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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192801245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-24
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1928
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die Gemeinde oder den Privatbesitzer eine Einnaymequelle sein und sind es auch. Es muh auch danach grstrebt werde», die Einnahmen zu erhalteu und zu vermehren. Ich kenne viel« Hall«, wo di« Einnahmen au» dem Obstbau »urückge- zanaen sind, oder ganz ausblievrn, weil die Ernte dtzrch Zaumkrankheiteu und Schädltnqe zerstört wurde. Lolchen Fällen dürfen und brauchen wir nicht tatenlos zuzuschen, ondcrn müssen Gegenmaßnabmen ergreifen. Erfreultcher- mcisc wird in großer Zahl von Gemeinden das Anlegen oon Leimringen und Znsektenfanggürteln durckgeführt und hat zu Erfolg geführt. Dein muh daö Vefpritze» von Zäumen mit de» entsprechenden Brtämpsunasmittein fol- ,cn. daun tonnen mir die Bekämpfung gegen tlnaezieser ats ooUtommen bezeichnen. Mit den kleinen Baumspritzen, die aus dem Niicten zu tragen sind, wird das Bespritzen »leist unordentlich ausarfiihr». Die Feuchtigkeit kann nicht hoch nenn» gebracht werden und die Hantierung ist bei grasten Bäumen zu schwer. Auch diesem Grunde sind in otelcn Obsigegcndcn Motvrbaumsprme» eingcsübrt worden, dir sich ankerordentlich gut bewährt habe». Ans Anregung >er Gemeinde Lchonborn, die besonders stark an Lchad lingen zu leiden hatte, il« cs dem Bezirkoverbanb gelungen, eine Motorbaumspritzc anzuschasfc», die Ihnen nach Lchlnk des Amtstagcs vorgesührt ivcrden wird. Die Verwendung dieser Spritze soll in folgender Speise voi sich geben. Der Llandvrt ist die Amrsimiipimannschast und geh« non hier von Gemeinde zu Gemeinde. Die au- sorderndc Gemeinde holt die Lpritze mit einem Pferd ab. Bedien« wird die Lpritze immer von ein und derselben Person, einem ausgebildeten 'Baumwärter. Die Lcklanch- sührer kann die Gemeinde stellen. lieber dte Lpritzkvste« kann ich Ihnen folgendes mit teilen. Am Mittwoch habe ich in Gärten und Ltratze ein .ualtulativnsspritzcn vvrgenonimen, welches folgende Aus gaben ergab: Anfahren der Lpritze mit l P,erd t Ltunde t NM., Herrichten von NM Liier Lpl itz>tnssigkeit und giillcn der Lpritze 'S Ltunde o. Il> :t,'M. " i len i !S Stunde -- t Pserdestundcn «,'>" NM., l ', enbcdicnungs- slunde 1,20 tliM., Lchlanchabsuhrnu :tiM.. :Nri- nigen der Lpritze l Ltunde OM NM etriebsstofs »,tä NM., Petnwpfuttgsmittel: Obstbaumla i.neum NM., Lumme üb,«'' NM. «bespritzt worden sind: -'7 t Bäume im ltronendurch- schuitt von I bis ü Meter. Lomit betragen dir Kosten für einen Baum rund iS Pfg. Ilm die Koitcnerrechnung ge recht durch,»führen, muß der Baumkroncndurchmesser zugrunde gelegt werdet». Die 274 Bäume hatten iE Meter Kronendurchmesser. Demnach stellt sich > Meter Durch messer aus <>'- Pfg. Unkosten. Die Frühjahrsbehandlung stellt sich in den Ausgaben niedriger, da die Bekämpfungs mittel im Preis niedriger sind als Obstbaumkarbolineum. Die Unkosten für einen Baum sind so gering, daß sic übrrall verausgabt werden könnten. Sie decken sich mehrfach durch die folgenden höheren Ernteerträge. Nach dem Neserat, das mit allgemeinem Beifall ausge nommen worden war, richtete Herr Amtshauptmann Höl lisch an die Herren Bürgermeister warme Worte zur Werbearbeit für den Bezirksobstbauvcrein. Keine Gemeinde sollte zurücksteben in den edlen Zielen der Förderung des einheimischen Obstbaues. Zum