Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192706143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-06
- Tag1927-06-14
- Monat1927-06
- Jahr1927
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1927
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Riesaer H Tageblatt und Anrrtgr» iLIbeblM Ml- Tmeiger). W«s«. Dr«sd«n 1586. Es«nrxf «k. »L Da« Riesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen vekansiwmchungen der Amtshauptmannschast »trokaffer veftsach Rr. 5L Großenhain, de» Amtsgericht« und der Lmttanwaltfchaft beim Amtegericht Mesa, des Rate» der Stadt Riesig Ries, Ar. SL de» Finanzamts Mesa und des Hauptzollamt« Meißen behördlicherseits bestimmt« Blatt. Z 186. Dienst««, 14. Juni 1627, «deudS. 8V. Zehr». Laa»!ta1t erschrt>t^8«^Oi^I«n!^/,ä Vhr mit >»S»«hm, d« kunn. und F«sttagr. gegen v»r«u»^tuna, für «inen Monat S Mark 25 Pfennig durch Post «d« stegch Böte» Mir den stall d«t Eintreten» von ProdukttonSverteunlUNgen, Erhöhungen der Ahn« »nd Matertaltenprets, behalt«» wir un« da« «echt der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Umemmr MA, Mumaer de« Aewgabeta«« find bis - llhr vormittag« auszueeben und im voran« »u bezahlen; «in« Gewähr für da« Erscheinen an bestimmt«» Lagen und Plötzen wird nicht übernommen. Erundprei« für M Hg mm breit», » mm hohe Lrundschrist-ZeÜ« (« Gilb«») üi Eold-Pfenntg»; di, Sü «» breit« ReklamezeU» 106 Gold-Pfennige zeitraubender und tabellarischer Sag 56'/. Luffchlag. Fest« Tarif«. VMtlltgchr Rabatt «ritscht, w«m d«r v«trag verfällt, durch Klag« «ingizog«» werd«, muh oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Rieia. Achttägige Unterhaltungsbeilage Erzähl« an d«r Elb«". — Im Fall« hbh«r«r Gewalt — Krieg ,d«r sonstig«: irgendwelcher Störungen de« Betrieb«« d«r Drucker««, o» Lstfiranten od«r drr Beförderungteinrichtungen — hat der Bezieher Mwn Nnfpruch ans Lieferung ,d«r kachliiferung d«r Zeitung »d«r auf Rückzahlung de« Bezugipreise«. Rotation«druck und v«rlag: Lana«r - Winterlich, Ries«. GeschöftSstel«: Soetttstratzr üb. P»«ntw«tlich für «edattion: Heinrich Uhleman», Mesa: für Anmtaentril: wildel« Dtttrtch, Ries«. M WMISWIW W WkklWIIMS I« SllM WM. Di« Verhandlungen über die Regiernngsbilduna l« Sachsen find auch in »er Montagverhandlun« gescheitert, trotz -es jfnoerfichtlich«« Tones der halbossiziöseu Meldung »o« Souuabeud. Ueber die Vorgänge in der Sitzung wird den .L.N.N." von deittschnationaler Sette folgend« halboffizivse Darftrl- lung gegeben: »Die Montag nachmittag unter Vorsitz de» Minister- Präsidenten und unter Teilnahme der Deutschnationalen ab- gehaltenen interfraktionelle« Besprechungen find wieder«« ergebnislos «erlaufe«. Von den Regierungsparteien wurde «in Vorschlag unterbreitet, der dahin ging, sechs Minister zu ernennen und den Ministerpräsident«« al» siebenter» bei- zubehalten. Dabei war beabsichtigt, die sechs Minister auf di« sechs Regierungsparteien unter Einschluß der Deutsch, nationalen zu verteilen. Nach diesem Vorschlag würde eS alsy bet den bisherigen sieben Ministern, von denen zwei di« Mtsozialiften stellen iden Ministerpräsidenten und den Ar. beitSministerf bleiben. Da dieser Vorschlag nur die Zu stimmung der Altsozialisten und Demokraten