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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192801105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-10
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1928
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Lertliches und Sächsisches. Riesa, den 10. Januar 1928. —' Wettervarbersaae Nie den 11. Januar. «Mitgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden. Wolkig bi« bedeck». Im Sebtra«, besonder« morgen«, nebelig.krüb. Temperaturen um vln« 8—S Brad. Frost, grenze etwa 800 Meter. Ausfrischende südwestlich« bi« westliche Winde. —'Daten ftirden 11. Januar 1928. Sonnen, ausgana 8,2 Nbr. Sonnenuntergang 16,1» llbr. Mond- aufgang 21,7 llbr. Monduntergana 10,41 llbr. 1825: der amerikanische Schriftsteller Bayard Taylor zu Kennet Square aeb. (grst. 1878). 1841: Rod entdeckt am Südpol fette« Land. 4853: der Dichter Gustav Falke in Lübeck geb. taest. 1916). 1904: Ausbruch des Herero»Ausstande«. 1923: Besetz»»« de« Ruhrgebiete« durch Frankreich und Belgien. —* Glück im Unglück hatte gestern nachmittag ein Motorradfahrer, der, wie Augenzeugen versichern, in sehr scharfem Tempo grfahren ist. Aus der Bahnhofstrabe stadteinwärts sahrend, beabsictNigt« er, an der Ecke Rasenplatz (Müllers gahrradgeschäfts einzubiegen. ES blieb aber bei ber Absicht. Infolge des schlüpfrigen Boden« «am da» Motorrad ins Rutschen, wobei der Fahrer unsanft mit dem Strabenasplmlt Bekanntschaft machen mutzte, mährend da« Fahrrad ohne den Leuker noch einige Schritt« weiter wackelte. Scheinbar ist der »Abgesetzte" ohne erheblichen Schaden da- vongekommeu. Er nahm sei» Rad und sührte e« vorsichtig die Straße entlang. Aber wer den Schaden hat, braucht be kanntlich nicht für den Spott zu sorgen, nnd so mutzte auch der runtergcworfene Radler manch „schonen" Zuruf über sich ergehen lassen. — Hoffentlich bietet dieser erneut« Unfall, der sehr leicht schlimme Folgen hätte haben können, Veranlas sung zu größerer Vorsicht nnd zur genauen Beachtung der städtischen Verkchrsordiiuug. Fahrern, die glauben, auf ihre eigene Person nicht die notige Rücksicht nehmen zu müssen, sei erneut cingcschärst, daß sie verpflichtet sind, sich den VcrkehrSordnungen zu fügen: sie haben nicht da« Vorrecht, durch Leichtsinnigkeit Gesundheit und Leben ihrer Mitmenschen zu gefährden. —* Hauptversammlung de« S ä ch s. M i l i t ä r- - ereins I Riesa. Am vorigen Sonntag dielt der dies. Militärverc >l l seine diesjährig« Hauptversammlung in seinem VereiuSlokale „Hotel zum Kronprinz" ab. Eine stattliche Anzahl Verriusfanicraden, darunter mehrer« Ehren- Mitglieder, waren zu dieser Versammlung erickn nen. Im Glanze zweier brennenden Clttistbäume wurde 3.30 Nbr die Versammlung vom derzeitige» Vorsteher Kamerad O. Ham- mitztch unter begrüßenden Worten eröffnet. Glatt und reibungslos wurde dir vielseitige Tagesordnung erledigt. Aus dem vom Schriftführer verlesenen Jahresbericht war u. a. zu enturbmen. das im Vorjahre 5 liebe Kameraden zur großen Armee abbcrnfeu worden sind, hierunter das all gemein hochgeschätzte Ebrenmitalied Kam. Zeidler. Viermal mußte die Gcwchrabteilung des Vereins auSrückeu, nm den verstorbenen Kameraden die letzte Ehre zu erweisen. Wie üblich, ehrten