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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192706037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-06
- Tag1927-06-03
- Monat1927-06
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1927
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f" " " -> , - - -- .— Riesaer G Tageblatt Ilhtd AttsVl^^k lElbeblM Wü AryÄjer). v°ftfchE«M« Aegetzlatt W«s» Dr*<d«n 158<t. A«i«f «r. M Da» Wesck« Dogeblatt ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der LmtOtzanptmannschast »trokass« Paftf^h vr. 9L Großenhain, de« Amtsgericht« und der Amt-anwaltfchast beim Amtsgericht Riesa, de« Rate« der Stadt Riesq, - W,s, Kr. 5L de« Finanzamt« Riesa vnd de« Hauptsollamt« Meißen behördlicherseits bestimmt« Blatt. I« 188. Areite«. S. Juni 1927, »brndS. 8V. Zehr«. dmch Bet«. Für den Fall de« Etntretm« mm -»dukWaSoeneuerungm. Erhöhmg»« d« Löhne und Materieltenpreis» behalten wir uns da« «echt der Pr»i«erhöhuna und Nachfordenmg vor. »azeta« ftz, di» Aunnn« de« Anlgabetaae« find bi» 9 Uhr vonnittag» «u^ueeben und i« voran» zu bezahlen; »ine LewShr für da« Erscheinen au bestimmte« Ta,«, und Plötzen wird nicht übernemmen. «rundprei» für di» 99 w» breit», 9 ww hoh« Lrundschrist.Z«u» t« Silben) 9t Eold-Pfennig«; di« 89 «w breite ReNamezetl» 10» Eold-Pfennt,« zeitraubend« und tabellarisch« Satz b»'/. Aufschlag. Fest« Tarif«, vewtlliot« Rabatt «lischt, wenn d« Betrag verfällt, durch Mag» «ingezoa«, ««den muh ad« der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«- und Erfüllung«««: Rie-a. Achttägige tlnterhaltung«b»ilag« .Erzähl« an d« Elb»'. — Im Fall« höher« Gewalt — Krieg oder sonstig« irgendwelcher Störungen de« Betriebe« d« Truck««, d« Lieferanten oder d« Beförderung«einrichtung»n — hat der Bezieh« «ui» Anspruch aus Lieferung ,d« R«uhN»s«ims d« -»itung »d« auf Rückzahlung de« Bezugipretse«. Rotationtzdruck und Berlaa: Lang,» t Winterlich, Ries» Geschäft« stell: Gaettz«stratz« 99 »«anttooetitch für Redaktton: Heinrich Ubl«man». Ries«: für AneetaenttU: Vtlv«l« Dtttrich, Ries«. Tie Frage -es Weltloearnos. Sin Schlag gegen de« Bolschewismus s au. Anläßlich des amerikanischen Gefallenengedenktage» hat der bekannte amerikanische Professor James Shotwell einen von ihm auSgearbeiteten Entwurf veröffentlicht, der sich für ein Weltlocarno «insetzt. Zu einem derartigen Ab kommen sollten sich die Vereinigten Staaten von Nord amerika, England, Frankreich, Italien, Japan und auch Deutschland entschließen. Der Entwurf enthält einen Schieb», und GicherheitSvertraa Mr Abwehr von Angriffs kriegen. Wie zu erwarten war, hat der Vorschlag des ame rikanischen Professors in der Weltpresse großen Widerhall gefunden und man will darin einen Versuch zur Verwirklichung des Weltfrieden» fehen. Ausfallenderweise wirb jetzt ge meldet, daß di« politischen Kreise Washington» die Frage eine» derartigen Abkommens ernstlich erwägen. Bezeich nend ist aber, daß im Nahmen eines derartigen Vertrage» di« schiedsgerichtliche Behandlung innerer amerikanischer Problem« von Washington abgelehnt wird. In den politischen Kreisen legt man sich jetzt di« Frage vor, welchen Zweck der Abschluß eines Weltlocarnos haben solle, nachdem die europäische Locarnopolitik nicht den Zweck erreicht hat, den man sich nach der bekannte« Konferenz von Locarno und den Abmachungen von Locarno zwischen Deutschland und den Westmächten und auch Polens ver sprochen