Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192708261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-08
- Tag1927-08-26
- Monat1927-08
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1927
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
est« beteiligen, r, die stunden« u. da» ist nicht e» -eben, all« enden, die den llt in tbm die nkte wird nie! « «cht —-er > t«»« Seit hat iltnna «ar «in »er könnt« «ch » ttm-en noch et» Stück un. «, und Mädel e -ent« einmal k« t-rer Elter« »nee», sie svra- h selber. Und keine sremb« tzer «och mit s Elster aekom« e« Verhältnisse « vaterlaqbe ««« der Hei« »«derbe, bi, nmbe Reklame «t, Die Klei. ! sie «et-en sich rert und kling, Lage find - » S«b«t ist da. Indltch« Musik 'tun- kommens !» sich sret ent. -« al» Beitrag enübersttzenden »reise gönnen, x. Ethel? Nu< n Leben de« i segensreich« »aS Gedenke« en ost genug treiche Arbetz f de« Balko« offen sah «y war. »Wal eise gedacht/ Frag«, »nicht ien gesprochen n — ich, dit heimkeh«n.E er Arbeit i» Mir will aus Ler dein Ja » d« vrüßtest. kug« beselig > Lod« mein« st empfunden, euch draußen tk... Und in brennen« nnd gedürstet gePütfunge» beide schlage» eS «berauch — i» wenig ort« gehSrL » st» Reise» > strahlistd- Fremde »« d«, bene«, eben waren, »S handelt« e Teilnahm«, Frauen, die > dich u». trautschmuck. Liltenfchlank L«n sie, di« r hielt, an iLnner vor rabm hatte, och wärm« ch 1» leuch« wurden mit nm schönen M sie vo» aufleuchten «willkürlich «t, dw sie ««rnrus Str. -ch Da» Messer Tageblatt ist La» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der LmtShauptmannschast »trokaff« Postfach Ar. öS Großen Hain, de» Amtsgerichts und der LmtSanwaltschast beim Amtsgericht Mesa, des Rate« der Etadt Riesa, Riesa Rn »L deS Finanzamt« Riesa und de« Ho„v»»oN<,wte Meiden bebdedkiMerseit« bestimmte Blatt ISS. Freitag, 2« Aogoft 1SS7, «benbS. 8K. Jahrg. 'Da^^ieiaer^ägeblat^rrschetN^edel^im^^n^^/isUhr mit vuenahm» der Sonn- und Festtäge^Vezngeprets, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig durch Post oder durch Voten. Kür den Kall de« Eintreten« von Produktionlverteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpretse bebalten wir un« da« Recht der Pret»«rhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen für di« Nummer de« »ulgabetag«« sind bi« » ykr vormittag« aufzugebe» und im vorau« zu bezahlen; «in« Gewähr für- da« Erscheinen an bestimmt« Lagen und Plä,«n wird nicht übernommen. Grundpreis für di« »» ww breit«, « ww hohe Grundschttft-Zell, (S Silben) 2ü Eold-Pf«nMg«; di« SS mm brritr Reklamezeile 100 Gold-Dfennig«; zeitraubender und tabellarischer Satz SO'/, Aufschlag. Fest« Larif«. Bewilligt« Rabatt «lischt, wenn d« Betrag oersällt, durch «lag» eingezoaen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs g«St. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« llnterhaltungsbeilage .Erzähl« an d« Elbe". — Im Fall« höhn« Gewalt — Krieg oder sonstig« irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderung«einrichtungen — hat der Bezieher keine» Anspruch auf Liefern», »der Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückladung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: S-naer » Winterlich, Riesa, »eschisttstell«: «»etheftratze L» Verantwortlich kür Redaktion: i. v.r ttz Leicharäbrr, Riesa: kür Anzetaenteil: Wilhelm Dittrick, Riesa. Ak WW »kl MWI«MW WIR Worte für de« BSlkersriede«. ES ist eine tragische und vielleicht auch ursächliche Ber- knüpfung, baß zu keiner Zeit so viel Internationale Kon- -reffe und Tagungen stattgefun-eu haben, aus denen immer wieder al» der