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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192708241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-08
- Tag1927-08-24
- Monat1927-08
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1927
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Riesaer O Tageblatt —-Mach-fd NAd lEldeblsü Mlb Ameiaer). Pofischeckkonw »a,«bla« Nstf«, " * Dr-b« E Fermms Nr. Sä. Daß Mesa« La-Matt ist da» zur B«röff«allichung d«r amtlich« Vekannvnachnngm d« AmtS-auprmannschast »lrokaff« Postfach kv »L S«tsvhatn. de» Amtsgericht» und dar Lmttanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, da» Rata» d« Stadl Rias«, «iaka Ra, 5L d«» Finanzantt» Rieio und da« Haiwe-ottoww Meisten behLrdliLerieit» bestimmte Blatt 197 Miilwech, S4 Axguft 1SS7, ai>e»»S. 8V. Jahr». " duach «atm. Kür tw, -ail de« EWNevns von VrodutttoaDoerreuerungen, ErhShungr« der Löhne und M<U»rialien»«»se Wtznlün «tr ua, da» Siecht der Pretseehöhang und Nachforderung vor. «wzewe» für di» Nummer de» Ausgabetages find bi» S Ubr vormittags anfzuaeben und im voraus zu bezahl«»; «in« Gewähr für da» Erschein«» an bestimmten Eaa«n und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für sie »ü mm breit». 8 «w hohe Grundschrift-Zeste (« Gilbens Sb Gold-Pfmnige; die « «w breit« Reklamezeil- »OS Gold-Afennige; ^ttraubender und tabellarischer Sa» SO'/. Aufschlag. Fest« Tarife. Sewilliater Rabatt «lischt, wem» d« Petra, oersällt, durch Mag» »tngezoaen werden must od« d« «uftraggeb« in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage -ErMkr «r d« Elb«'..— Am Falle Häher» Gemalt — Kriog od« sonstig« irgendwelcher Störungen de« vetriede» d« Druikeret, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher kein« Anspruch auf Lieseruu, ad« Nachlt«s«wui d« ZR^a «tz« auf NIÜVaLluna ln« ««ugtpreis.^ Siotationsdrmk und ««lag: Lanaer t Winterlich, Riesa. Geschiftstzrllr: «aethastratze S» Verantwortlich für Redaktion: t. D.r G keicharäber. Riesa: kür Anmiaentatlr Wilbelm Dtttrich. Riet» gleiche EntrüftungSftunn durch die Welt getobt wäre, wenn rS sich nicht um das Schicksal von zwei LinkSradikalisten gebandelt hätte. Eine Antwort findet dies« Frag« sofort durch einen Hinweis auf die zahllosen Opfer der bolsche wistischen »Justiz" in Rußland, die sich auch äußerlich gar nicht einmal den Anschein eine» RechtSstndungsapparateS gibt, sondern die lediglich nach den Gesichtspunkten poli tischer Klaffenideologie arbeitet, heute «och wie nun schon M lllMMWW RI SM. vis in die lebten Augenblicke unmittelbar vor der Be steigung de» Elektrischen Stuhle» durch di» beiden in ihrem Schicksal zusammengeketteten italienischen Anarchisten Saeco und Banzetti glaubt« man »Sch an «in« weitere Hinaus schiebung jener Urtellvollftreckung, die nun schon 7 Jahr« lang über den Häuptern d«r Verurteilten geschwebt bat. Man muß schon auf die großen politisch gefärbt«« Justiz kämpfe vom Ausmaß de» Dreysußprozeß zurfickgreifen, um einen Barallel-Fall zu den Ereignissen zu finden, die sich um d»n amerikanischen Juftizfau herum mit wachsender Leidenschaftlichkeit zu einem weltfturmentrüfteten Prozesse entwickelt haben. E» ist schwer, im Augenblick vielleicht sogar unmöglich, die Wahrheit in diesem verwickelten Prozeßvorgange fest- ,«stellen. ES liegt auch für den besonnenen denkenden Menschen kein Grund vor, sämtliche in Frage kommenden Justizstellrn in den Vereinigten Staaten, die mit diesem Prozeß besaßt worden sind, mr Rechtsbrecher zu halten und den Beschuldigungen politischer Leidenschaft