die Anwesenden nochmal« da« Scheiden ihrer toten Kameraden durch Erheben von den Plätzen. — Der BcreiuSleituug war es vergönnt — wie in den Varinhrrn — an 10 lnlsebediirstige Kameraden eine kleine WeibnacbtS- speudc in Geld zu verteile». Eilige weitere Kameraden erhielten eine solche aus Viindesmitteln. Hieraus möae man ersehen, daß neben der Pflege treuer Kameradschaft, auch Rächsteuliebe getätigt wird. — Ter Vorsteher konnte sich im Vorjahre einer angenehmen Pflicht entledigen, in dem er drei Jubiiaien, den Kameraden Max Schumann, Gustav Neinhold und Rudolf Schmidtgen, au« Anlaß ihrer 25jährigen Mitgliedschaft beim Verein die BundeSehren» reichen auSbündigte. Ferner konnte er dem Vereinsboten Kam. Franz Mietzicb, welcher dem Verein al« solcher über 25 Jahre treu gedient hat, rin unter Glas und Rahmen befindliches Ehrendiplom überreichen. Die VerriuSstatistik hat sich im abgelauseueu Jahre wenig verändert. Dir Aus nahme 7 neuer Kameraden ist zn verzeichnen. Erwähnens wert ist noch, daß die dem Verein unterstellte Gewehr abteilung dank der Opierwilligkeit des Vereins nunmehr vollständig emgeileidet werden konnte Ebenso erhielt dec Fahnenträger nebst Fabncubegleitnng schmucke, der Abtei lung angcvaßie Uniform nebst Hute. Wie bei den ver storbenen Vclcinskamerade», io kam auch die Gewehrab- teiluug dem Rute h.eiiger Brudervereine nach, um auch deren lieben Vcreinskauieraden, welche der Schnitter Tod hinwegiassle, die letzte Ehre zu erweisen. — Ter vom Ver- riilSkasüeler vorgetragcuc Kassenbericht bewies, daß sich die Kaffe in bester Ordnung befindet. Für die musterhafte Führung der Kassengeschäfte wurde dem betr. Kameraden der Vereinsdank ausgesprochen. Nach Erledigung der Neu wahlen und der übrigen Tagesordnung erreichte gegen ö Uhr die Hauptveriammluiig ihr Ende. Tein Vorsteher Kamerad L). Hammitzich wurde am Schluffe der Versammlung noch für leine unermüdliche und uneigennützige Tätigkeit der Vereinsdank auSgewrochen. E. Gr., M. St. —* Ter Eisstand der Elbe. Ta« Ei« der Elbe sicht an der Lauöesgreuze, nachdem wieder Frost «ingetreten ist, immer noch fest. Teilweise drängt das Wasser, das einen Wuchs auch auf der sächsischen Strecke auszuweis«n hat, über das Eis hinweg. Eissprengungen im größeren Umfange sind jedoch zunächst nicht vorgeseh«n. —' Miete sür gewerbliche Räume. Infolge der Lockerung der WohnungSzwangswirtschaft und der teilweisen Freigabe der gewerblichen Räume haben sich mehrfach die Gerichte mit der Frage zu beschäftigen, welche Miete sür gewerbliche Räume, di« der ZwangSbe« virtschastung nicht mehr unterliegen, als angemessen »u betrachten ist. Eine neue Entscheidung des Land gerichts 1, Berlin, lehnt eine Forderung von 155 v. H. oer Fricdcnsmiete ab, gent aber über das Angebot des Mieters von 120 v. H. hinaus auf 145 v. H. und zwar für eine Gegend von allgemeiner Verkehrsentwicklung, nicht aber einer Strukturveränderung im Geschäfts- oder Bcrlchrswcrt. Eine Verordnung des Senats in Bremen setzt sür Geschäftsräume unter 800 Mark Jahressriedcns- miete die gesetzliche Miete auf 150 v. H. fest. — Ge schäftsräume mit mehr als 800 Mark Vor- lricgs miete sind auch dann von den Vorschriften des Reichsmietengcsetzes und des ersten Teiles des Mieter- schutzgesctzes