hatte. Man wird nicht fehlgehen in der Annahme, daß hinter dem Entwurf des Professors Shotwell maß gebende Kreise der Regierungen von Stzashington, London und Paris stehen. Es sei nur darauf hingewiesen, daß die amerikanischen Schicdsverträge mit Frankreich, England und Japan im nächsten Jahre ablausen. Der Gedanke eines Weltlocarnos hat nun sicherlich ge wiße Hintergründe. Verfolgt inan setzt die Londoner und Pariser Preise, so muß man feststellcn, daß man dort ein« derartige Abmachung zwischen den Vereinigten Staaten, Deutschland, Frankreich. England und Japan nur ans dem Grunde begrüßt, weil sic sich lediglich gegen den Bolschewis mus richten soll, also vor allem gegen die Moskauer Re gierung. Wie erst dieser Tage der Reichsaußenminister Dr. Stresemann in einer Rede in Stuttgart betont hat, sei Deutschland dazu berufen, die Brücke zu bilden zwischen Rußland und dem übrigen Europa. Das beißt also, die deutsche Außenpolitik sieht ihre vornehmste Aufgabe darin, die Kluft zwischen Sowjetrußland und den großen Mächten nicht zu vertiefen, sondern einem Ausgleich näher zu brin gen. Für Deutschland ist also, wenn man den Hinterge danken eines Weltlocarnos in Betracht zieht, der Beitritt ' zu einem Schieds- und Sicherheitsvertrag zwischen Amerika, England, Frankreich, Japan und Italien abznlehnen. In den politischen Kreisen erwartet man, daß diese Angelegen heit gleichfalls zum Gegenstand einer Aussprache zwischen Dr. Stresemann und dem russischen Volkskommissar für Auswärtiges, Tschitscherin, anläßlich seines Aufenthalts in der Reichshauptstadt gemacht werden wird. Für die deutsch« Aussenpolitik liegt naturgemäß keine Veranlassung vor, diese Frage anzuschneiden, jedoch wird Tschitscherin ver suchen bei seiner Besprechung mit dem Reichsautzenminister den Gedanken eines Weltlocarnos aufMgreifen und die Haltung der deutschen Autzenpolitik dazu zu hören. Nicht nur mit Tschitscherin wird Dr. Stresemann dieses Problem erörtern, sondern auch mit Briand und Chamberlain. Es ist sicher, daß der französische und der britische Außenminister der Junitagung des Völkerbundes beiwohnen werden, und «u» welchem Grunde, ist unschwer zu erraten. Besuch AmeryS in Paris. )s Pari». Der englisch« Staatssekretär für Kolonie», Amerp, ist in Begleitung seiner beiden Unterstaatssekretäre und zahlreicher Hohen Beamten des englischen Kolonial amtes sowie vieler Mitglieder der gegenwärtig in London tagenden Kolonialkonferenz gestern hier eingetroffen. Zu Ehren der Londoner Gäste gab die französische Kolonial gesellschaft ein Essen, an dem Ministerpräsident Poincars, Außenminister Briand und der Kolonialmtntster Perrier, der englische Botschafter Lord Crewe sowie zahlreiche Parla mentarier und Kolonialpolitiker teilnahmen. PoiucarS sprach von dem Pakt ewiger Freundschaft, den die Kolonialtruppen Englands und Frankreichs auf franzö sischem Boden im Kampfe für eine gemeinsam« Sache mit ihrem Blut besiegelt hätten. Der Empfang, den England dem französischen Präsidenten Doumergue bereitet hab«, hat, so erklärt« Poincarö, bewiesen, daß niemals zwischen Len beiden Nationen größeres gegenseitiges Vertrauen und wah rere Zuneigung bestanden hat als heute. Dieses Einver nehmen wirb man morgen wie gestern auf kolonialem Ge biete wie auf allen anderen Gebieten zu nützen verstehen. Staatssekretär Amern betonte gleichfalls die Notwendig keit und den Willen zu gemeinsamer Zusammenarbeit. Dieser Wunsch