fand, blieben die weiteren Besprechungen ergebnislos, und der Minister präsident kündigte an, dab er nun am Dienstag ei« Kabinett erneime« werbe, und zwar auf Grund des am Montag un. terbreiteten Vorschlages. Sollt« der Ministerpräsident dies« Absicht wirklich durchführen, dann würde da» neue Kabinett zweifellos im Landtag sofort einem Mißtrauens« an trag gegenüberstehen, der sowohl von den Linksparteien al» auch von einzelnen der jetzigen Regierungsparteien be- stimmt zu erwarten ist. Nach einer Darstellung de» Regierungsparteien haben sie Deutschnationale« sich in der Sonnabenbsitznng mit de« «ltsozialiftischeu Vorschläge» einverstanden erklärt, sind in der MontagSsitzung aber wieder mit ihrer alten Forderung aus Verminderung der Zahl der Ministerien von 7 auf 5 aufgetreten. Hiergegen wandten sich die Altsozialisten, die erklärten, aus Grund eines Beschlüsse» ihrer Funktionär- Versammlung weder aus den Ministerpräsidenten, noch auf de« Arveitsminister verzichten zu können. Dieser Streit- punkt füllte die Verhandlungen fast vollkommen au», so baß der die Verhandlung führende Ministerpräsident schließlich di« Sitzung für beendet erklärte und die Absicht zu erkennen gab, von sich au» in be« nächste« Tage« selbst ei« neneS Ministerin« z« bilde« ReichSratSIeschlüffe. vbz. Berlin, Der Reichsrat nahm in seiner öffent lichen Vollsitzung vom Montag nachmittag die Gesetze«», würfe zur Ratifizierung des UebereinkommenS und Statutes über die internationale Rechtsordnung der Seehäfen und über das international« Abkommen zur einheitlichen Feststellung von Regeln über dir Immunitäten der Staats- schiffe an. Zur Begründung des Einspruchs des ReichSratS gegen das Jugendschutzgesrtz haben di« Ausschüsse in wieder- Holter Beratung die frühere Begründung aufrechterhalten. Der Reichsrat hat danach beschlossen. Einspruch zu erheben: 1. weil in 8 1 des Gesetzes die Kann-Vorschrift vom Reichstag in eine Muß-Vorschrift uMgewandelt worden ist, die die Länder praktisch und finanziell schwer belasten würde; S. weil die Vorschrift über die Mitwirkung Jugendlicher bei Filmaufnahmen vom Reichstag gestrichen worden ist und dadurch gleiche Tatbestände in ungerechtfertigter Weis« ungleich behandelt würden. Namen« der, bayerischen Regierung beantragte G«. saudter von Greger gesonderte Abstimmung über Ziffer 1 und 8 der Begründung. Die Ziffer 2 könne von der bayerischen Regierung nicht vertreten werden, da bei ihrer Aufrechterhaltung die Gefahr eines Scheitern de« Gesetze« im Reichstage bestände. Prensten bat dagegen den Aus- schußbeschlüffen zuzustimmen, gegen die sich der Vertreter der Provinz Pommern, Graf Behr, erklärte. Namen« der Reichsregierung gab der Minister de-Inner« v. Kendell die Erklärung ab, daß die Befiirchtung der bayerischen Regierung wegen Aufrechterhaltung der Begründung zu Ziffer 2 von der Reichsregierung in vollem Umfange geteilt würde. Der bayerisch« Antrag auf getrennte Abstimmung wurde angenommen. Die erste Ziffer der Begründung fand in einfdcher Abstimmung mit Mehrheit Annahme. Die »weite Ziffer wurde in namentlicher Ab» stimmung mit 37 gegen 28 Stimmen angenommen. Thüringen enthielt sich der Abstimmung, weil e« von vorn herein gegen den Einspruch