Schluß dankte der Herr Amtshauplmann allen Erschienenen für die Auftnerksamkeit an der heutigen Tagung, er hoffe, daß jeder etwas mit nehmen werde zum Besten seiner Gemeinde und sprach die Hoffnung auf ein ferneres, gutes Zusammenarbeiten zwi schen Amtshauplmann und Bürgermeistern zum Wohl« der Allgemeinheit, der Gemeinde»! und des Staates aus. er ihm somit nicht zu Diensten sein. Wegen oer großen Hitze würden sie auch wohl schwerlich vor Abend eintreffen nnd bedürften daun jedenfalls der Ruhe bis gegen Morgen. Werner war außer sich. Er wittert .n der ganzen Sache eine Erpressung und verwünsch' es, daß er so deutlich zu erkennen gegeben hatte, sehr es ihm um Beschleunigung seiner Reise zu tun sei. Er bot daher dem Postmeister das Doppelte der gesetzt hen Gebühr. Der aber verschwor sich hoch und heilig, daß er keine Pferde habe, und zeigte dem Ungebärdigen die leeren Ställe Werner entschloß sich denn auch zu warten. Nachmittags aber, vor Schluß der Office, lief er noch einmal auf die Residenci). Dem Assistent-Resident schien die Sache auch änderbar, und er fragte in der nächsten Telegraphen- station Dorazdjan, die zugleich Poststation ist, an, wann drei Regierungsboten mit der Post angekommen und wann sie weitergeritten seien. Die überraschende Antwort lautete, daß überhaupt nur ein Reisender mit der Post seit vierundzwanzig Stunden durchgetommen sei. Jetzt war es klar, daß irgendwelcher geheime Einfluß den Aufbruch Werners zu verzögern juchte. Der Assistent-Resident stellte daher feinem Schutz befohlenen fünf Sepoys von der Residency-Garde zur Ver fügung, mit denen dieser vor das Posthaus zog. Als der Postmeister die bärtigen Kerle in ihren scharlachroten Röcken und weißen Turbanen sah, weigerte er sich erst» das Tor zu öffnen, entschloß sich aber dazu, als man ihm drohte, cs zu erbrechen. Mit lautem Geschrei und unter Anrufung des Namens Gottes, sowie der Schwiegersöhne Mohammeds, Hassan und Hussein, beteuerte er laut die Richtigkeit seiner Angaben. Als aber auf einen Wink Werners die Sepoys ibre Peitschen auf seinen Rücken fallen ließen, sank er in «e Knie und gestand, daß ein .Sahib", d. h. ein großer Herr, ihm zwanzig Tumans, also annähernd zweihundert Frank, dafür gegeben habe, daß er einen anderen .Sahib", dessen Personalbeschreibung genau auf Werner patzte, min destens einen Tag, womöglich aber zwei an der Weiterreise verhindern solle. Er habe daher seine Pferde bei einem Freunde untergestellt, bis auf die beiden, die der fremde .Sahib" mit dem Postillion zur Weiterreise brauchte und die einstweilen auf der nächsten Station bleiben sollten. „Wie sah der fremde Sahib aus7" fragte Werner den noch immer auf den Knien Liegenden. „Er war gekleidet, wie einer der Anbeter de» Feuer» i» Iezd, möge Gott sie verdammen I" „Welche Farbe hatten die Kleidung und der Bart dieses Feueranbeters 7" fuhr Werner gespannt fort. „Dieser Sohn «ine« Hunde» trug «in grünseidene» gold» gesticktes Untergewand. Einen Bart aber hatte er nicht. Auch war er kein Anbeter Ahuramazda», sondern ein weißer Sahib." Wie von einer Natter gestochen fuhr Werner zurück. Jetzt »lötzlich wußte er, wem der vermeintliche Parsi auf dem Schiffe so ähnlich gesehen hatte. Der Name „Jennings" enifuhr leise seinen Lippen und er begriff, daß der Ver» olger nicht nur aus seiner Spur, sondern sogar Ihm vor- iu» war. Weshalb voraus, fragte er sich, und es rann ihm. der Hitze zum Trotz, kalt Lurch die Adern. Wollte man ihm auf den