wörden konnte, ist nicht weit zu suchen. ES wäre mit dem engen politischen Bande, das uns mit Oesterreich verbindet, unverträglich gewesen, gerade gegen dieses Land einen Zollkrieg führen zu Müssen. Und besonder» für Oesterreich-Ungarn ist die Ausfuhr nach Deutschland für die ganze Handelsbilanz von ausschlag- gHender Bedeutung. Selbstverständlich bat jeder Staat erklärt, daß er nicht weiter Nackgeben könne, und Sbens» selbstverständlich wird man hüben und drüben doch noch ein kleines Zugeständnis machtzn. Aber Graf Bülow so gut wie Herr v. Koerber können jetzt den uNbeguemeN Agrariern mit einem Achselzucken sagen: Es ging nicht anders, da sonst ein Vertrag nicht zu stände gekommen wäre. Auch jetzt sind ja die Schwierigkeiten noch Nicht überwunden. Au» der Erklärung des Grafen Bülow im Reichstage geht hervor, daß außer dar Beterinärkon- vention auch die österreichischen HtiduftriSzölle noch Schwierigkeiten machen. Täß indessen die Gegensätze, soweit die Industriezölle in Betracht kommen, unüber' windlich sein sollen, ist Nicht anzunehmen. Denn bisher hak Man nicht getads Viel davon gehört, daß Unsere An« dustrie bei den Verhandlungen übermäßig berücksichtigt worden sei. Tie stärkste Differenz liegt noch wie vot in der Beteriniirkonvention. Gräf Bülow erklärt denn auch ausdrücklich, daß Wit Nur einem B-rtrage zustim« men können, der die genügende Garantie eines Schutzes des deutschen chiehs vor SeucheNgsfahr bietet. Indessen gibt eß auch in dieser Beziehung Sin Möhk öder Minder. Schon wird offiziös versichert, daß eß Graf Vssadöivsktz für illoyal erklärt Habe, die veterMärpölizeilicheit Ab» Mchungen zu protektionistischen Zwecken zu Miß' brauchen, An dieser Beschränkung auf die wirklich durch veterinäre Maßnahmen gebotenen Rücksichten dürft» denn auch die Grundlage fük eine Sinigung der beiden Parteien gefunden werden. jedenfalls hätte di» Reichsregierung ihren Plan, die Handslsverrräg» den« Reichstage schön vor dem AeiliNachtsfeste vörzulegsn, nicht umgöstpßSn, wenn sie nicht hoffte, dem großen Äktenbündkl auch noch den Vertrag Mit Lesterreich-Un' garn hinzusügen zu können. Die Erklärung des Reichs» kanzlertz, daß Aussicht vorhanden sei, auch mir Lest«. reich zu dem gewünschten EinversttindniS zu kommen, Wäre schwerlich abgegeben worden, wenn Gefahr vor« Hande» wäre, daß auch diesmal die Sach» wieder schief g»ht: Dem Stetchßrgße mva-m «t» diesem Witte» rungswechfel insofern Schwierigkeiten, als nun die Session nach Neujahr zu den vielen anderen Lasten auch noch die Last der Handelsverträge übernehmen mutz. Vorläufig ficht das freilich die noch immer diätenlosen RcichSboten nicht sehr an, jo, die Stimmung im Reichs tage bat Aehnlichkeit mit derjenigen einer Schule, die plötzlich Hideferien bekommt. Wenn die erste Lesung de» Etats beendet ist und einige Resolutionen durch- berawn sind, dann kann der Reichstag in die Weihnachts ferien geben. Daß er bisher viel geleistet hätte, wird auch der wohlwollendste Lobredner ihm nicht nachfagen können. Die Etatsdebatte bewegte sich durchaus in den üblichen Geleisen; nur die düstere Finanzlage de» Reiches gab ihr ein gewisses individuelle» Gepräge. Was der Reichsschatzsekretär Freiherr v. Stengel über die Not wendigkeit einer Sanierung der Reichsfinanzen sagte, das konnte nickst ohne Eindruck bleiben. Die Dinge liegen ja tatsächlich so, daß wir entweder die Borgwirt- schatt verewigen oder die finanziellen Kräfte der Einzel staaten übermäßig ansrrengen muffen, wenn nicht neue Einnahmequellen erschlossen werden. Nur bewies auch die Debatte zugleich, daß man nirgends recht weiß oder sagen will, wie dis ReichSkasse ausgefüllt werden kann. Herr Spahn erklärte rund