Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192704194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270419
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-04
- Tag1927-04-19
- Monat1927-04
- Jahr1927
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.04.1927
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-HM er. ab zui ete un< eltcndc» :s ent- Stuvien- deutschen sielen nu llit dieser tcrlneiten ls sic die n Beginn arl L.ich- ircifbare» issau, der Professor und durch eis,»n. in SüL- sllen ko» eile Dia» stundencn art. Der n 140 000 d werden rtdollsten sie Nach- rikanische hat, das> kostbarer e Neber- weiteres. rucntdeck-, en. D»s :s, seine >ie iwch itde ver- cgebrach- architek- hten die» sarmom- l Freude ! Pfeiler, iler ivar ete nran der 1743 kür den nd Fuß- che Bor- i)Uiuorl- nzug sich bewegte, setzt und . 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Da» Riesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Nmt»hauptmanyschaft Großenhain, de« Amtsgericht« und der Amtsanwaltschaft beim Amt»gericht Riesa, de» Rate» der Stadt Riesas de» Mnanzamt» Riesa und de» Hauptzollamts Meißen behördlicherseit» bestimmte Blatt. Dienste«, 1». April ISN, eben»» Ml »Ik MM W Ükl öMIktMlM darstellt. Umso mehr wünschen wir ihr Glück bei Dem Be streben, den Weg der Vernunft zu finden, der zum Aus gleich führt und der damit zugleich einen wichtigen Bei trag zur paueuropäischen Politik darstclleu könnte. Moskau. (Funkspruch.) Meldung der Telegraphen agentur der Sowjetunion. In einem dem Rätelongretz er statteten Bericht erklärte Rykosf: Durch die internationale Vage «nd die zunehmende Akti vität sowjetfeindlicher politischer Grupp«« wird eine erheb liche anstenpolitische Span«««« geschasst«. Wiederholte Ver suche, einen Antisowjet-Block zu bilden und einen militäri» scheu Konflikt zwischen der Sowjetunion und China zu provo- zieren, schaffen «ine überaus verwickelte Lage u«d bedrohe« die Sache des Friedens. Der Stand der euglisch-smojetrusstsche« Beziehungen kennzeichnet am beste« die gespaante internationale Lag«. Indem die englische Regierung ihr« Note absandt«, verfolgte sie deu Zweck, die westeuropäischen Staaten gegen die Sow jetunion zusammenzuschlietzen. In diesem Sinne hatte die Note «inen gewissen Einfluh auf die italienische Regierung, die dar bessarablsche Protokoll ratifiziert«, das vom Stand punkt der Sowjetregierung der RcchtSverbindlichkett ent behrt. Rnkoff «ie» da«« de« Borwurf «»ege« der Richt,«ge, Hörigkeit der Sowjetunion zu« Völkerbund zurück und er- klärte: In der ganzen Zeit seines Bestehens war der Völker bund lediglich «in Werkzeug zur Festigung der Herrschaft ge wisser Staaten über andere. Der Völkerbund hat i« die Lage i« China nicht eiugegriffe«. Die Sowjetunion bezwei- selt, daß vom Völkerbund eiuberufeue Abrüstnngskonserenze« wirklich ans deu Friede« hi «ziele«. Die Sowjet«»»»« ist be reit, gänzlich abzurüste«, falls alle Mächte dies t««. Die vor kurzem im englischen Parlament aufgestellte Behauptung, dah die Sowjetunion sich angeblich sehr intensiv znm chinesischen Krieg rüste, ist unwahr. Auf allen Gebiete« der Kriegsindu strie wird di« Sowjetnnion von de« bürgerliche« Staate« übertroffen. Zu den Ereignisse« in China bemerkt« Rykosf unter Hin weis auf di« »iffernmähigen Angaben über die in China be findlichen ausländischen Streitkräfte, dah die Intervention der Mächte in China tatsächlich bereits begonnen habe. Neben der Intervention und der Unterstützung der Militarist«« im irrte« spontan ergriffe« werde« müsse. Er wisse doch, dah eS allein die Sache Deutschlands a!s des Fordernden sei, in dieser Hinsicht Vorschläge zu machen und Garantien für die Sicherheit und Ausführung seiner