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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192801270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-27
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1928
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gro- sein per- dcr Oertttches und Sächsisches. Riesa, den 27. Januar 1988. «..-^^"ervorberiaa, '"r den 28. Januar, «»«teilt von der SM. Landerwetterwarte zu Dresden. Wewirlnd bewölkt. Keine oder nur örtlich schwache Nieder- schlö«. Temperaturen wen«, aeöndert: nacht« leicht, Ktrablunoesrostr. von Vlid auf Weit drehend« und später abflauend« Wind». —* Daten siir den 28. Ianuar 1V28. Sonnen» aufgang 7^16 Ubr. Lonnenunteraana >6,40 Ubr. Mond» «usoana 10L5 Ubr. Mondunteraana 28,48 Uhr. 8l4: Karl der Große gestorben tgeb. 742). 1621: Eröffn»»« de« Reichstage» zu Worm«. 1596: Der »nalische Seefahrer Franc!« Drake vor Vortosllo in Manama aest. (geb. um >540). l84l: Der Asrikareisende Henry Morton Stanley bei Deniab in Wale« aeb. (gest. >904). 1868: Der Novellist Adalbert Stifter in Lin» a. d. Donau aest. <aeb. 1805'. 1871: Kapitulation von Paris. —«Zur Aussperrung der Belegschaften der sächsischen Hüttenwerke, die bekanntlich vor einer Woche erfolgt ist, erfahren wir, daß gestern auf Ein» ladung de- Arbeit-Ministeriums in Dresden Verband, lungen zwischen Arbeitgeber- und Arbrttnchmervertretern der an dem Arbeitskampfe beteiligten Betriebe stattgefunden haben. Die Verhandlungen wurden auf Anfang nächster Woche vertagt. — Hoffentlich gelingt e», eine befriedigende Lösung zu finden, damit der schwere Kampf recht bald sein Ende erreicht. —* 85 Jahre alt. In körperlicher und geistiger Frische kann die älteste Einwohnerin von Groß- Riesa, Fra» Rosine verw. Starke, Stadtteil Weida, Am Anger 7, morgen Sonnabend ihren 9 5. Geburts tag begeben. — Wir gratulieren der lieben Greisin von ganzem Herzen: möchte ihr Lebensabend ei» reichgrsegneter sein. , —«Sinfonie. Konzert. Dienstag, den 81. d. M. findet da« im Rabmen der Kunstabende augesedte groß« Sinfonie-Konzert statt- Drei wundervolle Werke der Romantiker erklingen im großen Orchester «Kaufmann- Orchester, Dresden, und OrvbeuS-Orchester. Rieia, zus. 42 Herren': Die „Oberon-Ounertiire von Weber, da« Konzert lü-Koll für Violine und Orchester von Mendelssohn und dir „Unvollendete" (Sinfonie ll-Ko!I> von Schubert. Die Solo-Violine spielt die Dresdner Virtnosin Leny Rr ih - Bu ch b r i m. Orchesterbesednng : 2 Flöten. 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte. 4 Hörner, 2 Trompeten, 8 Po saunen, Banken, 8 Violinen l, 6 Violinen II. 4 Viola, 3 Violoncelli, 3 Contrabäste. Leitung:Jwan Schöne- Lau m. NäbereS im Anzeigenteile. —«Bezirkstagung der Volksrechtpartei. Wie die Zeitung .Volksrecht", vormals „Der Deutsch« Sparer", meldet, veranstaltet die VolkSrecbtvartei Sonntag, »m 29. Januar, 10'/, Ubr in Dübeln für den amtSbaupt- mannschaftlichen Bezirk eine Bezirkstag»»«. Nachmittag« Z Ubr soll im SchühenbauS in Döbeln eine große öffentliche Kundgebung siatlnnden. Redner sind Cenatspräsident am Reichsgericht Dr. Lob», der jetzige Vorsitzende des Landes verbandes Sachien, über „Kranke Gesetze" und Reichstags- Abgeordneter Seiffert-Bcrlin über „Das