Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192705052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-05
- Tag1927-05-05
- Monat1927-05
- Jahr1927
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.05.1927
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Riesaer O Tageblatt «nd A«rrtgrr <Lld«dlatt >md Amtl-er). ».»»«--« «WrUutt «-s». V » V < 'S , Dr^d«, IL«. 8««rf Nr. >k Da» Nftsaer Tageblatt tft da» zur veröffentNchung der amtlichen Bekanntmachungen der LmtShauptmannschast »Kokassn Postfach Sir. er. Großenhain. de« «mttgericht« und der ilmttanwaltschaft beim «mtsgericht Riesa, de« Rate« der Stadt Riesa, Rttsa Nr. sr. de« Finanzamt« Riesa und de« Hauptzollamt» Meißen behördlicherseits bestimmt« Blatt. I? 104. Donnerstag, S. Mai 1027, «b««»S. 80. Jahr«. SM Nies»« Lageblatt «schein« jede» 4NO abend« »/,« Vhr mit »uSnahm, der Sonn, und Festtag». Bezni-pret», »egen vorau«zahtu»a, t«r »lnen Monat 2 Mark 25 Pfennig t>urH ^»st oder dWch Baten. Mir den Fall de« Lin treten« von Produktion« Verteuerungen, Lrhvhungen der Löhn« und Materialien, reis« behalte» wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeia« lm: m« Nnnnner de« AMgabetaae« sind bi« - Uhr oormtttag» auszugeben und im vorau« zu bezahlen; «in« ««währ für da« «»scheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Brundpret« für »ft >9 mm dritte, « MW hohe «rundschrist-Zeile <6 Silben) 2d Sold-Psennig«; di, Atz WM vrett« NeNamezeil« los Lold-Pfennig« zeittaubender und tabellarischer Satz 50'/, Aufschlag. Fest« Tarife. SamilliawrRabatt «lischt, »en» d« Betrag »«fällt, durch Klag« «Mgezoaen «erden muß oder der Auftraggeber in Konkur« gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« Unterhaltungtbeilag« ,stzrtzähl« an d« Llbe". — Im Fall» höher« Vewatt — Krieg »d« sonstiger irgendwelcher Störungen de« v,triebe« der Druckerei, »er Lieferanten oder d« BefSrderung«rinrichtung«n — hat der Bezieh« W»» Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung d« Leitung »d« auf Rückzahlung de« vezuglpreise«. Notation«druck und Verlag: Langer t Winterlich, Ries». Geschäftsstelle: Goethrstrah« öS. «eronttoörtlich für Redaktton: Heinrich llblemann, Riesa: litt Aneeiaenteil; Wildel« Stttrtck. Riesa. Von aer Wklttvmskdsksltomerenr in Koni, vealnn Her st««mttche wer «le klnnctzea «er VlrtscbüMstN»«. Kl KWW dkl MMWMnilmir. Im leuchtendste« Gonnenschein eine« prächtige« Genfer MaientageS ist am Mittwoch in der Bölk«rbundSstadt die erste WelttvirtschaftSkonferenz eröffnet worden. Nach außen hi« spielt« sich das Zeremonielle des Tagungsbeginns in den Formen ab, di« wir bei der Eröffnung vo« Völkerbunds sessionen schon kennengrlernt haben. Eine rege Anteilnahme des Publikums, Spalterbildungen, Neugier, Interest«, Pho tographen und Ktnooperateure. Also die äußer« Szenerie ist dem Fundus des BölkerbundSthcaters entnommen. Im mer. wenn in Genf sich die führenden Persönlichkeiten der Welt zu einer verbindlichen oder unverbindlichen Aussprach« au de» grünen Tisch setzen, ist die Atmosphäre der schönen Stadt am blauen See mit Optimismus gesättigt. Diese boffnnngSfreudige Stimmung ist auch heute zu bemerken. Sie weht auch heute durch dieses neue Parlament der Welt wirtschaft. sie weht auch ganz besonders durch die Eröffnungs rede. die der Vorsitzende der Tagung. Herr Theunis, hielt. Der Inhalt dieser Ansprache enthält nichts, was vor der Rede nicht bekannt gewesen wäre. Sie war eine Geste, eine Verbeugung vor dem