ring» in aller Welt zu glauben. Der Verlauf des Prozesse» und da» Be- laftungSmaterial sind übrigens auch so wenig in den Einzel heiten bekannt geworden, daß man sich unwillkürlich fragt, warum dl« Berichterstattung über diese doch wichtige» Ding« so sehr versagt hat und warum lediglich da» vou dem Entlastungskomitee, hinter welchem politische Draht zieher bestimmter Richtung stehen, »usammengetragene Material in immer neuer Form uns ausgerischt worden ist. Gerade die lange Dauer de» Prozeßverfahren» und die immer wieder berücksichtigten Berufungen sollten an sich für Li« Stichhaltigkeit der voraebrachten Beweisgründe sprechen. Don Kreisen, die an sich mißtrauisch gegen das Justiz- mordgeschrei des politischen Linksradikalismus find, wird nun betont, daß die lange Zeitdauer de» Schwebezustandes eine allen menschlichen Empfindungen hobnsprechend« Grausamkeit därftellt. Hier ist mehr de« System der amerikanischen Gerichtsbarkeit, gl» der^ Böswilligkeit be stimmter Persönlichkeiten die Last der Schuld zuzuschieben. Da» amttikantsche Prozeßverfahren, das in dieser Beziehung einen sehr »Freiheitlichen" Anstrich hat, gibt der Perteidi- gung immer wieder die Möglichkeit, neu« Einwendungen und Beweisführungen zu erheben, die von der Prozeßfüh- mng einfach nicht abgelrhnt werden können. Die Verteidi gung hat nun im Falle der beiden Italiener den weitest- -ebenden Gebrauch von diesen Möglichkeit«, gemacht. Man steht, daß gerade die formale Freibritlichkait mancher Ein richtungen in der Praxis «ine Härte, ja^Grausamkeit be deuten kann. Bedeutsamer noch, als da« Eiuzelfchicksal Meier Menschen, sind die politischen Begleiterscheinungen diese» Prozesses. Man stelle sich nur einmal die Frage, ob der gleiche EntrüftungSfturm durch die Welt getobt wäre, wer rS sich nicht um das Schicksal von zwei LinkSradikalist gebandelt hätte. Eine Antwort findet dies« Frag« soso durch einen Hinweis auf die zahllos, wiitischen »Justiz" in Rußland, die st^ . „ . nicht einmal den Anschein eine» RechtSstndungsapparateS gibt, sondern die lediglich nach den Gesichtspunkten poli tischer Klaffenideologie arbeitet, heute noch wie nun schon Jahre lang. Wann hat sich je einmal in den gleichen Kreisen, die sich beute angefichtS der Bostoner Justizvor gänge wie die Wahnsinnigen gebärden und die sich al» di« in ihrem Gewissen getränkten Ritter de» reinen Rechte» darftellen, ein Protest gegen da» Wüten der Moskauer Blutsustiz geregt? Wir haben in Deutschland immer wieder ähnliche Begriffsverwirrungen erlebt. Al» die sogenannten Femeprozeffe abliefen, da lehnte man e» aus der Linken ab, Milderungsgründe in her allgemeinen Zeitver- wtrruna für die jungen Menschen gelten zu laffen, denen man nicht zugeitehen wollte, daß ne in einer politischen Geistesverwirrung aber in gutem Glauben, ihrem Vater- lande, das von Feinden drinnen und draußen mißhandelt wurde, zu dienen, ihre Taten begangen Karten. Al« dann der Prozeß gegen den Eljenbahnatteutäter Schlesinger di« Oeffentlichkeit beschäftigte, gegen jenen Mann, der lb Menschen aus Rauvsucht umgebracht batte, da sand man immer neue Entschuldigungen und MildrruugSgründe. heute wieder bemüht man sich, au» dem Mordbrenner Hölz einen reinen Loren, einen schlichte» Märtyrer der Ide« zu machen. Hier wie bei dem Sacco-Vanzetti-Prozeß ist es seltsam und aufschlußreich, wie der gesamte L>nt»raditali». mu« «ine Front bildet. Im Falle Saeco-Vanzetti ist man nun sehr unpfycho- logisch vorgegangen. Man glaubte, die Einschüchterung«- Methoden, die sonst im allgemeinen ihr« Wirkung