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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192801236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-23
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.01.1928
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OertNches nnd LachfischeS. Riesa, den 2». Januar 1V28. —' Wettrrvarbersaa« 'ür den 24. Januar. Mitgetetlt von der Tüchs. Lanveswetterwart« zu Dresden Schwach, westlich« Winde. Zeitweise «uftlaren. Nacht« stärkerer Tempeeaturrückaan«, Keine nennei,«wert« Nieder« schlüge. Im Gebirge etwa« stärkere Luftbeweguug; Nebel« bildung. Sonst wie Flachland. —'Daten für den 24. Januar 1028. Wonnen« »ufgan« 7.51 Ubr. Sonnenuntergang »S.S4 Uhr. Mond« gufgang 9,14 Uhr. Monduntergang 18,23 Uhr. 76 n. Cbr.: Hadrianu« Publius Aeliu», römischer Kaiser, in Rom geb. sgest. 138 u. Chr.). 1712 : Friedrich der Grobe in Berlin geb. igeft. 17SS). 1798: der Dichter Karl o. Hottet in Breslau geb. Igeft. 1880,. 1880: der Oreanogravb Alfred Mer» in iverchtelsdorf bei Wien geb. sgest. 1925). 1915: deutsch-englische Seeschlacht an der Doggerbank. 1921 - Pariser Konteren» <24.-29. Januar). --*Polt»«ibrricht. In den letzten Tagen ist von -em Eisbahnplatz hinter der Klosterkirche in Riesa ein« 10 Meter lang« geteerte Wäscheleine gestohlen worden. Lach dienliche Wahrnehmungen über den Verbleib der Lein« er bittet der Krckmmalposten. —* Betr. Kraftwagenltnte Strehla — Riesa. Ätzährend der Aussperrung der Lauchhammer« arbeiter fällt der Wagen 5.15 vorm. ab Strehla, 5.40 an Riesa. 6.05 ab Riesa und 6.80 an Strehla ans. Desgleichen füllt infolge Verlegung der Arbeitszeit im Lanchhammer- werk der Sonnabends 20.35 ab Strehla, 21.00 an Riesa, 21.10 ab Riesa und 21.35 an Strehla verkehrende Wagen fort. Der 16.15 wochentags ab Riesa neueingelegte Wagen ver kehrt bis zur Steuregelnng de» Fahrplane« weiter. Ferner wird die Montag» nnd Freitag» im Fahrplan vorgesehene Fahrt 17.15 ab Strehla, 17.40 an Riesa, auch Sonnabend« dnrchgeführt. —* Die 4. Klasse der 192. Sächf. Landes» lotterte wird am 6., 7. und 8. Februar 1928 gezogen. Die Erneuerung der Lose bat noch vor Ablauf oe« 28. Januar zu erfolgen. —* 2. Sinfonie-Konzert. Dem zweiten der so freundlich ausgenommen«»! volkstümlichen kinsoniekonzerte am morgigen Dienstag — Beginn 20,15 Uhr — g«ht al« Erinnerung an da» erste Konzert die ^ommernachtStraum". Ouvertüre von Mendelssohn (ohne Erläuterungen) voran. Ihr folgen die kurz erklärte Ouvertüre zu „Figaro'S Hochzeit" von Mozart und die Sinfonie Nr. 3 (L->-vur) von Haydn. Der durch Einbau einer dritten groben Garderobe wesent liche Verbesserung in der Kleiderablage, der schöne, wohl durchwärmte Raum und die bequeme Sitzordnung werden auch äubrrlich die Annehmlichkeiten, die zu einem guten Konzert gehören, bieten. Vorteilhafte NachabonurMent« können in den Vorvrrkaufsstellen iHosfmann, Zitier, Garrtner) noch bewirkt werden. Abend» und an der Abendkasse Eittzel- karten. —*17. Stiftungsfest de« Gesangvereins „CLc1lia"zuRi«sa. ES waren Stunden edlen Ge- nasse», die di« „Cäctlta" gestern abend den äußerst zahlreich erschienenen Fesrgüstcn im Höpfnerschen Saale, der wir kungsvoll auögcschmiickt war. geboten lmt. Alle, denen es vergönnt gewesen ist, an früheren