Fototechnik und Fotochemie Das Fotografieren ist heute für jedermann etwas Alltägliches und Selbst verständliches, aber vom ersten genialen Gedanken und der ersten Appa ratskizze des Leonardo da Vinci vor mehr als 450 Jahren über das erste Aufnahmegerät des Nicephore Niepee, der Camera obscura, im Jahre 1822 und die erste Entwicklung einfacher Lichtbilder durch Daguerre im Jahre 1837 führt der weite und oft so schwierige Weg der technischen Vervollkommnung der Aufnahmegeräte und Entwicklungsverfahren bis zu den heutigen Spitzenleistungen der feinmechanisch-optischen und der chemischen Industrie: Kleinbild-Spiegelreflexkamera, Filmaufnahmegeräte, Zeitlupe und Farb film. Mit der fortschreitenden Technisierung und Industrialisierung des ge samten Wirtschaftslebens, mit den Fortschritten der Wissenschaft, mit der Förderung der allgemeinen Bildung und der Erhöhung der kultu rellen Ansprüche der Werktätigen fanden die Lichtbilder immer weitere Anwendung. Die Herstellung der Aufnahmegeräte mit dem erforder lichen Zubehör, der Negativplatten, Filme und Fotopapiere bot daher neue lohnende Erwerbsquellen. Auch in Dresden wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts die anfangs noch recht unhandlichen Holzkameras als Ateliergeräte für die damals üblichen Großformate in zahlreichen Handwerksbetrieben hergestellt. Aber nicht alle Handwerker vermochten dem schnellen technischen Fort schritt zu folgen, und nur wenige erkannten rechtzeitig die wirtschaftliche und technische Notwendigkeit des Überganges von der handwerklichen zur industriellen Fertigung. Seit Jahrzehnten schon erfolgt die Herstel lung der Kameras nur noch fabrikmäßig. Von den Betrieben in und um Dresden bestehen noch: VEB Zeiss Ikon VEB Altissa Kamerawerk VEB Belca-Werk Ihagee Kamerawerk AG, i. V. VEB Kamerawerke Niedersedlitz Certo Camera-Werk