Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192705233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-05
- Tag1927-05-23
- Monat1927-05
- Jahr1927
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1927
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- >v-77)^7-? Riesaer H Tageblatt »rahlauschrfftr N ) E VA) ^Ajt^lltr). Poßfcheckkont« 8MW SMU WW AI« der dort einige Tageblatt «tes«. Fernruf Nr. 20. Postfach Nr. «L Poßfcheckkontm Dressen 1ÜSL »irokasser Niesa Nr, ST hat «e- Gr«tz der deutsche« Flieger a« Liudbergh. LindberghS glückliche Landung iü Paris hat auch in ganz Deutschland und nicht zum wenigsten in Kliegerkreisen freudigen Widerhall gefunden. Die Bereinignug der ehe malige« deutschen Kriegssliegcr sandte laut »Montag" dem erfolgreichen Piloten folgenden Grub: »I« ausrichtiger Freude Ader das Gelinge« Ihrer Rach dem Empfang LindberghS in Paris. )s Paris, 22. Mai. Die Agentur Havas schildert die Folge« der gestrige« Kundgebung iu Le Bourget wie folgt: Heute morgen glich der Flugplatz einem Schlachtfeld. Klei dungsstücke, Stöcke, Hüte lagen überall zerstreut. Die Fen sterscheiben der verschiedenen Pavillons und die Türen waren zertrümmert. Erst im Verlaufe des heutigen Vor mittags wurde bekannt, datz 10 Personen Verletzung«» er litten haben und ins Hospital geschafft werden mutzten. Der ' Zustand von zwei Personen soll ernst sein. Um den Flieger in« der Nacht nach Paris zu befördern, war es notwendig, ihn kilometerweit nach der entgegengesetzten Richtung zu fahren, damit man auf Umwegen die Stadt erreichen konnte. Erst gegen 2 Uhr vormittags traf Lindbergh in Paris ein« wo man in der amerikanischen BatschaKet« RaMsteget i morouivart butt» Begrüßung LindberghS durch Minister KallidreS. s< Paris. Arbeit-Minister FallisreS hat an Stelle des in Madrid weilenden Handelsminister BokanowSki, dem da- LuftschtffahrtSwesen untersteht, den amerikanischen Flieger Lindbergh bei seiner Landung in Le Bourget be- grüßt und ihn züm Gelingen -eines Fluges im Namen der Regierung beglückwünscht. Newyorrs Begeisterung über de« geglückte« Flug. Newnork. 22. Mai. Uug-ehenr« Menschenmenge« auf dem Broadway tanzten, langen und jauchzten vor Freude und vollführten auf Pfeifen und Blasinstrumente« einen ohrenbetäubenden Lärm, als die Meldungen über di« Ankunft LindberghS eintrafen. Mailen von Konfetti wur den von den Wolkenkratzern geworfen. An den Fenstern wurden Fahnen ausgehängt. Tausende lammelre« sich vor den Nachrichtenbüros, um die neuesten Einzelheiten zu er fahren, und lasen die Telegramme aus den anderen Städ ten, wo eine gleiche ungebändigt« Freude in ähnlicher Weis« zum Ausdruck kam. Die Kirchenglocken läuteten, und dis Fabriken, Lokomotiven und Schiffssirenen pfiffen und heul ten. Anher am Waffenstillstands tag waren ähnliche Sund« gedungen noch nicht erfolgt. Lindbergh über seine« Fl«g. Paris. sFunkspruch.j Lindbergh hat sich einem Ver treter des Journal gegenüber dahin geäußert, datz die Er richtung einer HandclsflugvcrkehrSlinie Paris—Newyork praktisch ins Auge gefaßt werden könnte. , Im Matin erklärt er, der schlimmste Teil seiner Fahrt sei der Empfang in Le Bourget gewesen. Der Flieger fuhr fort: Die Chance allein genügt nicht bei einem derartigen Unternehmen. Ich verfügte aber über das, was immer noch bas Beste ist: ein gutes Flugzeug, einen ausgezeichneten Motor- und vorzügliche Instrumente. Das Wetter war natürlich nicht so, wie es die