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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192706109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-06
- Tag1927-06-10
- Monat1927-06
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1927
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Riesaer O Tageblatt und «kldedlaü «md Äu-ttger). Dr.Sden 15»L «r. M», Da» Mesa« Tageblatt ist da« zur BervfsmMchung der amtlich« vekamttmachong« der AnttShauptmannschast Sttokass« Voftfach Nr. «L Großenhatn, de« Amtsgericht« und der LmtSamvaltschaft beim Amtsgericht Riesa, de« Rate« der Stadt Ries«. Mesa Str. LL de« Mnanzomt« Riesa und de« Hauptzollamt« Meitze» behördlicherseits bestimmt« Blatt. 18». streitest, 1». Jimi 1SS7, «be»»S. 8V.J«hrg. Da« Ni^a« Laeeblott ersHrtal srde» Tee abend« '/,» vhr «ttt »«»«ahm, d« «en» und Festtag». Brz«is»ret«. g»gen Vorau«,ahluna, für einen Neonat 2 Mark 25 Pfennig duriH Post oder dn»ch kedm. Für d« Fall de« Eintreten« von ProduktimwmrttuemnHM, Erhöhungen d« Löhn» und Matertaltenpreis, b«balte» »lr un» da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. vutriaru füdi« Nunnn« de« VluSgabetage« sind bi« » Uhr vormittag« auf»««»« und 1« vorau« u, befehlen; ein« «ewähr für da» Erscheinen an bestimmt«, Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpr«» für di« >» «w breit«, 8 Mw hohe Srundschrtst-ZM l« Silbe») »ö Sold-Pfennig«; di« Stz mm breit« Rtklamezeil« löö Golb-Pfennig« ,«ttraub«nder und taKllarischer Satz 50'/^ Aufschlag. Fest« Tarif«. Bewilligt« Rabatt «ritscht, wenn d«r Betrag »«rfällt, durch »lag« «tngqoa«, «erden muh oder der Auftrag,«b«r in stonkur« gerät. Zahlung«- und Erfüllung»»««: Rie a. Achttägig« llnterhalttmg«b«,lage .Eriäbl« an der Elb«". — Im Fall« höher« Gewalt — Krieg ad« sonstig« irgendwrlch« Störungen de« v«tti»b«« d« Druckerei, o« Lieferanten od« d« Beförderungreinrichtungen — hat d« Bezieher Ittäm Ansuruch auf Lieferung ad« Nachltrsanm, d« Zeitung »der auf Rückzahlung de« Bezug«preise«. Rotati»»«druck und B«lag: Langer b Winterlich, Nirs». Geschift«stele: Gaetheftratz« -tz veranttaLlltchMr «edaktio»: »etnrtth Ubleman». Riesa: für »mutaenteil: Silbelm Ltttri». Riesa. M M» Wen; ui sie MA Wmg. WIM Al MWMMMW. Die am kommende» Montag offiziell beginnende Juni- lagmrg de« BülkerbundSrates wird für Deutschland eine Reihe außerordentlich wichtiger Fragen zur Erörterung bringen. Bei einer kritischen Beurteilung dieser Diskus sionen muß aber mit großer Genauigkeit unterschieden werben -wischen den Fragen, di« diesmal in Genf offiziell vor» BSlkerbundsrat besprochen werden sollen, und anderen Fragen, die in mehr oder weniger private» Besprechungen der Außenminister erörtert werden sollen. Was die erste Kategorie anlangt, so handelt eS sich diesmal bei den Beratungen des BölkerbundSrateS bekannt lich» in erster Linie um die Entgegennahme einer von der Reichsregierung an den Völkerbund weitergeleitete» Be schwerde der Memellandes über die fortdauernden Gewalt maßnahmen und Vertragsbrüche der litauischen Regierung. Entgegen de« anfänglichen Versuchen der Regierung in Kowno, eine Absetzung dieses memelländischen Antrages von der Tagesordnung dieser Ratssitzung zu erreichen, hat sich fetzt, wie verlautet, der litauische Ministerpräsident Wok- demaraS selbst entschlossen, nach Genf zu fahren und de» litauische» Standpunkt in dieser Streitfrage darzulegeu. Dieser Entschluß Les litauische« Ministerpräsidenten läßt am besten erkennen, welch« außerordentliche