gestimmt hat. Bor Eintritt in die Tagesordnung hatte Minister von Krudell dem in München tödlich verunglückten bayerische« ginanzminister Dr. KranSneck «inen warm- rmpsundenrn Nachruf gewidmet, den die Reich«rat«mit- glirder stehend, anh-rten., . . Zkl MMWll II NR Berlin. lFunkspruch.) Heute früh bat der Herr Reich». Präsident in Begleitung von Staatssekretär Dr. Meißner, seines Adjutanten und des anhaltischen Gesandten Exzellenz Boden Berlin »um Besuche der anhaltischen Staat», regier««« i« Destau verlassen. Dessau. (Funksvruch.) Reich«präfident von Hindin- bürg ist heut« vormittag »um Besuch der anbaltischen Regierung und des Lande« Anhalts hier eingetrossen. Der Reichspräsident wurde bei seinem Eintreffen im Bahnhof Dessau von Ministerpräsident Deist namrn« der Lande«- regierung und von Bürgermeister Hesse namen« der Stadt- Verwaltung sowie den CbeiS der RelchSbrbörden, dem Befehlshaber de« Wehrkreises kV und dem Landesfinanzamts. Präsidenten begrüßt. Nach Verlassen de« Bahnhofes schritt der Herr Reichspräsident die Front der vom 1. (anhaltischen) ReichSwehr-Jnfanterie Regis. 12 gestellten Ghrenkompagnie ab und nahm deren Vorbeimarsch entgegen. Hierauf begab sich der Herr Reichspräsident im Auto durch die festlich geschmückten Straßen zum RegierungSgebäude. Dessau. (Funkspruch.) Zum Besuch de« Reich«. Präsidenten in Dessau batte die Stadt ein festliche« Gewand angelegt. Ueberall webten Fahnen und Flaggen in den Reichs- und Landesfarben. Schon in den frühen Morgen stunden drängte sich in den Straßen eine schier unabsehbare Menschenmenge. Nach dem Empfang auf dem Bahnhof begab sich der Reichspräsident im Auto zum Regierungs gebäude. Auf dem Wege batten die Schulen Spalier ge bildet. Ein Flugzeuggeschwader kreist« über der Stadt. Vom Bahnhof bis zum RegierungSgebäude wurde der Präsident überall mit nicht endenwollrndem Jubel begrüßt. Im RegierungSgebäude stellt, Ministerpräsident Deist seine beiden Ministerkollegen Müller und Dr. Weber, den Vorstand des Landtages, die FraktionSoorstände, di« Leiter der LandeSbehörden, die Vorsitzenden der Landwirtschafts kammer, der Handwerkskammer und der übrigen Wirtschafts körper Anhalt« vor. Im Anschluß hieran fuhr der Reichspräsident mit seiner Begleitung »nm RatbnnS, wo er vom Bürger meister Hesse namens der Stadt Dessau begrüßt wurde. Der Reichspräsident erwiderte kurz: Ich danke Ihnen für den überaus herzlichen Empfang- Ick bin sehr gern hierher gekommen und habe auch früher wiederholt hier gern geweilt und die Fortschritte bewundert, die Dessau stet» gemacht hat. Bon Hindenburg sprach die Aufforderung au», einig zusammenzuhalten, alles Kleinliche beiseite zu stellen, bann würden wir auch wieder den Platz erringen, der uns gebührt. Anschließend nahm er die Vorstellung des Magistrats, de» Stadtverordnetenvorstehers sowie der Vorstände -er Fraktionen des Gemeinderais entgegen. Der Reichspräsident begab sich, nachdem er stch in daS Goldene Buch der Stadt Teiiru eingetragen baue, ans den Kleinen Markt, wo er die dort angetretenen Veteranen von 1864, 1866 I,„d 1876'71 erblickt batte. Er schritt ans sie zu, drückte jedem einzelnen die Hand und nmerbielt sich mit ihnen. Tie Menge brach wiederholt in