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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192709154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19270915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19270915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-09
- Tag1927-09-15
- Monat1927-09
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1927
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Riesaer H Tageblatt —«ud Anreiger (LldeblM Mld Aquiger). »ag«hla« Rttf«. DwSden ISA». Nr. >L Das Messer Lageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschaft «trokaffer Vokkach Nr. >A Großenhain, de» Amt»g«richt» und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Mesa, de« Rate» der Stadt Riesa, Niela Nr. SS. de» Finanzamts Rtzjsa mnd de» Lauvtzollamt» Meißen behSrdlicherseit» bestimmte Blatt 216. Donnerstag, IS. September 1S27, abends. 86. Jahrg. Da» Riesaer T«,öl»tt erscheint jrör» nörnk» — 1—»> F»si—g- n f«- tt-— « «"»--» ,ü '»"ch """ b>»ch Bote». FRr den Fall de» Eintreten» 0« ProdnttienSoertenerung«, Erhöhung« der Löb« und Materi-lienprets« behalten wir un« da» Recht der PrttSerhöhung und Nachforderung vor. Anzetu« l»r di» Nnmm*r de» AuSaaöetege« find bi« tz Uhr vormittag» «szuaibm und im vorau» »u bezahl«; rin« Gewähr für da« Erschein« au bestimmten Lag« und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für bi, »9 mm breit», » mm hoh« Grundschrtft-Zetl, (6 Gilb«) St Gold-Pfennig«; di» 8» mm breite ReNamezril« 100 Gold-Pfennige zeitraubender und tabellarischer Satz 50*/, Aufschlag. Fest« Laris«, bewilligter Rabatt «ritscht, tvenn der Betrag verfällt, durch Klag» »tngezog« «erd« muß oder der Auftraggeber in Konkur» gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« llnterhaltnngSbeUage -Ereäbler «u der Elb»". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg ob« sonstiger irgendwelcher Störung« de« Betri,b<» der Druckerei, oer Lieferant« oder der B«sSrd«rung»einrichtungen — hat der B«zt«h«r Üeeu Mrlueuch auf Lieferung »h«, Nachlieferung der Zeitung »der auf Rückzahlung de» Bezugspreise«. Rotationsdruck und v«elaa: Langer t Winterlich, Riesa. GeschiftSstel«: Geethrstratz« t». veeantwortltchwr R«dakttonr Heinrich Uhlrman». Riesa: sür Anzeiaenteil: Wildel« Dittrich. Riesa. M MUM IM MlMlWUM. W MM Mfm zur MMorlM MkörmlchllWeii Mim m StreWeiteii. Ser deMk ßtMdmlt In Ar MWnMll. j( GeuL IS. September. In der heutigen Sitzung -e» Abrüstungsausschusses stand zunächst ein Vorschlag Raufe«», dessen Einbringung schon vor Beginn der Debatte in de» Wandelhallen bekannt geworden war, im Mittelpunkt d«S Interesse». Die vorangegangenen Reden zweier Generale, de» Ungar» TanczoS, der vom Standpunkt de» eutwaff- neteu Ungar« die Behauptung von der unzulänglichen Sicherheit hochgerüsteter Nationen geschickt bekämpfte, und deS Italieners des Marinis, der Scialosa gegen die Aus legung in Schutz nahm, die Sokal, dessen juristische Ein wendungen gegen de» polnischen Vorschlag gegeben hatte und Italiens Eventualbereitschaft zur Annahme de» pol nischen Vorschlages aussprach, fanden deshalb »ar geringere Aufmerksamkeit. Der Antrag Raufens geht im Gründe daht», bt« obligatorische Schieb»««icht»ba», leit auf alle denkbaren juristische« wie politische» Streitfälle auszudehnen und damit, wie er sagte, eine« neuen Schritt znr Verwirklichung von Sicherheit und Abrüstung z« tun. Der Antrag besagte Insbesondere, daß die juristische« Strei» tigkeite« aller