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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192709133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-09
- Tag1927-09-13
- Monat1927-09
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1927
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Politische TagesLbersicht. Brrhaftnna de» tschechische» GenmealkvnfnIS tn «alpntkt. Nach einer Meldung der »Information" an« Athen ist aut Snweisuna der ariechischen Gerichtsbehörden der tschechoslowakische Generalkonsul in Saloniki unter der Beschuldiouno verhastrt worden, daß er den amtlichen -urierverkehr »um Schmuggeln benutzt habe. Lenkschritt der «nNandddeutschm, »nr KrteaSfchäden- Abgeltung. Wie der «und der AuSlandSdentschen mit- teilt, beavsichtiat di« Arbeitsgemeinschaft für den Srsatz oon Krieg«- und Verdrängunasschäden, dem Reichsrat und dem Reichstag in nächster Zeit zu der RegsikunaSvorlage -um Krteg»schad«n-Gchiußaesetz rin» Denkschrift vorzusigen. m der u. a. auch di« Möglichkeit der verufuna an da« ReichSwirtschaftSgericht gegen di, vom Reich«,ntschiidigung«. amt «tnseitta im VerwattungSiprge vorgenommen« Fest- setzuna der Cchad,n«grundb,tröge verlangt werden wird. «»schach« Sastentlassnng erneu» beftätigt. Segen di« Haftentlassung Rotzbach« batte der Ob»rstaat»anwalt von Schwerin Beschwerde, eingelegt, mit der sich gestern da« Mecklenburger Oberland,«geeicht zn beschäftigen batte, stach längerer Beratung kam laut Deutscher Dagr«„itung »a« E,richt zu dem Beschluß, datz der Antrag de« Ober» Mat«anwalte« zurück,«weisen sei und daß die Haftentlaffung stotzbach« zu Recht beftebe. Vreuftru und die Beamtenbesoldnngbreform. Da« vreubisch« Kabinett wird sich beut« mit der Frag, der Seamtenbesoldungsreforin beschäftigen. Preußen und di« inderen Lander müssen vor allem die Frage der Deckung sie die entstehenden Mebrkostrn klären. SlüHtnusch de« Reichskanzlers an Präsident Dr. Lab«. Reichekanzler Dr. Marr hat dem Präsidenten de« Senat« der Freien Stadt Danzig, Dr. Sahm, zur Voll endung seines SO. Lebensjahres telegraphisch seine Herz« Schften Glückwünsche ausgesprochen. Rücktritt de» amerikanisch«« Botschafter« in Vari« V Washingtoner Meldungen der MtttagSpreff« zufolge be schäftigt man sich in offiziellen Kreisen lebhaft mit der Frage, ob der Botschafter der Vereinigten Staaten in Pari», Herrick, seinen Posten wieder wird antreten können »der aus Gesundheitsrücksichten zur Demission gezwungen Hein wird. Nach den beiden Operationen soll der Gesund- jeitszustand HerrickS sehr angegriffen sein, zumal der Amerikanische Botschafter bereit» 73 Jahre alt ist. Bison- sein« nächsten Angehörigen halten e« für wenig wahr scheinlich, daß Herrick nach Pari« zurückkehren wird. Rachwebe» de« Putsche« in Litauen. In Litauen herrscht gegenwärtig wieder vollkommene Ruhe und Ord nung. Wie erst jetzt bekannt wird, hatten dir Ausstän- ttschen di« Stadt Lauroggen zwölf Stunden lang in ihrer Gewalt. ES ist fettgeftellt worden, daß die Aufständischen Hre Waffen aus den Militärlagern der litauischen Armee bezogen batten. AlS Organisator dieser Verschwörung wird aunmehr das Mitglied des litauischen Parlament«, Plrtsch- kaitie», bezeichnet. Bei dem Sekretär des fricherrn Haupt manns MasuS ist eine Liste der Minister der Regierung, di« nach dem vollzogenen Umsturz hätten eingesetzt werden sollen, gefunden worden. Hauptmann Malus