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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192704211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-04
- Tag1927-04-21
- Monat1927-04
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1927
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Riesaer O Tageblatt —v-schw und Anzeiger iElbeblatt «v-Ameiaer). 80. Jahrg Donnerstag, 21. April 1S27, abends WMMiMI« MW IW M La^ria« m«s«. Postfach Nr. SL Poftscheckkonl« Dnede« ILSL, Girokaff«: Riesa Nr. LL At IltkkstimmWi m MWM. XNewyork. Die Ueberschwemmunge« im Misfis- fibvigebiet nehme» immer aröffere« Nmfan« a«. Gegen« wärt»« ftssten etwa «LUV O.na»ratmetlen Land unter Wasser. KVVOV Prrsoneu sind ahne Obdach. ««ff A«reiger «LlbtblM Md Il«)tiger). Da» Riesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen vekanntmachungen der AmtShmtptmannschast Großenhain, de» Amtsgericht« und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, de» Rate» der Stadt Riesa, d«S Mnanzamt» Riesa und des Hauptzollamt« Meitze« behördlicherseits bestimmte Blatt. * Berlin. Wie verkantet, fanden gestern Besprech««» gen «wische« de« Oberkommandierende« der sii«s Möchte« streitkräste i« China statt, in denen ei« gemeinsamer Rlockadeplan gegen China seftgelegt wurde. Japan, das sich bisher ablehnend gegen eine Blockade zeigte, soll ebenfalls daran teilnehmen. Nt Mt» in »em ssukytt Iftinnt. )l Schanghai. (Reuter.i Wie aus Nanking gemekdet wird, soll Tschangkaischek nach Bildung seines Kabinetts be absichtigen, de« Kamps gegen die Nordarmee fort,«sehe«. Da Tschangkaischek über mehr als SM MV Mann verfügt, erwartet man keinen Angriff von feiten HankauS. Die nene nationalistische Regierung wünscht, wie es heißt, di« Freund schaft aller Ltinder, besteht jedoch auf der Abschaffung aller ungleichen Verträge. Ja Schanghai wird mit alle« Mittel« gegen die Kommunisten »orgegange«. Etwa Iw Extremisten find bereits hingerichtet worden. Flaggeuerlatz Tschan-kaischekS. * Riga. lTelunion.) Wie aus Moskau berichtet wird, hat Tschangkaischek einen Erlaß über die neue Flagge der Kantonregierung veröffentlicht, di« eine w«iße Sonne auf blauem Hintergrund darstellt. Zum Außenminister seiner Regierung hat er den Führer des rechten Flügels der Kuoming-Partei Tsitsiwu, ernannt, der sich morgen »u Be sprechungen mit dem Bevollmächtigten Tschangtsolins, Sunpaotschi, nach Schanghai begibt. Reue englische Truppe« «ach China. »London. (TeluntouJ Eine gnt ausgerüstete Ptouier- konrpagnie ist gestern von Aldershot nach Southampton ab gegangen, wo sie nach China verschifft worden ist. Die Kom pagnie führt 51 Lastkraftwagen neuesten Typs mit sich. Außerdem sind zwei Bataillone der ersten Feldartiklerie- brigade nach ihrem Verschiffungshafen abgegange«, nach-«« der Stab und zwei Batterien bereits vorher nach China entsandt wvrdM sind.» Gleichzeitig ist bas dritt« Geschwa der des englischen Fliegerkorps nach dem Verschiffungshafen Southampton abtransvortiert worden. Den Transport wird ein fliegendes Lazarett mit 2M Bett«« vervollständigen. Diese neuen Truppenverschiffungen, bei denen nicht klar erkennbar ist, ob sic in den Rahmen der kürzlich von d«r Admiralität angekündigte» Verstärkungen fallen oder be reits darüber hinauSgehen, deuten darauf hi«, daß die eng lische Regierung die Entwicklung in China als eine Ver schärfung der Lage ansieht. Dies« neuen