Leitgedanke die Eintracht und der .ewige"' Fried« der Völker al» erhabene» Ziel aufgestellt worden ist, wie in den heutigen Tage» und daß zugleich so viel Kon- sliktSstofs, so viel Mißtrauen, so vtel durch Gewalt geschaf fene und dem Anscheine nach nur durch Gewalt zu beseiti gende Unmöglichkeiten den Weg zu diesem Frieden, den angeblich alle wünschen, versperrt haben. Einer der älteste» international organisierten Kongreßverbände ist die sog. »interparlamentarische Union", die soeben in Part» ihre Tagung eröffnet hat und mit wett über SM Vertretern 80 Nationen au» alle» fünf Erdteile« umspannt. Im Gegensatz zu den Sitzungen de» Völkerbünde», bei denen der Friede und die Eintracht immer nur anläßlich der feierlichen Kundgebungen bengalisch beleuchtet werden, während die Verhandlungen hinter den Kulissen die organi sierte Zwietracht der Gemüter enthüllen, kann sich die inter parlamentarische Union den Luxu» eine» sachlichen Ein gehen» auf heikle Probleme auch in seinen öffentlichen Ar- bettSsitzungen leisten, da die Vertreter der Union gewisser- matzen al» Privatleute zugegen find, b. h. bet diesem Son- gretz eine Meinung und kein Amt haben. Go hat die Union in den vergangenen Jahren sich immer wieder mit erfreu licher Offenheit mit Problemen beschäftigt, um die man sonst in den Beziehungen zwischen den Staaten in weitem Bogen Herumgeht. Es sei nur an die Nationalitätenfrage, di« GntwaffnungSfrage und ähnliche Komplexe erinnert. Die Union, die einer übernationalen Annäherung der Par lamentarier aus den verschiedenen Länder« dienen will, be findet sich als Ausspracheplatz in einer ähnlich glücklichen Lage wie die BölkerbundSltgen. Go verfolgt man denn auch in de» Ländern, dis Opfer der gegenwärtigen Macht verhältnisse sind und daher ein Interesse daran haben, weithin wirkende Rednerkanzelu zu finden, diese Tagungen mit aufrichtiger Sympathie. Datz Herr PoincarS tu einer Pause zwischen zwei Denkmalsreden diesen VerständigungSkon-reß eröffnet un ausgerechnet mit einer Verherrlichung -er Bölkereintracht und de» Friedens, PoincarS, der legitime Vater des letzten Weltkrieges und der Organisator des Ruhrkampfes lange Zeit nach Friedensschluß, das zeigt, wie sehr heute die Lob preisung -er pazifistischen Idee Hohle Geste ist und wie wenig da» Friedenswerk in seinen tatsächlichen historischen und ideellen Grundlagen geklärt ist. Auch die banale und gerade in den letzten Monaten immer mehr zu Tode ge- hetzte Redensart von der völkerverbindenden Kraft der Der- kehrStechnik zeigt, wie sehr man sich gedanklich an der Ober- släche der Erscheinungen bewegen kann, ohne in einem ernsten Kreise belächelt zu werden. Reichstagsprästüent Löbe gebührt da» unbestreitbare Verdienst, gleich nach Eröffnung der Aussprache die nüch ternen und für den FrtedenShymniker Hoincarö unbe quemen Tatsachen sachlich und wirkungsvoll in den Vorder- gründ gerückt zu haben. Da ist der Gedanke der internatio nalen Schiedsgerichtsbarkeit. Wer sich die Praxis angesehen hat. ist auch hier schwer enttäuscht. Und vor allem: An näherung der Völker tut not. Mißtrauen ist schlimmer als Haß. Man gebe der Welt ein Zeichen ^-es Vertrauens — und hebe am 1. Januar 1828 die Rheknlanbbesetzung auf. Wie kann sich Militärische Besetzung mit der Gleichberechti- gung im BölkerbuUde, mit dem Geiste von Locarno ver tragen. Wenn allerdings Herr Löbe al» Gegenleistung für di« längst fällige Räumung der Rheinlaüde das anbietet. waS er „moralische Abrüstung" nennt, d. h. die Entmannung der Geister und die zur Anerkennung der gegenwärtige« Sklaverei und der RüstuugSungleichhett