allgemeinen Verpflich tungen zu geben. Nach Thoirn habe man in Berlin zu verstehen gegeben, dah solche Vorschläge gegeben werde» würden. Ma» warte aber jetzt noch immer auf sie. t SIMM W ImW WiMUlSMW. )f Berl 1 n. ReichSanhenminister Dr. Streseman« hat dem Stadtanzeiger der »Kölnischen Zeitung" für seine Oster- ausgabe «inen längeren Artikel übersandt, in dem e» nach einem Ueberblick über die politischen Geschehnisse der letzte» Zeit im Auslande und in Deutschland u. a. heißt: In Deutschland ist der Gedanke der Verständigung und der Mitwirkung am europäischen Frieden Gemeingut aller ver- nÜnftigrn Leute geworden. Man darf aber diese Einstellung nicht dadurch auf eine zu starke Probe stellen, daß man dem Vertrauen Deutschlands in die Notwendigkeit der friedlichen Entwickelung das Mißtrauen und die Fortsetzung der Furcht vor Deutschland entgrgenftellt, die in den Tatsachen keinerlei Berechtigung finden. Es wär« da» Beste für die Entwickelung der Verhältnisse der Welt, wenn in den Rhrinlandfragen die Initiative freiwillig von der anderen Seite ergriffen und durchgeführt würde. Ma» hat Deutsch land aufgerufen, an der FriedenSsichernng »litzuarbeiteu, damit läßt sich die Aufrechterhaltung der fremde« Be satzung auf deutschem Boden nicht vereinbare«. Die letzten Monate haben uns vor Zwischenfällen bewahrt; aber niemand ist sicher davor, daß sie nicht eines Lage» wieder kommen und Entwickelungen beeinflussen und hemmen, die von allen als segensreich empfunden werden, Entwickelungen nämlich t« einem Zusammenwirken der europäischen ISrohmächte auf der Grundlage einer Berftäudiguug zwischen Frankreich und Deutschland, die di« alleinig« Garanti« für die politische und wirtschaftliche Auferstehung Europa« geben, die ohne dies« Grundlage nicht er folgen wird. * Tmff jtEikksemusMll»lnRIMtiWui. )( Paris. Zu den Ausführungen StresemannS im Stadtanzeiger der Kölnische» Zeitung nimmt ein Teil der französischen Presse bereits Stellung. Temps sucht sein« ab lehnende Haltung zu begründen mit dem Mißtrauen, Las notwendigerweise die Teilnahme der Deutschnationalen an der Regierung Hervorrufen müsse. Wenn Stresemann, so schreibt das Blatt, erkläre, das feierliche Versprechen der Westmächte betreffend die Herabsetzung der Besatznngsarmee sei nicht verwirklicht worden und die Ansrechterhaltun« die ser Besetzung sei bei der gegenwärtigen Lage in Europa eine Anomalie, so vergesse er die geringste Anspielung auf die Garantien zu machen, die Deutschland geben könne, um solche Regelung zu ermöglichen. Niemals sei vereinbart worden, daß der Locarnovertrag n«d der Eintritt Deutsch lands iu den Völkerbund das Ende der Nhctnlandbesastnng zur Folge habe« müssen. Ohne Zweifel könne das Opfer einer vorzeitigen Räumung grundsätzlich ins Singe gefaßt werden, wenn Deutschland ieine Verpflichtungen vollkommen erfüllt habe. Aber Etres«mmn irre sich, wen« er erkläre, daß im Interesse der ganze« Welt di« Initiative für die Rhei«la»dräumu»g »,« der Gegenseite, L. h. von L«« Alli- Norden versuchen die Mächte, ein« Spaltung im Lager der nationalen Freiheitsbewegung zu schassen. Die Znftimm««» der Mächte znm Ueberfall «ns die Sowsetbotfchast in Peking bedeutet eine» Versuch, die Sowjcinnio« znm Krieg gegen China heranszufordern. Die Sowjetregiernng wird ans diese Provokation nicht eingehen. Ueber Borodi« bemerkte Rykosf, daß er in keiner Hinsicht Vertreter der Sowfetregierung sei und keinerlei Vollmachten hab«. Di« Sowjetregierung trage für seine Handlungen keine Verantwortung. Die Lage der Sowjetunion in China sei dank der Anerkennu«« der Sonveränitätsrecht« China» fester «nd «ngesährdeter als di« Lage jegliche« anderen Lan des, ungeachtet der organisierten Provokation von seit«« der