Meteorologen voraussagten, einen Augenblick war es so fürchterlich, daß ich wirklich Lust hatte, umzukxhren. Vor allem die Vereisung, der schlimmste Feind des Fliegers, machte mir zu schaffen. Ich mutzte auf 8 Meter über den Meeresspiegel niedergchen und stieg zeit weilig auf 3000 Meter Höhe. Erst gegen Morgen konnte ich eine mittlere Höhe einhalten. Die Nacht war am schlimm sten. Die Kälte machte sich bemerkbar und ein Sturm. Zum Umkehren war eS zu spät. Ich beschloß, kost« «S was c- wolle, den FW« fortäusetzeu. LindberghS Persönlichkeit. Paris, lieber LindberghS Persönlichkeit «ud di« Vorbereitung seines Fluges veröffentlicht die Havas-Age» tur folgende Einzelheiten: Charles Lindbergh ist 25 Jahre alt. Er war zuerst Flugzeugführer auf einem Poftflugzeug in den Vereinigten Staaten, daS zwischen Chicago uud Sl. Louis verkehrte. Er setzte während seiner Tätigkeit als Verkehrsflieger seine Ehre darein, sich streng an den Flug plan zu halten. Diese Pünktlichkeit veranlaßte eine Anzahl von Kaufleuten in Kalifornien zu einer Sammlung. Sie brachten 7000 Dollars auf, mit deren Hilfe Lindbergh daS Flugzeug bauen ließ, mit dem ihm nnn der Flug Newyork- Paris gelungen ist. Bei seinem Probcflng hat Lindbergh mit seinem Apparat die Strecke von San Diego—Newyork iu Nvei Etappen und 21 Flugstunden für die 4500 Kilometer lange Strecke zurückgelegt. Lindbergh ist für seinen Ozean flug keine Versicherung eingegangen. Er bat sich auch nicht für den Orteig-Preis eingeschrieben, der ihm 25 000 Dollar eingebracht hätte. S«ine Mutter leb-t in St. Louis als Leh rerin für Chemie. Sie hatte in das Gelingen des Fluges ihres Sohnes ein fo unbegrenztes Vertrauen gesetzt, daß sie nnr bedauerte, nicht an dem Fluge teilnehmeu zu können. Der Apparat LindberghS hat eine»2?0-PS.-Motor und eine vollkommen geschloffene Führergondel, von wo ans Ltnd- bergh nur mit Hilfe eines Periskops nach vorne sehen konnte. Der Ditz des Flugzeugführers ist ziemlich weit hinten. Das Gewicht des Flugzeuges im Augenblick -eS Starte-, das heißt also mit voller Benzinladung, war 2800 Kilogramm. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 200 Kilometer in der Stunde. Er führte keinen Radioapparat mit sich, jedoch behielt er. zum Unterschied von Nungesser, daS Rädergestell für die Landung, bas Nungesser bekanntlich nach dem Start abgeworfen hatte. Als Meßinstrument hatte Lindbergh nur einen magnetischen Kompaß, die Stabilität-- und Geschwindigkeitsmesser an Bord, sowie für drei Tage Lebensmittel. Schokolade, Kaffee und Wasser in Thermos flaschen. Außerdem hatte er einen Sauerstoffapparat bei sich, für den Fall, daß er sehr hoch fliegen werde, und schließlich ein kleines Rettungsboot au» Gummi. DaS Gelingen des Fluges und die glückliche Landung LindberghS hat bei dem Publikum, da- zahlreich nach Le Bourget herausgcfahren war, große Begeisterung ausgelöst. Gliickwimfchtelegramur LoolidgeS au Lindbergh. )l Washington, 22. Mai. Präsident Coolidge an den Flieger Lindbergh ein Glückwunschtelegramm sandt, in dem es heißt: Das amerikanische Volk vereinigt sich mit mir in Freude über den glänzenden Abschluß Ihres heldenhaften Fluges. Der erste ununterbrochene Flug eines einzelnen Fliegers über den Ozean ist ein Rekord der amerikanischen Luftfahrt. Indem Sie Frankreich die Grüße des amerika nischen Volkes überbringen, übermitteln Sie ihm gleich zeitig die Versicherung unserer Bewunderung für die uner schrockenen