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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192801245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-24
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1928
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20. 1. Vettgge zvm Riesaer Lapedsatt. Dienstag, 24. Januar IV28. avenas. 81. Jayrg. NWWI« !i. »WI »MWW MA. Hb. Dresden. Am Montag morgen fand tm BeretnshauS Lie offlzlelle Eröffnung der 8. Gächfifche« Landwirtschaftlich«^, Woche durch den Präsidenten der Landwtrtschaftskammer, Rittergutsbesitzer Vogelsang, statt. In seiner Eröffnungsansprache erklärte Rittergutsbefitzer Bogelsang einleitend, daß niemals der Charakter einer ernsten Warnung und Mahnung an die Oeffentlichkeit und an alle Stellen des Reiches und -er Staatsregterung so sehr im Vordergrund gestanden habe, wie bei der diesjährigen Landwirtschaftlichen Woche. Die Lage der Landwirtschaft und damit die der breiteste« Oes, seutlichkeit sei so ernst zu beurteile«, wie es überhaupt »ur möglich sei. Der Redner erklärte sodann die Landwirtschaft liche Woche für eröffnet und begrüßte die zahlreichen Teilnehmer und Gäste, besonders die Vertreter der Staatsregierung, der Reichs- und Staatsbehörden, -er befreundeten Verbände usw. In seinen weiteren Ausführungen ging der Red ner im einzelnen auf die Notlage der Landwirtschaft ein, die besonders unter der Unwetterkatastrophe des letzten Sommers schwer zu leiden gehabt habe. Keine der landwirtschaftlichen Krisen in den früheren Jahren habe auch nur annähernd einen so katastrophalen Ver lauf wie die gegenwärtige genommen. Das Unglück und die Not -er Landwirtschaft seien in erster Linie auf das Versailler Diktat und den Dawesplan zurück zuführen, und es sei erfreulich, -aß eine Aenderung des Dawesplanes immer nachdrücklicher gefördert werde. Der Redner kam auch auf die Gründung des Bun» des zur Erneuerung des Reiches zu sprechen, wobei er. obwohl er die Neugründung an sich begrüßte, die Frage aufwarf, ob angesichts der -rückenden Not des Volkes und besonders der Landwirtschaft der Zeit punkt schon gekommen sei, um die so wichtige Frage der Neugliederung des Reiches schon jetzt in Angriff zu nehmen. Bejahe man diese Frage, dann müsse man sich auch dem vom Ministerpräsidenten Heidt auf der Länderkonferenz gekennzeichneten Standpunkt an schließen und Sachsen eine seiner historischen, kul turellen und wirtschaftlichen Eigenart entsprechende Bedeutung zuerkennen. Zu fordern sei unbedingt, daß die Reichsregieruug Mittel und Wege findet, die Daweszahlnnge« auf eine tragbare Höhe herabzumindern. Alle Hoffnungen, die man in den Dawesplan gesetzt habe, seien unerfüllt geblieben, die Arbeitslosenziffer sei enorm gestiegen und die Landwirtschaft stehe nahe vor dem Zusam menbruch. Krasser Materialismus, so erklärte der Redner auf die gesamte wirtschaftliche Entwicklung eingehend, umnebele jedes vernünftige wirtschaftliche Denken, unheilvoller internationaler Wirtschaftswahn ersticke jeden vernünftigen nationalwirtschaftlichen Gedanken schon im Keim. Alle Berufsstände, in erster Linie Landwirtschaft und Industrie, müßten auf -er gemein samen Plattform einer nationalen Wirtschaft ver einigt werden. Die Entwicklung verlange kategorisch eine Abänderung des zoll- und handelspolitischen Systems. Die Regierung dürfe nichts unterlassen, um