Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.11.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192711217
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19271121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-11
- Tag1927-11-21
- Monat1927-11
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.11.1927
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger (LldtblM »ad Alyeigrrs. Tageblatt «las«. Dresden lüSL. Fernrus «e. «. Da» Riesaer Tageblatt ist da» p» «eröffenttichung der amtlichen vekanntmachimgm der AmtShaupttnannschast »tt-kass« «ostsach Nr. »L Großenhain. de« AmtSgettcht« und der AmtSanwaltfchast beim AmtSg nicht Riesa, de» Rate« der Stadt Rt-sa. Nitta Str. LI. de» Finanzamt» Riesa -nd de« HauvtzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmt« Blatt 270! Montag, 21. November 1S27,abeadS 80. Jahr-. Da« Rigaer Txgeblatt ersstix» tetr» La, abmd» '/,« vhr »st »»«nahm« d«r »««. m>d FeftM««. P«»X»»prew, «««« «xraxo^hlxx-, für »inen Monat 2 Mark 2Ü Psennig durch Post oder d«ch vast». Adr dm Fall de» Eintreten« von ProduktioxSvettnualug«, Arh»h»mm dm Lid», xxd Mattttaliexprtts« behalt« »ir «st da» «echt der PreiSerhShuag imd Nachsorderxxg vor. Axzerze» Tdst Nummer de» L»gab«tmM sind bi» » llhr vormittag« aufzuoebm «ch im vor au« zu bezahl«-, eia« AmeLbe fist das strscheiu« an bestimmt« Lag« und Plätzen »std nicht übernommen, stkundprei« fist kst »9 mm dreist, S ww hohe »rundschrtst-Zeist (9 Silben) StGeld-Pfexuig«; bst 89 »M breit» Sstklamezetl» 190 Seld-Pfexxiqe zeitraubender und tabellarischer Satz L9'/. Aufschlag. Fest» Tarif«. Bewilligst» Rabatt «Vicht, wenn de» Betrag »erfüllt, durch klag« «iugegoa« wird« «nutz ad« brr Auftraggeber im kau kur« gerät. Zahlung»- und rrfilllung«ort: Rteia. Achttägig« Unterhaltungsbeilage -Ertzübstr « der LIR". — Im Fall» höh«« Sewatt — Krieg »der sonstig« stgmdwelcher Störungen bst »«stieb«« der Drucker«, »er Lieferanstn oder der veförderung«etnrichtung»n — hat der Bezieher Mstw» Nmstwmch amf Sstferuug »der Nachlieferung d«r Zttttmg ad« auf tztttckzahlxng d«».v«,ug«pr«tsst. Ratati«u»drmck und Aeelaa: Langer st Winterlich, Riesa. Gefchüftsstrl«: Goettzesirotz« stst. verantwarttichfist Netzottioxr »«imrtch Üblem,«« Riesa: fist «u»»«amstU: Miloel« Dtttrich. Rsti«. Freude am Reich. In seiner letzten Rebe im Verein -er Berliner Presse stellte Reichskanzler Marx die Fra«« der Vereinheitlichung de» Reiches ziemlich in de« Mittelpunkt feiner Ausfüh rungen. Wenn er auch nicht ein Programm bekanntgeben konnte, das den Gedanken einer Vereinfachung d«S gesamten Verwaltungs-Apparates in Deutschland verwirklichen könnte, so lieb -er Inhalt seiner Siede dennoch erkennen, -ab die Retchsregierung di« Notwendigkeit einer Neuordnung der tnnerpolttischen Verhältnisse des Reiche» durchaus ein gesehen hat und auch bereit ist, von sich au» alles zu tun, was diesen Erfordernissen Rechnung tragen könnte: Un zweifelhaft steckt in dem Gedanken lder Neuordnung) da» richtige Gefühl, datz die innere Organisatto» unsere» Vater landes mit den Bedürfnissen der gegenwärtigen politischen und wirtschaftlichen Situation nicht mehr in Einklang steht, daß wir uns von manchen, nicht mehr in bi« Jetztzeit passen den, historischen Reminiszenzen und Einrichtungen befreien und bas für uns«r« Kraft zu schwere Gewand der Behörde« und Verwaltungsorganisationen durch ein leichteres, zeit- gemäberes ersetzen müssen. Wenn