festlichen Veranstaltungen der .Cacilia" teilzunehmen, werden sich derer gern erin- nein. Der sehr starke Besuch deS gestriger» Abends bewies, daß der Einladung auch diesmal mit Freuden Folge ge leistet worden ist. wohl in dem Bewußtsein, wiederum etwas Schönes, Gediegenes zu hören und zu sehen zu be komme». Und wirklich — die Erwartungen wurden gestern in manchem übertroffen, so daß jeder voll befriedigt die gastliche Stätte verlassen haben wird. ES wurde gesanglich und musikalisch Vorzügliches geleistet. Tie Vortragssolge und die Auslese, die hierin getroffen worden war, kann nur als eine sehr gute bezeichnet werden. So war eS denn Herrn Kaplan Harum, der die Festansprache übernommen hatte, vergönnt, zu einer frobgestimmten Fcstgemeinde zu sprechen. Er nahm zunächst Gelegenheit, alle lieben Fest teilnehmer, unter denen sich auch Vertreter hiesiger Ge sangvereine, sowie Freunde an» Oschatz, Großenhain, Strehla und au» sonstigen Nachbargrmeinden befanden, namens der „Cacilia" herzlichst zu begrüßen. Dann rich tete er warme Worte des Dankes und der Anerkennung un die Sängerschaft nnd ihren unermüdlichen Liedermeistcr, sowie an den 1. Vrreinsvorsitzenden de» Verein», der die -Cacilia" rnit sicherer Hand seit Bestehen leitet. Er feierte Im weiteren den festgcbendcn Verein als bewährte Pfleg stätte des herrliche»» Liedes und gedachte dankbar der segensreichen Tätigkeit, mit welcher die „Cäctlta" auch al» stirchenchor sich der katholischen Kirchgemeinde jederzeit »er» zur Verfügung stelle. Ter Herr Redner deutete so- iann da» Abzeichen der „Cäetlia", dessen Dreigestirn die Länger und Sängerinnen sich al» Wahrzeichen erkoren »oben und daS sie geleite ans allen ihren Wegen. Er schloß init den besten Wünsche»» für die „Cacilia" und wünschte dem Feste einen schönen Verlaus. — Den unterhaltenden Teil eröffneten Mitglieder des Orphcus-OrchcsterS mit dem Marsch „Alt-Berlin". Der Gemischte Chor, der über wohlgebildete» Stimm-Material verfügt, sang zu nächst dt« Lieder „Die Nacht" von Franz Abt und „ES rauscht der Wald" von Wilhelm Sturm- Dann folgten die Männerchvrc „Heimdorf in» Schnee" von Fr. Krasinsku und „Rate mal" von Dl. Nttckmann. Einen würdigen Ab schluß der GcsangSlwrträge bildeten die reizenden Lieder sür gemischten Chor mit Orchesterbegleitung „Die Mühle im Schwarzwald" von Pircker und „An der schönen blauen Donau" von I. Strauß, wobei Dängerchor und Orchester unter der sicheren Stabführung des Liedrrmeister» Herrn Job. Reinert vortrefflich harmonierten. Sowohl bi« getanglichen wie die orchestralen Darbietungen wurden äußerst beifallsfreudig «ntgegengenommen. Ein besondere« Verdienst hat sich der festgebende Verein mit der Ausführung der Operette „Frühling am Rhein" erworben. War schon der Eindruck des bisher Gebotenen ein ausgezeichneter, so vertiefte er sich bei der Wiedergabe dieses köstlichen Werk- .iiens noch mehr. Hier zeigt« sich wiederum, daß die .Cacilia" nicht nur über eine Auswahl gesanglicher Kräfte verfügt, sondern daß sie auch auf dem Gebiete der Theater knust sehr Beachtliches zu leisten in der Lage ist. Di« Mit wirken den Damen und Herren schufen «ine prächtige Ge- chlossenbcit, die wohl alle mit großer Freude und Genugtuung nfttllt hat. Aufs angenehmste überrascht, folgte