Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192708115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-08
- Tag1927-08-11
- Monat1927-08
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1927
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
tk7>* »nd Anzeiger (LUM«ML TUytig-r». 80. Jahr, ver Verks88lliigÄsg in verlm Sirvkufiec «llsa Nr. « ,^..7« und Frankreichs Großmut al» aegeb« anzuerkennen. Nur auf diesem Wege tst es möglich ^emordeu, auch die französische Valuta Mieder zu festigen. AlSBriand diese Erfolg« kn -er >en Ansehens errtmgeu hatte, da ... . »oinearö in Zusammenhang mit den StaÜiltsieruugSmaßnaLmen finanzieller Natur wieder N v.MWWM gegen Voranezahlun». für »in«, Monat S Mark iw Pfennig durch Poft ad« mir un» da» Recht der Pretaerhöhupg und Nachforderung »or. a<^» n kagea und Plätzen wir» nicht übernommen. Grundpreis für Reichskanzler Dr. Marr dq» Wort zu folgender Ansprache: »Herr Reichspräsident, sehr verehrt« Dame» und Herren! Als ich heute vor einem Jahr« an dieser Stelle zur Feier des BersassungStage» za Ihnen sprach, gab ich der Hoffnung und dem Wunsche Aus druck, bah da» deutsche Volk auf -em Boden der Verfassung sich am gemeinsam« Dienste am Vaterland« -usammenfin- -en möge. Ein Jahr, reich an Arbeit, ist seither vergangen, bliebe« auch manche Enttäuschungen nicht ans, manch« Haft- nnngen unerfüllt, eine» dürfen wir heut« mit Befriedigung feststellen: Da» Äerständni» für da» BersassungSwerk von Weimar beginnt auch tu de» Kreisen unsere» Volke» zu wachsen, die ihm bisher innerlich gleichgültig, wenn nickt gar ablehnend gegenüberstanden, und die Erkenntnis, daß nur auf dem Bode« dieser Verfassung Deutschland» Wiederauf stieg erreicht werde« kann, ist heute Allgemeingut de» -eut- schor Volkes geworden. Der NeichSregierung al» der beru fenen Hüterin dieser Verfassung obliegt nicht nur die Pflicht, die Berfossung gegen jeden ungesetzlichen Angriff zu ver- teckigeu, sie hat auch dafür zu sorgen, dost das Grundgesetz -es neue» BolkSstaates im Volk selbst die Gebühre» der Achtung und Anerkennung genügt. Wir wollen in dieser festlichen Stunde dem Berfaffungswerk von Weimar ausS neue die Treue geloben, und in diesem Sinne darf ick Sie, Herr Reichspräsident, und Sie meine Damen und Herren bitte». mit mir «inzustimmen in den Ruf: »Unter geliebte» Vaterland und das in der Republik geeinigte deutsche Volk — sie leben Hoch!" Der gemeinsame Gesang der ersten und der letzten Strophe de» Deutschlandliede» bildete den erhebenden Schluß der Feier im Saale. Nu» begab sich der Reichspräsident, begleitet von de» Herren, di« mit ihm in der Loge gesessen hatten, durch Las grobe Hauptportal des ReichStagSgebäude» über die Frei- trepp« zum Platze der Republik. Tie Minister de» Reiches Mtd Preußens, die Vertreter der Lander, die Staatssekre tär«, der Reichspreffechef Dr. Zechlin und andere Herren von der RegierungöestraLe schlöffe» sich an. Punkt 12 Uhr zieht unter klingendem Spiel die Ehrens koulvante auf. Während der Feier im Reichstag spielt di« Kapelle. Um 1 Uhr geht Bewegung durch die Menge. Da« Hauptportal de» Reichstags wird geöffnet, und kurz darauf erscheint der Reichspräsident, zu seiner Seit« ReichStagS- präsident Lübe und Gcueral Heye. Ein kurzes Kommando und die Ehrenkompagnie präsentiert das Gewehr, die Kapelle spielt den Präsentiermarsch und dann das Deutschlandlied. Währenddessen wird der Reichspräsident von nicht enden wollenden jubelnden Hochrufen der Menschenmenge begrüßt: Der Reichspräsident schreitet dann die Ehrenkompanie ab: Er schüttelt den Offizieren die Hände und hört noch den Vortrag