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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192703043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-03
- Tag1927-03-04
- Monat1927-03
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1927
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««d mir Ayelger) D- ,I»I« -»qtl, dt, «m-e- BI«.!»»«,.»» »er »»«»«chtmuWfchrft «roljeuhüd», de» «mt-^richt», der »«»«ttveUlchafl »ei» Amtsgerichte und des " ' Nette» der Stadt Nieia. de» StuauLawt» Riela uad de» Ha«»t»oUamt» Reitze». SS. Freiteg, 4 «Srz t»Ä7, «beuvs. 8». J«Sr«. Sa» Milan L»g«dlatt^e^»fttt^»«i^l^2»«!»"'/»d v^r »^Ausnahme drr Senn- mG Festtag«. OeinUpr»^ gegrn Vorau»,ahluna,. für «dun Monat 4 Äark 2Ü Psrnnig durch Host odn durch voteu. Für drn Fall d«» Estürrtrn» von ProduItion»o«r1«uerA,grn, Erhöhungen drr Löhne und Matrrialtrnprris» behalten wir un« dq« Recht der Prei«erhöhung und Nachforderung vor. Unze,er» für die Nummer de» Ausgabetag«» stad bt« S llhr vormittag» auszuaeben und tm oorau« ,u bezahlen: rin« Grwähr für da» Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis !ür die LS nun breit«, S mm hohe Brundschttft-Zru« <L Silben) 2ö Gold-Pfennig«; di« 89 mm breit« Rrklamezeil« IVO Gold-Pfennige zeitraubender und tabellarischer Satz LS'/, Aufschlag. Feste Lar. e. Lemilligtrr Rabatt erlischt, wenn der Betrog verfällt, durch Klag« «ingezogen werden lNuß oder der Auftraggeber in Kontur» gerät. Zahlung«, und Erfüllungtort: Riera. Achttägige Unterhaltungrbei'.aqe .Erzähler an der ElL«-. — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstig« irgendwelcher Störungen de» Betriebe» d« Druck««,, oer Li«s«anttn oder der B«sörd«ung»einrichtungen — hat der Bezied'r leinen Anspruch aus Lieferung »d« Nachlieferung, der Zeitung ob« auf Rückzahlung de« Bezugspreis«. Rotationsdruck und v«laar Sana«» t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Geethestretzr bl». R«anlwor1Iich für Rrdattionr Heinrich Ubleman», Riesa: für Slmuinntetl: Wlloeln, »tttetch. Rtrt^ Aus Patnlevös Mund vernahm die aufhorchende Welt vor wenigen Tagen zum erstenmale Näheres über den ge waltigen BertelbtgungSplan und die großzügige G.reuzstche- rung, mit der unser westlicher Nachbar sich gegen jeden feindlichen Angriff zu decken gedenk». Herr Painlevv hat zwar gleichzeitig mit der Aufzählung all der gewaltigen Nüstnngen, die geplant sind, die Versicherung abgegeben, daß dies alles, dieses ganze System von Schützengräben, von Drahtverhauen, Panzerwerken entlang der deutsch- französischen Grenze keinem Geist einer Offensive entsprin gen soll, sondern nur dein Geist höchster Friedensliebe und weiser Erkenntnis für die Notwendigkeiten der Verteidi gung eines ach so bedrängten Landes. Eine weise Diplo matie hat zwar all diese schönen Bekundungen dem Munde Painlevös nahegclegt — aber immerhin, wir gestatten uns die leise Frage: Wo bleibt hier Logik? Nämlich, wie läßt cs sich erkläre», das? die französischen Militärs einige harm lose Unterstände an der Ostgrenze Deutschlands als ein« Bedrohung Polens, als eine Auswirkung eines deutschen Offensivgedankens, als eine unerträgliche Verletzung der Sicherheit des polnischen Nachbars bezeichne» — und dann wieder ein auf modernster kriegswirtschaftlicher Erkenntnis sich aufbauellües Bertetbigungssystem mit dem größten Be- sestigungsgiirtel, den die Welt je iah, nur deshalb, iveil cs sich an der Ostgrenze Frankreichs aufbaut, als eine Maß nahme charakterisieren, die lediglich defensiver Natur ist and der jeder