man den leiseren, zuweilen auch tragischen Vorgängen ans der Bühn« — im Wirtshaus „Zum Vater Rhein". Nicht «ndenwollender Beifall wurde den Darstellern gespendet. Man gönnte den Damen die als äußeres Zeichen der Anerkennung über- reichien Süßigkeiten, sowie dem wackeren Dirigenten, Herrn sietnert, die duftenden Blumen von Herzen. Die klein«»» sluftnerksamketten hatten sic sich sehr wohl verdient. DaS Orchester hat das «einige zum Gelinge»» der Ausführungbei- zetragcn. — Bevor der srohbemegte Fest ball seinen An fang nahm, ergriff der 1. Vorsitzende, Herr Polizei-Kommis sar Ed. Schmidt, da» Wort, um auch seinerseits die Festteilnehmer willkommen zn heißen. Anschließend über reichte er nainen« des Verein« der bewährte», treuen Kas siererin, Frau Leister, al» Zeichen der Dankbarkeit ein goldenes Verrinsabzrlchrg in Form einer Brosche, wofür Fran Leister herzlichst dankte. — So darf der Gesangverein „Cäcilia" auch aus dir diesjährige Feier des StistuiigSfrstev mit besonderer Grunaiunua znrückblicken. Es wa-r eit» schü- »er Abentz Vtr ave» —* Die ivrt»gr«pp« Riesa de» Deutsch nationalen Handlu«g»a«bilfe»»verb»nde» hatte für Dnnnabend »u et»«« Bunten Abend mit Dtznichen 1» „Wettiner Hof" etugrladen. Der Ein« ladung war in reichem Matze «nlsproche» worden. Den unterhalten»«« DPI bestritte« bt« Opern« und Operetten- sLnaerin Gretel Gtock, sowie »er -uuwrtst und EÄnaer Richard Vach» nnd Mitglieder »e« 0rpheu»«lVr« Hefter». Die ftimmungerweckende» Bonräg, sanden sehr beifallsfreudige Zuhörer, «ähren» »er Pausen, sowie nach Beendtgnna »er Darbietungen widmete» sich besonder» die jüngeren Besucher d«S «»en»» fleitzt« »em Tan^. —* Sächsische» Note» Kren». An Stelle de» zurückgetretenen Geh. Rea.-Nate» Dr. varnewttz bat Ober« hosmarschall a. D. von Metzsch-Retchenbach da» Amt de» 1. Vorsitzenden »e« Sächsischen Roten Kreuze» übernommen. 2. Vorsitzender ist Oververwaltung»gertcht«rat Dr. Grille. —* Sächsischer Lande» mtlchauSschuß e. B. Der Sächsisch« vandr»au»fchub e. B„ Dre«»en-N. 6, Groß« Meißner Stütze 15. wirb am Montag, den 26. Februar, nachmittag» S Uhr im Vorführungsraum der Poltzrisach- schule Dre»den-A„ ZtrkuSstraße 40, drei Film« zur Ab wicklung bringen, die da» Gebiet der Milchwirtschaft be treffen. Im Anschluß findet etn« Aussprache Über den An kauf von Filme» durch den sächsischen VanbeSmilchauSschuß, bezw. über evtl. Neuberstellung eine» Film», statt, der be sonder» die sächsischen Verhältniss« aus dem Gebiete der Milchwirtschaft zur Darstellung bringt. —g. Diebstahl« auf dein Land«. <Drr „Schrecken von Sachs«»" zeigt s«in Wie Herkommen an!) In der letzt«» Zeit ist in verschiedenen Gegenden Sachsen» eine Häufmig von oftmal» dreisten Diebstählen zu verzeichnen gewesen, Beson der» da» Grenzgebiet im Erzgebirge und der Sächsische» Schweiz wirb vornehmlich von lichtscheuen Element«« heim- gesucht. In der Sonnabendnacht wurden in Lohsdorf bei Hohnstein, Sächsisch« Schweiz gleich vt<r, und in der Nacht zuvor im benachbarten Waitwors ein Wohnungseinbruch, zumeist durch Anstichen der Fensterscheiben, verübt. Grö ßere DicbeSbeute wurde in keinem d«r vorgenannten Fälle gemacht. In Jeff«« bei Meißen wurden aus der Scheune eine» Landwirt« 7 Säcke mit je 160 Pfund Welzen