der unnötigen Einfuhr ausländischer Erzeugnisse ent- gegenzuwtrken und andererseits die Ernährung unse res Volkes aus eigener Scholle sicherzustellen. In steuerlicher Beziehung müsse gefordert wer de«: Uebcruahme der Renteubankschuldzinse« durch das Reich >«d Erlaß — «icht Stu«du«g — sämtlicher «teuer«, die »ich« durch Ei«kom«eu, sonder« d«rch Substanz a«fzabri«ge» fi«d. Die soziale Fürsorge müsse mit der Notlage des gesamten Volkes in Ein klang stehen. Hinsichtlich der landwirtschaftlichen Ver schuldung dürfe kein Mittel unversucht bleiben, die Personalkredtte in langfristige Realkredtte mit trag barem Zinssatz umzuwandeln. Rationalisierungs maßnahmen seien in der Landwirtschaft wegen -er Gefahr vermehrter Verschuldung schwer durchführbar, und eS gelte solche herauszuftnden, die mit wenig oder keinen Aufwendungen durchzuführen seien. Wenn wir, so schloß Gutsbesitzer Vogelsang, in dieser schwe ren Zett als treue deutsche Bauern unsere Pflicht er füllen, dann haben wir auch das Recht, von der Regie rung -en Schutz für unsere Produktion zu verlangen, der uns ein Minimum von Existenzmöglichkeit ge währleistet. Im Namen der sächsischen Regierung sprach dann Wirtschaftsminister Dr. Kr«g ». Nidda. Der Minister erklärte, die Not der Landwirtschaft sei schwer, ebenso schwierig sei eS aber, dieser Rot abzu- helfe«. Der Redner ging sodann näher auf die volks- und privatwirtschaftlichen Gründe -er schwierigen Lage der Landwirtschaft ein. Vom volkswirtschaft lichen Gesichtspunkt sei die Verminderung der Lasten zu fordern und vom prtvatwirt saftltchen Gesichts punkt die Herabsetzung -er Produktionskosten. Diese Umgestaltung müsse die Landwirtschaft aus eigener Kraft vornehmen. So erust die Lage auch sei, so sei sie doch «icht hoff«««gslos. Zur Erzielung einer Ver billigung der Produttionskosten stelle die Regierung ihre Einrichtung zur Verfügung. Der Minister be tonte die Notwendigkeit des Zusammenarbettens und des gegenseitigen Vertrauens. Nach den Ausführungen des Wirtschaftsministers ergriff Geh. Legationsrat UniverfitStsprosefior Dr. Wiedeufeld-Leipzig das Wort zu seinem Vortrag: »Der Unternehmungs aufbau in Landwirtschaft und Industrie". Professor Wiedenfeld ging von der vielfach bestehende» Auffas. sung aus, daß Landwirtschaft und Industrie zwei in sich geschlossene Komplexe seien und behandelte dann eingehend den Ausbau zunächst -er Industrie «nd dan« der Landwirtschaft, sowie die unterschiedlichen Voraussetzungen für die beiden wichtigsten Zweige der deutschen Volkswirtschaft. Wenn auch die Land wirtschaft kein geschlossenes Ganzes sei und mannig fache Verschiedenheiten durch Produktionseinrtchtun- gen, Größe, Umfang usw. beständen, so sei doch der Zusammenhang in der Landwirtschaft größer als in der Industrie, die in sehr viele und in ihren Haupt interessen auseinandergehende Zweige zerfalle. Starke Unterschiede beständen zwischen Industrie und Land wirtschaft sowohl in der Kapitalfrage, als auch hinsicht lich -er Arbeitskräfte, der Produktionsbedtngungen u. a. m. Während in der Industrie die Entwicklung zu einer immer stärkeren Vertrustung und zu immer größerer Kapitalzusammenfassung führe, gebe es in der Landwirtschaft nur ganz vereinzelte Aktiengesell schaften. Das liege daran, daß für den Geldgeber, die Banken, in der Landwirtschaft nicht die Möglichkeit der Kontrolle der