eines Thores an: »Wir wollen sein «in einig Volk von Brüdern". Darauf besteigt der Reichspräsident mit Le» Reichskanzler den Wagen, und während der Wagest sich langsam in Bewegung setzt, begleiten ihn wieder die Hochrufe der Menge. Abends um 88 Uhr findet ein« gemeinsam« Feier der NeichSregierung. »er preußisch«, Etaatsregierung und »er Stadt Berlin in» Fnnkhause t» Witzlebe» statt. Hier wird Oberbürgermeister Baeß eine Ansprache halten, während der preußische Kultusminister Dr. Becker die eigentliche Festrede übernommen hat. Auch Reichskanzler Dr. Marx wird hier »och einmal sprechen. Di« Feier wird umrahmt durch Dar bietungen de» Berliner Philharmonischen Orchester», des Berliner Symphonie-OrchefterS. des Berliner Sängerbu«. de» und -e» Sruppenchor» de- deutschen Arbeitersänger^z bultdeS. Im Anschluß an den Festakt werden di« Verbände in gemeinsamem Kackelzn« von Sitzlebe« zu» Reichstag ziehe» und an der Siegessäule aus ihren Fackeln einen großen Scheiterhaufen errichten. Die Bestimmungen über die Bannmeile find für dies« Beranftaltung ausnahmsweise aufgehoben worden. Die Berliner Presse zum verfafiu«-stas. Die Berliner Press« widmet dem heutige» VersafiunaS- tage teilweise an leitender Stelle Artikel, die sich mit der Weimarer Verfassung und der Feier des Tages befassen. Ja der .Täglichen Rundschau" beschäftigt sich ei» Artikel mit der ^Staatsbejahung", -er zu dem Schluß kommt, jeder sich -er Verantwortung gegenüber Vergangenheit und Zu- kuuft bewußte Staatsbürger wisse, daß StaatSbejahung der Will« sei, innerhalb des gegebenen Staates mtt-uarbeiten, »« sich dem Jüealftaat zu nähern. — Ein Artikel der »Permani«" sieht den höchste» Ginn -er Weimarer Verfas sung darin, daß sie die Möglichkeit zu neuer Bolksordnung schaffe. — Das .Berliner Tageblatt" bedauert, daß der Ver- saffungitag bei seiner Wiederkehr immer noch nicht «gesetz- licher Feiertag sei. — Der .Lokala«,eiger" stellt dagegen fest, den verfaffungstag der Nation als Nationalfeiertag auf zwingen, heiß« einen Jahres- und Feiertag zu schaffe». — «ßnltch äußert sich in der Deutsche« Zeit«»»" der Abge- orduete Everltng. — Auch in der ^kreuzzeit«»»" unrd be krittelt. daß durch «in« Erhebung zum Nationalfeiertaa nur die inneren Gegensätze verschärft würde». — Im »Bor« wärt»" sagt Hermann Müller Franke», die werktätige» Mafien müßte« daran «rinaert werden, welche Macht sie besäßen, wenn st« nur einig wären. Die deutsch«! Arbeiter würde» um so freudiger ihre Arbeit leisten, je mehr sie das WMM LLNL" . für die Nummer de» AuSaabetaaeS sitz» bis 9 Ahr bormittaaS K W M^^^hMirAchrift-ZeL - «ilKr) vmoilliater Rabatt Echt, wenn der Petra« verfällt, durch l -Ertzählar an dar Elb»". — Im Fall« hvhrrer Gewalt — O KAHsO-uch auf Liefern»- «der «achüesmmg dar , Beran tm Groha-hadi. das Amtsgerichts u»Ld« Lwtsanwaltfchaft beim Lmtsgerlcht Mesa, da« Ritt«« der Stadt »lasch ^da^ßtzP«sm«fs Ni^o «nd des Honnt»ossmnts Maßest behdtbltchfrseftS bestimmte Platt. Donnerstag, 11. «ngnst 1»S7, abends. Erhöhungen dar Löhne * im voran« »u bezahlen; »in« Geckäbr für da« Erscheinen an bestimmt»» lüge» wü» Plä^nwiA incht üb^nomimir Grundpreis ^ür old-Ps«mig»; di» 89 mm.bwtt, Neklaruezril« 100 Eold^Ostnnig«; ztttraubend« und tabellarischer Satz SO'/. Aufschlag, geft, Tarif». «ustraa-Kar tu Kontur« asrLt. Zahlung»- und »rfüllungSort: Riesa. Achttägig« llnterhaltung,beilag» ra»u des Betrieb»« dar Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderungSeinrichtunaen — hat der Bezieher elfes «otat^aadruck mrd -Ea: L-naar t winterlich. Nies» Geschäftsstelle: Gorttzestratz, S». r. Ni,sa: M Ametaottetlr Wilhelm