Reichskanzler Dr. Marr in seiner Rede auch nicht angab, wie er sich dieses „zeitge- mätzere Gewand" denkt, so lässt der weitere Wortlaut seiner Ausführungen immerhin erkennen, datz da» Gewand eine» Einheitsstaates von ihm und der ReichSregterung nicht ganz als unzeitgemäss und unzweckmässig abgetan wird. Wenn Dr. Marx sagt, das wesentlichste Ziel sei, die Freude am Deutschen Reich zu stärken, so klingt das zum mindesten nicht so, als wollte er dem PartikulariSmuS in Deutschland das Wort reden. Zusammensassenb geben die Ausführungen des Reichskanzlers den Beweis dafür ab, dass zum mindesten auch in der Partei, deren Vertrauensmann in- der Regie- rung er ist, ein« Ansicht sich Geltung zu verschaffen versucht, die die durch die Innerpolitischen Verhältnisse des Reiche» gewordenen Notwendigkeiten nicht ableugnen will. So einfach wie dies in den letzten Wochen vielfach in Deutschland hingestellt wirb, sieht Dr. Marx den Umbau de» Verhältnisses und der Beziehungen zwischen Reich und Län dern doch nicht an: „Nur dann können wir mit Erfolg und ohne die schwersten inneren Gefahren dieses Problems Herr werden, wenn wir Schritt für Schritt vorwärts gehen und eS nur dort anpacken, wo die Unhaltbarkeit des jetzigen Systems sich bis zu einer Evidenz erwiesen hat". Reichs kanzler Dr. Marx will bet der Reichsreform, die er sich denkt, die Länder des Reiches in zwei Kategorien scheiden. In die erste Kategorie reiht er die Länder ein. die de« Willen und die-innere Kraft zu ihrer Eigenstaatlichkeit auf bringen, iw die zweite Kategorie die Länder, bei welchen di« erwähnten Voraussetzungen nicht zutreffen. Vermutlich dachte der Reichskanzler, als er von der zweiten Kategorie sprach, an die norddeutschen Länder, vermutlich auch an Hessen. Als er von der ersten sprach, in erster Linie wohl an Bayern. Wenn wir uns nicht täuschen, so dürfte, was den Willen zur Eigenstaatlichkeit anbetrifft, sowohl bet den Ländern der ersten als auch bei denen der zweiten Kategorie kein großer Unterschied zu machen sein. Ihre staatliche Selb- ständigkeit im Rahmen -er Retchsverfaffung möchten sie wohl alle gern behalten, vorausgesetzt, dass diese Absicht sich finanziell und wirtschaftlich rechtfertigen liehe. Man tue also gut daran, das Vorhandensein -er „inneren Kraft" als Unterscheidungsmerkmal -er von -em Reichskanzler er wähnten zwei Kategorien anzusehen. DaS heisst mit andere« Worten, dass nur den Ländern das Recht zugesprochen wer den könnte, die in der Lage sind, diese ihre Eigenstaatlichkeit aus eigenen inneren Mittel« ohne Unterstützung durch da» Reich zu finanzieren. Stellt man so den Begriff der „innere« Kraft" in den Vordergrund der Erörterungen über die Vereinfachung der Reichs-Struktur, so wirb man vielleicht schneller zu einer Lösung kommen, als wenn man den blosse« «Willen"" den gleichen Wert wie den tatsächlichen wirtschaft lichen und finanziellen Erfordernisse« beilegen würde. Da wirtschaftliche und finanziell« Gründe schliesslich auch zu einem ,Lwang" führen können, so ist damit auch gesagt, bass bei der Regelung des gesamten Fragenkomplexe» Zwang», mittel durch das Reich wohl kaum notwendig z« werd«« brauchen. Die Vereinheitlichung der Reichs-Struktur ist ein Erfordernis der deutsche« Notlage. Ein Erfordernis, dem sich weder bas Reich, noch die Länder auf die Dauer ent ziehen können. Was schliesslich zu der Ueberzeugung führen muss, bass sich die Vereinheitlichung beS Reiche» auf