erstreckt sich, so sagte Amery, auf die ganze Linie der vielfachen und engen Beziehungen zwischen Frankreich und England. Diese englisch-französische Zusammenarbeit ist die natürliche und unauslöschliche Folg« der Geschichte und der Probleme, die beide Nationen in Zukunft erwarten. vorftaudsfitzuAg der De«tfch«ationaleu. )( Berlin. Der Partrivorstaud Ver Deutschnatioualrn BolkSpartet beschäftigt« fick» aeftern mit der politische» Lao« und d«n in der nächsten Sitzungsperiode zu «rlediaenhe» gesetzgeberischen Arbeiten de« Reichstages und de» preußischen Landtages, wobei sichEinftimnttgkeit dar Grundauffttzfiung der Mitglieder -s« vukikivpkfiiindksf AGKd» M WelWMwW III Wei Meiinl. R««rltt »er b«r,-rl>che» Minister. Die Verhandlungen der Parteien. Am Donnerstagvormittag sande« i« Dresdner Stände, Hans z«nächst di« anaekündigte« Sitz««»«» der Fraktion«, statt. Daraufhin trat eine interfraktionelle Sitz«»« znsanime«, an die sich gegen 2 Uhr wieder Fraktionsbesprechangen «nd an diese eine zweit« interfraktionelle Sitzung anschloß. I« letzterer wnrbe dann solgendcs Ergebnis der Verhandlungen bekanntgegeben: Da in de« Verhandlungen der Fraktionen Lee Koalitiousparteieu mit der Deutschnationale« BvlkSpar, tei die Forderungen der letztere« für die Umbildnng der sächsische« Regierung über die Abmachungen vom 11. Ja«. hinauSgingeu «nd ein« Einigung nicht erzielt werde« konnte, habe« die Fraktion«« der Dentsche« Bvlkspartei, der Wirtschaftspartei «nd der Deutschdemokratische« Partei ihre Minister ersucht, ihre Aemter dem Minister präsident«« zur Berfüg««g z« stelle«. * Nt Wnuilgen -er DtuWMnckn. Wie der den Dentschnationalen nahestehende Sächsische Zeitungsdienst berichtet, lauteten die Forderungen der Dentschnationalen: Abba« der Ministers«« oo« siebe« ans fünf; «nd davon das Ministerium des Innern a« de« Ver trauensmann der Deutschnatioualen. Sei -er Abba« nicht zu erreich«», sollten also mehr Ministerien bleibe«, so müsse die Partei zwei Ministerien verlangen, sei aber bereit, diese jederzeit in ein Ministern«, zusammeuzulegen. Die Äoalitiousvarteie« hielten zwei Miniftersitze mtter siebe« für die Deutschnationalen nicht für diSkntierbar. Die Frage der Verringerung der Ministerien wollten sie vertagt haben, bis das von den Dentschnationalen geforderte Gutachten des Rechnungshofes über die Vereinfachung der Verwaltung vorliege. Ter Standpunkt der deutschnationalen Vertreter ist nach unsere» Informationen folgender: Man müsse die Frage so ansehen, wie wenn am 11. Jan. dieses Jahres eine Regierungsbildung unter gleichberechtig ter Mitwirkung der Deutschnationalen stattgefunden hätte. Waren sieben Ministerien durch sünf Parteien zu besehen, so konnte man nach dem Standpunkt des Wahlergebnisses nur zu dem Ergebnis kommen, daß jede Partei einen und die beiden stärksten Parteien zwei Sitze erhielten. Hätte man sich auf fünf Ministerien geeinigt, so hätte jede Partei mit Zu- sttmmung der Dcutschnationalen einen Minister bekommen, obwohl diese Partei dreimal stärker ist als zum Beispiel die Demokraten oder die Altsozialisten. Jede andere Lösung bedeute eine verschiedene Bewertung der hinter den Abgeord neten stehenden Wähler. Würben sich die Dentschnationalen, wie man ihnen uahezulege« versuchte, damit begnügt habe«, mit einem Ministersitz vorlieb z« nehmen, «ährend eine schwächere Partei deren zwei behielt, so hätte sie dnlden müssen, daß man ihren Wählern und