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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192801172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-17
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.01.1928
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vt« Täter gestern im Begriffe war«, die «ich« in Dres- d« L»,he« Sam, « bring«, ward« sw vo« der Sri- «ö»r"sche undfesta«mmn«n. An p« Tätern wurd« der 28 jäang, Bäcker Äl»G Donnerdauer au» Rar» ^in Oesterreich und der SS Jahre alt- Schneider . Da» Diebesgut tonnte ^genommenen EmU Wardenga von dter ermittelt. . restlos wieder herbeigcsckmjft werden wurd« «ch noch wetwre ftrasda, der Verein Dresdner Preise und der Verein Deutscher Zettunasverleger veranstalteten am Sonnabend in sämt- sichen Räumen tw« Ausstellungspalaste« den traditionellen Presseball, der sich auch diesmal wieder der gr-ksten An- »iehungSlraft erfreute. Neben den führend« Männern der Tagespresse und de» Schriftstellertums bemerkt« man unter-« Erschienenen mehrer« Minister. Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden, hohe Militärs, «er- tret« der Industrie, de» Handels, der «ankwelt, der Dresdner Bühnen usw. Der »rohe Kuppelsaal war in vornehmer Weise in ein riesige» Zelt verwandelt war- den. Der glanzvoll erneuerte Barocksaal prangt« im Schmucke grüner Palmen und Blattpflanzen. Den Neigen der hochwertige« künstlerischen Darbietung« im Barock saale eröffnete ein Konzert, da» vo» erst« Künstle« der StaatSover und anderen gebot« wurde. Am Großen Saale sand eine Ballettvorführung durch da» Ballett der Gtaatsoper statt. Nach Mitternacht nahm da» größte Juteresse die Bunte Bühne in Anspruch an der in hervor- ragender Weise Dresdner und auswärtige Schauspieler, Sänger und Ftlmgrötz« mitwirkten. Selbstverständlich wurde dem Danze ausgiebig gehuldigt. Di« Lose der mit reiche» Gewinnen auSgestattet« Tombola waren rasch vergriff«. Der Pressealmanoch mit Betträg« Dresdner Schriftsteller wird jedem Teilnehmer eine liebe Erinne rung an das glänzend verlaufene gesellschaftlich« Ereig nis bleiben. * Dresden. Todesfall. Am Sonntag starb hier der Generalleutnant a. D. Carl Christian Freiherr vo« Welck, Ehrenrttter de» Johanniterorden». Er wurde am 28. August 1858 in Liebau bei Plauen i. V. gebor«. 1876 trat er in das 1. Ulanen-Regiment Nr. 17 <in und wurde 1899 »um Stabe des 2. Husaren-Regiments Nr. 19 versetzt. 1901 ergrelt er seine Ernennung zum Flügeladjutanten de» Königs 190.8 trat er an die Spitze de» Karabinier-Regiments und 1908 wurde er mit der Führung der 1. Kavalier,e-Brigade Nr. 23 und mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Inspekteurs der Mili- tärreitanstalt beauftragt. Während des Kriege» war er als Remonteinspekteur tätig. * Dresden. Gesangveretnsjubiläum. Der Männer- gesangveretn Losckiwitz feierte am Sonntag sein 75 jähriges Bestehen durch einen Festaktus. Der Ehrenvorsitzende Adolf Leiberg, der der sächsischen Sängerschaft als Sänaervater bekannt ist, gehört dem Vereine seit dem Jahre 1866 als singendes Mitglied an. * Dresden. Ltindesleichnam ausgefunden. Da» Kri- mtnalamt Dresden teilt mit: Am 14. Januar gegen 8 Uhr nachmittags wurde am Räckniher Marktweg in einem Strauche versteckt die Leiche eine» neugeborenen Kinde» männlichen Geschlechts aufgefunden. Die kleine Leiche war in neuem braunen Packpapier eingewickelt und mit Hans- bindfaden umschnürt. Sie hat vermutlich schon einige Tage an der Fundstelle