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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192702189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-02
- Tag1927-02-18
- Monat1927-02
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1927
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Riesaer GTagkblM ' 8». J«lna SMIIW »ilk WMU Ans dem Landtag. t»d. Dresden. Dem Landtag ist der Lntnftncs «ine- Anleihegesetzes zugegangen. Nach 8 1 soll das Finanzmini sterium ermächtigt werden, zur Deckung außerordentlicher Staatsbedürfnisse eine oder mehrere verzinsliche Anleihe« bis zum Gesamtbeträge von 100 Millionen RM. aufzuneh- rrren. Weiter ist dem Landtag der Entwurf eine- Gesetzes iiber Aeuderung des Ttaatsschulbbuchgesetzes zugegangen. Z» ?MrW«ßuiWtz«» in IMmmni. vd». Berlin. Der Volkswirtschaftlich« An-schuß de» Reichstages beendete am DonnerStaa d>e Beratung der Denkschrift der Reichöregierung »am ArbrttSbeschaffnng-- vrogramm. Einstimmig angenommen wurde eine Einschließung, worin die Bemühungen de« Reichsarbeit-minifterS ,»m die Durchsübrnna dea Programm« anerkaunt werden, obgleich Tempo und Erfolg dinier der Erwartung »nrückgeblieben sind. Ta« wird dann im einzelnen durch Hinweis aus di« Reichsbahn-Arbeiten, den ungenkaend in Anspruch ge- nommenen Wohnnnaßkredit von 200 Million«,, di« zu lang, fame Förderung dWMtratzenbane« und der nnznrtichenden Siedlungen und MMorationen sowie der Arbeiten gegen Hochwaneraesadr begründet. Daher fordert der Retch-tag, daß da» Reich nachdrücklicher alS biöder auf dte Reich», dadu zur fchnellften verwend««» »er verfügbaren Mittel einwirken und die gevlaaten Enilaffnngen »on Arbeitern sowie vrtriedöfttllegungeu verhindert werden» Ans die Bostverwaltung toll das Reich dabi» einwirken. daß sie di« in Aussicht genommcnen Erweiterung«, und Verbessrrnngr- arbeiten beschleunigt ausiübrt. Die Belebnng der Wohn- bautütigkeit ist dnrch schleunige Verabschiedung »«» sich ans medrere gadr« rrftreckeudrn Plan» für »en BtodnnngS- ban nn» sein« ginanztrrnua zu sicher«. Lieser vtan »oll für da« lausende Fahr möglichst den Bwr von ELV VVV Aletnwodnunur» umfassen. Li« Arbeiten iür Straßen- ' «NdAuzelgör iElbedlMM^u-eiger). r" PIV« r«-»IE «WH »le «Wch« gs>»«a«WW» t der >mtSH«cht«ai»»sch,ft EroßnEgt». de» »«Rß-richt». der «»Muitzwttschatt bet» >«t»terichte «nd de» «. «gieß der Stadt Ries«, de« Fimulzamt» Riesa AG He»HtckdUoU»wt» Reitze». solchen Gewissenssragcn würden untragbare Schuüsfeleic.-. verbunden sein. In der alten Armee hätten es auch Persönlichkeiten wie Deimling, Schönaus» usw. zu etwa: gebracht. Er nehme nicht au, dass diese Männer ihre bü sinnnng erst nach dem Kruge gewechselt halten. Er ve-. weise auch auf die französischen Verhältnisse nach 1870/71, wo die Royalisten eine besondere Rolle geloielt hätten Ganze Regimenter seien aus Royalisten zusammengeiei: gewesen. Auch sie imtleu un Krtege ihre vollste Schul digkeit getan. Letzten Ende» komme es auf d.n Führer an; er sage dies tu vollem Bewußtsein in Erinnerung an lerne Haltung rm Kapputich. Die Verbindung zwischen Reichswehr und Wehrverbänden bestände allein rn dem Ge danken der Wehrhastigkeit. Mau müsse frch aber darüber klar sein, daß die fogenann- ten Wehrverbände 1930 kernen Mann mehr haben würden, der den Krieg mitgern acht hätte und noch fähig wäre, einen neuen Krieg mitzumachen. Ter leitende Gedanke in den Wehrverbänden, den nationalen Gedanken zu fördern, sei gut. Im übrrgen schaffe dre