Vertrauensmännern geringeren Wert und geringere Bedeut««« zngemeffea «nd nachgesagt hätte. Wenn wir in Sachsen Ruhe und Ordnung haben wollen, so mutz die Regierung nach dem obersten Ge sichtspunkt der Gerechtigkeit geführt werden. Damit muß man aber bet der Regierungsbildung beginnen und jeder Partei den Einfluß einräumen, auf den sie als die Vertre terin ihrer Wähler im Lande Anspruch erheben muß. Zu der offenen Krise in Sachsen schreiben die „Dr. Nachr": „Die Erwartung, daß die über den 1. Juni hinaus fortgesetzten interfraktionellen Verhandlungen noch zu einem positiven Ergebnis führen würden, hat sich also nicht bestätigt. Die Beratungen sind gescheitert, aus Gründen, die nach dem klar darqelegten, durchaus der Gerechtigkeit und Billigkeit, sowie dem demokratischen Prinzip entsprechenden Standpunkt der Deutschnationalen vorläufig in Dunkel gehüllt sind. Die Lage ist nun so, daß nach der Zurückziehung der der Deutschen Volks partei, der Wirtschastspartei und der Demokratischen Par tei angehörigen Minister aus der Regierung im Rumpf« kabinett übrig bleibt, den, nur noch die beiden Altsozialisten^ der Ministerpräsident Heidt und der Arbeitsminister Elsner, angehören. Man wird sich erinnern, daß im Lause der Erörterungen, die sich an den Vorstoß eines demokrati schen Blattes gegen die Einhaltung der den Deutt'chnatio- nalen für den 1. Juni gegebenen Zusagen knüpften, von demokratischer Seile daraus hin gewiesen wurde, daß die Altsozialisten ja die Abmachung nicht unterzeichnet hätten, und datz deshalb für den Fall einer Regierungskrise der Ministerpräsident Heldt im Amte bleiben und von sich aus eine Neubildung des Kabinetts versuchen könne. Es purste anzunehmen sein, datz Herr Heldt tatsächlich einen sol chen Versuch machen wird. Ob aber Vie Dcutschnationalen bereit sein werden, nach den gemachten Erfahrungen oiese Bemühungen auf der bisherigen .Koalitionsgrundlage zu unterstützen, muß doch mehr als fraglich erscheinen. Ebenso wenig Aussicht aus Erfolg besteht für die von den Demo-, traten getragenen Bestrebungen zur Verwirklichung der Großen Koalition. Dann aber bleibt nur die Ge'aintdemis- sion der Regierung übrrg und bannt würde die Möglich-, keil einer Laudtaasauflösung wieder in bedrohliche Nähe rücken.*' LSrrver und BesoldnngSordmmg. tsd. Dresden. Die sächsische Regierung hat sich ent schlossen, die Reaierunae» der übrigen Länder »n einer Konferenz nach Dresden einzuladen, auf der die künftige Regelung der BesoldnngSordnuag der Länderbeamten ermöglicht werden soll. Bekanntlich werden auch die Besoldungsordnungen der Länder neu geregelt werden müssen, wenn die jetzt im Reiche geplante Neuregelung durchgeführt ist. Die Konferenz soll das einheitliche Bor gehen der Länder in dieser Frag« gewährleisten. Wie wir von zuständiger Teile hören, entspricht die Nachricht von eener angeblichen Kon ferenz der Länderzur Frage derBeioldungs- regelung in Dresden nicht den Tat lach en. Es kaicdekr sich hier vielmehr lediglich um eine bereits einige Zeit, zurückliegende Anregung des Innenministeriums, Sachsen möge die Initiative in der Besol dungsfrage ergreifen und die zuständigen Be- foldungsresercnten der Ministerien der einzelnen Länder zu einer Aussprache nach Dresden einladen. Der Reichsrat nahm in feiner Donnerstagsitzung Kenntnis von der Au«. sübrungSverordnung zum Gesetz über di« Lobnftattstik und von Bestimmungen zur Durchführung der Wertermittlung und