Betriebsunterlagen- und Aussichten gegeben sei, wie das in der Industrie durch die tech nische Wissenschaft möglich sei. Daher werde von -en Banken Zurückhaltung und Vorsicht gegenüber der Landwirtschaft geübt. Die individuelle Bewirtschaf tung, die in der Landwirtschaft nötig sei, mache auch eine individuelle Beurteilung der landwirtschaftliche« Unternehmungen, auch der grüßten, notwendig, wobei außerordentliche Schwierigkeiten sich ergäben und wo- zu auch die landwirtschaftliche Wissenschaft noch nicht ausreiche. Auch hinsichtlich der Arbeitskräfte ergäben sich große Unterschiede. Im Gegensatz zur Industrie spiele die individuelle Arbeitsleistung in der Land wirtschaft eine maßgebende, oft sogar ausschlaggebende Rolle, wobei erschwerend noch die Schwierigkeiten der Arbeitskontrolle durch die Flächenhafttgkeit der land wirtschaftlichen Unternehmungen wirkten. Außerdem müsse sich in der Landwirtschaft die Produktion ledig lich nach der Größe, die ja gegeben sei, richten. Die Landwirtschaft sei immer an die natürlichen Voraus setzungen gebunden. Der Vortragende ging dann noch auf die Entwick lung der landwirtschaftlichen Unternehmungsarten ein und stellte eine Zunahme der bäuerlichen Betrieb« und eine Abnahme der Großbetriebe fest. Die Frage, ob die Kleinbetriebe oder die Großbetriebe zu vermeh ren seien, hänge von den örtlichen Verhältnissen ab, ebenso die Frage der sogenannten inneren Koloni sation. Im allgemeinen werde der kleinere Betrieb vor den größeren zu stellen sein. Wenn schon in der Industrie die Einzelpersünlichkeit Geltung habe, so sei das erst recht bei der Landwirtschaft der Fall. Im Anschluß an die Eröffnung der Landwirt- schaftlichen Woche eröffnete Rittergutsbesitzer Vogel sang als erste der zahlreichen Sonderausstellungen di» Ausstellung -es Landessaatbauvereins für Sachsen. Die Ausstellung bringt die verschiedensten Zuchtsorten von Getreide, Kartoffeln, Futterrüben, Klee- und Grassaaten. Auch die Staatliche Landwirtschaftliche Versuchsstation Dresden ist mit umfassenden Darstel- lungen vertreten. Die Hauptstelle für Pflanzenschutz bringt in einer SonderauSstellung die wichtigste« Pflanzenkrankheiten. Tie Mittel zur Bekämpfung der Schädlinge sind vom Landessaatbauverein zusam mengestellt. Eine Braugersten-Ausstellung weist den Landwirt auf die Notwendigkeit hin, auch der Quali tät seiner Erzeugung Beachtung zu schenken. Die Arbeitsgemeinschaft für Grünlandwirtschaft bringt neben den für Wiesen-, Weiden- und Feldfutterbau notwendigen Maßnahmen insbesondere Darstellungen ihrer Arbeit zur Förderung der Landwirtschaft in -en höheren Gebirgslagen. Die Versuchsringe zeigen ihre Organisation und Arbeitsweise durch eine ge- meinsame Ausstellung des Verbandes der Versuchs- ringe im Freistaat Sachsen und der Arbeitsgemeir» schäft der Versuchsringe LstsachsenS. Am Nachmittag hielt der La«desverba«d Sächsi scher Herdbuchgesellschafte« seine öffentliche Hauptver sammlung ab, wobei Landwirtschaftsrat Uhlmann einen Vortrag mit Lichtbildern über den Stand der Zucht des schwarz-weißen Tieflandrindes im Landes verband Sächsischer Herdbuchgesellschaiten hielt. Ferner fanden eine öffentliche BortragSversamm- lang -es Landesverbandes Sachsen für Obst- n»r Weinbau, und die Mitgliederversammlung des Sach, fische« Fischereivereins mit anschließender Vortrags« Veranstaltung statt. In einer Versammlung