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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192801172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-17
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.01.1928
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Turnen—Sport—Spiet—Wandern es ae- dl« ... »er- wundert« »war nickt ^n sehr, denn Waldkirim batte man „Racke" geschworen! Tab »4 aber Roßwein satt ebenso er- llnterklassige Spiele des RSV. RLB.-Reserve ebenfalls in «satter Führung! Die Reserve des Meisters will keinesfalls der 1. Elf nachstebe». Auck sic steht an der Spitze der Tabelle und schlug am Sonntag trotz sckwacker Mannsckast FE. Dahlen mit 3:1 Toren. Obendrein batten sie nur 10 Mann zur Stelle, was das Ergebnis nock pnterftreickt. RSB. S. unterlag dagegen ehrenvoll dem vorjährigen Meister der 3. Klaffe 1:0. Kube im RSB.-Tor »eigt« hervorragende Leistungen. RTB. 4. weilte in Leisnig. Der Svielabschluß wurde erst nock am Sonnabend getätigt, sodaß eS erklärlick ist, daß nur 9 Spieler zur Stelle waren. Die 4. Elf verlor denn auch 3:6. —g. T« hagelt nur so an Schliffen aus« Roßweiner Tor — steil gebt der Ball in den treten Raum, immer di« Roßweiner verblstffend. Der Meister ist völlig Herr der Lag». « 2, 7:2, 8:2: ohne Aufenthalt .rollt".der Gtnrm nur s» vor« „feindliche" Tor. — Roßwein wird bart, st« wollen unbe dingt eine Katastrophe vermeiden. Nock einmal wird Roß wein getäbrlick, «in Straittoß bringt dann unverdient «in 3. Tor ein. — Dann erladmt aber Roßwein« Kampfkraft. Der Meister dagegen überfährt alle«. 9:8, 10:8, 1l:8, da« Dutzend vollmackrn, io tönte e« über« Tvielkld! Döbelner sind e«, di« in Begeisterung geraten sind! Nun der Meister tnt ibnen den Gefallen. Vorn beschließt den Reigen mit dem 12. Tor. Obwohl immer noch 8 Minuten »u spielen lind, s» gibt sich der Meister aber mit diesem Torstand zufrieden. Da« Spiel fordert« viel Kraftaufwand — es war genug. — Der Schlußpfiff wird den Roßweiner» erlösend gekommen sein — aber o weh! Anstatt di« glatte Neberlegenheit de« RSB. anznerkennrn, versuchte Roßwein noch sein Glück in einem Protest. Di« Proteftgründe find die in der ersten Evieihälste und in diesem Bericht ange gebene» Torfeblentscheiduttgrn. Daß st« hierbei natürlich kein Glück baden werden, ist ganz klar. — Noch di« in Roßwein «blicken Schmähungen de« Schiedsrichter« — dann leert sich der Platz. Kritik. Die Roßweiner Elf zeigt« zumal in der ersten Halbzeit einen rühmlichen Kampseseifer, verband die« aber in der 2. Svielhälste mit einer unnötigen Härte und dauernden Reklamationen dem Schiedsrichter gegenüber, wa« ihnen auck die Herausstellung de« Mittelstürmer« einbrackte. Gut und anständig spielt« der neue Mittelläufer und der Torwart. Beide bätten ein besseres Resultat verdient. Dir Riesaer Elf zeigte sich wieder von der besten Seite. Wenn auch die Aktionen der Stürmer in der ersten Spiel hälfte nickt raffiniert genug waren und da« „aneinander paffen" nickt genug ausgeprägt war, so zeigten sie e« über zeugend in der 2. Svielhälste. Mücklisch war der Führer der Mannschaft, Klingner der des Sturme«, Born der wuchtige Schütze und Draufgänger, der auck wieder Dutzend Tore auf sein Konto brachte. Alle waren bei sehr guter Spiellaune, wa» auch diesen schönen Erfolg ein- brachte. Hahnefeld ersetzte »war Sitte nicht ganz, kann aber etwas — und wird es