Welttribunal der Wirtschaft, immerhin ein« oratorische Meisterleistung, die mit vielen und schönen Worten wenig sagen will und wenn doch, etwas Hoffnung, Zuversicht und Optimismus verbreiten möchte. Sie war ein Dank an den Völkerbund als dem geistigen Nährvater dieser Konferenz, ein Dank an die führenden Wirtschaftler aller Well, die sich zu der Erkenntnis dnrchgerungen hätten, daß nur eine Gemeinsamkeit der wirtschaftlichen Interessen aller Länder es gewährleisten könne, daß die Krise der gesamten Weltwirtschaft sich löse. Herr Theunis ist ein viel zu ge schickter Parlamentarier und Taktiker, nm auch nicht an den Dingen vorbeizugehen. die, wie alle Welt weiß, den recht problematischen Wert dieser Wirtschaftskonfcrenz bedingen. Er sagt eS ganz offen heraus, daß man mit positiven Er gebnissen nach Beendigung der Aussprache nicht rechnen dürfe, aber daß die Folgewirkungen dieser Konferenz sich einstmals zu recht positiven Taten verdichten müßten. Womit er offenbar sagen will, daß die eigentliche Aufgabe der Well wirtschaftskonferenz in Gens in der Hauptsache darin liegt, bi« wirtschaftliche Zukunft Europas vorzubereiten. Wenn man so wie Herr Thennis den Charakter der Genfer Wettwirtschaftskonfcrenz definiert, so kann sie auch niemals mit einem Fiasko enden. Sie will kein« Beschlüsse, keine Bindungen, sie will nur Aussprache und den Versuch einer Annäherung der Wirtschafts-Standpunkt«. Man hat vielfach versucht, dem Ausgang des jetzt eröffneten Genfer Wirtschaftstribunals ungefähr dasselbe blamable Ende zu prophezeien, wie dem Finale der nunmehr verklungenen Genfer Abrüftungsoperette. Eine solch« Skepsis ist unseres Erachtens nicht berechtigt. Als die vorbereitende Abrüstungs kommission in Genf tagte, saßen die Politiker am grünen Tisch. Heute hat die Politik zu schweigen, denn die Wirt schaftler sprechen. Und die Wirtschaftler sind recht kühle und nüchtern rechnende Leute, die mit feststehenden, ehernen Ge setzen sich zu befassen haben. Diese Gesetze sind so uner schütterlich und festgesügt, daß sie auf die Dauer von natio nalen Empfindungen und Prestigefragen einer Diplomatie nicht verschleiert werden können. Was schließlich zu besagen hat, baß diese Praktiker der Weltwirtschaft in Genf mehr der tatsächlichen Praxis sich zuwenden werden, als den unklaren und zum Teil verworrenen Gedankengängen diplomatischer Kniffeleien. Somit hat man zum mindesten damit zu rech nen, daß im Verlauf der kommenden Tagung Ansichten und Programme Ausdruck finden werden, die zwar keine poli tische». aber doch praktische Wirtschafts-LösungS-Mögllch- keiten erbringen. Immerhin eine Tatsache verdient, hier erwähnt zu wer de«: nach der Tagesordnung, di« sich die Weltwirtschafts konferenz gesetzt hat', steht eS so aus, al« ob über die schwerste Belastung der Weltwirtschaft überhaupt nicht gesprochen wer be« soll — über de« DaweSpakt. Sollte diese Vermutung richtig sein, so müßten wir alle die Hoffnungen, den«« wir weiter oben Raum gegeben haben, wieder endgültig in die Schublade zurückversenken. Müßt« doch ein« solche Ein stellung einer Mehrheit der Konferenz unbedingt zu der Erkenntnis führen, baß in Wirklichkeit diese „kühl-rechnen- den Leute" noch immer sehr stark in der Atmosphäre der reinen Politik stehen. Daß also im Grunde genommen -i« Mehr heit der Weltwirtschaftler sich den Tendenzen beugt, di« in den polllischen Amtsstuben von Paris, London, Rom ober Warschau als geltendes Schema ausgearbcitct