Bedeutung man in Kowno dieser memellänbischen Beschwerde beimißt. In der Tat wären schon setzt hinreichend Gründe vor handen. um eine energische Maßnahme deS Völkerbundes Litauen gegenüber zu rechtfertigen. Allerdings wird man deutscherseits betreffs der bevorsteheuden Beschlüsse des BölkerbundSrateS in dieser Angelegenheit keine allzu kühnen Erwartungen hegen dürfen. Zumal da ja gerade in letzter Zeit die englische Diplomatie in Kowno eine lebhafte Tätigkeit entfaltet bat mit dem Ziele, Litauen zusammen mit Polen in die englische Antt-Sowset-Front einzuspannen. Man wird füglich erwarten müssen, baß vow englischer Seite die Behandlung der memellänbischen Beschwerde in einer Form erfolgen wird, die Litauen möglichst wenig berührt. Da für die französische Einstellung zu der Memelfrag« ab«r natürlich in erster Linie die polnischen Wünsche maßgebend sein dürften, diese aber selbstverständlich dahin gehen, in Litauen, was die Entdeutschungsmaßnahmen anlangt, einen Helfershelfer zu finden, so ist leider zu erwarten, daß Deutschland bei Behandlung der Memelland-Beschwerde in Genf ziemlich isoliert dastehen wird. Man wird sich über den Ernst dieser Situation auch nicht hinwegtäuschen lasten dürfen, wenn der BSlkerbundsrat, wie eS durchaus wahr scheinlich scheint, die Beschwerde des MemellandeS an eine Ilntersuchungskommisston überweift. Gerade eine solche dilatorische Behandlung, di« ja leider den Gepflogenheiten des Völkerbundes entspricht, würde am allerwenigsten den deutschen Interessen entsprechen. Angesichts dieser wenig aussichtsreichen Situation wird man von der Reichsregierung und ihrem Vertreter in Genf, dem Retchsaußenminister, diesmal in ganz besonderem Matze Energie und Festigkeit verlange« müssen, zumal da eS sich bei der Memelfrage um eine ganz grundsätzlich« An gelegenheit handelt, die daS gesamte Deutschtum auherhalv der Reichsgrenzen angeht, und bei der unter allen Umstän den vermieden werden muh, einen Präzedenzfall zu schaffen, der dann vielleicht anderen Staaten Anlaß gibt zu einer verschärften Unterdrückungspolitik gegenüber den in ihren Staaten lebenden deutschen Minderheiten. Neben dieser wichtigen Memelfrage werben diesmal in Genf auch eine Reihe luftpolitischer Fragen behandelt wer den. die nach den soeben glücklich beendeten Ozeanflügen in der Öffentlichkeit stärkerem Interesse begegnen dürften. Auch hier drohen Deutschland Gefahren, die um so ernster sind, als sie nur wenigen Eingeweihten bekannt find. Seit einiger Zett find nämlich gewiss« französische Kreise am Werke, gewissermaßen als Ersatz für die erst vor kurzem in Fortfall gekommenen Begriffsbestimmungen für die beutsche Luftfahrt, der Entwicklung der deutschen Flugtechnik und des deutschen Luftverkehrs neu« Hemmungen und Hindernisse zu bereiten. ES wäre verfrüht, schon jetzt über Einzelheiten zu spreche». Ebenso notwendig ist eS aber, baß gerade bet Erörterung dieser Krage» Deutschland, daS ja bei Behänd, luag aller Luftfrage« durch seine geographische Lage et» nicht zu unterschätzendes Plus aufzuweise» hat, diese ihm zur Verfügung stehenden Trümpfe ohne falsch« Rücksicht nahme auSsptelt und unter allen Umständen jene neuen versuche, seine luftpolitische Entwicklung zu hemme», zu- rückweist. Bo« de« übrige» »wischen de» Außenministern zu er- örternde» Fragen stehen im Vordergründe de» Interesse» die Krage der Rheinlanbräumung und der Kontrolle der Zerstörung der deutschen Ostfestunge«. Daß bei diesen Er örterungen