zu einem guten Spieler bringen, wenn er den nötigen Ernst »um Spiel, »um Kamps bei behält. Allen ein Lob! Nun nur nicht locker lassen, Riesa wird Euch an Eurem Silberjubiläum zu danke» wissen. Neuer MMeM WMerlm. * Newyork. (Telunion.) Der amerikanisch« Ozean- flieger Cbamberlin ist gestern in Gemeinschaft mit dem Monteur Williams erneut oufgeftiegen, um den deutschen Dauerflugrekord zu breche». Chambertin gibt auf. )( Newyork. Wie vom Flugplatz Mitckellfield gemeldet wird, gab Tdamberli« seinen geblaute» Dauer- flug auf, da sich infolge des Regens aus den Tragflächen störende Eisbildung bemerkbar machte. Er landete um 4,25 Uhr, nachdem er seit 12,56 Uhr in der Luft ge- wesen war. Mer, die mis Mm» MM W. »dz. Berli n Bedenkliche Verfallserscheinungen der Häuser in einem der älteste» Stadtviertel von Berlin- Eharlottenbnrg haben die Bewohner in große Beunruhigung versetzt, zumal seit der furchtbare» Katastrophe de« Haus- einsturzer in der Landsberger Allee eine gewisse Nervosität bei den Berlinern eingetreten ist, die wegen der WohnungS- not verurteilt find, in baufälligen Häusern zu bleiben. In dem jüngsten Falle handelt «S sich um einen Häuserblock, der buchstäblich aus Schlamm und Morast schwimmt. Vor einem Menschenalter bat ein Grundstücksspekulant di« Grundstücke für ein Butterbrot von der Stadt Charlotten» bürg gekaust, weil der morastige Boden die Bebauung aus schloß. Er hat sie dadurch baureif gemacht, daß er Pfähle in den Schlammboden rammen ließ, di« durch «ne Zement- deck» verbunden wurden, um so die Basis für di« Errichtung von Gebäuden »u bilden. Nur hat dir damals noch weniger rigoros« Baupolizei nicht darauf geachtet, daß die Pfähl« au« Ersparnisgründen »u kur» gehalten waren und gar nicht bi» zu dem festen Baugrund, der vierzehn bis achtzehn Meter tief liegt, reichten. So schwimmen also gewiffer- niaßen schon seit einem Menschenalter die Häuser auf dem Morast. Vor rund zwanzig Jahren ist in jener Gegend auch das Altberliner VergnügungSetabliffemrnt .Flora" eingestürzt. Die Häuser in der Hebbelftraße, Fritschestraße nnd Wallstraße, von denen hier di« Rede ist, sind im letzten Jahrzehnt vielleicht auch unter den Wirkungen der größeren Erschütterung de« Baugrundes durch Lastkraftwagen und deral. immer baufälliger geworden. An einig«, klaffen breite Rrffe, di« durch Tip« «»»gefüllt wurden «in Haus steht geradezu schief und eine eiserne Spreize, die zwischen zwei Wänden al» Stütze angebracht war, hat sich bedenklich verbogen und ist neuerding» durch eine Holzstütze ersetzt worden. Am letzten Sonnabend macht« ein Berliner Epätabend- blatt auf diese bedenklichen Zustände aufmerksam unter Beifügung von Photographien der gefährdeten Häuser. Da» Lat »»nächst nur die Folge gehabt, daß den Bewohnern de« Häuser die Gasleitung durch di« Gaswerke abgeschnitten warben ist. Dl« Ga»werk« begründeten diese Maßnahme damit, daß bei einer Besichtigung am Sonnabend abend der leitend« Oberarchitekt erklärt hab«, er könne di« Ver- autwortung nickt dafür übernehmen, daß dies« Häuser weiter b«»ahut werden. Die Berliner Gaswerk« find vorsichtig geworden, nachdem die Katastrophe in der Landsberger AL» ihnen teilweise «ur Last gelegt worden ist; ft« wollten alp» «m« neue Gasexplosion hei einem etwaigen Ginstur» vermeiden. Nun kommt aber der heiter« Punkt bei dieser recht «ruft«» Angelegenheit. In einer Preffebespreckung am Manta« erklärt« der De»ernent der Berliner Bau- »»Uzsi, Oberbaurat Uscher, er übernehme die volle Der- SIM KriegMWigte, «iwkn m» Wilm Ot u? Dresden. Ter Hau-Halt für Versorgung und Ruhe gehälter für das Rechnungsjahr 1928 enthält eine ein drucksvolle Nachweisung über die Zahl der Militärrenten empfänger. An Kriegsbeschädigten und Alt rentnern kommen 795000 Personen in Frage. Darunter sind in ihrer Erwerbsfähigkeit ge- mindert um 30 v. H. 300000, um 40 v. H. 120 750, um 50 v. H. 132750, um 60 v. H. 67500, um 70v. H. 56250, um 80 v. H. 27 750, um 90 v. H. 5250, um mehr als 90 v. H. 39750. Dazu kommen noch 45000 Kapitulanten ohne Dienstbeschädigung. Unter diesen Kriegsbeschädigten und Altrentnern beziehen 630000 die einfache Ausgleichs zulage, 9800 die einfache Pflegezulage, 5800 die erhöhte und 3400 die höchste Pflegezulage. Weiter befinden sich darunter 1900 Kriegsblinde, die einen Führerhund haben. Insgesamt erfordern die Kriegsbeschädigten und Alltrent- ner einen Geldbetrag von 333Z Mill. RM., dazu kommen nock 300000 Mark an Renten für die Angehörigen der neuen Wehrmacht. Bon den Witwen beziehen Militärrente» insgesamt 375000 Frauen, darunter 23000 — 40 v. H. der Bollrente, 222000 — 50 v. H. der Vollrente, 115000 — 60 v. H. der Bollrente und 15000 die Witwenbeihtlfe. 5000 Witwen werden voraussichtlich infolge der Wieder verheiratung im Jahre 1928 die einmalige Abfindung beziehen. An Waisen werden ausgezählt insgesamt 780000 und 720000 Halbwaisen, 50000 Vollwaisen und 10000 Waisen, die die Waisenbeihilfe erhalten. An Eltern beziehen Renten insgesamt 232000 und 150000 Eltern-Teile, 65000 Elternpaare, und 17000 die Elternbeihilfe beziehen. Der notwendige Geldbetrag be- trägt 394 Mill. RM. für Witwen, Waisen und Eltern. Etwa 800 ehemalige Reichswebranaebüriae. die zu ver r« M. M km »M M WslkksMI FG. Roflwei» IK : » <S : »» geschlagen! Wa» ist nur aus einmal in den Nordsacksenmeister fahren? Gckon am vergangenem Sonntag fertigt» er Waldbeiiner mit einer garstigen 14:0^Packnna ab, da« wundert« »w> „Packe" gesckt aina, batte man doch nicht voranSgeahnt. Der Meister scheint sich aber seiner Stellung, die er im Mitteldeutsche» Fußball-Lager »innimmt. bewußt ,n werden nnd fertigte de« nur scheinbar rivalisierenden FC. Roßwein derartig ab, daß ihm anscheinend Hören und Seben veralna! Bor ca. >000 Zuschauer» (Rekord für Roßwein! spielt« sich am Sonntao, auf teilweise morastiaen Boden, ein selten aufregende« Sp>el ab. Der MSB. niit ea. 100 seiner treuesten Anhängern nnd 200 Tübclnern brachten Stimmung in di« Reihen der Zuschauer, sodaß bald jede Aktion der Mann schaften mit der nötigen, ost auch unnötigen Begleitmusik erfolgte. Die Roßweiner leisteten sich schier nnglanbliches, der Schiedsrichter, Lerche, Polizeisportverein Dresden, kann ein Lied davon singen. Der Rahmen einer GroßkampseS war also gegeben, ein knappes Resultat wurde beiderseitig erwartet, die Meinungen der erschienen Zuschauer gingen fast alle dahinaus, daß auch Roßwein einmal den Meister stellen könne. Wer will e« ihnen verübeln? Nur darf man dabei den Anstand nicht vergessen — wenn es schief geht — und daß es für Roßwein gründlich schief ging, besagt die katastrophale 12:3.Niederlage. Zum Spiel: Roßwein hat Wahl und nimmt natürlich di« bessere Svielhälste. Dem MSB. ist das anscheinend schnuppe, denn in nngettümrn Angriffen gebt er vor