wurden. Und in der Tat, könnte diese Konferenz eine günstige Folgewir kung für di« Zukunft tätigen, könnte ihrer Arbeit, ihrer Aussprache, ihren Formulierungen überhaupt ein SSert bel- gemessen werben, wenn diese Arbeit, Aussprache und For mulierungen «inen Dawes-Pakt als Nebensächlichkeit be handeln? Ein Zwangsdiktat un«rörtert läßt, auch bann, wenn dieses Zwangsdiktat allen wirtschaftlichen Gesetzen und Notwendigkeiten Hohn spricht? vor der SeeabrüstungSkonferenz. Genf. (Funkspruch.) Die r>om Präsidenten Tooltbge einberusen« SeeabrüftungSkonferenz der drei Länder wird, wie jetzt offiziell und endgültig bestätigt wird, nn» W. Jnni Hier beginne«. Die Nachmittagsfitzuu-. )l Genf, s. Mai. Bei fast vollzähliger Teilnahme der Delegierten, aber bei stark gelichteten Tribünen, begann beute nachmittag die Weltwirtschaftskonserenz mit der all» gemeine« Aussprache über die Ursache« der seit de« Kriege bestehende» Wirtschaftskrise und di« Mittel zu ihrer Ueder» »iuduug. Die Aussprache wurde eröffnet durch einen langen wis- senschaftlichen Vertrag des bekannten schwedischen BolkS- wirtschaftlerS Prosessor Cassel, der u. a. wirtschaftliche Ab» rüstnng durch Wiederherstellung des Freihandels und «Sg, lichft große Bewegungsfreiheit für das Kapital »erlangte. Dabei behandelte er auch das Problem der Arbeitslosigkeit, unter der Deutschland und England hauptsächlich ,« leide« habe«. Wenn man erkläre, daß die Kaufkraft im Vergleich zur Produktionskraft heute zu klein ist. so müsse untersucht werden, wie dem abgeholfen werden könne, ob man di« Produktion verringere, was entschieden eine weitere Ver armung Europas mit sich bringen würde, oder ob die Kauf kraft und gleichzeitig die Produkttonskraft gesteigert werben sollen, wobei sich Professor Cassel sehr entschieden für diese zweite These einsetzte. ES sei Aufgabe der Konferenz, die Dtittel zu finden, um in erster Linie der Arbeitslosigkeit z« steuern, die im Grunde genommen nichts anderes als ein« Folge der Planlosigkeit in der Industrie sei. Professor Cassel verweilte außerdem des längeren bei der wirtschaft lichen Bedeutung der Kolonien, ihrer Reichtümer und ihrer Absatzgebiete für die großen Industriestaaten. Gr betonte dabei auch den Bedarf der Kolonien an eirropäischem Ka pital und fügte hinzu, daß die Kolonien ohne europäische Anleihen auch in Europa nichts kaufen können. Als zweiter Redner erläuterte der italienische Del«, gierte Gras B»niu,8o«ggre die Erwartungen, bk« Italien an die Weltwirtschaftskonferenz knüpft. Ter italienisch« Delegierte unterstrich den enge« Zusammenhang zwischen der politische« und der wirtschaftlich«, Aktio« des BSlker» b««deS, da jede politische Aktton fast unfruchtbar bleiben müsse, wenn sie nicht den volkswirtschaftllchen Interessen der Völker angepatzt würde. Die wirtschaftlichen Rivali täten, so betont« er, stehen immer an der Wurzel der inter nattonalen Konflikte. Mit der Hebung der allgemeine« Lebenshaltung werde auch die Solidarität der Interessen und die wirtschaftliche Verflechtung der Völker immer stärker, und es werde damit immer klarer, daß es für alle Staaten gleich vorteilhaft ist, sich in ihrer industriellen und Handelstätigkeit nicht gegenseitig zu stören, sondern im Gegenteil ihre Anstrengungen und ihre Gesetzgebungen in planmäßigen Zusammenhang zu bringen. Wenn die Welt wirtschaftskonferenz vor allem die Bilanz der produktiven Kräfte der verschiedenen Länder aufstellen und die Gründe klarstellen