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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.12.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192712136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19271213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19271213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1927
- Monat1927-12
- Tag1927-12-13
- Monat1927-12
- Jahr1927
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.12.1927
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Riesaer K Tageblatt und Au lei g?r <Eldtt>liitt Mld Tuitiaer). Dienst««, IS. Dezember 1SL7, abr»dS 8». Jehr« Drelden l«8L Strvkass« Mesa Sk. «. «nd Anzeiger tLibedlatt Ml-Anzeiger». Da» Riesaer LageLlatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen vekanntmachungen der «mtShmrptmamrschast Grotzenhatn. de» Amtsgericht« und de» Lmtttmwaltfchaft beim Amtsgericht Riesa, de« Rate« der Stadt Riesch d«S Finanzamt« Meso und des Hauptzollamt« Melken behördlicherseits bestimmte Blatt. — La« Meta« Tageblatt erlchnnt ,e»e> Da« abend« '/,« llhr mit «usnahm» der Sonn- und Festtag«. Vrz»,»preis, gegen Lorauezahiung, ,Ur «inen Monat !? Mark 2i> Psennrx durch Post oder durch Voten. Für den Fall de« Eintreten- von Produktionlverteurrungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreis« bebalten wir un« dar Recht d«r Pr«i«erhöbung und Nachfordrruns vor. Auzetae» für di« Nummer de« «udgabetage« find bi« s Ubr vormittag« aufzugeben und i« vorau« »n be^rhlen: ein« »ewSbr iiir da« »«scheinen an besttmmte» Lagen und Plätzen wird nicht übernommen »rundvrei« für dl, »« mm breit«, « mm hohe Brundschrist.Zeile l« Kilben) 2S Gold-Psennig«: di« 8» ww breit, ReName^il« l<X> «old^ifenntge: zeittaubender und tabellarisch« Katz SO»,, Ausschlag Fest» Laris» «ewtllioter Rabatt erlischt, wenn der Betrog verfällt, durch Klag« «ingezogen werden muh oder der «uftraggebei in Kontur« gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Rie'a Achttägige UnteryaltungSbeila« „Erzähler an der Elbe". — Im Fall, höherer ««walt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten »der der BesörderunqSetnrichlungen - hat der Bezieh« »ine« Anspruch aus Lieferung »der Nachli«serung d«r Zeitung »der auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotation«druck und Berlag: Langer »Winterlich. Ries» Geschäft««,» «toetbestrabe L» Verantwortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemann, Riesa für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa- Lag,blatt Rief«, sternruf Rr «. Postfach Nr. »». S8». Genfer Auskehr. verklungen, beglichen all« dl« Aufregungen, nervösen Stimmungen, Bemübunaen d«r l«l»t«n Tage. Im Frack und Smoking haben sich Herr ZaleSki und Herr Woldemara« die HSnde geschüttelt. Der Krieg ist beendet, der Frieden beginnt. In Worten wenigstens, ans dem Vapier, in dem Protokoll, der glatten Formel, dle alle« ebnet, alle« «»deckt, einen Vorhang über »inen immer noch gürenden Vulkan legt. Man mag da« Einignngsresultat von Senf noch io sehr unter die kritisch» Lupe nehmen, di« Bedenken nicht verschweigen, di« auch heute noch den litauisch-polnischen Konflikt al« unbereinigt erachten, man wird sich schließlich doch zu der lleberzeugnng durchringen müssen, daß da«, wa« di« Genfer Tage erreichten, wenn auch nicht gut und durch, greifend heilsam, ein Erfolg de« Völkerbünde« darftellt. Besonder« dann, wenn man sich dies« sehr merkwürdige Grundlage der Genfer Institution vor Augen führt und in Rechnung setzt, daß Genf schon durch die machtpolitische