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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192709140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-09
- Tag1927-09-14
- Monat1927-09
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1927
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Riesaer H Tageblatt und tLlbeblaü Ml- Alyeigett. Ikag,blatt »tis«. Dresden I58L jfernruf «r. »a. Da» Mesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung d« amtlichen Bekanntmachungen d« Amtshauptmannschast Girokasser Voftsach Str. «L Großenhain, de« Amtsgericht» und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, de« Rater der Stadt Riesa, Riesa Str. 5L d«S Finanzamts Rieia -nd deS HauvtzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt Mittwoch, 14. September 1927, abends. 89. Jahrs. Da» Riesaer Lagiblatt erschet« jede» r„ abend« ^,S Uhr mit Ausnahme der Eon», und Festtag«. Ver»s»1>re«« »ege» voran«zahluna, ftzr »inen Monat 2 Mark 25 Pfennig iiurch Post ober durch votru. Für de» Fall des Ain treten« von Produktion« Verteuerungen, Arhvhunge« der Löhn» und Materi alienprets, bebakten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. A»z««ee» sür di« Rumm« des Ausgabetag«« find bi« 2 Uhr vormittags «ufzuaeben und im voraus zu bezahlen; «in« Gewähr für da« Erscheinen an bestimmte» Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für di« »9 mm breit«, - mm hohe Grundschrist-Zetl« (S EUbrn) Üb Gold-Pfennig»; di« 89 mm breite Reklamezeil« 188 Gold-PfeAnige zeitraubend« und tabellarischer Satz 50'/, Aufschlag. Fest« Laris«, bewilligt« Rabatt «lischt, wenn d« Betrag verfällt, durch Klag» «ingezoaen w«rdrn muß »d« d« Auftraggeb« in Konkurs gerät. Zahlung«» und Erfüllungsort: Rieia. Achttägig« Unterhaltungsbeilage -Erzähl« au de» Elbe". — Im Falle höher« Gewalt — Krieg oder sonstig« irgendwelche» Störungen de« Betriebe« der Druckerei, oer Lieferanten od« d« BesördrrungSeinrichtungen — hat d« Bezieher «Aw» Auivruch auf Lieferung »der Nachlieferung der Leitung od« auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer tz Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle; GeetHeftraß« ütz. verantwortlich für Redaktion: Heinrich Ableman». Riesa: stk Lneeiaenteil: Wtlvel« Dittrich. Ries«. Pli« Hk MM 3MM. Sm vierten Jahrestag der Uebernahme der spanischen Diktatur durch Primo de Rivera hat König Alfon» nach längerem Zögern und sichtlichem innerem Widerstreben sich doch dazu entschlossen, das Dekret zur Einberufung der spa nischen Nationalversammlung zu unterzeichnen. Dieser Schritt des spanischen Königs ist von außerordentlich weit tragender Bedeutung. Er stellt nicht nur einen Bruch der Verfassung dar, eri knüpft nunmehr auch das Königshaus an die revolutionäre Bewegung fest, bi« seit Bestehen der Diktatur und der Aufhebung der früheren Verfassung-- mäßigen Rechte der Bevölkerung Spaniens einer neuen RegicrungSsorm enitgegenführen will. Diese Nationalver sammlung Primo de Riveras ist nur dem Namen nach ei» Parlament. Sind doch ihr« Funktionen lediglich beraten der Natur. DaS Recht der freien Beschlußfassung, das Recht der selbständigen Wahl eines Präsidenten und der freien Rede sind ihr nicht gegeben. Dieser Institution ist schon aus dem Grunde feder parlamentarische Charakter genommen, als ihre Mitglieder picht vom Volk« gewählt, sondern fast durchweg von der Regierung ernannt oder von der Regie rung