befreit, wenn sic mit Wohnungen zusam men vermietet sind oder mit ihnen wirtschaftlich zusam- menbängen. —" Neuregelung der Gehaltssätze für die sächsischen «taatsange st eilten. Wie uns der Gewcrkschaftsbund der Angestellten mitteilt, haben die gestern zwischen der sächsischen Staatsregierung und den Anaestelllen-Organisalionen stattgesundenen Verhandlungen wegen Erhöhung bezw. Neuregelung der Gehaltssätze für die sächsischen Staatsangestellten analog des neuen Be- amtenbesoldnngügesetzes zu keinem Ergebnis geführt. Die sächsische Regierung wird aus dem Verordnuugswege An weisung geben, da» die sächsischen Staatsangestellteu sür den Monat Januar umgehend die Bezüge erhalten, die sich dem legten Reichsoorschlag sür die Angestellten nnpassen. — Neue Verhandlungen zwischen der sächsischen TtaalSregicrung und den Augestejltcn-Orgaiii ationen fin den 14 Tage nach Abschluü der Regeln»« iür die Reichs- tmaestellttn statt. —* El« erhebliche» Ffschfterde« «trtz seit Sonne»««» urvegeu tm Meißener Winterhafen beobachtet. Dt« Gtsche lieae« teil» tot, teil» mit «Le« Kennzeichen von Atmu«g»ka»rveitt« an der Oberfläche de» Wasser» »der auf den schwimmenden Eisschollen- In der Mehrzahl ist e» kleinerer Nachwuchs bi» zu 12 »der 1» Zentimeter Läng«, und »war stutz Flfche alle, Arte«. Aber auch »rohe Schleie« und Hechte bi» zu ö Pfund wurde« mit. alle» Kennzeichen von Atmungtkraukhelten dem Wasser entnommen. Dl« Ursache de» Ftschsterben» ist zunächst «och nicht geklärt. Einesteils neigt mau der Ansicht zu, daß Fnbnftrieabwässer dnrch den yürstengraben in den Hase« gelaugt, irgend welch« Gtkt- stosse gebracht -abe« könnte«, so daß da» Wasser vergtftet worden ist. Etne andere Mein««» und zwar netaen dteser auch Sachverständige zu, gebt dahin, daß infolge de» plötz- lichen Tauwettertz und der damit verbundenen Erwärmung de» Wasser» die Fisch«, insbesondere gröbere Hecht«, au- de« Grundschlamm an die Oberfläche triebe«. Man nimmt weiter an. daß die Hechte räubernd in die Schwärm« ge fahren sind, so daß beim Audetnanderstieben der letzteren Fische auf da» Et« »der auf dt« Ufer aefallen sind. Diese Erklärung erscheint de« Laten allerdings nicht ganz er klärlich; denn dte Fische liegen z« Hunderten, ja, man kann sagen, zu Tausenden, an der Oberfläche des Wasser», und »war an, Hinteren Ende unterhalb der Kraftwagenhalle. Man ist weiter der Ansicht, daß. wenn Jndustrteabwäffer an dem Ftfchsterben schuld sei« sollten, auch tote Fische tu der Nähe der Mündung de» Fürstengrabens gefunden wer. den müßten. Dem könnte man entgegenhalten, daß der in dem Hafen stehende Westwind sowohl dte Giftstoff« der Ab- wässer wie die sterbenden Fische tn da» Hintere Dnb« de» Hafen» getrieben haben könnte. Dte wirklich« Ursache wird eine Untersuchung ergeben. Wasserproben sind behörb- licherseit» bereit« an da» Sanbe«aesnndheit»amt zur Unter- suchung abgegeben worden. Auch Sachverständige der Meißener Fischertnnung und de« Sächsische» Fischerei verein» befassen sich mit der Angelegenheit. —vdz. Sterbegeld beim Tode von Hinter bliebenen nach dem ReichSversorgungSgesetz. Für Hinterbliebene, die im Zeitpunkt des Todes Hinier- lliebenen-Versorgung nach ^cn Vorschriften de» Reich-ver- sorguna-gesetze« erhalten, wird