heraus, daß da- Zentrum für eine höhere Belastung von Bier und Tabak nicht zu haben sei. Damit sind dies« Steuern bei der gegen- wärtigen Zusammensetzung des Reichstages so gut wie begraben. Andere Vorschläge, die hier und da gemacht wurden, haben natürlich erst recht keine Aussicht auf An nahme. So bleibt schließlich nur die Einführung direkter Neichssteusrn übrig. E» hieß denn auch, daß man im Rerchsschatzamt von dem Widerspruch gegen direkte Sterrern zurückgekommen sei und ernstlich die Chancen einer Reich-Vermögenssteuer erwäg«. Daß eine solche Steuer im Reichstage eine Mehrheit findet, ist keines- weg» ausgeschlossen. Um so nachhaltiger durfte aber der Widerstand lein, der im Bundesrat geegn solche Plan erhoben wird. Nach alledem ist nur sicher, daß di» Reich»fmanzen nicht viel weniger al- alle» zu wünschen übrig lasten: wo aber dis Besserung ainsetzen soll, darüber gehen dis Meinungen nach wie vor weit aus einander. Den wirren Au-fiihrungen des Abgeordneten Bebel Über die auswärtig« Politik setzts Graf Bülow eins Rede entgegen, di« wenigstens den Vorzug der Klarheit hatte. Er wieS nach, daß Deutschland auch im letzte» Sommer eine ehrliche Friedenspolitik verfolgt hat, und daß die englischen V-rsuck)-, uns als den internationalen Störenfried hinzustellen, auf bewußte Entstellungen unserer Haltung hinauslaufen. Ob diese Richtig stellungen aber in der englischen Presse aus die Dauer einen StiMmungSuvlschwunsi hsrvorbringen werden, mutz billig bezweifelt werden. Dazu ist der Gegensatz, in den Man sich in England zum Deutschen Reiche hinein geredet hat, zu stark; eS liegt auch allzusehr im Interesse der englischen Diplomatie, sich an Deutschland zu reiben, schon um die neue Freundschaft mit Frankreich fester zu knüpf-«. Was sodann di« Darlegungen des Kanzler- Übet- unsere Beziehungen zu Rußland anlangt, so ist es gewiß richtig, daß wir uns nicht mit unserem östlichen Nachbar brouillirren lassen bürten. War es aber zur Erreichung dieses Zweckes wirklich nötig, sich für den KvNigsbet-gcr Prozeß so stark in» Zeug zu legen, wie e» der Kanzler ist? Wik brauchen nicht päpstlicher zu sein als der Papst, und nicht russischer als di« russische Regierung. Gerade jetzt ztzigt eS sich ja ganz deutlich, wie weit und tief dis Abneigung gegen den Absolutismus tn Rußland selbst geht. Die SSMstwo-DersammluNg hat mit ihrer Forderung einer Konstitution doch weitere Wellen gesch'ckgsn, al» Mn zuerst annehmen konnte. Selbst d«r russische Adel sieht sich vökäNlntzi, seinen Refotmwiinschen einSN v«rk>ältni»mäßig recht energischen Ausdruck zu geben, Si ist auch wühl nicht vhn« Be deutung, daß beim Jubiläum der russischen Gerichts reform die N-chtSanwält» in Moskau und Petersburg für die Schaffung einer Volksvertretung und für di» Preßfreiheit kräftig etNgekreten sind. Auf der anderen Seit« Muß zugsstcknden werden, baß 8»t Minister deß hnNtrn Fürst Swjat0p0lk»Mir«ki Usch iMM» Her« öS» Sag« zü sein scheint. Ast «, ihm doch sogar gelungen, di« Absetzung de» Großfürsten Äekgtuß, de» General- gvuvekN»U>s von Moskau, der als baß Haupt der kklk» tisnäk-u Partei gilt, beim Zaren burchzusetzeu. Wie der Zar selbst zu diese» Rssormversuchen steht, ist dabei durchaus unstchs». Di» Optimisten hsffen, daß -k selbst den Anstoß zu einer größeren Tel'nahm» des Balkes an der Regierung geben werde dis Pessimisten dagegen meinen, daß <» ibm NU» darum zu tun sei, mit leid' ltchem Anstand ltböß die gegenwärtig« bedenklich« Läge de» Reiche» Hinwegzukommen. Und in der Tat häufen sich gerade setzt die Schwierigkeiten stie Rußland immer mehr. Der Gärung im Innern, di« sich in durchaus nicht ungefährlichen Revolten Luit macht, entfpricht Vit tast