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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192801105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-10
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1928
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Lüder hielt den -weiten und den Prinzgemahl Mittagsmahl schloß die Freunde aus dem Jn- , .. Berufs- und Gewerbe schule Pirna. Am gestrigen Montag wurde das neue Schul gebäude der Berufs- und Gewerbeschule feierlich ein- geweiht. * K a me n z. Laugfährige Bürgermeister. Mit dem 31. Dez. 1927 sind di« Bürgermeister Nikolaus Bobick in Panschwitz und Georg Wels in Ausckkowitz, die 29 bezw. 27 Jahre an der Spitze ihrer Gemeinden gestanden haben, mit Rücksicht aus ihr Alter aus dem Amt« geschieden. Amts- Hauptmann Dr. Sievert überreichte ihnen Danlesurkuuden. Die gleiche Urkunde erhielt Bürgermeister Ernst Lkietzling in Kleindittmansdorf für feine 25 jährige Tätigkeit al» Leiter seiner Gemeinde. * Stolpen. Das Ende der Heilquelle. Das in nächster Nähe und in schöner Umgebung unseres freund lichen, vielbesuchten Bergstädtchens gelegene Radiumbad des Gutsbesitzers Martin Führig-Stolpen gelaugt in diesem Monat zur gerichtlichen Zwangsversteigerung. Bekanntlich wurde vor einigen Jahren auf Lauterbacher Flur eine heil kräftige Quelle entdeckt, die der Bolksmund als .radium haltig" stempelte. Nicht nur aus der näheren Umgebung, sondern aus Sachsen und dem Reiche kamen Scharen herbei, um das heilkräftige Wasser -u genieße» und in Tonnen wurde es weggefahren. Da die Quelle mitten in den Feldern liegt, ist den Anliegern viel Flurschaden entstanden. Der Besitzer jedoch baut« unweit der Quelle «ine schöne Badeteich-Anlage, die auck Schankgerechtigkeit besitzt, auch ein grober Sportplatz ist daneben angelegt. Während in der ersten Zeit die Benutzung de» Bades gut war, scheinen sich jedoch in der Folgezeit die aus das Unternehmen ge- etzten Hoffnungen nicht erfüllt zu habe«, weshalb der Be- ,itzer in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet. Die Quelle selbst, die von ihrem Besitzer gesaßt worden ist, und ei» klares, angenehm schmeckende«'Waffer spendet, wird jetzt, nachdem eine wissenschaitliche Analyse die Hoffnungen auf ihren Radiumgehalt zerstört hatte, nur noch selten zwrckS Ent nahme de» heilkräftigen Wasser» ausgesucht. * Zittau. Wilhelm Friedrich gestorben. Auf der Bahnfahrt von Neugersdorf nach Zittau starb plötzlich in folge Herzschlages der in der sächsischen und preußischen Oberlausitz bekannte Mundartdichter und Dramatiker Wil helm Friedrich aus Reichenau. Er hatte in Neugersdorf noch der Aufführung eines seiner Stücke beigewohnt., Mit Friedrich ist einer der bekanntesten Lausitzer Dichter und Förderer des Lausitzer Schrifttums heimgegangen. * Leipzig. Ein Kind verbrüht. Am 5. Januar mittags riß ein 8 Jahre alter Knabe in der Küche der Wohnung seiner Eltern in Letpzig-Lindenau, Gutsmurs- stratze, vom Gaskocher einen Tops mit kochender Fleischbrühe herunter, dessen Inhalt sich über den Oberkörper des Kindes ergoß. Seine Mutter, die mit einem Pflegekind im Wohn zimmer beschäftigt war, eilte auf sein Schreien herbei und brachte ihn sofort nach dem D-iakvnissenhauS Letpzig- Lindenau, wo der Kleine am 7. Januar seinen schweren Brandwunden erlegen ist. »Leipzig. 