RentnerversoraungS» resetz". Vld. —* Einreichung der Steuerabzugs belege für 1927. Taö Landessinauzantt Dresden macht daraus eusmcrkfam, daß die SteuerabzngSbelegc für 1927 bis späte stens zum 29. Februar 1928 cingeretcht werden müssen. Diese Tinlicfcrnngsstist kann grundsätzlich nicht verlängert wer den. Sie ist daher unbedingt cinzuhalten. Die danach an die Finanzämter einzurciclnnidcn Belege sind verschieden, je nachdem die Lohnsteuer im Jahre 1927 im Ueberwetsungs- verfahren an die Finanzkasse abgcsührt worden ist oder aber Steuermarten geklebt worden st"d. Bei Barabführung ode? stebernreisung der Lteueralnugobeträge an die Finanzkasse ist der Arbeitgeber — wie bereits mehrfach bekanntgegeben ivorden ist — verpflichtet, für die außerhalb der Beschäf- .-igungSgemeindc wohnhafteit Arbeitnehmer NeberweisungS- listen auszustellen und einzureichen. Nähere Auskunft hier über erteilen die Finanzämter, von denen die notwendigen Vordrucke kostenlos abgegeben werden. Loiveit jedoch Im Zähre 1927 Ltenermarken verwendet worden sind, hat der Arbeitnehmer (nicht der Arbeitgebers — und zivar ohne Rücksicht daraus, ob er innerhalb oder außerhalb der Bc- chästigniigsgemeindc wohnt — bis zum 29. Februar 1928 eine Steuerkarte und die Einlagebogen, die im Kalenderjahr 1927 zum Einkleben und Entwerten von Steuermarken ver wendet worden sind, dem Finanzamt zu übersenden oder zu übergeben, in denen Bezirk er zur Zeit der Ablieferung fei len Wohnsitz oder in Ermangelung eines inländischen Wohn sitzes seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat. Alles Nähere ist ans einem Nkerkblatt ersichtlich, das bei den Finanzämtern kostenlos entnommen werben kann. Es wird aber noch be sonders daraus hingcwiescn, daß alle Arbeitgeber ohne Un terschied verpflichtet sind, ein« öffentliche Aufforderung, die demnächst in den Tageszeitungen ergehen wird, in den Ar- beitS- und Geschäftsräumen durch Anschlag öffentlich be- kanntzumachcn und daß die Versäumnis der Einlieferung-- frist mit Strafen bedroht ist und Zwangsmaßnahmen zur Folg« haben kann. —« Zuschlag zur Miete gewerblicher Räume. Ter Wohnungsansschub des Reichstags hat be schlossen, daß in denjenigen Fällen, in denen Räunie an den Unternehmer eines geivrrblichen Betriebes vermietet wo» den sind, das Micteinigungsamt auf Antrag des Vermieters einen besonderen Zuschlag zu -er gesetzlichen Miete festlegen muß, besonders, wenn infolge der Eigenart des ge werblichen Betriebes hohe Betriebs- und Instandsetzungs kosten entstehen. —* Achtung! Falsch« AI-Mark-Reich-bank, aoten im Umlauf. Seit längerer Zeit werden von einem in Deutschland umhcrreisenden Falschmünzer falsche .ch-Mark-Reichöbanknoteu in Verkehr gebracht (Ausgabe vom II. 19. 1924). Ti« Fälschung ist an der mangelhaften, unsau beren und harten Wiedergabe des Frauenkopsbildniffes auf der Vorderseite der Not« leicht erkenntlich. Da jetzt auch in Leipzig ein derartiger Schein aufgetaucht ist, wird vor ihrer Annahme gewarnt. In früheren Fällen kam als BcrauS- gabcr der Falschnoten ein 26—39jährig«r Mann, 1,70—1,75 Meter groß, schmächtig, in Frage: schnrales, bartlose- Ge sicht, dunkles, ziemlich langes, zurückgekämmtcs Haar und sprach norddeutsche Mundart. Für die Ermittlung des Käl- Ochers