nach dem 5. Abänderung«. g«setz znm RVG. mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 ab Sterbegeld gezahlt. ES beträgt se nach der Ortsklasse 55 bi» 79 RM. Wie der Reichsbund der Kriegsbeschädigten mit teilt, wird auf Antrag Sterbegeld für die seit dem 1. Okto- ber 1927 gestorben«« Hinterbli«b<n<n nachgezahlt. Sterbe geld wir- mich gezahlt, wenn e« sich um Empfänger von Kann-Bezüaen einschließlich der Witwen-, Waisen- und Elternl-eihilfen handelt oder wenn bi« Hinterbliebenenbe züge im Wege d«S HärtcauSgleich« gezahlt werben. Für die Behandlung der Anträge gelten die bisherigen AuSftth- rnngSbcftinnnungcn für die Gewährung von Sterbegeld an die Angehörigen verstorbener Kriegsbeschädigter. Nähere Aufklärung hierüber geben di« Ortsgruppen des ReichS- kmndeS der Kriegsbeschädigten oder di« für den Wohnort zu stehende amtlich« Fürsorgestclle. —' Tagung des G e w e r kscha st«rin g« s. Der Landesvorbcind Sachsen de» Gcwertjchasts'inges deutscher Arbeiter-, Angestellten- und Beamtenverbände, dem an geschlossen sind der Gewerkjchastsbund der Angestellten, der Verband deutscher Gewerkvercine, der Allgemeine Eisenbahner-Verband, der Dent'ch? Bankbeamten-Vercin und der Allgemeine Verband der Versicherungs-Angestell ten, hält am 11. und 12. Februar 1928 in Zwickau iu Sachsen seine 4. Landesverbandstagung ab. In einer öffentlichen Kundgebung wird das Mitglied des Reichs- wirtschastsrates, Herr Heinrich Thal-Berlin, über „Sinn und Ziel der freiheitlich - nationalen Arbeitnehmerbe wegung" sprechen. Der Gewerkschaft»«»,« ist die Spitzen- organimtivu der freiheitlich-nationalen Arbeitnehmerver- bände. —* Kommunalpolitische Arbeitstagung des Deutschnationalcn Handln ugsaehilfen- Berba »des am 8. Januar 1928 in Leipzig. Am Sonntag, dem 8. Januar 1928 fand in Leipzig für den Kreis Leipzig ein« Tagung der kommunalpolitisch tätigen Mit glieder des DHB. statt. Nach Begrüßung durch Herrn Gau bildungsobmann Zieschang hielt Herr Albrecht Erich Gün ther-Hamburg zwei Vorträge über: „Der DHB. im Parteien staat" und „Grenzfragen der staats- und komumnalpolitt- schen Arbeit". In seinen Borträgen zergliederte er den Sinn einer nutzbringenden parlamentarischen Betätig»«« und den sich daraus ergebenden Aufgaben der kommunal politisch tätigen Staatsbürger. Der DHB., der den Stand der deutschen Kaufmannsgehilfen nicht nur als ein« Inter essengruppe, sondern als eine lebendige Gliederung des deut schen Boltes betrachtet, stthlt sich in der Wahrnehmung sei ner Interessen immer dem Ganzen der Nation verantwort lich. Dann referiert« Herr Stadtvervrdueleu-Vizevorsteher Enke-Leipzig über praktische Kommunalpolitik. Alle Refe rat« wurden mit größtem Beifall ausgenommen. Anschlie ßend daran sand eine rege Aussprach« statt, in welcher zu den verschiedensten Problemen Stellung genommen wurde. Die Tagung brachte alle» Teilnehmer» wertvolle An regungen. -v-z. Abfindung bei Wiederverheiratung von Kriegerwitwen. Das S. AbändrrungSgesetz -um Reichsversorgungögefetz hat die Abfindungssumme, die eine Kriegerwitwe bei Wiederverheiratung mit einem DeuiLchen anstelle der Witwenrente erhält, nach Mitteilung de« Reichs bundes der Kriegsbeschädigten auf das Mache der tm Höchst fälle zustehenden monatlichen