sollte das Kriegs ministerium und da« Präsidium in der Regierung über nehmen. Zum Außenminister sollte der frühere KabinettSchef slesewitschus ernannt werden. Die Pfalz und die bevorftevende Besatzung-»««- Minderung. Der pfälzische KreiSauSschutz bat in seiner gestrigen Sitzung zur Frage der BesatzungSverminderung Unstimmig folgenden Beschluß gefaßt, den er der bayrischen StaatSregierung mit der Bitte zuqeben läßt, ihn an di« Reichsregierungwetterzuleiten: »ES steht zu erwarten, daß Sie von den Alliierten zugesagte Herabminderung der Br- Ätzung in allernächster Zeit zur Durchführung gebracht chird. Mit Rücksicht hierauf richtet die Vertretung de« irrri-ausschuffes an die Reichsregierung die Bitte, sich für «ritgebende Berücksichtigung der Pfalz bei Durchführung Isisir Einschränkung der Besatzung einzusetzen, nachdem die Pfalz durch die Besatzung schon so viel gelitten habe, daß P schwer verständlich wäre, würde sie bei dem Abbau der Lesatzung nicht in vorderster Reihe bedacht werden. Die iayrische StaatSregierung wird gebeten, auch dieses Er- uchen des Kreisausschusses zur Fortsetzung ihrer bisherigen Vorstellungen bei der Reicksregierung zu benutzen." Eine Zusammenkunft Chamberlains und Mussolini«? Zm Zusammenhang mit den italienischen Bemühungen, eine allgemeine Konferenz der Außenminister der vier euro päischen Großmächte zustande zu bringen, wird in London erneut mit der Möglichkeit einer Zusammenkunft »wischen Ehamberlain und Mussolini gerechnet und »war während EhamberlaiuS Ferienaufenthalt am Mittelländischen Meer. > Die Sozialistisch« Arbeitertnternattonale zur Ab- rüftnngSfrag«. Das Exekutivkomitee der sozialistischen ilrbeiterintrrnatiottale in Brüssel bat in seiner gestrigen Sitzung nach einem Bericht AlbardaS «ine Entschließung Bauer-Renaudel angenommen, in der di« im Völkerbund tätigen Sozialisten ausaefordrrt werden, für die fundamen talen Grundsätze der Weltabrüstunä einzutreten. Für die zweite Oktoberhälfte wurde di« Eröffnung einer großen Ab rüstungskampagne in allen Ländern beschlossen. > Pole» versucht es mit der Sowjetunion? Der A. O. D. erfährt aus gut unterrichteten Kreisen, daß die polnische Diplomatie sich gegenwärtig ernstlich mit dem Gedanken trage, der Sowjetregierung dir Enthaltung Polen« von jeglichen antirussischen Plänen zu garantieren gegen «in sowjetrussisch«» De»intereffement an der Wilna-Frage. Polen sei entschlossen, sein Genfer Fta»ko durch eine neu« Schwen kung nach der sowjetrusftschen Sette bin wett zu machen und zwar durch die Anerkennung de« russisch-litauischen Garan- tievettragrS von 1826. Von einer solchen Politik versprech« man sich einen polnisch-russischen Garantievertrag nach dem Muster des Berliner Vertrage». i Glückwunschtelegramm PotuearM zu BriaubS Völker« dnndsrebe. Einer Genfer Meldung der Morgenpresse zu folge erhielt Außenminister Brianb ein Telegramm Potu- carS», in dem dieser den französisch«» Außenminister »U seiner Rede tu -er Bölkrrdnnbdversammlung ledhast be glückwünscht. Dentsche Reichsaugehörigkeit. — Ei» demokratischer Iuitiativ-Gesetze»t««rs. Wir der Demokratische Zeitung»- dienst mitteilt, hat die demokratische Fraktion tm Reichstag eine« Gesetzentwurf eiugebracht. der für ganz Deutschland ein einheitliche» vstrgerrecht etnfsthrt und -t« »«sondere« staatsrechtlichen Landesaugehvriaketten durch di« ReiHSaug«. Hörigkeit ersetzt. Der Entwurf, der übrigen« Verfassung», lindernde» Eharatter hat, steht n. a, auch »och vor, »aß Deutsch-Oefterreicher» unter gewiss«» Borau»setzung«n et» tm verwaltunagguge verfolgbarer R«cht»spr«ch auf di« Et», »ürgerung i» Deutschland gewährt werben soll, während sie WeiWesttg dt« österreichisch« StaatZauäehörigk«it deibehal. n könne«. .. Gr«enter Vormarsch der chinesische» Lüdtruppe«. 