nahestehenden Organisationen delegiert werden. Ent schloß sich daher der König, dies« .Nationalversammlung" dennoch einzuberufen, io gab er damit zu erkenne«, baß er nunmehr Endgültig sich von der Verfassung abwenden will, auf die er bei seinem; Regierungsantritt den Eid leistete. Wiederholt hatte in deln letzten Jahren txotz des energisch sten Drängens Primo des Riveras sich geweigert, bas von ihm verlangte Einberufungsdekret zu unterzeichnen. Teils aus einem Gewissenskonflikt, teils auf Grund der Vorstel lungen der von Primo de Rivera gestürzten Parteipolitiker, die es immer und immer wieder verstanden, den König von diesem letzten Schritt zmrückzuhalten. Die Entscheidung ist nunmehr gefallen. Am vierten Jahrestag seiner Diktatur sieht sich Primo de Rivers» am Ziel seiner Wünsche: unum schränkter Diktator, dessen! Willen sich auch die Dynastie des Lande- beugt. Man kann mit Recht gegen Primo de Rivera und den König den Vorwurf erheben, die alte Verfassung des Landes gebrochen zu haben. Man kann ihnen aber nicht vorwerfen, ihrem Lande durch ihr Verhalten nicht gedient zu haben. Nicht die Tat des ungesetzlichen Verfassungsbruches ist hier zu bewerten, sondern nur das, was durch sie ward. Die vier Jahre deS Regime- Primo de Rivera- sind ein« Ehrenret- tung des einstigen Putschisten vom 18. September 1923. Denn sie haben endgültig ein alte- Regierungssystem erbrochen, das sich niemals in die spanischen Verhältnisse hätte ein- ordnen können. Sie haben in da- Wespennest einer un glaublichen politischen Korruption hineingegriffen. mit eisernem Besen di« Eltquen-Wirtschaft der Parteien Lesei- tigt, den unheilvollen Einfluß der ehemaligen führenden Geschäft-Politiker vernichtet. Wenn auch Primo de Rivera sich durch seinen Staatsstreich außerhalb der Verfassung stellte, so bemühte er sich dennoch in der Zeit seiner Regie rung, seine SäuberungSarbeit wenigstens einigermaßen in den alten Rahmen der Verfassung einzufügen. Womit er wohl zu erkennen geben wollte, daß seine Diktatur nur als ein Uebergangsstadtum zu einem neuen, verbesserten BerfassungSregime angesprochen werden müsse. Die Re- formarbeit deS spanischen Diktators sah sich vor nahezu un überwindlichen Schwierigkeiten. Nur Schritt für Schritt gelang es der Regierung, die Reform der Verwaltung und auch schließlich die der spanischen Wirtschaft buvchzuführen. Die Einsetzung «ine- Kontroll-Au-schuffeS für bi« Groß- und Kletnindustrte de- Lande-, da» in Angriff genommen« neue Steuerresormwerk zeigen weiterhin, daß die Regierung Primo de Riveras auch gewillt ist, aus sozialpolitischem Ge biet die Verhältnisse in Spanien denen der europäische» Großlänber anzupassen. Der Marokko-Felbzug war viel, leicht die schwerste Krise, der sich die Diktatur seit ihrem Be- stehen gegenübcrsah. Man hat zu beachten, daß Primo de Rivera in der Zeit der alten, verfassungsmäßig», Regie- rung sich stet- unmißverständlich klar gegen die vpn dieser Regierung propagieren ExpansionSgelüste in Marokko aus- sprach. Wenn er sich dennoch tm Jahre 1928 für da- Zu sammengehen mit Frankreich in Marokko erklärte, so über nahm er schließlich nicht- andere» al» da» Erbe, da» ihm di« von ihm gestürzte alte Regierung hinterlassen hatte. Die Campagne in Marokko endigte mit der Niederwerfung der Rifkabylen. Ein Erfolg, der zwar zur Befestigung seiner Position viel beitrug, aber die Staatskassen derart belastete, baß di« positiven