soll, die ihre wirtschaftlichen Anstrengungen stören und, soweit es möglich ist, diese Gründe ausschalten soll, so ist kein Land mehr als Italien an dem Erfolg der Konferenz interessiert. Italien, arm an Rohstoffen und um so reicher an Arbeitskräften, verlangt -en Wiederaufbau seiner Wirtschaft. Die anderen Länder müssen die wirt schaftlichen Schwierigkeiten Italiens in Rechnung stellen. Wir verlangen von keinem Land, daß es sein« eigenen In teressen den unsrigen hintanstellt. Aber wir fordern alle auf. sich davon zu überzeugen, daß es für alle Völker von gemeinsamem Vorteil ist, ihre Anstrengungen auf wirt schaftlichem Gebiete gegenseitig in Einklang zu bringen. Der Vertreter der englische« Gruppe der Juternatio, «aleu Handelskammer, Walter Rxnciman, legte kurz die Grundsätze der Internationalen Handelskammer -ar, die eine Anzahl praktischer Vorschläge bezüglich der Behänd- lung der Ausländer, ferner in bezug auf die Verkehrs hindernisse, die Ein- und Ausfuhrverbote, Beseitigung der finanziellen Schwierigkeiten und schließlich in bezng auf die internattonale industrielle Verständigung und die Ver- einheitlich»«« der Zolltarife gemacht hat. Diese Vorschläge seien von zweiundzwanzig Unterausschüssen der Inter nationalen Handelskammer einstimmig genebmiat worden. Runciman richtete schließlich an die Konferenz einen drin- genden Appell, auf die Regierungen im Sinne der Herab setzung der Zolltarife einznwirken und verlangte außerdem eine möglichst weitgehende Verlängerung der Dauer der Handelsverträge. Runciman wandte sich außerdem gegen jede Subven- ttouspolitik, vor allem bei den Schiffsbauten und schloß mit der Bemerkung, daß es natürlich schwierig sein werbe, bereits während der Konferenz zu positiven Vereinbarun gen zu kommen, daß aber die Lage eine Verbesserung des internationalen Warenaustausches, namentlich auch im Hinblick auf die Hebung der Lage der großen Arbeitermaffcn erfordere. Als letzter Redner der heutigen Nachmittagssitzung forderte der frühere polnische Sandelsminister «nd jetzige Vizepräsident des Polnischen Hütte«»erbaudeS de« Schutz der nationalen Arbeit «nd der wirtschaftlichen Kräfte jedes einzelnen LanbeS im wesentlichen durch schutzzöllnerische Maßnahmen, wobei er erklärte, daß die Wirtschaftslage der innerkontinentalen Länder am schlimmsten sei und am meisten Probleme zur Lösnng stelle. D«S weiteren ging er auf die Bevölkerung»- und Au»wandernngSprobleme ein und stellte die Forderung auf, daß die Auswanderung». länder mit de» Einwanderungsländern zu einer Verstän» digung gelangen möchten. o Die Ankunft der russische« Abnrdnnnr in Genf. ft Gens, 1. Mat. Die russische Delegation iss hent« nachmittag >-» Uhr in Gens »oüzählig eingetrosse« und im Hotel d Angleterre abgesttegen. Aus dem Bahnhof hatten sich zahlreiche Journalisten eingefunden, die nach Ankunft de» fahrplanmäßigen Zuges erfuhren, daß die russischen Delegierten eine Station vor Genf den Zug verlassen und sich im Auto nach Gens begeben haben. Die Ankunft der russischen Delgierten in ihrem Hotel, vor dem die Polizei vorsichtshalber Absprrrnngsmaßnahmen getroffen hatte, vollzog sich ohne jeden Zwischenfall. Die russischen Delegierten sprachen sich der Presse gegen über sehr anerkennend über dir Behandlung durch di« Schweizer Behörden au», die der russischen Delegation »o« Basel ab einen Salonwagen zur Verfügung gestellt hatte«, o 8« »MtS Nnttmim n sik sMWMMm. ft London. Der Gewerkschaftskongreß »nd die AG