Wituxnrcnte söhne Zusatzrentei erhöht. Es wird künftig stets die Witwenrente von SO v. H. der Bollrente de» Erwerbsunfähigen zu Grunde gelegt, auch wenn di« Witwe nur 50 v. H. bezogen hat. An Witwen, dt« sich am 1. Oktober 1927 wieder verheiratet haben, erfolgt dte etwaige Nachzahlung von Amts wegen. —* Wichtig für Eltern verstorbener Feld- zugsteilnehmer. Für den Bezug ber Krtegs-Eltern- rente bleibe» die bisherigen Bestimmungen und Voraus setzungen bestehen, nur sind durch dte fünfte Aenderuna de» Reichsversorgungsgesetzes dte Beträge, öle monatlich alS Höchsteinkommen gelten, neben denen Elternrente zufolge Bedürftigkeit gewährt wird, um etwa« erhöht. Dieser mo natliche HöchsteinkommenSsatz beträgt für ein Elternpaar tn Orte» der Sonderklasse sechzig Reichsmark, tn Ortsklasse A achtundfünfzig Reichsmark, tn Ortsklasse B sechsundfünfzig Reichsmark, in Ortsklasse C vierundfünfzig Reichsmark und in Ortsklasse D zweiundfünfzig Reichsmark, für ein Eltern teil allein (Vater oder Mutters zwei Drittel dieser Beträge. Wenn diese Einkommensbeträge nicht erreicht werben, so müssen Kriegereltern, denen die Elternrente bisher nur aus diesem Grund« versagt wurde, sofort einen entsprechenden Antrag an ihre zustehenüe Fürsorgestelle oder an das zu- stehende Bersorgungsamt richten. Der Retchsbund der Kriegsbeschädigten wird dabet behilflich sein. Wird der oben genannt« Betrag überschritten, so kann wie bisher Eltern beihilfe gewährt werden. Wie der ReichSbnnd der Kriegs beschädigten mttteiät, kann Elternbeihtlfe nach dem Ab- änüerungSgesetz zum R.B.G. künftig bis zur Höhe von zwei Dritteln der Elternrente einschließlich Zusatzrente und ört lichen Sonderzuschlag auch dann gewährt werden, wenn die Boraussetzung. daß der Verstorbene der Ernährer gewesen ist oder geworden wäre, nicht voll erfüllt ist. Ob und wanu diese EUernbeihtlse gewährt werden kann, soll nach Lein Gesamtbild des einzelnen Falle» beurteilt werben. Soweit eine Schätzung möglich ist, soll sie, Bedürftigkeit voraus gesetzt, nicht vertagt werden, wenn der Verstorbene setzt mindesten» ein Drittel der Kosten des Lebensunterhaltes keiner bedürftige» Eltern tragen würde. Die» soll ft» der Regel ohne «eitere» angenommen «erde», wen« der Tot mehrerer Söhne auf bi« Folge» von DtenWefchtldigung -urückzuführen lft, soweit e» nicht möglich »st, dt« Ernäh. rerfrag« »oll zu dejahen. Edens» soll beim Verlust -e» einzige» Sohne» besonder» wohlwollend verfaß,«» werden. Anträge« auf Gewährung von Elterndetßtlk« «ach t 45 Absatz 4 kann mit Wirkung vom 1. Oktober 19S7 «usprochen »erden, «e»n der Antrag bi» 31. Mär» 1928 gestellt wird. —* Polizei ft und« und Kirch«. In einer Ein- gäbe an den bleichtztag weift der Deutsch« «vaugelische Ktr- chenau»schuß «amen» ber im Ktrchendnnb zusammengr- schlossentn evangelischen Lande»kirchen auf dte Schäden hin, die ber gegenwärtige Znstand auf dem Gebiet« der Polizei stunde mit sich zu bringen drohe. Um beS sittliche« Wieder, aufbaues unsere« Volkes willen bitte er den Reichstag, die sem Notstand ernstliche Ausmrrksamkett zuzuuwnden. Für bi« Prüfung de« Wege», auf dem ein« Besserung der Ver hältnisse erzielt werden könne, scheine dem KirchenauSichuß dte Petition der Hotel-, Restaurant- und