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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192708105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-08
- Tag1927-08-10
- Monat1927-08
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1927
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' M « ' »nd Ausriger <LldcklM «»Artiger». »>««,»-» «itMech, 1«. «„«»ft 1927, «VE 80. Jxhrz 2 Marl 2S Pfennig durch Post rd«, old-Pftnnig«; ^ttraubender und tabellarischer Satz «0'/. Aufschlag. Fest, Tarif«, kur« gpcät. Zahlung«, und Erfüllung«»-«: Riesa. Achttägig« llnterhaltung«beilag« er Druckerei, der Lieferanten oder der »efürderung«etnrichtun«n — hat der Bezieher t «ü» ««mgi Sanaer» winterlich. Riesa, «eschtzstsitelle: «eettzellratze »» ttrich. «iela. Lu lle» üresllNiigell »ft »an '),! ! ".> Postschtckwnft, Itztz^ Sirokafs« «ftsa R» «. Die Flieger Lroirhiir und Givoa startbereit. Paris, 10. August. Die Flieger Drouhin und Givon mit ihre» Flugzeugen .Witz ColnwLia" und »Der blaue VogÄ" find, wie verlautet, fiartbereit und warten nur »och günstige Witter««« ab. «roßmß-t». de«' Amt»g«icht» und dar Amt»anwaltschast bat« Amtsgericht Rftfa. R» «aw» d« Stadt Riesa, de« Wuangmnt« Mesa und da» Haupftollamt» Meitz«« b«RfttzNch«rsM» dastimmt» «alt. Giu dritte- Junlers-Flugzeni «ach Amerika. Dessau. In einer Besprechung mit Vertreter« der in. u«d ausländischen Presse teilte der Letter der JunkerS- Flugzeugwerke, Direktor Sachsendarg, mit, die Junkers- werke trügen sich mit de« Gedanken, et« dritte» Flugzeug über de« Ozean «ach Amerika »« schicken. Die Tatsache, datz die Pofisenhnnge» «ach Amerika für den Transozean, flug stch gewaltig «uhäustex, sei mttbeftimmend gewesen für diesen Entschluß. Al» Pilot ist der bekannte Peking-Flieger Schnäbel« in AnSstcht genommen. Di« JunkerS-Flugzeage «»erde« nicht bau kürzere» Sur» über Gübtrland nehme«, sonder» der erhöhte« Sicher heit wegen die SchtffahrtSrout« wählen. Die Dampfer de» Lloyd nnd der Hapag werden defi Flugzeugen bat ihrer Be gegnung Tag und Nacht den Standort bekanntgebe«. E» ist anzunehmen, daß «tiudeste«» alle 400 Kilometer, besten- fall» all« 206 Kilometer et« Schiff gesichtet wirb. läge möglich. E» lasse stch nicht verkenne«, bad «och eine ganze Reihe non Jahre« dahingehe« werde, bevor regel» »ästig« Passagierflugzeuge über de« Ozean ginge«. Des- wegen sei es fürs erste notwendig, den Luftverkehr als Er» gänzung, L. h. zum Zwecke -er Beschleunigung des Uebersee- SchiffSverkrhrS. heranzuziehen, und zwar in der Weise, dast wichtige Postsendungen, vielleicht auch Passagiere, bei der Näherung der Schifte an die Süfie mittel» Flugzeuge» vom Dampfer an Land befördert werben, und zwar nicht zu dem Hafen, sonder» gleich in da» Innere. » Der Daaerflug Könveckes. Travemünde,-. August. Der Flieger Könneck« ist mit dem von de» Kasper-Berke» erbauten Ozeanslugzeug D- LISS heute abend um X7 Uhr zu einem Dauerst», von mindesten» bb Stunden im Flughafen Lübeck—Travemünde gestartet. Er wird sich die Nacht über an der Ostieekütte aufhalten und zwischen Lübeck, Parchim und Warnemünde kreuzen. Travemünde, 10. August. Der Flieger SSnneck«. der. p»i« gemeldet, gestern «» 18ZV Uhr mit dem Ozea»flng« ze»g zu einem Danerfl«« anfgefiiegen war, erschien von gestern SO Uhr bi» heute früh » Uhr fast stündlich über Travemünde. Die Nacht war kehr dunkel, di« Kolke» lagen tief nnd «» regnete. Sö»»«cke gab verschiedentlich Sicht, skgnale «nd warf wiederholt Meld»«««» ad. dast stch a» Bord alles wohl befi»de. Z»r Zeit l» Uhr, befindet stch Kdnnecke «och i» der Luft Travemünde. . Wie weiter mitgeteilt wird, kommt e» für den Ozeauflieger nicht darauf an, al» erster mit einem deutschen Flugzeug den Ozean zu überauereu. Alle» «ach menschlichem Ermessen Erforderlich« wird getan, uur jede» Risiko de» Ozeanfluge» auszuschalten. Fäll» der Spezialmotor, der besonder» für einen Ozeanflug geeignet ist, nicht rechtzeitig von de« Junker»-Werken in Dessau etntrifft, wird Ktznnecke sich wohl entschließen, mit dem jetzt eingebauten Motor, der sich bei den Bersuchsftügen al» sehr zuverlässig erwiesen hat, den Ozeanflug anzutreten. WM M die PMWeil der.AeülWlN. Die Time» heuchel» Besorgnis. London. Der „militärischen Aktivität" in Deutsch land wird in England i« letzter Zeit, besonder- im Zusam menhang mit dem Artikel von Professor Förster in der „Menschheit", erhöhte Aufmerksamkeit gezollt. Di« Times bringe» eisen ausführliche» Auszug au» de» genannten Artikel, sowie au» de» Veröffentlichungen der französischen Monatsschrift „Lux EeonteL", allerdings ohne hierzu kri tisch Stellung zu nehme». Sogar da» RetchStreffen der deutschen Jugend in Köln gibt dem Blatt Anlaß zu Besorg nisse«. Ei« Sonderkorrespondent der Time», der sich offenbar eigen» zu diesem Zweck nach Köln begab, versucht in meh rrren ausführlichen Berichten den ausgesprochenen militä risch« Charakter sl> der Zusammenkunft nachznweis«. Der Besorgnis über die „militärische Aktivität" wird t« anderem Zusammenhangs auch im Dail» Telegraph Au»druck gegeben. Der Berliner Korrespondent de» Blat te» berichtet über geheime Unterstützung« de» Reichswehr- minifteriumS an die deutsche Filmindustrie »nd knüpft Hiera« die Bemerkung, datz diese Freigebigkeit an Stellei von fragwürdigem militärisch« Wert vermuten läßt, d^ da» Ministerium Geld in Hülle «nd Fülle besitz«. Ein Begleitflustzeug für die JllltkerSoz«rrftteger. Dessan. Di« JnnkerSwerke -ab« stch entschloss«, die Ueberseeexpebttiou «ach Amerika »»« «t»er «rotze» S. »1 Maschine bi» Irland begleit« z» lass«. Da» vealettflug- zeug fatzt 18 Personen. E» soll eine beschränkt« Zahl von Plätzen an die Presse sretgegebe« werden. G. 81 führt «in« Gendeapparat mit stch, der e» ermöglicht, in ständiger Ber- vinduna mit den Landstation« zu bleib«. * Die Fraae eines reaelmShige» rra«-atlimMsMiVv«rGr-., Dessau. Bet ein«» Presseempfam, am vorgestrig« Abend beschäftigt« stch der Propagandachef d« JunkerS- werke, Fischer v. Portuczy», mit bet in der letzt« Zeit viel erörtert« Krage der Organisation eine» regelmätzige» TranSozean-Lnstverkehr». Er wie» darauf hi», datz in die ser Hinsicht sich ein Kampf zwisch« d« Interessen der SchiffahrtS- und Luftverkehrsgesellschaft« «tspiuu« werde. Die JunkerS-Werke ständen in dieser Frage in einer Front mit d« Schiffahrtsgesellschaft«, den» st« seien