bciterpartei haben gemeinsam der Internationalen Wirt» schastskonferenz rin Memorandum über »Wirtschaftlicht Bestreb»»«««, die de« Friede« der Welt berühren", »ntera breitet. Tas Memorandum macht Vorschläge für eine „konstruktive" Aktion unter den Auspizien des Völkers bundeS durch die Schaffung einer ständigen internationale« Wirtschaftsorganisation", die die Staaten. Produzenten (einschließlich Arbeitgeber und Arbeiter) und Konsumenten vertritt, etwa auf derselben Grundlage wie die Internatio nale Arbeitsorganisation. Es wird unter anderem vorge schlagen, daß -er Völkerbund Informationen über die Tätigkeit internationaler Truste, Monopole und Kartelle sammelt und regelmäßig Berichte darüber veröffentlicht, und daß er von Zeit zu Zeit die Quellen und die Verteil lung wesentlicher Lebensmittel und Rohstoffe sowie Ver änderungen in der Produktion und im Verbrauch in der ganzen Welt untersucht. Regierungen, die sich oder ihre Untertanen als von internationalen Handelsorganisationen unbillig behandelt erachten, sollen das Recht haben, wegen einer besonderen Untersuchung an den Völkerbund zu appel lieren. In Fällen, wo internationale Handelsorganisatio nen oder Regierungen Übereinkommen, um einen Schieds spruch zu ersuchen, soll der Völkerbund ein geeignetes Schiedsgericht bilden. Es werden in dem Memorandum Vorschläge für die Erschließung wirtschaftlich rückständiger Gebiete gemacht. Kür Mandats- und ähnliche Gebiete wird Handelsfreiheit für alle Länder vorgeschlagen. Alle inter nationalen Anleihen, Kontrakte und Konzessionen, die sich ans Rüstungen beziehen, müssen vom Völkerbund sanktio niert werden, und eine Regierung, die sich oder ihr« Unter tanen als unbillig behandelt ansieht, erkält das Recht, an den Völkerbund zu appellieren. Schließlich wird die An»« dehnung der MeistbegünsttgungSpolitik auf alle Länder und die fortschreitende Herabsetzung der Schutzzollschranken vom geschlagen. * s>r. HkMks Hin sie HM«». ft Genf, 4. Mai. Der früher« Reichssinanzministek Dr. Hermes erklärte heute vor Vertretern der deutschen Presse, die Weltwirtschaftskrise könne nur dm»» erschöpfen- behandelt «erde«, wen« auch die Weltagrarkrife dabei in »ollem AnSmaße berücksichtigt «erd«. Bei einem Gesamt wert des Welthandels von 211 Millionen Mark im Jahre 1921 entfielen rund ein Drittel der gehandelten Waren aus landwirtschaftliche Produkte. Die Heilung der Weltwirt schaftSkrise könne also nur durch Einbeziehung aller Pro duktionszweige erfolgen. Dr. Hermes verwies ferner auf eine beutfche Denk schrift, in der die Möglichkeiten und Vorteile einer direkten Zusammenarbeit zwischen landwirtschaftlichen Erzcuger- genossenschasten und Konsumgenossenschaften behandelt wer den, wodurch der entbehrliche Zwischenhandel in hohem Grade ausgrschaltct wir- und Prcisvortcilc für beide Teile entstehen. Die Denkschrift empfehle daher eine zweckmäßige Entwicklung und internationale Zusammenarbeit der ver schiedenen genossenschaftlichen Erzeuger- und Verbraucher! Organisationen. Reichstagsabqeordneter Lemmer Delegierter für Ge«f. ft Berlin. Laut „B. T." ist noch der demokraftschk Reichstagsabgeordnete Lemmer in seiner Eigenschaft als Generalsekretär des freiheitlich-nationale» Gewerkschafts ringes zur Teilnahme an der Weltwirtschaftskonfereuz be rufen worden. Abgeordneter Lemmer wird Anfang «ächt fter Woche^nach Gens fahren. tWeitere Meidnuaon an avborev Stesses *
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