hat das NeichSbanköirektorium eine Belohnung bl» ,u 3000 Mark ausgesetzt. —* Schiedsspruch für die R«ickS- und Staatsangestellten. In dem Lohnstreit der Reichö- und preußischen Staatsaiigeftellten wurde gestern abend vom Schlichter ein Schiedsspruch »«füllt, der Gehaltserhöhungen oou L5 bis 16 Prozent vorsieht. Für Mehrarbeit soll keine besondere Vergütung gewährt werden, sondern diese (oll durch Freizeit ausgeglichen werden. Ti« ErklürungSsrist über Annahme oder Ablehnung des Schiedsspruchs durch die Parteien läuft bi» zum !i. Februar. Ueber di« Verteilung der einzelnen prozentual«» ErböhnngSsätze sollen auf Vor schlag de- Schlichters direkt, Verhandlungen »wischen den Parteien stattstnden. « —* 26. Stichs. »««»e-ke-ekn kn Pirna »»» »6. Juni bi» 8. Juli 1928. Der Sächsische «eglerbund ruft di« Sächsische Seglerschar zu seinem so. Bundeskegel» am SO. Juni di» 8. Sulf 1928 »ach Pirna an der Elb«, dem Eingang«»» zur Sächsischen Schweiz. Di« Fesrstadt, vor allem aber der Verband Pirnaer Kegelklub-, der mit der Durchführung b«» Feste» b«trant ist, rüstet letzt schon «tfrsi», um d«n Seg«lbrüdern, di, au» dem ganzen Sachfenbauö« herb«(strömen werde«, «in«« anae nehmen Aufenthalt und sportliche Betätigung zu gewährleist««. Etwa» Neue» fall auch dte»mal in Pirna gebot«« werd««: Ein« EportauSst«!- lung, die in «t««m besonder«« Dell der großen Sporthalle, die auf dem in der Mitte d«r Stabt g«l«»en«n Sportplätze errichtet wird, untergebracht werde« wirb. Da» Programm zum 20. Sächsischen vunde-kegeln siebt u. a. Rundfahrten in di« Sächsische Schweiz und eine »rotze Ufer- und Höhen beleuchtung, sowie «in« Marktillumination vor. -* Tschechisch-deutsch« Binnenschiffahrt»- verhandlungen. Dem Telunion-Gachftnbirnst wird au» Hamburg gemeldet: Zwecks Besichtigung de» vom Ham- burgischen Staat der tschechoslowakischen Regierung al» Pachtgelände zu überlassende« Hafengebiet» ist hier ein« tschechoslowakisch« Delegation «ingetrosfen, bte die hafen technischen Frag«« prüfen wird. Die Verhandlung«« haben dahin geführt, daß Hamburg der Tschechoslowakei nur ein Pachtgelände für Binnenschiffahrt im hamburgischen Hafen einräumt. An dem Binnenschiffabrtdverkehr nach b«r Tschechoslowakei st«d deutsche und tschechoslowakische Binn«n» schisfahrtslinten beteiligt. —* Di« sächsische Regierung und da» Reich», schul gesrtz. Im BtldungSauSschuß b«S Reichstage» bat bet der Debatte über das ReichSschulgesetz der sächsisch« Ministerialdirektor Poetzsch Angaben über di« Belastung gemacht, di« der sächsischen Regierung durch di« Durchführung de» RctchSschulgesetze» entstehen würden. Wie der Teluntvn. Sachsen dien st aus Kreisen der ReichSlettung der ReichSpartci de» deutschen Mittelstandes erfährt, bat der sächsische Finanz minister Weber, der bekanntlich dieser Partei angeyört, in einem Schreiben an di« ReichSlettung der Partei erklärt, daß die zahlenmäßige Errechnung der Mehrkosten vom Volksbildung-Minister erfolgt ist und von ihm in seiner Eigenschaft al» Finanzminister nicht nachgeprüft werden konnte. Er hat in dem Schreiben iedoch erklärt, daß der vom Volksbildung-Ministerium errechnet« Mehrbetraa vom sächsischen Staat« und der sächsisä-en Wirtschaft nicht getragen u»erd«n könne und verlangt, daß da» Reich