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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192801245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-24
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1928
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OertNches »nd SSchfifcheS. Riesa, den 24. Januar 1828. —' Wettervorüerfa ge «Nr den 28. Januar. Mitgeteilt von der Büchs. Landeiwetterwarte »u Dreiden. Meist stark bewölkt und einig« Niederschläge, Lenipreaturen schwankend, im Flachland und in den tiestren Gebirg». lagen über Rull bleibend. Flachland mäßige, Gebirge teilweise lebhafte südliche bis westliche Wind». —* Städtischer Kraitverkebr. Au« unserem Leserkreise ging uns folgende Anregung zu: Bei den Riesaer Stadlomnibussen wird e« al« Mangel empfunden, daß die Fahrtrichtung und da« Endziel der Wagen nicht auch im Innern derWagen zu ersehen sind. Wie oslkommte« vor. daß nan in der Eil« beim Einsteigen nicht gesehen bat, wo der Wagen hinsiihrt und man ist gezwungen, den Schaffner »u fragen. Tiefem Mangel könnte sehr leicht dadurch begegnet wrrden, daß man die Richtungsschilder an den LängSIettrn der Magen ans beiden Seiten mit der gleichen Anschrift versieht, und da« verdeckende Brett im Wagrninnern ent» kernt, sodaß di, Anschrift sowohl von aussen als auch von innen gelesen werden kann. Ich hoffe, das, dieser Anregung recht bald entsprochen wird. Gl. —* Die Ortsgruppe Riesa im Reichshund der Kriegsbeschädigten pp. hielt am 21. 1. i928 im Hotel Hopfner ihre von über 100 Mitgliedern besuchte Jahreshauptversammlung ab. Nachdem Kam. Helm die Ersciienenen begrübt hatte, wurde die reichhal tige Tagesordnung mit einem Bortrage des Kam. Kuhnert über die 5. Abänderung zum Reichsverfor^ung-gesehe er öffnet. Der Referent begann mit einem historischen Rück blick über die Entstehung des RcichsversorgungSgesetzes und dessen bisherigen vier Abänderungen. Er besprach insbesondere die Motive, die nun bereits zum b. Male «ine Novellisierung des am 12. 5. 1920 beschlossenen Ge setzes zur Folge gehabt hätten. An Hand zahlretszen Zchriftmatcrials zeichnete er ein Bild von den Verhand- tungcn im 17. Ausschub des Reichstages unter besonderer Berücksichtigung der von den gesamten Krtegsopserorgant- sationen an die Reichsregierung gemeinsam erfolgten Ein gabe. Die nunmehr erfolgte Verkündung des neuen Ge setzes habe die erwarteten Hoffnungen nur zu einem Teile erfüllt. Besonders seien die Hinterbliebenen infolge der von der Reichsregierung neugeschasfencn Rente eine« Er werbsunfähigen, nach der sich die künftigen Bezüge der Genannten richten, stark benachteiligt worden. Aus der Fülle des Borgetrageneu sei nur noch erwähnt, daß die künftige Gewährung von Sterbegeld an Hinterbliebene, die Neufestsetzung der BcrsehrtheitSrente, die Gewährung von Erzichungobeihilien für Krtcgerwaisen und die ge milderten Voraussetzungen über die Gewährung von Elternrcnte bez. Elternbeihilfc besondere Beachtung fan den. Am Schlüsse des beifällig aufgeuommenen Rcicrates konnte Kam. Kuhnert nord davon berichten, dass die Ge iahr einer Zusammenlegung der BersorgungSbei örden mit anderen Reichobehörden zunächst befestigt worden sei. In der nachfolgenden Aussprache behandelte Kam. Helm