Pekinger Polizei und der Truppen Tschangtsolins. Zu den Besprechungen ,wische« Sowjctrußland und Deutschland erklärte Rykosf, daß diese Beziehungen «ach dem Rapallovertrag erheblich ansgebanl und gefestigt wurde«. Die deutsche Regierung hat die nach Locarno erschienene Mittet- lung. Laß Deutschland sich verpflichtet, durch sein Gebiet im Falle eines Krieges mit der Sowjetnnion Truppen durchzu- lassen, offiziell dementiert. Die Sowjetregicrung geht da von auS, daß Deutschland sich nicht zu feindlichen Aktionen auSnutzen lassen wird. Die Gewährung ei«es 3M Milliorie»- Kredites von feiten Deutschlands an die Sowjetnnion er, «eist, daß die Freundschastspolitik, die von beide« Negier««, gea «ach Rapallo dnrchgesührt wird, sich auf dem Gebiete wirtschaftlicher «nd kultureller Beziehnnge« vollkomme« b«, währt. Von besonderer Bedeutung für die Politik der Sowjet» regierung find die Randftaaten und Pole«, denen gegenüber die Sowjetregiernng die Politik des Friedens durchführt, Li« sie durch Garantiepakte zu festigen sucht. Ein Hindernis ist daraus erwachsen, daß Polen die Rolle eines Garanten spie len sollte. Auf eine derartige Verhandlungsinethode konnte die Sowjetregierung nicht eingehen. Die Sowjetunion ist bestrebt, di« baltischen Staaten für die Entwicklung ihre» Wirtschaftsbeziehungen zur Sowjetunion zu interessieren und diese wirtschaftlichen Bande zu festigen und zu entwickel!» Die Kabinettsbildung in Japan. London. (Funkspruch.) Times meldet über die Bildung des neuen japanischen Kabinetts aus Tokio: Di« javanische Bresse spricht sich gegen di« Bildung einer über parteiliche» Negierung aus, und verlaust die Einsetz»»« einer varlamentarische« Regierung. Sollte diesem Wunsche entsprochen werden, so dürste Baron Tanaka di« »roßt« Aussicht haben, mit der Kabinettsbildung beauftragt »» werde». Allerdings spricht gegen di« Wahl Tanakas sei«« Anpassung über di« ui China zu versoigende Politik, da Tanaka sür em energisches Austreten in Lhina Antritt. Man nimmt daher an, daß entweder Tanaka über di« Politik in Lhina zuvor Zusicherungen abgibt od«r daß an seine Stelle Baron Bamamoto, ein .U»ttrfüh«r> Tanaka», tritt. - MmilM mi ZMuMini. gir. Berlin. Im Oste« Deutschlands werden mA Grund der letzten EntwaffnungSverbandlnnaen gegenwärtig nmfangreiche Sprengungen von Befestigungen der Festungswerke Königsberg, Küftrin und Glogau Vor» genommen. Um die Ausführung dieser Sprengungsarbeiten zu überwachen, hat die Botschaftrrkonserenz seinerzeit be schlossen, den fremden Gesandtschaften in Berlin einige Mitglieder der inzwischen aufgelösten Militärkontroll- kommisston als Militärattaches zuzuteilen. Nach Ansicht der Reichsregierung sollte eine abschließende Kontrolle der letzten EntfestigungSardritrn durch diese Militärattaches erst dann ftattfinden, wenn die Sprengungen in vollem Umfange dnrchgesührt sind. Es sind nun aber Bestrebungen dieser Militärattaches im Gang«, schon jetzt, allo bevor dies« Arbeiten zum Abschluß gelangt sind, die Festungswerke im Otten zu besichtigen. Die Reichsregierung hat den Militär- attachss ein derartiges selbstherrliches Vorgehen verwehrt, weil sie der Auffassung ist, daß etwaige Wünsche in der Frage der EntfestigungSarbeiten nur von den Botschaften dezw. Gesandtschaften im Auswärtigen Amt vorgebracht «erden können. Wenn die Militärattaches der Alliierten Mächte in Berlin nun jetzt bei der Botschafterkonferen» argen di« Haltung des ReichSwehrministerium« protestiert habe», so werden die zuständigen ReichSftellen diesem Druck unter keinen Umständen weichen und eine abschließende Kontrolle erst dann zulassen, wenn di« letzten Sprengungen vorgenommrn find. Wie wir übrigen» erfahren, bildet zur Zeit Gegenstand von Verhandlungen