KaffeehauSange- stellten ein recht beachtenswerte« Matertal zu bieten. —* KriegSgräberfttrsorge. Mit dem neuen Fahr beginnt dl« Bundeszeitschrift de» Bolksbnnde» Deutsch« KriegSgräberfttrsorge e. V., Berlin, den achten Jahrgang. Die CbefS der Heeres- nnd Marineleitung haben de« neuen Jahrgang warm« Geleitworte mit auf de« Weg gegeben nnd darin zum Ausdruck gebracht, daß dte tvng« Reichswehr in echt soldatischer Treue zu den gefallenen Kameraden de« Weltkriege» an ber Verwirklichung der Ziele de» Volk«. Hunde» auch weiter Mitarbeiten wird. Dt« tn dem Januar heft enthalten« neueste Liste von deutschen Krtegerfried-Üfen in zahlreichen Ländern gibt den Angehörigen Gelegenheit, dte Grabstätte ihrer teuren Toten zum VokkStrauertag (4. März) Ostern und Pfingsten 1028 durch Vermittlung de« VolkSbundeS mit einem Krgnz ,n schmücken. —* Silberne Hochzeit de« RetchSbank- Präsidenten. ReichSbankpräsident Dr. Schacht und Ge- mahlin feiern heute Dienstag ihr« Silberne Hochzeit. —* Resultat der Dresdner Papier-AuS- stellnng (von der AuSstellungsleitung selbst bekannt- gegeben). In einer Pressesitzung der Dresdner Jahres- schau wurde das Resultat der Papier-Ausstellung bekannt gegeben. Danach hat dieselbe alle Erwartungen dte AuS- steilungSleituna erfüllt, denn sie steht mit ihren Ein nahmen weit über den ersten vier IahreSschauen und wird darin nur von der Gartenbau-Ausstellung 192t» über troffen. Dieser befriedigende Abschluß der Papier-Aus- Peilung wurde trotz der vielen BauauSgaben, der Anschaf fung der großen Papiermaschine, der Zuschüsse für Be hörde» und andere Kollektivausstellungen, und vor «Nein trotz der Platzmietesreitzeit erreicht. Der ideelle Erfolg war ebenfalls außerordentlich. Die hier und da in der Presse verbreiteten Ansichten über ungünstigen Abschluß der Pavierausstellung sind lediglich auf manch« ungün stigen Verhältnisse im Vergnügungspark zurückzuführen, die aber auf den praktischen und ideellen Ersolg der Aus stellung ohne Einfluß sind. * Nünchritz. Gesangverein „Concordia". Sm Sonn, abend fand tm kleinen Saale des ElbgaschofeS Max Rentzsch die Jahreshauptversammlung des Männergesangvereins „Concordia" und dessen gem. Chores statt. Nach Vortrag LeS SängergrußeS und des Liedes „Brüder reicA bi« Hand »um Bunde" eröffnete der 1. Vorsitzende, Herr Bäckermstr. Fritz Jäckel, die Versammlung. Nach Worten der Begrüßung stattet« dieser dem langjähr. Liedermetster Herrn Lehrer Max Nenter im Namen der Sängerschar herzlichen Dank ab für dessen unermüdliche und uneigennützige Tätigkeit. Aus den folgenden Berichten ging hervor, baß der Verein im »er- floffenen Jahre «ine sehr bewegte Tätigkeit entfaltet hak Außer eigenen Veranstaltungen hat er an mehrere» Sän- gerfestlichkciten srember Brudervereine trtlgenommen und auch einige Male den Denkmalsausschnß bei Werbeveran staltungen mit unterstützt. Dem Kassierer, Herrn Max Scheide wurde nach Servorheben seiner mustergültigen Amtsführung Entlastung erteilt. Die anschließenden Wahlen ergaben die einstimmige Wiederwahl sämtlicher Herren de« Gesamtvorstandes. Nach Beendigung der Wahlen wurde» verschiedene Anträge erledigt. Es wurde u. a. beschlossen, di« Monatsbeiträge der aktiven Mitglieder von 20 auf 30 Pfg. pro Monat zu erhöhen. Der Verein