Soldaten-Spie- lerer rn den Wehrocrv er bänden keine für den Krieg brauchbaren Soldaten. In der Armee habe sich ungeheuer viel ge ändert. Die Aufgaben der Regimentskommandeure und auch der Bataillonskommandeure hätten sich wesentlich vermehrt. Er begrüße den Vorschlag, die Baiaillone zu sammen zu legen. Zur Pferdes rage müsse er betonen, daß Deutschland die Organisation ferner L-cnrmacht durch den Versailler Vertrag vorgeschriebcn sei. Darunter be fänden sich drei Kavalleriedrvisrone». Hätten wrr Freiherr gehabt, so hätten wir diese Organisation sicherlich nicht gewählt. Es wäre uns vielleicht gestattet worden, dre drei Kavallcriedrvisronen aufzulösen, etwas anderes wirr- den wir aber dafür keinesfalls bekommen haben. Die Fahrt des Jnfanteriercgimenrs 9 mit Kraftwagen nach Süddeut schlank» sei keine Verschwendung, sondern eine ernsthafte Vor übung für den Kriegsfall gewesen. Die Heranziehung ostpreußischer Truppenteile nach Berlin und auf Uebungsvläpe im Reich in auf seinen besonderen Antrag zurückzuführen. Der Ostvreutze sei durch den pol nischen Korridor wie durch eine Mauer abgeschlossen, und die Verbindung mit dem Reiche müsse möglichst innig werden. Angesichts der steigenden Daweslasten sei es sei« Be streben, innerhalb der Heeresverwaltung größte Sparsamkeit walten zu lassen. Die Unterkunft der Soldaten sei zum Teil trostlos. Vielfach sei leider noch Abneigung vorhanden, Reichswchrangc- hörige nach vollendeter Dienstzeit anzustellen. Die Reichs wehr sei ein Teil des Volke» und leide mit diesem zusam men unter der Häufigkeit der Selbstmorde. General Heye schloß mit der Versicherung, daß er in jeder Beziehung die Schwere seiner Verantwortung fühle-und sein Amt zur Verfügung stellen würde, wenn es ihm nicht gelänge, sein Programm durchzuführen, die Reichswehr in Selbstzucht, Gehorsam und Kameradschaftlichkeit zu erhalten. vbz. Berlin. Im Haushaltsausschuß des Reichs tages schilderte am Donnerstag der Chef der Heeres leitung, General Heye, das Bild der Reichs wehr, wie es sich ihm und feinen Mitarbeitern dar stelle. Unsere kleine Reichswehr, so führt« er aus, sei ein Bolksheer. Daß sie Glied 6-- deut schen Volkes und Vaterland es sei und bleibe, sei setnZtel. Das Heer könne einen Kampf nur führen, wenn daS ganze Volk hinter ihm stände. Wenn es einmal »um Kriege komme, so möchte er wünsche»,, daß wie 1914 bas ganze Volk Schulter an Schulter in den Krieg ziehe. ES sei klar, daß häufig d,e Außenpolitik mit den Arbeiten und Zielen der Wehrmacht in einem natürlichen Gegensatz stände. Die Außenpolitik habe für einen dauerhaften Friedt« zu sorgen, die Wehrmacht sich mit' allen Kräften auf den Krieg vorzubereiten. E,n Freund des Krieges fei auch die Reichswehr nicht. Ein ieded,. 1>er den Krieg mitgemacht habe, wisse, welche Schrecken damit für das Vaterland verbunden seien, vor allem diejenigen, die, wie er selbst, Söhne hätten hergeben müssen. Hie Reichswehr erfülle aus reinster Pflichterfüllung ihren Dienst. Er würde pflichrvergessen sein, wenn er nicht alte Eventualitäten eines künftige», Krieges erwägen und alles vorbereiten würde, soweit es ,m Rahmen des Versailler Vertrages möglich sei. ' Vor allem müsse man berücksichtigen, haß die Reichswehr in der schwersten Entwicklung stände. Daß sie jetzt auf festen Säulen stehe, trotz des Chaos von 1920, dafür danken »vir dem erste» Chef der Heeresleitung, Generaloberst v. S,eeckÜ,..ikrch, dem Minister Dr. Geßler. Auch «ach selftot Ansicht könne noch manches geändert