der Auffassung, datz den Luftverkehrsgesellschaft« die Auf- gäbe »«komme, da» Land zu überfliegen, nicht aber Hochsee strecken in Betrieb zu nehmen. Die» sei vielmehr Aufgabe der Schiffahrt. Ein« erfolgreiche Entwicklung diese» Pro blem» sei auherbem nur aus privatwirtschaftlicher Srnud- Nenwahleu im Frühjahr- Glu Teil der Bresse beschäftigt sich augenblicklich ohne ersichtlichen Anlaß mit der RegiernnaSkoalition in, Reich und wirst di« Frage auf, wie lange sie wohl noch besteh« bleiben wird. ES mutz betont werden, daß in politisch« Kreisen der baldige Ausbruch einer Regierungskrise für höchst unwahrscheinlich gehalten wird. Allerdings hält man e» für möglich, datz Neuwahlen nicht erst im Januar 1S2S. sondern schon im nächste« Frühjahr ftattfinden. ES spricht viel dafür, datz diese Wahlen für den Reichstag mit de« preußischen Landtagswahl«« »usammengelegt werden, dg e» wenig »wrckmätzig wäre, kur» hintereinander die Wähler zur Urne gehen zu lassen. Französischer Wirristerrat ««d RtzeiAkytdbefetzMkß. Bari». Wie der Matin meldet, ist in» gestrige' Ministerrat der von Lutzenminifter vriand gemacht« Lor schlag über die Stärke d«r LiesatzungStvuvd« im Rhein- land die Grundlage für eine Sonne» gewesen, di« einmütig, Zustimmung gesund«» hab«. Da« Matt will berichte* können, datz auch Marschall Betain und General Gnillanmai fürdft Nmmnerdm Ausgabetags sind bst« Uwvormittag, euf-Abmmch t« voran die Wvw> bmste. » «m hohe Enmdschrift-ZeÄ O Silbe») «^old-Pfennig«! die vnotlliater Rabatt «lischt, wen» der Beüag verfällt, durch Klag« »ingezogm werden ^Lhlu an d« ,lb.' - Im Salle hö^M Kgmüt - Krfi^ °d« ftg«nl Ick»« Anspruch aus Liefauug »d« Nachlftsemng wr^Zeistma ob« «it Rückzahlung Reithskablnett zur Autzevholitik. vd». Für Mittwoch ist da» Reichskabinett zu «in« Sitzung zusammenberufen, hie sich in erst« Linie mit der Außenpolitik und besonder» mit der betzorstebeud« Tagung de» Völkerbund«» beschäftige» soll. Reichs- autzenmiuift« Dr. Stresemauu hat da» einleitende Referat übernommen. Außer ihm werden fast säyttliche Reich«. Minister zu dieser Sitzung wieder in Berlin sein, nur Reich«. Wirtschaftsminister Dr. EurtiuS, der sich in Bad Gastein äüfhalt, ist dort immer noch durch sein Gallrnleiden an da» Bett gefesselt. Der ReichSarbeitSminifter Dr. Brau«», der sich »nr Zeit auf seinem Landgut in Lindenberg im Allgäu aufhalt, ist an einem Blinddarmleiden erkrankt und kann an der für beute angesetzt« Minifterbesprechung üb« di« außen, politische Lage und an den morgigen LersassnngSstiem nicht teilnehmen. Deutsche Kousulate. Di« Fraae der deutschen Kousulatoertr«ftlna«n bildet« einen der letzte» Streitpunkte, die dem Abschluß «ine» Handelsvertrages mit Frankreich im Wege stehen. Wi« man erfährt, sind un« bereit« Vertretung«» in Wart», Ltzo», Marseille» Bordraup und, Le Hatz re ,»gebilligt worden. Strittig ist dagegen »och, ob Deutschland in Nancy «in Konsulat unterhalten darf. Maa rechnet damit, daß auch dies« Frage ebenso wie di« Regelung der d«u1fthg» Emfudr »ach Marokko baldigst geklärt werden kann; auch auf französischer Seite ist man durwau» optimistisch, «nd Han- delsminister vokanowskitbat wiederholt