75 000 Mark unterschlagen. Als Opfer seiner Wettleidenschaft stand gestern der Buchhalter Mar; Stein aus Leipzig vor dem großen Schöffengericht und wurde wegen Unterschlagung und Urkundenfälschung zu 2 Jahren Gefängnis und 8 Jahren EhrenrechtSverluft ver urteilt. Der Staatsanwalt hatte 2 Jähre Zuchthaus be- imtragt, und nur der Umstand, daß Stein noch nicht bestraft war, schützte ihn vor dem Zuchthaus. Er hat in einem Zeit raum von wenigen Monaten im Geschäftsjahr 182b,27 der Firma, bei der er einen Vertrauensposten inne hatte, die Dumme von 75 009 Mark veruntreut. Das Geld hat er durch Rennwetten verloren. * Leipzig. Verurteilung wegen Vergehens gegen das Republikschutzgesetz. Der Kernmacher Paul Hrrper und iwei Genossen aus Berlin hatten sich vor dem vierten Straf senat des Reichsgerichts wegen Vergehens gegen bas Re- onblitschutzgesctz und unbefugten Waffenbesitzes zu verant worten. Im April vorigen Jahre» wurde bet einem der Angeklagte« »am««» Stahl «t»s Kiste gesunde». 1« der kl» « K»tzfch«»»r»h«. In, Akter von «7 Jahre« starb gestern «ach längerem Leiben der lang- jithna« Direktor der hiesig«« Volksschule Heinrich Hoffman«. -Dresden. Wese« zahlreicher Dtedttähl« von d«r Kriminalpolizei fesigenomme« und der Staatsanwaltschaft «tseiübrt w«rv« ein 28 jäbriaer Arbeiter von b rr. Der Festoenommen, «ar b«l einer Dresdner Grsßfirma de- schämst und hat seit reichlich 1 Jahr mit noch anderen dort brschäitiaten Arbeiter« Klempner- und Installation», waren von beträchtlichem Wert« gestohlen. Unter anderem sind entwendet worden i Vademaunen, vüarleiien, Meller, Gabeln, Wärmflaschen, Lötkolben, Zana«», Hammer, Wasser hähne, Sturmlaterne», Montaärmrffer, Emaillekrüae, Küchenwaagen, Gießkannen und Fleischwöisr. Ei» Teil de« DiebeSante» konnte durch die Kriminaloolizei wieder herbei geschafft werden. Der Nest ist an Unbekannte verkauft worden. Di« umsangreschen Erörterungen der Kriminal polizei Nnd noch im Bang». Weiter wnrden kürzlich au» dem Lagerräume de» Grundstück» Tröbelstroße 7 etwa LOO Kaninchenfelle verschiedener Arten gestohlen Die Jelle sind an Ort und Stell« in Säcke verpackt und so weggebracht worden. -Dresden. Lbormeisierverband Dresden u. Umg. Der Lhormeisterverdand Dresden u. Umg. bleit am Sonn- tag im „Amt-bos" sein« dieSsährige Hauptversammlung ab. Au« dem vom 1. Schriftführer Arthur Schneider vorgetragenen Jahresbericht« ging hervor, daß der Verband auch im ver gangenen Jahr« «in« segensreich, Tätigkeit entfaltet bat, getreu seiner Ausgabe, «in Hüter und Förderer de« deutschen Liede» ,u sein, den Interessen der Gesangverein« zu dienen und seine Mitglieder fachmännisch zu fördern. Di, Arbeit de« Verband«» wird nicht nur von den Gesangvereinen an erkannt, sondern neuerdings auch von behördlicher Seit« gewürdigt. In den Monatsversammlungen de» Verbände» wurden den Thormeistern fachkundliche nnd künstlerische Vorträge geboten; außerdem hatten die Mitglieder Gelegen- heit, an Stimmbildungs- und Jnttrumentationskurien teil- »unebmen. Der Mitgliederbestand hat sich auf über 200 gehoben. 5 Mitglieder feierten ihr SO- bezw. 2ö jährige» Dirigentenjubiläum, S starben im vergangenen Jahre. Albert Vetzold leitete den Verband in kraftvoller, geschickter Weise. Ter Verbandskaisierer Bartl konnte über geordnete Kaffenverhältniff« berichten. Die statutengemäß vor- zunehmenden Neuwahlen erfolgten einstimmig: Kaltoien l2. Vorsitzender), Pötschick (2. Schriftführer), Krahl l2. Kas sierer), Leonhardt, Stoecker und Theobald Werner (Beisitzer). * Dresden. Di« »«äemieu». Am 18. Januar, dem Tage der Reichsgründung, findet in der Aula der Techni schen Hochschule die übliche Feier des Vie« »«äsmivu» statt. Die Festrede hält