Verschiffungen find besonders im Zusammenhang mit den angekündigten Flol tenkonzentrationen vor Hankau und Nanking bemerkens wert, da sie, gleichviel, wie bi« Antwort an Tschen ausfall«n wird, zeigen, daß sich England sowohl »n Lande wie zur See auf alle Möglichkeiten in China vorbereitet. iMtW »kl iSkWeil ItMlatiMM Ar r. BMWWk. Koblenz, sFunkspruch.) Das Oberpräsidium gibt bekauut: Durch Abkommen vom 8. April 1SL7 zwische« de« Reickskommissar für die besetzte« rheinische« Gebiete «ab der interalliierte« Rheinlandkommissto» ist di« nördliche Demarkationslinie der zweite« Besatznngözoae «unmehr im einzelne» festgesetzt worden. Das Abkomme« tritt am L Mai d. 8. i« Kraft. Die Demarkationslinie wird hanptfächlich »„ Land» straffen ««d Eisenbahnlinie« gebildet. Um das der Bo» satzung a«s diese« Linien z«ftehe«de Berkehrsrecht auch i« Interesse der deutsche« Bevölkern«« reib««aslos ,« «e» ftalte«, find soge«a«xte Ueb«rga«g8streise» gebildet worden, die je «ach de« örtliche« Verhältnisse« gewisse Gelände gebiete nördlich «ad sitdlich der Demarkationslinie «»fasse». Die Besatzung Hat als Gege«leift»«g Zugeftä«daisse ffir die Ausübung des Besatzuagsregimes i« gewisse« Teile» des «och besetzt bleib««dex Gebietes gemacht. So soll Bad Ne««»ahr gr»«dsätzlich »o« Besatz««« frei-leide«, ««b von Kontrolle« der Personalausweise soll dort möglichst abge» sehe« Der OberprSfident der Rheinproviuz fordert in einer Bekanntmachung, die in den Uebergaugsstreifen zum U«» schlag gekommen ist, die Bevölkerung auf. das Berkehrsrecht der Besatzung z« respektiere«. Ruhe und Ordn««« müsse ««ter alle» Umstände« gewahrt werde«. Zuwiderhandlun gen gegen gesetzliche und polizeiliche Bestimm»«»!« würde« bestraft werden. Zur Dammeiuweihuug auf Sylt. vdz. Nach dem vorliegenden Programm zur Da»»- «rnweihnng auf der Insel Sylt wird der Steich«pritfide«t am 1. Juni in Nüsse antommen und hier von den Damm arbeitern begrübt werden. Der Zug wird dann auf allen Bahnhöfen halten zu einer kurzen Feier und voraussichtlich um /«1 Uhr mittag« in Westerland eintreffen. Anschließend wird der Reichspräsident «ine Inselrundfahrt machen und dann an dem um 2 Ubr ftatifindenden Bankett teilnrhmen. Um/,S Ubr letzt sich der Feftzng in Bewegung, den der Reichspräsident von der Terrasse des Kurhauses aus ansehen wird. Die Rückreise Hindenburg» erfolgt drittel» SouderzugrS. Tschaugkaischek «nd die Kommrmifteir. * Paris, S1. April. Nach den letzten Meldungen auS China hat sich die Lage in der Provinz Siangfi, die jetzt völ lig in den Händen der Radikalen ist, erheblich verschlechtert. An- Kiukiaug und Nantscha» werden schwere Kommunisten- au-schreitnngen gemeldet. Auch in der früheren englischen Konzession in Hankau sind die Ausländer den Angriffen d«S Pöbels immer noch ausgesetzt. In Nanking scheint die «ntikommmriftische Beweg««» immer «ehr an Bode« »« gewinne«. Die Erhebung Nan kings zur neuen nationalistische« Regierung wurde durch eine Massenkundgebung gefeiert. ES wurde eine Entschlie ßung angenommen, nach der alle Kommunisten aus der nationalistischen Partei ausgeschlossen werde« sollen. An scheinend hält Tschangkaischek eS für unklug, zu streng segen die Kommunisten vorzugehen. In einer Proklamation be- tont er, daß de« Kommunisten eine gerechte Behandlung widerfahren soll«, bis eine Vollversammlung des Execntive- KomiteeS der Nationalistischen Partei über die Haltung gegenüber