spontane Hochruse aus. Ak WniOmteln im Snrltt. Berlin. (Funkspruch.) Reichskanzler Dr. Marx bat der BZ. »»folge für beute nachmittag die Bertreter der Regierungsparteien »u einer Besprechung im Reichs tage gebeten. Wie verlautet, will der Kanzler bei dieser Gelegenheit den Parteiführern den Arbeitsplan der parla mentarische« Regierung für die nächsten Wochen unter breiten, und auch darüber Aufschluß geben, welche Gesetzes vorlagen dem Reichstage in der nächsten Zeit zugehen sollen. Ak SnckneMml ns in SkiMism«. )( Genf. Die Arbeitskonferenz hat gestern mit der Beratung der von ihrem zuständigen Ausschuß auSge- arbeiteten Konventionsentwürfe über vie Krankenversicherung in gewerblichen un landwirtschaftlichen Betrieben begonnen. Der Konventionsentlvurf für die gewerblichen und Handels betriebe, dessen wichtigster Grundsatz die Einführung der Zwangsversicherung ist, wurde mit 75 gegen 2 Stimmen angenommen. Ein schweizerischer Abänderungsantrag, durch den jedes Land für sich über die Einführung der Zmangsversicherung oder des Systems der freien Ver sicherung entscheiden sollte, wurde mit 74 gegen 32 Stim- men abgelehnt. Verschiedene RegierungSdelegierte und mehrere Arbeiterdelegierte haben sich "der Stimme ent. hatten. Am Schluß der Nachmittaassitzung begrüßte der Präsi dent Sir Atul Chatterjee den türkischen Beobachter Schükri Kaya Bei, früheren türkischen Außenminister und derzei tigen Vorsitzenden des Ausschusses für auswärtige Ange legenheiten in der Türkischen. Nationalversammlung und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß die türkische Re gierung sich der internationalen Arbeitsorganisation an nähert. Gleichzeitig beglückwünschte er die Türkei zu der kürzlich dort eingeführten neuen Arbeitsgesetzgebung. Der Konventionsentwurf für die landwirtschaftlichen Betriebe, der ebenfalls auf dem Grundsatz der Zwangsversicherung aufgebaut ist. wird von der Arbeitskonferenz heute beraten. Heimstättenbau für Beamte. vdz. Berlin. Der Beamtenausschuß d«S Reichstags erledigte am Montag in erster Lesung den Gese-entinnrf über Abtretung von Beamten bezögen ,nm Heimstätten bau. Die Vorlage beruht auf dem Gedanken, durch ein Zwecksparsyftem Mittel für die Organisation eines Heim- ftättenbaurS sür Beamte flüssig zu machen, wobei öffentliche Mittel nicht in Anspruch genommen, sondern nur Gehalts abzüge der Beamten verwendet werden sollen. An der Regierungsvorlage wurden vom Ausschuß zahlreiche Aende- rungen und Einfügungen vorgrnommen. Di« Summe etwaiger GehaltSabtretungen zu dem Zweck wird bis zu zwei Drittel des Betrages festgesetzt, um den das Einkommen und das Ruhegehalt 1560 RM für das Jahr übersteigen. Die Abtretung darf nur an ein öffentlich-rechtliche« Kredit- Institut oder gemeiynütziaes Unternehmen erfolgen. Dem Abtretenden muß da« Recht Vorbehalten werden, den Ver trag evtl, zu kündigen. Die »weite Lesung wird am Mittwoch im Ausschuß ftattfinden» MW». Mkl M Utt III. X München.. Erne ieitene Feier wkir am 12. Juni dem württembercsischsn Staatsmann Friedrich von Payer beicküeden Glcickzeitia wir der Vo! enevii' i rncs 80. Lebensjahres kann er das .5^ jährige Jubiläum inner Tätigkeit als Politiker ieülick begeben. Payer wollte zunächst Geistlicher werden und trat deshalb in das Evangelvkb-t.'ieologii'che Skiü in Blau beuren ein. Bald ober sattelt? er zur Necktswinenickaft um, und seit 1871 übte er in Stuttgart eine umfangreiche Rechtsanwaltspraxis/aus, wobei er vorzugswei'e. nament lich in späteren Jahren, als Verteidiger in ZimlrechtS- sachen auftrat. 