die Mehrkosten übernehmen oder den Ländern den Ausgleich beim Finanz ausgleich gewähren muff«. Wie weiter bekannt wird, ist di« sächsische Landtagsfraktion der ReichSpartci des deutschen Mittelstandes der Ansicht, daß so erhebliche Mehrkosten bei weitem nicht entstehen können und sie ist weiter der Mei nung, dab di« Kosten, bi« sich auf mehrere Jahr« verteile«, im Interesse der Wiedereinführung der Bekenntnisschirl« getragen rvcrden müssen. Jedenfalls legt die Fraktion den größten Wert auf di« Durchführung deS Reichsschulgesrtzes. Der Abgeordnete Petzvld hat dem Minister Weber in einem Schreiben geantwortet, daß die endgültig« Stellungnahme der Partei zwischen der ersten und zlveiten Lesung erfolgen werde, wenn sich die finanziellen Auswirkungen des Gesetzes klar übersehen ließen. Es sei selbstverständlich, daß die Erfüllung der kulturpolitischen Forderungen nicht mit ßen Neubelastungen für de« Mittelstand verbunden dürfen. Zwischen der 1. und 2. Lesung wird noch eine sönlichc Aussprache zwiscltcn der Oleichstagsfraktiou RDM. und der sächsischen Landtagsfraktion erfolgen. —* Zigeunerin als Betrügerin. Aus Dre». den wird gemeldet: Gewarnt wir- vor einer unbekannten Zigeunerin, die gestern ein Hausmädchen um 85 Mark ge schädigt hat. Tie Sänvindlcrin bot dem Mädchen zunächst Klöppelipitze zum Kaufe an und überredete es dann, sich wahrsagen zu lasten. Hierbei erklärte sie dem Mädchen«, «S habe Geld im Haus«, das in drei Tagen verloren sei. Um den Verlust zu verhindern, solle cS ihr das Geld aushändi» gen, damit sic cs besprechen könne. In einer halben Stunde sei alles erlcdigt. Das Mädchen hat in ihrer Leichtgläubig keit auch den genanntcn Geldbetrag der Schwindlerin über geben. die damit schleunigst verschwand. Di« Betrügerin wirb beschrieben: 26—28 Jahre alt, 1,60 bi» 1,66 groß, schlanke Ge stalt, dunkle Haare und Augenbrauen, bräunliche Gesichts farbe. Sie war bekleidet mit dunklem Hut, brauner Plüsch jacke, schwarzem Rock, schwarzen Strümpfen, schwarzen hohen Schnürschuhen und trug einen braunledernen Handkoffer bei sich. —g. Aufklärung schwerer EinbruchSdieb- stähle. Selbstmord eines Fassadenkletterer». In -er Nacht zum 30. Juli vorigen JahreS drang ein zunächst lang« Zeit unbekannter Spitzbube in das katholische Pfarr haus und in die Sakristei -er kath. Kirche St. Joseph in Ehemnitz und verübte dort überaus dreiste Diebereien. Der Zutritt zu den Räumen de» Pfarrhauses war mittels Nach schlüssel erfolgt. In der im 1. Stockwerk gelegenen Woh nung de» Pfarrers lagen dessen Schlüssel. Damit wurde vorerst der Schreibtisch geöffnet und daraus je eine goldene Herren- und Damenuhr, sowie «in größerer Geldbetrag gestohlen. An dem Schlüsselringe befanden sich auch bte Schlüssel zur Sakristei und Kirche, die damit gleichfalls ge öffnet und wo die dort befindlichen Behältnisse vergeblich nach Geld durchsucht wurden. Während dieser Dieberei schliefen der Pfarrer und dessen Haushälterin je in ihren Zimmern. Obgleich der im Schlafzimmer deS Pfarrers befindliche Hund bellte, ließ sich der nächtliche Eindringling nicht in seiner lichtscheuen und verwerflichen Arbeit stören. Im Gegenteil besaß er noch bi« Frechheit, in das Schlaf zimmer der Haushälterin zu gehen, wo er deren Kleidungs