Franzosen Nungesser und Coli, deren Kühnheit zum erstenmal daS wagte, was Ihnen gelungen ist, und bringen auch unsere andauernde Befürchtung wegen ihre- SchicksalS zum Ausdruck. und Anzeiger sLlbeblatt Mld Zltyeigerj. Da« Riesaer Tageblatt ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungm der Lmt«hauptmannschast Großenhain, de« Amt«gericht« und der Amt«anwaltschaft beim Amt»gericht Riesa, de« Rate« der Stadt Riesch de« Finanzamt« Riesa und de« Hauptzollamt« Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Ne Must «s sti HM Niglch. js Paris. Der amerikanische Flieger Liudbergh ist am Gouuabeud abeud 10,22 Uhr ans dem Pariser Flugplatz Le Bourget «ach einer Fahrt von 88 Stunde» 27 Minute« glatt gelandet. Das Flugzeug LiudberghS wurde i« Europa zu erst a» der Südweftklifte Irlands um 5,20 Uhr nachmittags i« Smerwick Harbour gesichtet. Um 8,30 Uhr wurde es »o» Cherbourg aus gemeldet. Liudbergh iiberslog da«« Bayeux tu Richtung auf Paris. )l Paris, 22. Mat. lieber di« Landung des amerika nischen Flieger- Lindbergh auf dem Flugplatz Le Bourget waren Einzelheiten erst in den Morgenstunden zu erfahren, weil die Menge jeden Verkehr zwischen dem Flugplatz und Paris lahmgclegt hatte. Ein ohrenbetäubender Lärm der Tausende von Automobilen wurde vernommen, da die Volksmenge wie eine Mauer stand und ihnen den Weg versperrte. Telegraphenstangen wurden umgerissen, so daß auch die Leitungen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Nach» dem Paris Matinal sollen verschiedene Auto- in Flamme» aufgegangen und mehrere Opfer an Menschenleben zu be klagen sein. Die Agentur HavaS gibt >n ihrer 6 Uhr-Morgenausgabe nachträglich folgende Schilderung über die Landung Lind- berghs: Im Augenblick der Landung durchbrach di« auf 100 000 Personen geschätzte Menge die Polizeikette und suchte nach dem Teil des Flugplatzes zu gelang«», wo daS Flugzeug niedcrgcgangen war. Lindbergh wurR aus dem Flugzeug gehoben und, während man ihm eine nngeheure Ovation bereitete, im Triumph in eines der Verwaltungs gebäude getragen. Lindbergh erklärte, er habe den Wunsch, der Mutter des vermißten französischen OzeanfliegerS Nun gesser einen Besuch abzustatten. Trotzdem die Menge un gestüm verlangte, Lindbergh solle sich ans dem Balkon zeigen, geschah das nicht. Der amerikanische Botschafter Myron D. Herrick erschien, um die Menge zu beruhigen. Lindbergh wär übermüdet, und ein auf dem Flugplatz zu seinem Empfang erschienener amerikanischer Arzt brachte ihn unbeobachtet in einem Auto nach Paris, wo er am Grabe des Unbekannten Soldaten vorbeifuhr und dort einige Minuten verweilte. Kri«gsminister Painlevs hatte, sobald die Nachricht von der Ankunft LindberghS bekannt geworden war, diesem durch seinen Kabinettschcf seine Glückwünsche zu dem Gelingen des Fluges Newyork—Paris auSsprechen kaffen. Lindbergh empfing in der amerikanischen Botschaft zwischen 2 und 3 Uhr nachts einige amerikanische Journa listen. Nach dem Newyork Herald brachte Lindbergh sein« Ver wunderung darüber zum Ausdruck, datz eS ihm gelungen ist, in so kurzer Zeit den Ozean zu überfliegen. Er hätte noch 800 öder 1000 Meilen weiter fliegen können. Während des Fluge- habe er über Neuschottland und Neufundland besseres Wetter gehabt, als es das Wetterbüro vorausgesagt hatte. Ueber dem Ozean sei er jedoch in «inen Nebel ge raten, den er durch Tiefer- oder Höherfliegen nicht ver meiden konnte. Daraufhin sei er 1000 Meilen durch