gelegen. Zur Ermittelung der Kindes mutter sachdienliche Angaben wolle maln der Kriminal polizei, Schießgasse 7 2., Zimmer 149, oder der nächsten Polizeiwache mittetlen. * Dresden. Goldene» Doktorjubiläum. Am gestri ge« Montag feierte Geh. Sanitätsrat Dr. med- Julius Gelbke in Dresden sein 50 jähriges Doktorjubiläum. Zittau. Die schon lang« strittige Flugplatzfrage konnte jetzt endlich durch die Initiative des Stadtrats zu Zittau geklart werden. Der auf Grotzporitscher Gelände be findliche Borkriegsflugplatz war im Jahre 1924 durch den damaligen Besitzer in Ackerland verwandelt worden, weil sich die Stadt mit ihm nicht über die Pachtgebühr«» einigen konnte. Um Zittau nicht vollkommen vom Flugverkehr ab- zuschließen, hat sich der Stadtrat schon seit längerer Zeit er neut mit der Flugplatzfrage beschäftigt. ES lagen eine ganze Reihe Projekte vor, aber schließlich einigte man sich doch wir. der aus das Gelände in Großporitsch. Nach langen Verhand lungen mit den Eigentümern des Flugplatzgeländes, den Erben des verstorbenen Rittergutsbesitzers Paul Frohberg in OdernllerSdorf bei Zittau, ist jetzt «in Kaufvertrag zum Abschluß gekommen, nach -em die Stadtgemeinde Zittau eine Fläche von rund 11 Hektar käuflich erwirbt. Damit ist die viel erörterte Flimplatzfrage vorläufig zu einem Abschluß gekommen. Der Flugplatz kommt zur Zeit nur für svvrtliche Veranstaltungen in Krage, da für den regelmäßigen Klug» verkehr eine Rollänge von IMS Meter in jeder Richtung verlangt wird. Das angekaufte Gelände entspricht diesen Bedingung«« nicht, eS besteht aber di« Möglichkeit, e» noch durch Angliederung weiterer Geländestreifen zu vergrößern. Leipzig. Schwere Folg« eine» brüderlich« Strei te». Aus nichtig« Gründen entstand, so berichtet die „N. L. Z ", mn Montag morgen in der 8. Stund« zwi schen zwei Söhnen des in der Würzburger Straße woh nenden Bodenarbetters B. ein Streit. Im Verlaufe der AuSeinanbersehung« ergriff der 20 Jahre alte Arbeiter Willi V. ein Küchenmesser und versetzte damit seinem Bruder einen Stich in den Arm. Als WM B- sah, was er angerichtet hatte, wurde er von Reue gepackt. Er flüch tete au» der Wohnung, rannte nach d« Schienen der Eisenbahn in der Nähe de» Lausener Wege», und warf sich dort vor einen gerade vorüberfahrend« Zug. Dem jungen Mann wurde da» rechte Bein oberhalb de» Fuß gelenks abgetrennt. Der Ueberfahrene wurde mit dem RettungSauto der Feuerwehr dem Krankenhaus St. Georg zugeführt. Die StickHerletzung, die er seinem Bruder zuaefügt hat, ist geringfügiger Natur. Da die Angelegen heit der Polizei übergeben worden ist, wird fich Willi B. voraussichtlich nach seiner Wiederherstellung wegen Kör perverletzung zu verantwort« haben. Leipzig. Die Geliebte mit einem Feuerhaken schwer verletzt. Zwischen dem 28 Jahre alt« Arbeiter Johann H. und seiner Geliebten, der geschiedenen Frau B, kam es im Laufe de» Sonntagabend» zu heftigen Auseinander- setzung«, die damit endeten, daß da» Paar sich trennte. Gegen 24 Ahr erschien H. plötzlich in der Wohnung der Frau B. in der Dreilindenstngtze, wo der Streit erneut mit großer Heftigkeit ausbrach. In seiner Erregung ergriff H. ein« Feuerhaken und schlug damit auf die Geliebte ein. Die Spitze de» eisernen Geräte« drang der Frau tief in d« Rücken und erzeugte dort eine schwere, stark blutende Wunde. Die Verletzt« wurde mit dein Rettungswagen der Feuerwehr in» Krankenhaus St. Georg gebracht. Johann H. wurde in Polizeihaft genommen und am Montag der