vcr- ichiedcne nocv umstrittene Auslegungen des neuen Ge setzes und verwies darauf, dass cs au einem 'Abende un möglich sei, sich mit der ganzen Materie zu befassen. Zum Geschäftsbericht referierte ebenfalls Kam. Kuhnert, der wiederum nachweisen tonnte, das; der Vorstand der Ortsgruppe Riesa im alten Jahre vollauf seine Pflicht er füllt hat. Als bemerkenswert sei bervorgrhoben, daß 872 schriftliche Ein und Ausgänge zu verzeickfnen waren, die den Verkehr mit den Versorgnngsbehorden, Fürsorgeämtern und sonstigen amtlichen Stellen widerspiegeln. Hierbei wurde besonders das gute Zusammenarbeiten mit den ein zelnen Behörden betont. Eine 'Ausnahme hat nur die Amtshauvtmannschaft Grobenhain gemacht. Der Mit gliederbestand, der am !ll. 12. 1920 481 betrug, bat iictz uni 1l> erhöht, so dass am Jahresschlüsse 1927 494 Mitglieder der Ortsgruppe angehört haben. Nicht mitgereelmet sind die nach Hunderten zählenden Voll- und Halbwaisen. Hierbei betonte Kam. Kulmert mit Recht, das; die Ortsgruppe aus dem richtigen Wege sei und allen Anwürfen somit die Spitze abgebrochen habe. Der Kassenbericht zeugte davon, daß auch in pekuniärer Hinsicht der Ortsgruppe etwas mehr Gelder zur Ver fügung stehen als in früheren Jahren. Dem z. Zt. stell vertretenden Kassierer wurde einstimmig Entlastung er teilt. Die hiernach vollzogenen Neuwahlen ergaben, das; der Geiamtvorstand sich bis auf den 1. Schriftführer und den durch Ableben des Kam. Züchner freigewordenen Kassicrerposteu aus den bisherigen Vorstandsmitgliedern zusammenictzl. Als >. Schriftführer wurde Kam. Neu- häußer und als l. Kassierer Kam. Weiuert gewählt. Die Versammlung ehrte hiernach die Kameradinnen Helene Börner und Hedwig Kuauth, sowie die Kame raden Paul Reichert und Max Schaubs für ihre langjährigen treuen Dienste innerhalb dcS OrtSgruppen- vorstandeS durch Verleihung der goldenen R e ichs b u n d e s n a d e 1. Für die durch Kam. Kuhnert an die Ausgezeichneten gesprochenen Worte der Aner kennung dankte Kam. Schaubs und versprach, weiterhin mitzuarbeiten zum Wohle der gesamten Kriegsopfer. Von den übrigen Punkten der Tagesordnung sei nur noch erwähnt, das; der Bezirkstag am 26. Februar 1928 in Großenhain stattfindet, lieber die Vorarbeiten zum W o h l t ä t i g k e i t s k o n z e r t berichtete Kam. Helm. Die OrphcuSlapelle und der Oberrealschulchor unter der be währten Führung des Herrn Studienrat Schönebaum wer den wieder mit einem erlesenen Programm aufwarten. Gegen Mitternacht erreichte die interessant verlaufene Versammlung ihr Ende. H. —* Bunter Abend der Ortsgruppe Riesa im Deutschnationalen HandiungSgehilfen-Verband. In Sr- zänzung unserer gestrigen kurzen Notiz ging un« noch wlgrnder Bericht zur Dir Opern- «nd Oprrrttensängertn Bretel Stock, die vielen durch ihr Auftreten in Springers Kasfrestunde noch in Erinnerung ist, verstand «» durch ihre einschmeichelnde Sopranftimme und ihr tempe ramentvolles Mienenspiel dir Herzen der Zuhörer tm Sturm zu erorbern. Au« verschiede»«« Operetten sang sie Arien, die mit Jubel ausgenommen wurden. Wahr« Be- «eisterung weckten die beiden Schlutzliedrr »Der Finkrnbahn" und die herrliche Wiener Weile »I macht wieder mal in Grinzing sein". Stürmischer Beifall zeigte der Künstlerin, das; sie