deutscherseits ein Optimismus nicht am Platze ist, das haben die zahlreichen Aeußerung«« englischer und be sonder» französischer Blätter und offiziöser Stellen während der letzten Zeit leider nur allzu deutlich gezeigt. Der deutsche Vorschlag, eine Kontrolle der zerstörten Festungen durch neutrale militärische Sachverständige vornehmen zu lasse», ist von der Gegenseite brüSk abgelehnt worbe». Ein neuer, offizieller deutscher Vorschlag ist, soweit bekannt ist, bisher nicht gemacht worden, so daß diese Frage völlig un geklärt zur Diskussion gelangen muß. Man wird nun selbstverständlich in Genf versuchen, Deutschland in der Kon trollfrage zu einem Nachgebeu zu veranlassen unter Hin weis auf die sonst nicht mögliche Rqumung des Rheinlandes. Man wird deutscherseits gut tun, derartigen Manöver« mit der Kaltblütigkeit zu begegnen, die «ach all de« Enttäu schungen seit Locarno und Thoirn am Platze ist. Nachdem verschiedentlich in letzter Zeit das Rheinland selbst die Auf- SMA UKSdgMlk gadimche lla^ -all js Warschau, S. Juni. In der heute vom polnischen Gesandten in Moskau dem Volkskommissar der U. S. S. R. Patek überreichten Note heißt eS: »Tief betroffen «ad empört über de» grauenhaften Mord, wünscht di« pol»ische Regierung, das ausrichtige Bedauern und di« Empörung, die dieser Mord bei ihr anSgelöft hat, noch einmal ««»-»drücke». Die polnische Regierung bedauert di« Tat etneS Wahnsinnige», der nicht der polnische« Ratio» augehört, »« so «ehr. als sie sich der ständig«, Besser»«» der politische« Bezieh nage» -wisch«« der politische« Regie, rnug n«d der Regier««» der U. S. G. R. obllkomm«, bewußt ist. Dem-usolge kau» die poluische Regier«»» eiueu Zusam menhang zwischen de» in der Rote de» Herr« Volkskom missars angeführte« Fälle» nnd der Tatsache dieses Mordes nicht anerkennen. De» Bräuche« de- internationale» Recht» entsprechend erteilt die polnische Reglern»» Surigrante» »er. ltch weitere Opfer für die Räumung de» besetzten Gebiete» bringen könne, nachdem eS sie schon doppelt und dreifach im voraus hat bezahlen müssen, ist unbedingt zu fordern, daß man in Berlin nicht päpstlicher ist al» der Papst und neue Opfer bringt für angebliche Gegenleistungen, die letzten .Endes doch imaginär bleiben. Es kommt hinzu, daß die Zeit bei der Frag« der Rheinlanbräumung Deutschlands bester Bundesgenosse ist, daß jeder Tag daS Pfand de» be setzten Gebietes immer mehr entwertet, da ja heut« bereit» die Sälfte selbst der längsten Besatzungssriften abgelaufen ist. Auch bei Behandlung dieser Krage» wird also die deutsche Delegatton in Genf größte Zurückhaltung an de» Tag legen müssen, wenn nicht wieder aus lange Zeit hinan» alle Hoffnungen auf wenigstens einen Teilerfolg -uNichte gemacht werden sollen. So verhältnismäßig gering nach der hier skizzierten Sage der Dinge die Hoffnungen und Aus sichten Deutschlands auf der kommenden Ratstagung find, so muß doch betvnt werden, daß eine Abkehr vo» der bis herigen Politik des Borauszahlens einzig und allein wenigstens einige Hoffnung geben kann, daß die deutsche Delegatton nicht wieder mit ganz leeren Händen aus Genf zurückkehrt. UWkkWMMWlüAW. isd. Dresden. Die interfraktionell« Sitzung, die für gestern. Donnerstag, in Aussicht genommen war, ist, wie die .Dresdner Neuesten Nachrichten" melden, vom Abg. Dr. BlÜher wieder abgesagt worden. DaS Blatt rechnet mit einer telegraphischen Zusammenberufung der Fraktionen. » Die Derrtschirattimalei, zur ResiernAgSAMbildm»-. tSd. Dresden. Am Mittwoch