1877 entsanote der Wahlkreis Tübingen- Reutlingen den gerade 30 Jahre alt geworbenen Paner in den Reichstag. Dort hat er mit mir geringen Unterbre chungen über 40 Jahre lang, bis der Novembersturm von 1018 den Reichstag wegiegte, als Freinnnsmann gewirkt. X Stuttgart. Unter großer Beteiligung fand die Feier des 80. Geburtstages des früheren Vizekanzlers Ge heimrats Friedrich v. Payer im Oberen Museum statt. Die Reihe der Festansprachen wurde eingeleiter durch eine Rede des Vorsitzenden der Deutschen Demokratischen Parte» Württembergs, des Landtagsabgeordneten Geheimrats Dr. Bruckmann, der die Verdienste Payers um das Vaterland und die Partei in eindrucksvollen Dorten würdigte und am Schluß seiner Rede eine goldene Vase, eine Arbeit der Goldschmiedekunst aus dem Jahre 1847, dem Geburts jahre Payers, dem Jubilar überreichte. Hierauf sprach der Vorsitzende der Deutschen Demo kratischen Partei des Reiches, ReichstagSabgeordn:ter, Staatsnnnister a. D. Koch. Er gab einen Ueberblick über das politische Leben Payers, über die Höhepunkte ferner Tätigkeit als Parteiführer und über seine Wirksamkeit als Vizekanzler. Er betonte, daß Payers demokratische Ge sinnung und realpolitische Auffassung der Lage Deutsch lands schon früher erfaßt hätte, welche politischen Wegs Deutschland einschlagen müsse, um sich zu behaupten. Der Redner überreichte dann dem Jubilar ein kostbares Ehren geschenk, ein Werk der Bildhauerkunst, einen Pserdebön- diger darstellend, der daS Wesen der Lebensarbeit Payer trefflich symbolisiere. Don stürmischem Beifall begrüßt, ergriff hierauf Ge heimrat v. Payer selbst das Wort. Er schillerte die Ver hältnisse, unter denen er einst ins politische Leben em- trat, und hob hervor, was ihn zur Demokratie geführt habe, nämlich die Grundaufsassung des gleichen Rechts für alle und des gleichen Rechts aller. Am schönsten er- scheine ihm jetzt im Lichte der Geschichte die Zert, da seine Partei noch keinerlei Verantwortung hatte und sie die demokratischen Grundsätze frei vertreten konnte. Am mi sten Genugtuung habe ihm die Zeit seiner Präsidentschaft im württembergischen Landtag bereitet, eine Zeit, in der durch den demokratischen Einfluß die politischen Geschicke Württembergs maßgebend beeinflußt worden seien. Die schwerste Zeit seines Lebens ssr die seiner Brzekanzler- schaft gewesen und jene Tage, in denen er mit de« anderen führenden Mannern der Reichsregierung die ungeheuer demütigenden Bedingungen des Diktators der Feinde habe hlnnehmen müssen. Für Freiheit und Recht zu kämpfen, sei das Ideal seines Lebens gewesen, und an diesem Ideal werd« er immerdar festhatten. Bei dem sich anschließenden geselligen Beisammensein sprachen dann noch der badische Ministerpräsident a. D. Hellpach, der eine Rede auf die Gattin des Jubilars hielt, und der RLuhstLüsabgeordntzt« Dr, Laa-<«Aikub»
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