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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192802014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-02
- Tag1928-02-01
- Monat1928-02
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1928
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Oertlich-s imv Sächfisches. Riesa, den 1. Februar 1928. Wetter»,rbersage 'sie den 2. Februar, «itgetefit von der Sbchs Land,«Wetterwarte zu Dresden Srneut Bewöikuna-zunabm, und Eintrübung. Anhaltend Regen, in den böseren Gediro-lagen al« Schneereaen und Schnee. Temperaturen zunächst allgemein ansteigend, später wieder »urückaebend, Flachland und mittler« Gebira-la-en zunSchst srosttrei. Lebhafte «m Gebirge zum Leil stllrmische Wind« au« Güdwest bi« West. —* Daten für den 2. Februar 1928. Sonnen- «usgan« 7,38 Ubr. Sonnenuntergang 16.80 llbr. Mond» ousgang 12,88 Uhr. MondunterganF 8,12 Ubr. SS2: Otto 1. wird »um Kaiser gekrönt (Beginn be teiligen Römischen Reich« Deutscher Nation"). 1700: Der Dichter und Aestbetiker Johann Christoph Gottsched in Jnditten geb. (gest. 1766). 1819: Der Dichter Wilhelm Jordan in Jnsterbura geb. (aest. 1904). 1829: Der Naturforscher Alfred Brehm in Renthendorf geb. (aest. 1884). 184S: Der Maler Wilhelm Steinbansen in Sorau geb. (gest. 1924). —* Sechster Kunftabend. Der sechste Kunstabend brachte uns ein Sinsoniekonzrrt im großen Stile. Sin rein großstädtisches Orchester von 42 Mann, zusammen gesetzt au« dem Dresdner Kaufmann» und dem Riesaer Orpheus-Orchester, unter Leitung von Iwan Schönrbaum.bot mit feingewähltem Programm ungetrübten Knnstaenuß. Weder« Oberon-Ouver türe bildet« di, Einleitung. Gleich der heikle Horneinsatz aelang vortrefflich, ein seine« Piano (frei nach Fritz Busch) folgte, schwungvoll wurde da« Thema: ,L Hiion, mein Sattei bis »nm Schluff« durchgefübrt. — Nun folgte Mendelssohn« ewia schöne«, leider sein einziges, Violinkonzert in Die Dresdner Violjnvirtuosin Leny Reitz. B» chheim brachte dieses abgeklärt und vollendet zur Ausführung. Bewunderten wir im ersten und letzten Satze die große technische Gewandtheit, die vor keiner Schwierigkeit (Dovoelgriffgängen re.) znrückschreckt, so fühlten wir mit ihr in dem Gesänge de« Andante» Satzes, den sie so innig und seelenvoll vortrug. Mit «roßer Begeisterung dankten dir Zuböier der trmverament» vollen, dabei äußerst bescheidenen Künstlerin. Auch das Orchester tat in der Begleitung sein« Schuldigkeit voll und ganz, in den Pianostellen konnte es manchmal noch etwas mehr zurücktrete». — Als Echluhnummer kam Franz Schuberts »Unvollendete" in ü-Aoll »art und ichon im Klang, dynamisch und rhythmisch einheitlich znr Aufführung. Auch hier bringen Schubert« ewig schönen Melodien in unserm Innern Saiten zum Erklingen, die vnr weit über da« Irdische hinaus erheben und nnS die Sorgen de« Alltag« vergessen lassen. Bei diesem Werke kam auch die Fülle de« großen Orchesters io recht zur Geltung. — Studienrat Iwan Schönrbaum hat durch dreies Konzert auf« Neue (eine hervorragende Befähigung al» Orchesterdirigent bekundet. Wir wollen nur wünschen, daß uns derartige Konzerte erhalten bleiben, die so leicht nicht überboten werden können. F. —* SchulentlassungSbeihtlfen. Wie in den vergangenen Jahren, sollen auch in diesem Jahre wieder zu Ostern den Ettern von Riesaer Kindern, die die Schule ver lassen, Beihilfen zur Beschaffung der aus diesem Aulah not wendigen Kleidungsstücke aus Mitteln des Wohlfahrts» und Jugendamtes gegeben werden. In Frage kommen Familien, bei denen besondere Bedürftigkeit infolge Arbeitslosigkeit, geringen Verdienstes, Krankheit, großer Ktnderzahl ober sonstiger Ursachen vorliegt. Wie