Art. also auch die Artikel SS Absatz 2 de» Statuts des Ständigen Internationalen Gerichtshöfe» nicht erwähnten, durch eine Konvention zwischen Signatarstaaten unter die Kompetenz des Haager Gerichtshofes sallen. Weiter soll sich die Verpflichtung aus folgende Punkte er strecken: „Bei alle« Streitigkeit««, die von dem vora»gegauge«e« Artikel nicht ersaht werde«, «nd in welchem ei« Ueberei«, komme« auf Grund eines Eingreifens des Völkerbunds rates in Uebereinftimmung mit dem durch Artikel IS des Paktes vorgesehenen Verfahre« nicht getroffen werde« kann, kommen die Signatarstaate« überein, das nachstehende Ver fahre« z« beobachte«: aj Die Frage, die den Gegenstand der Meinungsver schiedenheit bildet, wird der Schiedsgerichtsbarkeit unter worfen und die Parteien werben einen Schied«anSschust bilden, der durch Uebereinknnft zwischen diesen Parteien eingesetzt wird; bj Wenn die beteiligte» Parteien sich ganz oder teil weise über die Zahl, die Personen und die Vollmachten der Schiedsrichter oder über das zn beobachtende Verfahre» nicht einigen können, so regelt der Bölkerbundsrat mit Stimmenmehrheit die Fragen, die offen stehen und setzt den Schiedsausschuh ein; cf Die Parteien verpflichten sich, die Entscheidung deS Schiebsausschusses anzunehmen und bona fide Innerhalb angemessener Frist auszuführen. Diese Entscheidung wird vorbehältlich gegenseitiger Uebereinkommen binnen sechs Wochen gefällt." Der Vorschlag, der weiter die bestehenden oder noch ab- -uschliehen-en besonderen Schiedsverträge als durch dies« Konvention unberührt erklärt, bezweckt also die Schließung der Lücke im Artikel IS des Paktes, die von den verschieden sten bisher behandelten Projekten, begonnen mit dem Ver trag zur gegenseitigen Hilfeleistung und fortgesetzt mit dem Genfer Protokoll, angestrebt wurden, ohne daß dabei Sanktionen und andere Zwangsmittel in Anspruch ge nommen werden und unter Offenlaffung der Frage, ob eine derartige Konventton auch von allen Staate» unterzeichnet wirb. Nansen betonte in seiner Begründung, daß er nicht auf den Text seines Vorschlages bestehe, sondern den Ju risten geeignet erscheinende Formulierung annehmen würde und schlug vor, zu diesem Zweck seinen Antrag dem RechtS- ausschuß zuzuführen. Es wird sich also darum handeln, ob der Abrüstungsausschuß sich den Gedankengang des nor ¬ wegische» Delegierten sich soweit zu eigen macht, um ihn in gedachter Weise weiter in den Geschäftsgang zu geben, und eS würde dann nach der eigenen Anregung Nansens erst nach Weiterleitung an die einzelnen Regierungen in de« nächstjährigen Vollversammlung eine endgültige Konven tion in diesem Sinne zur Vorlage und evtl, zur Annahme gelangen. Nanse», der seinen Vorschlag als einen Versuch znr Zu sammenfassung der bisherigen Verhandlungsergebnisse be zeichnete. verweilte im übrigen eingehender bei de» Be mühungen des Vorbereitenden Abrüstungsausschusses, nn- ter dessen Grundsätzen ihm besonder» die Beschränkung der Rüstungen auf dem Weg« über da» Budget als wichtig er-, schien. Er schloß sich dem Standpunkt des Grasen Bernstorfs über die imperative Forderung zur effektiven RüstungK- vermtnderung und nicht bloß zur Limitierung betont an und zog auS den Ergebnissen der WeltwirtschaftLkon- ferenz unter Wiedergabe der erdrückenden Ziffern für den jährlichen Rüstungsauswand — 19 Milliarde» Gold franken insgesamt, davon 12 Milliarden für Europa allein — beredte Argumente für die dringende Forderung nach tätiger