nachmittag fand in Dresden die Vertreterversammluna der deuttch«attouale» BolkSvartei für den Wahlkreis Ostsachsen statt, an der auch di« Mitglieder der Landtagsfraktion und einige ReichStagSabaeordnete teilnahmen. Der stellvertretende Fraktionsvorfitzende Abg. Dr. Eberle berichtet« über di« mit den Regierungsparteien gepflogenen Verhandlungen. Nach längerer Aussprache wurde einstimmig folgende Ent- schließ»«« angenommen: .Die Versammlung billigt ein- stimmig das Verhalten der Unterhändler der deutsch nationalen Landtagsfraktion und hält nach wie vor di« Umbildung der sächsische« Regierung unter Beteiligung der Deutschnationalen entsprechend der Bedeutung der Partei im Lande für «in Gebot der Gerechtigkeit und «in« Not- Wendigkeit für «ine' gesund« und stetige Führung der EtaatSgeschäfte." At Mnitei M MllWsntk. XMünchen. Die Tagung der deutschen Post- und Telegraphendeamten nahm eine Resolution »«rBesoiduogs- frage de« Inhalts an. daß di« seit Jahren ungenügeude Besoldung zu einer geradezu entsetzlichen und bedrohlichen Notlage der Beamten geführt habe. Das Einkommen in den unteren Gruppen reiche nicht mehr zur allereinsachften Lebensführung au«. Di« Verschuldung der Beamten sei in« Riesenhafte gewachsen. Der Verbandstag richtet« die dringend« «nd ernste Mahnung an die Regierung und Parlamente, unverzüglich «tue nennenswerte Bnfbefleruug der Beamte«bezöge, insbesondere in den unteren Besol dungsgruppen vorzunehmen, die rückwirkend vom 1. April diese» Jahre» an zur Auszahlung gelangen soll. IMtliieii ul 8kIi»irWU»sm«i. * Berlin. iLelunion.) Das Reichskabinett hat nach Entgegennahme eines Berichtes über das Ergebnis der Weltwirtschastskonferenz in seiner gestrigen Sitzung folgenden Beschluß gesaßt: Die VtetchSregieruug billigt de« Gesamtbericht der Weltwirtschaftskouferru» und stimmt ihre« Beschlösse« »«. Sie ist bereit an der Verwirklichung der Empfehlungen und Anregungen der WettwirtschaftSkonferenz tatkräftig mitzuwirken. Die ReiLsreairruna erblickt tu de» von der schiebe««» Ratio»«« baS Asylrecht, indem sie gleichzeitig ba- gege« »«stritt, daß aus dem polnisch«, Territorium pla», «äßige Tätigkeit«» gegen fremde Staate« ausgenommen werbe«. Die poluische Regierung kann daher keine Verant wort«»« für die Tat eines Wahnsinnigen aus sich nehmen, die. wie die erste« Uuterlochunge« z» beweisen scheine«, bic Tat eines einzeln«« ist." Die Note weist darauf hi«, daß Woikow seinerzeit selbst de« ihm augetragene« persöuliche« Schütz abgelehnt habe. Die Ausführung des Mordes sei da» burch bedeute«» erleichtert morde«, daß die Sicher hcitsbehör» de« »»« der Durchreis« des Herr« Rosengol- nnd der Absicht WoikowS, ih» am Ha»ptbah»h»s zu begrüße«, nicht unter richtet «oorde» sei em Unter nochmaliger Ableb»««» der Verantwort«»« für de« Mord erklärt sich die volnische Re« gier««« am Schluß der Rote bereit, den Wunsch der U.S.UM. über ein« Entschädigung für die Familie des Gesandten Wojkow .in weiteste» Sinn« wohlwollend z« prüfe»." Weltwirtschastskonferenz für Volk und Handelspolitik gegebenen Richtlinien einen praktischen Weg zu einer freieren Gestaltung der internationalen und insbesondere der europäischen Wirtschaftsbeziehungen und ist mit der Konferenz der Ansicht, daß hierin eine Voraussetzung für wirtschaftliche Gesundung Europas der Fortschritt der Zivili sation und die Erhaltung des Friedens sind. Sie hält eS daher für dringend erwünscht, daß die zur Verwirklichung der Aonferenzbeschlüffe eriorderlichen Arbeiten des Völker bundes mit Beschleunigung in Angriff genommen und durch! geführt werden. . Sozialpolitischer AuSfchutz. Die Aufbrms««- der Mittel für Vie Arisevverficherrmz. * Berlin. sTelunion.s Ter sozialpolitische Ausschuß des Reichstages erledigte am Donnerstag die ?? 