Ungleichheit seiner Mitglieder kein RechtSinstitnt ist, da« RechtSwrüche zu fällen bat, sondern nur ein Parlament der Nationen, da« nach Mehrheitsbeschlüssen entscheidet oder nur au« Gründe» der Opportunität. Der Genfer Völkerbund hat nicht die Macht, objektiv und nur nach den Erkenntnissen de« tatsächlichen und moralischen Recht« Entscheidungen fällen zu können. Er konnte daher auch nicht das Kernübel der polnisch-lltau- ischen Auseinandersetzungen einer schiedsrichtlichen Prüfung »nterzieben, ein Urteil fällen, dem beide Teile sich wider- standslos zu beugen haben. Es spricht sehr kür di« Einsicht der RatSmitalieder, daß sie die Aufgaben de« Völkerbundes auf die Pflicht beschränken, das Menschenmöglichste zu tun und zu veranlassen, nm den Ausbruch von Katastrophen zu verhindern. Wie der Völkerbund diese Pflicht der Per» Hütung eine« offenen Kriege« erfüllt, ist la letzten Ende« gleichgültig, wenn nur das Ergebnis der Bemühungen tat- sächlich die Gefahr des Krieaes beseitigt, die akuten Spannungen mildert, die beiden Parte en zwingt, die Waffen beiseite zu lassen, zwingt, den Streit auf andere Wesse, nicht durch die Balo»ette zu schlichten. Der Hände- druck im offenen ülatssaal bat diese Zweckaufgabe de« Völkerbundes erfüllt. Herr ZaleSki dankte dem Bericht- rrstatter, dankte den Mitgliedern des Rates, dankte schließlich a ch Herrn Woldemaras für seine .friedliche Gesinnung". Herr Woldemaras dankte dem Berichterstatter, dankte den Mitgliecern de« Nates, dankte Herrn Zaleskt für seine „friedliche Gesinnung" und wenn zuletzt noch Herr Pilsudskt 'einem „größenwahnsinnigen" und unzurechnungsfähigen Gegner mit freundlichen und anerkennende» Worten die Friedenshand entgegenstreckt, wenn alle Anwesenden, bi« Herren im Frack und Smoking, und all die dekolletierten Damen dem freundlichen und so hübsch aufgevutzten Ver- söhnungSakt Bestall klatschen — was will man denn noch mehr? Der offene Kriegszustand zwischen Polen und Litauen wird kassiert, die Grenze wird wieder geöffnet, der Pole kommt ungehindert nach Litauen, der Kownoer Kauf mann besucht wieder seinen Geschäftsfreund in Warschau. Schließlich setzen sich auch wieder Vertreter der litau- ischen und der polniichen Regierung an den grünen Konferenztisch und beraten die Formalitäten der Äeseiti- gung der Grenzsperre, der Wiederaufnahme de« „kleinen Ver.ehrs", der Voraussetzungen für den Beginn, wenn auch beschrankter Handelsbeziehungen. Wa« schließlich alle« im Lause der Zeit weiter aüsgebaut werden kann. Letzten Endes zu einem Zustand, der „normal" ist und sich wenig von dem „normale»- Zustand der Beziehungen zwischen andere» europäische» Nationen unterscheidet, wenn auch hier wie dort die Konfliktstoff«, die Reibungsflächen, di« Drohungen und Spannungen in derselben Unüberbrück barkeit bestehen und weiter bestehen werden. Soll man den Rat schelten, daß er den litauisch polnischen Konflikt „beglich", wie er alle di« Streitfall« anderer Stationen in den letzten Jahren zu „begleichen" wutzle? Las augenblickliche Europa spricht für den Erfolg all dieirr Völlerdundsarbeiten. Denn in den letzte» Jahren gab es keinen Kr eg, die Waffen blieben in Ruhe und nach dem Ausgleich des polnisch-litauischen Konfliktes sieht r« aturat so aus. al« ob es m absehbarer Zeit auch nirgend« »u einem Krieg kommen wird. Wa« will man mehr? Oder was kann man mehr von dem Völkerbund erwarten, der nicht eine Machtiüititution ist, nicht ei» Rechtinstitut, sondern nur ein Parlament, wo Mehrheitsbeschlüsse ent scheiden, Diplomatie, Regie, Koalition, Ergebnisse