das Richtige getroffen hatte. Auch der Humor- Säuger Richard Sachs, der sich selbst am Flügel begleitete, verstand es meisterhaft, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Seine kräftig« Stimme, gewürzt mit dem Nötigen Humor, hat e« vermocht, di« Sorgen des Alltags lür diesen Abend zu vergessen. Da« Opern-Potpourri, das er in humorvollster Weis« vortrug, rief wahre Lachsalve» hervor, sodatz der Beifall nicht ende» wollte. Da« Amt des Ansagers hatte Kollege Kies«ler übernommen. Auch er har «a »erstanden, di« Anwesenden in di« richtige Stimmung »u oerseten. Aber auch di« Tanzlustigen kamen aus ihr, Kosten. Ein Quartett der Orphens-Kapelle lock», au» ihren Instrumenten einichmrichelnd« Melodien, die dt« Beine zuckend machte und zu fleißigem Lanz anregtett. — Wie man d,es nicht ander« gewöhnt, hat eS auch an diesem Abend der DHV. verstanden, seinen Mttgliedrrn und Gästen einen äußerst genußreichen Abend zu verschaffen, dn u»ck ianae in anaenebmer Erinnerung bleiben wird. M. K. —* Sur Entscheidung über den Gehalt«- abbau »m Bankgewerb«. In der Nacht vom Frei- tag »um Sonnabend tagt« bekanmltch da« Retchtztarttamt für do« Vankgmrrbe wegen de» Streite» über den Abbau der örtlichen Sonderzulagen. Bekanntlich erhalten die Bankangestellten die gleichen örtlichen Sonderzulagen wie die Retchsbeamten, die jetzt tm Rahmen der, Besoldung»- resorm gekürzt, sind. Wie un« de« Deutschnationale Hand- lung»gchilfen-vcrband mittetlt, hatte i«tn« Neichrsach- gruppe Banken da« Retch»tartfamt anaerusen. In der jetzigen Verhandlung, an der all« Lansparteien teilnah- men, wurde, ein Schiedsspruch gefällt, der die Verord nung de» Retchssinanzmintster» wegen de« Abbau«» der Sonoerzulagen für da« Bankgewerbe al» anwendbar er- klärt: jedock wird al» Stichtag für die Härtebestimmung der Ziffer 4 der 28. Februar 1927 gesetzt. Dieser Schieds spruch bedeutet praktisch, baff die Banklettungen den Ab- bau der örtlichen Sonderzuschläge vornehmen können bi» zu dem GehaltSstand, den der betreffende Angestellte am 28. Februar 1927 vor der letzten Tariferhöhung hatte. —' Berkehretagung in Leipzig. Am Sonn- abend und Sonntag hielt der Sachs. Berkehrsverband in Leipzig seine diesjährige Hauptversammlung ab, zu der auch von auswärts der Zuzug sehr groß war. Nach Be grüßung der Gäste durch Stavtrat Dr. Leiste sprach der Vorsitzende de» Verbandet Sächsischer Verkehrrveretne Dr. Jäger au» Leipzig zum Thema „Die Stellung unsere» verbände» »um Bunde deutscher Verkehr-vereint und zur Reichsarbettsgemetnfchaft für deutsche VerkehrSsörderung". Er hob hervor, daß die Bemühungen des Verbände», mehr al» bisher für die BerkehrSwerbung zu tun, an der Spar samkeit der ReichSbahngesellschast gescheitert seien. Nm die» zu ändern, sei e» notwendig, au» dem Sächsischen BerkeyrSverband erne Spitzenorganisatton zu schassen, die dann als maßgebender Faktor de- Verkehrswesen» den notwendigen Druck für ihr« Forderungen, die ja ledig lich der BerkehrSwerbung dienten, au»Üb«n könne. — Nach angeregter Aussprache wurde folgende Entschließung ein stimmig angenommen: Der Sächsische Berkehrsverband steht der inneren Ausgestaltung oc» Bundes abwartend gegenüber. Er verlangt vom Bund, daß er sich jeder Fremdenverkehr-Werbung