Osfensivgcist entschieden abzusprechen sei? In Wirklichkeit, die Begründung, die Frankreich für seine neue» Befestigungsanlagen an der deatsch-franzK- sischen Grenze abgibt, ist reichlich naiv. Lassen wir zunächst einmal die Frage, ob dieser neue französische Grenzsichc- rungsplan als defensive oder offensive Maßnahme unseres Nachbars z» bewerte» ist, dahingestellt. Jedenfalls lehrt schon allein die Tatsache, daß dieses großzügige Befestigungs system nur an der Ostgrenze errichtet wird, und diese Ost grenze das französische von dem deutschen Volk trennt, zürn mindeste», daß das französische Mißtrauen gegen das deutsche Volk noch immer nicht geschwunden ist. Dieses ge plante Befestigungssystem an der deutsch-französischen Grenze ist so gewaltig, daß selbst ein bis auf die Zähne be waffneter, mit allen modernen Kriegsmitteln ausgerüsteter Gegner schwerlich eine solche Anlage einrennen könnte. Was einer kriegsstarken Nation versagt sein kann, daß müßte naturgemäß einem Lande, das wie Deutschland völlig entwaffnet ist und machtpolitisch kaum noch in Frage kommt, doppelt und dreifach verboten sein. Kein vernünf tiger Mensch glaubt in Wirklichkeit, daß es dem Reiche bei dem heutigen Stand seiner restlosen Entwaffnung jemals einfallcn tonnte, eine Offensive gegen ein Land zu führen, dessen militärische Stärke im Vergleich zum Weltkrieg in der Zwischenzeit sich nahezu verdoppelte. Da eine deutsche Of fensive für unabsehbare Zeit ein Wahnsinn wäre, und wenn man auch noch so geneigt wäre, schlecht von ,seinem Nachbar zu sprechen, niemals sich zu der Behauptung versteigen darf, daß dieser Nachbar wahnsinniger Handlungen fähig wäre, so dürfte damit auch die „Logik" gerichtet sein, die aus dem geplanten französischen Befestigungssystem eine frtedenS- freundliche Tat rein defensiver Natur herauSzulesen ver sucht. Die von der französischen obersten Militärverwaltung ersonnene und erdachte neue Befestigungsanlage dient nur Zielen und Zwecken eines offensiven Vormarsches. DaS großzügige militärische Sverrsystem gestattet dem franzö sischen Oberkommando, geschützt vor Angriffen des Gegners hinter dieser Deckung in aller Ruhe die Mobilisation des „Volks in Waffen" dürchzuftthren. Gestattet ihm, unbehin dert durch den Gegner, diese Volksarmee an der Stelle der Grenze -usammenznballen, die am günstigsten für den Ein fall in das gegnerische Land ist. Wirklich, es gehört die ganze Dialektik eines Painlevü oder französischer militärischer .Sachverständiger" dazu, um ,^8erteidigungSmaßnahmen", wie sie geplant sind, in Handlungen umzuwandeln, die sich harmonisch der Idee einer Weltabrüstung anpassen. Mussolinis Annexiousblänc. Dem südslawischen Nachrichtendienst sind Dokumente in di« Hände gefallen, nach deren Angabe Italien mit still- schweigender Zustimmung von Achmed Zoau, des qlba- nischen Präsidenten, den MuSbruck» einer Revolution In Albanien für da» Frühjahr vorbereitet. Nach den Be stimmungen des italienisch-albanischen Vertrages haben die Faschisten das Recht, Truppen in Albanien zu landen und dar Land zu besetzen. Da Italien in Albanien gute mili- tiirische Vorbereitung getroffen bat, würde es sicherlich einem den militärischen Interventionen folgenden scharfen Protest Jugoslawiens mit vollster Ruhe begegnen könne». Am bemerkenswertesten bei dieser Angelegenheit ist die Tat« fache, daß es dem Faschismus anscheinend jetzt schon ge- lunaen ist, den albanischen Staatspräsidenten für sich zu gewinnen und. ibn sür die Annexion seine« eigenen Landes durch Italien dienstbar zu