Grün der tatsächlichen Verhältnisse zwangsläufig vollziehe« wird. Schritt für Schritt, aber unaufhaltsam. Dieser Entwick lungsprozess mag in den von ihm betroffenen Ländern wohl bittere Empfindungen auSlösen. Aber er wirb sich von ihnen nicht aufhalten lassen. Werden auch manche Ideale über den Haufen geworfen werde«, fo könne« st« doch durch ein anderes und vielleicht grösseres Ideal ersetzt werden. Dieses Ideal hat Reichskanzler Marx in seiner lebten Rede auf eine hübsche Formel gebracht. Sie heisst: „die Freud« am Reich!" Der Reichspräsident in der Neue« Garuisonkirche. -(Berlin. In der Neuen Garnisonkirche wurde am gestrigen Totensonntag eine Gedächtnisfeier für die Ge» sallenen der ehemaligen Garderegimenter veranstaltet. An der Feier nahm äusser vielen Generalen der alten Armee und Vertretern der Reichswehr auch Reich-Präsident von Hindenburg teil. Vor der Kirche hatte sich eine grosse Menschenmenge elngesunden, die das ReichLobrrhaupt bei« verlassen de» Gotteshauses stürmisch bearükte. Vie veWvvenIe in lienl Venen Nen Nerdst-nicN in nee «NieMeNen Sennvrnne. )( Berktn. Wie dereitS a»gekü«-igt. wer de« ix diese« Tage« die für -aS Schuljahr 1927 -iS 19S8 i« OsstOberschle, sie« z« den deutsche« MiuderheitSschnle« »«gemeldete« »ix» der einer Sprachprüfuug «nterzoge« »erde». Aus Veras» lass««« der deutsche« Negierung soll daher die Tragweite des Ratsbefchlusses vom IS. Mär, d. I. auf »er nächste« Ratssitzung ,»r Erörterung gelange«. Staatssekretär ». Schubert hat »«« i« dieser Sache et» Telegramm ax de» Rat gerichtet, in dem eS «. a. heisst: „Infolge des Beschlusses vom IS. Mär, 1927 sollte« etwa 7990 Kinder, die für die Minderheitsschule« augemeldet wäre«, einer Prüfung durch eine» schweizerische« Sachver ständige« unterworfen «»erde». Der deutsche Vertreter hat di« damalige Lösung xnr al» ei«ex Ausweg bezeichnet, um aus de« Schwierigkeiten herauszukoutuwx. die hinsichtlich der Minderheitenschul« i« Ost-Oberschleste« iufolge des Bor» aeheuS der polnische« Behörde« ««tstande* war. Ausdrück» lich hat er aber erklärt, »ass die »e«tsche Regier««« sich »em de« Beschluss« zugruude liege«»«» Bericht «icht ««schliesse. könne, fall« die Prüf««gex auch «*f die Zukunft «uSgebeHnii »erde» sollte«. Bei »e« jetzt im Gauge befindliche« Prii- fu«gex haxdelt «S sich um eine irrtümliche Auweuduxg des Beschlüsse» vom 1L Mär, 19S7. Die deutsche Regierung bittet daher um die Klarstellung im RSlkerbuudsrat. dass der Beschluss vom IS. März 19S7 «ur eine Ausnahmeregelung enthalte« habe, die sich «icht auf die Behandlung »er künftig in die MixderheitSschule« axfzu«ehme«-ex Kinder erstrecke« sollte." I« Berkin er politische« Kreisen wird ebenfalls erklärt, dass bi« Entscheidung de» von den Polen angerufenen zu ständige« BölkerbundSkomitee» jetzt zu einer Auslegung Anlass gegeben hat, die einen «eue» Rechtsbrnch tnnerhalv der Genfer Konventton -arstellt. Nach dieser Konvention selbst hängt der Besuch der deutschen MindersteitSschukeu allein von der freie« Entschliessung der Elter« ast. Die ReichSregterung kann sich mit der von dem Komitee Übri. gen» in einer recht seltsame« Zusammensetzung getrosseued Entscheidung Sicht beruhige». Ll.Wlkk-MfföMIk MSMMftM. )( Dortmunds 20. November. In einer vom Deutschen veamtenbund» etnberufenen grossen Beamten- und Lrhrer- versammlung ergriff der preussische Ftnauzminifter Dr. Höpker-Aschosf da» Wort zu «inetn Vortrage über di« BesoldungSregrlung