und Kompromisse am di« Bein« stelle» könne»? Gewiß, di« Ergebnisse und Kompromisse der letzten Genfer Lage lassen alles, die gärende Unzuirtedenheit, di« schreiende Unaerrch. tigkeit, die krasse Willkür, da« vergewaltigt« Selbst bestimmungsrecht >m europäischen Körper unberührt. Aber di« Symptome diese« schwärenden liebel« find „beglichen". Nach auven hi» also präsentiert sich dieser Körper recht ülank und glatt. Was will man im Augenblick mehr? Es mag in aller Erkenntnis sein, Latz schließlich di« üble Krankheit stärker sein muß al« all« Glättung«o«rsuche, Arzneimittelchrn, Pülverchen und Mixturen. Ader das ist eine Erkenntnis, die im Augenblick nicht „akut" ist. erst später, wenn alle» morsch, alle» zersetzt, alles krank. Spater? Was kümmert uns das Heute? Heute ist beute und morgen wird e« ichließlich auch nicht so schlimm sei». Hoppla, wir leben im Augenblick. Ein« Philosophie, die so recht in di« heutige Gegenwart htueinpaßt. W MW II »kl WMWk. Ak WWW Ott MrMItmWrn W die MIM Id dkl SklAWMWe. )l Berlin. Auf di« bekannte Eingabe de- Grobeisen, industriellen zur Berordnnug über die Arbeitszeit in der Grobciseninduftrie vom IS. Juli 1VS7 hat der R-ichsarbeits- Minister am 12. Dezember im wesentlichen wie folgt geantwortet: - . Nach eingehender Prüfung der vorgebrachte« Bedenke« gegen das Inkrafttreten der Verordn«»« am 1. Januar 1928 bi« ich «ilÄ in der Lage, dem Anträge ans eine HinanS- schiebung de» Inkrafttretens für die Gesamtheit der dnrch di« Verordn»«« betroffen«« Werke,« entspreche«. SS muß vielmehr bei der Durchführung der Verordnung zu« 1. Ja. «u«r 1928 sein Bewende« habe«. Ich habe zunächst die von ihnen betonte« Schwierigkeit«» auf dem Gebiete des ArbeitSmarktes und des Wohnungs wesens «achprüfe« lasse« und auf Sruud der Berichte der LandeSLmter für Arbeitsvermittlung festgeftellt, daß die Ar, beiterschwierigkeite« überwindbar sei« werden. Ungleich ernster als die ans dem Gebiete des Arbeits marktes and des Wohnungsmarktes liegende« Schwierig keiten stud die Gründe allgemein wirtschaftliche, Art. dle in ihrer Eingabe geltend gemacht werde«. Aber auch diese kS«, ne« nicht zu einem allgemein«« Aufschub des Inkrafttretens her Verordnung führen. Insbesondere sehe ich keine« Anlaß, bei de« Thomas« stahlwerke« und de« ausschließlich oder zu eine« erhebliche» Teil von ihn«« gespeiste« Walzstraße, soweit sie die Er, zengnisse der Thomaswerke in einer Hitze weiter »erarbeite«, von der Durchsührnng der Verordnung znm 1. Jauuar ab, Ausbau dieser Werke ist mit verhältnismäßig ge ringem Kostenaufwand möglich «ad könnte bei rechtzeitiger Inangriffnahme am 1. Januar 1928 im wesentliche« be» endet sein. Den genannte« Werke« wird bi- Einführung des Drei, schichtensyftems an Stelle des Zweischichtensystems dadurch wesentlich erleichtert werden, als es nach der BundeSrats- verordnnng, betreffend Ausnahmen von dem Verbote der Sonntagsarbeit im Gewerbebetrieb, nunmehr zulässig sein wird, die sonntägliche Betriebsruhe auf zwölf Stund«» zu beschränke«. Inwieweit in diese« Werk«« unter Berück« sichtig««, der wirtschaftliche« Lage und ohne Ueberschreituug des notwendig«« Ausmaßes von der Sonutagsarbeit tatsäch lich Gebrauch zu mache« sein wird, muß de« Tarif, und Schlichtungöverhandluuge« überlasse« bleibe». Ebensowenig wie bei de« ThomaSwerke» und de« zu ihn«« gehörige« «armelnsetzenden Walzenstraße» kam» bei de« kalteinsetzenben Walzenftratze». gleichviel ob sie ans Thomas- oder Martlnstahlwerke« gespeist werde«, sowie de« Hammer, «nb Pretzwerk«« eine