Professor Lr. Supfl« über Leibesübung und Hygiene. * Dresden. Gesellschaft für neuere Philologie. An läßlich des fünfzigjährigen Jubiläums der Gesellschaft für neuere Philologie fand am Sonntag vormittag im Bitz- thumschen Gymnasium ein Festtakt statt, dem u. a. VollS- bildungsmiuister Dr .Kaiser, Stadtschulrat Dr. Hartnacke, Professor Janantzky von der Technischen Hochschule sowie Vertreter des Leipziger Brudcrvereins beiwohnten. Nach BegrüßungSworten des Oberstudiendirektors Dr. Besser sprach der Untversitätsprofessor Dr. Schücking aus Leipzig über das Thema »Das Bikdungsidcal des Neuphilologen". Oberstudiendirektor Professor Dr. Vortrag über Königin Viktoria Albert. Mit einem gemeinsamen Jubläumsfeier, an der zahlreiche und AuSlande teilnahmen. * Pirna. Einweihung der SWlkS NMWU III Wklilll. tt «««,Jr»«kf»-t ». S«« I» el««n «ohl—öerap-rk »er Jndnftrial Coal «»»»an» ereignete sich »« einer Tiefe von SSS^nß eine fOever« «rplosto«. Vo der Vs» Ma«« starke» vel-gfchaft konnte st« der größere Teil rette«. « Arbeiter »«rde« jedoch bn'ch Ran» und Sobloftanb «»geschnitten. Ma« befürchtet. d«ß eine Anzahl vo« ihnen getötet »b«, »«letzt worbe« ist. Die Erplofto« «folgte i« et«« Entfern»«« »»« etwa ei««r M«Ne »»« >«1«e« «»de de» Schachte», kurz »echte« die TageSfchicht «« 7H« Uhr die Arbeit begönne« batte. Die Rettimgtfarbeit«, begannen mit b«n «ersuch, bi« Ventilation b« Gr«be wieder i« Gang »« fetze«, um die L«ae der Ber> schüttete« ,« «leicht«». Ak DUmlSllW-rs iS MU WeiugSriner verhaftet. )l Berlin. Die Kriminalpolizei bat gestern abend den Mitbesitzer der Villa in Ver>i«-Dahlem, in der sich Sonntag vormittag die Explosion ereignet batte, General tons«! Robert Weingärturr, wegen sahrlässiger Tötung sowie «egen Verbrechen« und Vergebens gegen da» Spreng- stoffgesetz »«haftet. Di« Aufräumungsarbeiten an der unglücksstätt« in Dahlem find im Laufe de» Montag« be- endet worden. Sämtliche« Material, da» über di« Ursache der Explosion Ausschluß geben kann, wurde polizeilich sicher gestellt und der chemisch-technischen Reichsanstalt überwiesen. An d« Unglückbftätte in der LandSbergrr All« bat di« Feuerwehr am Montag die Auiräumungsardeiten ei», gestellt. Von beute ab werden nur noch Arbeiter von privaten Betrieben tätig sein. Sämtliche Mieter des Un- glückshauses Haden bereits andere Wohnungen zngewiesen erhalten. Sol ktumer ßeWmr» vrrM Berlin. iFunksprnch.) Wie die Vossische Zeitung er fährt. geht die Polizei bei ihren Ermittlungen in der Ange legenheit der Dahlemer Katastrophe einer neue« Spur nach. ES ist festgestellt worden, daß das Ehelebe« Stamm« höchst ««glücklich gewese« tft und daß Stamme« wiederholt Selbst» niordgedauke« geäußert hat. Es tft möglich, baft Stamm« sich t» dte Lust sprenge« wollte und über die Wirkung«» sei nes Vorhabens sich nicht im Klaren gewesen tft. SllWk»« Mm I« WlsjWWW» il I« LaMllM Me. Berlin lFnnklprnch.) Heute vormittag sind von der Staatsanwaltschaft di« Leichen sämtlicher Qvier de» Ex« plosionSunglück« in der Landsberger Allee freigegeben wor den. DI« bei drei Opfern vorgenommene gericht«ärztlich« Ovdnktion bat, wie eine h-eiige Korrespondenz erfährt, er geben, daß der Tod bet allen dreien durch Zerquetschung unter den Trümmern einaetreten ist. Es wurden ferner Spuren von Gas und Ammoniak sestgestellt, jedoch bot dies« Einatmung nicht direkt zur Tötung geführt. Di« Auf» räumunoSarbeiten werden noch immer fortgesetzt und man glaubt jetzt an den eigentlichen ExplosionSbrrd gelangen »0 können. Aufruf des