machen. Immerhin wird noch eine geraume Zeit dabiuflietzen bis es Herrn Mussolini ge lingen kann, da» seit Jahrhunderten revolntionierenve und nach Selbständigkeit strebende albanische Bergvolk sür sich zu gewinne««. Lis Ml« »es WsluSpWM Äk ist weiterhin «l» sehr gut zu bezeichnen. Der Patient wird jedoch, wie das Rachrtchtenbüro des Vereins Deutscher ZeitungSverleaer hört, entgegen andrrslauteichen Meldungen uoch etwa 8 Lage in der Klinik verbleiben müssen. Ile Meilen enM -WWi UWgen. Bewegte Debatte im Unterhanse. )s London, 8. März. Im Unterhaus, besten Sitzung der deutsche Botschafter Sthamer in der Diplomatenloge beiwohnt«, standen die Beziehungen zu Rußlemb zur Erör terung. Einen Vorgeschmack der herrschende» Spannung erhielt man bereits, als Kenworthq an den Premierminister die Frage richtete, ob seine Aufmerksamkeit aus di« Rebe Birkenheads am Sonnabend nachmittag gelenkt worden sei, in der dieser die russische Regierung eine „Junta aufgeblase ner Frösche" genannt hat. Als die Anfrage erfolgte, ertön ten auf beiden Seiten des Hauses laute Zurufe. Li« Len ver schiedenen Ansichten der Parteien über Birkenheads Rede Ausdruck gaben. Premierminister Baldwin erwiderte, seine Aufmerksam keit sei nicht auf die in Frag« kommende Red« gerichtet wor den. EL sei jedoch nicht üblich und auch nicht möglich, daß einzelne Minister das Kabinett über den Wortlaut beson derer Reden zu Rate ziehen. Die Politik und die Ansichten der Regierung in der russische» Frage feie« in der Cham- Lerlain-Note an die Sowjetregierung eingehend dargelegt worden. Kenworthy fragte hierauf, ob Birkenhead in seiner Rede nicht dasselbe Vergehen begangen habe, aas von drr britischen Regierung der Sowjetregierung vorgewvrfen iverde, nämlich Beschimpfung einer anderen Regierung. Hier griff der Sprecher ein, indem er erklärte, die- könne jetzt nicht erörtert werden. Tie Debatte über die Beziehungen zu Rußland wurde vom Liberalen Sinclair eingcleitet. Er erklärte, die briti schen Interessen in Rußland wie in China seien Frieden und Handel. In de« letzten zwei Jahre» fei der brttilche Gesamthandel mit Rußland größer gewesen als mit China. Die bolschewistische Regierung werde niemals die Propa ganda für die Weltrevolution einstellen. Aber als England das Handelsabkommen mit ihr abschlotz, habe es dies für di« Wiederherstellung des britischen Handels getan. In Ruß land seien gemäßigte Einflüsse augenblicklich im Wachsen begriffen, und gerade in diesem Augenblick wollten einig« konservative Mitglieder wie Horue, daß Großbritannien das Handels-ckkommen kündig« und als einzige unter den Nationen Europas die Beziehungen zu Rußland löse. Dies würde England nur nvch mehr russischer Propaganda aus setzen. Alle stimmen darin überein, daß di« Angelegenheit nicht da ruhen könne, wo sie nach der britischen Note gelaßen wurde. Sinclair lenkte di« besondere Aufmerksamkeit auf die Schlußsätze der Sowjetnote, die, wie er sagte, sehr be merkenswert feien,'da st« in Erwiderung auf eine Rote kamen, die, obgleich sie nicht ein bißchen zu scharf war, der Sowjetregierung beleidigend erscheinen mußte. Seiner An sicht nach könnten Chamberlain diese letzten Worte der Sow jetnote über bessere Beziehungen ein« Gelegercheit bieten, nm die englisch-russischen Beziehungen zu bester» und die Grundlagen des Weltfriedens zu legen, indem der britische Handel vermehrt wird, bt« Elemente des Wiederaufbaues in Rußland gestärkt werben und den Elementen des Haffes und der Zerstörung Einhalt geboten wird. Nach ihm ergriff der