'London. (Lelunion.) Wir au« Schanghai berichtet ird. sind dt« letzten Truppen Euntschuamang« südlich de« »ngiso zerstreut worden. Lt« Südtruvve» habe« damit SMtkÜklW Mßkwr - Mu. tsd. Pirna, 12. September.^ Der v»lk«bund der Deutsche» au« dem ehemaligen Oesterreich. Ungarn, «er» anftaltet, am Sonntag abend in. Virna In, zahlreich »«suchte und überaus eindrucksvoll, sudet,»deutsch« Kun», aodnna. Nachdem der Vorsitzende de« LanoeSverdande« Sachsen de« volksbunde« Pfeiff«^. Dre«den in »armen Worten de« ««»ad, vor allem von Pirna auSaegangrnen retchrdeutschen HllfSwerke« für da« vom Unwetter schwer helmgesncht». von den Tschechen im Stich aelaffene Schön- wald gedacht hatte, sprach der sudetendeutsch« Abgeordnete Krebs, Mitglied de« Prager Parlament«, über den Kampf de« Sudetendeutschtum« um sein Lebensrecht im tschechischen Staat«. Gr ging auch auf dl« Beteiligung einzelner deutscher Parteien an der tschechischen Regierung «in und.zog dt, «ilan, dieser nun fast einjährigen deutschen Reaterung«. Veteiligung folgendermaßen: Da» Wort »eG Minister- Präsidenten Stveßla bet« Eintritt der Deutsche» t« di« Reaternna, »ast nun die Deutsche« »al- Gleich« unter Gleich««" »«bandelt werde» würden, ist nirgends »er- wirklich» worden. Im staatlichen Bodenamt sitzt beut« noch kein Deutscher, — aber bte Boden- und Forstresorm geht Witter gegen un«! Von den »ebntansinden entlaffenen deutschen StaatSangestellteu und Eisenbahnern werd« kein einziger wieder eingestellt und unser« Schulen werden auch weiterhin gedroffelt, — von SchulaUtonomt« kein« Spur. Die Teilnahme der deutschen Minister bat sich für da« Sudetendeutschtum al« sehr wesiig erfolgreich erwiesen. Kein Wunder, daß die Opposition gegen die tschechisch, deutsche Regierung in sudetendeutschen Kreisen immer stärker wird. Während die jetzigen Regierungsparteien brdingungslo« in di« Regierung «tntraten und von der »Entwicklung" di« Lösung der großen Problem« erwarte», verlangt die immer bedeutender werdend» sudetendeutsch« Selbstverwaltung«- bewegung grundsätzliche Zugeständnisse von den Tschechen. Ohne Einräumung der Selkistoerwaltuna für di« deutschen Bezirke, ohne Aenderung de« deutschfeindlichen Außen- kurse« — kein, Verständigung mit dr» Tschechen! Da» ist in Kürz« das politische Bekenntnis der sudetendeutschen Selbstverwaltungs-Bewegung. Di, mit begeisterter Zustimmung ausgenommen« Red« dr« Abgeordneten Kreb« wurde umrahmt von ganz aus gezeichneten Musikvorträgen der ebem. Militärkapelle de« k. u. k. Infanterieregiment« Nr. 42 Theresienstadt. Ak UM M dm W«lIM SMüIWM in Mit. * Paris. (Telunion.) Zu der Bluttat auf dem italie nischen Generalkonsulat, die die Pariser Polizei für ein politisches Attentat hält, erfährt die Telegraphen-Union noch folgende Einzelheiten: Gestern vormittag 11,85 Uhr erschien auf dem italie nischen Generalkonsulat rin ärmlich gekleideter Italiener, der den Vizekonsnl Nardini in einer persönlichen Aiigelegen- heit sprechen wollte. Graf Nardini empfing den Fremden in seinem Arbeitszimmer in