Arvetten der Regierung hierdurch äußerst beeinträchtigt wurden. Auch die- einer der Gründe, weshalb di« Diktatur nur in Spanien noch nicht das ihr gesetzte Ziel erreichen konnte. Immerhin am vierte« Jatzre-tage seiner Diktatur dürfte Primo be Rivera den schwierigsten Teil seiner Aufgabe« be- reit» überwunden haben. Die Grundlagen für den Aufbau sind geschaffen. Wenn auch -er Nationalversammlung, -le jetzt durch den König einberusen wurde, der parlamentarische Charakter noch versagt bleibt, so bedeutet sie insofern be reit- eine Lockerung der Diktatur, als sie erkennen läßt, daß Primo de Rivera doch nicht auf die Mitarbeit weiter Kreis« der Wirtschaft, der Arbeiter und der freien Berufe verzich ten will. Von dieser Nationalversammlung einer beraten den Mithilfe bis zu einem gesetzgeberischen Parlament und schließlich zu einer neuen Verfassung ist der Weg nicht m«hr so weit. Promo de Rivera wird ihn zu Ende gehen müsse». Wenn auch nicht heut«, so doch daun, wem» sei» Reformwerk gesichert ist. WM WM I« WM, MN M M«. M Mbkbeii W SNmzkn Mm. ff Maska«, 13. September. Die Zahl der Opfer «nd die Zerstörungen infolge des Erdbebens a» der Küste des Schwarz« Meeres sind beträchtlicher als »«erst vermutet ward«. I« Jalta wurde« 18 Personen getötet und 888 ver» letzt. I« Mishor wurde» durch Manereiustnrz drei Perso nen getötet. Biele Häuser tu Jalta siud eiugeftürzt. I« Sanatorium Krasuofe Suamja, i» dem deutsche Arbeiter zur Kur «eile«, wurden die oberen Stockwerke erheblich beschä digt. Die deutsche» Arbeit« blieb«« ««versehrt. I» Mis hor begauue« infolge der Erdstöße die Glockeu z» läuten. Die obere« Stockwerke der Seewarte in Gebastopol wurde» zerstört. Gestern abeud «sh im Lasse des heutige« Tages bauerte« die Erdstöße iuJchlta. Debastopol «nd Simferopol an. In Jalta wurde« 87 Erdstöße verzeichnet. Di« etug«. leitete Hilfsaktion nimmt einen uugestörteu Verlauf. Ä» manche» Orte» konute der «»»erbrochene Telephon- und Telegrapheu-Berkehr wieder arrsgeuonrme» werde«. Mm MMkMUWM In Ml! ff Osaka, 18. Sept. Die Stadt Nagasaki und andere Städte der Umgebung find vo« einem Tqphoa verwüstet wordeu, wie er tu dieser Schwere seit viele« Jahren dvrt nicht ausgetreten ist. Zahlreiche Gebäude und die gesamte Ernte wurde« vernichtet. Ein Dorf bei Kumamoto wurde vo» einer Spriugflut mrter Wasser gesetzt, die 1Ü0 Häuser zerstörte. 159 Personen ertranken. Aus einer andere« Ort schaft wirb berichtet, -atz dort 18» Häuser zerstört wurde» «md 1888 Person«» ertrunken find. Das Flugzeug »Stolz vo» Detroit" war infolge deS Sturmes sicht in der Sag«, seiue Reise fortzusetze». Loubo«. sFmrksprmh.s Daily Expreß berichtet auS Tokio zu der Spriugslutkatastrophe auf der Jusel Kyuschu, baß mehr als 1288 Meuscheu getötet und verletzt wurde«. Einem amtliche« Bericht zufolge fürchtet mau, -aß sich die Zahl -er Opfer uoch erhöhe« wird. Ju Kumamoto feie« 278 Tote und verletzte. 