Konservative Sir Robert Horue daS Wort. Bezugnehmend ans das Handelsabkommen erklärte er, alles, was er davon erhofft habe, habe sich nicht verwirk licht, aber, obgleich seine Bemühungen fehlgcschlaqen seien, bedauere er nicht, daß er sie unternommen hab«. Der Han del. den England erhofft habe, sei nicht gekommen. Mähren- Amerika Rußland als einen Paria behandele, unternehme es doch mehr Handel mit Rußland, als England dies tue, und erhalte weit mehr Konzessionen als England, das von der Sowjetregierung allein zu einem Angriff ausgewähtt worden sei. Horne sagte, bisher habe er sich de« Abbruch der Handelsbeziehungen widersetzt. Aber wie log« «och solle England Geduld zeige«? Seiner Ansicht «ach würde der Sache Les Friedens und des Wiederaufbaues in Europa viel größerer Schaden zu» gefügt werde« durch Le« Verlust der britische» Autorität i« Rate der Rationen als infolge des Abbruches der Bezieh««, ge« mit Rußland. sBeifall ans der Regierungsseite.) Ramsay Macdonald erklärte, er bedauere tief die Rede Hornes, deren gesamte Wirkung im In- und Ausland schädlich sein müsse. Macdonald verteidigte das Handelsab kommen und erklärte, die britischen diplomatischen Be ziehungen mit Rußland hätten dem Handelsabkommen nie mals eine Chance gegeben. Er wies darauf hin, -aß, als Lord Cnrzon unbestimmte Proteste crhckb, nichts geschah, als er jedoch bestimmte Punkte auftvarf, wurden sie behan delt. Das Handelsabkommen werde durch die Propaganda der Konservativen getötet. Im Laufe der Debatte ergriff auch Autzenminister Chamberlain das Wort zur Frage der englisch-russischen Beziehungen. Er betonte, daß die Sowjetregiernng das britisch« Reich mit besonderem llebelwollcn behandele. Dies allein hätte ihn jedoch nicht zu dem von ihm unternommenen Schritt ver anlasse» können, wenn nicht noch andere Momente hinzuge- kommen wären. Wenn der Welt nicht gezeigt werde, wie stark England provoziert worden sei, würde ein Abbruch der englisch-russischen Beziehungen eine beunruhigende Wir kung auf die europäische Lage gehabt haben. Die reaieruna bade sich bemitbt. zu beweisen, baß die britische Regierung versucht habe, Unruhe zu stiften, um diese Un ruhe gegen die Sowjets zu nutzen. Das sei jedoch unrichtig. Man müsse bedenken, daß Rußland alles getan habe, um die Unterzeichnung des Locarnvvertrages zu verhindern. Ebenso habe Rußland Deutschland zu überreden versucht, nicht in den Völkerbund cinzutreten, sondern außerhalb ans Rußlands Seite zu bleiben. Deshalb habe er der Negie rung Geduld empfohlen und zur Mäßigung geraten, trotz dem England ständig in ungewöhnlicher Weise provoziert worden sei. Gleichwohl gäbe rS Grenzen für diese Geduld. England habe nicht die Absicht, sich in sowjetrussische Ange legenheiten einzumischen und auch keinen diplomatischen Feldzug gegen Rußland in der übrigen Welt geführt. Rnß land solle seine Politik der in der Gesellschaft der Völker üblichen anpaffen un- davon Abstand nehmen, die Weltrevo- lutton zu fördern. Nicht die Erklärungen der Ruffen feien für die Engländer ausschlaggebend, sonderen ihre künftigen Handlungen. England müße sich alle Kritik Vorbehalten und rufe die Welt als Zeugen für die Berechtigung seiner Klagen an. Jedoch wolle England der Dowietr«ttrung noch einmal Gelegenheit geben, ihr Benehmen den üblichen Regeln des internationalen Lebens anznpaffen. Llshd George, der nach Chamberlain das Wort ergriff, sagte, er billige vollauf die allgemeinen Linien, die Chamberlain in den Schluß-Sätzen seiner Rede angegeben habe. Lloyd George nahm