Roß wein» Tor nnd legt ein Tempo ins Spiel, wa« die Mulden leute sichtlich verblüfft — ist doch gerade die Schnelligkeit Roßwein« Stärke. Sie versuchen mit aller Kraft, sich eben bürtig zu zeigen, was ibnen auch in den ersten Minuten nicht mißlingt, langsam, aber desto sicherer müssen sie aber dem Meister das Feld überlassen. Nach knapp 10 Minuten aufregenden Kampfes glückt dem Meister ein Schutz ans« Tor — der Roßweiner Torhüter holt den Ball blitzschnell hinter der Torlinie hervor, der sicher entscheidende Schieds richter hat aber unter starkem Protest Roßweins mit Recht Tor für Riesa gegeben. — Roßwein kämpft mit Löweneifer, r« gelingt ihnen ein Durchbruch auf der linken Seite, Hahnc- 'eld kommt zu spät. — Rostwein hat unter tosendem Beifall au»geglichen. Die Spannung wächst, immer präziser arbeiten Riesa« Kämpen — sie wissen, daß es um ihre Ehre und die ihre« Vereins geht. Wuchtig greift der Sturm an, die Läufer reihe sekundiert ihm und bald bat der Meister wieder die Führung an sich gerissen. Rohwein kämpft verzweifelt gegen feinen technisch und taktisch überlegenen Gegner. Noch kann Roßweins Hintermannschaft weitere Tore verhüten — ein« Eckenserie muß sie aber über sich ergeben lassen. Der letzte Eckball bringt den 3. Treffer für den RSB. Auch dieser Eckball wird von Roßwein stark angezweifrlt — Schieds richter Lerche läßt sich aber nicht beirren. Riesa drückt un- vermindert weiter. ES „riecht" förmlich nach Toren — bald heißt es dann auch 4:1 für Riesa. Dann wird vom Riesaer Sturm der Ball nicht ausgenommen, Roßweins Mittelläufer, übrigen« eine neue Kraft, die sich sehr gut bewährte, gibt geschickt auf Linksaußen, Hahnefeld sperrt, Ehlert erfaßt »u spät die Situation, Hahnefeld muß zurückspielen, und schon springt ein Roßweiner zwischen nnd unter rasendem Beifall schießen die Muldcnleute das 2. Tor. Aber sofort nach An stoß sitzt Riesa wieder vor Roßweins Kasten. Ein Bomben schuß von rechts drückt dem Torwächter die Hände zur Seite, der Ball liegt hinter der Linie. Schiedsrichter gibt wieder unter wütendem Protest der Zuschauer Tor. Halbzeit S:S für Riesa. Jetzt bat Riesa die bessere Platzhälfte. Unvermindert im Truipo geht da» Treffen weiter. Der Meister bat sich sofort wieder zusammengcfunden. Eine Flanke HofmannS gibt Klingner weiter an Born, der aus 20 Meter Ent fernung eine Bombe abfeuert, di« der prima haltende Roß weiner Torwächter passieren lassen mußte. Ueberhaupt kommt Born und mit ihm der ganze Sturm gut in Schwung. antwort»»» für die Sicherheit der in den Häusern woh nenden Leut«: es sei ihm bisher auch noch nickt grlungen, den „Oberarchitekten" »u ermitteln, auf dessen Rat die Gas werke die Sperre beschlossen hätten. Schon leit längerer Zeit werde unter großen Kosten daran gearbeitet, die ganz un»ureichende Fundamentierung der gefährdeten Häuser durch sickere Betonpseiler zu ersetzen. Man befindet sich mitten in der Arbeit, nur die Finanzierungsfrage sei nock nicht geklärt, denn e» seien etwa 200 000 Mark erforderlich. Immerhin scheint fick die Stadt Berlin nicht allein auf di« Verantwortlichkeit des Oberbaurat» verlassen zu wollen, denn der Leiter de« Wohnungsamt» teilte bei der Be sprechung mit. daß die Bewohner der gefährdeten Häuser andere Wohnungen erhalten könnten. sorgen flnv, sind tn dieser Zahl der Versorgung-derechtt» ton nicht enthalten. Zur Gewävrung von Beihilfen an