Inangriffnahme deS Rüstungsabbaues. Nach den Ausführungen Nansens sprach zunächst der rumänische Delegierte Eomnene. Er bekannte sich zur Mit verfasserschaft an dem ursprünglichen polnischen Vorschlag und empfahl ihn auch in seiner jetzigen reduzierten Form zur Annahme. Der Grieche Politts schloß sich dieser Emp fehlung an. Als Sprecher Englands gab dann Lord Onslow dem Vorschlag Nansens ein freundliches Wort mit auf den Wea, den er zunächst in den ersten Versammlungsausschuß und damit aus der politischen in die juristische Bearbeitung ver wiesen sehen möchte. Der deutsche Delegierte Graf Berustorfi gab feinem Erstaunen darüber Ausdruck, daß man de» Be griff „Sicherheit" umzudeuten bestrebt sei: „In der Not« der Alliierten vom 18. Juni ISIS, die von Elemencean unter zeichnet und eine authentische Auslegung zum Versailler Vertrag ist, heißt es, daß „die Entwaffnung Deutschlands ,u- gleich der erste Abschnitt zu jener Herabsetzung und jener allgemeinen Beschränkung der Rüstungen ist. welches die Mächte als eines der besten Mittel zur Verhütung von Kriegen zu verwirklichen suchen, jener Verminderung und Beschränkung der Rüstungen, deren Bewirkung eine der ersten Aufgaben des Völkerbundes ist." Heute sagt man: „Abrüstung durch Sicherheit", damals hieß es: „Sicherheit durch Abrüstung". „Warum nun wieder die Sicherheit un genügend sei« soll, ist nicht verständlich. Ich konstatiere, daß die Völker ausange«, die Sicherheit nur noch als eine« Bor wand zu betrachte», die Abrüstung zn verschieben." Graf Bernstorfs stellte dann fest, daß Artikel 8, Absatz 8 -er Völkerbnndssatzung. abgesehen von Deutschland, niemals ausgeführt worden ist. Der klare Wortlaut dieses Absatzes verlange die volle Publizität der materiellen Rüstungen, die an sich schon eine wirksame Förderung der Abrüstung bar stellen würde. Bei voller Offenlegung der Nüstungsziffern könnte man leicht heute schon zu einer zehn- oder zwölfpro- zentigen Abrüstung gelangen. In bezug auf den polnische« Vorschlag erklärte Graf Bernstorff sich damit einverstanden, daß er in der vorliegen den Form zur Annahme gelange. Zum Schluß forderte er ei« schnelles und wirksames Handeln auf dem Gebiete der Abrüstung im Interesse des Bölkerhuudsvaktes «ud der Welt. WIMM M IMIM. Am Mittwoch wurde die amerikanische Tranche der Amerika-Anleihe der Deutschen Bank in Newyork von dem Bankhaus Dtllo«, Read «nd Co. zur Zeichnung auf gelegt. Der Rest der Anleihe wird demnächst in Holland. England und der Schweiz untergebracht. Bekanntlich han delt eS sich um einen Kredit von 25 Millionen Dollar, also mehr als 109 Millionen Mark, der von der Deutschen Bank im Ausland« aufgenommen wirb, «nd in Form langfristiger Kredit« vor allem an die mittlere und kleine Industrie zur Ablösung kurzfristiger BanNredtte weitergeleitet werde» soll. ES ist da» erste Mal, daß die Klein- und Mittelindu strie auf diese Weis« finanziert werden. Su» naheliegende» Gründe» ist die direkte Aufnahme ausländischer Kredite durch die kleinere und mittlere Industrie weniger möglich noch volkswirtschaftlich erwünscht. Diese Industrie Hai sich dadurch zu helfen versucht, daß sie die Gründung von Ge- metnschaftSkonstruktione» (Jndustrieschaften u. Lj anregt«, ohue aber bet Regierung und Parlament auf Gegenliebe zu stoße». Da» Kredttproblem ist gerade für die Klein- «nd Mittelindustrie prekärer als für die Großindustrie, da ihnen der Weg der SapitalSerhöhung größtenteils verschlossen ist, «ud sie von