Dittrich. Riesa. Berli». Der Tag -er verfaffnngsfeter bega»» heute morgen bei schönem Sonnenschein. Die öffentliche» Sebäube habe» i» de« Reichsfarbex geflaggt. Di« preußischen Amts stellen zeige« da»«»«» «ich die schwarz-nxiße Fach««. Auf de« Reichswehrwinistertum in der Wllhelmstraße weht die schwarz-weiß-rote Wehrfahne mit dem Eiserne« Kreuz. Die Stadt Berlin hat in diese« Jahr« znm erste« Mal auch ihr« Verkehrsmittel mit Fähnchen geschmückt. Die Autobusse trqgeu links »nb rechts je «ine schwär,^ot-goldene und «in« Flagge in den Gtadtsarbew, di« Straßenbahnen zeigen an der Schnur der Führungsfta»ae «ine schwarz-rot-golden« Kahns Auch di« Eingänge der Untergrundbahnhöfe sind entspre che«- geschmückt. Besonders zahlreich hohen i« diese» Jahre auch Privathäuser geflaggt, ß "Ak Ai« OS ÄkNMiMM Vegan« »m IS Uhr 1« Reich-tagSgebäu-e. vor -er große« Freitreppe -es Reichstags «ach -er Siegessäule zu find zw«i hohe Flaggenmast« ausgestellt morde»; auf -er eine« Selle weht di« schwarz-rot-goldene Fahne der Republik, auf -er anderen Selle die Handelsflagge de» Reiches in ben Farve« schwarz-weiß-rot mit der schwarz-rot-goldenen Gösch. Der ReichStags-SitzungSsaal ist tu ähnlicher Werse, aus geschmückt wie in früherer, Jahren. Er prangt iw Grün der Dannenzweige. Bon den Tribünen herab grüßen Fah- n«n mit de» Wappen der Länder, lieber dem Platz« des Präsidenten ist wieder der Reichsadler angebracht und dazu der Borspruch der Weimarer Verfassung: Da» deutsch« Volk, einig in seinen Stämme» und von dem Sill« beseelt, sei» Reich tu Freiheit und Gerechtigkeit zu erneuerst" «ns z« fetzigen, dem inneren und dem äußeren KriEK za dienen und den gesellschaftlichen Fortschritt zu fördern, hat sich Liese Verfassung gegeben." Der Platz Les Präsidenten und der Schriftführer verschwindet ganz nnter einer breiten Flag« in den Reich-farben. Auch di« Rednertribüne und die Minitzerbänke sind schwarz-rot-gold geschmückt. Um 11L5 Uhr fuhr der Herr Reichspräsident von seinem Palai» in der Wilhelmftraß« zum RerchStagSgebäud«. In de« «rfte» Kraftwagen nahm mit dem Herr» Reichspräsi denten nur der Reichskanzler Dr. Marx Matz, im zweiten Auto folgten die Staatssekretäre Dr. Meißner und Dr. Pünder sowie Major von Hindeubnrg. Am Portal 4 de» Retchstagsgebäude» erwarteten ReichSminifter ». Seudell, -er Lhes der Heeresleitung General Heye, der preußische Ministerpräsident Dr. Bram, und Reichstagspräsi-eut LSb« Len Herrn Reichspräsident«», der sich nach kurzer Begrüßung mit d«n Herren von Seudell, Peyer und Löbe in die Diplo- matenloge des groben Sitzungssaales begab, in der außer- dem noch Staatssekretär Dr. Meißner und Major von Hindenburg Platz genommen hatten. Der Reichskanzler, der Reichspräsident, der preußische Ministerpräsident und Staats sekretär Dr. Pünder nahmen aus der RegieruugSetzrad« Platz. In dem Augenblick, in dem der Herr Reichspräsident, von d«r große» Versammlung Lurch Erheben von den Sitzen ehrerbietig begrübt, mit Len ihn begleitende» Herren in der Loge Platz »ahm, begann die Feier mit dem Vortrag von Goethes .Talismanen" sGotteS ist der Orients, vorgetragen von dem Sprechchor an der Universität Berlin und an der deutschen Hochschule für Leibesübungen lForum) nnter Lei tung von Dr. Wilhelm Leyhausen und unter Mitwirkung von Fränleiu Annemarie Loos« und Herr« Walter Franck. ES folgte die Festrede de» Reichstag»»«, s Sardorff. Er würdtAe Entstehung, Wesen «.Bedeutung der Verfassung. Er erinnerte an die Verdienste Hindenburg- und Eberts, die Deutschland vor dem Untergang bewahrt haben. Di« Weimarer Verfassung war «in Bekenntnis zue Einheit des