788 Wohnhäuser find weggeschwemmt, 2888 stehe« «uter Wasser. Die Flutwelle erhob sich drei Meter hoch uud riß alles mit sich sort. Viele andere Bezirke Japaus und Koreas wurden von einem furchtbaren Taifun heimgesucht. Ju Omura steh«« 5088 Häuser unter Wasser, 15 888 Meuscheu siud obdachlos. In Tokio ereignete sich mittags ei» heftiges Erdbeben. Funkhilfssprüche aus de» heimgcsuchte» Bezirke« deute« auf einen Mangel au Lebens mittel« nud Medikament«» hin. Tokio. fFunkspruch.f Di« gemeldete Springflut war die heftigste seit <8 Jahre«. Sie raste die ganze Westküste der Ins«! Kiuschiu entlang. Am stärksten wurde die Stadt Kosimachi betroffe«. Bon den dort zerstörten 700 Häusern wurden einige zwei Meile» landeinwärts geschleudert. Zwei benachbarte stark bevölkerte Dörfer wurde» dem Erdbode» gleichgemach« Meller In Mm. * Nom. AuS Nord-Italien werde« schwere Unwetter gemeldet. Auf der Kleiubahu Rover et o-Riva wurde« zwei leere Eiseubahuwaggons durch den Sturm gegen eiueu Per- swueuzu« getriebe». Zwei Wage» des Zuges stürzten um. I» -er Umgegend vo» Bergamo wnrde ein großer Teil der Weinernte durch Hagel zerstört. I» den Dolomite» ist die Temperatur auf 8 gesunken und es herrscht Schneegestöber. MtzWumM In MkS. Rom. kFunkspruch). Popolo di Roma berichtet: Hleeetzi »acht gegen '/,L Uhr entgleist« der Schnell,»g Rom- Mailand in der Nähe von Bologna bei der Durchfahrt durch ein« kleine Station. Die elektrische Maschine, der Gepäckwagen und zwei Personenwagen sind umgestürzt. Eine Reihe do« Personen wurde verletzt, getötet wurde niemand. Nähere Einzelheiten fehlen noch. A«S Bologna wurde sofort ei» Hilfizug abgesandt. MimweMeldW «st m MnmtN. qu. Berlin. Das Reichskabinett wird voraussichtlich am Donnerstag endgültig über die B-solduugSreform entscheide«. ES ist ein offenes Geheimnis, daß die Vor« schlage des Reichsfinanzministers Dr. Köhler bei manche» Ministern als zu weitgehend Widerspruch gefunden haben. Insbesondere soll sich der Svarkommiffar sehr energisch gegen eine derartige Aufbesserung der Beamtenbezüg« aus- gesprochen haben. Trotzdem glaubt man allgemein, daß die Mehrheit Les Kabinetts für die BesoldungSreform, die der Reichsfinanzminifter Dr. Köhler vorgeschlagen bat, zu haben sein wird, da die Ministersitzung am Sonnabend sich mit den Einzelheiten, die Dr. Köhler in Magdeburg mitteilen konnte, einverstanden erklärt hat. FMM M WkWM. * XMoSkau. (Telegraphen-Agentur der Sowjetunions JSwestija beschäftigt sich eingehend mit der Kamvagu« i» Frankreich, die de« Bruch mit der Sowjetunion zum Ziele bade. Das Blatt sicht in dieser Kampagne mit ihren Repressalien gegen die Pariser Sowjetkoloni« eine Analogie zu jenen Erscheinungen, di« dem Bruch zwischen England und Sowjetrußland vorausgingen. Wir können, so fährt das Blatt sort, mit voller Gewißheit die Erklärung für da» Geschehene in den Schwankungen suchen, denen di« französische Politik bei Berührung mit der antirussischen Politik Englands unterworien ist. Das Blatt glaubt, daß di« französischen Rechtsparteien ,um den Preis eines Zugeständnisses an England in der sowjetrussischen Frag« sich von den Hemmungen des Loearnovertrage» freizumacheu beabsichtigen . Gleichzeitig üb« Shell Einfluß aus, der sich hinter den Kulissen bemühe, die Naphtha-Lieferungen Sowjetrußlands an Frankreich zu hintertreiben. JSwestija weift weiter auf die spezifische innere Lage des sich zu den Wahlen rüstenden Frankreichs hin und hebt di« Rolle Saraut» hervor, der zu Wahlzwecken die kommunistische Bewegung in Frankreich selbst, die Komintern und die Eowjetregierung in denselben Topf werse. Da» Blatt betont, daß die Angelegenheit Rakowski, über die nach dem Meinungsaustausch »wischen Tschitscherin und Herbett« auch nicht die geringste Unklarheit übrig bleiben konnte, besonders deutlich die Endziele der Kampagne zutage treten lasse. Die später dementierte halbamtliche Meldung über «ine angebliche Erwägung der