verzweifelt» Sagt Port Arthurs. Di» Japaner mögen rnit der Eroberung des vielumstrittenen 203 Meterhiigels vielleicht noch nicht den Schlüssel zur Festung bekommen haben, sicher aber haben sie den Schlüssel zum Kriegshasen jetzt in der Hand. Jetzt, wo ihnen die einst so stolze ostasiatische Flotte Rußlands wehrlos auSgeliefert ist, räumen sie furchtbar unter ihr auf. Ein Linienschiff nach dem anderen fällt den feind lichen Geschossen unrühmlich zum Opfer. Es fragt sich deshalb immer mehr, ob die baltische Flotte ihren Weg nach Ostasien fortsetzen wird, wo sie ohne Stützpunkt dem fast sicheren Untergange geweiht wäre. Auf der anderen Seite erwägt man in Petersburg immer ernst licher, ob man nicht auch noch da« Schwarze Meer- Geschwader dem Dardanellenabkommen zum Trotz nach Ostasien schicken soll, um die japanische Flotte durch eine kolossale Uebermacht niederzuzwingen. Aber damit würde Rußland jede Aussicht verlieren, auf die Ge schicke der Türkei in absehbarer Zeit einen Einfluß au»- üben zu können; es würde sich zugleich in einen sehr ge fährlichen Konflikt mit England begeben, der ihm in diesem Augenblicke äußerst peinlich sein mutz. Wie weit Rußland bei einer Ueberschreitung deS Darüanellenabkommens auf Frankreichs Unter stützung rechnen könnte, ist zum mindesten fraglich. Frankreich hat soeben das französisch-englische Ueberein- kommen bestätigt, e- träumt von einer weiteren Er- schlietzung seine- großen Kolonialreiches, bei dem ihm die engiischenSympathien unentbehrlich sind,und eS wird sich natürlich hüten, alle diese goldenen Berge dem russischen Verbündeten zu Liebe wieder aufs Spiel zu setzen. Dazu hat die französische Regierung ihre eigenen Sorgen. Emen Augenblick konnte man über da- Duell der Maul helden Deroulöde-IaurS» lachen; dann kam der Plötz- liche Tod des ohrfeigenden Syveton und machte aus einer Posse ein Trauerspiel. Jetzt steht Herr Combes schon wieder vor einem Kampfe um seine Existenz, dessen Ausgang nichts weniger als sicher ist. Die Neigung, auch noch für Ruß.and die Kastanien aus dem Feuer zu holen, dürft« deshalb bei der französischen Regierung nur in sehr geringem Matze vorhanden sein. Huicksw. vrr sittrircki-japsnircbe Weg. Neber -te Abreise be» dritten Geschwader« liegen bisher widerspruch-volle Mitteilungen vor, weil die Regierung die Abreise möglichst geheimbalten möchte. So wird nach einem Petersburger Telegramm dc» „B. T." bebauptet, daß einige Schiffe in zwei Wochen au - Lidau auStausen würden, Li daß das ganze Geschwader Ende Februar, 3) daß e- Ende August au-tausen soll. Wie e« scheint, weiß der Marine,lab den Termin selbst noch nicht, da die Abreise von der Fertigstellung der im Bau de« griffenen Schiffe abhängt. Dar Sar gegen dan GrrhfArsten Alexis. Aus Petersburg wird nach London gemeldet: Der Zar bat beschlossen, den Admiral Adel lan vom 1. Januar znin Marineininister^ zu ernennen, wodurch Großfürst Alexis in seiner Stellung als Oberleiter der Marine Ein buße erleiden würbe. rrückberrtsung der baltischen Klette- Ei» Petersburger Berichterstatter des »Daily Expreß" will, wie der »Boss. Ztg." aus London gemeldet wird, wissen, daß der Zar dem Admiral RoichvjestwenSky besondere Weisungen sandte, mit der baltiichen Flotte nicht in die chinesiichtn Gewässer einzulaufen. Die Flotte werde inde- nicht sobalv nach Rußland zurücktehren. Die Verlafte -er japanischen Belagerer. Nach Telegrammen au- Tokio, die vas „Brrl. Tagebl." enthält, werden die Verluste, Vie im letzte» Drittel des Gep- tember» die Wegnahme der Außenwette von Erlungschan vor vorgeschobenen Nordstellung von Sui'chyan kosteten, jetzt allgemein auf l Liststi Mann angegeben, so baß die Gefechts- >rast der 