Reiche», znm großdeutschen Gedanke«, »ne friedlichen Entwicklung Deutschlands ar iemokratischer Grundlage. Wir wolle» auch heute der U«o«zxugung TuS- druck geben. Laß ans die Dauer keine Macht der stark genug seiu wird, uw zu verhindern, daß eine- Tage» da deutsche Oesterreich mit dem Heimatlau-e verellttnnd per- Vunde« fein wird. Das Berfaffungslebe« einst» Volkes, führte der Redner weiter ans, dulde keinen Stillstand. Um ter Festhaltung der Grundlagen der Weimarer verfaffung werde» wir das Problem Le» Verhältnisses »Msche» Preu ßen und Reich zu lösen haben. Wir brauchen ein« Stärkung der ReichSgewalt und wir werden gut daran tun. die Stet- kung de» Reichspräsidenten »n hebe« und zu stärk««. Auf die Außenpolitik übergehend, führte Sardorff «. a. ans: Senn wir berücksichtigen, daß wir entwaffnet sind, daß un ser« Entwaffnung anerkannt ist und daß unser« Repara- tionslaste» im Dawesplan geregelt sind, dann habe» wir et« Recht, bitterste Beschwerde vor der Äelt zu führe«, daß «och beut« fremde Besatzungstruppen in der zweite« und dritten Zone stehen. Frankreich fordert Sicherheiten — wenn aber kgend «in Sand der Welt da» Siecht Wtt, Sicherheiten zu fordern, dann ist es da» entwaffnet« Deutschland mit Fine« offene« Grenzen, ««gebe« von einer feindlichen, waffew- tzarken Welt. Sardorff schloß mit einer Mahnung zur Einigkeit und mit einem Bekenntnis des Glaubens an die deutsche Zukunft. Wenn wir, so sagte er, in de» großen Lebensfragen der Nation «inen einhettltchen Villen aüf- »ringen, wenn wir nicht da» Trennende, sonder« das Eins- genbe betone«, dann wird das deutsch« Volk de» Weg in di« Freiheit finden. Nachdem der genannt« Sprechchor das Smvboluut von von «genommen tst, kann auch von einer w-ttm« »er »weiten und dritten Zoll« keine «eße Mehr se Räumungen müff« seh. Briauds Akontozahlung. Ss ist «tcht zu bestreiten, daß die französisch« Politik s» uamer meisterhaft verstanden hat, auch die schärfst« Unduld samkeit und »uerbilllichst« Härte seiner Machtpollltk Mit de« Anschein wohlwollenden Großmutes «ad friedlicher Geste« zu umkleiden. Brtand. der meisterhafte und mit Er Mitteln diplomatischer Elastizität geschulte Vertreter der gegenwärtig«» Außenpolitik Frankreichs, bat die trabt- ttonüleu Methoden Frankreichs zu höchster Vollendung ge staltet. Er Hutt auf den Plan, nachdem Potncars. her Ruhr- krtegssüürer, unrettbar tu die Sackgasse geraten war und sei« Vaterland la der Welt fo sehr Lurch die Brutalität fei ner Siegern»ethode blobgestellt Valle, daß sich «in« fühlbare JsolierungSschicht um Frankreich zu bilden begann und neben England besonder» die Bereinigt« Staat« ganz off« ihre Mißbilligung »um AuSLruck bracht«, vriaud, der vorher von Poiacars au» der Bah« seiner vorsichtigere« Ausnutzung der franzüstsch« Machtstellung heraus-eLräqgt «ar, spraüg sofort al» der Man« der »Bllstäabiaung" auf die politisch« Bühne. Und mr« begann jene Politik, die bann treibt« einzeln« Station« mit -«Namen Locarno, Senf, Thoiry bezeichnet wurde. E» wurde je« »Ltmo. sphüre" geschafi«, die Deutschland zur erneut« freiwillig« Anerkennung der durch b« Versailler Vertrag im Westen festgesetzt« Zustände veranlaßte und, wo» für die Herstel lung de» französischen Prestige» noch schwerer wog, Deutsch land auch' nötigte. Frankreichs friedlich« Willen und Frankreich» Großmut al» gegeben an,verkennen. Nur auf diesem W ------- .... 