alljährlich, erfolgen zu nächst die Vorschläge der Kinder seitens der Schule, doch ist es jedem, der glaubt, ein Anrecht auf eine Beihilfe zu haben, unbenommen, sich mit einem entsprechenden Antrag an das Wohlfahrts- und Jugendamt der Stadt Riesa oder au den zuständigen Bezirksvorsteher zu wenden. —* Oes senil icke Rechtsspreckstunde. Abge fundene Kriegsbeschädigie, abgelehnte Kriegselternrentner, Knavpschastsiuvalideu, Unfall- und Sozialrentner haben die Gelegenheit, am Freitag abend 6—8 Uhr in einer öffentlichen Rechtssprechstunde im Gasthof Große, Gröba kostenlos Austuusi zu erhalten. Bekanntlich ist die Mili tärversorgung sehr kompliziert und mancher, der Ver- sorgungsgebührnisse bezieht, kann sich in der Renten regelung nicht zurecht finden. Dazu kommt, daß ein Teil <Lchwerkriegsbeschädigke über die Bestimmungen des Scsswerbeschüdigtengesetzes absolut nicht informiert sind. Unfall- und Sozialrentner, Knappschastsinvaliden unter lassen oftmals berechtigte Einsprüche gegen Rentenbescheide und fallen dadurch der Fürsorge zur Last. Interessenten ist deshalb zu empfehlen, die Rechtssprechstunde zu be suchen. —* W ohlmuth-Bortrag über de« galva nischen Strom. Gestern abend sprach tm Saal« von Höpfners Hotel Herr Friedrich Münch aus Dresden. Der interessante Vortrag zeigte die Heilwirkung des galvanischen Stromes im Vergleich zu allen anderen elektrischen Strö men. Den Ausführungen des Redners sei folgende» ent nommen: Zum Nachdenken zwingen folgende Tatsachen: In der Pflanze, im Tier und im Menschen kreisen schwach« elektrische Ströme, die dem gaw. Schwachstrom verwandt sind und die durch Messungen festgestellt sind. Di« meiste« Pflanzen gehen sofort ein, wenn sie ihrer schwache« Ströme beraubt werben, wenngleich auch di« ErnährungSbedingun- gen die denkbar besten sind. (Pros. Bose.) Da» bekannt« Froschschenkelexpertment Galvant» beweist dasselbe. Prof. Reymond'S Versuche am Menschen beweisen «tcht «ur, daß die Stromstärke de» Menschen genau mit dem der Wohl- muth-Heilweis« übereinstimmen, sonder« daß auch der Salz gehalt de» Blutes genau dem de» galv. Elemente» ent spricht. In der Technik beim Galvanisieren (Versilbern, Vergolden etc.) kann man doch auch keine andere Stvomart verwenden, als den galv. Strom. Er ist der einzige, der selbst Metalle vollkommen auflöst — warum also nicht auch harnsaure Kristalle im Menschen: Gicht, Rheuma, Nieren steine usw. Bekannte Professoren wurden vom Redner namhaft gemacht, die in jahrzehntelanger Forscherarbeit di« Heilkraft de» galv. Strome» festgestellt habe». Der Vortrag schloß mit dem Hinweis, daß e» im gesamte« Mineral-, Pflanzen-, Tier- nnd Menschenleben «ur solche Ströme gibt, die dem galv. Schwachstrom voll und -an» entsprechen, und daher die künstliche Zufuhr diese» Stromes der beste Helfer in Krankheitsfällen ist. — Reicher Beifall lohnte di« Bemühungen de» Redners. I» der Pause wurde eine den Vortrag ergänzende Broschüre ver teilt. — Der anschließende Ltchtbtlder-Vortrag zeigte an Hand von gut erkennbaren großen Widern die Art der Behandlung bet verschiedenen Leiden. Herr Münch gab zu jedem Lichtbild entsprechende Erklärung ab nnd Urteile »teler Aerzte bekannt. Di« Wohlmuth-Hetlweise bezeichnete er al» ein Naturheilmittel „ersten Ran««»". — Zum Schluß verwie» der Redner auf die heute von 10 bis 2 Uhr stattgefundene BrratungSftunde nnd Ausstellung. —" Lrlebwagenverckeb'r Halle —Leipzig. In diesen Tagen beginnen die Probefahrten im Trieb-- waarnverkehr auf der Strecke Halle—Leipzig. Die Wagen —* Verlängerung der Gültigkeit der Hindenburamarken. Die Htnoenbura-WohlfahrtS- driefmarken und JubtläumStarten, deren Vertrieb heute beendet werden