Berliner Polizeipräsidenten anlästlich deS Dahlemer ErvloftonSunalücke». Berlin. (Funkspruch.) Anläßlich des Explosion-. Unglückes in Dahlem hat beute unter dem Vorsitz de» Polizeipräsidenten «ine Konferenz von Sachverständigen stattaefunden, in der einmütig festgestellt wurde, daß di« bestehenden Vorschriften über den Verkehr mit explosion- und feuergefährlichen Stoffen durchaus ausreichend sind, wenn sie von den Beteiligte» wirklich beachtet werden. Der Polizeipräsident richtet an die Berliner Bevölkerung den dringenden Appell, die Polizei in allen Fällen durch entsprechende Mitteilung zu unterstützen, wenn beobachtet wird, daß die bestehenden Vorschriften im Geheimen oder fahrlässig umgangen werden. ein Gewehr, ein Karabiner, vier Brandbomben und zwei hundert Schuß Munition befanden. Die Angeklagten wurden zur Anzeige gebracht und einige von ihnen ver haftet. Das Gericht verurteilte sie wegen Vergehen» nach 8 7 des Republikschutzgesetzes und unbefugten Waffenbesitzes und zwar Stahl zu 9 Monaten Gefängnis und 100 Mark Geldstrafe, und einen gewissen Hasse zu S Monaten Ge fängnis und ebenfalls 100 Mark Geldstrafe. Hcrper wurde frctgesprochen. * Leipzig. Einem Herzschlag erlegen. Der Land- gertchtsdircktor Dr. Hermann Johannes Richter ist in der Nacht zum Sonntag im Alter von 42 Jahren gestorben. Er war am Abend noch in bester Stimmung im Kreise seiner Familie mit Freunden und Bekannten zusammengewescn. Kurz nach dem Weggänge der Gäste wurde er von einem Herzschlag betroffen und war sofort toi. * Leipzig. Die Kinderlähmung erloschen. In der Zeit vom 8. bis 7. dieses Monats sind keine Erkrankungs fälle von spinaler Kinderlähmung mehr gemeldet worden. Leipzig. Die „L. N. N." berichten: Festnahme einer Taschendiebin. Unglaubliches Verhalten des Publikums. „In der 17. Stunde spielte sich am Montag vor einem Ge schäft der Pctersstraße ein aufsehenerregender Vorfall ab. Eine Frau, di« sich di« Schaufenst«rauslag«n ansah, erhielt plötzlich von hinten einen Stoß und bemerkte dabei, wi« jemand in ihr« Manteltasche griff, wo sie ihr Portemonnaie mit 30 Mark Inhalt stecken hatte. Die Frau drehte sich nm und be merkte ein etwa 20jährig«s Fräulein, bas dicht hinter ihr stand. Inzwischen überzeugte sich die Fran, baß ihr tat sächlich das Portemonnaie ans der Manteltasche gestohlen war. Sie rief ihre Schwägerin herbei un- teilte ihr rasch das Borgefallen« mit. Der Verdacht, den Diebstahl auSge- ftthrt zu haben, lenkte sich sofort auf bas Fräulein, das den beiden Frauen dreist ins Gesicht sah und die Empörte spielte, als sie hörte, daß «ine der beiden Frauen soeben bestohlen worben war. Trotzdem das Fräulein sagte, er wär« auch schon einnral bestohlen worden, man müsse jetzt sehr anfpassen usw„ lieb sich die Schwägerin -er bestohlenen Frau nicht irre machen, sondern forderte die Verdächtige auf, dazu- blcibcn, bis die Bestohlene einen Schutzmann geholt habe. Die Verdächtige sträubte sich zuerst und sagte: „Glauben Sie vielleicht, ich würde neben Ihnen stehen geblieben sein, wenn ich das Portemonnaie gestohlen haben würbe?" Die reso lut« Frau ließ sich aber auch dadurch nicht einschüchtern, son dern faßte die Verdächtige am Arm und forderte sie energisch auf, an ihrer Seit« zu bleiben. Der Vorfall rief naturgemäß in der Petersstrahe großes Aufsehen hervor. In kurzer Zeit sammelte sich «ine große Menschenmenge um die Frauen und leider ergriff ein großer Teil der Versammelten für die Verdächtige Partei. Männer und Frauen hetzten die Ver dächtige