Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192708226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-08
- Tag1927-08-22
- Monat1927-08
- Jahr1927
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.08.1927
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S^sZ <» L kZz -SSssI Riesaer H Tageblatt ««»««schlif» UU^ Au§O?(ElÜtdIM NA) AllM-tk). Postscheckk-Nw- ^kTD^ON - Kermnf *L »ü Da» Riesa« La-Matt «ft da» zur Boröffoatlichung der amtlichen vokmmtmachungen der AmtS-auptmannschast Ettokass« P^tsach Nr. SA Großenhain, de» ft«t»g«tchl» und der Amtüanwaltschast beim Amtegericht Riesa, de« Rate« d« Stadt Riesa, Riesa Nr. 52. de» Mnanzamt» Riesa und de» Hauvtzollamt« Meisten behördlicherseits bestimmte Blatt. 19S. Monla^ 22. An-nft 1927, abends. 89. Jahr-. ras Riesaer Ta-chlatt «rfchetttt jeden Lag abenda »/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. B«tU,«preis, -egen Vorauszahlung. für «inen Monat 2 Mart 25 Pfennig durch Post oder durch Bott», ftür d« stall de« Eintreten» von Produttioneoerteuerungen, Erhöhung«, d« Löhn« und Matrrialtenpreise behalten wir uns da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. «metae» wr di« Stumm« de« Ausgabetage« find hi« 9 Uhr vormittag« aufpraeben und im oorau« m bezahlen; «in« Sewäkr für da« Erscheinen an brsttmmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die «9 mm breite. 9 mm hohe Erundschrift,H«l« (s vtlb««) 25 Gold-Pfennig«; die 8» mm breit« Reklamezeil« 100 Gold-Psennig«; zeitraubender und tabellarischer Satz 50'/, Aufschlag. Feste Tarife, vaoilltattr Rabatt erlischt, w«m d« vettag oerfällt, durch «lag, «tngezoaen w«rden muß oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähl« an der Elte". — Im stall« höherer Gewalt — Krieg od« sonstig« irgendwelcher Störungen de« Betriebe« d« Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher bin« Anspruch auf Liefenmg ad« «achliesewmg d« Zeitung ad« auf Rückhabluna de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und «erlag: Langer ü Winterlich. Riesa, Geschäftsstelle: «aettzestraste S». verantwortlich iür Redaktion: l B.i st. r«icharäb«r. Riesa: iür Anxiaenteil: Wilhelm Dittritb, Riesa. 2ll WM" AllkklM. Heute Montag, den 22. August, beginn«» in Gens zum dritte» Male schou bi« Tagungen einer -rotze« internatio nalen Versammlung, die mit besserem Recht «ine »Socists de» Nation»", eine wirkliche »Versammlung der Nationen" genaunt werde» kan». al» bi« in Deutschland mit dem Name» Völkerbund bezeichnet« Einrichtung, die nicht «in Bund der Völker, auch nicht «in« .Gesellschaft" der Völker, sondern lediglich ein« Konferenz von ReaterungSvertretern ist. Während der Sougrest der organisierte» nationale» Gruppe» in de» Staaten Europa»" tatsächlich und, wie die bisherige» beide» Tagung«» gezei^ haben, auch mit Erfolg, eine Einigung der verschiedensten Nationalitäten auf gewisse ^Weinsäure Gruudanschauungen und Grundforderung«», unter Zurückstellung strittoger Einzelheiten hercmSge- arbettet und in fleißiger Gonderarbeit der verschiedene» Ausschüsse auf bi« allgemeinen Gesichtspunkte in konkret« Formen und Formeln gießt, hat der große Bruder am Msonquat bisher sei»«» Apparat nur dazu benutze» lassen, MN tu einseitiger Weise die Interesse« etner Machtgruppe duiMudrücken. Bon der in Wort«« allerdings immer wieder hervorgehobene» sogenannte» BölkerbundSgesin- uung ist in den Handlung«« und Entscheidungen so gut wie nicht»» zu spüren gewesen. lieber 8S verschiedene MinderbeitSgruppe» aus alle« Teilen Europas, die zusammen ein« Bevölkerung von über 40 Millionen Menschen umfassen, werden t» Genf zusam- menkommen, um wiederum di« gemeinsamen Kulturforde- rungen zu berate». Rein politische Fragen, wie die deS Selbstbestimmungsrechtes werden auch weiterhin au »ge schaltet bleiben, La ja, was man bedauern, aber nicht ändern kan», eine ganze Reihe der den Siegerstaaten nahestehenden Nationalitäten dieser heikle Thema nicht erörtert wisse» wollen. Dies« Selbstbeschränkung hat dazu «führt. daß Weißrussen und Ukrainer, di« sich nur vo« Selbstbeftim- muugsrecht ein« Aenderung ihrer im Polenstaaie wenig beneidenswerten Lag« versprechen, dem Kongreß »ur alS Beobachter beiwohnen werde». Zu den zahlreichen Minder- heitenvertreter». Deutschen, Ungarn, Wwweneu. Litauern, Russen, Polen usw. sind in dieser Jahrz noch die Rumänen Jugoslawiens und die Derben Rumäniens Hinzug«kommen. Zur Erörterung steht eines der allerwtchttgsten Ge genwartsproblem« überhaupt. Dar vergangene Jahrhun- dert stand unter dem Zeichen des erwachenden und gerade unter den kleineren Völkern sich immer verschärfenden Na tionalgedankens. Dieser Nationalgedanke hat letzten Ende» — man denk« an La» österreichische Problem und die Schüsse von Serajewo — zum Ausbruch de» Weltkrieges und »ur Zersprengung der alten Stqatensysteme 1» Mitteleuropa geführt. Das dann entstandene und durch Mißbrauch des Sieges noch besonder» verwirrte Chao» ist durch die Frie- denSdiktate in ein« künstliche Erstarrung überführt worden. Da» viel berufene Selbstbestimmung-recht der Völker hat weder zu einer vernünftige» Grenzziehung zwischen den Staaten, noch zu etner freien Entwicklung der in ander« Völker etngeschloffenen Volksgruppe» geführt. Nun bro- dein in de» meiste» Staate» unter der Oberfläche unheim liche Kräfte und Gewalten, di« Wünsche der um ihr Natur recht betrogenen Minderheit««. Während im vergangenen Jahve unter der U«berschst- tuug des alle Einzelprobleme überragenden Gedanken» der kulturellen Selbstverwaltung die Sondergebiete i« Refe rate» und Korreferaten mit nachfolgender Entschließung systematisch behandelt wurden, ». B. die Sprachenfrage, die WtrtschaftSfrage. Staatsangehörigkeit, Wahlrecht usw., wer- den in diesem Jahr« di« gewissermaßen aktuell-politische», in die Vülkerbeziehungen und Bölkerspannungen von d«r Minderheitenfrage au» unmittelbar hinüber,reifend«» Ge- danke« angeschlagen werden. Der verdienstvolle Präsident de» Kongresses, Dr. Wilfa«, slowenischer Abgeordneter im italienischen Parlament, wird wieder«« einen Ueberbltck über di« Entwicklung der Bewegung und die geleistete Ar beit «eben. Bon besonderer Bedeutung ist da» DiesLtag- referat über di« -Mefährdung de» europäischen Friedens durch national« Unduldsamkeit". Wen» ma» vo» sehr be grüßenswert«« und auch in ihrer grundlegenden Bede«, tung an«rkaunten Anfängen absieht, wr« sie durch di« Kultur- Autonomie in Estland und durch die vom Kärntner Landtag beschlossen« kulturelle Selbstverwaltung -«geben sind, so ist fast durchweg in den sogenannten Siegerstaaten da».Be streben festzustelle«, die fremden Nationalitäten auSzurot- ten. Dieser Zustand wird nicht erfreulicher dadurch, datz er, vom sasclstische» Italien abgesehen, fast überall mit «new äußerlich zur Schau getragene», angebliche» Wohl- wolle« umkleidet wird. Wir Deutsche haben ein ganz besonderes Interesse an dem erfolgreichen Fortschreiten der Genfer Arbeit. Ist doch heut« jeder dritte Volksgenosse einem fremde« Staate unterstellt. Di« Schutzarbeit, wie sie überall au» eigener Kraft von unsere» Volk »genossen tenseitS der Gr«nz« ge leistet wird und wie sie durch große unpolitisch kulturell« Organisationen, wie den Verein für da» Deutschtum im Ausland, unterstützt wird, ist immer wieder durch di« Bru- talität der GtaatSvölker. durch gesetzliche Maßnahme» und BerwaltungSschikan«» zunichte gemacht worden. Wenn irgendwo, so kann am Ditze de» Völkerbünde» versucht werden, di« Weltöffentlichkeit mit Nachdruck auf di« schweren Gefahren hinzuweisen, di« für da» Zusammenleben der Ra tionen und für de« Frieden gerade au» de» Nationalitäten- kämpf erwachsen. So wichtig und schwerwiegend auch po- littsch« und wirtschaftliche Gründe fett» »ögjen, di« für «ine Verständigung, für «Ur« Zusammenarbeit der Völker und Regierung«» spreche«, e» ist eben einmal auf die Dauer nicht möglich, Latz z. B. da» Deutsche Rvdck mit Italie» oder Pol«», um Rvet besonder» auffällige vstsptele hararch- Ak A« fr» RMMdsM »er «Mer. Kundgebung für ei« freies Rheinland. tu. Magdeburg. Anläßlich der JahreStagung des Reichsverbandes der Rheinländer fand gestern vormittag in der Stadthalle eine öffentliche Kundgebung für ein freies Rheinland statt. AlS erster Redner überbrachte Ministe rialdirektor Dr. Dielthey vom ReichSministerium für die besetzte» Gebiete die Grübe der RetchSreaieruug. Der Redner übermittelte das Bedauern deS Reichskanzler», nicht an der Kundgebung teilnehmen zu können und wies darauf hin, daß die deutsche ReichSregierung die Mitarbeit aller derer begrüßen müsse, die die überparteiliche« Grund lagen de» GtaatSwesenS stützen und sichern helfen. Starke in sich gesestigte Gemeinsamkeiten in Volk und Staat seien bei der Lage de» deutschen Reiches und bei seiner Waffen losigkeit unbedingt notwendig. Ein bleibende» Verdienst der großen Landsmannschaftlichen verbände, insbesondere de» ReichSverbande» der Rheinländer, sei e». dgß sie die volksetnenden Ideen zuerst aufgegrifsen und zum Aus gangspunkt für ihr umfassende» vaterländische» Wirken ge. macht hätten. Nicht vergessen dürften auch die Verdienste Le» ersten Vorsitzenden de» ReichSverbande» der Rhein länder, Dr. Kaufmann, sein, der mit sicherer Hand da» Schiff des ReichSverbande» durch die Stürme der gegen wärtige» Zeit hindurchgesteuert habe. Roch habe die Be» Völker«»- des besetzte« Gebietes de« schworen Drnck srem, der Besatzung z« trage«, und sie wolle ihn lieber »eiter er dulde», als seine Freiheit verkaufe» gegen neue Laste«, die Le« gesamte« Deutschland ausgebürdet würden. Mit dem Wunsche, daß der Rhein vom Fel» bi» zum Meer bald frei sein möge, schloß der Redner seine Ausführungen. Hierauf sprach Präsident Dr. Sausmaun-Bersi», der unter lebhafter Zustimmung der versammelte« die Forde- rung aufstellte, daß der Geßler-Hnt am Rhein ««schwinde» müsse. Alle großen deutschen Parteien sähen in der Fort dauer der Rheinbesetzung nach Deutschland» Eintritt in den Völkerbund einen Widersinn, der die BölkerbnnLSidee zur Karikatur mache. Recht und Moral in -er RäumltngSfrage seien auf deutscher Seite. Würde der Rhein nicht'bald ent fesselt. so verlöre eine loyale deutsch« Verständigungspolitik Sinn und verstand. Zum Schluß richtete Dr. Kaufmann an den Reichsaußenminister die Forderung, in Sens mit aller Eutschiedeuheit »olle Freiheit für das Rheinland zu verlange«, und zwar als Gegenleistung, für die der Preis bereit» bezahlt. Neue», mit deutscher Ehre und Louverä- nität bezahltes Lösegeld dürfte nicht bezahlt werde«. Für di« besetzten Gebiete sprach dann Oberbürgermeister Dr. Weiß-LudwigShase«, der darauf hinwieL, daß trotz aller Erleichterungen der letzten Jahre nicht oft «nd nicht laut genug Li« Forderung nach Freiheit von fremder Besatzung in die ganze Welt hinauSgeschrien werden könne. Die Forderung werde immer stärker und lauter ertönen und auch von dieser ReichSregierung mit Nachdruck erhoben werben. Mit den Versprechungen auf eine fühlbar« Min derung der Besatzung sei Deutschland nicht zufrieden. Es habe seine Pflicht erfüllt, an der Gegenseite sei es nunmehr, durch Taten entschiedenen Friedenswille« zu bekunden. Frankreich glaube, wirtschasts- und handelspolitisch recht gut mit Deutschland arbeiten zu können und dabei einen Teil Deutschlands gefangen halten zu dürfe«. Ohn« rascheste Räumung sei jedoch ein wahrer Friede nicht möglich. Nach Absingen der ersten und dritte« Strophe de» Deutschlandliede» wurde eine Entschließ»»« angenommen, iu der di« zur Magdeburger Tagung d«S ReichsverbaudeS der Rheinländer versammelte» de» Rheinländer» de» Dank für ihr« vorbildliche« Opfermut ausspreche» «nd di« ReichSregierung driugend bitten, für di« alsbaldige Nän- muna deS Rheinland«- nachdrücklich einzutreten. Im Anschluß an die Kundgebung fand ein Empfang der Mitglieder deS ReichSverbandes und der Borstandsmitglie- der deS Vereins der Rheinländer zu Magdeburg durch die Stadt Magdeburg statt. Wieder ei« Betrug. Wenn nicht alles täuscht, steht wieder einmal ein Be trug Deutschland gegenüber bevor, der ein grelles Licht aus die Methoden, wie sie die Alliierten auch heute noch, zwei Jahre nach Locarno, anzuwenden für richtig befinden. Herr Pertinax berichtet nämlich im „Echo de Paris", Chamberlain habe sich bereits dem französischen Standpunkt in der Frage der Herabsetzung der Zahl der Besatzungstruppen ange schloffen, und man habe sich daraus geeinigt, die Gesamt stärke der alliierte» Trupp«« im Rheiulaud bis ans «0 000 Manu ,« verringern. Man spekuliert hier wieder einmal auf die dummen Deutschen und auf ihr kurzes Gedächtnis. Noch vor zwei Tagen war es iu allen Blättern der Welt zu lese», daß Li« Zahl der Besatzungstruppen überhaupt nur ööüüü Man« betrüge. Man verschwieg dabei gefliffentlich, Latz rund SO Prozent von dieser Zahl beurlaubte und vor- übergehend abkommanbierte Mannschaften waren, die noch zu jenen 5S000 Mann hinzugezählt werden müssen. Man düpierte also Deutschland mit dieser scheinbar niedrigen Zahl, die, wie man jetzt sieht, noch unter der Zahl lag, auf die man jetzt gnäbigst die Zahl der Besatzungsrruvpen her- absetzen will. In der Tat, es sind feine Methoden, deren sich jene Ehrenmänner bedienen! Ss wird nunmehr Ausgabe der amtlichen deutschen Stellen sein, diese Machenschaften der Gegenseite alS daS zu kennzeichnen, was sie sind, näm- lich als einen glatten Betrug und als einen neuen Versuch der Alliierten, auf der einen Seite sich den Nimbus der Nachgiebigkeit zu geben, aus der andern aber gar kein wirk liches Zugeständnis zu machen. Mit Locarno aber ha« in der Tat ein solches Verhalten nicht mehr das geringste zu tun. Zur Frage der Besatzuugsvermivderuug. London. Observer zufolge habe die letzte Vocffe die Frag« des Besatzungsheeres im Rheinland? einer Löiung nicht näher gebracht. Frankreich nehme eine unuachaiebige Haltmtg gegenüber dem Drängen Londons aus Durch^h- rung de» Locarno-Versprechens einer merklichen Vermin derung der Zahl der Truppen ein. Die Verminderung der Rheiulandbesajzuug. Paris. Der Außenpolitiker des „Echo de Paris" glaubt berichten zu können, datz Frankreich bereit sei, die noch bestehenden Abteilungen des 33. Korps, sowie die 41. Infanteriedivision, die sehr schwach besetzt sei, abzube rufen. Da aber die Auslösung dieser 41. Division die fran zösischen Effektivbestände unter das Minimum von 50 000 Mann, bas Frankreich behalten wolle, hcrunicrdrückcn würde, würden gewisse Bestandteile dieser Division den vier Infanteriedivisionen zugeteilt werden, die an den Brücken köpfen verbleiben. Den