werden. Wir machten Fehler, wie eben jeder andere. Mensch, im Grunde sei aber die Reichswehr eine gute Truppe, und da- werde auch vom Ausland anerkannt. Er begrüße den Vorschlag, daß der Reichstag die Truppe bei ihren Hebungen und un Ka sernenleben kennen lerne. Für eiste Kritik ser er immer zu haben. Alles, was über die Reichswehr gesagt oder geschrieben werde, werde nachgeprüft, von welcher Seite es auch komme. Er müsse sich jedoch pslichtmäßig gegen eine völlige Aenderung des Systems wenden, west er da von eine Verschlechterung befürchte. Die Ersatz frage habe sich zu dem jetzig« System aus der Praxis der Truppenerjahrungen entwickelt. Das beste Verhältnis sei immer, wenn der Kompagniechef und so weiter mit den Anverwandten der Soldat« Fühlung habe. Die Reichswehr sei eine große Familie. Er mache kein« Unterschied zwischen den Anwärtern, «Ur müßte jeder den Willen haben, seine Pflicht« zu erfüll« und zum Kämpfen bereit sein. Es werde gesagt, daß die Reichswehr nicht republi kanisch sei. Er wisse, daß es Offiziere gebe, d,e d,e Mo narchie für die bessere Staatsform hielten. Aber ge rade die Offiziere, die ihre Üeberzeugung zum Ausdruck bringen, dienen treu und be wußt der deutschen Republik, und darauf komme eS doch schließlich an. Selbstverständlich stelle er keine Gewissenssrags, dazu fühle er sich nicht verpflichtet. Mil baut««, Meliorationen, Siedlungen und beim Hochwasser- schütz tollen beschleunigt werden. Bei allen Austrägen sind die Liefersktsten so zu gestatten, daß unter Vermeidung von Uebeiftunde» eine möglichst umfassende Neueinstellnng von Arbeitskräften notwendig wird. DaS Arbeitszeituotgesetz müsse schleunigst verabschiedet werden. Di« Reiibsrrgierung wird ersucht, drm Reichstag alsbald weitere Maßnahmen vorzuschlagen, di« geeignet sind, unter Berücksichtigung der strukiuell« Aenderuna unserer Wirtlchait einer größer« Anzahl von Erwerbslosen Arbeit und Brot zu schaffen. 3ii Mesch«- -es ZneuWenms schreibt der Sachs. Zeitungsdienst: Das Rätselraten um den Nachfolger von Dr. Deh«e ist am Mittwoch im Landtage ganz besonders lebhaft betrieb« morden. Vielfach hörte mau di« Meinung, baß die Kandida tur Külz für de» Posten -es Ministers des Innern gar nicht mehr aufrechter halten werden würde. Di« Tcutschnationalen, an die sich, wie schon gemeldet, der Ministerpräsident auch ge wandt hatte, haben bis zur Stunde noch nicht erkennen lassen, wie sie sich der Neubesetzung des Innenministeriums gegen über stellen werde». Allem Anscheine nach wird eine Ent scheidung erst am Freitag fallen. Es geht das Gerücht, daß ein« vorläufige Lösung schließlich so erfolgen soll, daß der durch de» Rilcktritt Dr. Dehnes freigewordene Poft«» »es Innenministers vorläufig «icht besetzt wird, ««d daß der Mi«iftcrprLstde«t provisorisch das Ministerium des I««eru auf einig« Zeit mit übernimmt. i.. - * DrcSdcn. Ter Tclunion-Sachfe»ldieust meldet: Die in Dresden gestern im LanbragSgcbäude versammelten Par« teisührcr der Neichspartci für Volksrecht und Auswertung aus den drei sächsischen Wahlkreisen haben ei»stimmig fol- genden Beschluß gefaßt: Dio Parteiführer billig«« sie Hal» tiurg der Fraktion und erwarte«, baß sie aus ihre« «blebii«- »en Standpunkte in der Frage der Besetzung »eö siichMch« Innenministers durch de« Refth-minist-r Dr. -VW »-darrt. 