furchtbaren Paffen nach Shiraz hinauf einen hinterhalt legen 7 Jetzt bedauerte er, feinen Sohn nicht mit sich genommen zu haben. Wie aber, wenn «ine ganz« Rotte über ihn herfiele 7 Hatte vielleicht Ienntng» mit jenem Romadenhäuptling bei Lingäh deshalb verhandelt 7 ka. da» war st lück deshalb sucht« er auckt seinen Ritt Nach dem NmtStaa wurde dl« Motorbaumspritz« de» Bezirksverdstzde» in den Anlagen der Vtartenall«« vor de« Lachsenhof tn Tätigkeit gefetzt. Mit grotzem Interesse folgte» di« Teilnehmer de» Vorführungen. iSr. TblI WM «MtzliMMAll. Tie Frag« der sächsische» vermaltungtzersorm. * Dresden. In der letzten Geschäftskübrerkonftren» der Sächsischen EInzelbandels-Cemeinschait berichtet« Prof. Dr. Kastner über di, geplant« Verwalt«»aerekorm unter Zugrundelegung der Schiecklch«» Denkschrift. Er wie« darauf bin, daß die sächsische Verwaltung«rekorm nur di« Vorstufe einer allgemeinen deutschen Derwaltnng«reform Irin könne, die den aelamten öffentlichen Verwaltung«- avparat unter weitgehender Dezentralisation der Laae der öffentlichen Finanzen anpaffe. Erft wenn Reich und Länder die Bremaituna«resorm al« GemelnschaftSprodlem aus gegriffen nnd gelöst, erst wenn hierbei die Länder im Ber- einbarnnasweae eine weitgehende RecktSanaleichuna durch- aekübrt haben werden, w rd sich die vielfach bestehende Nebeneinander Arbeit von Reick. Ländern und Gemeinden beit tigen lassen, die hent, die Verwaltung erschwert und verteuert. Ansoabe der Wirtlckaftsverbändr werde e« lein, diele Pläne ans da« Nockdri ckiickst» m unterstützen und ihre Anssührnng ans einer überparteilichen Grundlage zu aewäbrlcisten. Es sei zn bedauern, wenn diese Frage Differenzen zwilchen verschiedenen Bevölkerung«teilen oder ein klnen Ländern und dem Reick zu Tage treten ließ, die die entickloffen und großzügig in die Tat umgehenden Be strebungen nur anshalten könnten. Dr. Steckbabn nnterzog die Kommnnal Finanzvolitik einer eingehende» Kritik. Tie Haushaltspläne seien zu un- durchsichtig Prof. Dr. Kastner bericktete ferner über die Aendr- rnnaSnorsckläge znr Gewerbeordnung, die dnrck die Haupt- armeinickaft de« deutscken Einzelhandel« bereit« den Mini sterien übermittelt worden sind. Eie besoffen kick in erster Linie mit dem Wanderlnarr- nnd tzansierweien und scklogen eine Erweitern»»» de« Kreiie« derjenigen Waren- gattunaen vor, die vom Handel im Umher« ehe» aus- geickloffen sind. Schließlich wurde feftqestellt, daß die Säcksiicke Einzel- Handels-Grmeinsckast sick in der Frage der Wobnuna«- zwangSwirtickast bisher völlig neutral gehalten bade. An diesem Standpniikt solle auck in Zukunst festgehalten werden. Es sei jrdock zn betonen, daß die Folgen der Lockeruugsverordnnng sick eber sckädlick als fördernd für da« Wirtschaftsleben au-gewirkt bätten. Assessor Dr. Steckhak» bericktete darauf auSfiibrlick über die Aenderunasvorickläge zum Gesek über den »n- lauteren Wettbewerb nnd lebntr in Uebrreinsi mmnna mit len Geschäftsführern die vom Industrie» und Handelst«« gemachten Vorschläge als ungeeignet ab. Znm Scklnß sand eine ausgiebige Aussprache über die in Sack en einzuballende Tariipolitik für den Einzel bandel statt. M LkMe Witzelei ia MWleM. X Kopenhagen. Das UnterrichtSuiintfterium bat gestern an den Deutsche» Sckulvereiu für NordschleSwig ein Schreiben gesandt, in dem es auf eine vom Deutschen Sckulvereiu an das Ministerium unter dem Titel: „Deutsche zu verzögern, damit die Nomaden herankommen konnten. Denn er selbst war «in feiger