enthält, ganz gleich, ob e» sich dabet um in« oder ausländisch Werbung handelt. Der Sächsische Berkehrsverband erwartet von der ReichSarbeitS- gemcinschast für deutsche VerkehrSsörderung, daß sie sich in dem Sinne umorientiert, daß sie den LandcSverkehrs- verbänden einen stärkeren Einfluß aus Gewerbemaßnah men einräumt. —* Gescheiterte Tartfverhanbl ungen. Im sächsischen Steinkohlenbergbau hatten, wie „Der Volköstaat" berichtet, kürzlich GehaltSverhandlungen für die Angestellten stattgefnnden, die jedoch scheiterten. Angesicht» der Entlastungen, die der bergbauliche Berein anscheinend darauf voraenommen hat, haben die Gewerkschaften nun mehr den Schlichter für den Bezirk Sachsen zwecks Ein setzung einer Schlichterkammer angerusen. Ein Termin für diese Verhandlungen ist noch nicht festgesetzt worben. —* Industrielle Reichstag» ng der Deut schen Volk spartet in Dresden. Der RelchSauS- schuß ftlr Handel und Industrie der DVP. veranstaltet seine erste Neichstagung tn diesem Jahre am 10. Februar in Dresden. NeichSwtrtschaftSmtntster Dr. EnrttnS wird den Verhandlungen beiwohnen. Das Hauptreferat über Deutsch lands wirtschaftspolitische Lage hält ReichStagsabgeordneter Dr. Rud. Schneider, Dresden, das einleitende Referat zur Frage der Verwaltungsreform wird NeichStagSabgeordneter Albrecht, Hannover, erstatten. —* Austritt der AGP.-Mitg lieber aus dem Reichsbanner. Der erweiterte PartriauSschuß der Alten Sozialdemokratischen Partei erläßt an di« Mit glieder der ASP. folgende Kundgebung: Der Bundesvor stand des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold hat durch Be schluß vom 14.1.1828 der ASP. di« republikanische Staats» gesinimna „aberkannt". Zur Begründung führt er an, daß dies« ASP. beschlossen habe, sich über da« Gebiet Sachsen» hinaus zu betätigen und daß sie dadurch in politischen Konkurrenzkampf mit der Sozialdemokratischen Partei kommen müsse Dadurch bat dec Bundesvorstand den grundsätzliche» Standpunkt der Neberparteilichkeit verlassen und sich zum einseitigen politischen Sachwalter der Sozial- demokratischen Partei gemacht. Er hat «S nicht beachtet, daß oll« im Reichsbanner vereinigten politischen Parteien dauernd in poiitischemKonkurrenzkampf untereinander stehen. Seine einseitige Stellungnahme zu Gunsten der sozialdemo kratischen Partei hat der Biinde«vorftand auch dadurch de- kündet, daß er gegen antirepublikanisch« Vorstöße und Kundgebungen der sächsische» Sozialdemokratie im Reichs- Hanner nichts unternommen hat. Diese parteipolitische Einstellung dcS Bundesvorstände« verbietet es den Mit gliedern der ASP. weiter im Reichsbanner zu verbleiben. Die Reich«bannerkamrraden der ASP. werden daher auf gefordert, unverzüglich au« dem Reichsbanner au«zutreten. Die Frag« bleibt noch zu klären, inwieweit da» Zentrum und die Demokratisch« Partei den Beschluß des Bundes vorstand«» decken wollen. Die ASP. erklärt, daß ihre un- «rfchüttrrliche republikanisch« Staar»gesi»nung durch da» Vorgehen dr» Bundesvorstandes dr» Reichsbanners nicht berührt wird. — Ler erweiterte Parteiausichuß der ASB. der am Sonntag in Dresden tagte, beschloß einstimmig, sich an den kommenden Reichstagswahlen mit eigenen Kandida ten zu beteilige». —* Erhaltung alter