in Preusse« ««d dem Reich. Gr wie» darauf bin, dass die Neuregelung al« preussisches Gesetz bereits in den ersten Tagen des Dezember« verkündet werden könne. Da« Ziel der neuen BesoldungSordnuna sei zunächst einmal gewesen, dem Gros der Beamten «in« fühl» bare Ausbesserung zu bringen und innerhalb der einzelnen veamtrnkategorien «inen vernünftigen Ausstieg nach dem Dirnttalter zu schaffen. Die Frage, ob die BesoldungS- ordnung beschränkt werden solle auf di« Staatsbeamten und Lehrer, sei bei der Regierung eingehend erörtert worden, und man sei zu dem Entschluss gekommen, dem Landtage «ine Formulierung vorzuschlagen, di« dabin geh«, Gemeinden und Gemeindeverbände zu verpflichten, unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse die Dienstbezüg« MMNItkk M NkMWdMlk. Etn deutscher Hinweis. Berlin. (Telnnion) In politischen Kreisen Berlins gibt man im Hinblick auf di« bevorstehend« Tagung der Abrüstungskommission der Befürchtung Ausdruck, dass die eigentliche Abrüstungsdebatte wahrend dieser Tagung zu Gunsten der Verhandlungen über das während der Herbst, tagung beschlossene SicherheitSkomite« in den Hintergrund gedrängt werden könnt«. Es bestehen Anzeichen dafür, dass eine solche Taktik im Jntereffe der franzSfischen Aussenpolitik liegt, die daraufhin arbeitet, die bevorstehend« Tagung so kurz zu halten, dass lediglich das SicherheitSkomite« einge setzt und ein« sachlich« AbrüftungSdebatt« kanm noch zu- stände kommen würde. Demgegenüber verweist man hier auf den während der Herbfttagung in Genf von deutscher Seit« klar zum Ausdruck gekommenen Standpunkt, dass auch «ach deutscher Ansicht gegen die Behandlung der Sicherheit«, frage nichts «in,«wenden fei, dass aber die AbrüstungSfrage das A und O aller Verhandlungen zur Sicherung de« Frie- denS sein müsse. Aus diesem Grund« hat dann auch, wie von gut unterrichteter Seite verlautet, der deutsch« Dele- gationSführer für die Abrüttunasverhandlungen Graf Bern- siorff an den Präsidenten der Vorbereitenden Abrüstungs kommission Loudon einen Brief gerichtet, in dem daraufhin- gewiesen wird, dass auf der bevorstehenden Tagung der Kommission genügend Zeit zu einer sachlichen Diskussion der ersten Lesung d«« KonventtonSentwurfeS garantiert werde« müsse. A. StlkskMM M Ik. Willi ill MMWsch. * Braunschweig. (Telunion.) Der ReichSanssen- Minister Dr. Stresrmau» ist am Sonntag nachmittag zu- jammen mit ReichswirtschastSminifter Dr. LurtiuS in Braunschweig «ingetroffen. Unmittelbar nach dem Ein- treffen fand «ine Zusammenkunft Dr. Stresemauus mit füdre«de» Parlamentarier« der Deutsche« Boll-Partei statt. An den Besprechungen beteiligten sich etwa 15 Per sonen. Man beschäftigte sich vorwiegend mit kulturellen »nd wirtschaftlichen Fragen, die am Montag in dir Sitzung de» ZentraloorftandeS der Deutschen Volkspartei zur Be- Handlung stehen sollen. Di« etwa »stündigen Besprechungen waren vertraulich. Am Atzend fand im Deutschen Hau« »in vom Landes- verband der Deutschen Volkspartei tu Braunschweig ge gebener BegrützungSabend statt. ihrer Beamten so »n rearln, dass der«« Bezüge den Grund sätzen diese« Gesetze« entsprechen. Sine Verwaliungsreiorw mit einer Verminderung de« Personals durchzusübrea, häng« »um grössten Teil ab von einer vernünftigen Neu- gliedrruna d«S Reich«, bei der starke Ersparungen gemacht »erde« könnten. Auf di« Frage der Sonder,ufchläge ein gehend, iagt« der Minister, die ReichSregterung