sollte, werden, wie nochmal» betont wird, wegen der anhaltenden Nachfrage noch vis Ende März de» den Postanstalten und bei den Vertriebsstellen der Deut- schen Nothilfe, den WobttadrtSämtem und bekannten Anträge, di« au» dem Mittelstand und von Sozial- und Kleinrentnern schon jetzt etngingen, beweisen immer von neuem die -roße Not, di« bekämpft werden muß. Hier- für weitere Mittel zu schaffen, möge jeder, der einen noch so geringen Betrag zur Linderung der Not entbehren kann, nach Kräften HindenburgmarktN und -Postkarten kaufen und benutzen. —* Bo« Ma»ke«ball der Fechtfchule Riesa. Nur noch wenige Tage und der alljährlich von der Kechtschule veranstaltete große öffentliche Maskenball zieht wieder alt und jung in seinen Bann. Mit den Vorarbeiten ist bereit» begonnen worben; wer in diesen Tagen au» irgend einem Anlaß den Höpfnersaal besucht, wird die Anfänge der präch tigen Saalbekoratton schon schauen können, aber erst tm Laufe de» Sonnabend», an dem da» Fest stattfindet, wirb di« Dekoration beendet werden. In einem hier noch nie ge sehenen strahlenden Gewand« wird sich der Kestsaal den B«. suchern zeigen. Tausende elektrischer Leuchttörver werden ein« ungeheure Lichtfülle erstehen lassen. Da» »Fest in Gold und Silber" wirb eine« der schönsten werben, di« der Verein jemals veranstaltet hat. Sold und Silber — «en» wir e» auch leider nicht mehr besitzen — aber an seinem Glanz« können wir un» erfreuen. Man versorge sich rechtzeitig Karten in den im Inserat der heutigen Nummer bekannt, gegebenen Vorverkauf-steilen. —*AmtltcheUmg«bung»karteRi«sa1:U)l) 000. Vom ReichSamt für Landesaufnahme, Zweigstelle Lande», ausnahme Sachsen, wurde soeben die UmgebungSkart« Riesa 1 :100 000 in vollständig neuer vearbettung herauSgegeben. Wie all« in neuester Zett erschienenen amtlichen deutschen Karten ist auch diese mit einem Ouadratnetz, einem Plan zeiger, einer Skizze für die Abweichung der Magnetnadel und entsprechenden Erläuterungen dazu versehen. Die fer ner auf dem Rande der Karte angebrachten ZeichenerklSrun. gen erleichtern da» Lesen und somit den praktischen Gebrauch der Karte ganz außerordentlich. Da» Blatt reicht tm Nor den bi» Belgern—Elsterwerda—Mückenberg, tm Osten bi» Ortrand—Radeburg—Dresden, tm Süden bi» Nossen—Roß. wein—Waldheim und tm Westen bi» LeiSntg—Mutzschen. Die Karte ist durch alle Buchhandlungen nnd von der Hauptver- triebSstelle: G. A. Kaufmanns Buchhandlung, Dresden zu beziehen. —* Mariä Lichtmeß. Eine» der älteste» Fest« in der katholischen Kirch« ist bas Fest Mariä Reinigung am 2. Februar. ES ist noch unter vielen anderen Namen be kannt: Frauentag. Lichtweth, Kerzenmeffe usw. Nach dem Kirchenhistoriker Veda Venerabtlt», der seine Kirchenge- schtchte im 8. Jahrhundert schrieb, war da» Fest dazu be stimmt, di« im Februar in Rom üblichen „Februarlustratto nen" zu verdrängen, bei denen eS festliche Umzüge gab. Bereits im 6. Jahrhundert hatte sich das Fest auch im Orient eingebürgert. Lichtmess« wird da» Fest genannt, weil an diesem Tag« hauptsächlich die für den Gottesdienst bestimmten Kerzen geweiht wurden. Mariä Reinigung beißt der Tag, weil sich um diese Zett die Mutter Christi der vom jüdischen Ritus vorgeschrtebenen Reinigung un terwarf, ihren göttlichen Sohn im Tempel darstellt« und da» vorgeschrtebene Opfer entrichtete, bas bei den Armen au» zwei jungen Tauben bestand. —" Die Vernehmung von Kindern und Jugendlichen in Strafsachen. Zu der heiNen Frage der Vernehmung von Kindern und Jugendlichen m Strafsachen veröffentlicht das Justizministerialblatt für den Freistaat Sachsen, Nr. 1 vom 27. Januar, Bestim mungen, die es den Richtern, den Beamten der Staats anwaltschaft und den