gefüllt, »ritiel« eine» Handwagen» weggesahren Die Säcke tragen die Bezeichnung Heinrich Reich, Kunstmühle in Meißen. Bestohlener ist der Landwirt Müller. Ein recht dreister Einbruchsdiebstahl wurde in den Morgenstunden des Sonn abend im Gasthofe zu Adelsdorf, Bezirk Großenhain, be gangen. Gestohlen wurden etn vollständig neu«» Herren fahrrad nnd di« verschiedenartigsten Kleidungsstücke und Wäsche aller Art im beträchtlichen Worte. Am Freitag nach mittag weilte in dem betreffenden Gasthofe ein Mann, der sich al» Kriminalbeamter bezetch-neic, und der wohl unter biefer Dtrnstbezeichnnng die örtlichen Verhältnisse ausge- knndschaftert haben dürfte. Eine besondere Dreistigkeit leg ten drei Spitzbuben in Flur Rotschvnbera au den Tag. Di« etwa 18 bis 26 Jahve alt«n Einbrecher sprengten eine der Reichsbahn gehörige, an der Bahnlinie Meißen—Döbeln gelegene Baubilde aus. fanden darin aber nichts, was sich zum Mitnrhmen gelohnt hätte. An der Tür der erbrochenen Baubude brachten sie eine .Karte au, auf der folgendes ge schrieben stand: „Wir sind der Schrecken von Sachsen! Wir kommen bald wieder!" Dies« handschriftliche Bemerkung dürfte wohl mehr au» Dreistigkeit ober Verärgerung über de« Mißerfolg In diesem Falle angebraclsi worden sein, denn daß die Reikissbahnbirektion Dresden einen größeren Geld betrag tu der erbrochenen Baubude deponieren wird, damit dürften di« Spitzbuben wohl selbst nicht gerechnet haben. Der Verdacht der Täterschaft lenkt sich aus drei Unbekannte, di« zuvor in Döbeln etn« Kantine erbrochen hatten, und von deiren vermutlich auch in der daraussolgenden Stacht der Einbruch in den Slatiousraum des EiscnbahnhaltcpunkteS Ober-DittmaauSdors an der Bahnlinie Frettal-WilSbrusf- Noff«n verübt worden sein dürfte. In diesem Falle wurde mir einer Spitzhacke di« eingem-auerte Geldkassette heraus gerissen, nach dem Bauplätze der Landwirtschaftsbank trans portiert, dort erbrochen und ihres Inhaltes von etwa nur 100 Mark beraubt. —* Personalveränderung«« im NeichS- heer. Mit Wirkung vom 1. Februar 1928 werden ernannt: Oberst Freiherr von Brandls, Stab der 1. Kav..-Dtv., zum Kommandeur de» Jnf.-Regt. 15, Oberstleutnant Krohn, Kommandant d. Tr.-Ue.-Pl. Königsbrück, zum Komman danten von Dresden, die Majore Buchholz, Stab 4. Div., zum Kommandeur d. III. L.-N IS, Uth, Stab 2. Kav.-Div. z. Kommandeur d. Ul. N.-N. 4. — Mit dem 31. Januar 1028 scheiden aus: die Obersten Körner, Kommandant von Dres den, Beckmann, Kommandant von Dkagdebnrg, und Merz, Stab des A.-R. 4., die Oberstleutnants Hoffmeister, Kom mandeur d. ill. J.-R. 12 und Voigtländer-Tchner, Kom mandeur d. III. A.-N. 4. — Mit dem 1. Februar 1928 wer den versetzt: Oberstleutnant Schellmann, Jnf.-Schule, in da» J.-R. 15, Major Rühle von Liliensteru, Rw.-Min. z. Kommandantur d. Truppenübungsplatzes Könlgöbrück (mit Wahrnehmung der Geschäfte deS Kommaiidanken beauf tragt), Major Zuckertort, A.-N. 4 in das A.