auf, sich di« Zurückhaltung nicht gefallen zu lassen, sondern ihrer Wege zu gehen. Die Frau habe kein Recht, sie scstzuhälten, das wäre Freiheitsberaubung usw. Tatsäch lich wollte die Verdächtige schon mit Unterstützung dieses Teiles des Publikums sich aus dem Staube machen, als die Bestohlene mit einem Schutzmann znrückkchrte, der die Ver dächtige zur Kriminalpolizei brachte. Dort stellt« sich heraus, daß man eine altbekannte Taschendiebin, die 21 Jahr« alte Charlotte H. aus dem Südviertel Leipzigs gefaßt hatte. Sie bestritt zunächst den Diebstahl, gab ihn bann aber zu und behauptete, das Portemonnaie weggeworfen zu haben. Schließlich wurde das Portemonnaie aber unter ihrem lin ken Arm eingeklemmt vorqefundcn und der Eigentümerin wieder auSgehänbigt. — Dieser Vorfall beweist erneut, wie unrecht «S oft ist, wenn sich das Publikum in Vorfälle auf der Straße «inmischt und für eine Seite Partei ergreift, ohne den richtigen Sachverhalt zu kennen." * Leipzig. Rußland auf der Leipziger Messe. Tie Union der sozialistischen Sonftet-Republiken wird im Jahre 1928 von allen -eutsclien Messen nur an der Leipziger Messe teilnchmen. Rußland stellt somit das 10. Mal auf der Leip ziger Mess« ans. * Chemnitz. 60-Jahr-Feier d» Chemnitzer Albert- Berein». Gestern konnte der Albert-Zweig-Vercm Chemnitz auf sein «Ojähriges Bestehen zurückbftcken. Aus diese..- An laß fand nachmittags in der Harmonie lm Beisein staatlicher nnd städtischer Behörde» und der Bcltreter Les Dirkl- toriums deS Albert-Vereins eine fchlickste aber würdige Feier statt. Die Festrede hielt Oberkirchcnrat Superiuicn- dent Jentsch. Hierauf überbrachten die Vertreter »er Be hörden und befreundeten Vereine dem Albert Zweig-Verein die Glückwünsche und Grüße aus Anlaß der Öl' Jahi-Fcicr. Chemnitz. Abgcfaßter Untersttttzungsschwindlei. Ven der hiesigen Kriminalpolizei wurde ein tschechischer Staats angehöriger fcstgenommen, der sich als ein von dem saichi- ftischcn Regime aus Tirol anSgcwiescner deutscher VolkS- schullehrer ausgab und unter dieser Vorspiegelung vom Kassenwart des Chemnitzer Lehrervereins größere Unter stützungen zu erschwindeln versucht hat. Dabei legte er zur Beglaubigung einen gefälschten Ausweis des französische» Gewerkschaftsbundes vor. * Meerane. Aufsehen erregende Verhütung. Ter Buchdruckevetbesttzer und Verleger des „Meerancr Tage blatts". Gustav Lanae. der etwa vor Jahresfrist vorn Land gericht Zwickau wegen verschiedener Delikte zu einer län geren Gefängnisstrafe verurteilt worden, aber der Auffor derung zum Strafantritt bisher nicht nachgckvmmcn war, ist jetzt verhaftet und dem hiesigen Amtsgericht zugesührt worden. * . >ickau. Tod durch Elektrizität. In der Mühle von Aooli Fickert in Oberhaßlau bei Zwickau ereignete sich verqangeneu Sonntag ein tödlicher Unglücksfall. Der dort beschäftigte 27 Jahre alte Paul Herbert spielte in der Badewanne mit einem elektrischen Hohensonne-Apparate. wobei er durch den elektrischen Strom den Tod erlitt. Di« von einem soiort herbeigerusenen Arzt angeftellten Wieder belebungsversuch« waren erfolglos. * Plauen. Blutiger Streit. Am Sonntag brachte im Hause .Am Stadtwald" 4 ein hiesiger Geschäftsmann einem anderen Geschäftsmann, von dem er vor einiger Zeit ein Geschäft gekauft hatte, mit einem Messer erhebliche Ver letzungen am Kopf bei. Da sich der Käufer übervorteilt fühlte, war «S wegen der Bezahlung des Geschäftes »»' Meinungsverschiedenheiten gekommen. Der Verletzt« mußte ins Krankenhaus geschafft werden. * Plauen. Der