Gegenwart eines Sekretärs. Der Italiener, der anscheinend vom Beruf Arbeiter ist, bat den Konsul, ihm die Rückreiseerlaubni« nach Italien erteilen zu wollen. Er beklagte sich darüber, daß seine Heimat«, behörde ihm di« Zustimmung zur Rückreise noch nicht be willigt hätte. Al« Graf Nardini nun seinerseits sich weigerte, unter diesen Umstanden das Riickreisevisnm zu geben, zog der Unbekannte seine» Revolver und gab »Wei Schüsse auf den Konsul ab, di« beide trafen. Der erst« Schuß berührte den linken Arm, der zweite durchbohrt« daS Her,. Nardini sank zu Boden. Er wurde von den herbet. eilenden Konsulatsbeamten in die Klinik geschafft, wo er gleich nach seinem Eintreffen verschied. Unterdessen gelang es, den Mörder beim Verlassen des Konsulatsgebäudes zu verhaften. Auf dem Polizeikommiffariat verfiel er in Nervenkrämpfe, sodaß es nicht möglich war, ihn zu verhören und nach den Beweggründen seiner Tat auszuforschen. Graf Nardini, der S6 Jahr« ait ist, lebt seit 27 Jahren in Pari« und ist seit 1k Jahren italienischer Vizekonsul. Sr ist verheiratet und Vater einer Tochter von LI Jahren. Ministerpräsident Poincar« hat dem italienischen Bot schafter sein Beileid aussprechen lassen. verhör des Mörders. 'Paris. (Telunion). Am Montag nachmittag um 3 Uhr begann in Gegenwart de« behandelnde» Arztes das Perbär de« Mörders de» italienischen Vizekonsuls Grafen Naromi. Obgleich der Untersuchungsrichter den Eindruck hatte, daß der Mörder seine Worte verstand, war letzterer nicht in der Laa«, mehr als einige Laute des Stöhnens von sich zu geben. Da« Verhör mußte infolgedessen abgebrochen und der Mörder in da» GefängniSkraukenhau» überführt werden. Da Graf Nardini keine persönlichen Feinde besaß, so verstärkt sich der Eindruck, daß «» sich um ein politisches Attentat bandel«. Auch die Tatsache, datz aus dem einzigen Papier, das in den Laschen des Mörder» gesunden wurde, sein Name aueradiert war. scheint diesen Verdacht zu verstärken. »eereiauSrüftungSämter lseld. kkteur über« Die japanische Haltung zu den Vorgängen in der Mandschurei. -(London, Daily Lekearaph berichtet aus Peking: In der letzten Woche haben zwischen Marschall Tschanatsolin und dem japanische« Gesandten in Peking über die Frage der japanfeindlichen Agitation in den drei mandschurischen Provinzen wichtige Besprechungen stattgefunden. Gin Ultimatum sei nicht unterbreitet worden. Man nimmt jedoch an, daß der japanische Gesandte erklärte, es würde .ernste Folgen" Paße«, wen» die chinesischen Ärhördeu nicht der Ugitativn «indalr tu«. Auch die Möglichkeit der Entsendung weiterer japanischer Trupp«« nach der Mandschurei soll aagedeutet worden sein. Neuorganisation der englische« Armee. 'London. (Telunion.) Sin« Verfügung dr» englischen KriegsministerS gibt bekannt, datz der grob« Fortschritt auf dem Gebiet de» Lankbaue» und der Anwendung mrchant- sierter Lran«portmttt«l «in« Renberteilnn, des vernnt- woAttchen Pofte« 1» der englische» Arme« notwendig gemacht hab«. Dt« Leitung der. ' werde in Zukunft allein in den Händen der Gen« »«ugmiisttrs liege», der sein bisherig,» Amt al« Ins vir Befestigungsanlagen dem Generalouartiermeift« gebe« werde- wie di« Daily Mail? berichtet, bat dies« Entscheidung dr« KriegSminifteriums tm englisch«« Offizier«, korp« große Unzufriedenbeit «»«gelöst. Ein höherer Offizier soll bereit« zurückgetreten sein. Andere beabsichtigen seinem Beispiel zu