dichten Nebel geflogen. Im übrigen habe er ost die Höhe gewech selt. Bisweilen sei er in 10 Fuß Höhe über dem Meeres spiegel geflogen, und dann habe er sich wieder in einer Höhe von 10 000 Fuß gehalten. Ein einziges Mal habe er in der Nacht die Lichter eines Schiffes aus hoher See gesichtet. Am Tage habe er kein Schiff bemerkt. Nach -er Chicago Tribüne waren die ersten Worte Lindbergs bei seiner Landung: Di» ich hier? Ist das wirk- lich Pari-? Die drei Weltwirtschastsierichte angenommen. )l Genf, 22. Mai. Di« Weltwirtschaftskonferenz hat gestern nachmittag di« Berichte «ud Entschließungen der drei Hauptausschüfse für Handel, Industrie «ud Land- Wirtschaft tu getrennter Abstimmung genehmigt. Die Abstimmung, an der nur die Delegierten, nicht aber di« Sachverständigen tetlnebmen konnten, vollzog sich durch Er beben von den Sitzen. DaS Ergebnis wurde jedesmal mit lebhaftem Beifall begrüßt. Die vier fowjetrussischen Dele gierten stimmten gegen all« drei Berichte. Bei der Ab stimmung über den Bericht des JnduftrieauSichuffe« ent- hielten sich die Vertreter der französischen, belgischen und tsch «cho-slowakischen Gewerkschaften, Joubaux, Mertens und Tayerle, der Stimm« wegen der darin enthaltenen Ent schließung über die Kartelljrage. Der amerikanische Dele gierte Robinson, der vor der Abstimmung erklärt batte, datz er sich bei der Entschließung über die Kartellfrage der stimme enthalten werde, stimmte für den Bericht des JnduftrieauSschusseS als Ganzes. Die nächste Vollsitzung war auf Montag vormittags 10 Uhr angrfetzt. Er ist noch ein« Griamtabstimmung über die nunmehr genehmigten Arbeiten der drei HauptauSschüss« vorgesehen. Ak NiM-mM KkltlttM. In de« letzten Tagen bat der Konflikt zwischen London uud Moskau sich in einer Weise zugestriht, daß man beut« wohl kaum noch auf «ine gütige Beilegung de« Arcos- Zwischenfalles boffen kann. Die englische Presse betont immer offener und rücksichtsloser die Notwendigkeit eine« wirtschaftlichen und diplomatischen Bruche« mit Rußland. Verschiedene konservative englische Blätter glauben bereit« zu wissen, daß am Dienstag der russisch« Geschäftsträger in London seine Pässe erhalten wird. Auch in Moskau icheint man mit dem kommenden Bruch zu rechnen. Wird doch bekannt, daß di« russisch« Regierung abermals ihre Geld- deoositen au« der Londoner Tito zurückgezogen, «in« Vor- stchtSmaßnabme, di« darauf schließen läßt, wie ernst man in Moskau di« Lage bewertet. Wenn man auch beut« schon mit ziemlicher Bestimmtheit mit einem völligen Bruch »wischen Rußland und England zu rechnen bat, so weiß man doch noch nicht, von welcher Seit« aus dieser letzt« Schritt unternommen werden wird. Wenn auch in Moskau sehr starke Tendenzen sich bemerkbar machen, die sür den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Groß-Britannien und für eine Abberufung der Sowjet- Delegierten von der WeltwirtschaftSkonierenz eintreten, so scheint doch die ruhigere Stimmung die Oberband zu haben. Bertreten doch gerade die Kreis« um Stalin die Ansicht, daß Moskau vor weiteren Schritten erst einmal die Antwort au« London abwarten müsse. Diese Haltung der Sowjet- Regierung wäre an und für. sich nicht unklug, denn sie würde unbedingt die Verantwortung für das, was kommen wird, London zuschieben. Im Foreign Oiste« ist man zwar von der Notwendigkeit des Abbruches überzeugt. Jmmerbin befindet man sich in einer gewissen Verlegenbeit darüber, welche Motivierung der Kündigung de» englisch-russischen Handelsabkommens untergeschoben werden soll. Anscheinend haben die Durch suchungen in den Räumen der AreoS doch nicht ein genügen de« Belastungsmaterial herbeigeschafft, auf Grund dessen er möglich wäre, die diplomatischen Beziehungen zu Sowjet- Rußland abzubrechen. Dies geht besonders aus einer Aus lassung der .Morning Poft" hervor, die selbstverständlich den Abbruch der Beziehungen mit Rußland verlangt, was, wie höchst kennzeichnend das Blatt hinzufügt, .auch dann gerechtfertigt wäre, wenn die Arcos-Gesellschaft und di« russische Handelsvertretung in London als ganz harmlose Inst tute befunden worden seien". DaS deutet »um minde ste» darauf bin, daß die Gründe, die die englische Regierung zur Durchsuchung der Arcos veranlaßten, und das Ergebnis der Durchsuchung selbst weniger die Ursachen der englischen Mißstimmung gegen Rußland sind, al» mehr di« Erkenntnis der Schäden, die England durch seinen Konkurrenzkampf mit Rußland entstanden sind. Man findet diese Beurteilung der Lage im übrigen in anderen englischen Zeitungen noch klarer ausgedrückt. So gibt der.Daily Expreß" ganz offen zu, daß die England-feindliche Agitation Rußlands keines» wegS di« Folge des Bolschewismus sei, da sie mit der gleichen Schärfe seit der RegierungSzeit der Kaiserin Katharina sortbeftanden hätte. Diese Bewertung der Affäre in London erhärtet zum mindesten die Tatsache, daß der zur Zeit akut« englisch-russische Konflikt keineswegs aus der Gegensätzlich, keit Englands zum bolschewistisch,» Regime entstand, sondern lediglich aus den Händen des bereit» seit Jahrzehnten währenden englisch - russischen Konkurrenzkampfes. Also immerhin aus Streitigkeiten, an denen Europa selbst nicht unmittelbar interessiert ist. DaS ist eine Erkenntnis, die die düstere rnssisch-englische Wetterwolke über Europa doppelt gefahrdrohend erscheinen läßt. IIS. Montag, SS. Mai 1SS7, abentzS. 8«. Jahr«. « Riesaer Tageblatt nschettlt jeden Ta, abend» '/,« vhr mit Aulnahm, der Son», und Festtage. Vezu^Nret», gegen vorauezahlun-, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig durch Dost oder ich Baten. Für den Fall de« Eintreten» von ProdurttanSverteuerungen, Erhöhung«, der Löhn« und Materialienpreis, behalten wir un» da» Nicht der Preilerhöhung und Nachsorderung vor. Au»«,««» bi» Rmuuwr de» Ausgabetag«« sind bi» 9 vhr vormittag» aufzuaeben uno tm voran« zu bezahlen; «in« Gewähr für da« Erschein«« an bestimmt«« Lag«« und Plötz«« wird nicht übernommen. Grundprei» für SS mm breit«, » mm hoh« Grundschrist-Zeil, (6 Gilb«») Ai Sold-Pfennig«; di« -9 mm breit« Neklamizeil, 10V Gold-Psennig« sträubender und tab«llarisch«r Satz SO'/, Ausschlag. F«st« Tarif«, »tlltat« Rabatt «rlischt, wenn d«r v«trag o«rföllt, durch Klag« «ingrzogen w«rd«n muß »d«r d«r Auftragg«b«r in Kontur« gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Niria. Achttägig« llnterhaltung»b«ilag« mäbler au d«r Elbr". — Im Fall« höh«r«r Gewalt — Kri«g od«r sonstig« irg<ndn>«lch«r Störung«» d«» v«tri«b«» d« Druckerei, o«r Lieferanten «d«r d«r Besörderung-einrichtungen — hat d« Bezieher M» Anspruch auf Li»f«rung ad« Nachlieferung d« Zeitung ad« auf Rückzahlung d«» Bezug»pi«ise«. Rotation»druck und Verlag: Langer t Winterlich, Niesa. GeschistSsteäe: Geethestratz« öS. »«antwortlich für Redaktion: Heinrich Uhleman«, Niesa; für Anwiaenteil: Wildel« Dtttrich. Nies«.
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