ausländischen Geldgebern im allgemeine» al» nicht-kreditwürdig angesehen werden. Da» Vorgehe« der Deutschen Bank ist also im Interesse der kleineren und mitt- leren Wirtschaftsgruppen zu begrüßen, auch wenn man die zunehmende Verschuldung der deutschen Wirtschaft an das Ausland für bedenklich hält. Eine» länderen Weg zur Finanzierung der Klein, und Mtttelindustrie schlägt bi« deutsche Textilindustrie ein. Zur Zeit finden zwischen einem deutschen Treuhänder der Tex tilindustrie und Vertretern eines englischen Industrie- und Finanzkonzerns, dem u. a. auch der Präsident des Ver bandes der englischen Texttlmaschtnenindustrte angehörtj Verhandlungen statt. Der englische Konzern besteht auS 32 Maschinenfabriken. Er hat der deutschen Textilindustrie angeboten, ihr zu Rattonalisierungszwecken Maschinen auf Abzahlung über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren zu liefern. Angeblich übersteigt die von dem englischen Kon zern zur Verfügung gestellte Summe den deutsch-russischen Exportkredit um nicht weniger als ISS Millionen Mark, eS ist aber wohl ausgeschlossen, daß dieser Betrag von der Tex- ttltndustrie voll auSgenubt wird. Bon dem deutschen Treu händer ist bereits ein« Enquete über den Maschinenbedarf der Textilindustrie veranstaltet worben. Sie hat bisher er geben, daß die Textilindustrie zunächst Aufträge in Höhe von 20 Millionen Mark erteilen will. Sollte das englische Ka- pital von der Textilindustrie nur zu einem kleinen Teil auSgenützt werden, so liegt e» nahe, baß auch andere Jn- dustriegruvven an dem Finanziernngsprojekt beteiligt werden. Eine gewisse Rolle spielt bei den Verhandlungen natur- gemäß die deutsche Maschinenindustrie, mit der schon vor längerer Zeit von einem deutschen Finanzkonsortium ver gebliche Verhandlungen geführt worden sind. Es scheint beabsichtigt zu sein, auch deutsche Maschinenbau-Unterneh men in das englische Konsortium einzubeziehen, damit der deutsche Maschinenbau nicht völlig ausgeschaltet wird. AIS Kreditnehmer kommen, wie bereits erwähnt, fast nur die Klein- und mittlere Textilindustrie in Betracht, da di« Groß-Industrie zur Zeit als kapitalgesättigt anzusehen ist und vor allem die Rationalisierung soweit durchgeführt hak daß ihr Maschinenbedarf auch die deutsche Maschinenindu strie zu recht günstigen Bedingungen gedeckt werden kann. DaS deutsch-englische Finanzierungsprojekt ist in mehr als einer Hinsicht bemerkenswert. Es ist ein Beweis dafür, daß die deutsche Maschinenindusttie vorläufig noch nicht in der Lage ist, mit der ausländischen zu konkurrieren, was die Kreditbedingungen an betrifft- Der deutschen Maschinen industrie dürfte eS kaum möglich sei», Maschine» im Werte von 400 Millionen Mark bei einer auf S bis k Jahre ver teilten Abzahlung zu liefern. So bedauerlich eS auf der einen Seite ist, daß die deutsche Außenhandelsbilanz gerade durch de» Import von Maschine» — vor dem Kriege war der Maschinen-Export das bedeutendste Aktion« des deut sche» Außenhandels — belastet wir-, so besteht auf der andere» Sette doch die unabweisbare Notwendigkeit, mit der tech nische» Rückständigkeit der kleinen und mittleren Industrie aufzuräumen. DaS durch den Import von Textilmaschinen entstehende Defizit in der Handelsbilanz kann, wenn die Wirtschaftslage sich nur einigermaßen günstig gestaltet, schon in naher Zukunft ausgeglichen werden durch die gesteigerte Produktton der kleinen und mittleren Industrie und mittel bar durch die verminderte Einfuhr von Halb- und Ganz- ferttgfabri taten der Textilindustrie. Auf jeden Fall verdienen Kreditgeschäfte, wie da» der Deutschen Bank und da» schwebende Projekt der Textilindu strie, unbedingt den Vorzug vor der überhandnehmenden Aufnahme kurzfristiger Kredit« au» dem Auslande, zumal, wenn die langfristigen Kredite, wie eS bet der Deutschen Bank der Fall ist, vornehmlich der Ablösung kurzfristiger in. ländischer «nd hoffentlich auch ausländischer Bankkredite diene« solle«. SS ist weiter ,« begrüßen, baß die Kredite nicht spekulativen Zwecken, sondern dem notleidenden Teil der deutschen Wirtschaft, nämlich der kleineren und mittleren Industrie zugeführt werde». PlkisniHW M UWMMsm. Die Erklärung Reichsfinanzministers Dr. Köhler auf dem Magdeburger Beamtentag, daß die ÄeichSregierung gegebenenfalls entschlossen sei, mit allen Mitteln gegen eine Erhöhung des Preisniveaus einzuschreiten, hat vielfach in den letzten Tagen der Befürchtung Geltung zu verschaffen versucht, daß in der Tat eine gehaltliche Besserstellung der Beamten automatisch auch eine neue Lohnbewegung in Deutschland und damit unter Umständen eine Steigerung der Preise Hervorrufen müsse. Diese Befürchtungen gehen unseres Erachtens von durchaus falschen Voraussetzungen aus. In Wirklichkeit ist der Zweck der nur zur Beratung stehenden Besoldungsreform nicht der, die Beamten gehalt lich günstiger zu stellen als die Angestellten, sondern wohl in der Hauptsache der, die Bezüge der Beamten dem ge stiegene» Preisniveau der letzten Jahre anzuvassen. Es ist hier zu beachten, daß die letzte Gehaltsregeluna der Be- amten nahezu drei Jahre zurückdatiert. Inzwischen sind di« Kosten der Lebenshaltung und vor allem auch die Löhne in der Privatwirtschaft bedeutend gestiegen. Ver schiedentlich wurdtn in den letzten Jahren die Bezüge der Erwerbslosen und auch die Leistungen der Sozialversiche rungen wesentlich erhöht, und zwar in einem Maße, daß zum Beispiel di« Leistungen der ErwerbSlosenfürsorge den GehaltSbezügen der unteren zwei Beamtengruvven fast aleichkam. Woraus man schließlich zu erkennen hat. daß »t« Besoldunasrekorm tu der Hauptsache eine Polue der Teuerung «ud der Lohubeweguug der letzte» Jabre dar- stellt, keineswegs aber die begründete Ursache zn einer er- nenten Preissteigerung oder zu einer neuen Lohnbewegung. Eine neue Lohnbewegung würde allerdings die Gefahr einer Steigerung des allgemeinen Preisniveaus heraufbeschwören, Aber eine solche Lohnbewegung wäre eine Aktion für sich, nicht eine Aktion, die sich notwendigerweise aus der vor liegenden Besoldungsreform der Beamten zu ergeben hätte. Dies Wenige genügt, um festzuftellen, daß die Besoldungs reform der ÄeichSregierung als solche sachlich nicht geeignet ist, steigernd auf das allgemeine Preisniveau einzuwirken Die Befürchtungen, die jetzt im Zusammenhang mit dem Bekanntwcrden der neuen aufgebeffertrn Gebaltsbeziige der Beamten vielfach recht unbedacht aufgestellt worden, sind daher völlig abwegig und bar jeder vernünftigen Be gründung. Neberzeichuuug der Vmerikaanleihe der Deutschen Bank. * Newpork. (Telunion.) Die gestern durch ein von dem Bankhaus Dillon Read L Eo. geführte Bankensyndikat zum Kurse von 99,2 Prozent aufgelegten 25 Millionen Dollar V Prozent Lreuhandernoten der Deutschen Bank sind mehrfach überzeichnet worden. Die Zeichuungslifte» mußte« bereits «tue Stunde «ach «röstuuua der Leich« nun» aeschlosteu
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