der Fachkammer für Forst wirtschaft sprachen Professor Dr. Raab-Tharandt über die Auswirkung von Versailles auf die deutsche Forst wirtschaft und Prof. Dr. Hilf-Eberswalde über »Neue Ergebnisse auf dem Gebiet der forstliche» Arbeits- lehre." We MOW »er Melmer. tsd. Dresden. Am Sonntaa fand vier die Haust» oersammluna der Ortsgruppe Dresden der Reichspartei des Deutschen Mittelstandes statt. Nach der Erledigung des geschäftlichen Teils dielt Neichstagsabgeordneter Mollath einen Vortrag über die Frage: -Soll Deutschlands Mittel stand endgültig vernichtet werden s" Er beantwortete sie dahin: Der Mittelstand dürfe nicht untergeben, wenn Dentichland leben wolle. Was die Stürme der Novemberrevolution nicht zuwege gebracht hätten und was auch durch die Inflation nicht vollständig gelungen sei, das voll iehe sich jetzt langsam, aber sicher: der Unter gang des Mittelstandes. Ein Gesetz nach dem ander» werde oom Reichstag verabschiedet, durch das die wirtschaftliche Basis der kleinen Selbständigen untergraben werde. Diese Gesetzesmachrrei führe auch zu einer Aufblähung der Ver« waltungsavvarates. 72 bis 84 Prozent des Gewinnes, den die Einschätzungen zur Einkommensteuer beim gewerblichen Mittelstand ausweiirn. würden durch di« gewerblichen und di« Grundsteuer weggezehrt. Weiter werde durch di« Organisationen der Beamtenschaft die unzureichend« Existenz basis des Mittelstandes durch die Selbstoersorgermaßnahmen stark verschmälert. Ter Mittelstand fordere das allgemeine Zuschlagsrecht zur Einkommensteuer. Alle Kreise der Be- vötkerung müßten es an tbrem eigenen Beutel merken, was die von ihnen gestellten Ansprüche kosten. Erst dann sei auf eine unnachsichtliche Nachprüfung der Ausgaben zu rechnen. Es sei ein unmöglicher Zustand, daß die ganz« Last der Ausgaben auf den gewerblichen Mittelstand und Grund» und Hausbefitz gelegt werd«. Der Redner wie» u. a. aus die Ausdehnung der Ministerien hin. Früher habe es ein ReichSinueuministrrium mit ISS Beamten gegeben, heute hätten wir an leiner Stell« ein ArbettS-, Ernährungs und Wirtichaftsminifterium mit 8500 Beamten. Wenn eS so weltrrgehe wie bisher, dann werde der Arbeit-Minister zum Totengräber der deutschen Wirtschaft werden. Diese Au-führungen de« Redner« fanden die lebhafteste Zustim mung der Versammlung. Abg. Mollath berührte dann die Frage des Einheitsstaates, der jetzt auf einmal und aus allem Elend heraus helfen solle. Sin Einheitsstaat aber, unter der Führung der preußischen Sozialdemokratie komme für den Mittelstand nicht in Frage. Lieser wolle «in Grob deutschland aber kein Großpreußen. Unter allen Götzen der BolkSmeiuung sei der Doktrinarismus der Sozialdemokratie der grausamste. Zum Schluffe forderte der Redner eine allmähliche Abkehr von der WohnungSzwangSwirtschaft. Heute stelle der Hausbesitz nur noch dem Namen nach Eigen tum dar, in Wahrheit ser er sozialisiert. Die Mittelständ- lrr müßten sich ihrer Macht bewußt werden, damit würden sie sich selbst am besten helfen. MMltWltÜ M MM. " Berlin. lTelunion.) lieber die Stell««« der WirtschaftSpartei »um ReichSschulgesrtz teilt deren Presse stelle folgendes mit: Für die Wirtschaft-Partei spiele« di« parteipolitische« oder überhaupt politischen Gesichtspunkte bei diesem Gesetz nicht die geringste Rolle. Die Kreise des Mittel» stände« betrachten die ganze Frage in erster Linie von ethischen