erklärt, « hoff, bestimmt, End« dieser Woche seine UrlaudSrelse nach den Bereinigten Staat«» antreten zu können. - Ei» fränkischer Bericht, Bari». Di« «gen« Hava« berichtet üb«r de» Stand der deutsch - französischen Handelsvertragsoerhandlungen gestern abend, trotz der vielen Sitzungen sei «» noch nicht gelungen, zu einem provisorischen Handelradkommea zu gelangen. Handel-Minister Vokanowstt hab« de-halb im Miniitrrrat mitgeteilt, «r «erd« seine für Heute geplante Abreis« nach den Vereinigten Staaten ausichiedea. Richt», deftoweniger, so h«itzt es in der HavaS-Weldung Wüter, seien im Verlaus« der letzten Lag« Fortschritte erzielt worden. Di« Fragen der allgemeinen Klauseln und der Schlüsselindustrien seien grundsätzlich geregelt. Immerhin bleibe noch «in« gewiss« Anzahl von Punkten hinsichtlich der Takts« strittig. Unter diesen Umständen könne man über di« Dauer der letzten notwendigen Verhandlungen kein, Voraussagen machen; man «et jedoch d«r Ansicht, daß am Sonnabend ein günstiger Abschluß du B«rhandluag«n ELAiGU WGübiM IMME» iM'.' Der Arie, ttr Ehttuu Schanghai. Nach Meldungen, di« al» zuverlässig eiten,>dau«rt der Krieg in Schantnnh slp unverminderter «ng. «in« tzoidt. SEMMlU-WM. BR. D« bekannte französische Senator Henry da JouveneL hat sich zur allgemeinen Ueberraschuna ent- schlossen, der diesjährigen Herbsttaaüng de» Völkerbünde» sernzubleiben und au» der französische» Delegation au», zuscheiden, der er fett langem al» ein hervorragendes und für seine Arbeit besonder» begeisterte» Mitglrch an gehörte. Jouvenel hat seinen Austritt mit einer Er- klärung begleitet, deren Nkerngedanken UNS in Deutsch land nicht gerade neu sind, die aber au» dem Munde di«, se» französischen Vorkämpfer» des Bölkerbund^edanken» immerhin ihren besonderen Reiz Hoden. Tiefe Entttzu- schung spricht au» dieser Erklärung und neben der Ent» täuschung wohl auch ein starker Zweifel daran, daß die Idee de» Völkerbünde», wie Jouvenel sie auffassen zu müssen glaubt, und wie sie au» den leidvollen Ersah, rungen de» Weltkriege» geboren ist, überhaupt innerhalb de» Genfer Mechanismus durchführbar ist, Jouvenel wünscht in der „Socists de» Ration» ' ein Forum, vor da» zur Verhütung von Zusammenstößen, die zu Kriegskatastrophen werden können, albe wichtigen Streitgegenstände gebracht werden sollen. Keine Hand» lung der großen Politik soll zwischen den Regierungen sich vollenden können, ohne daß der Völkerbund seine Bil ligung gegeben und gefährliche Entwicklungen schon im Entstehen ab gedrosselt oder doch wenigsten» entgiftet hat ES soll also, um einen in den Umsturztagen viel bebrauch- ten AuSdrua zu wiederholen, die Geheim-Politik au» der Regelung der Beziehungen der Staaten und Völker zuetn-' ander verschwinden. Eine lange Reihe von Versäumnissen weiß Jouvenel au» der jüngeren Vergangenheit auftu- zählen, die ängstlich« Zurückhaltung im serbisch-albanischen und im serbisch-italienischen Konflikt, die Sonder-Politit der Mächte in China und das Vorbetsehen am deutsch russischen B^rtkage. Die Methode^des Völkerbu«>e» b« "der- Behandlung oder vielmehr Nicht-Behandlung solcher Schwergewichts-Tatsachen der großen -Politik