9. Division, die vtM Notden attgriff, al- stärk erschüttert gilt. Die Kaliberliberlegenheit der russische» Bettrieiguna-arnllerie, di« der Geitetäi Nikitin in derartig geschickter Weise handhabt, daß ihr selbst in Tokio rückhalt lose Bewunderung gezollt wird, hät dazu geführt, daß von rem japanischen Geschwader ei» Teil der schwere» Artillerie gelandet wurde, um rit noch immer aus einzelne» Stelle» bestehende russische Feuerüberlegenheit möglichst schnell niederzulämpfen. Den russiichen 28 em-Geicküyen sind nun japangche Geschütze gleichen Kaliber» entgegengetrettn. Erst »achdtch das Feuer wirksamer geworden Und Vie versiätkrtttqeti sämtlich ein- getroffen sein werden, wird man zu weitere» Stürmen scbrttttn. A»b<» b«n KsDenwSvsrg«« Ltanb vs«gt Meldet die „Daily Mait" aus Tokio vom ». MtS.: Nichtamtliche Ttiearamme »u- Port Arthur.vtiagen, di« „ Sewastopol" liege m sicherer Stellung vo, Anktr. Ähre «Peichävigungen seien verhältnismäßig geringfügig. Das Schiff scheine sich zur Fluch» vorz»bereiten» Seit Begin» res B-Mbarvemeni- Haden dteTorpedsbo-tzerstörer sich nicht gezeigt. Man glaube, si- baden Zuflucht unterhalb dt- öia-tischandtrges gemnven. Die Russen begännen am ?. Dezember wirret die MinensäuderUng-operalione», daher werbt »ttigenbmmen, daß die Zerstörer versuchen werde» »N entkommen und sich ttr baltischen Flotte anzuschließen. Ein Lchangdaier Telegramm der .Morningpou" betagt, aM 9. Dezember daben sich dir Streitlriittt von Port Arthur mit Ausnahme der Besatzungen der Fori- nach Liaotiichan al» letzte» Sielluna zutückgezogkn. Togo-Flotte bombardiere bi« innere» Dock- vo« Port »tthilr. A-rropatkln hat vom 9. dem Zaren gemeldet: In der Nacht züm 9. d. M. griffen die freiwilligen Abteilungen die feindliche Stellung von Bianduputsi an. Ohne eineu Schuß abzugeben, vertrieben sie mit dem B a f o nett die japanische Feldwache und verfolgten sie ungc- fahr eine Werst nach Süden. Elf Japaner, von den-en nur 4 verwundet sind, wurden gefangen. Russischerseit? zwei Verwundete. Jin derselben Nacht versuchten die Japaner mehrere Male unsere vordersten Befestigungen m der Nähe der Eisenbahn anzugreisen, wobei sie br aus 200 Schritt herankamen, doch wurden alle An- griffe zurückgeschlagen. Zwei Mann unserer seits verwundet. r-eutsZdrr ^ricv. * Leipzig, 10. Dezember. „Tos Valerlans", da- Organ de- konservativen LandeS- vereins, erklärt neuerving», eS denke nicht daran, künftig mit Illustrationen in erweitertem Umfange zu erscheinen. DaS Wochenblatt polemisiert hauptsächlich gegen die „Dre-dn. Ltg." und schreibt: Tabei stützt sich die „Dresdener Zeitung" auf «ine Notiz des „LeipZ. Tagebl.", dem von angeblich sicher unterrichteter Seite erklärt worden jei, „daß «ine solche Umgestaltung des „Vaterland-" mit Ausschaltung der Parteivolemik geplant sei." Um weiterer Legenden bildung vorzubeugrn. erklären wir hierzu, daß auch diese Mitteilung in keiner Weis« den Tatsachen entspricht. Hätte sich da-Leipziger Matt nicht selbst die Frage vorleqen können, was es für eine politische Partei für »inen Zweck haben sollte, ein Organ mit Bildern unter Ausschaltung der Parteipolemik zu besitzt»? Liu solche- Bilderbuch überlassen wir politischen Kindern! Wir müssen dem „Batirland" in aller Descheidendett darauf antworten, daß unsere eigen« Meinung in dieser Sache wirklich unmaßgeblich war, uud daß wir nicht den leiiesten Drang fühlten, Ratschläge zu erteilen. Dir haben damals nur in Bezug auf da» erste Dementi deS .Vaterland-" festgestellt, was uns mitgeteilt worden war. Und an birser Mitteilung zu rweifeln, lag um so weniger Gründ vor, als sie von einer Seite kam, die in engster persönlicher und ge schäftlicher Verbindung mit