41. Areitast, 18. Aebruar IKÄ^lienvS. «a« Nieleer Tegeblatt eritdein» frön, »«, Send«'/,- VW »ft Enanadn,» der Eenn. «uv Festtags MVgötzw« «ege» »«raw-z-dlima, für einen tzstonat 2 Mars 25 Pfennig t>ur<k Vost oder durch Voten. Für dm Fall d» Eintreten« «u ProdukUorw-nteuerungen, Erhöhung« der Löhn» und MatertaRmpwis» bebgl«, wir un« da« «echt der Preiserhöhung und Nachforderung vor. «uzeiaen für di» Nummer de« tzuSgabeioge« sind biß - Uhr vormittag» «stnaeben und im voran« zu bezahl«; ein« «ewähr sür da« Erschein« an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für di, »S w« breit», v wn> hohe «rundschrift-ZeN». <k Silhens^« E«ltz<Ps«nig,; di, S» mm breite Reklamezril« 1« »-td.Psemttqe zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Feste Tarn?. Bewilligter Rabatt erlischt, w«n der Betrag verfällt, durch Klag» eingezoaen werd« muh oder der Auftraggeber ft, K,nftir« gerät, jahlm-a«. und Erfüllungsort! Ri« a. Achttägige tlnterhaltungSbeila-e .Erzähl« an der Elb»-. — Im Fall» höherer Eewolt - H-ieg odrr ionstiper irgendwelcher Störungen de« vetriebe« der Druckerei, oer Lieferant« oder der BefSrderungSeinrtchtungen — hat der Bezieher kein« «nspni» auf Lteferung »der Nachlieferung der L-iAmg-d« ans Rückzahlung de« Be,u,«prell»«.. Nota-i«ngtz«ck «ch Verl«. Langer d Winterlich, Riesa. Gefchöftötzeö«: «eettzestratzr ü». L'mannoorftsch für NedaMon: Heinrich Ublewan» «ft,.- «ft Wilhelm Littrich. Riel«. --—-.7--^,^.. > — Polens Ablehnung. Di« Alltwort der polnischen Regierung auf bi« Anlegung Berlins, sofort in Verhandlungen über bi« Gestaltung des „Niederlassungörechtes" einzutreten, und zwar noch vox der Wiederaufnahme der eigentlichen Handelsve^rta gsverHanblun- gen lst.wie nicht anders zu erwarten war, schroff ablehnend aus gefallen: „Die polnische Negierung sieht sich gezwullgen, sest- zustellen, daß sic grundsätzlich gegen diese Art von Berhand- luugen ist. Di« Gesetzgebung der polnische» Republik regu liert die Rechte aller Ausländer in wett liberalerer Weis« alS es in Deutschland geschieht. Die polnische Regierung ist geneigt, in Fragen der Einreise, des Aufenthalts und der Ansiedlung mit der deutschen Regierung zu verhandeln, je doch nur im Rahmen des Handelsvertrages." Diese amtliche polnische Aeuberung stellt einen nicht ungeschickten Schachzug dar, der deutlicher als alles andere das Verfehlte der letzten Lentschen Note dokumentiert. Die Reich-regi«Mng hat äUS der nun zwei Jahre währenden Berzögerungstakttk der Polen indezua auf die Handelsvertragsverhandlungen und aus der» rigorosen Behandlungsmethoden, die die polnischen Behörden gegenüber den deutschen Staatsangehörigen anzu wenden beliebten, nicht die einzig- logische Konseguen» ge- zogen, und die Verhandlungen mit ernem Pärtner abge- Srvchen, der sich jeder Verständigung und fedeü guten Wil- kens so bar zeigte. Offenbar erhofft« dl« Reichöregierung, durch einen nochmaligen diplomatische» Schritt in Warschau die Weltöffentlichkeit davon zu überzeugen, daß eS ihr in Wirklichkeit ernst mit einer wirtschaftlichen Annäherung an Polen zu tun ist. Wenn man an der Tendenz, die der letzte deutsche Schritt trug, nichts auszusetzen hat. so behindert dies doch nicht die Erkenntnis, das, die Wirkung, brr Lieser Schritt erzielte, dieser Tendenz recht wenig.gedient^hat. Die amtliche polnische Aeutzerung will die Schuld und die Verantwortung für den nun tatsächlich erfolgten Abbruch der wirtschaftlichen Berkauhlungen ledigllch Ms das Konto der Rc-lchSregicrnng buchen. Da wir die Einstellung der „Weltöffentlichkeit" Deutschland gegenüber, soweit sie enten- tistifch festgelegt ist, zur Genüge kennen, so dgrf man nicht allzu erstaunt