Hinausschiebung der Ver ordnung in Betracht komme«, zumal bei döm gegenwärtige« Stande der Technik der fetzige Umfang der Erzeugung fich in der Regel auch bei achtstündiger Arbeitszeit aufrechter halte« lasse« mir-, wenn ««ter Anwendung der in der Arbeitszertverordunna vorgesehen«« Möglichkeiten zwei schichtig gearbeitet »ird. Anders liege« die Verhältnisse bei deuieuige« Werk««, die zu eiuer gruudlegende« Betriebsansstellung durch Nm, bau ihrer Martinöfen. Elektro- »der Tiegelstahlöse« schrei, te» müsse«, sür die größere Sostenanfwendunge« «nd lä», gere Bauzeit«« erforderlich find. Ich bin gern bereit für diese Stahlwerke, «ud die von ihn«« tti einer Hitze gespeiste« Walzwerke, soweit sie nicht weg«« gleichzeitiger S^lieferung durch die Thomaswerke dies«« zn,«rechn«« sind, -ine« Ausschnb in dem ««bedingt erforderliche« Maß z« bewilligen. Ich bi« gern bereit, sür diese Stahlwerke «»b die,o« reitS in Angriff genommen »der doch so «ei« vorbereitet find, baß sie spätestens am 1. Februar 1928 aufgenommea sein «erde« »ud daß ihre Vollend»«« mit alle« Kräfte« be, triebe« «ird, «m sie. wenn irgend mvglichnoch vordem Begin« der sommerliche« Hitze des Jahres 1928 ,« erreiche«. Die Gewerbeaufstchtsbeamte« werde« angewiesen «erde«, die J«a»srifknahme ««d »«Fortgang der UmftelluugS. arbeit«« z« überwache«, «elnessalls könnte ei« Aufschub über das Jahr 19W htna«S t« Frage komme«. ' Betriebe, die von dieser Ausnahme Gebrauch mache« «olle«, habe« ihre «uträge ««ter eingehender Darlegung der Verhältnisse alsbald dem zuständig«« GewerbeausfichtS. amt ein,«reiche«. Dabei ist insbesondere auch anzngebe«, in welchem Umfang ei« Umbau galant ist, ob die Umbauten bereits begonnen find oder, falls dies «och «ich« der Fall ist, ,« welchem Zeitpunkt die Inangriffnahme erfolg«« «ird» welche Produktionsstcigerung «nd im Znsammenhaua da, mit, welche Ersparung von Arbeiter« aus de» Umbau ,« er, «arte« ist «nd bis ,« welchem Zeitpunkt der Umba» bei äußerster Beschlenniguna durchgeführt sei« »ird. Die Ge, «crb-avffichtsbeamte« werden , die Anträge «ach Prüsnng «nd Begutachtung durch Vermittlung ihrer Lan^Sregter««- dem Reichs ar beitsministerium ,nr Entscheid«»« Hiernach «ird mit einer größere« Anzahl »o« Anträge» insbesondere kür di« Marttuftahlwerke zu rechne» sei». Da ich .«f «ss»- -ingehende PrüsungderV-rhältniHe in jede« Viuz-lfall Wert lege, «ird di« Entscheidung kaum ,» recht, zeitia xrsolgeu könne«, daß ihre Durchführung »pml. Ja«. 1928 ab de« Betriebe« zugemutet «erde» kann. Ich seh« mich daher genötigt, sür diejenige« Marti»,. Elektro,, »uh Tiegelftahl«erk« einschließlich der zugehöreudeu Walzwerke, für die »iS ,u» 81. Dezember 1927 «»träge auf Hinaus- schieb««, de» Jnkrafttrete«s bei de« «ewerdeauffichtSbeam, te« elngegange» find, schon fetzt ein«, Aufschub von einem Monat zu bewilligen. Ob «nd in welchem Umfange dieser A«ssch«b über de» 81. Januar 1928 hinaus verlängert «er de« m«h, «ird da«« i« der Entscheid«»« über die einzelne« Anträge sestaefiellt «erde«. Dieser Bescheid »erschafft de« Parteien «nd dem Schlich ter die nötige Klarheit über de« am 1. Jan. 1928 eintretende» Rechtsznftand «nd ermöglicht damit die schnelle Beendigung des anhängig«, Schlichtungsverfahrens. G Ar Serlim Prelle U dm Weide» du AeWllkdeHMlmlleu. Zu dem Schreiben de» Reichsarbeitsminister au die Grob-Eisenindustriellen über die Arbeitszeit in der Eisen- industrie erklärt die .