der ReichSregiernng mit der Botschafter- konfrrenz die Frage der Kosten der Gntfeftigungsarbeite». Di« deutsche Forderung gebt dahin, das? dies« Koste» dem Reparationskonto gutgeschriebrn werden muffe». Lkk M W ll lssk MWWM Es ist, als ob sich auch in böhmischen und märijchen Landen die Krregsftimmung merklich verflüchtete. Vor Jahr und Tag waren lvenigstens die Gegensätze zwischen Deutschen und Tschechen gespannter. Heute sind es viel leicht die wirtschaftlichen Gegensätze. UebrigeuS spricht sich auch dann einmal wieder der Zusammenhang aller europäischen Politik aus. Der Kampf zwischen Mopit.it und Arbeit tst ja auch anderwärts in ein Stadium schär- fever Auseinandersetzung erngetveben. ArbeitszeitgesLtz in Deutschland! Gewerkschaftsgesetz in England j Dr« so zialen Fragen lassen dre nationalen etwas zurücktreten. Ich bekomme «ine Morgenzeitung in die Hand, die bringt al» Leitartikel einen Aussatz von Koudenhover-Kalergr über die Einrichtung von europäischen Pässen, die von einer internationalen Kommission ausgestellt, für den ganzen Kontingent gelten sollen. Daneben steht ein Bericht über Loucheurs Vorträge in Berlin, die durch Abbau der Zoll mauern eine wirtschaftliche Vereinheitlichung Europas vor- beveiten wollen. Von der Genfer Abrüstungskomnrlssion wird vor allem daS Referat des Grafen Bernstorfs her- vorgehoben und anerkannt, wonach die übrigen europäi schen Mächte die deutsche Abrüstung zum Vorbild nehmen sollten. Also Bernunftpolitik auf der ganzen Lrnie! Und in diesen Rahmen patzt der zweite Hauptartikel, der nnt entsprechendem Sperrdruck die Ausführungen des tschechi schen Kultusministers wiedergibt: Keine Partei soll mehr bei der anderen Seelenfang treiben wollen: tschechische Schulen, in Gemeinden errichtet, wo es keine tschechischen Kinder gäbe, wirkten nur aufreizend. Man solle jeder dem andern seinen Besitzstand zu erhalten möglich machen, im übrigen mif gerechten Ausgleich und friedliche Ver ständigung sehen. Niemand wird sich darüber täuschen, datz solche vom Ministerium selbst als neu anerkannten Verwattungs« grundsätze sich nicht sofort bei allen untergeordneten Stet- wn geltend machen. Man wird es trotzdem begrüßen, daß sie jetzt aufgestellt und offiziell ausgesprochen wer den. Es bedarf nun bloß noch eurer längeren Zeit, und einer gewissen Stetigkeit der Regierung, um langsam auch die schwerfällige Praxis nach der neuen Methode zu gestalten. Dabei braucht dre Stetigkeit nicht in dem Sinne verstanden zu werden, datz rmmer die gleichen Par teien wre heute die Regierung zu bilden hätten. Wesent- lich ist vielmehr nur die gemischt-nationale Zusammen setzung der Regierung. Heute sitzen deutsche Parteien mit tschechischen zusammen am Ruder. Das muß natür lich duSgleichend wirken. Ob mehr oder weniger, das hängt von der Geschicklichkeit der Parteien ab. Auf der anderen Seite finden sich di« bisher unüberbrückten nationalen Gegensätze jetzt auch in der Opposition zusammen. Tsche chische und deutsche Sozialdemokraten marschieren Smte an Seite. Auch da mutz also ein Ausgleich zwischen den Programmforderungen hüben und drüben ftattfinden. Di« Schwierigkeiten der Praxis können freilich nicht verkannt werden. Der Ausgleich ist eine Aufgabe, deren Lösung jahrelange Arbeit voraussetzt. Als Realpolitiker begnügt man sich zunächst damit, zu konstatieren, datz wenigstens di« rechte Richtung eingeschlagen wird. Dann registriert man die vorhandenen Schwierigkeiten nur noch, um zu zeigen, was nötig ist und was noch an Arbeit be vorsteht. Mag sein, datz eine solclfe Nüchternheit gelegent lich falsch ausgelegt Witt», als ser man darauf aus, den werdenden Ausgleich zu erschweren. In Wirklichkeit ist «S für diesen selbst besser, wenn