-N. 6 sWolfen- bttttel). —* Di« Kosten de» Reichsschulgesetze» in Sachsen. Die Voss. Ztg. meldet an» Dresden, daß di« Ermittlungen des sächsischen VvlkSbildungSministcrium» ergeben haben, daß di« einmaligen Kosten der Durchführung de» llieichSschulgefetze» in Sachsen voraussichtlich etwa 40 Millionen Mark, di« laufenden Mehrkosten gegenüber dem jetzigen Zustand etwa 5 bis 6 Millionen Mark jährlich be tragen werden. —* Unterschlagene Anklage? Unter dieser Ueberschrist verbreitet die Nachrichtenstelle der Staats- kanzlet folgende Auslassung: „In sozialdemokratischen Zeitungen wird unter dieser Ueberschrist aus Anlaß der Klage der sächsischen Zentrumspartei vor dem StaatSge- rlchtShof des Deutschen Reiches wegen einiger angeblich der Neichsverfassung widersprechender Bestimmungen de» säch sischen Wahlgesetzes gegen den Ministerpräsidenten der Borwurf erhoben, er habe „Schiebungen" vorgenommen, um die Zurücknahme der Klage der ZentrumSpartei zu er- reichen, und habe außerdem angeordnet, daß di« Mage nicht veröffesttlicht, sondern einstweilen totgeschwiegen wer- den solle. Beide Behauptungen entbehren jeder Begrün dung. Der Sachverhalt ist vielmehr folgender: Der Klage antrag der Zentrumspartei ist erst am 10. Januar d». Js. der sächsischen Regierung zugestellt worden. Wie bereits in der Verlautbarung der StaatSkanzlei ^.Säch sische Staatszeitung" Nr. 295 vom 20. Dezember 1927) be- kanntgegeben morden ist, bestand für die sächsische Regie rung keine Möglichkeit, zu dem gesamten Fragenkomplex Stellung zu nehmen, solange nicht da» Urteil de» Staats gerichtshöfe» in vollem Wortlaut vorlag. Der Wortlaut des Urteils ist am 19. Januar ds. IS. bei der StaatS kanzlei eingegangen, so daß der Ministerpräsident erst nach seiner Rückkehr von der Berliner Länderkonferenz davon Kenntnis erhalten hat. Daraus ergibt sich ohne weiteres, daß von einer „Unterschlagung" gar leine Rede sein kann. Ebenso unsinnig ist die Behauptung, der Mt- ntstcrvräsident habe „Schiebungen" vorgenomnien, um die Zurücknahme der Klage bei der ZentrumSpartei zu er- rritlse«. Sowohl das Drr-dncr ZentrumSorgan.' die „Säch sische Volkszeitung", wie das führende Berliner Organ der Zentrumspartei, die „Germania", bestätigen ausdrück lich), daß irgendeine Fühlungnahme des Ministerpräsi denten mit der antragstellenden Zentruinsparlei in dieser Angelegenheit nicht stattgesunden hat. Auch die nut Be zug aus den Minister Dr. Kaller in diesem Zusammen hänge von der sozialdemokratischen Presse ausgestellten Behauptungen entsprech«» nicht den Tatsachen. Eine den gleichen Gegenstand betreffende Klage der UVV- Ist der sächsischen Negierung bi« jetzt überhaupt noch nicht zu- gegangen. Im übrigen entscheidet da« Urteil d»» Staat». gerichtShose« ja auch nickt über me Gültlgkeit od«r Un- aültigkett der am 81. Oktober 19Sü durchgestthrten jäch. fischen Landtagswahlen." —* verband für Deutsche s«ae»ßher»«r. g«n. De» Gau Sachfen von» Verband für Deutsch« Jugend. Herbergen batte dt« Stelle rtn«S GaugeschastSfützrrr» au»- geschrieben. Es sind 98 Bewerbungen «i»gegangen. Di» Bewerbungen werben geprüft. Nach, Abschluß der Prüfun» wirb die Wahl durch den Gesamtvorstanb erfolgen. —* Verkehrsstörung«« burchstarken Schnee fall. Aus Benthe« wirb gemeldet: Durch dl« starken Schneesüll« am Sonnabend und Sonntag Ist die Abwicklung de» Verkehr» empfindlich gestört. Außer der Eisenbahn sind besonder» die lieberlandbahnen davon betroffen, dt« heute früh so unregelmäßig verkehrten, daß et« großer Teil der tn Westoberschlesien wohnenden und in Vstoberlchlrsi«» be schäftigten Arbeiter die weiten Weg« »u Kuß »urücklegen