Spion und wagte nicht, ihm, den er als einen mutigen, mit der Waffe vertrauten Reiter kannte, persönlich entgegenzutreten. Die Nomaden aber brauchten von Lingäh aus mindestens zehn Tage, bis sie feinen Weg kreuzen konnten. Wenn es ihm gelang, schnell vorwärts zu kommen, vermochten sie ihn nicht einzuholen. Jennings würde zu ihnen stoßen und würde mit ihnen zusammen vergebens hinter ihm herziehen. Oder sollte er lieber in Bushär warten, bis der Steamer von Mo- hammerah zurückkehrte, und mit ihm wieder nach Bombay fahren? Aber das bedeutete eine Zeit von drei Wochen, die er später in Deutschland ankam als di« Seinen, und wer stand ihm dafür, daß Jennings, wenn er merkte, daß sein Opfer ihm nicht folgte, nicht wieder nach Bushär zurück kam und sich auf der Seefahrt in besserer Berkleidung an seine Sohlen heftete? Nein, nein, hier hieb es vorwärts um jeden Preis i r In wenigen Sekunden durchflogen diese Ueberlegungen Werners Geist. Und als er nun aufblickte und den Post meister noch immer vor sich knien sah, rief er ihm zu: > „Steh' auf, schnell, schaff' die Pferde her. Ich brauche vier Stück l" > „Bier Stück?" fragte erstaunt der Perser. „Reitet außer dem Postillion noch jemand mit dem Sahib?" „Frage nicht, sondern gehorche!" rief Werner. „Und ihr," fuhr er, zu den Sepoys gewendet, fort, „begleitet^ ihn und helft ihm, aber merkt auf, daß er nicht entflieht l" Wenige Minuten später waren die Pferd« fertig ge sattelt da. Auch der Postillion hatte sich eingefunden. Werner gab den fünf Sepoys einige Rupien, trug ihnen auf, dem, Assistent-Resident am nächsten Morgen zu erzählen, wie alle» verlaufen sei, und ihm seinen besten Dank zu sagen, liest bann zwei Pferde mit seinem leichten Sattelgepäck beladen,' bestieg das dritte, während der Postillion, auf dem vierten reitend, die beiden Packpferde am Zügel führte, und fort ging », ln den Abend hinaus. Die Nacht mit dem tiefblauen Sternenhimmel, von dem sich di« Milchstraße wie ein weißer Wolkenzug abhob, gestattete ihnen, unbelästigt durch di« Sonnenglut, da hinzugaloppieren im ebenen Gelände, den fernen Bergen zu, die im Osten die erste Stufe zum Iranischen Hochplateau bilden. Werner trieb sein Pferb, ohne ben Widerspruch seines Begleiter» zu beachten, dauernd zu schneller Sang art an und macht« unterwegs nur eine kurze Pause, um di« ermüdeten Reitpferd« gegen die verhältnismäßig frischen Packpferde umzutaufcken. Dann ging « in demselben Tempo weiter. Ul» in der Mitt« der Nacht der Mond aufging, er reichten sie die Station Borazdjan. Werner verabschiedete seinen Postillion, nahm frische Pferd« und setzte den Weg fort. Gegen Morgen passierten sie den ersten Bergpaß,, stiegen zum Dalan-Fluß und der mächtigen, jenseits der hoch über den Fluß geschwungenen Brücke gelegenen Kara wanserei hinab. Werner wechselte die Pferde und begann nun in Heller Sonnenglut den ebenso beschwerlichen al» ge- jährlichen Ausstieg über den sechshundert Meter hohen Kotel i Mallu. Rach mehrstündigem Ritt oben angelangt, fühlte Werner sich todmüde und seine Kräfte reichten eben aus, ihn bis zu der etwa zehn Kilometer vom Paßgipfel tn einem weiten Talkessel gelegenen Telegraphen- und Post station zu bringen, wo er oon dem englischen Telegraphen inspektor aufs liebenswürdigste ausgenommen wurde. Er bedurfte ln der Tat der Ruhe und der Pflege. Denn er hatte den großen Fehler begangen, gleich am ersten Tage «iu« Strecke von etwa hundertvierzig Kilometer statt Gckjnlkortzor»««»" gertcktet« Zuschrift