Staatsanwaltschaft zugesübrt. * Leipzig. Verbrechen oder Selbstmord. In der Nacht zum Sonntag wurde vou einem Wächter der Wach- und Schließgesellschäft in den Räumen einer Buchbin derei in Letpztg-BolkSmarSdorf der Geschäftsführer des Unternehmen» erschoss« aufaefunden. Neben dein Toten lag ein Revolver, au» -em ein Schuß gelöst war. Außer dem war der GaShahn de» Raume» geöffnet. Ob der Mann freiwillig au» dem Leb« geschieden ist, oder ob ein verbreche» vorliegt, ist noch nicht festgestellt worden. » »ekpektz «strMM-n «M «nbrechee. Gest Wie», lick war «st» Einbruchsdiebstahl in der Demmeringstraß« in «in« Vvtterßandlung verübt worden Die Einbrecher Warrn von »« Wacht«« der Wach, und Schließgesellschäft über rascht worden nnd «flüchtet. In der gleich« Nacht ge lang es jedoch auf Grund der Beschreibung der Täter, der Einbrecher habhaft »u werden, al» sie in einer ander« Jahr«. * Leipzig, verworfene Revision. Am IS Oktober 1927 war« vom Schwurgericht Oppeln der Kaufmann Alois Klein und der Kaufmann Rodel wegen Morde« »um Tode und Verlust der bürgerlich« Ehrenrechte der- urteilt worden. Klein und zwei Genoss«, die Mitglieder de» oberschlesischen geheimen Selbstschutzes waren, hatten im September 1921 di« jüdischen Kaufleute Rege und Kirschbaum erschoss« und beraubt: dann hatten sie die Leichen vergrab«, di« im Februar 1922 gefunden wur den. In der Verhandlung erklärten die Angeklagten, daß sie die jüdischen Kauft«« nur deshalb erschossen batten, well sie im Verdacht der polnischen Spionage gestanden hätten. Einer der Angeklagten namens Kowalla ist vor der Verhandlung flüchtig geworden. Seg« das Urteil des Oppelner Schwurgerichte» hatte nur Klein Revision eingelegt. Der S. Strassenat de» Reichsgerichte» beschäftigte sich nochmals mit der Sache und verwarf die Revision. * Chemnitz. MuseuwSbiebstatzl. Aus dem Mnsenm am KöntgSplah 1« Chemnitz wurden am 11. Januar folgende alt« chinesische Kunstwerke entwendet: 1 Rollbtld, 25XAI0 Zentimeter groß, auf Sebtagrund, Vvot unter stell« und S Tuschzetchnunge». 20X30 Zentimeter groß, auf Goldgrund, vandschastSszenen darstellend. Dir Zeichnung« sind mit chinestschen Schriftzeich« versehen. Chemnitz. 10140 Unterschrift« aegen den Hotein«. ba«. Die Erregung innerhalb der Bürgerschaft über de« unter Beteiligung -er Stadt geplanten Hotelneubau ans dem Thoaterplatz hat sich »och immer nicht gelegt. Wte jetzt be kannt wirb, hab« die hiesigen bürgerlichen Bezirks verein« bisher 10140 Stimmen gesammelt, die sich in Nebereinstim- mung mit vielen anderen Korporationen und einflußreichen Bürger« -er Stadt gegen bi« Verschandelung de» Theater platze» und die Beschneidung -er Grünfläche tm Schillerplatz sowie gegen di« Beteiligung von städtischem Vermögen an -cm Bau wen-en, da sie mit Sicherheit beträchtliche Verlust« Voraussagen zu können glauben. Di« bürgerlichen Bezirks verein« haben fich nunmehr mit einem Gesuche an di« KreiS- bauptMannschaft gewandt, in der diese ersucht wird, im Aus- sichtsivege -i« Genehmigung zur Beteiligung -er Stadt zu versagen. * Chemnitz. Stillegungsantrag der Presto-Werke A. G. Chemnitz. Die Verwaltung der Presto-Werke A. G. Chemnitz hat beim Sächsischen Wirtschaftsministerium einen Stillegungsantrag eingebrachf. Der Vorstand hofft irdoch von der beabsichtigten Stillegung keinen Gebrauch machen zu müssen. * Mittelfrohna. Schadens««. Wie do« »Tbem- nitzer Tageblatt" meldet, brach am Freitag nacht« gegen '/«II Uhr in dem an« fünf Gebäuden