mußten. —* Die Wetterlage t« Deutschland. Uetzer Deutschland herrschen zur Zeit ganz eigenartige Wtttcrver- hältnissc. Während in Ost- und Norddeutschland bi« Tem peraturen bi» zu 10 Grad Kält« gemessen wurden und teil- weif« stark« Schneefälle «tngetreten sind, mißt mau in Gest und Süddeutschlanb Temperaturen dt» zn 6 Grad Wärme bet trübem, regnerischem Wetter. Dt« Frostgrenze zieht sich ungefähr läng» der Elbe bin. Da» Thermometer tn den Außenbezirken Berlin» war in vergangener Nach» btt auf 4X Brad unter Null gesunken. Auch tn der Innenstadt herrschten bi» zu 10 Grad Kälte. In den VornnttagSstun- den stieg die Temperatur »ur wenig. Um 12 Nhr mittags wurden noch Immer minus 8 Grad gemessen. Angesichts der ungünstigen Luftdruckverhältntssc über Deutschland nimm» man an wettrrkundtger Stelle m», daß zunächft kein« Aenderung des Wetter» etutreten wird. —* Der Kampf gegen das Schneeballs« st em. Amtlich wirb vor dem Ware»vertrieb nach dem sogenannten Schnee ballsystem oder einem ähnl. Verfahren «indrtnal. ge- warnt. Nach S 280 StGB, sind öffentlich« AuSsvtelunaen genehmigungspflichtig, und für diese Arte», de» Vertriebes kann keine Genehmigung erteilt werben, weil er für das taufende Publikum im höchsten Maße unwirtschaftlich ist und als reeller Geschäftsbetrieb nicht angesehen werben kann. —sek. Eickenkreuz und Deutsche Turner- scbast. Bor kurzem fand in Berlin die seit längerer Zeit in Aussicht genommene Aussprache zwisclum den Führern der Deutschen Turnerschast und de» „Eichenkreuz", als der Spitzenorganisation für Leibesübungen innerhalb dec evangelischen Jungmännerbünde Deutschlands und ver wandter Bestrebungen, statt. Das ..Eichenkreuz" war durch Reichswart D. Stange und A. Michaelis, Berlin, vertreten, von feiten der Deutschen Turnerschast nahmen die beiden Vorsitzenden, Dr. Berger und Dr. Neuendorfs, sowie teil weise auch Breithaupt teil. Die Aussprache über das grundsätzliche Verhältnis der beiden großen Verbände, dem Richtlinien des Eichenkreuzturnrates zu Grunde lagen, ergab eine weitgeyende Gemeinsamkeit der Ans«l)auungcn uiio de» beiderseitigen Willen, organisatorische Reibungen örtlicher Art zu überwinden. Die weitere Aussprache er streckte sich auf eine Reihe gemeinsamer Anliegen beider Verbände, die vor alten Dingen auf dem Gebiete des Ethos dec modernen Sportbewegung liegen. —* Das Reichsbanner gegen die sächsi schen A l t soz ta l t st en. In einem Rundschreiben an sämtliche Gauvcrbände im Reich gib! der Bundesvorstand de» Reichsbanners Kenntnis von der Aushebung seines Beschlusses vom 10. Juni 1926, durch den die Alte Soztal- dcmokrattschc Partei Sachsens als republikanische Partei im Sinne des BundcSstatuts anerkannt worden war. In dem Schreiben wird u. a. erklärt, die A. S. P. S. habe durch ihre auf dem letzten Parteitag vorgcnommcue Namens änderung in „A. S. P. Deutschlands" ihren Willen auSge- drückt, den Konfliktstoff, der durch ihre Gründung im Frei staat Sachsen entstanden sei, auf das Reich zu übertragen und der stärksten republikanischen Partei Deutschlands, der Sozialdemokratischen Partei, den offenen Kamp» anzusagen. ES müsse überall geprüft werden, inwteweit Mitglieder der A. S. P. S. sich noch heute als wirkliche Republikaner und Demokraten im Gegensatz zu jenen Partcltagsbeschluß fühlen und betätigen. Davon hänge cS ab, ob sie ferner als Mitglieder tm Reichsbanner anerkannt werden könnten. — Hierzu schreibt der alisoztaltstische „Volksstaat": Ter Bundesvorstand des Reichsbanners stellt alsv die A. S. P.