patzt Herrn de Jouvenel nicht, „wenn man an die Methode des Völker bundes glaubt, mutz man sie auch in die Praxi» um. setzen. ES ist nicht der Mühe wert, weit» man während eines Monats alle Jahre hindurch die Wohltaten dieser Methode proklamiert, um dann währefid der übrigen 11 Monate des Jahre» auf die Taktik zurückzugreifen, dir bankrott gemacht hat." Als ein würdige» dnnokratisch. parlamentarisches Forum soll der Völkerbund aNe Fra gen nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit behandeln und entscheiden. Immer mehr hat die Entwicklung den Völker- bund zu einem Aussprache-Ort für die Minister der Großmächte gemacht, di« unter stch ihre Entscheidungen treffen und dann mit Leichtigkeit den, Troß der Vielen zur Gefolgschaft zwingen. Daneben ist der Völkerbund bürokratischer Mechanismus geworden, der allerlei gute und schöne Fragen der Sozral-Politik, der Hygiene und der allgemeinen Wohlfahrt unter Hervorbringung gewal- tiger Akten-AuSscheidungen „bearbeitet" ufid dadurch einer recht beträchtlichen Anzahl fähiger junger Leute und strebsamer Schreibmaschinendamen Brot und Aufenthalt m einer landschaftlich nicht gerade reizlosen Gegend ge währt. Also ein ständiges sozial^harltative» Tagungsbüro und in der großen Politik «ine Angelegenheit sonntäglicher Erbauungs-Predigten ist dieser Völkerbund geworden. Und draußen rings in der Welt nimmt der Alltags-Betrieb und die politische Alltags-Moral de« gewohnten Verlauf. Daß diese bitteren, aber, leider nicht »u leugnenden Tat- sacken der gesamten Welt-Oeffrntlichkeit einmal von so sachkundiger Seite vor Augen gerückt werden, ist nur zu begrüßen. Von deutscher Seit« au» ist man, von dem laute», aber kleinen Kreise der Veruf»-Schwürmer für Genf abgesehen, in genauer Kenntnis dieser Verhältnisse und ohne allzugroße Erwartungen ü» Sinne der ideale» Forderung des Herrn Jouvenel in den Völkerbund ge gangen. Man betrachtet ihn als ein r«g«lmätztg und ohne Schwierigkeiten sich öffnendes Konserenz-Zimmer, l» wel chem man im Laufe der Zett heimisch zu werden hofft und immer wieder seine BekanntenHm» den verschiedenen Kabinetten antrifft. Auch die kommend« Herbst-Tagung eröffnet nach allem, was in den letzte» Mönchen und Woche» von Pari- und London au» an Angriffen «nd Verdächtigungen gegen Deutschland geschleudert wörd« ist, kein« besonder» erfreulichen Aussichten. Trotzdem geht man nach Genf, um wenigstens zu versuchen, dta Ber liner Beurteilung der Lase sowie die au» dieser Beur teilung sich ergebenden Wünsche einmal in ungestörter Zwiesprache zu Gehör zu bringen. Daß di« AnMten der Vertreter der deutschen Delegation sich wesentlich von den Meinungen de» Herrn Ex^velegierten de Jouvenel unterscheiden, ist kaum anzunehmen. Ebenso wenig ist aber anzunehmen, daß di« Argumente d« Jouvenel» irgend eine Aenderung herbeiführeu werden. Denn trotz aller Hoffnungen und Pläne hat sich die Natur der Menschen und Völker auch nach dem Kriege bisher in keiner Weise geändert. Dadurch tregen auch die Methoden der Politik fest. Und man tut aut, weiter Mit den natürlichen Be gebenheiten und Methoden zu rechnen.
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