Rechtsanwälten zur Pflicht machen, mit Verständnis für da» Seelenleben der Kinder und Jugendlichen die Gefahren solcher Vernehmungen zu ver ringern und zu vermeiden. Mle Strafsachen, in denen Kinder und Jugendliche beteiligt sind, sollen möglichst beschleunigt und dre Zahl der Vernehmungen möglichst ein geschränkt werden. Das gilt insbesondere bei Sexualdeltk- ten, bei denen die Vernehmung im Ermittlungsverfahren grundsätzlich durch den Staatsanwalt persönlich, im Ver hinderungsfall durch den Jugend- oder Vormundschafts richter und gegebenenfalls unter Hinzuziehung von be sonders geschulten oder bewährten Polizeibeamten in den Großstädten zu erfolgen hat. Jede Inanspruchnahme der Polizei über das zur Aufnahme der Strafverfolgung überhaupt erforderliche Mindestmaß hinaus ist unbedingt zu vermeiden. Ist die Aussage ernes Kinde» nicht nur von nebensächlicher Bedeutung, so sind alle Umstände, die für die Beurteilung tyreS Werte» wichtig sein können, sorgfältig festzustellen, wobei dafür Sorge zu tragen ist, daß die Ermittlungen ohne Nachteile für die Jugendlichen bleiben. Diesem Zweck toll vor allem die Zuziehung de» Jugendamtes und der von ihm oder beim Jugendgericht zugelassenen Hilfsorganisationen der Jugend fürsorge dienen. Erscheint für die Führung des Schuld beweises die Ausjage von Kindern oder Jugendlichen wesentlich, so soll in allen wichtigen Sachen zu den Ver nehmungen im Ermittlungsverfahren eine in der Psycho logie der Kinder und Jugendlichen theoretisch geschulte und praktisch erfahrene Persönlichkeit hinzugezogen wer den. Da der starke Eindruck, den eine Verhaftung de» Be schuldigten auf jugendlich« Zeugen macht, leicht deren Aussagen zu ungunsten de» Beschuldigten beeinflussen kann, soll in jedem einzelnen Fall die Staatsanwaltschaft die Notwendigkeit der Untersuchung-Haft sorgfältig prüfen und auf eine Einschränkung ihrer Anwendung auf da unumgänglich notwendige Matz hinwirken. — Al» jugend lich im -sänne dieser Vorschriften gilt, wer da» 16. Leben»- jahr noch nicht vollendet hat und wer, obwohl älter, nach Wesensart und Grad der geistigen, sittlichen und körper lichen Reife wie ein Jugendlicher behandelt werden mutz, und wenn die Vorgänge, über die er al» Zeuge zu hören ist, vor Vollendung de» 16. Lebensjahre» liegen. —* Neue Regierungsvorlagen. Da» Ge samtministerium hat in feiner Sitzung vom 30. Januar 1928 beschlossen, den Entwurf eines Schuländerungsgesetze» 1928 sowie den Entwurf eines Gesetzes über das An erbenrecht, da» Mit dem dem Landtage bereits vorliegen den Gesetz« über die Auflösung der Familtenanwartschaf- ten in einem gewissen Zusammenhang« steht, dem Land tage zugehen zu lassen. Minister taldirekt orDr. Wulfsen» Ab schied vom Amt. Anläßlich de» Ausscheiden» de» Mi nisterialdirektors Dr. Wulften au» dem Amt hatten sich am Dienstag vormittag die Beamten und Angestellten im Justizministerium versammelt, um von Dr. Wulfsen Ab schiedzu nehmen. Justtzmintster Dr. von Fumetti dankte dem Scheidenden und hob dessen große Verdienste in seiner jahrelangen amtlichen und wissenschaftlichen Tätigkeit auf dem Gebiete der Krimtnalogie unv um die Erneuerung de» deutschen Strafrechts hervor. Ministerialdirektor Dr. Wulfsen dankte darauf dem Minister für seine anerkennen den und freundlichen Abschtedsworte. —* Wirtschaft-Partei und Zentrum. „Die Krise im Sächsischen Landtag". Dem Telunion-Sachsendtenst wird von der sächsische« Parteileitung der Wtrtschaft»partet mitaeteilt. »«» »ta au» t« einer Erklär««« »er- ssreitete Stellungnahme der WirtschaftSpartel »um Einspruch de« sächsische« Zentrum» gegen die Gültigkeit der Landtag», wählen in Sachse« ketne»weg» di« varteiosfiztöse