- Mitglieder vor di« Entscheidung: entweder dem Reichs banner oder der A. S. P. anzugchören. Er täuscht sich, wenn er glaubt, daß es hier überhaupt für Attsoztalisten vieler Ueberlegung bedarf." —* Ursachen der k u r z fr i st i g c n Kommunal- Verschuldung. Die kurzfristige Verschuldung für von der statistischen Ermittlung erfaßte 59 Städte mit einer Einwohnerzahl von rund 16 Millionen beträgt, wie der Präsident des Deutschen Dtädtetages, Dr. Mulert, in einem Zeitungsartikel anSsührt, insgesamt 500 Millionen. Mit Ausnahme von zwei Fällen mit einem Gesamtbeträge non 17 Millionen Handl« eS sich dabei durclnvcg um tm Jnlande aufgenommerre Schulden. „Der Stäbtetag" veröffentlicht neben diesen Ausführungen eine Darstellung der Gründe der kurzfristigen Verschuldung der Städte. Es beißt da, baß eS im laufenden Arbeitsprozeß der Städte immer unmög lich sein wird, für jede zu deckend« Ausgabe alsbald eine langfristig« Anleihe aufzunehmen. Für die maßgebliche Berschuldungszett kam noch hinzu, baß man ans geringere Zinssätze wartet«, ehe langfristige Anleihen begeben wer- den sollten. Weiter müsse man bedenken, daß bi« Kom munen zehn Jahre lang, von 1914 bi» 1024, von der An- lethe-Aufnahmemöglichkett so gut wie abgeschnitten waren Zum Schluß wirb gefordert, daß die „Beratung-steKc" nunmehr baldmöglichst ihre Arbeit wieder ausnehme. Die Kommunen seien bereit, verantwortlich an dieser Stelle mitznwirken und dafür zn sorgen, baß Ausländsanleihen lediglich sür unbedingt notwendige nnd produktive Zwecke aufgewendrt werden dürfen. —kk. Leistungen an auswärts wohnende Mitglieder der Krankenkassen. Der Kassenbezirk jeder Krankenkasse ist für die Gewährung von Leistungen von besonderer Bedeutung auch für di« Versicherten. Erkrankt ein Mitglied, so darf es ohne Genehmigung der Kranken kasse den Bezirk der Kasse nicht verlassen. Tas kommt daher daß die Krankenkassen mit d«n Aerzten, Apotheken, Kranken häusern usw. Vertrage abschlteken. Verläßt ein Mitglied den Kassenbezirk, so entstehen den Kassen dadurch erheblich« Mehr kosten für die ärztliche Versorgung. Aus diesem Grunde siebt dte RetchSverslcherungsordnung vor, daß krank« Mitglieder, die außerhalb des Bezirks ihrer Krankenkass« wohnen, aus Antrag der Krankenkasse, der sie angehören, di« ihnen zu stehenden Leistungen vou der allgemeinen Ortskrankenkasse de» Wohnort» erhalten. Dasselbe gilt auch für Familien angehörige. Notwendig ist, baß die kranken Mitglieder, die außerhalb de» Kassenbeztrkö wohnen, bet ihrer Krankenkasse die Ueberwcisunq beantragen. Auf diese Welse wird es den Versicherten möglich, ohne besonder« Schwierigkeit und un verzüglich bi« Leistungen zu erhalten, die bi« Krankenkasse zu gewähren bat. Erkrankt da» Mitglied bet vorübergehendem Anse»tthalt außerhalb deö KassenbezlrkS, so kann «S bet der Ortskrankenkasse seine» Aufenthaltsort» Leistungen bean tragen, solange d— «erücherte nicht In den Kassenbeztrk zu- rücttehren kann.
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