antwortet, yn der Zuschrift werden teil« Aenderungrn im Gesetz über die ver- waltung der Volksschule in den nordscklr«wigick»n Lande«, teile« vom l. Mat l02S, teil« Errichtung deutscher höherer Schule» mit verechttaung «ebenden Vrüftmgen vrrlanyt. Da« Ministerium erklärt hinsichtlich der Forderungen für di» Volksschule, e« balt« sich an dt« im Gesetz vom 1. Mai 1V2S enthaltenen Vorschriften Über Errichtung deutsch, iorachiger kommunaler Sckulen und seh« keinen Grund, Aenderuugrn zu erwägen. Wa« dt« Zulassung von Lehrern zu Aemtern tn den deutsch-sprackiaen Volksschulen betreffe, io seien deutsch ausgebildet« Lehrer »ugelaffen, die «in« Ergäniungsprüluna besonder« im Dänischen bestanden bätten, sowie dänisch «»«gebildete Lehrer, die in Deutschland ein« ergänzende Ausbildung erlangt hätten. Wa« höhere Schulen betreffe, so gedenk« da« Ministerium, di« Vor schriften iür deutsch-sprachige Schulen, deren Leiter das Reckt erhalten baden, Mittelickulprüfungen abzubalten, weiter zu befolgen, und «war derart, daß der Unterricht aus deutscher Kulturgrundlag« rudt, anderseits den Schülern die nötige Kenntnis dänischer Kultur und Fertigkeit tn der dänischen Sprach« beigebracht wird. Die eigentlichen Ab gang-Prüfungen der böberen Schulen, das Nealexamr» und das Abiturtentenerame», müßte» däliisch sein, und der Unterricht in den Klaffen, die inr diese Prüfung vorbereiten, müsse dänisch erteilt werden. Ein „vollberechtigter" Zutritt znm UniversitätSftudiuin in Kopenbagen für die zur deut- «chen Minderbeit gehörende Jugend, di« an einer deutschen Anstalt die Abschlußprüfung gemacht habe, könne ent sprechend den dänischen Bestimmungen nicht gewährt werden» Met Weil. vd». Leipzig. Als ain Montag vormittag die Be- weisauinabme im Fälsäirrprozek Schreck und Genoffen fort- ne'ührt werden sollte, stellt« sich heraus, daß auch nicht ein einziger»»» den zwölf für Montag geladenen Zeugen a«S Berlin zur Stelle vur. Das Gericht beschloß deshalb, zunächst in die Beweiserhebung über die der Anklage zngrnnde liegenden geiälickte» Urkunden einzutreten. Zu nächst handelte es sich um eine angebliche Denkschrift des Majors Bock von Wülfingen über „Probleme der Landes verteidigung". Auf Befragen des Vorsitzenden gab Schreck abermals zu, daß nicht ein gewisser Klier diese Denkschrift versaßt hätte, wie «S von Schreck anfangs behauptet war- den war, sondern daß er selbst Ne aus Zeitungen, Broschüren und militärilcken Büchern im Herbste 1824 zusammengestellt habe. In einer weiteren angeblichen Denkschrift übe» „Neuorganisation der deutschen Wehrmacht" wurde unter Hinweis auf die antinationale pazifistische Tätigkeit ge wisser Parteien und auf da« Wettrüsten der übrigen Länder betont, daß die nationalen Militärverbände die einzig« Hoffnung der militärischen Zukunft Deutschlands seien. In Tabellen, die als Anhang belgesügt sind, wird auseiu« andergeiebt, wie die angeblichen Offizier« und Mannschaften der Bünde, vom Stahlhelm bis zur Organisation Consul im RiobilmachungSfall in die Reichswehr eingegliedert werden müssen. Insgesamt ließen sich aus diesen Verbän den 2 792 7S0 Mann aufbieten, zu denen dann noch 100 000 Mann an Reichswehr und 130 000 Mann an Schupo im Ernstfälle kämen. Diese Zahlen will Schreck einer Hamburger Zeitung entnommen und dann die Gesamt- ziffern nach Gutdünken auf die einzelnen Verbände in dev Tabellen verteilt haben. höchsten» siebzig Kilometer, und hiervon einen Teil auf den schwierigsten