Erstellung der sächsischen WirtkLastSpartei zu dieser Frag« darstellt, son- dern nur di« persönliche Meinung irgendeine» Mitglttdel der Wirtschaft»partet zum Ausdruck dringt. Der Sächsisch. tt-nUund an den Mi- ntfterpräsidenten. Der Vorsitzende de» Sächsischen Landbunde», Rittergutsbesitzer Pagenstecher, hak anschlie ßend an die Besprechungen der Abordnung des Sächsischen Landbunde« mit dem Ministerpräsidenten Heldt an dielen »in Schreiben gerichtet, in dem erneut auf die Rot der Landwirtschaft und auf die ungeheuer erregte Stimmung unter der sächsischen Bauernschaft bingewiesen wird. In dem Schreiben wird erklärt, daß die Zusagen der sächsischen Regierung nur «ine kleine Erleichterung für einige Be trieb. bedeuteten, aber nicht da» Zentralproblem oerühr- ten, der Landwirtschaft wieder eine Rente zu verschaffen und die notwendige Umwandlung der kurzfristigen Schul- den in langfristigen Kredit zu tragbarem ZinSfutz durch- »»führen. Zum Schluß wird der Ministerpräsident ersucht, mit allem Nachdruck von der Reichsregierung Taten für die Rettung der Landwirtschaft zu verlangen. —" Tagung de» Deutschen Landkret». tag es. Nm 10. Februar ds. Js. tritt der Vorstand des Deutschen Landkreistages, der abwechselnd in jedem deutschen Land tagt, und in dem Krei»vertreter aller deutschen Länder sitzen, diesmal tn Dessau zu einer Tagung zusammen. Im Vordergrund der Beratung stehen die Probleme der Ga«fernversorgung, de» Wohnungs baues und ander«, mit dem Lande zusammenhängend« Frage«. Di« Frage de» Wohnungsbaues wird vor allem hinsichtlich ihrer finanziellen Lösung einer eingehenden Besprechung unterzogen. Es ist wohl anzunehmen, daß auch die Frage der Gutsbezirke »ur Sprache kommt. Nach Ansicht des LandkreiStageS Haven die Gutsbezirke den Charakter einer Landgemeinde. Die Herausnahme von Landgemeinden au« den Kreisen infolge Eingemeindung leiten» der Städte und die Verminderung ihrer Bevöl- kerungSzahl, Hand tn Hand gehend mit der Abnahme der steuerlichen Leistungsfähigkeit, könne nicht im staatspoli tischen Interesse liegen. Da» bewiesen auch die Ersah- rungen, die viel« Landgemeinden bei ihrer Eingemein, düng in die Großstädte als deren „Stiefkinder" gemacht hätten. —" Gaubezirk»tag de» GDA. Der diesjährige Gaubezirkstag de» Gaubezirke» Leipzig im Gewerkschafts bund der Angestellten findet am 25. und 26. Februar in Borna bei Leipzig statt. Die Ortsgruppen und Zahl- stellen des ÄDA. (Bezirk Leipzig) werden zu dieser Tagung ihre Vertreter entsenden, um die Berichte über da» per- flössen« Geschäftsjahr entgegenzunehmen und die Neu wahl des Bezirksvorstandes durchzusühren. Zur Beratung werden weiter berufliche und organisatorische Fragen stehen. Den Auftakt bildet ein Begrüßungs- und Fest abend in den Räumen des Schützenhause» Am Sonn tag, den 26. Februar, spricht GewerkschastSsekretär Franke- Leipzig über „Kann die wirtschaftliche Lage de» Ange stellten gebessert werden?". —" Vorschlagslisten zur Bestellung der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeisitzer de» VerwaltungSauSscbusseSdeSLandeSarbeits- amts Sachsen. Nachdem durch Verfügung de- Herrn Präsidenten der Reick>sanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung vom 25. Januar 1928 die Ein gliederung des LandeSamtS für Arbeitsvermittlung in die Reichsanstalt mit Wirkung vom 1. Februar 1928 ausge sprochen und die Zahl der Beisitzer des VerwaltungSaus- schusses des LanbesarbeitSamts Sachsen für jede der 3 Gruppen — Arbeitgeber, Arbeitnehmer und öffentliche Körperschaften — auf 9 festgesetzt worden ist, muß gemäß r- 223 Abs. 3 Satz 1 AVAVG unverzüglich »ur Bestellung der Beisitzer und Stellvertreter des VerwaltungSaus- schuffeS