folgen. Ein« größer« Anzahl von Offizieren hätten um ihn» Versitzung in die indisch» Armee gebeten. Da« Platt erwartet beim Wiederzusammentritt de« Parla mente« «inen Vorstoß der Opposition, da anzunehmen fei, daß die Umoraaniiation erhöht« An«gabea mit sich bringen tzMMPMMMM Iltzlftzkk saraft- nie ötltzWlkrchailik. tsd. ToSwiat. S. Am Sonata« kau» hier, wie bereit» berichtet, -er SS. Veedanbwo« de« Vordwede» S-chsifcher we. W«»e, und -a»bn»erkee, Verein« tu verbtubung mit der Feier bed voiährigen Bestehen» de» Gewerßeveretu» 2o«wig statt. Di« öffentlich« Hauptverfammlnna wurde vom Ber- ban-Svorsttzenden SchGsir-Leipzta mit BegrüßunaSworten eröffnet. Bürgermeister Schmidt entbot den Willkommen«- -ruß EoSwig». Dann sprach Staat«mi»ifter «. D. Dr. Wil helm über die Lag« de« Mittelstand«« und die Ausgaben der Gewerbe, und Hanbwerkervereine in der Gegenwart. Nach der Aussprach« sand folgend« Entschließung Annahme! Der gewerblich« Mittelstand Sachsen» erblickt in der um gerechten Steuer- und Wirtschaftspolitik -es Reiche», der Staaten und der Gemeinden einen Verstoß gegen bi« Reichs verfassung und «ine feindliche Einstellung der öffentlichen Körperschaften gegen den gewerblichen Mittelstand. Sr ver langt Anerkennung seiner berechtigten Forderungen und fordert Unterstützung durch die Regierung und die Parla ment«. Der 88. BerbanbStag betrachtet «» al» die unerläß liche 0orau»stt>ung für dl« »»künftige ArVeittfä-iakeit de» gewerblichen Mittelstandes di« Erfüllung ber nachstehenden Forderungen: Forderung«» der Wirtschaft »Politik: Schutz und Förde- rüng de« gewerbliche« Mittelstände« tm Sinne de« ß litt ber Reichsverfassung, Verzicht auf jede Betätigung ber öffent lichen Hand t« der privaten Wirtschaft. verbot de» Beam- tenhandel«, durchgreifend« Maßnahme» gegen bi« Pfusch arbeit, Schutz gegen da» Hausierunwesen und Verbot ber Wanberlager, Verschärfung des Gesetze» gegen unlauteren Wettbewerb, Förderung ber Bautätigkeit, Bereitstellung ausretchender billiger und langfristiger Kredite, Förderung des gewerblichen Nachwuchses. Steuerforderuuae«: Schaffung aesunber Ftnanzverhält- nisse btt den öffentlichen Körperschaften, Einschätzung zur Einkommensteuer »ach den wirklichen Verhältnissen, gesetz lich« Verankerung de« Grundsatz«»: Steuererhebungen dür fen nur aus den Ertrag gestellt werden, Rücksichtnahme auf wirtschaftlich Schwache. Erhebung von Derwaltungsgebüh. re» nur nach dem Grundsatz ber wirklichen Leistung, Ver einfachung der Sozialversicherung. ASM lU MM« I« tzüWw MM M MkSMMM. ' Stuttgart, 12. September. (Telunion.i Beider in Stuttgart abaehaltenen Tagung des Verbände» der weiblichen Handels- und Büroangestelltrn überbrachte Ober- regsirnnasrat Dr. Veißwänger die Grüße de« Württem- bergischen StaatSvrafidenten. Die Vorsitzende Eli« Krftlng (Berlin), sprach über Zweck und Ziel de« Verbände», der eine Mitgliederzabl von mehr al» 7O OOO ausweist und damit feine Stellung al» größte Organisation berufstätiger Frauen behält. Die Taaung nahm zwei bemerkenswert« Entschließungen an, di« eine erwartet von RrichSregiernna und Reichstag eine befchleunigte Verabschied«»« de» Arbeitsschutz- gesetzes, damit besonders die umstrittenen Fragen der Arbeitszeit und Sonntagsruhe eine endgültige Regelung erfahren. Dom ArbeitSschutzaesitz wird die Einführung des Achtstundentages bezw. der Achtundvierzigstundenwoche und eine enge Begrenzung der