maßgebenden konlervatwen Publi- kalionöorganen SachienS steht. Diese Mitteilung war übrigen- auch nicht etwa bedingungsweise gemacht worden. Weiter gehl unser« Anteilnahme au der Sach» nicht. Berlt», 10. Dezember. * Der Arbeit-Plan SeS Netch-tagS. Der Seniorenkonvent de- Reichstags legte den Arbeitsplan der nächsten Woche dabin fest, daß am Montag und DienStag di« Etats resolutionen, belr. daS Bergrecht und die Invalidenversicherung, beraten werden sollen. Für Mittwoch ist die erste Lesung der MilitärpensionSgesetze vorgesehen. Nach Beendigung dtr ersten Lesung wird der Reichstag in die F-rie» gehe» und am lO. Januar die Perbandlangen wieder aafnehmeu. * Ucber Die neuen Latterie-Vertr»«- teilt der „L.-A." ergänzend folgende» mit: Die Lübecker und Mecklenburger Lotterien gehen «tu. Fn beiden Ltäaten werben preußisch« Lotteritkollekttonrn etabliert, die dort den Verkauf von Losen der preußischen Stääi<1»tterie tläch Bedarf übernehmen. Die Lose der preußischen Lotterie werben en:- sprechend vermehrt, natürlich unter gleichzeitiger Vermehrung de-Kapi tals und der Gewinne. Der Ausfall, der beiden Staaten durch den Eingang ihrer Lotterien erwächst, wird von der preußischen Regie- rung durch eine reichlich bemessene jährliche Rente gedeckt. * Jiitcrpcllation über -chiffahrtSgcbühren. Die Frei sinnige Bolkspartei brachte mit Unterstützung der Freisinnigen Vereinigung und deutschen BolkSpartei folgende Inter pellation im Reichstage ein: Weiche Stellung nimmt der Reichskanzler gegenüber der im Abgeordnetenhaus« bean tragten und von dem preußischen Negierungsvcrtreter ge billigten Einführung von Gebübren aus den natür lichen Binnenschiffahrt-straßen ein? * Nachklänge zu« Königsberger Prazcfz. Die freisinnige uud deutsche Volkepartei brachten itn RetcvStage zum Justizetat eint Resolution ei», in der si« fordern, daß die Gegestseitigkeil gtmäß vt» Pätagräpben 102 und 103 des Strafgesetzbuches »ur nach ürdnungs- gemäß veröffeütiicktttti und gtnebmigten Staat-Ver tragen Und »Uk solchen Staaten gewährt wird, di« nack der istntrtn Betfassung u»d Recht-einrichtungen „Btrbürguug" der GtgeUttltigkeit gewährleiste» köstnen, ferner, baß über die Ausjitfebung fremder Staatsangehöriger neue StaatSverträge gemäß dttil Artikel I I dtr Reichsvtrfassung zwnchen dem Reiche und den auswärtigen Reäittungeit ab- gtichloffeu und dir bisherigen AuölitserüUgsvetträgt der Sinztlstaclttii Mik dem Äit-läUde alsbald gekündigt werden. — Auf Einladung des Abgeordneten Grasen Douglas waren beute zahlreiche Lanb/qgsabaeordneit und Vertreter von Behörden ttnchitutii, um Unter Führutig des Dezernenten des Magistrats, Ttadtrat Fischbeck, die EiUrichtvngen des Familien- nnd nächt lichen Obdach- kennt» z» lernen. Ataditti Fischbeck begrüßte di« Herten iw Juspeklionßssiwmer und dielt d-raus eiUeu «inttitenden Vortrag über die Einrichtungen der Anstalt, woran sich die Besich tigung anjchioß. * ß^.-bllabtach, tz. Delembtr. Nach der jüngsten Au«- tiULndtksetzuitg zlviscktit Otzttdürgermtist-r Und Z-nirumS- Partei ist t» jetzt zu deftige» Rtdekämpstn zwischen letzterer ukv der liberal»» Fralrion iu dtk Stadtverordntttnversammlung gekommen. Diese sieht sich uach Au-saU der legten GemeiNdewabltn sii ibr.'r Her-fchast bedroht und batte sttzi htn Anträg aus Einillbruna elneS andtkt», ibr günstigere» Ort-statui- für Kömniunalwahlen gestellt. Bisberbefiänd hier Vtr Morus Ver Zwölsieluug, nun soll bei Bildung der Wählerabter- luugen ver aukerthalhsäche Durchschnitt maßgebend sein. Der Antrag wurde mit 17 gegen 8 Stimmen angenommen. Damit dürfte der Gtgeusatz vtt Partei«» »» Scharfe außer- ordentlich zu»tb«e».
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