bereite, alle» ver zeihende knechtische Lieb« unserer Peiniger, bann dürste er mit solchem Angebot in Deutschland keine Mehrheit finden. Bevor mau uns diese sog. moralische Abrüstung zumutet. möge man erst auf der andere« Seite der tatsächlichen Auf- rüstnng ein Ende machen, di« außerdem noch mit einer moralischen Aufrüstung Hand in Hand geht. Sind die KriegSredeu von Orchie» und Dinant etwa Anzeichen einer moralischen Abrüstung bet unsere« Gegnern? „ES gilt, mdlich von Worten zu Laien überzugehen", rief Reich». iagSprästbent Löbe in den Pariser BersgmmlungSsaal. Möge man diese gerade in Pari» sehr angebrachten Worte höre« und beherzigen. Es mutz gerade anläblich der Besprechung von internationalen Veranstaltungen, . die dem Frieden», gedanken dienen wollen, immer wieder hervorgehoben wer. »en. datz nicht» die Friedensbewegung so sehr blotzstellt, wie diese ewigen Reben, di« sich straflos sogar ein Poinearä erlaube» kann und denen kein« Taten folgen. Reden haben wir genug gehört. Wo sind die Laten dieser Zett? Etwa in der Gabotierung de» Abrüstungsausschüsse» von Genf durch Frankreich und seine Lrabanten? Etwa im eraebniS- losen Abbruch der engltsch-amerikantsche« Abrüstungs konferenz? Etwa in der Mobilisierung der gesamten fran. zöstschen Nation einschltetzlich der alte« Frauen und Säug- linge Mr den Kriegsdienst? Da» deutsche Volk ist nicht »hr so leichtgläubig «i« in den Lage« de» seligen Wilson, als die Worte der 14 Punkte aufleuchteten. Die Taten, die diesen Worten gefolgt sind, bi« Zerstückelung Deutschland», die unserem Volke auferlegte zeitlich nicht einmal begrenzte Schuldknechtschaft. Ruhrkrieg unA RheinlandseparatiSmu». Knechtung der deutschen Minderheit«» im Auslände, Bruch feierliche, Versprechungen und VesatzunaSschanbe bi» in diese Lage hinein, da» sind Laten, die unserem Volk so laut In di« Ohre« dröhnen, datz e» da» FrtebenSgelispel tnter- nationaler Kongreffe bald nicht mehr hört «pd — auch nicht «esdn Lstra« mach Mn ernster Zwischenfall. tu. Parts. Die gestrige Nachmittagssitzung der Inter parlamentarische« Union führte zu einem ernste» Zwischen fall. der al» noch nicht abgeschloffen zu betrachte« ist. ReichstagSpräfident Löbe hatte in der BormittagSfitzun- an das französische Volk appelliert, die Rheinland« bis zu» 1. Januar 19S8 zu räume«. Zu Beginn der Nachmittag», sitzung antwortete ihm als erster der französische Senator Hubert, der als französischer Delegierter an der September tagung des Völkerbundes tetlnehmen wird. Hubert wie» darauf hin. daß Frankreich, da» immer versöhnlichen Geist zeig«. Deutschland bereit» i» weitem Umfange entgegeu- gekommen sei. Wohl sei die deutsch-französische Verständi gung ein Eckpfeiler des Weltfrieden», doch sei e» nicht leicht, von einem Tag auf den anderen die Folgen jahrhunderte langer Kämpfe zu verwischen. Danach wandte sich de Jouvenel heftig gegen die Auf rollung der Frage der Schul- Frankreichs am Weltkriege un- die ReichStagSveröffentlichuugen über die belgisch« Neutralität. Derartige Untersuchungen würden nur die internationalen Beziehungen zwischen den Staaten ver- schlechter«. Erst eine spätere Generation würde mit der Objektivität eines Richters urteilen können. Dann wandte er sich LübeS Ausführungen zu. Der ReichstagSpräfident hätte nur, betonte er, mit einem gewis sen Zögern von dem Frieden gesprochen. DaS set di« Folge der Tatsache, daß in Locarno -zwei verschiedene politische Situationen in Europa geschaffen worden seien: Ein West europa mit anerkannten Grenzen und ein Osteuropa mit nicht anerkannten Grenzen. Solange die Oftgreuzeu