dem kommunistischen Programm entschieden habe. Neue Hiurichtuugen irr Schau-Hai. * London. Sechs Führer der Gewerkschaft der See» lente, die kürzlich während des Generalstreikes in Schang hai verhaftet wurden, find gestern hiugerichtet worden Hierdurch erhöht sich die Zahl der während der letzte» dref Wochen Hingerichteten Kommunisten auf über 10V. Tschaugkaische! warnt Feugyufiang, Nene Truppe« «ach Hauke«. * Riga. SuS Moskau wird gemeldet, daß Tfchangkaß» schek au Fengyusiang ein Telegramm gesandt habe, in de« betont werde, daß die Uebernahme de, «omutaudogewalt über die Truppe« Tfchangkaischeks durch Feng gleichbedeu tend sei mit einer Sriegserkläruug. Tschangkaischek stell« Feng anheim, sich von dem Posten loSzusagen. Tschangkai schek hat neue Truppen gegen die Regierung tu Hanka« entsandt. Matzuahmeu zur verteidi-uug des GefandtschaststziertelS iu Peking. Peking. fFunkspruch.) Bewaffnete Wächter den Protokollmächte habe« die westliche Mauer des russische» Gesanbtschaftsareals besetzt. Diese Maßnahme, die in Uebereinstimmung mit den chinesischen Behörden ergriffe» wurde, war zur Verteidigung des Gesandtschaftsviertels notwendig. Da die Tore des russischen Grundstückes ge schlossen waren, kletterten amerikanische Seeleute über die Mauer uud lieben dann die Wächter der anderen Mächte ein. Schweres Fiihriru-liick auf der vk«. *Rtoa. Wie aus Moskau aemel«et wird, ist auf den, Flusse Oka eine Führe mit K» Bauern «nd 16 Pferde« uutrrgeaange«. Nur «i« kleiner Teil der Bauern ko»»« ««rettet werde«. MMMW ns «in 3» io MtK. 186 Reifende getötet. * Nrwpork, 20. April. Wie aus Mexiko gemeldet wird, überfielen Banditen den von Guadalajara kommenden Zug. Sie verschlossen die Türen und steckte« de» Zu» i« Brand, sodaß sämtliche Reisende, 18« Männer, Fra«e« «nd Kiuder ««ter furchtbare» Schreien di- z«r Unkennt lichkeit verkohlte». X Mexiko. Zu dem lleberkall aus «inen Dersonenzug in Mexiko wird noch gemeldet, daß die Banditen den Zug znm Halten zwangen, indem sie die Lokomotive zur Ent gleisung brachten. -Sie töteten zunächst die militärisch» Eskorte des Zuges und schloffen dann di« Passagier« in de» Wagen ein, die sie mit Petroleum begossen und in Brand setzten. Wer von den Fahrgästen aus dem brennenden Zug zu flüchten versuchte, wurde niedergeschoffen. Der Zug wurde von den Flammen völlig zerstört. Während die Zahl der Opfer in den ersten an di« Eisrnbahnbebörden in Mexiko gelangten Meldungen auf mehr als 180 veranschlagt wurde, nimmt man jetzt an, daß dies« Zahl unter Umständen zu hoch gegriffen ist. ES sollen sich kein« Amerikaner unter den Ermordeten befunden haben, Mexiko. fFunkspruch.) Die letzten Schätzungen der bet dem Eisenbahnüberfall in der Nähe von Guadalajara Getötete« schwanke» zwische» lüv «ad 18«. Unter den lleber- lebenden befindet sich der Vizepräsident der Banc of Mexiko. General Carrillo berichtete, daß er bei seinem Eintreffen an dem Ort des Ueberfalls noch die Schmcrzcnsschrcie der cingeschloffcncn, in den Flammen umkommenden Menschen hörte. Zwecks Ergreifung der Banditen sind zahlreiche militärische Vorbereitungen gerroffen worden. S2 btwch Bete«. Für de« Fall de» Eintreten» von Produtttoneverttuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Matertalienprets« bebalten wir uns da« Recht der Preiterhöhung und Nachforderung vor. Auzeege« Re di« Nummer des Ausgabetag»« sind bi« 9 Ubr vormttteg« aufzuaeden