bestehend« Anwesen des Landwirtes Eduard Reinhardt steuer aus. Zwei Wirtschaftsgebäude, eine Scheune und ein Knbstall standen sofort in Flammen, die bald auf Las Dach des Wohnhauses Übergriff«. Dank de« schnellen Eingreifens mehrerer Feuer wehr«. vor allem des Limbocher Amtsspritzenzug»«, wurde ein weiteres Umsichgreifen verhindert. Dem Besitzer ist großer Schaden entstanden, zumal ein Teil de« Vernichteten nicht versichert war. Man vermutet böswillige vrandsttftuna. * Penig. Ein Auto in eine Gruppe junger Leute gefahren. Ein Auto fuhr auf der Landstraße von Penig in eine Gruppe junger Leute. Einer 15 Jahre alten Haustochter aus Penig wurde die Schädeldecke zertrüm mert und da» linke Schultergelenk zerrissen. Kurze Zeit darauf ist sie im Krankenhaus gestorben. Ein Bäckerlehr ling trug schwere GesichtSverletzungen und wahrscheinlich auch innere Verletzungen davon. Die anderen kamen mit dem Schrecken davon. »Meerane. FuchSpkage. In der benachkarten Denn- herttzer Flur hoben di« Füchse in letzter Ze,t stark überhand genommen. Innerhalb einer Woche wurden dort 5 Füchse erlegt. * Liebenwerda. Autounsakl. Auf der rsahrt von Dresden nach Berlin streifte gestern ein Dresdner Kraft wagen im Kurpark von Bad Liebenwerda einen Baum Der Wagen überschlug sich und wurde zertrümmert. Die Gattin eine» Dresdner Arzte» erlitt schwere Verletzungen. Die beiden anderen Insassen des AutaS kamen mit leich ter« Verletzungen davon. * Merseburg. Der Beifahrer als Anfolenker. In der kleinen Ritterstraß« stand ein Leipziger Lieferauto. Die beiden Beifahrer waren abgestieaen. Um den Wagen zu wend«, bestieg der «ine der beiden den Führersitz, setzte da» Auto in Bewegung und — landete in dem Schaufenster eine« Gemlschtwaren-GeschäfteS, wobei er seinem Kameraden «in« erheblich« Betnquetschung beibrachte. Als «r zurück- struerte, brachte er es fertig, auch noch das Fenster des gegenüberliegenden Geschäfte» völlig »u zertrümmern. * Gera. Da« Geraer städtisch« LungenheilkrankenhauS auf dem Grnseeberg, noch auf städtischem Gebiet, schreitet feiner Vollendung zu. Dies« Anstalt ist die erste derartig« hochwichtige Einrichtung, die sich «ine Stadt in Thüringen geleistet hat. Alle» in allem werden die Kosten für dles« Anstalt auf etwa 200 000 Mark zu bemessen sein. Die An stalt ist mit Einrichtungen versehen, die bisher noch in keiner deutschen Lunaenbeilftätte zur Verwendung gelangten. Sie ist für etwa 100 Krank« berechnet und zum groß« Teil schon belegt, eh« die offizielle Einweihung der Anstalt er- folgen konnte, weil alle ähnlichen Heilanstalten in Thüringen überfüllt sind. AM rEAl MMmIile. tsd. Dresden. Am 14,/lb. Januar 1928 tagte in Dresden der Reichsausschuß des Bundes Deutscher Mieter vereine e. v. (Sitz Dresden). Di« Tagung war aus all« Teilen de» Reiches start beschickt. Neben organisatorischen Fragen wurd« besonders Stellung genommen zu d« dies jährig« Wahl«. Der Bund will besonder» die Wohnungs frage in den Vordergrund de» Kampfe« stellen und dafür erheblich« Mittel aufwenden. Weiter nahmen di« Reichs vertreter des Bunde« Stellung zur Wohnungsfrage, insbe sondere zu der jetzt dem Reichstag vorliegenden Novell, »um Mieterschutzorsetz. Die Beratungen sand« ihren Nieder- schlag in nachstehender Entschließ««-: .Die aus allen Teil« de« Reiches am 14./15. Januar 1928 in Dresden versammelten Landes- und Brootnzial- verbandsoorsitzriiden des Bunde« Deutscher Mieteroereine e. v. <Sitz Dresden) wenden sich nochmals vor Verab schiedung