nicht wirklich anerkannt seien, müsse Frankreich im Rheinland« bleibe«. Ein neuer Unruhefaktor in der europäischen Po litik sei auch der gleichzeitig mit Deutschlands Völkerbunds eintritt zustandegekommene deutsch-russische Vertrag gewor den. Wenn Herr Löbe die Rheinlandräumung »um 1. Ja- «uar 1828 fordere, so müsse ihm geantwortet werben. Latz die Besetzung der Rheinland« die einzige Garantie für di« Anfrechterhaltnng des Friedens in Osteuropa Larftelle. WaS würde von der deutsch-französischen Freundschaft übrig bleiben, wenn die Franzosen das Rheinland räumen wür den, im Lauf« von zwei oder drei Jahren die DaweSzah- lungen nicht inne gehalten werden und die Franzosen ihren neuen deutschen Freund im Kampf mit ihren frühere» Ver bündeten erblicken müßten (!) (de Jouvenel meint augen scheinlich Polen). Seit langem Verfeindete dürften nur langsam die Bande der Freundschaft knüpfen. Frankreich wünsche den Frieden, aber es wolle nicht seinen Frieden von dem Frieden der anderen trennen. Frankreich wünsche ein Europa, einen gemeinsamen Frieden. De Jouvenel schloß mit den Worten, daß auch er für die Räumung des Rheinländer sei, wenn auch unter der Voraussetzung, Latz vorher erst ei» Ost-Locaruo geschaffen werde» würde. Die Rheiillandvesatzung. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" behauptet, die englische Regierung verlange eine wesentliche Herabsetzung der BesadungStruppen im Rheinland und zwar im Berbältnis der Zahl der im Rheinland anwesende» britischen und französische» Truppe». Die Frage der französische« Sicherheit sei eine besondere Frage, deren Verknüpfung mit der Frage der Trnppenverminderung im Rheinland weder durch den Versailler Vertrag noch durch den Locarnopakt gerechtfertigt sei. * DaS Journal zu de« englisch-französischen RheinlandSdiffereuzen. Vari». Die Versuche der französischen Presse, noch vor der Genfer Ratstagung «ine Einigung über die Frag« der Herabsetzung der RbeinlandStruppen »wische« England «nd Frankreich zu erreichen, werden von dem „Journal" fortgesetzt, indem St. Briee auSsührt, daß »war die Aut- wort der englischen Regierung aus dir französische Not« vom 16. August offiziell noch nicht eingetroffen sei, «S aber genüge, die englischen Zeitungen zu lesen, um feftzuftellrn, daß diese» Stillschweigen nicht eine Zustimmung zur fran zösischen These bedeutet. Man müsse jedoch in England wissen, datz Vriand sich »ach Gens mit sehr präzisen In» ftruktionen brzgl. der Ziffer der Jtt-Brstände begeben wird. Zweifellos werden seine Instruktionen auch, was die and«, ren Kompensationen aubelangt, nicht weniger klar sein. GS genüg«, daran zu erinnern, was sich im Juni zuge- traasn Lob«, um da» ui oerttebsn. Damals hätte sich Brignd Seine Ausführungen, die von Beifallsstürmen aus de» Bänken der Polen unterbrochen wurden, wurden von den deutschen Parlamentariern mit lebhaftem Hört! Hört! und mit den Worten Unerhört! begleitet. Nach de Jouvenel betrat der deutsche Senator Heller au» der Tschechoslowakei die Tribüne und erklärte, es sei für jeden Deutschen schmerzlich gewesen, die Aeußerunqen de Jouvenel» anzuhören, die sicherlich nickt der Gemein- schaftSarbeit in der Interparlamentarischen Union nützlich sein werde. Heute wollte ein deutsche» Teleaationsmttglied de Jouvenel antworten. Die deutschen Parlamentarier zur Joudeuel-Rede. Paris. Wie die Telegravhen-Union erfahrt, be« trachten die deutschen Parlamentarier die Ausführungen de Jouvenel» al» einen schweren Lchlaq gegen die von Briand erlöste Verständigungspolitik. Die deutschen Par. lamentarier werden in ihrer Antworeredc 'um Aufdruck