und im voraus zu bezahlen; »in« Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die >9 mm breit«, S «w hohe Grundschrift-Aeil« (S Silbe«) lld Gold-Pfennig«; di» 89 mm breite Reklamezeil« lOO Gold-Pfennige zeitraubender und tabellarischer Satz SO'/, Aufschlag. Fest« Laris«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« «ingezoaen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riea. Achttägige Unterhaltungsbeilage -Erzähl« an der Elbe*. — Im Fall» höherer Gewalt — Krieg »der sonstiger irgendwelcher Störung»» de« Betriebe« d« Druckerei, »er Lieferanten oder der BesSrderung««inrichtungen — hat der Bezieher whw« Hchfprnch «uf Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung »der auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer ü Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Gort gestrafft -ö. Beranttvortlich für Redaktion: Heinrich Ubleman«, Rief«: für Anzeioentoil: Wilhelm Dtttrich. Ries». Das russische Rätsel. Wenn auch die nunmehr vollzogen« ruffisch-schweizerische Einigung bas äußere Hindernis einer Annäherung der Sowjets an den Völkerbund beseitigt bat, so ist doch noch immer nicht die Frage gelöst, ob nunmehr Rußland aus Nrund dieser neuen Situation sich entschließen wird, an den am 4. Mal beginnenden Verhandlungen der Weltwirtschafts konferenz sich offiziell vertreten zu lassen. Genf hofft die». Aber der Wunsch ist hier mehr Vater des Gedanken». Wa» ans Moskau über die Möglichkeiten einer Beteiligung der Sowjet-Union an den Genfer Wtrtschaftsbcsprechungen her- überklingt, ist nicht gerade sehr vielversprechend. Man hörte die Rede RvkowS ans dem Allruffischen Rätekongreh, seine strikte Absage an den Völkerbund. Man lieft täglich die Kommentare -er Moskauer Presse, die zwar die Beseitigung beS ruffisch-schweizerischen Konfliktes begrüßen, andrerseits aber den Termin der Einigung für zu verspätet erachten,' um jetzt noch an eine Beschickung der in wenigen Tagen be- ginnenden Wirtschaftskonserenz denken zu können. Im übrigen stellt sich daS offizielle Moskau anscheinend auf den Standpunkt, daß ein solcher Entschluß der Sowjet-Regierung erst abhängig gemacht werden müßte von einer erneuten offiziellen Einladung des Völkerbundes an die Moskauer Regierung. Dies sicherlich nur eine Etiguetie-Frgge, die mehr aus Prestige-Gründen aufgeworfen wirb, di« aber, wie ,n ersehen ist, in Genf entschieden ernster und schwerwie gender bewertet wirb, als sie es eigentlich verdient. An- scheinend besteht in den Kreisen des Völkerbundes keine Nei». gung, diesem formalen Wunsch Rußlands Rechnung zu tragen. Eine Erscheinung, die doppelt betrüblich ist. weil sie unter Umständen Rußland von neuem einen Vorwand liefert, seine Mitarbeit an einer Frage abznlehnen, die ohne Mitwirkung Rußlands einfach nicht zu lösen ist. Andrerseits ist auch das russische Widerstreben nicht leicht »erftänblich. Würde doch eine Beteiligung Rußlands an der Wirtschaftskonfcrenz in Genf auf keinen Fak der Sowjet- Regierung irgend eine Bindung anserlcgcn. Die Voll machten der-zu dieser Konferenz entsandte« Delegierten sind nicht so weitgehend, daß sie irgend welche die Regierungen der einzelnen Nationen verpflichtenden Beschlüsse zeitigen könnten. In der Tat liegt der Charakter der kommenden Melt- ivirtschaftskonferenz mehr in einer Ueberprüfung der Mög lichkeiten einer Beseitigung des europäischen Wirtschafts elends, al» ist einer