hierauf auf die Reden britischer Kabinetts« ltzaiieL er gegen die Bolschewisten Bezug und sagte, «S haNWe sich dabei nicht m» die Frage, ob die Tatsache» zutreffey, son- der« darum, ob «an die Bolschewisten, wenn man dtploma-^ tische Beziehungen mit ihnen habe, in dieser Weise angieiicn dürfe. Lloyd George fragte, ob von Frankreich, Deutsch land, Italien oder irgend einer auderen Großmacht auch nur ein einziger Satz aus den Reden ihrer Minister ange führt werden könne, der die Sowjetregierung angreife. Aus die russische Antwortnote Bezug nehmend, erklärt« Ltoud George, es sei vollkommen klar, daß die Bolschewisten den Bruch nicht wünschten. Es liege in ihrem Interesse, die Beziehungen aufrecht zu erhalten. Dasselbe liege aber auch im britischen Interesse. Der Sonservattve Locker Lamps»« gab seiner Enttäu schung darüber Ausdruck, daß die Note nicht zu eine» Bruch mit den Bolschewisten geführt habe. Er fragte, ob man einen Frieden wolle, der das Britische Reich zu einem Fuß ball mache. Der Arbeiternertreter Snowden erklärte, die Lage könne nicht so bleiben, wie sic gegernvärttg sei, da sie bereits auf einen Abbruch der Beziehungen hinauslaufe. Er appellierte an Chamberlain, den englisch-russischen Beziehungen neue Wege zu weisen, beide Noten auSzulökchen und die Rusten ein,»laden, von neuem die offen stehenden Fragen zu erörtern. Am Schluß der NnterhauSsitzung wurde ein liberaler Abarrderungsautrag, das Gehalt Chamberlains zn« Ans drnck deS Mißtrauens »m IW Lftr. ,,, kürze«, mit 274 ^gey 141 Stimme« abgelehnt. Lik nM-nWn LMiitzi m )t» Aajttt. London, 3. März. Auch im Oberhaus fand heute einc Debatte über Rußland statt, die von dem Konservativen Lord Newton cingeleitct wurde, der die Feindseligkeit -er Sowjetregierung gegenüber Großbritannien betonte. Der Liberale Lord Reading sagte, die Regierung habe alles ge tan, was man von ihr verlangen könne. Lord Salisbury, der für die Regierung antwortete, sagte, die Regier««« sei zweifellos berechtigt, eine energische Aktion zn ergreife«. Seine Ausführungen bewegten sich in derselben Richtung, wie die Cbamberlaius. Tie Sowjet regiernng könne der britische» Regierung fluchen und bri tische Staatsmänner lächerlich machen. Was tue die- zur Sache? Worauf cs jetzt doch ankomme, sei, daß sie nicht die britischen Interessen und die britische Autorität in allen Teilen der Welt schädige. Was die Krage betreffe, ob irgend welche weiteren Schritte die Gestalt einer Annullierung des Handelsabkommens oder eine andere Gestalt annehmen sollten, so sei dies eine Angelegenheit, die erwogen werden müsse, wenn die Zeit dafür gekommen sei. Lord Pormoor lArbcitcrpartcii erklärte, Rußland habe ebenso viel Recht aus seine innere Unabhängigkeit und dar auf, über seine Regierungsmcthodc» zu entscheiden, wie England. Er trete sür Geduld und Versöhnung ein. Lord Grey (Lib.) erklärte: Er sei der Ansicht, daß dem britische,t Prestige und dem britischen Ruf Vesser gedient märe, wenn man, da man doch nicht bereit sei, etwas zu tun. Nichts gesagt hätte. Wenn man in dem gegenwärtigen Zrtt- pnnkt die diplomatischen Vezieluingen mit Rußland löse» würde, so würde dies eine vennrnvigende Wirknng insbe sondere in Zeutral-Enropa haben. Teiuschland oder irgend eine der Parteien, die de» Locarno-Vertrag unterzeichnet haben, würden wahrscheinlich der Ansicht sein, daß England vollkommen berechtigt ist, wenn es di« diplomatische» Be ziehungen zu MoS*an abbricht. Ihre Sympathie würde mit Eugland sein.
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