man sich bsi allem guten Willen auch vor Illusionen hütet. Ich lese jene ver- ständige Zeitung in Teschen am Fuße der Beskiden. Da stoßen polnische, tschechische und deutsche Sprachgrenzen zusammen. Der Ort selbst ist durch die neuen Grenzen Mitten durch geteilt. Dre eigentliche Stadt auf der Hälfe mit dem Piastenturm wurde polnisch, die Hälfte auf dem linken Olje-Ufer nnt dem Bahnhof mußte mau aus Ver kehrs technischen Gründen den Tschechen lassen. Go wird «in kommunaler Organismus auSeinandergerissen, ohne haß dadurch natürlich dl« nationalen Verschiedenheiten irgendwie zu ihrem wirklichen Recht kommen könnten. An den Brückenübergängen beobacht« ich di« Patz- und Zoll kontrolle. Welch sprechende Illustration zu den Vor schlägen von Loucheur und Koudenhover-Kalergi! Müß ten nicht gerade diese neuen kleinen Völker Europas dre Entlastung der Grenzen al» Erleichterung empfinden? Würde es nicht den nationalen Minderheiten sehr viel leichter kein, bei einer solchen Entspannung positiv am Ausbau der neuen Republiken mitzuarbeiten? So könnten sich zunächst einmal nach dem Beispiel der Schweiz noch weitere Staaten als Muster paneuropälschcr Gesinnung ausbilden. Auch die nationalen Minderheiten sollten dann geradezu ihren Stolz dar,» sehen, durch weitschaue noe und großzügige Politik die rechten Wege dauernder Ver ständigung zu zeigen. Sie sollten sich selbst durch ge legentliche Fehler von der anderen Seite von drm Wege der Vernunft nicht abbringen lassen. Wer diesen Weg geht — und nur der — jetzt sich auf dre Dauer durch. Es wird eben immer zu Recht bestehen, was Spinoza, der Versasser des theologisch-politischen Trattates, schon vor ztveieinhalb Jahrhunderten lehrte: gehen die Mensch u> ihren Affekten nach, das heißt, ihren Gefühlen und egoisti schen Interessen, so geraten sie r» Widerstreit. Nur zwi schen Menschen, die das Vernünftige wollen, ist daueruoe sachliche Uevereinstiiuinung möglich Diese einende Kraft hat ganz Europa nötig. Ihrer bedarf aber auch du- Tschechoslowakei, dl« wahrlich an nationalen, sozialen und konfessionellen Gegensätzen so viele innerhalb ihrer Grm- Lkn hat, datz s»e geradezu ein Abbild Europas im Kleinen so. Dienste«, 1». April 1S27, abends. 8«. Jahr«. » Mas«« Lngeblaft erscheint je^r« Ta, abend« vhr «ft ««»nahm» der Senn- und Festtag«. BasngSpratS, Men Vorauszahlung, für »inen Monat 2 Marf 25 Pfennig f>ur«j ^»st aß« ich Für den Fall des Eintnftn« von ProduvionSorrteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialtenpretse bebalftn »ie un« das «echt der PreiSerhohung und Nachforderung vor. Avieiaei» dft Rxnnn« d«S Ausgabetags find bis 2 Uhr vormittag« autzugeben unk tm „rau« zu bezahlen; »in« glewShr für das Erscheine» an bestimmten Lagen und PlSgen wird nicht übernommen. Grundpreis für »» »m» beette, » mm hohe Grundschrist-Zeil« <6 Silbe«) ÜöGold-Pfennige; dft öS wm breit« ReName^tl, lüv »old-Pfennig« zettraubendrr und tabellarischer Sa» 50»/. Aufschlag. Fest« Laris». »MiaftrBaba« «lischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« «ingezogen »«den muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. ZahlimaS- und Erfüllungsort: Rieia. Achttägig« Unterhaltungsbeilage ddöhue « der Albe". — Im Fall« höh«« Eeroall — Krieg »der sonstig« irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, »er Lieferanten oder der Beförderungaeinnchtungen — hat der Bezieher iw» Anspruch a»s Lieferung »der Nachlieferung der Zatvüig »der auf Rückzahlung de« Bezugs»«»«». Rotationsdruck und Verlag: Langer ü winterlich, Riesa. GeschöstSstell«: Goettzestraßr öS, Verantwortlich^ür Redaktion: Heinrich Ubleman«, kiek«: für «nwtaenwtl: Wilhelm Dtttrich. Riesa.
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