stücke herauSgeholt und diese auch nach Geld durchsucht hatte. Bor mehreren Wochen war in München ein reisender Ein brecher und Fassadenkletterer festgenommen worben, der sich aber alsbald erschossen hatte. ES war die» der am 11. November 1890 zu Erlabrunn geborene Kellner Lorenz Reinhart, dem eine große Anzahl in den verschiedensten Siegenden Dentfchland» verübter EinbruchSbiebstähle nach- gewiesen werden konnten. Auch die vorgenannte Dieberei im Pfarrhause St. Joseph in Chemnitz ist von ihm begangen worden. Auch di« Einbrüche in bas Marthastlft und Christliche Hospiz in Bautzen in der Nacht zum 24. Juli 1927, wobei dem Pfarrer Siegemunb u. a. die verschiedensten Ausweise gestohlen wurden, sowie ein Villencinbruch in -er Nacht zum 7. August vorigen Jahres, ebenfalls in Bautzen verübt, kommen auf -essen Konto. —* Ehe- und Sexualberatung. Dem Landtag ist soeben eine Denkschrift des sächsischen ArbeitS- und Wohl- sahrtSministeriumS über Ehe- und Sexualbcratung zuge- gangcn. Die Denkschrift gehe aus von der geivaltigen Zu nahme der Frauenarbeit, besonders in Sachsen, und der daraus sich ergebenden veränderten Stellung deS weiblichen Geschlechts in der Wirtschaft. HeiratsauSsichten und -Ab sichten sind geringer geworden, was eine gewisse Umstellung im Geschlechtsleben zur Folge gehabt hat. Unkenntnis und Unverantwortlichkeit, soziale und wirtschaftliche Not zer reiben Leben und Gesundheit von Frauey, Müttern und Kindern. Die Denkschrift weist auf die Notwendigkeit hin, -aß in allen Fragen des Geschlechtslebens volle Klarheit herrschen müsse, denn halbe Wahrheiten und Geheimnis krämerei richteten unendlichen Schaden an. Im weiteren wird die Entwicklung und Behandlung dieser Fragen ge schildert, wobei im allgemeinen zwei Richtungen festzustellen sind, -I« einer erweiterten El>e- und Sexualberatung u. a. mit dem Endziel einer sachlich begründeten Geburten regelung, di« andere, die rein biologisch-ärztlich eingestellt ist. Di« Denkschrift stellt für Sachsen den Grundsatz aus. Veztrk-fürlorgeverbäuden tu engst«« Anschluß an da» Wohlfahrt»- «ad Jugendamt und unt«r Mitwirkung der Freie» Wohlfahrtspflege, sowie der Sozialversicherung «tu- »urtchten und zu »«»»alten sind. Da «tzf dl« Ehrliche«» und Gutwilligkeit der Anfnchenden alle» ankvur»«, müsse feder Zwaim solange vermieden »erde», »te et»«r Ansklärung u«d Bild»»» t« Sinne d«r Fördern«« de» Gemeinwohl» auf dem für da» Fort- und Gutbestehen unsere» Volke» so gru»dlege»d wichtigem Gebiet« nicht wesentlich w«it«» fort, geschritten fei. -»D«rDHB. End« 1927. Lägltch 160 »««« Mit- »N«tzer. von der LandcSgeschtftSfvell« geht un» folgender Bericht zu: Ein Bild über di« günstige Entwickelung d«» Deutschnational«« HandlungsgehUfenverbande» gibt die neueste Nummer der ^Deutschen HaudelSivacht", da» Organ des Verbandes, an Hand einiger Zahlenaugaben au» dem Jahr« 1927. Der Mitgliederbestand betrug am Jahresende 816612 Mitglieder, der Zuwachs im »ergangen«« Jahr« 25126. seit 1926 insgesamt 44 760. Ab Mat 1927 betrug der rein« Zuwach» an jedem Arbeitstag saft 100 Mitglieder. D«r Lehrlings,uwach» »«trägt 5492 gegenüber 1926. I« Jahr« 1927 sind ISS neu« Ortsgruppen gegründet worden, so daß am JahreSansang 1768 Ortsgruppen vorhanden war««. Die