hilfsbedürftige Kriegsteilnehmer aus dem Kriege 1870/71 und aus srtt- Heren Feldzügen sowie de» Gnodenvierteliahre« an die Witwen verstorbener Bcibiifremvfänger sind im neuen Hau-Halt 20 Mill Mark in Voranschlag gebracht worden. ES handelt sich Hier insgesamt um rund 60000 Einzel empfänger. tzleAM „Alle Neune!" ist eine beliebte Redensart, um damit auszudrücken, daß einem wie bei den Keglern ein besonders glücklicher Wurf gelungen ist. Ter Ilcgelbrudcr zählt zu denjenigen, die dem Karitatnrmaler mit seinem Zcichenstist ost für seine» Witz haben herhalten müssen. Er ist eine Art Urbild der Gemütlichkeit geworden, und gang und gäbe ist so die Vorstellung, daß sich in einem Kegelklub eine kleine Schar mehr oder weniger wohlbeleibter Spießbürger ge setzten Atters znsammensinde», um auf einer langen Bohle mit einer Kugel ,^lle Neune" zu schieben oder sich königlich zu freuen, wenn aus der Gegenseite eine „Sandhose" oder eine „Ratte" geworfen wird. Zn dieser landläufigen Bor- stellung gehört auch, daß nach jedem gute» Schub einer ge hoben" werden muß — in Berlin eine große, schäumende Weiße mit einer „Strippe". Doch ist dies nur die eine Seit« des Kegelns. DaS Kegelschieben war von jeher ein beliebtes Spiel. In jedem Dorf gibt es an den Wirtschaften Kegelbahnen km Freien, die meist eine Bohlenbahn sind. Die haben allerdings den «roßen Nachteil, daß sic sich bei jedem Witterungswechsel verziehen und rin kunstgemäßcs Schieben dadurch sehr er schwert wird. Diesem Ucbelstand ist durch überdeckte und geschlossene Bahnen abgeholscn worden, und an die Stelle der Bohlcnbahn ist vielfach die spiegelglatte Asphalkbahn getreten. Eire weit verbreitete Art des Spieles ist das „Hamburgern", bei dem sich die Kegler in zwei Parteien teilen und jeder Schub nicht nur der Zahl, sondern auch mit der Zahl der Kegel steigend gewertet wird, wobei ,L)or- dereck" eine wichtige Rolle spielt. In vielen Gegenden ist auch das „Günseauskegeln" volkstümlich, wobei freilich als Preise nicht nur der „komische" Bogel, von dem Fritz Reuter sagt, daß er für einen zu viel und für zwei nicht genug ist, sondern alle möglichen Grgenstänoc als Preise winken. Daß sich das Kegeln von altershcr der Volkstümlichkeit erfreut, beweisen auch zahlreiche Redensarten, die wie .„Kind und Kegel" allen geläufig sind. Kundige Thebaner wollen sogar wissen, daß daS Kegeln ein uraltes germanisches Spiel mit einer mehr als zwcitausendjährigen Vergangenheit ist. In der Tat deuten Berichte über alte Waffenspiele daraus hin, und schon bei den alten Germanen war die Neun eine heilige Zahl, die sich öfter auf ihren Opsersteinen in Gestalt von kleinen Vertiefungen in der Anordnung findet, wie noch hcute die neun Kegel ausgestellt iverden. In Deutsch land hat sich in den letzten Jahrzehnten das Kegeln zu einem besonderen Sport, der freilich meist nicht im Freien und bei einem Massenbesuch von Zuschauern gepflegt wird, in aller Stille entwickelt. ES ist vornehmlich ein deutscher Sport: und Kegclbrüder betonen sogar stolz, der deutscheste Sport. Zahlreiche örtliche Kegelklubs, die in Verbänden zusammen geschlossen sind, pflegen eifrig diese Sportart. Drum allen Freuden des edlen Kegelsports ein kräftiges „Gut Holz!" Predt. Mkl M AIWkWst. Sonderocraustaltungen der Leipziger Große« Tech nische« Frühjahrsmesse 1928. Mit der Leipziger Groß*» Technischen Messe und Baumcsse