ist im vorigen Jahre dem Deutschen Sängerbund beigetreten. SS macht sich daher durch die Beschaffung neuer Liederbücher eine Mehrausgabe notwendig. Die Errichtung eine« Lieder ¬ ausschusses wurde abgelehnt mit der Begründung, daß die Wahl von Liedern dem Lirdermeister überlassen bleiben und den Leistungen des Vereins angepatzt werden müsse. Unter Punkt „Verschiedenes" kam das am 11. Februar stattfindende Stiftungsfest zur Besprechung. Ueber di« Ausgestaltung des Festes soll der BcrgnügungSausschntz entscheiden. Gegen 11 Uhr wurde die gut verlaufene Versammlung geschloffen. Möge dem Verein «ine weitere Fortentwicklung unter -er be währten Leitung seines Dirigenten und des sich auf seinem Posten gut entwickelnden 1. Bors, beschieden sein. —S. Löbsal bet Di«Sbar. Schadenfeuer. Sonntag abend brach hier bet dem WirtschaftSbesttzer Jichner Feuer aus. Dem Brande, der schnell um sich griff, fielen eine säst neue Scheune und das Seitengebäude -um Opfer. DaS Vieh konnte gerettet werden. Als erste war die OrtSwehr Seußlitz an ber Brandstelle erschienen, doch stellten sich später noch dte Wehren von Zadel und Diera ein. Es gelang den Wehren, da» Feuer wenigstens aus feinen Hero zu be schränken und daS Wohnhaus zu schützen. Die Entstehungs ursache ist unbekannt. Seilitz. Das Kaolinwerk Seilitz hat bekanntlich sehr lange Zeit stillgelegen. Der Betrieb soll jetzt wieder aus genommen werden. Große betriebstechnische Umstellungen werden jedoch noch einige Zeit i« Anspruch nehmen. Dir Heranführung einer IS OOO-Bolt-Leitung an das Werk ist vorbereitet. Es ist erfreulich, daß wieder Heben in das Tal kommt und eine größere Anzahl Menschen Brot da durch erhält. Das Unternehmen wird sich w«e früher mit ber Ausbeute von Kaolinvorkommen befassen. * Nossen. Sturm und Hochwasser der Mulde. Auch hier tobten am Sonnabend und Sonntag kräftige Tau wetterstürme mit starken Regengüssen. Der Schnee ist ver schwunden. Das Mnldenbett, das durch die strenge Kält« der letzten Wochen stark vereist war, hat sich von der EiSdeck« befreit. Die Mulde ist insolg« des Eisganges und der Niederschläge stark gestiegen, doch besteht keine unmittelbare Gefahr. Siebenlehn. Sturmschaden. Ter in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend all«rorts wütende heftige Sturm hat auch hier Merkmale seiner Zerstörungswni zurückgelajsen, indem er einen Teil vom Dache des ein stöckigen Breuerschen Grundstücke» (frühere Feueranzünder fabrik) abhob und fortschleubert«. Die Familie sah sich deshalb gezwungen, nacht» 1 Uhr bet Nachbarn Zuflucht zu suchen. * Freiberg. Gegendenkschrift der Stadt Freiberg. Als Erwiderung aus di« Denkschrift des Präsidenten des StaatSrechnungShofes Dr. Schirk zur sächsischen Berwal- tuügSreform hat der Oberbürgermeister Dr. Hartenstet« «ine umfangreiche Gegendenkschrift fertiggestellt, die sich insbesondere gegen die geplante Aufhebung des Landgerichts Freiberg wendet. Dresden, vü Fahre Bäckerlnnung Dresden. Im großen Saale des AuSstellungSpalafte», der die Rieseu- menge der Festgäste nicht entfernt zu fassest vermochte, fand am Sonntag das öS. Stiftungsfest der Bäckerinnung DreS, Le», verbunden «ft dem SOjährigey FahuenjudilLmn. statt
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