geschritten werden. — Vorschlagslisten für Bei sitzer und Stellvertreter sind von den wirtschaftlichen Vereinigungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer i« Bezirk des LandeSarbettsamtS Sachsen unter genauer Be achtung von 8^5 stade, insbesondere auch 88 14 und 17 des Gesetzes bis spätestens 12. Februar ds. IS. cm den Herrn Präsidenten des Lande-arbeitSamt- Sachsen in Dresden-A. 1, Schulgutstraße 7 einzureichen. Hierbei find die für eine etwa gemäß 88 ? Abs. 1, 6 Abs. 2 und 3 notwendig werdende Entscheidung des Vorstände» der Reichsanstalt erforderlichen Unterlagen beizufügen. Da- mit der gesetzlichen Vorschrift, daß der Schutz der Min derheiten billige Berücksichtigung zu finden hat. Genüge geschehen kann, erscheint es zweckmäßig, daß die tn Spitzen verbänden zusammengeschlossenen wirtschaftlichen Vereins gungen ihre Vorschläge zunächst bei ihren Landesspitzen- verbänden anbringen, die dann erst endgültige Vor- fchlagSNste« hier einreichen. Die Spitzenverbände dürfen am ehesten in der Lage sein, zu beurteilen, inwieweit hierbei auch die Interessen der kleineren Verbände ge- wahrt werden können und möchten. — Die Bestellung der Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer erfolgt durch den Vorstand der Reichsanstalt, di« der öffentlichen Körperschaften ist vom Herrn Reichsarbeitsminister bei der obersten Landesbehörde veranlaßt worden. * Canitz. Der hiesige VolksblldunaSauSschuß »er- anstatt«» mit seinem neu ang,schafften Licbtbildwerfrrapvarat (Epidiaskop) am Sonntag, den 8. Februar, zwei Lichtbilder- vorträg« im Gasthof »u Canitz. E« spricht nachmittag» Lehrer Döanitz-Canitz aber .Deutsch« Märchen. be sonder« für di« Kinder und abend- Pfarrer Teicharaber. Canitz über .Oesterreich", wo er 7 Jahre lang war. Jedermann ist herzlich «ingeladrn und willkommen. (Siebe Inserat in vorliegender Nummer.) . Strehla. Hirfchjagd in Trevtitz. Da« .Str. Tabl. berichtet: Vergangene Woche grlana «« Herrn Erich Müller Sohn de- Herr« gaadpächtrr« O»kar Müller in Trrptitz, im dortigen Revier «Inen kapitalen Hirsch, «inen 8-Ender, »ur Strecke zu bringen. , Meißen. Bon einem eigenartigen Raubüberfall wurde kürzlich berichtet, der sich in der Nähe der .Eiche" in Moritzburg »»getragen haben sollt«. Der angeblich, Raubüberfall ist nach Mitteilung der Weinböhlaer Gen darmerie nunmehr aufgeklärt worden. Der betreffende Motorradfahrer ist «in Monteur Sittman» au» Naunhof bei Steinbach. Er hat den Raubüberfall nur fingiert und wird für die Verbreitung seiner di« Bevölkerung unnötix beunruhigenden Gerüchte einer entsprechenden Bestrafung entgegensetzen. Sittmarin war im .Buschbau»" in Groß dobritz elngrkehrt, hatte dort herumgezecht und «ar schließ- lich in «in« Schlägerei verwtckelt worden, wobei er sich di, Verletzungen im Gesicht »uzoa. di« er nach seiner falschen Angabe bei dem angeblichen Raubüberfall durch eine» heftigen Schlag in» Gesicht erhalten haben wollte. * Dresden. Diebstähle im Körner-Museum. Di« Verwaltung der städtischen Sammlungen teilt mit: Die Aufdeckung der jetzt in der Press« erörterten Diebstähle de» früheren Htlfsaufsehers Osch tm Körner-Museum beschäf tigt die Direktion im Zusammenwirken mit der Kriminal- Polizei nnd der Staatsanwaltschaft schon seit längerer Zett. Von einer Veröffentlichung war bisher abgesehen worben, um von Osch und etwaigen Helfershelfer« ungestört de« Verbleib verschieben« Stück« nachforsche« zu könn«», für deren Wetterveräubtruna hier und auswärts sich Anhalt bei der sosort nach Entdeckung der Diebstähle vorgenom- mcnen Haussuchung ergeben hatte. Dadurch und durch ve- EÜHDUWO HtzM WEM HW
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