vom 4. bis 14. März 1929 sind eine Anzahl Sonderveranstaltungen verbunden, di« sicher in Kreisen von Handel und Industrie lebhaftem In teresse begegnen werden, so eine betriebstechnische Tagung, veranstaltet von dem Ausschuß für wirtschaftliche Fertigung und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Betrisbsingenicurc, eine Ensenbahntechnische Tagung lEiscnbahnwcrkftättcn» tagung), veranstaltet von der Deutschen Maschineirtechnischen Gesellschaft, eine Vortragsreihe über Entwicklungstendenzen im Lastkraftwagenbau, veranstaltet vom Reichsverbanh der Automobilinduftrie und dem Verein Deutscher Ingenieure, ein Studententag. Vorgesehen ist ferner ein« Sonderveran- staltung für die Kältetechnik in Nahrungsmittelbetrieben. — Aus dem Gebiete des Bauwesens sind anzuführen: Vorträge über Fortschritte im Bauwesen, Vorträge über Straßenbau dann eine Messetagung der Ziegclindustriellen. An der Berliner Börse begann der Effektenmarkt am Montag in ziemlich schwacher Haltung. Erst der Verlaus der Börse gestaltete sich etwas lebhafter und freundlicher namentlich am Montanmarkt. Am Renten markt waren in ländische Anleihen wenig verändert. Bankaktien gaben burär» weg 1 bis 2 Prozent nach. Von den Vcrkehrswertcn verloren Kanada 2 Prozent. Von den SchissahrtSaktien gewannen Norddeutscher Lloyd 2 Prozent, während Hansa ebensoviel »»erloreu. Montanaktien konnten erst gegen Schluß der Börse wieder Gewinne verzeichnen. Zu Anfang verloren u. a. Hoesch, Ilse, Oberbedarf und Rhcinstahl 3 bis 4 Proz. Von den Kaliwerten verloren Aschersleben 2)4. Westeregeln' 1)4 Prozent. Besonders bemerkenswert war, daß die Aktien -er Farbenindustrie etwas nachgebeu «rußten. Bo« den Elektrowert«» waren AEG. 3 Prozent höher. Sonstig« führende Werte mußten 1 bis 2 Prozent nachgeben. DaS Gleiche war bei den Maschinen- und Motovenwerten der Fall. Der Satz für tägliches Geld war 4—6 Prozent, für Mouatsgeld 7—8)4 Prozent. Der Privatdiskont betrug für beide Sichten 5F7 Prozent. Marktberichte. Amtlich seftg^etzte Preise an der Produktenbörse z» Berlin am IS. Januar. Getreide und Oelsaaten pro 1000 tg, sonst pro 10V tg st» Reichsmark. Wetze», märkischer 238—236, pomm. —. Roggen, märkischer 234—287, märkischer, neu —, pomm. —. Gerste. Sommergerste 220—268, neue Wintergerste -. Hafer, märkischer 290-211, schlesisch. —. «al«, loco Berlin —, Waggon frei Hanckurg 210—212. Wetze«' «ehl, pro ISO tg frei Berlin brutto stul. Sack (feinst« Marken über Notiz) 30,00-34,00. Ro»»e»«etzl pro 100 bx frei Berlin brutto inkl. Sack 31,00—33,75. W«i»e«kleie, frei Berlin Id,00 Roggeulieie, fr. Berlin 15,00. Raps 345—350. Leinsaal -. Viktoria-Erbsen -1,00-57,00, kl. Speise-Srbse« 32,oo b. 35,00. Fntterrrbse» 21,00-22,00. Peluschke» 20,00-21,00. Ackerbohue« 20,00—21,00. Wicke« 21,(Xs—24,00. Lupine«, blaue 14,00—14,75, gelbe 15,70—18,10. Serradella, neu 21,00-25,00. «ad«r»«e» »asi« 38*/, 19,70-19,80. Leinkuchen Bast« 37»/. 22,10 bi« 22,40. Tro«,»schnitzel 12.20-12,40. «otza-Srtraclton«. Schrot vast« 45'/. 21,10-21,60. Kartoffelstock«, 23,40-23,80. WafierstSutze »er Srer »»d Elke. Januar Moldau «ger «lbe «a- matt Mo- dran Laun Nien burg e» Mel- ntk Leit- meritz Lus- iDreS- fig I den Ries. 18. -s- so -s-112 -s. 84 8Ei 4-149 -s- 9S 4- «> -s-iool- vo U-I2L— 2L 21 17. 4- LI -j- 62 4- «1 4- 95, 4-174 -t- 9Y 4- 9^ -4- 41
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