Einnahmen an reinen Berbandsbetträgen erreicht«« erst malig die Summ« von 10 Millionen RM. Der Krankenkasse de« Verbände» gehör«« über 200600 Mttgtteder an. Die Drutschnattonale Lebensversicherung vermehrt« den Gesamt- bestand um 90 Mill. RM. Versicherungssumme. Der Ein- lagenbestand der Sparkaff« fttea auf 18 Million«« RM. Di« Rücklag«» kür Kainpsschatz und Wohlfahrtspflege konnten auf über 8ch Millionen RM. gebracht werden. Lrr 77VO Stellenlos« wurden rund 800000 RM. an Unterstützung«« ««zahlt. Dl« Stellenvermittlung hat 10460 (4128 mehr al» 1SS6f KaufmannSgehtlfen Stellungen vermittelt. Erstmalig wurden an 65 Jahr« alte Mitglieder, bi« 25 Jahve dem verband« angehörten, Altersrenten von 600 bis 660 RM. jährlich gezahlt. —* Paketnachsendung für -en Kreuzer »Berlin". Da der Dampfer „Preußen" wegen unvor hergesehener Fahrplanänderung Kobe nicht anläuft, muß di« Paketnachsendung für die Besatzung des Kreuzers „Ber lin" durch das Motorschiff „Rheinland" der Hamburg— Amerika-Linie erfolgen. MS. „Rheinland" läuft am 11. Februar von Hamburg aus und trifft am 4. April in Kobe ein. Di« Pakete müssen bis spätestens 9. Februar bet Matthias Rohde u. Co., Hamburg-Freihafen. Sandtor- kai 83, mit der Post befördert, etntreffen. Nähere Aus kunft erteilt Ntatthias Rohde, Hamburg 8, Große Reichen straße 19—28. —* Eine amtliche Klarstellung. Unter der Ueberschrift „Die zu spät veröffentlichte Rede de» Minister präsidenten Heldt" schreibt die Sächsische Staatszettung: Di« Dresdner Neuesten Nachrichten bemängeln in ihrer Num mer vom 26. dieses Monats, -aß die Sächsische Staatszeitung erst am 24. dieses Monats den Wortlaut der vom Minister präsidenten Heldt auf -er Berliner Länderkonsevenz gehal- tenen Rede gebracht habe und nennen das einen ungewöhn lichen journalistischen Schnelligkeiisrekord. Di« D. N. N. übersehen dabei, daß e» sich um den Abdruck nach dem amt- liäxn Stenogramm handelt, -essen endgültige Feststellung, wi« auch den D. N. N. bekannt fein sollte, stet» einige Tage Anspruch nimmt. Im übrigen sei nochmals betont, daß Ministerpräsident Heldt auf der Länderkonferen, kein vor- her sestgclegtes Referat erstattete, sondern als Diskussions redner völlig frei gesprochen hat und deshalb in seinen Aus führungen von den Darlegungen des Referenten abhängig war. Unrichtig ist die Behauptung, dem Vertreter Sachsen feien die Vorschläge des Hamburger Bürgermeister Petersen nicht ganz sympathisch gewesen. Da» Gegenteil ist der Fall. Der Ministerpräsident hat Dr. Petersen durchaus recht gege ben, der es für unerträglich erklärte, daß ReichS-regierung, Reichstag, preußische Regierung und Landtag neben und durcheinander regieren. Der Ministerpräsident hat die Dar- lcgungen Dr. Petersens über den sich immer breiter machen den UebcrparlamentarismuS noch stark unterstrichen. Nur di« vorgeschlagen« Verweisung der BerwaltungSreform an eine frei gebildete Kommission hat der Ministerpräsident als nicht ganz sympathisch bezeichnet, weil eine solche Kommis sion den Ländern gar nicht verantwortlich wäre. Weitere Borschläg« hat Dr. Petersen überhaupt nicht gemacht. —* Vorletzter Tag der Grünen Woche. Die Reihe der fachwissenschastlichen Borträge für die Teilnehmer der achten sächsischen Landwirtschaftswoche