Storch streikt. Auf dem Staude»- amte Roders darf ist im Jahre 1927 keine emzig» Lebendgeburt »u verzeichnen gewesen. Ein Fall, d« hl« noch nie vorkam, da in den VorkriegSjahren sich di« Zahl der Geburten jährlich aus etwa 20 bis 25 stellt«. * Plauen. SturmschäLen im Vogtland. LmS A» Vogtland hat -er starke Südwestsrurm -er letzten Tage be trächtlichen Schaden angerichtet. In -er Plaue»« Bah«», hofsrratze wurde -er Schaukasten eines Optiker» von d« Hauswand losgerissen un- auf Lie Straße geschlendert, so -aß die wertvollen optischen Instrumente zum Teil zertrünr. mert wurden. Ferner wurden zahlreiche Zäune umgelngt und Dächer beschädigt. * Planen. Liebestragö-ie. Km Orte Sawggrü» hat am Sonntag der 20 Jahre alle T-ienstknecht Richard Bader schneider aus Hof die 19 Jahre alte Elli Lenk aus Langgrün erschossen. Nach der Tat irrte der Täter umher, bis er vom Bürgermeister seines Heimatortes und dem Data de» Opfers entdeckt wurde. Als er sich verfolgt sah, erschoß er sich durch einen Kopfschuß. Die Eltern deS Mädchen» hatten das Liebesverhältnis zwischen den beiden nicht dukde« wollen^ * * Torgau. Tragischer To- einer alten Dame. Uns jämmerliche Weise kam gestern hier ei« altes Fräulein zu Tode. Die fast 70jährige lag zu Bett und wollte ihre Nacht tischlampe auslöschen. Bei diesen Bemühungen stürzte di« Lamp« ins Bett und setzte dieses in Brand. Die alte Dam« erlitt, ehe Hilfe zur Stelle war, so schwere Brandwunden, daß sie bald darauf starb. * Kirschau. Hochwassergefahr. DaS plötzliche Tau wetter brachte gestern starken Eisgang aus der Spree und Hochwassergefahr mit sich. Tic Eismassen stauten sich am Wehr und drängten das Wasser auf die Straße. Tic Feuer wehr wurde zur Hilfeleistung aufgcborcn. Gegen Abend schien die unmittelbare Gefahr beseitigt, nachdem die an- gcstanten Eis- und Wasscrmassen mit donnerndem Getöse Abfluß gefunden hatten. * Warnsdorf. Sturm und Eisgang. Ter Sturm hat auch hier mehrfach erheblichen Schaden an Häusern, Dächern, Zäunen und Gärten verursacht, vor allen Dingen aber auch die Fernleitungen nach Reichenbach, Teilchen und Prag zerstört, so daß sie bis Montag noch nicht völlig intakt waren. Sonntag begann der Eisgang der Moldau. Tie großen Schollen stauten sich vor den Wehren, die sich treulich be währten. Im 1. Bezirke kam cs zu einer großen Stauung Tas Wasser drang bis in die Häuser ein. Tie Sirene alarmierte zweimal die Feuerwehr, die aber nnr wenie Arbeit vorfand, da sich das Wasser selbst half und die mach tigcn Schossen wegführtc. * Reichender g. Ter Tod am Kiichenofrn. Ti« Ober-Finanzratsgattin Helene SclikovSkn in Reichender,- hatte beim Küchcnoscn gestanden, als eine plötzlich aus schlagende Flamme ihre Kleider in Brand setzte. Trotz so fortigcr Hilfe war die Fran durch Brandwunden derarl schwer verletzt morden, daß sie gestern im Krankenhaus vcr storbcn ist. Weitere örtl. und sächs. Nachrichten in der 1. Beilage Die Stadt Berlin zum 7V. Geburtstag Zilles Berlin. (Funkipruch.) Der Maler Heinrich Zillc wurde beute vormittag an seinem 70. Geburtstage au Einladung der städtischen Körperschaften von seiner Woh nung abqebolt, nm der Eröffnung der im Museum non dr, Stadt Berlin veranstalteten Ausstellung „Zilles Werde sans" beizuwohnen. Oberbürgermeister Boeß, Stadtver ordnrteuvorsteher Haß mit den Vertretern der Knust empfingen den Jubilar und sprachen ihm die Glückwünsche der Stadt Berlin aus. Hieran schloß sich ein Rnndaang durch di« Ansltelluna,
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