der Novelle zum Mietrrschutzgesetz an Reichsrat und Reichstag mit der dringenden Bitt«, die Verschlechte- rungsnovrll« der Rrichsreglerung adzulehn«. Von der Reichsreaierung wird erst in den letzten Tagen selbst daraus hinoewtes«. daß in diesem Jahr« vermutlich nur 150000 Wohnungen erstellt werden können, da« sind 50000 weniger, als erstellt werden müßten, um »ur den laufenden Bedarf i »» deck««. Di« Wohnung«- und Raumnot wird darnach I akk« «eiter fteko«. Deshalb ist es »nvegrekMch, wie an gesichts dieser Tatsache di« Reicksregirrung du Notlage der Miet« mit ihrer Novell» »um Mietorschutzgesetz noch «ehr »n steigern beabsichtigt. Auch dt« berejts setzt schon htorzu vorltzsond« Einsprüche vieler Gemeinbon beweisen au» der Vrari» berans da« Gefahrvoll« der Gesetzesvorlage. Die Vertreter der deutschen Mieterschaft bitten darum ein mütig Reichsrat und Reichstag um Schutz". vorliegenden Regterungsentwurfe. Die in der Retchsveriaffuiig «ri rt< zmMWWkt. Di« Dübrer der christliche» Elternvereine au» all« Schulausffchtsdrzirk« faßten nach grundlegender Erörterung der Beschlüsse des Vtldungsausschusse« kn ihrer Gesamt- Vorstandssitzung vom IS. Januar 1928 einstimmig folgend« Entschließung: .Der Landesverband der christlichen Elternvereinr Sachsens fordert erneut und mit aller Entschiedenheit bas seit 8 Jabr« sällig« RrichSschulgesetz, entsprechend dem vorliegenden Regterungsentwurfe. Die in der Retchsverfaffung verbürgt« Recht« b« Erziehungsberechtigten — der Charakter der auf Antrag steten Schul« und der Inhalt des Religionsunter- i sind in vollem Umfang« zu gewährleiste». Die vom Bildungsausschub de« Reichstag« beschlosse nen wiedergutmachungsbestimmungen für Sachs« sind zu begrüßen und unbedingt durchzusührea. Für die «,«tretenden Verhältnisse bei Nichtvrrab- schtebung des Reichsschulaesrtzr« tragen dt« »ur Wahrung der Relchsversaffung verpflichteten Organ« dt« Ber« antmortung i" Zer «MMW Bett st» MM MgerveiMMlttu. ES ist ein großer Irrtum, wenn von gewissen Seiten die dem -rutschen Kriegervereinswesen ablehnend oder ver neinend gegeuüberstehen, behauptet wird: »Das Ärieger- vereinSwese« dient -och nur dem Zwecke deS Vergnügen» und der Unterhaltung, höchsten», da« einige wirtschaftliche Be lange -er Unterstützung in Frage kommen." Hierin liegt eine vollständige Verkennung dessen, wa» die deutschen Kriegervereine wollen und auch wirklich leisten. Das Vergnüg« und die Unterhaltung stehen durchaus in letzter Linie und kommen nur insofern in Frage, als sie zur Belebung und Anregung unentbehrlich sind, da cs doch gilt, in der heutigen trüben Zeit die Geister etwas auszufrischen und -er Jugend wenigstens eine geringe Entschädigung zu bieten. Selbstverständlich nehmen dir mirtsäxmlichen Ange legenheiten einen sehr großen und vollberechtigten Teil des Wirkens unserer Kriegervereine ein. Wir wollen nnd sollen die notleidenden Kameraden, wie die AUrcntncr und Alt- veieraneu, namentlich auch die Kriegsbeichädigicn kräftig durch Beihilfen unterstützen. Tie Kriegerhinierblicbenen finden bei den Kriegervcreiuen nachlmltige Vertretung und Förderung. Tie vier Krieger-Wcrilenhänser, die ansschlieh» lich durch die Sammlungen im Kameradenlreis der Krieger vereine unterhalten werden, dienen dazu viele Hunderte von Vollwaisen aufzunehmen und für das Leben zu er ziehen. Das alles sind Wohltätigkcilscinrichtungcn, die dem deutschen Kriegrrvereinsivesen auch nicht annähernd ein an derer Zusammenschluß