Flurnamen, Ort-be- zeichnungen und Straßennamen. Da» Mini sterium des Innern hat in einer Verordnung vom 20. Ok- tvber 1V27 den Gemeinden die Beachtung der Leitsätze emp- fohlen, die auf dem Bamberger Denkmalpfloge-Lag für dir Erhaltung alter Fturnamen, Ortsbczcichnungen und Straßennamen ausgestellt worden sind. Dieses Bestreben wird auch vom Ministerium sür Volksbildung unterstützt, da» dazu in einer soeben erlassenen Verordnung aus führt: Dir Bemühungen um die Brwahrung otcseS alten Volksgutes werben um so erfolgreicher situ, je mehr e» ge lingt. die Ueberzeugung von seinem Sinn und Wert ins Be wußtsein de» Heranwachsenden Geschlechtes zu überführen. Kür bi« Schulen aller Gattungen ergibt sich die Aufgabe, den heimatlichen Bestand an alten Bezeichnungen von Wege», Straßen und Plätzen, Brücken, Häusern und Orts teilen, Aeckern, Fluren und Wäldern, Bächen, Teichen und Bergen zu pflege» und lebendig zu erhalten. Diese Namen stellen wertvolle Urkunden dar, deren Kenntnis der Veran schaulichung vergangener Kulturverhältntssc tn mannlgsacher Weise zu dienen vermag. ES finde» sich darunter Sprach denkmäler von starkem Btldgehalt und kerniger Ausdrucks kraft, die zu fruchtbarer Svrachbetrachtung aus allen Stufen geeignet sind. Ferner bilden die alten Bezeichnungen als Träger heimatlicher Ueberlieferung eine Kraftquelle für Heimatsinn und Hetmatgefühl. Da» Mtntsterinm hofft, daß die Lehrerschaft aller Dchulgattungcn sich der unterricht liche» und rrzlehltchcn Sette der Ausgabe mit der gleichen anerkennenswerten Hingabe annehmen wird, die sie bei der Sammlung un- Erforschung der Flurnamen bisher schon betätigt hat. — Weiter enthält da» Verordnungsblatt Ver ordnungen über verkürzte Reifeprüfung für VolkSschul- lrhrer und BvtkSfchultehrerinnen vor Zulassung zum Hoch schulstudium. sowie eia« Verordnung betressend die ein seitige Werbung für einzelne Schularten. In letzterer ordnet da» Ministerium an, daß lediglich Bekanntmachungen znr Ausnahme in die Schulen zulässig sind, die di« durch Gesetz und Verordnung geregelten Aufnahmebedingungen, die Schulb«f«ch»»ett, dte für die Schul« fest»»letzte» Ziele. gegebenenfalls thre Berechtigungen, »nmetbezrit und ^yrt aufführen. Ein «inseitige» Werben für de» Besuch «in- »einer Schularten wird verboten. Endlich enthält da« ver- »rdnungSblatt «och ein« Verordn»«« über dte Unterhalt», »uschüffe für Studienreferendare. —* Bargeldloser Za-lung»»«rk«hr. Wie der Präsident dr» vandeSfinanzamie» Dredden Mittelst, hat «ach amtlichen Feststellungen der bargeldlos« Zahlungs verkehr bet Entrichtung von Steuern unb Abgaben tm vande-ftnanzamtsbrzirk Dresden bet iveitrm «och nicht den Umfang erreicht, der tm allgemeinen Volkswirtschaft- ltchen Inkreis» erstrebt werden muß. Danach steht der LandeSftnanzamtSbeztrk Dresden im bargeldlosen Zah lungsverkehr hinter anderen LandeSfinanzamtSbezirken ähnlicher wirtschaftlicher Struktur noch weit zurück, Der bargeldlose Verkehr dringt nicht nur der gesamten Volks wirtschaft, sondern auch jedem einzelnen Steuerzahler nur Vorteile. Wer durch Ueberwetsung von Konto zu Konto seine Stenern entrichtet, spart den Weg zur Steuerhebe ftelle unb ist bet Andrang an der Kaffe de« langen Wartens enthoben; er ist vor Verlust geschützt, der durch Diebstahl oder Unterschlagung, ferner beim Zählen und Wechseln des Gelbe» und endlich auch durch Empfang falschen Geldes entstehen kann. Bet Zahlung von Steuern mittel» Post schecken oder Postübrrivcisnngen kommt der Vorteil hinzu, daß schon mit dem Tage der Hingabe der Scheck« ober Neberwetsungen bet der Ftnanzkasse dte Zahlung al« ge tilgt ^ilt^ Iy., gif Jugendarbeit. Der Soziale Ausschuß de« Evang.