de« Verfahrens bet der Erbschaftssteuer für solche Erwerbe, bei denen die Steuerschuld im Kalenderjahr 1S27 entsteht. Der Reichsrat erklärte sich weiter einverstanden mit Satzungsänderungen der Deutschen Grundkrebitbaak in Gotha, oer Bereinsbank in Nürnberg und der BereinSbank in München. Eine Verordnung über veterinarpolizeiliche Behandlung des auf dem Seeweg zur Einfuhr gelangenden Schlachtviehes nebst Grundsätzen für die Einrichtung und den Betrieb von See-Grenzschlachthäusern für ausländisches Schlachtvieh wurde auf Antrag Bayerns an die Ausschüsse »urückoerwiesen. Ebenso ging an die zuständigen Ausschüsse der vom Reichskabinett vorgelegte Gesetzentwurf über den endgültigen Reichswirtschaftsrat mit dem AuSführungSgesetz. BW W kliik Wk IllM vdz. Berlin. Wie die B. Z. meldet, ist man im Zen trum, dessen Parteivorstand heute Freitag zusammentrete» wird, über den rücksichtslosen Kampf, den Reichskanzler a. D. Dr. Wirth gegen die Regierung im Reiche «nd damit auch gegen die offiziell« Politik des Zentrums führt, -war sehr ungehalten, möchte aber keinesfalls diese Spannung sich so weit auswtrken lassen, daß etwa dadurch eine Aenderung der Regierungskoalition in Preußen hcrbeigesührt werden würbe. Die Parteileitung soll desl-alb beabsichtigen, in der Vorstandssitzung mit einer politischen Kundgebung sich an die Ocsfentlichkcit zu wenden, in der die offizielle Partei politik in dem Sinne verteidigt werden soll, daß sie keinerlei A-wrtche» von dem Programm und den Zielen LeH Zen ¬ trums bedeutet und datz deshalb die Borwürfe Dr. Wirth» nicht gerechtfertigt seien. Die Sonderstelluua Wirths soll in der Snudgebnua ausdrücklich bedauert vnd auch seft» gestellt werde«, daß di» Rebe« Dr. Births, insbesondere die Königsberger, nicht im Sinne der ZeutruwSpolitik liege«. Im übrigen will mau noch einmal auf die wesent lichen Leitsätze Hinweisen, die das Zentrum bei der letzten Regierungsbildung im Reiche ausgestellt hat. Tiefe Kund gebung des Parteivorstandes wird von Dr. Marx als Partei vorsitzenden unterzeichnet werden. Sie ist einmal als Kund gebung an die Wählerschaft, darüber hinaus aber als öffent liche Rüge für Dr. Wirth gedacht. Die endgültig« Regelung des Wirth-Konfliktes soll dem Reichsausschub der Zentrums partei überlassen bleiben, über dessen Einberufung sich der Zentrumsvorstand schlüssig zu machen bat. b»We LctMMWe tis IM vdz. Berlin. Wie das BT. meldet, sind di« Verhand lungen »wischen den einzelnen, an zollpolittschen Fragen interessierten NeicbSministerien und den in Frag« kommen den Jntereffentengruppen soweit gediehen, daß das Reichs, kabinett sich aller Voraussicht nach unmittelbar nach Pfing sten mit den Vorschlägen des ReichSernährungSminifter« befassen wird. Diese Vorschläge sollen im großen und ganzen auf eine Beibehaltung der bisherigen Zollerleichte rungen für Lebensmittel bi« zum 31. Juli 1SS0 hinau«- lausen. ES ist möglich, daß ein« Erhöhung de« Einfuhr- zolle» auf Kartoffeln in Vorschlag gebracht wird. Nachdem das ReichSkabinett sich mit diesen Zollfragen beschäftig haben wird, muß noch der ReichSrat Stellung nehmen, sodaß diese Angelegenheit wohl kaum vor dem 1. Juli im Reich«, tag zur Sprach« kommen wird. Die bisher gültig« Regelung läuft am 81. Juli 1SS7 ab. An zuständiger Stell« »ar eine Bestätigung der Nachricht über die Verlängerung d«g ZollprovisoriuaE bi« 1S»0 bitt« nicht W ««btti«.
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