nachmacht. Insbesondere sind überall den Kreisvcrbänden die Gruppen der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinierblicbenen angeschlossen worden, um ihnen eine unentgeltliche nnd nachhaltige Vertretung und Förderung zuteil werden zu lassen. Wir unter- scheiden uns hierin von anderen Verbänden, denen di« Frage der Kriegsbeschädigten und Kric- gerhinterbliebenen eine Angelegenheit der Parteiströmung und der politischen Hetze ist. Anders bei den Krieger vereinen! Sie wirken in diesem Sinne unparteilich un überparteilich, um der großen Sache des Vaterlandes willen. Hierzu treten die idealen, aber doch aufs engst« mit der Praxis verknüpften vaterländischen Belange, die da» KriegervereinSwesen vertritt. Unser« Zeit leidet vor allem an der Zersplitterung und Berhaderung, an der gegenseitigen Bekämpfung und an der Uneinigkeit der Volksmaffen, denen leider zu einem großen Teil der nationale Gedanke entschwunden und znrückgctretcn ist vor der Forderung: «Lnerst meine persönlichen Vorteile, zuerst der Wirtschaft»- und Klassenkamps — dann erst der gemeinsam« Gedanke an da» Vaterland!" Im Gegensatz zu dieser traurigen Erscheinung unserer Zeit wollen die Kriegervereine den Baicrlandsgedanken über alle anderen Belamge stellen. Sie gebcn hierdurch ein Beispiel -afür, daß die von ihnen geübie Kameradschaft ei» Vorbild sein soll für die Volksgemeinschaft und für das ge genseitige innige Verständnis. Währerrd die Parteien ge geneinander anstiirmen und damit zerstörend auf den Ge meinschaftsgedanken im Vaterlande wirken, halten die Krie- gerverein« als 1. Richtschnur den Grundsatz hoch: un- serem kameradschaftlichen Verkehr gibt es keinen Streit über parteipolitische, wirtschaftliche, religiöse Fragen. Wir sin- einig auf dem Boden des Vaterlandes, mag der eine oder andere selbstverständlich diese oder jene Meinung und poli tisch« Einstellung für sich haben." An zweiter Stell« lebt in den Kriegervereinen der Gr- danke, die großen Tugenden dem Vaterlande gegenüber neu zu beleben nnd auszubauen: Toldaieneigcnschaften, Hingebung an Pflicht und Ehre, an Sitte und Glauben, Steg der idealen Anschauungen über di« Plattheit des Materialismus unserer Zeit. Dieses Streben verknüpft sich damii, daß wir un» sag«: »Das Daierland kann nur genesen, wenn die Tugenden, die vor Zeiten Deutschland hoch gebracht haben, der Jugend eingepflanzt werden, damit sie nicht unter der Gleichgültig, lest und Zuchtlosigkeit der Gegenwart versumpft und -em VaterlandSgcdanken verloren geht, sondern, da die allge meine Wehrpflicht leider fehlt, wenigstens in den möglichen Grenzen der Wehrfähigkeit erzogen wird. Körperliche Uebtlng, geistig« Schulung, sittliche Stärkung unserer Ju gend im Rahmen de» KriegervereinSwesenS — das ist eine Aufgabe, die allein schon an sich den ganzen Wert unserer vaterländischen Bestrebungen ausdrückt. Auf der Tagung der deutschen Kriegervereine zu Köln Anfang Juki 1V27 ist der schöne Satz geprägt worden: .Da» deutsche KriegervereinSwescn schöpft au» -er Vergan genheit, was gut ist: es fördert in der Gegenwart den Gedanken der Volksgemeinschaft: e» errichtet ftir die Zukunft die praktische Arbeit an der Zuversicht, daß die von uns vertretene» Gedanken dir Bahn zur Wirderauf richtung bedeuten." —I — TvüLcke-X/rttckmaf pr-tchch- ZkemÄemMe/ckel 7,6,««, »itreoä« EdUlcklUNestUI» voll jsgliek« ss«e<l»H»>»«st» v»od »ieeoem Atz»»»««« vllä L»rtzt Ur 10, »«GUNÜldst«'
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