142 und 245 deS Arbeitslosenversicherungsgeietzes. die sich mit der A»f« briug»ug der Mittel für die Erwerbslose»verficher»«g be schäftigen. Beim 8 145. der die Lastenverreilung bei der Krisennntertzütznng behandelt, zeigte sich ein starker Wider streit zwischen der Auffassung de? Reichsregierung »nd d«S Reichsrates. Die Reichsregierung haue vorgeschlagen, daß die Gemeinden sich an den Lasten der Krttenunterstützung mit einem Viertel beteiligen sollen. Während nach dem Beschlüsse des Reichsrates den Gemeinden ein Neuntel von den Kosten der Krisenunterstützung auserleat und die rest lichen acht Neuntel dem Reiche zugewicicn werden sollte«. Ministerialdirektor Lotholz vom Reichsfiuauzministtz- rttrm begründete im Ausschuß die Auffassung der Regierung «nd erklärte, die Regierung erblicke in der vom Reichsrat beschlossenen geringen Beteiligung der Gemeinde» ein« Regelung, die alle Gefahren der Dotarionspolitik wieder wachrufe und die keine Gewähr für die ordnungsmäßige Durchführung der Krisenunrerstützung mehr biete. Demgegenüber vertrat als Sprecher des Reichsrates der preußische Ministerialdirektor vo« Leyden die Ausfällung, daß nach der Ansicht des Reichsrates es sich hier in erster Linie um eine Angelegenheit des Reiches und nicht mehr der einzelnen Gemeinden handele. Die Gemeinden würden durch eine Regelung, wie sie die Reichsregierung Vorschlag:, ungleichmäßig belastet werden. Der Reichsrat halte ein Viertel für das Aeußerite, waS den Gemeinden in dieser Beziehung zugemutet werden könne. Nach weiterer, z. T. erregter Aussprache, in der von beiden Parteien zum Aus druck kam, daß der soziale Ausschuß lediglich von sozialem Gesichtspunkten die Sache zu beurteilen habe, wurde ein 8er«ittl«»gSvorschlag der Deutschen Volkspartei ange nommen, wonach die Gemeinde» »icht ei« Viertel, sondern nur ei» Fünftel der Laste» der Lrisenuuterftutzuua L» trage« habe«. Die MilitSrreform Frankreichs. )k Paris, vei der Fortsetzung der Kammerdebatte über den Gesetzentwurf betr. die allgemriue Orgauifler««g deS Heere- wies Krieg-miuitter Paiulevs darauf biu, daß Frankreich «icht nur sein Heimatgebiet, sonder» auch sei«« Kolonie« schütze» müsse. Die militärischen Autoritäten seien zu der Schlußfolgerung gelangt, daß man 40 Divi- flaue« habe« müsse, di, in den Kampf eingreifen könnten, um den ersten Stoß auSzubalten. Außerdem aber müßten SO Divifioue« dereit stehe«, die bereits in Aktion treten, bevor die 40 Divisionen kampfbereit seien. im b«su« L'Mlltis i> KM«. Newyork. (Funkspruch.s Die Blätter widmen den Vor bereitungen zum Empfang Lindberghs zunehmenden Raum. Di« Polizeimaßnahmen in Newyork und Washington haben niemals zuvor einen solchen Empfang erreicht. Die Slewyor- ker Börse wird schließen, was bisher nur einmal zu Ehren eines Lebenden geschah, nämlich zu Ehren des Obcrkomman- dierenden der amerikanischen Armee im Kriege, Pershing. Lindbergh wird in Amerika von einer geradezu übcrblüfsen- den Post erwartet, die ungefähr k Million Briefe beträgt. Liudberghs Ernennung zum Oberst. Washington. jFunkspruch.j Präsident Coolidge Hal der Ernennung Lindberghs »um Oberst im Rekerveflicaer- Lorp» -uaesttmmt-'
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