Pässen der Welt, zurückzulegen. Er hatte hierdurch seinem ungeübten Körper Anstrengungen auf erlegt, die seine Leistungsfähigkeit in den folgenden Tagen schwer beeinträchtigen mußten. Der Telegrapheninsprktor erkannte dies sofort und riet ihm, vor allen Dingen ein heißes persisches Bad zu nehmen, sich von dem Badediener gründlich massieren zu lasten, nachher im Badehause «ine gute Mahlzeit zu genießen, dann bi» zum nächsten Morgen zu schlafen, sich den Leib mit festen Bandagen umwickeln zu lasten und dann nur die eine Tagestour bis Aämarädj über den beschwerlichen Paß gleichen Namens zu machen. An den folgenden Tagen werde er sich dann wieder Strecken von hundert und mehr Kilometer zumuten dürfen. Werner unterwarf sich auch «Mg allen ihm von seinem Ratgeber empfohlenen körperlichen Maßnahmen. Aber in bezug auf das Tempo der Reise bestand er aus seinem Kopf und erklärte, der Schlaf nach dem Bad« werde ihn schon genügend erquicken, und er müsse spätestens mit dem Aufgehen de» Mondes aufbrechen, um am nächsten Tag« mindestens Kazerun zu erreichen. Als er Um ein Uhr nachts von seinem Wirt Abschied nahm, war er außerstande, ohne Hilfe in den Sattel zu kommen. Da am nächsten Tage sowieso ein Telegraphen- Ghulam zur Besichtigung der Linie an dieser bis Kazerun entlang reiten sollte, beorderte der Inspektor ihn, schon jetzt aufzubrechen und sich Werner bis zu dieser größeren Stadt anzuschließen, die Revision der vom Wege ab- weichenden Strecke aber auf der Rückkehr vorzunehmen. So hatte Werner denn wenigstens einen zuverlässigeren Begleiter al« den Postillion, der zurückgelassen werden konnte, da Ler Ghulam auch den Auftrag erhielt, die Pferde zurückzubringen. Werner brach auf. Mit eisernem Willen bekämpfte er die körperlichen Schmerzen, die besonders beim Erklimmen des steilen Passes und nach dem Ritt durch das Hochtal beim Herabklimmen heftig auftraten. Er atmete auf, als er das mächtige Tal von Kazerun vor sich ausgebreitet sah, an dessen gegenüberliegender Steilwand der Shahpurfluß hervorbricht, um sich nach Durchquerung der Taleben« links seinen Weg durch unpassierbar« Schluchten bis zum Dalakiflusse zu bahnen. Eben hatten sie den letzten Abstieg vollendet und wollten recht» in di« breite, fruchtbare Ebene einbiegen, als der Ghnlam Werner» Pferd am Zügel zurückyielt, einen leisen Schrei ausstieß und mit der Hand auf die nordöstliche Felswand wies. Und in der Tat, dort» wo die Ruinen der alten Königsstadt Shahpur, in der einst die Shaßaniden ihren Herrschersitz hatten, sich an dem Flusse gleichen Namens erheben, bewegte sich etwa». Schnell griff Werner zum Triederbinocle: wirtlich, da wickelte sich hinter den ver fallenen Bauten ein Reiterzua von sieben Mann hervor, die im scharfen Galopp geraoe auf ihn und seinen Ge nossen zu kamen. Es waren Nomaden, zweifellos l Ob aber die ihm auflauernden 7 Wer konnte es sagen! Jedenfalls war er mit seinen Waffen diesem kleinen Trupp im offenen Tale gewachsen. So sprang er denn vom Pferde, ergriff sein Repetiergewehr und sandte den Reitern «ine Kugel nach der anderen entgegen. Freilich waren sie noch lange nicht in Schußweite von ihm. Aberfle machten hall: offenbar hatten sie am Einschlägen der Kugeln ge sehen, welche gefährliche Tragweite dies« Waffe hatte. Und al» nun Werner «tn« frische Ladung «inschob und wieder zu feuern begann, machten die Reiter kehrt und ver- jchwqvden in jurrer Leit im Sbabpurtale.
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