-luth. JungmännerbundeS Sachsen befaßte sich in seiner Sitzung am 4. Dezember mit den beiden neuen Gesetzen über Arbeitsgerichte und Arbeit»- losenverstcherung. Diese Gesetze bringen wesentliche Neue rungen und Aenderunaen aus dem Gebiete des wirtschaft' kichen und sozialen Lebens mlt sich, die auch für die Jugend wichtig sind. Vor allem wurde ein eingehender Vortrag von Martin Richter über den Entwurf de« ve- rnfSauSbildungSgesetze» gehalten. Dieser Entwurf umfaßt alle Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren (außer Land wirtschafts: Lehrlinge, jugendliclw Arbeiter u. Angestellte. ES soll eine sachgemäße Berufsausbildung und gute Er ziehung aller Jugendlichen durch Schaffung von Lehr betrieben mit verantwortlichen Lettern gewährleistet wer den. Es ist z. B. Vorgelegen, daß auch solche Jugendliche, die beim Arbeitgeber wohnen, genügend freie Zeit und Gelegenheit erhalten, Gottesdienste zu besuchen und an den Veranstaltungen der Jugendorganisationen tetlzuneh- men. Die Regelung der Urlaubsfrage ist leider im Rah mengesetz nicht vorgesehen, sondern soll den Handels- nnd Gewerbckcnnmern überlassen bleiben. Da» ist be dauerlich: es muß em Mindesturlaub unbedingt im Ge setz verankert werden. Der Soziale Ausschuß wird sich in seiner nächsten Sitzung am 29. Januar in Leipzig eingehend damit befassen und entsprechende Schritte unter nehmen. —kk. Schuldhaftes Verhalten bei Betrieb«. Unfällen. Die ReichSverstchernngSordnuna bestimmt jetzt auch, baß Unfälle, dte sich auf dem Wege zur Arbeitsstätte und auf -em Wege von der Arbeitsstätte ^ur Wohnung deS Ver- sicherten ereignen, als Betriebsunfälle gelten. Das Netchö- verstcherunaSamt bat nunmehr entschieden, daß auch dann ei» Unfall tm Sinne deS Gesetze» vorliegt, wenn den Verletzte« eine Schuld trifft. ES steht der Annahme eines Betriebs unfalles nicht entgegen, wenn der Versicherte gegen strafrecht, liche Vorschriften oder gegen ein Verbot des Unternehmer oder gegen vernünftige Ueberlegung verstößt. So hat sich ein Unfall dadurch zugetragen, daß ein Arbeiter entgegen der Warnung des Arbeitgebers von einem in voller Fahrt be findlichen Lastkraftwagen abgcsprungen ist und schwer ver- unglückte. DaS Reichsversicherungsamt hat trotz des Um stande-, daß der Versicherte vernunstwtdri« handelte, bl« schwere Verletzung al» Betriebsunfall anervanni. —kk. Wann enden die Ansprn che auf Letftu». genderKrankenkass«? In der ReichSverstcherungS- ordnung ist bestimmt, daß die Versicherten für die Dauer von SS Wochen Anspruch auf Leistungen haben. Di« Vorstände und Ausschüsse der Krankenkaffen können aber diefe Lei- stungSdauer bis auf S2 Wochen erweitern. Die Versicherten muffen sich also in der Satzung der Krankenbaffe orientieren. Allgemein werden Leistungen für 26 Wochen gewährt. Er- krankt ein Mitglied z. B. am 