nicht zu versehlen pflegen, auch auf Amerika anweuden zu können, ohne zu bedenken, daß da» amerikanisch« Volk «in sehr robuste» Empfinden solchen Drohungen gegenüber hat und da» dir Mobilisierung de» Anarchismus und seiner Atten tat». und Bombenpolitik gerade die eatgegengeseßt« Wirkung dessen, was man erwartet, ausüben mußte. Gerade wenn bei dem Urteilsspruch und der Urteilsvollstreckung die Ab wehr de« AmeritanertumS gegen bolschewistische Anarchie in Rechnung zu stellen war, mußten di« terroristischen Methode» ihr Ziel verfehlen. Di« Vorgänge, di« sich im Anschluß an di« Hinrichtung in Amerika und auch in Europa, ,. B. in Genf, abgespielt haben, müssen den Amr- rtkanrrn geradezu al» «in« Rechtfertigung ihres Vorgehens erscheinen. Maa täusche sich auch nicht, angesichts der paar Tausend Krawallbrüder in den amerikanisch«» Großstädten über di« Stimmung de» amerikanischen Volke», da» den LoztaltSmu» und Kommunismus scharf ablehnt. v«jde B*w*»»ng«n hgh«« st, Amerika keinen Boden faffea kAnnea. Ikk MM W Ile MUMM« friedigende Lösung de» MinderbeitenvroblemS eine» de« wesentlichsten Ursachen künftiger Kriege beseitigen würde! Hierauf erstattete der Generalsekretär de» Kongresse» Lr. Ameude rin längeres Referat, in dem er sich in ein- oebenden Ausführungen mit der Stellungnahme dest Völkerbundes zu de» Minderkeiteuvrobleme« ausein- auderseßte und insbesondere die Forderung auf eine gründ, läßliche Lenderung in der bisherigen Behandlung de» Minderbritenproblems durch den Dölkerbund aeltend machte. Dr. vmende wies darauf bin, daß die Bindung neue» Staaten durch die FriedenSvertragr keinesfalls die Hoffnung auf «in Verschwinden des MinderbeitenvroblemS erfüllt hätte. Dr- Vmende «vier weiter auf di« Tatsache bin. daß die gegenwärtige Form des Minderheitenschutzes völlig un« zulänglich sei. Las Klagerecht beim Völkerbund al» ApprllationSinftanz habe sich als ein Verfahren erwiesen, da» den Minderheiten mehr Schaden al» Nutzen gebracht habe. Die MinderbeitSschutzverträge seien nur für einig« Staaten bindend, während ne für eine andere Grupp« von Staaten keinerlei rechttbindende Verpflichtungen enthielte. Eine Reibe von MehrheitSvölkern könnt« nach diesen Ver trägen unangefochten ihre Minderheiten bedrücken, während anderen Staaten stets mit einem Eingreifen oder der Kon- trolle de» Völkerbünde» gedroht würde. Dieser Zustand müsse als völlig unhaltbar bezeichnet werden. Dr. Amend« wie« ferner auf den Beschluß der zweiten Völkerbunds versammlung hin, nach der sämtliche Mitgliederftaaten des Völkerbundes ihren Minderheiten mindesten» die Recht« die, in den MiuderbeitSverträgen vorgesehen seien, gewähren müßte. Dem Völkerbund erwachse durch seine gegen wärtige Minderheitenpolitik ein außerordentlicher Prestige verlust. Aufgabe des Völkerbünde» fei es heute mehr denn je, die Behandlung der wesentlichen Fragen, von denen der Fried« abhänge — Schiedsgericht, Abrüstung usw. — auch auf das Nationalitätenprodlem auszudehnen. Die Führer der Minderheitenbewegung feien verpflichtet und berechtig^ auf die großen Gefahren in der gesamteuropäischen Lag« durch die ungenügende Lösung des Minderheitenproblem» hmzuweisen. Der Genfer Nationalitäteukongretz gegen die Mmderheiteu-Uuterdrijcklmg^ Genf. Auf dem europäische» Nationalitöienkongreß g«langt« gestern nachmittag der Hauptprogranmmunkt der Tagung, die Gefährdung de» europäischen Friedens durch »ationale Unduldsamkeit zur Behandlung. Der Präsident des Kongresses, Dr- Wilsan, wies darauf hin. daß «ine be- In dem Bestreben, sich unter allen