Engländern und Belgiern stehe es dann frei, ihre Truppen so zu vermindern, wie es ihnen zweckmäßig erscheint. London. Pertinax meldet dem „Dail» Telegraph" a«S Paris, die französische Regieruug erwarte, daß eine britische Antwort auf ihre letzte Note iu der Frage der Rheiulaudbesatzuug erfolge« und daß eiu französisch britisches Abkomme« vor der Ratstagung in Geuf erzielt werde« wird. Die französische Regie, rung habe ein« Entscheidung erreicht, daß das franzö sische Besatzungsheer nicht »«ter 50 000 Man« vermindert werd«« dürfe, was die Bereitwilligkeit, etwa 8500 Mau« zurückznziehe«. bedeute. Der neue« Reorgani sation eutsprecheud würde« die übrig gebliebene« Teile deS SS. KorpS verschwinde», sowie die 41. Division, von der jedoch einige Einheiten in die ausrechterhalte»«» 4 Divi, sione» übernommen werde« dürsten. zugreifen, in xiu Verhältnis wirklichen Vertrauens kom men kann, solange deutsche Volksgenossen in Südtirol, in Pommerellen oder Oberschlesien nur durch Verrat ihres ÄolkStumS wirklich gleichberechtigte Staatsbürger werden können. . Etne gründliche Erörterung der innen- und zwischen staatlichen Zusammenarbeit der Nationalitäten, wie sie in Genf in Aussicht genommen ist, berührt ebenfalls eiu wich tiges Problem praktischer Arbeit. Ansätze für solche Ent wicklung, für Minderheitenblocks innerhalb der Fremd staaten und für Zusammenarbeit einer Nationalität in ver schiedenen Staaten, wie sie bei den deutschen Minderheiten in vorbildlicher Weise geschaffen ist, sind vorhanden. End lich wird di« Frage der Bestimmung der Nationalität an geschnitten werden, die nach der wohl überwiegenden Auf- fassung ein« Frage des Bekenntnisses und nicht der ob jektiven Merkmale ist. In Südslawien zum Beispiel ver sucht« man immer wieder, Deutsche mit slawischen Namen einfach zu Slawen zu stempeln. Wie wenia der Name ein Merkmal fein kann, beweisen di« Verhältnisse in allen Mischgebteten. in denen häufiq gerade die Führer einer Rationalität einen Namen der gegnerischen Nationalität trag««. Möge der große Völkerbund, der im Anschluß den Minderheitenkongreß seine Tagung beginnt, rech: viel aufnehmen von dem, was der „andere Völkerbund", der Bund unterdrückter Nationalitäten, der Weltöffentlichkeit «nterbveiteu wird. Euglanv gegen Schnee. Wie eine Berliner Korrespondenz erfährt, wird die englische Dresse vom Auswärtigen Amt dabin informiert, daß England eine Kandidatur vr. Schnee- für den utscheu Pofte» i« der Mandatskommisfio» deS Völker- ouudes unerwünscht sei. Man wird diese Einstellung des englischen Ministerium» nur mit äußerstem Erstaunen zur Kenntnis nehmen können. Der volksparteiliche Reichstags- abgeordnrte vr. Schnee ist als ehemaliger Generalgouverneur von Deutsch-Oft-Afrika rin hervorragender Sachkenner aus kolonialem Gebiet. In diesem Dünkte wäre also gewiß nichts -egen ihn zu sagen. Und soll man wirklich annebmen, daß er England deshalb unerwünscht ist, weil er zusammen mit General von Lettow-Borbeck die heldenmütige Brr- teidigunä von Deutskb-Ost-Afrita gegen erdrückende britisch, portugiesische Uebermacht geleitet hat? Es sollte doch eigentlich ausgeschlossen sein, daß England dem Angehörigen einer andere» Nation »um Borwurf macht, was eS bei einem Landsmann al» höchste Pflichterfüllung anerkennen und feiern würde. England wird sich also bequemen müssen, seine Gründ« für di« Ablehnung bekannt zu -eben, fall« man nicht glauben soll, dakes sich hier um eine persönliche Verstimmung gegen einen Man» bandelt, dessen Tätigkeit den Briten während de» Krieges eia Dorn fta Auge gewesen ist.
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