nahmen gestern ihren Fortgang Es sprachen zunächst Hofrat Universitäts professor Dr. Müller-Lenhartz aus Leipzig über die höchste Milchleistung und UniversitätSprofeffor Dr. Zabe-Leipzig über die Sicherung der Erträge ohne Mehraufwendungen. Ein außerordentlich lehrreiches Referat erstattete ferner Prof. Geheimrat Dr. Fa-lke-Letpzig über die Fortschritte der Grünlan-wirtschaft in Sachsen in ihrer Auswirkung auf Vtehwirtschaft, Bodenbenützung und Wirtschaftsorganisation. Am Nachmittag tagten der LandeSsaatbauverein für Sachsen und di« Arbeitsgemeinschaft für Grünlandwirischast im Ber- einShaufe. Die Hauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Versuchsringe Ostsachfen» fand in den Drei Raben statt- Der sächsische Junglanbbund hielt sein« Hauptversammlung im Gewerbehause ah, wo auch der Landesverein Sächsische Bauernhochschule tagte. Im Hauptbahnhos fand die Jahres hauptversammlung der Sächsischen Pflanzenschutzgesellschast statt. Der Tag schloß mit einer festlichen Veranstaltung in der Produktenbörse al» Jägerabend unter Mitwirkung her vorragender Künstler. Der heutige Schlußtag der Grünen Woche bringt al» Abschluß und Höhepunkt die Hauptver sammlung de» Sächsischen La-ndbundcS im Zirkus Sarrasani. —* WarnungvoretnemGekdwechselbetrü. g « r. In München ließ sich am 22. Januar ein unbekannter Mann von einem Hotelangestellten ein« alt« belgische 1000- Francnotc wechseln un- sich dafür 66 RM. geben, obwohl sie nur 13 RM. wert ist. Vermutlich ist der Unbekannte der gleiche Täter, der am 15. diese» Monats in Ltchtenfel» belgi sche 10- und 100-Francnoten gleicher Währung al» franzö sische ausgegeben und damit Personen um 20 nnb 50 RM. geschädigt hat. Er war 30—35 Jahre alt, mittelgroß, schlank, hatte blasses, bartloses Gesicht, trug hellbraunen Ueberzieher mit Nückenspauge und Knopf, dunklen Hut und Anzug und sprach rheinische Mundart. Da es nicht ausgeschlossen er scheint, daß er auch anderwärts versuchen wird, eine Gast rolle zu geben, wird vor ihm gewarnt. Beim Auftreten lasse man ihn fcstnchmen. —* Tagung des Eva n g e l t sch-S o z i a l e n Kongresses in Dresden 1928. Vom 29. bis 31. Mai 1928 — in der Psingstwochc — findet in Dresden die 35. Tagung des Evangelisch-Sozialen .Kongresses statt. Dt« Ver handlungen werden eingeleitet durch einen EröffnungS- Gottesdienst und einen öffentlichen Volksabend. Dt« vcr- handlungSgegenstände werden sein: „Der soziale Pfarrer" (Referent: Pfarrer D. Herz, Generalsekretär des Evange lisch-Sozialen Kongresses) und „Die Frau in -er Erwerbs- arbeit" (Referenten: Frau Reglcrungsrat Dr. Gaebel vom NelchSarbcitSininisterium in Berlin und Fran Clara Mlel- neck). Di« Verhandlungen sind öffentlich. Di« Leitung -er Tagung liegt in -en Händen des Vorsitzenden, RcichSg-erichtS- präsident D. Dr. Simons. —* Der Ballon „Leipziger Mess«"1n Ruß land sreigegeben. Der Leipziger Verein für Luftfahrt teilt mit: Der im Oktober vergangenen JahreS in der Nähe von Moskau nledergcgangene Freiballon „Leipziger Messe", der nach der Landung von den Sowjetbehörden beschlag nahmt worden war. ist jetzt wieder sretgegeben worden und wird in den nächsten Tagen schon wieder in Srtp»ia e-tntreffe«.
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