17 Erneuerung des französisch« wurde e» möglich, auch P> al» eit er" ä n dte"Ä itze b er kanzösisch« Regierung zu bangen, ohne daß BrianbS außenpolitisch« Tätigkeit dadurch beeinträchtigt wurde. Ein bekannter amerikanischer Jour- «ottst, der Verhältnisse und Persönlichkeit« in Pari» genau LnrchschaUt Und der kürzlich, sowohl Briand wie Posncarä zst längerer »ussprache auksesncht bat. «klärte, baß t« der politisch« Grundanschauung and Willensrichtung zwischen PotncarS und Briand nicht du geringste Unterschied bestehe, und daß Briand lediglich bfe klügeren und erfolgreicher« Methoden gegenüber Deutschland zur Anwendung bringe. Mau ertnnut sich, wie kümmerlich und nichtssagend die .Erleichterungen" gewesen sind, die Frankreich nach de« Eintritt Deutschland» in den Völkerbund urid al» Folge der Loearnoabmachungen im besetzten Gebiet gewährt worden sind. Immer noch stehen 75 000 Mann Besatzung-trupp« am Rhein, nachdem La» feierliche Versprech« einer fühl baren Verminderung der Bestände und deren Rückführung auf die Normalzifter« gegeben worden war. I« Part würde mau gegenüber -« Berliner Forderung« immer schwerhöriger. Die unmöglichsten Ding« wurden mit du Räumungsfrage verknüpft. Man begann d« Wunsch nach einem Ost-Locarno in die Debatte zu werfen, nachdem ur sprünglich die Anerkennung Les aegemvssrttg« Zustande» i« Westen die berühmt« Erleichterungen im Oft« hatte schäften sollen. Die Anschlutzfrage und die angeblich so ge fährliche heimlich unheimliche Rüstung der deutsche» Milt- tärkretse und alle möglich« andere« Dinge mußten immer wieder dazu herhalt«, die Nichteinlösung der gegeben« Versprechungen zu begründen. Man war tu Part» nicht zufrieden damit, seine eigen« Versprechung« unbeachtet zu lass«, man sucht« auch andere Versuche Deutschland», zu einer gütlichen und gerecht« Bereinigung von Streitpunk ten z« gelangen, zu durchkreuzen, und zwar mit Erfolg, wie im Falle Eupen-Malmedy, wo die Fühlungnahme zwischen Berlin und Brüssel schon außerordentlich well gediehe« war und nnr da» brüske Eingreif« Poincars» eine ver. tagung der AuSgleickSverhanblung« httbetffthrte. Dies« tatsächlich betrieben« Politik hinderte Briand natürlich nicht, kn fein« Reden und Snnbgebungen weiterhin sein« ver- sühnnngSwtllen nnd Frankretch» Ebelmnt hervorzuheben, mochte Poincars noch so oft urrd schneid«- rutt f«iu« Sonn» tagSreden dazwischen fahr«. Politik mit doppeltem Bvd« ist da» Spiel, da» mit unsere« Volk« getrieben «okde« ist. Nun kommt wieder «ine BülkerbundStaguag heran. An dies« Tagung« pflegt Briand stets etn besonder» großartige» Feuerwerk französisch« Edelmutes «or all« Welt abznbreunen. Nach Briand» eigenem Geständnis bildet der völlerbnnb ^« Rahm« und di« Stütze für die aefiMt« Außenpolitik Frankreichs". Der Völkerbund muß m Frankreichs Interesse ^«a« jedwed« Kris, «schsttzt" werd«. Das Ausscheid« da Jonvenel» au» der fra^ösi. sch« völkerbuudsdelegatio» und die an dies« Rücktritt geknüpft« scharfe und pessimistisch« Kritik btt'G«fer Jnsti. tutiou ist Briand seh, ««erwünscht gekommen. Sa h sich den« anschet««- zu einer allarbtng» recht kümmert Akontozahlung auf Frankreichs Versprechungen «tfchl Fünf, bi» zehntausend Mann der Besatzung soll« au» de» Rheinlande herauSgezog« »erd«, 85. bi» 40000 Man« Müßt« mindest«» «tf««t werd«, um die versprach«« .Normalztfftt" zu erreichen, di« 1» »er deutsch« Fried«»- befetzung zu «blick« ist. Ader ist die Fortdauer dtt Pe- satzung überhaupt mit der angeblich« Gleichberechtigung tpr Völkerbünde zu vereinbar«- Auf de» Zentrum». Parteitage in Kassel hat der fetzige Reichskanzler Dr. Marx genau vor einem Jahr« erklärt: »Muttl b« Vertrag von ^arnck angenommen ist, kann aMH von ein«, y^iter« Sattr Zett vollzog« sein." ! unerschütterlich. Deutschland propa-ätldifttsch« Zugeständl
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite