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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.10.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192710038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19271003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19271003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-10
- Tag1927-10-03
- Monat1927-10
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.10.1927
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Riesaer O Tageblatt ««»»««!» und A«;etgrr iLlbetiav nd Lmeiga». »M»«««, Tagebla« Nttsw . . L»«d« »«», Dstrnnts R» Da« Riesaer Lngeßlatt ist da« -or VexvfsenMchuyg der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschaft »trolasier Postfach R». «. ««tzsn-akn. da« Amtsgericht» und der Amtsanwaltschaft beim «mtggericht Meso, de« Rate« der Stadl Riesa, Mela Nr. »L de« Finanzamt« Rteia -nd de« Hauvtiwllaml« Meitze» behördlicherseits bestimmte Blatt Mi. " «„tag, S vttoter 1»S7, ebeevs. 8«. Fehrg. La« Riesa« Lageblatt erschetttt srde» rä^2e»8»V'/,« Ütze «ntt Anruahm, der kenn. und Fe^tlag«. Be^asnrei« gegen Voraus,ahlnng, für «inen Menat 2 Mark SS Psenntg dur^ Poft »der dnach Boten. Für de» Pall de« Eintreten« »an Produktion«vertruerirngrn, Erhöhungen d« Löhn« und Materialtenpreis« ««halt« a»tr an« da« Rech» der Preiserhöhung und Nachsorderung oor. L »zeige» Ge di« Rmnmer de« Ausgabetag»« sind bi« « Ubr vormittag» auszuaeben und im voraus »u bezahlen; «in« Gewähr für das Erscheinen an drftimmtea Tagen und Plötzen wird nicht übernommen. Grundpreis kür di« »« nun breite, » °m> hohe Grundschrift.Z,U« <» EUben) » Eold-Psenntge; di. 8» «» breit, ReName^il. »Ü0 G,ld.Pfenniq. zettraubmder und tabellarischer Sa, S0'/. «usjchl^. Fest. Taris«. ««otlliaUr «abatt «lischt, »enn d» Betrag verfällt, durch «lag« ttng««o«n «erde« muh od« der Auftraggeber in Kontur, gerät .ahlung». und Erfüllung,»«, «i. a. Achttägig a»t«haltun,sbeilav »Erzähler an d« ER«*. — Im Pall« höb«« Eetvolt — Krieg oder sonstig« irgendwelcher Störungen de» vetriebe» d« Truck«»', oer Lieferanten »der der veiörderungseinrichtungea — hat der Bezieh« Mm, AuPmch auf Ltzs«mg od« NachN«s«rung d« L«s-m,,.od« «ufRückzahlung des vegu,«preis«. Rotationsdruck und Berlaa: Langer S winterlich, Riesa. SeschRtsstell«: Goethestratz« «st. veuwtmortNch Nir Redaktion: tzeinrich Udlemann Rieia; für «lnmiamMt: Wttßel» Ltttrtch. «ttka. Ae Mer -es 8b. kelmtstMs -es Reichs-rafi-enten. >«' !! W« Tag -er Muigkett. Der Lag der Hindenburg-Ehrung liegt hinter un«. Er war mit seinem gewaltigen Aufmarsch brr Masse» in Berlin, mit setrrem wehenden Fahnenschmuck von fast allen Häusern, mit de» Kundgebungen fast der gesamten deutschen Presse, der GratulattonSeouren im PräsideytenvalatS, dem unge- heureu Jubel, der überall dort, wo sich der greise Präsident zeigte, in stürmischen Ovationen aufloderte, eine Ehrung, wie sie selten einem deutschen Manne zuteil wurde. Un- den noch, nicht da« äussere Gepränge des gestrigen Tage« macht« den tieferen Sinn Lieser Ehrung au». Er la« in einem Moment, da» niemals seit Bestehen de» neue» Staate» sich so plastisch, so überzeugend, so ausdrucksvoll sich äusser« konnte wie gestern. Diese Ehrung Hindenburg» schuf di« Erkenntnis, dass e» ein« deutsche Einigkeit auch heute noch gibt, bass sie beginnt, die Herzen de» deutschen Volke» von dem leidigen Bruderftreit der letzten Jahre abzuwenden zu einem Wissen unverbrüchlicher Zusammengehörigkeit im Glück und im Unglück. Gewiss, da» bunte Karbenspiel -er schwarz-weiss-roten und schwarz-rot-goldenen Flaggen von fast allen Häusern hat da» deutsche Volk schon wiederholt erlebt. Aber stets, wenn diese zwei Fahnen gemeinsam di« Strassen der Städte schmückten, handelt« e» sich um einen Kampf, um eine Demonstration, um einen — Flaggcnkrieg. Am Sonntag -es S. Oktober wehten sie wiederum über Len Dächern. Aber diesmal riefen sie nicht zum Kampf, waren sie nicht „Propaganda", nur das gemeinsame Zeichen einer gemeinsamen Ehrung. Sie dienten dem gemeinfamen Zweck, Hindenburg zu ehren, dem Generalfeldmarschall des Welt- krieges zu huldigen, den Präsidenten der deutschen Republik an seinem Ehrentage zu achten. Diese» friedliche Neben einanderwehen der schwarz-weiss-roten und schwarz-rot- goldenen Fahnen war die schönste Ehrung, die bas deutsche Volk dem Tannenberg-Sieger und Reichspräsidenten geben konnte. Denn sie gab ihm die Gewissheit, dass das höchste Ziel seines Lebens, die grösste Aufgabe, die er sich al» Prä sident des Reiche» gestellt hat, doch allen Widerständen zum Trotz sich zu erfüllen beginnt. Hindenburg will das deutsche Volk zur Einigkeit führen. Dies ist sein „politisches Pro- gramm", die letzte und grösste Tat seine» Lebens, die er noch schaffen will. Gewiss, es gibt noch recht viele in unserem Volke, die noch keinen Getsteshauch von dem ernsten Wollen Hindenburgs verspürt haben. Die immer noch glauben, auf dem Wege der Gewalt und -er Willkür das erreichen zu können, was auf dem Wege einer Verständi gung und einer gegenseitigen Achtung leichter und ent schieden friedlicher zu ermöglichen ist. Aber diese Unent wegten sind nicht mehr die Masse des Volkes. Ihr Geschrei und ihr Zank sind nicht mehr Ausdrücke des BolkSwillen». Sie werben wohl noch weiter schreien und zeter«, und man wird sie auch weiterhin noch hören. Aber der Resonanz boden ihres Lärmes ist nicht mehr der von gestern. Er hat sich gewandelt in feste Hände, di« arbeiten wollen, schaffen wollen, zimmern wollen am neuen Bau des Reiche». Er hat sich gewandelt in «inen neuen Geist, der. müde de» alten Streites der Parteien, Werte schaffen will, aufbauen will was zusammengebrochen. Dieser Geist ist der Geist Hinden burgs. Dieser Geist ist das Erfassen de» eisernen Pflicht gefühle», -er sittlichen Stärke de» Manne», der gestern seinen achtzigsten Geburtstag, getragen von der Verehrung eine» ganzen Volke», beging. So bietet der Rückblick auf Len gestrige« Sonntag ei«. Gefühl einer frohen Genugtuung und einer neuen Zuver sicht. TS kamen wohl Zwischenfälle vor, die sich nicht in diesen Tag der deutschen Einigkeit etnfiigen wollten. Aber diese Zwischenfälle waren doch so vereinzelt und so neben sächlicher Art, dass sie das geschloffene Bild de» gestrigen Tage» nicht trüben konnten. Diese» Bild einer deutschen Einigkeit in der Verehrung eines Menschen, der nur lebt und wirkt um des Vaterlandes willen. Wie Liese starke Verehrung des deutschen Volkes für Hindenburg im Aus lande wirkt, dafür ein kleines Beispiel: in einem Hinden burg-Artikel -eS gewiss nicht allzu deutschfreundlichen „Daily Chronicle" heisst eS: Hindenburg» Volkstümlichkeit gilt nicht so sehr dem Feldherrn als dem grossen Charakter, der sich für fein Baterland stets über seine Traditionen hinweggefetzt hat. Er hat der Republik als Präsident ebenso loyal gebient, wie dem alten Reiche al» General. Deshalb feiert ihn heute da» deutsche Volk, wie noch keinen Mann seit BiSmarck." Bo urteilt da» Ausland über Hindenburg. Kann e» da wirklich noch Menschen in Deutschlanb geben, die zu einem andere« Urteil kommen können? E» weht« am 2. Oktober zum ersten Mal« seit langen Jahre« die schwarz-weib-rote Flagge «eben der schwarz-rot-goldene«, zu einer gemeinsame« Ehrung, zu einem friedlichen Ratio- nalfeft. Die» ist ein Symbol, dessen tiefster Ginn ««» mit Freude erfüllen mutz, un» neue Kraft und Zuversicht spen dend für da» schwere und ernste TageSwerk, da» «och vor «nS liegt. Ar Wsk»WH M MmMvNvi. )( Berlin, 1. Oktober. Bon den frühen Abendstun- » u an war die Umgebung de» RetchSprastdentenpalail streich» sein wollten. Ein grosse» Polizeiaufgebot hatte am Wilhelmpiatz und Unter den Linden umfangreiche Ab sperrungen vorgenommen. In der 9. Abendstunde be gann die Auffahrt der geladenen Gäste, der ReichSmini- ster mit ihren Damen, der Chef- der Heere»- und der Marineleitung, der Generalität usw. Kur» vor 9 Uhr kündete ein brausendes Hurra von den Linden her da» Nahen de» Reichspräsidenten an, der, jubelnd begrübt, vor dem Palais vorfuhr, in dessen Tür er noch einmal stehen blieb, um der Menge zuzuwinken. Ihm folgten Generalfeldmarschall v. Mackensen und die übrigen Ge neräle. Die Gäste begaben sich in den ersten Stock, dessen Fenster geöffnet waren, Gegen 9V» Uhr marschierte vie Wachtruppe mit ihren Spielleuten, begleitet von zahlrerchen Fackelträgern, an. Ihr folgte die Fahnenkompagnie mit den Fahnen der drei Hindenburg-Regimenter, de» Infanterie-Regiment» Generalfeldmarschall von Hinden burg 2. MasPMcheS Nr. 147, des 3. Garde-Regiment» z. F. und de-Rvldenburgischen Jnfan -RegimentS Nr. 91. Besonder» bemerkt wurde eine Fahnenstange de» 3. Garde- Regiment», die ihr Tuch im Kampf verloren hatte. Dann folgten die 10 Musikkorp» unter Leitung de» Armee-Musik- Jnspizienten Hackenberger, die mit dem dorischen Marsch angerückt waren und im Vorhof de» Palat» Aufstellung nahmen. Von ungeheurem Jubel begrüßt, betrat nun der Reichspräsident allein den prachtvoll mit Blumen gefchmück- ten Balkon und grüßte. Unter atemloser Stille der ge waltigen Zubörerschar spielte die Musik den"Marsch .Deut scher Treueschwur", dann den Investiturmarfch der Ritter vom Johanniter-Orden von Richard Strauß, den HeereS- marsch Nr. 106, den Torgauer Marsch und den Hohenfried berger Marsch. Den Abschluss de» Programms bildete der große Zapfenstreich. Al» die Musik ,„Fch bete an die Macht der Liebe" intonierte, entblößten alle Zuhörer die Häupter. Dann spielte die Musik die erste Strophe de» Deutschland- Liede», die die gesamte Menge — wiederum entblößten Haupte» — mitsang. Al» die Truppen sich zum Abmarsch formierten, ertönte der Pariser EinzugSmarsch. Saum waren die Truppen vorbei, al» vom Wilhelmplatz und von der Behrenstrasse her die Zehntausend« herandrangten, im Augenblick die Polizeiketten überrannten und vor dasPrü- sidentenpalais stürmten, wo die Menge in immer stürmi scheren Rufen nach Hindenburg verlangte. Erst al» Reich»- Präsident von Hindenburg sich mehrmals auf dem Balkon gezeigt und der Menge für ihre Ovationen gedankt hatte, trat allmählich eine Beruhigung ein. Milli N 8MM. — Ak WMtsch M MllwW. X Berlin, 2. Okt. Schon in den Morgenstunden bot Berlin bei dem herrlichen Frühherbstwetter em fest liche» Bild, wie nian e» seit langen Jahren nicht gesehen hat. Der Fahnen«, Girlanden- und Blumenschmuck der Straßen und Plätze hat sich über Nacht vervielfacht. Da» Brandenburger Lor ist ganz in goldbraunen Blumen winden, in Lorbeer und Tannengrün eingefaßt. Von der Decke der Durchfahrten wallen die Farben de» Reiche» und Preußens. Die große Mitteldurchfahrt, die der Reichs präsident benutzt, ist mit einer riesigen Fahne de» Präsi denten mit dem Reichsadler geschmückt. In den frühen Mittagsstunden begann der Auf marsch zur Spalierdildung. An allen Plätzen Berlin», die sich zu Sammelpunkten eignen, fanden sich Gruppen, Abordnungen und Musikkorp» der Verbände ein, die dann im geschlossenen Zuge zu ihrem Spalierplatz auf der Feststratze marschierten. Gegen 2 Uhr war es in der inneren Stadt kaum noch möglich, mit dem Wagen vor wärts zu kommen. Die Polizei sah sich in der Regelung de» Verkehrs und in der Anweisung der Plätze vor eine Riesenaufgabe gestellt, die sie überall mit einem Eifer und einer Freundlichkeit durchsührte, die Anerkennung verdient. Unter den Linden waren in langer Reihe die zum Teil mit wundervollen Blumen und mit Fahnen geschmückten Kraftwagen aufgestellt. Der ganze Pariser Platz wurde zu einem großen Park von Wagen mit leuchtendem Blumenschmuck. Auf der anderen Seite de» Brandenburger Tore» reichte die unübersehbare Menschenmenge bis zum Reichstag und in den Tiergarten hinein. Am Anfang der Charlottenburger Chaussee wurde das Gedränge der Fahnen und Standarten so groß, daß kaum «ine Wagenreihe durch fahren konnte. Dann, nach 300 Metern, trat da» Spalier zurück, und man bekam nun einen herrlichen Blick über die große, bunte Zeile der Feststratze mit ihren von Baum zum Baum über den Weg gespannten Fahnen. Hinter dem Spalier staute sich die Menschenmasse so, daß die Polizei an manchen Stellen schon lange vor der Fahrt de» Reichspräsidenten eine enge Kette bilden mutzte, um die vordrängende Menge »urückzühallen. Geraume Zett dauerte der Aufmarsch der Abordnungen und Verbände. Am Großen Stern gestaltete sich da» Gewühl besonders ... beängstigend. In der Mitte diese» Platze» war ein hoher . - ... — ..^.ustdentenpalai» > goldener Obeli-k aufgerichtet, an den Setten geschmückt Mit in der Wilhelmstraße von riesigen Menschenmengen be- . dem Wappen de» Reiche» und gekrönt von prächtigen Blu- setzt, die Leuge de» für Sitz Wie ««gekündigten Zapfen- ' men. Such von der Charlottenburaet BrÜcke webten die Farben de» Reiche». Hier hatten die studentischen Korpora tionen in WichS Aufstellung genommen. Unter den Uni formen der Kriegerverbände leuchtete da» Tropengelb ehe maliger Schutztruppler hervor. Ein schöne» Bild boten auch die Reihen der Knappen, die in ihren traditionellen Uniformen au» ManSseld und anderen Bergbaugegenden nach Berlin geeilt sind, um ebenfalls dem Reichspräsidenten »u huldigen. Am Stadion nahmen die Menschenmafsen dann einen ungeheuren Umfang an, der jede« VorwärtS- kommen unmöglich machte. Aber die Polizei bewältigte auch hier ihre schwere Aufgabe musterhaft. Mit Spannung er warten die Massen die Ankunft de» Reichspräsidenten. Ak Mrt M StM«. ll Berlin, 2. Oktober. Bon stürmischem, nicht «nbew wollendem Jubel einer unübersehbaren Menschenmenge be grüßt. die berett» seit 2 Uhr in der Wilhelmftrass« Lufstel- lung genommen hatte, begab sich der Reichspräsident rrw SA Uhr im offenen Automobil in Begleitung von Reichs kanzler Dr. Marx «ach dem Stadion, um dort die Huldigung der Jugend enigegenzunehmeu. Dem Wagen d«S Reichs präsidenten fuhr ein Wagen der Schutzpolizei mit Polizei- Präsident Zörgiebel und dem Kommandeur der Schutzpolizei, Oberst vou HeimauuSberg, voraus. In einem weitere» Automobil folgten Staatssekretär Dr. Meissner und der Adjutant de» Reichspräsidenten, Major von Hindenburg. Der Jubel der Menge pflanzt« sich fort in den Straße», di« der Herr Reichspräsident durchfuhr. Die Angehörige» de» Reichspräsidenten hatte» sich bereit- «in« halbe Stund« vor her nach dem Stadion begebe». Kurz hinter dem Brandenburger Tor hielt der Reichs präsident, um die Hul-ig««s -eS Reichskrieserbmt-eS entgegenzunehinen. Gegen »X Uhr erreichte der Wage« be» Groben Stern im Tiergarten. Durch die breiten Laubballe« der Charlottenburger Chaussee, au» bene» Fahne» in de» ReichSsarben herabhinaen, drang beim Nahen de» Wagen» vom Brandenburger Tor her brausender, anschwellender Jubelruf. der sich die unabsehbaren Reihe» der di« Straßen umsäumenden Menscheumassen entlang fortpflanzt«. Der Reichspräsident, der gerade und aufrecht, barhäuptiaim Wagen fass, bankte herzlich nach alle» Seite«. Bor der Tech nische» Hochschule wurde bi« Fahrt wieder unterbrochen, -nd der Reichspräsident nahm di« Huldignng »er etv-evtenschast entgegen. Am ReichSkanzlervlatz hatte» Innungen, Han», sranenvereine und vaterlänbische Franenvereine mit tbreu Fahnen Aufstellung genommen, hinter denen viele dicht« Reche» vv» Zuschauer» da» Spalier verstärkte». Such all« Fenster und Balkon« der umliegende» Häuser waren dicht besetzt und in de« Lüften kreuzte» zwei Flugzeuge. Gegm vier Uhr, da der Sagen de» Reichspräsidenten in ziemlich langsamer Fahrt naht«, brach di« Meng« in begeisterte» Jubel auS. Nach -er Dorbeifahrt verliessen nur wenig« ihre mühsam eroberten Plätze: bi« Menge harrte weiter, um La» Geburtstagskind auch bei der Rückkehr vom Gtadior begrüße» zu könne«. Ak MlmvM der Nmd w Stadl«. uBerlin, 2. Oktober. Da« Stadion hatte heilte seine» grösste« und schönsten Tag. Gross-Berliner Jugend — 40 0« Schüler und Schülerinnen — huldigte» dem ReichSpräsi- deuten an seinem 80. Geburtstag. Da» Stadion war festlich auSgefchmückt nach den Entwürfen von Professor vrunr Paul und Professor Hitzberger und seist« im Oval reiche» gärtnerischen und Flaggenfchmuck. Such di« Kinder selbst trugen zu -er künstlerischen Ausschmückung bei durch hell« Gewandung, Blumensträusse und Kränz« in deu ver schiedensten Farben. In der Mitte der Arena war der Gesangchor von 7 000 Knaben un- Mädchen aufgestellt. Alk der Reichspräsident nahte, ertönten Fanfarensignale. Reichspräsident von Hindenburg fuhr, begleitet von unge- heurem Jubel der Kinder und der sonstigen Zuschaiwr, sofort rings um daS Stadion herum. Nachdem er di« Rundfahrt beendet hatte, wurde er vom preussischen Kultus minister Dr. Becker im Namen der preussischen Schulver. waltung und vom Oberpräsidenten Maier im Namen der Provinz Brandenburg und der Brandenburgischen Schule» begrüßt. Dann begab sich der Jubilar, umbrauft von nicht endemvollenden Hochrufen in feine Loge, wo er von Mi nistern de» Reiche» und Preussen» empfangen wurde. Al dan« vollständig« Still« «tngetreten war, saugen die «in. der mit ergreifender Wucht „Lobet de« Herren", „Ich bin ein deutsches Mädchen", „Hörst du kr» mächttge Klingen", „Dir möcht ich diese Lieder wrchen" »nd „Ich hob mich ergeben". Als da» letzte Lieb verklungen war, erhob sich Reichspräfiveut tzo« Hi«de>tz«rs und sprach tief bewegt folgend« Worte: „Habt viele» Dank liebe Kinder, für bi« schönen Lieder, bi« ihr mir hier sorge- kungelt habt und die mich herzlich erfreuten. Ihr habt gesun- gen von der Freude an der Heimat und der Liebe »nm Vater- lande. Lasst diese Worte nicht nur ans eure« Lippe» sein, behaltet sie auch im Herzen. Haltet fest am Vaterland« »nd weiht ihm eure beste Kraft. Da» wolle« wtr heute gelohes
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