Umständen um die längst überfällige Herabminderung der Zahl der BesatzunaS- trupve» im Rheinland zu drücken, wartet jetzt di« Pariser Press« mit allen möglichen Borwänden auf, die die fran zösische Intransigenz bemänteln sollen. Merkwürdigerweise hält man e» für gnt, wieder einmal di« Eicherbeitenfrage in de« Vordergrund zu rücke« und di« Notwendigkeit zu betonen, .gegen all« Eventualitäten gesichert »v fein". Es ist in der Lat eine unerhörte Zumutung, di« Frankreich an Deutschland stellt, daß e» getreu den Loearnovervflichtungen immer weiter erfüllt nnd die Räumung de» Rheinland«» im Vorau» bezahlt, während Frankreich selbst im entschei denden Augenblick so tut, als ob es nie ein Locarno ge geben hätte; als ob sich Deutschland niemals verpflichtet hätte, vertraglich feftgelegte Versicherungen Frankreich zu gewähren, durch die andere, militärische Sicherungen ganz von selbst überflüssig werden. Es ist immer da» gleiche Bild. All«, auch die ausrichtigstea Bemühungen Deutsch land», sich mit Frankreich zu verständigen, fallen dann doch stet» an dieser von Frankreich völlig unnötigerweise zur Kardinalsrage gemachten Angelegenheit, die man so schön .Sicherheiten für Frankreichs Ostgrenzen^ nennt. S« bedarf nicht erst einer besonderen Beweisführung, um darüber Klarheit zu gewinnen, daß derartige Methoden den Tod aller Verständigungsbemübungen bedeuten muß, daß Frank reich durch diese seine Machenschaften dir allseits so sehn- lichft gewünscht« Befriedung in Europa hintertreibt. -..,-iert Schönste sofort umgefallen find > Boulevard- . Mäa solle und überhaupt und soI ... Ein« Ausstellung deutscher Meister sei zwar beabsichtigt, aber nur, wem» tu Vertin gleichzeitig französische Gemälde ausgestellt werde«. Hiergegen ist selbstverständlich nicht« einzuwenden, wenn nicht vieler an sich unbedeutende Vorfall zeigen würde, welcher Geist noch immer in den RevaktionSstuden der meistgelesenen französischen Presse herrscht. Der Geist von Locarno jedenfalls bestimmt nicht! Auch morgen früh startet «ö»»ecke nicht. Köln. Entgegen allen falschen Gerüchten erfährt di« Trl«graph«n-Unlon von zuständiger Seit«, daß Könnest« wegen der ungünstigen Wettsrmslduagev auch Morgan Kutz noch nicht starten kann. Lentmalseimveihmrs in Dinaat. Prinz Leopold, der französische Minister Maria, der französische Marschall Franchet d'Esperey und der belgische Laudesverteidigungsminister Brogueville haben gestern nachmittag an den Feierlichkeiten zur Enthüllung des Denkmal» teilgenommen, da» dem Gedächtnis der im August 1S14 von de« Deutsch«« erschösse««» Bürger »oa Dtuant ««d der franzöfischen Soldaten, di« im Lause der Schlachten um Dinant gefallen sind, errichtet wurde. Es wurden 10 Reden gehalten. Der Bürgermeister von Dinant wie» auf die Bedeutung de» Lage» hin und bewies die Nichtigkeit der Legende über die angeblichen Franktireure. Prinz Leopold erinnerte an die Ereignisse von 1V14, die all« zivilisierten Nationen vor Grauen versteinert hätten, und erklärte noch: Das Gewissen der Welt wird immer diese grausige Vergangenheit von sich weisen und sich vor dem Andenken der unschuldige» Opser verneigen. Minister vrogueoill« entbot namens der Regierung allen Märtyrer,, der edelsten Sache den letzten Gruß. Er beuge sein Haupr vor den ruhmreichen Kriegern Frankreich», die gefall«: seien, damit «S nicht Belgier ohne rin Belg«« gäbe, und bringe ihnen ehrenden Dank und den Zoll unauslöschlich«, Gedenken». „Im Geiste »oa Locarao". Der französische UnterrichtSminiftrr Herriot hatte d«a Plan gehabt^ t« Pari» «in« 