sein, »venu sie nunmehr der polnischen Dik tion einen größeren Glauben schenkt, als der deutschen. Ins besondere dann, wenn man sich gezwungen, steht, sestzustellen, daß selbst maßgebende Zeitungen, die ihre Politik im Rah men der neuen Regierunaskoalition zu betreiben Vorgehen, der oben skizzierten Gestaltung der Weltöffentlichkeit nach drücklichste Mithilfe angedeihen lassen. Mau lese die „Ger mania": „Erwarten wir nicht die baldige Räumung der Meinlande'? Naiv müßte fürwahr jener sein, der glauben wollte, daß unser Verhalten gegenüber Polen ohne Einfluß wäre aus die Geneigtheit der Franzosen, über die Räumung zu verbandeln." Eine zweckdienlichere Unterstützung der sranzösifch-volnischen These über den Zusammenhang der Ost- und Westgrenzkragen, ein liebevolleres Eingehen aus die Pläne der Herren Poincarv und PilsudSki können die Herren in Parts und Warschau nach Lektüre des angegebenen Zet- tungsaussatzes wohl nicht mehr erwarten. M PMM »kl Wler-Mc WM « Berlin, 17. Februar. Die Kölnisch« «ottszeitnng sieht in der gestrigen CtatSrede des Reichsfinanznrinifters Dr. Köhler eine sachliche Kritik an der Reinhöldschen Finanz pol tik, für deren Durchführung die bei Reinholds Amtsan tritt gegebenen Voraussetzungen heute fehle»». Zu Segrütze» sei vor allem die von Dr. Köhler angekündigte Nationalisie rung der Finanzvcrwaltung. Die Münchner Neueste« Nachrichten finden an DL Küh lers Etatsrede feine Ausführungen über den Finanzaus gleich befonders bemerkenswert. Dr. Köhler »nach« den Ein druck, als ob er erkannt habe, wie stiefmütterlich di« deutschen Länder seit 1218 in der Finanzpolitik vom Reiche behandelt werden. - Die Frankfurter Zeitung steht in Dr. Köhler nach seiner gestrigen Rede den Minister des neuen Kabinetts Marx, dtr auf den Reichstag den besten Eindruck gemacht hat. Di- Opposition selbst müsse diesem ehrlichen republikanischen Mi nister Achtung un- Vertrau«« entgegenbringen. Die Franksnrter Nachricht«« bemerken, daß eS Mr die Stellung des neuen ReichSftnanzmiNistcrs bezeichnend sei, wenn er möglichst bald ein« Einigung mit de« süddeutschen Staaten über die seit langem strittigen Finanzfragen hervet- führen will. Von Bedeutung sei auch Dr. Köhler« Haltung zur BesoldungSrekorm. J«doch »»erde er sich bei der Er höhung der Beamtengehälier sehr im Rahmen der vorhan denen Mittel halten. > Die Hamburger Nachrichten begrüße» es, daß Dr. Köhler auf die wahnwitzige Belastung des DaweSplanes ohne sede Schönfärberei hingewiesen hat. Dieses händeringend« Ein verständnis der Unerfüllbarkeit des Dawesabkommetts müsse in der ganze» Welt richtig verstand«« werden. Dr. Köhlers liebenswürdige Worte für Erzbergers Steuersystem seien wohl nur auf seine Parteizugehörigkeit zum Zentrum znrück- zufiihren. DaS Hamburger Fremdenblatt -«zeichnet! Dr. Kühlers Etatsrede mit gedämpftem Optimismus. Der Hamburgische Korrespondent ist der Meinung, daß Dr. Küh lers Etatsrede eindringlicher als die Regierungserklärung des Reichskanzlers dargelegt hab«. Laß die NechtSregiernng doch andere Wege gehe, als die Regierung der Mitte. World zur Rede d-S ReichssinanzminifterS. Newyork. (Funkspruch.) World schreibt zur Red de- Reichsfinanzministers Dr. Köhler, eS sei Zett, daß -die Vereinigten Staate« und die ehernallg«« Alliiert«« sich mit der Aussicht abfände«, daß der Dawrspla« und «it iß» »»rsammen atz« Finanz«»r»«««» anderer Nation«, einer, -mechareftend«, »ändern«« bedürftia sei.
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