1.1.. so hat ihn bi« Krankenkasse von da ab für 188 Tage zu unterstützen. War der Versicherte während dieser Zeitspanne ununterbrochen nur in ärztlicher Behandlung, ohne daß Arbeitsunfähigkeit eintrat, so endigte der Anspruch auf Leistungen am 2. Juli. Auch wen« da» Mitglied vom Erkrankungstage ab nnunterbrmheu arbeits unfähig war, ist die Unterstützungspflicht am 2. Juli abgr- laufen. In den Fällen, in denen der Versicherte nur kurze Zeit krank ist und dann später wieder neu erkrankt, ver schiebt sich der Tag des Ablaufs der Unterstützung-Pflicht. G» ist in solchen Fällen zu prüfen, ob bei der Wiedererkrau- kung tatsächlich ein neuer UnterftützungSsall vorliegt. Ist das nicht der Fall, dann werden die früheren KrankheftS- zeiten angerechnet. Erkrankt «in Mitglied und wird erst später arbeitsunfähig, so beginnt die UnterstützungLpflicht erst vom Tage des Eintritt- der Arbeitsunfähigkeit an zu lausen. Es kann also -er Fall eintreien, daß «in Versicherter 10 Wochen vom Arzt behandelt unb erst dann arbeitsunfähig wirb. In solchem Falle wir- das Mitglied dann für 8S Wochen unterstützt. —* Neuzeitliche Schnell-Lokomotiven. Auf der Strecke Berlin—Falkenberg werben von der Firma Schwarzkopfs gebaute Schnell-Lokomotiven geprüft. Die Nieseumaschinen sollen in der Stunde 120 Kilometer schaffen. Dte 112-Kilometerstrecke Berlin—Falkrnberg wurde bisher in öS Minuten bewältigt. Einen Tag unterliegt die Fahrt der technischen Prüfung, am anderen Tage wird die wirk- R°dm„n. N-« amtlichen Bekanntmachung des Stadtrates wrrden der Niederftadtgraben, di« Mittelstraßr «nd die Kirchstraße zu Einbahnstraßen erklärt. Zugleich wird ein Parkverbot er- laffen für einen Teil der Döbelner Straße und de« Marktes. Automobilisten wrrden gut tun, diese neuen Be stimmungen genau zu beachten, wenn sie sich vor Straft schützen wollen. * Meißen. Geplante neue Elbbrücke. Das Finanz ministerium hat vom Akademischen Rat ein Gutachten ein- gefordert zur Vorbereitung eines Wettbewerbs für dte neue Elbbrücke in Meißen. Der Akademische Rai hat seine Ar- chitektcnmitglicder ansgefordert, an Ort und Stelle eine Besichtigung vorzunehmen und dann Bericht zu erstatten. * Freiberg. Großer Stlbermnnzenninv. Bet Aus. schachtungSarbeiten in dem Grundstück der Firma Kurt Lbriemrr wurde, wie der -Freiberger Anzeiger berichtet, ein großer Silbermünzensund gemacht. Di« Silbermünzen zeigrn mit wenige» Ausnahmen noch vollen Prägalan,. Sie haben einen Durchmesser von 4,S Zeuttmeter, sind also größer als unsere Fünfmarkstück«. Im ganzen wurden etwa 100 Stück gesund«». Die kostbaren Münzen stammen zumeist aus de» Jahren 1680 und 1681, zeige» auf der Aversseite da- Bild de» Kurfürsten Johann Georg 1. und auf der Reversseite da» kuriächstiche Wappen. Es ist anzu- nehmen, Laß der Sttberschatz im Dtrißigjähriaen Kriege, und zwar kurz vor der Belagerung durch sie Kaiserlichen unter Gallas, vergraben wurde. * Dresden. Zu der Protestoersammlung gegen das ReichSjchulgesetz. In einer Betrachtung über da» Ergebnis der vorgestrigen Protestversamnitung gegen da» Reichrfchul- gesetz erwähnt di« Sächsische Volkszeitung di« Behauptung Dr. Sevffsrt«. .da» der Protest st» Ueberetnsttoummg «ül
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