8ieberman«-A»S8ellung ,u v«ra»,Kalten- Darau» scheint aber nicht« zu werde«. Auf Vie ersten Gerücht« davon ist die Lbauoinisten-Preff« gänzlich au» dem Häuschen geraten und hat seierltchst gegen dies« fürchterlich« Absicht Protest erhobem An der Spitze dieser Kapitolswächter marschiert natürlich wieder der „LempS", der noch immer — wie lange eigentlich noch? — als offizielles Organ des Herrn Briand gilt. Dies« L«ut« haben nicht« gelernt und nicht» vergessen für sie existiert weder Locarno, noch Tboiry, noch Gens. Da» Schönst« aber ist, daß die offiziellen Stellen und der große „Friedensfreund" Herriot di« Blätter sofort um gute« Wetter gebeten bat. doch nicht i Ml-MwIM WkiMM. Wie der Demokratische Pressedienst mitteilt, wird sich am Doanerttag dieser Woche der -»ständige AnSschnst deS Reichsrates mit dem deutfch-franzöfischen Handelsvertrag beschäftigen. Nach der Zustimmung de» Reichsrates und de» handelspolitischen ReichStagsauSschusse» wird der Ver trag in Kraft treten. Am 5. September wird sich «in weiterer Ausschuß des Reichsrates mit dem Gesetzentwurf über den endgültige» RrichSwirtschaflSrat befassen. Der Haushaltsausschusi der Reichstages soll, wie bisher ge- plant ist, erst in der Mitte des Monats September zu sammentreten. Die Ausschüsse de- Reichswirtschaftsrates nehmen im Laufe de« September auch ihr« Arbeiten wieder auf. Zur Beratung steht u. a. das Arbritsschutzgesrtz. Endlich tritt der Arbeitsausschuß zur Prüfung der Zollsätze zusammen, dem bereits «ine Reih« von Sachverständigen gutachten vorliegt. Bestrebungen auf WiederznsanrrnenMutz der Kommunisten. vdz. Die im Laufe der letzten Jahr« au» der KPD. auSaeschlossenen linken Kommunisten haben da» Kompromiß Stalin« in der russischen Opposition dazu benutzt, «inen Antrag an di« Exekutive der Komintern zu richten, der di« Wiederaufnahme aller Ausgeschlossenen unter Wieder herstellung ihrer Parteirrchte verlangt. Der Aistrag, der von zahlreichen oppositionellen kommunistischen Abgeordneten «. a. Ruth Fischer, Urbahn«, Schalem, vartelS-Krrseld, Schlecht, Grvlewicz usw. unterschrieben ist, wird von einem großen Teil der Funktionäre der KPD. unterft^itzt. Hamburger «olomalskandal. Bei der vor einigen Wochen in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Kolonialfirma HanS Tielge», Verli» Hamburg, haben sich, wie die VossisLe Zeitung berichtet, die größten Unregelmäßigkeiten herausgestellt, da jede ordnungsmäßig« Buchführung fehlte. Soweit sich bi» jetzt übersehen läßt, belaufen sich di« Passiva auf nicht weniger al» 2000000 M« während die Aktiva gleich Null find. Insbesondere ge- schädigt sollen Kreise sein, die dem kolonialen Gedanken »«bestehen. Als eine der Hauptgläubigerinnen wird die deutschnationale Versicherungs-Aktiengesellschaft i» Hamburg genannt, deren Verlust auf 300000 M. beziffert wird- Außerdem haben Privatleute und ehemalige Oftasrikanex, die sich wieder in Oftasrika anfiedrln wollten, Verlust» erlitten. Die Behauptung, daß das Reich stark geschädigt «i, muß noch nachgrprüft werden. Jedoch soll soviel fest- tehen, daß Lietgen, der eine Filiale in Tanga (Oftasrika! >atte, vielen deutschen Firmen EntschädigungSgelder unter- chlaäen bat, die diesen von der Reichsregierung auf Konto >er Entschädigungsansprüche zur Wiederansiedelung in Oft- asrika auSgezahlt worden waren. Das Auswärtige Awt hat einen Dertreter in Len GläubigerauSschuß entsandt, um nachprüfen zu können, welche Personen von Tietg« um ihre Entschädigung gebracht worden sind.
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