Gesichtspunkten aus. Für sie ist ausschlaggebend die Erhaltung der christlichen Schule und da» Recht der Eltern zur Bestimmung der Erzirhungeart ihrer Kinder. Sachlich deckt sich in dieser Hinsicht das ReichSschulgesrtz mit der ethischen Auffassung weiter Mittelstandskreise. Die Frage der Kosten, die bei der gegeuwärtigen Debatte eine große Rolle svielt, wird natürlich auch für die Wirtschafts partei Gegenstand einer Prüfung sein: doch hängt hier die Stellungnahme noch von de» Erklärungen ad, di« die ÄeichSregierung für di« zweite Leiung des Entwurf«» in Aussicht gestellt bat. Die mittelständischrn Kreise stehen auf dem Standpunkt, daß trotz der berechtigten Forderungen aus Sparsamkeit hier die Verwendung von staatlichen Mitteln angebracht fein würde, wobei selbstverständlich die Kosten sich in erschwinglichen Grenzen halte» müßten. Di« Frage der Verteilung der Kosten wird einer eingehenden Prüfung unterzogen werden. Wenn di« Länder allein nicht in der Lage sind, die Mittel auizubringen, so wird das Reich in irgendeiner Form beispringen müssen. Sehr um stritten ist die Frage der sogenannten geistlichen Schulauf sicht. Nach den ausdrücklichen Erklärungen und auch nach dem Sinn und Wortlaut des Gesetzes handelt es sich nicht um rin« Kontrolle oder direkte Einwirkung der konfessionellen Instanzen aus die Schule, sondern lediglich darurn, daß di« konsejsionellen Instanzen die Möglichkeit einer Prüfung haben, ob der Religionsunterricht in Einklang mit der Richtlinien der betreffenden Konfessionen steht. Irgend welche Nachteile und Echickanen für di» Lehrer oder gar «ine Unterordnung der Lehrer unter dir Geistlichkeit sc- nicht zu befürchten, und daher betrachtet die WirtschastS» Partei auch diese Frage zunächst als gelöst. Mn Abmldermrgsavti-ag -er DVP. zum 8 2V des Reichsschulgefetzes. * Berlin. Wie die Tägliche Rundschau mitteilt, wird Aba. Dr. Runkel als der Dertreter der DÄP. den Ab- ändrrungSantrag zum 8 20 am heutigen Dienstag im Bildungsansschuß des Reichstages einbringen. In gewissem Sinn« werde dir Entscheidung über da- Schulgesetz nicht erst in der zweiten Lesung, sondern schon jetzt fallen, da die DBP. von ihrer ht-herigen Stellnug rum 8 L« anck i« Zukunft nicht abweicheu werde. .Ae RWlMlAetziW rii Maik R Sie veM-WMA MöbmwMM'. * Paris. Im Soie greift heute Robert Lazurick in die Debatte über das Rhrinlandproblrm ein. Er bezeichnet dte Rbeiulandbesrtzung al- «in Hindernis für die deutsch französische Auuäheruugsvolitik. Man könne darum auch di« in Deutschland durch die Erklärung Paul Boncours aus dem Sozialistrnkongreß und durch fein jüngstes Interview in einem Pariser Mittagblatt hervorgerusene Erregung verstehen. Paul Boneour hab« niemals daran gedacht, Jnveftigationsmaßnahmen allein auf Deutichlant »u beschränken. Er verlange vielmehr, daß alle Völker den Weg der Abrüstung beschreiten und die Sicherheit durch eine sich aus all« Nationen erstreckende Kontrolle garantiert werde. Deutschland, da» entwaffnet sei und loyal seine Verpflichtungen erfüll«, hab« keinen Grund, dieser Formel nicht znzustimmen. Es wäre auf jede» Fall ungerecht, Paul Boncour zu einem Gegner der Rbeinlandräumung zu stempeln. Vielleicht als erster französischer Politiker habe er di« Abberuiung der französischen Truppen aus dem be'» setzte» Gebiet gefordert.
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