Ueberarbeit, di« nur durch Tarif vertrag zuzUlassin ist, verlangt. Der Verband wendet sich mit aller Entichiedentbeit gegen dir Bestrebungen der Arbritgeberkrrise, die Tätigkeit der Angestellten in den offenen VerkaufSgeschäften als ArbeitSbrreitschaft darzustellen. Di« weiter angenommen« Entschlieft»«» für Le« Aus bau der AngefteUtenversicherung verlangt einen solchen Ausbau nach folgenden Gesichtspunkten: 1. Herabsitzung der Altersgrenze auf 60 Jahre, 2. Gewährung von Hinter bliebenenrente an dir Eltern sowie an solche Geschwister der ledigen Versicherten, die von der Verstorbenen ganz oder überwiegend unterhalten worden find, 8. Einführung von SteigerungSbeträaen auch für di« Beiträge der Klaffen d. bis L, di« bis zum Jahre 1821 entrichtet wurde», 4. Be seitigung der unterschiedlichen Wartezeit für di« Pflicht- und Frelwilligen-Vrrsichrrten. Sobald die vom Direktorium der ReichsverficherungSanftalt für Angestellte herauszu gebende versichrrungstechnische Bilanz vorliegt, ist die Frage eingehend zu prüfen, ob ein« Erhöhung der Steigerungs beträge möglich ist. Die Tagung hält eine Erhöhung vom ersten Januar 1824 ab für notwendig. Außerdem wird «in« weiter« Ausgestaltung des Heilverfahrens erwartet. Im Verlaus der Tagung hielt Frau Dr. Elsi Schilsahrt München) ein Referat über „Psychologie der berufstätigen Frau". Frau Habricht (Frankfurt a. M.) gab interessante Ausführungen über die Wiüungrn der Arbeitsmethoden für die Frau in Industrie und Handel. SpiouagesProzeh. )( Leipzig. Der Ferienstrafsinat deS ReichSgrrlchtS verhandelte gestern unter Ausschluß der Oeffeutlichkeit gegen den 24 jährigen Kaufmann Wilhelm Steeg au« Oberingel- beim, den 28jährigen belgischen Kaufmann Edmund von Clattt-Wieseourt, den 26jährigen Obersunter Hans Warf von der 1. Kompanie der Nachrichtenabteilung S, abkom mandiert zur Brieftaubenstation Kassel, und de» 46 jährigen Magazinarbettrr Heinrich Müller aus Hol,Hausen del Fried berg in Hessen. Den Angeklagten wurde zur Last gelegt, daß sie tn den Jahren 1828 und 1326 in Mainz und anderen Orten Spionage zugunst«, FraiikreichS betrieben haben. Steeg und der Belgier Elartt-Wleseourt haben Warf veranlaßt, ihnen militärische Gibeimniffr aus,ubän- digen. Müller Überbrachte als Kurier dl« Nachrichten dein französischen Sptonagebüro. Die drei Angeklagten Steeg, Elaret-Wirseourt und Müller versuchten, wettere Reichs- weyrsoldaten für den franKstschen Spionagedienst zu ge- wtnnen. Nach zehntägiger Veryandiung wurde da» Urteil oefallt. Wegen Vergehens nachZ 1, Absatz 2 bes Spionage- aesitz«« wurden Steeg, Elaret-Wieseonrt und Won zu drei Jahren Zuchthaus, 8 Jahren whrenrecht-verlust und Stet- lung Mtie Voliteiausficht vttukteilt, Müller tu einem Jahr acht Monateawefängni« und drei Jahren Sbrenreckts- verlust. Bei Müller wurden acht Monate der Strafe auf die Untersuchungshaft angerechmü, bei Steeg ein Jahr und bei Warf ein Jahr und, acht Monat«. Liaret-Wie-kourt ist erst vor kurzem verhaftet worden, sodaß.bei ihm Unter- suchungshaft nicht zur Anrechnung kam. Di« bei den Sin- ürklagkn beschlagnahmten vpionagrgelver wurden al» dem Reich verfall«, erklärt. an die 1828 gefallenen O und Mannschaft»» der , Ettthüllurrg deS Ehrenmal- -er Torpedowaffe. In Kt»l ist da« Ehrenmal für di« Gefallenen der Lvrpedowaff« enthüllt worden. Eine Gedenktasei erinnert "sirr
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