vlane eine« gewissen Abbau dieser Zuschläge, der aber vorsichtig und behutsam vor sich geh«« müsse. Di« vrrussisch« Staats- regieruug habe sich von dem groben Ziel« leiten lassen, dass die BrsoldunaSneuordnung ein« ftaatSpolitische Notwendig keit sei, di« sich im Rahm«« der finanzielle« Möglichkeit« beweoeu müsse. Lkl MlWMsW ÜM WM. qu. Berlin. Ja der letzten Woche haben die Y«S rat««ge» des Bilduuasaxsschnfle» Sber das ReichSfchul- ««setz derartig« Fortschritte gemacht, dass man nunmehr iv politischen Kreisen fast «vgemei« der A«ficht ist, da- GeseH »erd« «och du« diese« Reichstag »eratzfchiedet werde«: Dies« Auffassung erscheint umso berechtigter, al« die Ab- ftimmunaen über die wichtigsten Paragraphen, die bereits erledigt sind, ergeben haben, dass die Deutsche Volkspartei mit den übrigen Regierungsparteien »usammengeftimmt Hatz Di« formellen Vorbeballe, die ihre Vertreter gemacht haben und in denen sie erklärten, die Fraktion nicht durch ihr Votum endgültig festlegen zu wollen, dürften kaum mehr al« rein formalen Charakter tragen, da sich di« Deutsch« Volkspartei noch stets hinter ihr« bewährten Schulsachoer, ständigen Geheimrat Runkel «nd Frau Dr. Matz gestellt hat. Die Volkspartei wird «S auch al« Erfolg für sich buchen, dass die Definition, der gesamte Unterricht au konfessionellen Schulen sei „im Geist« des Glaubens zu er- teilen" gestrichen worden ist. Di« Regierung hat sich damit einverstanden erklärt, und Zentrum wie Deutschnational« haben keine Schwierigkeiten gemacht, um die Einigung nicht »u gefährden. Dafür ist die Volkspartei in anderen wesent- tichen Fragen dem Zentrum «ntgegengekommen und bas sich beispielsweise durchaus nicht prinzipiell gegen di« konfessionelle Volksschule ausgesprochen. SS ist ja auch bekannt, datz «in so namhafter Schulfachmann wie der Äolksparteiler Bülitz, der frühere preussische Kultusminister, «in überzeugter Anhänger der konsessionellen Volksschule ist Auf jeden Fall sind die Aussichten für da« Schulgesetz be deutend günstiger geworden, so dass die »weite Lesung iw Plenum vielleicht noch vor de» WeihnachtSserirn stattsiudcr' kann. MW feiert W .Wsinm der MMe". * Paris, 20. November. (Telunion). Gestern vor mittag sand in Anwesenheit von Vertretern der Regierung und unter Beteiligung von einer Reihe von RechtSverdänden, «le der patriotische» Jugend di« Enthüllung des Denkmals von Paul Deroulede statt. Im Mittelpunkt der Feier stand di« Red« des Jasti,Minister Bartbou, der den von Deroulede verkörperten Reoanchegedanken des 1870 besiegten Frankreich verherrlichte. Der Redner glaubt« der „Kewalt- und Listpolittk" Bismarks, die Preussen zur „Beherrscherin Deutschland» «nd der Welt" gemacht hab«, den „Pazifismus" eine« DrrouledS gegenüberttellen zu können, unter dessen Führung di« Jugend Frankreich» nur an Abrüstung und Völkerverbrüderung gedacht habe, (l l) Das Ziel der von Deroulede gegründeten patriotischen Jugend, so bekannte allrrding« Bartbou, sei die Revision de» Frankfurter Friedens und di« Rückgabe Slsatz-Lotbringen« gewesen. Deroulede, der da» Wort ausgesprochen habe, „was die Völkerverbrüderung «»langt, werden wir an dem Tage davon sprechen, an dem Kam uns das »urückgegeben haben wird, was er un« genommen bat," feierte Bartbou als den Künder der Gerechtigkeit, der bi« Jugend für die Stunde der „notwendigen Wiedergutmachung" militärisch vorbereitet habe.
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