Urteilsfaffung, wie dieses Elend behoben werden mntz- Man hat also in dieser kommenden Wirt- schaftSkonfcvenz eine unverbindliche Zusammenkunft von Wirtschaftssachverständigen aller Länder zu erblicken, die sich aussprechen wollen. Vielleicht Vorschläge auszuarbriten haben, die als Material den einzelnen Regierungen zuzu leiten sind, di« auch unter Umständen, so die betreffenden Regierungen ihnen beistimmen, auch einen offiziellen Cha rakter annehmen können. Jedenfalls hat Genf in den näch sten Wochen nichts Endgültiges zu entscheiden. Und schon allein diese Erkenntnis beseitigt restlos die etwas kon struierten Gründe Moskaus gegen eine'Beschickung der Weltwirtschaftskonferenz. Das trifft insbesondere auf die russische Befürchtung zu, daß -er Sowjet-Standpunkt in der Frage des russischen Außenhandelsmonopols in Genf eine strikte Ablehnung von feiten aller übrigen kapitalistischen Staaten finden würde. Da, wie schon gesagt, die Wirt schaftskonferenz kein« bindenden Beschlüsse fassen kann, so würde auch die Ablehnung des russischen Wirtschafts-Stand punktes durch eine Mehrheit der Konferenz an dem gegen wärtigen Stand der Dinge nicht das geringste ändern. Etwas anders liegt die Sache allerdings in der Frage einer Beteiligung Rußlands an den vorbereitenden Ab rüstungsarbeiten. Hier hat der Gang der bisherigen Genfer Ausschuß-Sitzungen gelehrt, daß ein« überwiegende Mehr heit der Völkerbundsnationen der Abrüstungside« «in« Auf- faffung entgegenbringt, die diese Ide« an sich völlig aushebt. Außerdem hat die Rollend!« Deutschland bisher bei diese« „Abrüstungsarbeiten" spiette, durchaus den Eindruck, ver stärkt, daß eine Majorisierung der gegenteiligen Ansicht im Gremium dieser Ausschüsse beabsichtigt wird. Rykow hat der Welt das russische Abrüstungsprogramm bekannt «ege» den. Ein Abrüstungsprogramm, das in feister weitgehenden Fassung wohl nur von Deutschland akzeptiert würde, von sonst niemandem. Aber auch diese Gegensätzlichkeit der russischen Einstellung zur Einstellung der Völkerbund-mehrheit würde nichts an dem moralischen Wert ändern könne», den «ine solche aktive Beteiligung Rußlands an den Genfer Ab- rüstungSarbeiten für die Idee der Weltabrüstung selbst haben muß. Wir in Deutschland haben trotz der Isolierung unseres Standpunktes zur Abrüftungsfrage den Kampf ge gen die widerstrebende VölkerbundSMehrhett in Genf aus genommen. Praktisch haben wir zwar nicht viel erreicht. Aber unsere Stimme ist znm mindesten gehört worden. Würde sich Rußland nunmehr auch an unsere Seite stellen, so würde die Stimm« unbedingt an moralischem und letzten Endes auch an sachlichem Gewicht gewinnen. Ein Met- nungsmnschwung in Moskau würbe daher in Deutschland höchst freudig begrüßt werben. Sovmoer Demarche der Alliierte«. * Paris. Wie die Telegrafen Union au« gut unter richteter Quell, «nährt, baden di« «esandtt« Frankreich», England- «nd Italien-» in Kowuo bHdem litauischen Ministerpräsidenten und Außenminister Wolvemara» «ine Kollektiv-Demarch« unternommen, nm di« Bufmerksamkett der litauische« Renier««« a«f di« ftve««e Beobacht»«« der Betchlüffeder Botschafterkonfere«, -dir diebvlntsch- lirauischr «Yrrnzziebn«, zu lenke«. Vekanntlich hatte vor em,g«r Zeit auch die votfidastrrtrmferenz tu einer Not« die litaufiche Regierung an die jrüher von der Konferenz oriaßten Beschlüsse erinnert. i
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