Abberufung Rakowskis im Minifterrat zeugt nach Ansicht der JSwestija davon, daß im Kabinett selbst Anhänger eines Bruches sitzen. D» Frag, der Beziehungen zur Sowjetunion sei in Frank reich ein« Frage de« Parteikampses geworden, während sie ausschließlich ein« Frage der Nationalintereffen Frankreichs fein sollte. Die Eowjetregierung bade alle- in ihren »rasten Stehende getan, um die Beziehungen zwischen Frankreich und der Sowjetunion zu verbessern. Di« Direktiven, di« man Rakowski, d«r srine schwierig«« diplo- malischen Pflichten auf« loyalste erfüllte, «rtetlt«, nämlich der französischen Regierung den Abschluß rin/S Nichtan- artssS» und RtchteiamUchungSvertrage« «Heu «ine» Leber« rinkommeu über di« Regelung der DptzkriegSschulde» vo» znschlagea, zeugten am besten von derAbsicht, di« Inter essen der Sowsetunion und di« Frankreich« in Einklang zu bringen. Angesichts der verschärft«« Kriegsgefahr, st> schließt da« Blatt, müsse» alle Anftrrngungea der Fried««»» anhänger, W denen sich auch Frankreich zählt, darauf gerichtet sein, nicht Bedingungen zu schaffen, di« dEA Gefahr noch oerstärken. WM »er RMMMeAen ms Mm. X Stralsund, 13. September. Beim Betreten der Insel Rügen begrüßte als Erster Landrat Mielenz in Alte fähr den Reichspräsidenten, dem in allen Ortschaften, di« er auf seiner Fahrt nach Putbus berührte, von der Bevöl- kerung lebhafte Kundgebungen dargebracht wurden. Drei Flieger begleiteten den Reichspräsidenten in der Luit bis »um Ziel. Vor Putbus überbrachten drei junge Mönch» guterinnen in ihren kleidsamen Nationaltrachten dem Reichs» Präsidenten eine Huldigung der Rügenschen Frauen und Mädchen. Ein kleines Kind überreichte einen Blumen strauß. Dort erwarteten über 100 Mitglieder Rügenfcher Reiterorreine das Auto des Reichspräsidenten und geleite ten es durch den Ort. Im Ort selbst bildeten die Schulen, Sportvereine und'Militärvereine Spalier. Bor dem Ein- gang »um Schloß erwartete die Fürstin von PutbuS das Oberhaupt des Reiches. Abends fand im Schloß «in Fest- baukett statt. Teilnahme des Reichskanzlers an der TanneuLergseier. Berlin. kFunkspruch.) Neben dem ReichSvräsideute» wird auch der Reichskanzler, wie den Blättern mitgetcilt wird, au der Tauueubergfeter teiluebmeu. Er begibt sich am Sonnabend abend nach Allenstein und wird am Pion- tag früh einer Einladung der Stadt Königsberg nach dort folgen, von wo er am Dienstag nach Berlin zurückkehrev wird. Stadtetag und Berlin. X Berlin. Gestern sanden »wischen Vertretern des Deutschen StädtetagrS und Vertretern der Stadt Berlin Verhandlungen statt, um die Meinungsverschiedenheiten, die seinerzeit in der Krage des Finanzausgleichs entstanden waren, zu klären. Wie das Berliner Tageblatt erfahrt, in man dahin übereingekommen, daß in Zukunft die Interessen des Städtetages und der Stadt Berlin zur Erreichung einer besseren Gestaltung des Finanzausgleichs gemeinsam oer- treten werden solle». La die Differenzen al» beigrlegt an- gesehen werden können, so kommt ein Austritt oer Staat Beutln aus der Organisation des Städtetages nicht mchi in Frage. Daher wird wohl auch Dr. Bog am 23. Sep tember m Magdeburg di« Hauptversammlung des Leutichen StädtetagrS als Vorsitzender leiten. An dieser Tagung weroeu voraussichtlich auch Reichskanzler Dr. Marx, Reichsfinanz- Minister Dr. Köhler und Leich-wirtschaftSmiullter Dv Turtln« Uilathmea.
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