^Sörsenzeitung": Die Gewerkschaften haben ge siegt, die Wirtschaft ist unterlegen. Die „Deutsche Tageszeitung" sagt: Die end gültige Entscheidung darüber, ob der dringend notwendige und von allen Einsichtigen herbeigewünschte Arbeitsiriedc im Ruhrrevier erhalten bleiben werde, werde viel davon abhängen, welche Vorschläge der heute zu erwartende Schiedsspruch über die von den Gewerkschaften gestell ten Lohnforderungen macht. In der „Deutschen Allg. Zeitung" heißt es: Kommt heute ein Schiedsspruch zustande, der ebenfalls den Wünschen der Gewerkschaften entgegenkommt, dann ist es höchst zweifelhaft, ob unter den neuen Arbeitsbe dingungen die Produktion überhaupt aufrecht erhalten werden kann. Der „Börsenkurier'" spricht den dringenden Wunsch aus, daß die auf beiden -Seiten zur dlbwendung einer sonst katastrophalen Lage nunmehr erkennbare ar beitsfriedliche Gesinnung auch bei den bevorstehenden Ver handlungen sich durchsetzt. Das „Berliner Tageblatt" schreibt: Bon den Gewerkschaften ist bereits in den Verhandlungen der letz ten Tage begründet worden, daß man auf ihrer freite eine weitere Zuspitzung der Situation vermeiden wollte. Schon auS diesem Grunde ist zu erwarten, daß die Schwer industrie nunmehr ihre Drohungen rückgängig machen und ihren Stillegungsantrag zurücknehmen werde. Der „Vorwärts" vermißt in der Antwort deS Reichsarbeitsministers eine Bemerkung über die Strll- legungSandrohung. Für die Schlichtung-Verhandlungen enthalte die Antwort eine prinzipielle Entscheidung: Achtstundentag in der Schwerindustrie. Auf dieser Basis würden die Gewerkschaften weiter kämpfen. Die „Rote Fahne" fordert als Antwort aus den „Faustschlag in das Gesicht der Arbeiterklasse" Streik der Metallarbeiter, Bergarbeiter und Transportarbeiter am 1. Januar. u zmi MW >» dkk WMMIe. XBerlin. In einem Vortrag über „Die Stell«», deS Deutschen Mrtallarbeiter-BerbaudeS zu dem Ko«. Pitt tu der Eisen und Stabtiuduftrie" führt» der Vor sitzende de» Deutschen Metallarbeiter-VerbandeS Reichel gestern nachmittag u. a. aus, die deutsche Eisenindustrie habe der Menge und dem Absatz nach nahezu dir Stellung in der Wrltwirtichaft von früher wieder erreicht. Ent scheidend sei di« Steigerung des Jnnrnabsatze«. Die Roh stahlproduktion sei gegenüber 1913 um 41,32 Prozent ge stiegen. Der Achtstundentag, der den Arbeitern nach Ab schluß des RuhrabwehrkompfeS genommen worden sei, hab« stark, Erbitterung ausgelüit. Für den Uevergang zum Acht stundentag sei nur «ine Mehreinüellung von 28 Prozent Leuten «rsordertich. Von hohen Lohnforderungen könne keine Rede fein; der tarifliche Stundenlohn betrag« 78 Pfg. und er fall auf 88 Psg. di« Stunde heraufgesetzt werden. DaS DnrchschnittSjahreseinkommen der Hüttenleut« betrage 2ö63 Mark. Die dreigeteilte Achtitundenschicht lei nicht nur ein Gebot sozialen Entgegenkommenr an die Arbeiter, son, derp fie dringe im Endeffekt auch «in« Hebung der deutschen Eisenerzeugung. Di« Stillegungsanträge der Schwer industrie seien in erster Linie «in' scharfer Druck auf den Staat; sie müßten sich aber auch gegen die Gewerkschaften aurwirken. Et» t« »er Geschichte der deutsche« Wirt schaft deisplettoser Wtrtschafesjampf müsse entbrenne», wenn nicht in letzter Stund« eine auch für die «rdetter rra,bar« «ntschridun, „falle. tzttlleg««gsaRtrSj,e «»ch -er oberschlestscher» . Mseum-uftrie. .-'-" T^e i w l tz. <Tel.) Die oberschlesischen Eisenwerke, di, Verein»»»«, Oberschlesischen Hüttenwerk« «. S. und da, chlorst«weist haben beim Regierungspräsidenten in Oppeln .Still,gnugraiiträge «ingereicht, über di« am kommende» Donnerstag in Gleiwitz verhandelt werden wird.
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