bringen, datz die Stresemaun—Briaodfchc Verständigung--- Politik anf wesentlich anderer Grundlage aufgebaut ist. als die Ausführungen de Jouvenels, die man in französisch« r politischen Kreisen auf die Vermut»na zurüchnibre daß Poincare gern de Jouvenel als Nachfolger Eriands in seinem Kabinett sähe. ErNSruuge« Löbes über seine Pariser Rede. Paris. Ueber die Ausführungen, die der Präsident des Reichstages, Löbe, aus der Konferenz der Interparla mentarischen Friedensunion gemacht hat, gibt er dem Pariser Vertreter des WTB. folgende Erklärungen: ,Fch bin in meinen Ausführungen ausgegangen von der Um stellung der Reparationöfrage aus der Atmosphäre de« Sanktionen und Gewaltmahnahmen auf die der friedlichen, wirtschaftlichen und schiedsgerichtlichen Verständigung. Di« Welt hat diese Wendung als Anfang einer versöhnlichen Lösung der noch ausstehenden Streitfragen, begrüß». Heute beklagt man, wenn nicht einen Rückschlag, so doch einen Stillstand dieser Entwicklung. Die Gründe für diesen Still stand sind einmal das Wühlen in alten Wunden und da» Hervorsuchen früherer Sünden, sowie die Heimlichkeit der Diplomatie und die militärischen Vorbereitungen, die das Mißtrauen wecken. Es fehlt in unseren Tagen an dem großen Zug freiwilligen Entgegenkommens, der bezwingt und überwältigt, der durch Offenheit und Ehrlichkeit und Vertrauen die Völker zur Nachahmung zwingt! Als solch« würde ich es ansehen, wenn Frankreich zu Deutschland sagte: Vom 1. Januar 1828 an steht kein französischer Soldat mehr auf deutschem Boden, oder wenn Deutschland zu Frankreich sagen würde: Wir erklären offen, daß wir auf jede Vermehrung unserer Heeresstärke verzichten, weil ja die deutsche Abrüstung der Anfang der allgemeinen Ab rüstung sein soll. Einen solchen Schritt würde ich sehen darin, wenn England ober Amerika trotz des Scheiterns der Abrüstungsverhandlungen von sich ans erklärten: Wir werden unsere Rüstungen um 28 Prozent vermindern und dadurch ein weithin leuchtendes Beispiel geben. Wir rufe» nach dem Staatsmann, der eine» solchen kühnen Schritt wagt, auch gegenüber dem Mißtrauen bet feinem eigene» Volke." dem Drangen StresemannS in der Rheinlandfrage ent»,«he« können, aber Austen Chamberlain habe sich dazu ver leiten lasse», den Deutschen «inen Sitz in der Mandats» kommission zu versprechen. Deshalb sei es das beste, wenn es vorher zu einer Verständigung zwischen Frankreich, England und Belgien käme. KUMM dkl MM« MMM» !o AMIlUlS. Genf. Die Minderheitengruppen, di« sich vo« -em i» Genf stattftnüenden europäische« Minderheitenkongretz zu- rückgezogen haben, veröffentlichen eine Erklärung, in der es u. a. heißt: Angesichts des scharf ausgeprägten einseitigen politischen Charakters des Kongresses steht sich der Verband der nationalen Minderheiten in Deutschland gezwungen, aus dem Kongreß auszuschetde« und eine abwartende Hal tung einzunehmen. Sämtliche polnischen Gruppe» habe« sich mit dem Verband der Minderheiten in Deutschland solidarisch erklärt. Dem Beispiel der dänischen und polni schen Minderheiten folgend, haben auch die übrigen slawi schen Gruppen den Sitzungssaal verlassen. Sämtliche oben erwähnte Gruppen haben festgestellt, baß sich ihr« Haltung in keiner Weise gegen die Person des Kongreßvorsitzeuden richte, der »ach wie vor das volle Vertrauen genieße. Diese Gruppen haben einstimmig beschloffen, sich auch in Zukunft von denselben Idee» leiten zu lasse», di« sie seit dem erste« Kongreß verbinden und ihre Aufgabe, die Bertei-jg»»ck de« Reckte der Minderöettem mutt« a» verkvlaem
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite