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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192802042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-02
- Tag1928-02-04
- Monat1928-02
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1928
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OertttcheS und SSchsifcheS. Riesa, den 4. Februar 1928. —» S»«i «««« deutsche ykualtnse«. Wie di« N orbbayerische BerkebrSslug-Gesellschaft m. b. H. mitteilt, »erde« »om Frühjahr an zwei neue Hauptstugltnien er. öffnet, und »war auf der Strecke Plauen—Leipzig-Berlin und auf der Strecke Dresden—Leipzig—Weimar—Erfurt. —* Ern falscher Arzt als Heirat«betrü ge r. Der 40 Jahre alte Magistratsakzefstst, ühemiker, Arbeiter, auch Arzt OSkar Müller au» Roßdorf (Lachsen- Meiningen), zuletzt Königsberg in Preußen. reist seit Jahren umher und gibt an, Arzt zu sein. Er trat bis» her unter dem Namen: Dr. med. Oskar Müller, und Dr. Frhr. v. Conta und Westhofen aus. Verschiedentlich hat er sich als Facharzt sür Nerven und innere Krank» beiten au-geaeben, auch in seiner Umgebung behauptet, im Feld« Stabsarzt eine» bäuerischen Regiments ge wesen und in BreSlau als Oberarzt tu einer Klinik an gestellt zu sein. Müller ist gewerbsmäßiger Heirats schwindler und läßt sich von den Betrogenen unterhal ten. Er will in München glänzende Beziehungen haben. Er wird beschrieben: etwa 1,73 Meter «roh, untersetzt, dunkles Haar, kleinen blonden Schnurrbart, gesundfar- bcnes rundes Gesicht, blaue Augen, schmale kleine Naie, fehlerhafte Hähne. Spricht deutsch, französisch, englisch und hat Schmisse an der linken Gcsichtsseite. — Vor ihm wird gewarnt, beim Betreffen lasse man ihn fest nehmen. Ein Lichtbild des Müller kann bet der Dresdner Kriminalpolizei, Zimmer 88, besichtigt werden. —* Eine amtliche Butterprüsungsstelle der Landwirtschast-kammer. Wie die Pressestelle der Landwirtschaftskammer mitteilt, wurde eine amtliche Butterprüsungsstelle bei der LandwirtschaftStammer ein gerichtet, um gegenüber der Auslandskonkurrenz eine wirk same Tl-Hilse zu schaffen. Im Interesse der deutschen Milchwirtschaft muh angestrebt werden, eine Ware zu schassen, die während des ganzen Jahres sowohl in der Menge wie in der Güte gleich bleibt. Während bei der Buttervrüsung die Verhältnisse einfacher liegen, machen sich für die Herstellung der Standardware bei der Frischmilch Schwierigkeiten geltend, weil hier nicht nur durch äußere Wirkungen, sondern auch durch die Fütte rung starke Beeinflussungen austreten können, die es schwierig machen, eine gewisse Einheitlichkeit während de» gamen Jahres in Zusammensetzung und Geschmack zu gewährleisten Die LandwirtschattSkammer hat eine Reihe vorläusiger Bestimmungen aufgestellt, die als Richt linien für die Butterprüfungen zu gelten haben. Es fin den durch eine bestimmte Kommission vorläufig bei jeder Molkerei jährlich 12 Butterprüfungen statt, wobei zu er warten steht, daß im Laute der Zeit jede landwirtschaft liche Genofsenschaftsmolkeret, die Butter herstellt, diese Qualitätsprüfung durchführen läßt. Anmeldungen hierzu nimt die amtliäte Butterprüsungsstelle der Landwirtschafts kammer in Dresden»2i., Sidonienstraße 14, entgegen. —* Invalidenversicherung. Am 1. Januar 1028 liefen im Bereiche der Sächsischen Landesversiche rungsanstalt 246 316 Renten und zwar 169076 Inva liden-, Kranken- und Altersrenten, 33551 Witwenrenten Und 43 689 Waisenstammrenten (mit rund 60000 Waisen). Gegenüber den Bestandzahlen vom 1. Oktober 1927 ergibt sich somit eine Zunahme von 5289 laufenden Renten, von denen 3625 (69 v. H ) Invalidenrenten und 1664 (31 v. H.) Hinterbliebenenrenten sind. Im ganzen Jahre 1927 hat sich der Rentenbestand um insgesamt 13866 laufende Renten vermehrt. Heilverfahren sind im 4. Vier teljahr insgesamt 3 204 (gegen 2904 im dritten Vierteliahr) abgeschlossen worden, und zwar 793 für Lungentuberkulöse und 2411 sür andere Kranke. End« Dezember 1927 be fanden sich 1643 Kranke in Heilbehandlung, davon 968 in den eigenen Heilstätten Hohwald, Lindenhof und Gott leuba. Im ganzen Jahre 1927 sind insgesamt 30909 Heilbehandlungen abgeschlossen worden, gegenüber 28155 im Jahre 1926- davon wurden 12201 in Heilstätten und die restlichen 18 708 ambulatorisch durchgeführt. Bon den Heilstättenbehandlungen betrafen 4 286 (1926 : 5222) Lungentuberkulose, 5 Hauttuberkulose, 4 Knochen- und Gelenktuberkulose, 1016 (1926: 1177) Geschlechtskrank- heiten und 6 890 (1926 : 5300) andere Krankheiten. In den eigenen Heilstätten Gottleuba, Hohwald, Lindenhof und Waldhof wurden 243t Lungenkranke und 4 639 andere Kranke behandelt. —DBK. Zur Wohnungsfrage beim 10. Deut sche» Sängerbundesfest t« Wien. Die Fest leitung des Wiener SängcrbunbeSfesteS, da» unter riesiger Beteiligung im Juli -. I. stattfindet, hat mir Unterstützung öffentlicher und privater Stellen weitgehende Vorkehrungen getroffen, die notwendigen Quartiere selbst für grüßte« Massenbesuch sicherzustellen. Die Vorbereitungen zur Be legung der Hotels und Pensionen sind beendet, die der Bürgerquartter« in vollem Gange. Eine Anzahl Wiener Säle, Studentenheime, PrtvaterziehungSanstalten sind zur Einrichtung von Massenquartieren sichergestellt. Di« dster- reichtsche Bundesregierung stellt alle verwendbaren Bun desanstalten, die Universität, di« Technische Hochschule, Kasernen, Fachschulen, die Stadtgemeind« Wien die städti schen Schulen zur Unterbringung der Sänger zur Ver fügung. Das deutsche Heeresministertum hat dem D.S.B. aus dem Fundus der Reichswehr 60000 Betten zugesagt, welche für die Zeit des SängerbunLeSfestes der Festleitung leihweise zur Verfügung gestellt werden und rechtzeitig nach Wien befördert lverden. Die österreichische Heeres verwaltung verwendet alles verfügbare Material für das Fest. Zum Zwecke des Füllens der Strohsäcke nnb Kopf polster wurde neben den vorhandenen Beständen an Liege stroh die Ernte des heurigen Sommers erfaßt. ES werden einige große Lagerräume mit Unterstützung der Stabt- gemetnde Wien errichtet. Im Februar wirb mit der Auf- füllung begonnen. Um unter allen Umständen eine befrie digende Abwicklung der UnterbringungSfrage zu sichern, werden in die Aktionen all« Vororte und die nähere Um gebung Wiens etwa in einem Umkreis von 30 Kilometern einbczogen. In den leicht erreichbaren schöngelegenen Orten der West, und Südbahn, der Franz Josefs- und Nordbahn usw. werden die Sänger gastliche Aufnahme finden. In der Provinz sind Ausschüsse gleichfalls täiig, der größten Besucherzahl in jeder Weise gerecht zu werben, nm es jedem Festteilnehmer zu erleichtern, bi« landschaft- l ichen Schönheiten Oesterreichs kennenzulernen. —* Gartenarbeiten tm Februar. Wenn die Qbstbäume im Tragen nachgelassen haben, so ist starker Rttckschnitt erforderlich, bei Haselnußsträuchern empfiehlt sich Rücksclmitt bis auf den Stockausschlag. Es muß nachge- jchen werden, ob fick» die Bäume an den Pfählen reiben; ist dies der Fall, so muß das Band erneuert werden. Bei feuchtem Wetter sind Aeste und Stamm abzukrahen und zu bürsten, um die Brutstätten des überwinternden Ungeziefers zu vernichten. Nach etmgen Tagen müssen die gereinigten Bäume mit lOprozentigem Karbolineum ein gepinselt und dann gekalkt werden. — Wenn die Schnee fälle nachlassen, kann auf leichtem Boden schon mit dem Säen von Möhren, Spinat, Zwiebeln, frühem Salat und Schwarzwurzeln begonnen werden, möglichst in Rethen, damit das spätere Behacken und Lockern erleichtert wird. — Will man zeitig Rhabarber haben, so stülpe man Fässer, Kisten oder Körbe über die Pflanzen und schichte Pferde mist darum. — Kohl-, Sellerie- und Gurkenland Ist schon äestt tüchtig M jauchen. — tziVargelbeete sind zu rigolen und mit Kalk. Kali und Ddomasmedl »u düngen. — Man stelle auch di« Frühbeetfenster bereit und richte sie vor. * Löbau. Wiederwahl de» Ersten Bürgermeisters. Erster Bürgermeister Dr. Unaethüm, der sich fünf Jahre und zwei Monate im Amte befindet, ist gestern Freitag mit 20 von 21 Stimmen wiedergewählt worden. —" Plauen. Da« Opfer de» Mörder« Hein. Im Lause des Donnerstag-Nachmitdeg fand die Sektion der Leiche de» Kriminal-Kommissars Schmidt, der bekannt lich am Montag mittag durch den -Postrtuber und Mörder Hein erschossen wurde, statt. Dabei wurde sestgestellt, daß Kriminalkommissar Lckmidt von insgesamt siebe» Kugeln getroffen worden ist. Die unmittelbare Todesursacl>e ist auf zwei Herzschüsse zurückzusühren, von denen der eine oberhalb und der andere unterhalb der rechten Brust warze einaedrungen ist, tgren Weg nach dem Herren ge- nommen haben und nach Durchschlagung deS Herzen» auf der linken Seite den Körper wieder verlassen haben. Durch einen der Schüsse war auch ein Teil der richten Lunge durchbohrt worden. Mei« aller Decker Mit der Zeit sind wir gut« Freunde geworden: mein alter Wecker und ich. Anfangs standen wir auf dem Kriegsfuß. Wenn er mir mit seiner nüchternen Sachlich, leit den Tag in Stunden und Minuten zerftate. hatte ich wohl oft nicht übel Lust, ihn einfach an die Wand zu werken. Doch dann reckte sich der lange Minutenzeiger und wuchs und wuchs und ragte mir entgegen, wie «in gebietend auegestr«ckter Zeigefinger, groß und Ichatftnhaft: der Boll« streckrr von etwas Geheimnisvollem, Unergründlichem, alles Umhüllendem, nie Gesehen«» und doch überall Gegen wärtigem. Und der klein«, gedrungen« Stundenzeiger rückte langsam, kaum merklich und drohend nach als unüberwind. lich« Reserve; während das stet, geschäftige Sekunden» zelgerlein mich zu mahnen schien: hast.los! hast-los! Aergerlich, ihm nicht beikommen zu könn«n, dreh« ich den Wecker mit dem Zifferblatt zur Wand: nun mag er mal weisen und messen? mir ist er au, den Augen . . . Umsonst! Eindringlicher, sachlicher, geschäftiger als vor. her mahnt der stetige, unbestechliche Sekundenzeiger: weit- 1er, hast.los! weiter, hast.los! . . . Und auf einmal — mitten hinein in den schönsten Gleichtakt — rasselt da, Leutewerk unerbittlich und fordernd, reißt mich aus dem versunkensten Nichtstun, dem schillerndsten Traumgaukeln. ... Unerbittlich und hart. Dieses plötzliche Losraffeln scheint meinem Wecker an» geboren. Daran ändert auch der sauber gedruckte Garantie» scheint nichts, welcher ihm in die Wiege gelegt ward. So pflichttreu und pünktlich er gehorcht, wenn ich zu irgend, einer Zelt ihm auftrage, mich zu wecken, ebensosehr ist er von seinem Rechte überzeugt, dies auch ohne Auf trag zur gewohnten Stunde tun zu dürfen. Da hilft kein Protestieren und Reparieren. Ganz aus der Fassung konnte es mich bringen, wenn er plötzlich — so mitten in eine gedankenverlorene Stunde hinein — nüchtern und sachlich, scheinbar unbegründet, da» Wort ergriff und nicht eher verstummt^ als bis er seinen Auftrag für erledigt hielt; allen llhr-kundlichen zum Trotze ... bi- — — ich mich wohl oder übel darin fügen gelernt. Nun find wir mit der Zett gut« Freund« geworven, mein alter Wecker und ich. Manches Jahr schon hat er mir zugemeffen; manches Jahr schon verging mir in' stummer und doch immer vergeblicher Auflehnung gegen di« zielstrebige Bewußtheit feiner Aufgabe. Und langsam, mählich, allmählich lern« ich ibn verstehen, meinen alten, lieben Weggefährten zum dunklen Tor« in» Freie. Wenn er am Morgen, sachlich und gewissenhaft, wie in erster Jugend — sich seine» Auftrages entledigt, dann reden wir wohl gern noch ein Weilchen miteinander: Na, Alterchen, meinst wohl, es solle nun wieder einmal los gehen? Wie denkst du darüber, wenn wir mal so 'ne kleine Pause machten? Mein alter Wecker schielt mit seinem obersten Kleinzifferblatt herüber und tickt «in wenig lauter, verärgert: meinst wohl, darüber hättest du zu bestimmen? Sag mal, weißt du, wie lang« ich dich noch rufen werde? Das gibt allerdings einige« zu denken; und da ich ihm nicht «ingestehen will, daß daran etwa» zu denken ist. so schweig« ich wohlweislich. Im stillen ärgert es mich aber: so ein Stündchen könntest du mir doch wohl drauf geben! Weißt du, ob es nicht gerad« auf diese» „Stündchen" ankommt für dein« Aufgabe al, Mensch? fragt der Wecker kurz zurück und rückt mit seinem Minutenzeiger. Darauf kann ich wieder nichts antworten und versuche es mit passivem Widerstand«, schließe di« Augen und kehre «ich auf di« ander« Seit«. Nun aber wächst sein« zähe, metallene Stimme langsam aus dem Gehäuse in die Stube hinein, immer weiter, immer dichter an mein Bett heran, auf dessen Kante hinauf, über die Deck« hin . . . immer näher, immer deutlicher ... Nun füllt sie die ganze Stube, hart, eindringlich, mahnend . . . Harte, rastlos« Hammer schläge, die Nägel hineintreiben. . . Wo hinein? Oder ist es der stetige Schritt der Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Jahre . . . ? Wo ist das End« .. . ? Ich geb« Len passiven Widerstand auf. Er hat recht, mein alter Wecker! Aber «ingestehen werde ich e, ihm doch nicht? So find wir mit der Zeit gute Freund« geworden: ich auch und mein alter Wecker. Wenn er jetzt wieder einmal — scheinbar unbegründet — losraffelt, ärger« ich. mich nicht mehr: Manche« habe ich — trotz passiven Widerstande» — denn doch gelernt au, unseren morgend lichen Gesprächen . . . Und schließlich — er ist doch nur der Vollstrecker jenes unbeweisbaren Etwa«, da» in der tiefsten Bedeutung de« Worte» „exterritorial" ist.... Wafferstiiilde der Moldau, Gzer «ud Elbe. Februar I Moldau Eger Elb« Ka- maik Mo- dran Laun Nim- bürg vikfiAd- et» Mel- n,k Leit mrritz Aus- sig D», den Rirja S. 4. -i- 1 — 7 - i-b - k>0 ! I 4- 26 4- 2i 4- 17 4. 26 — 16 - 18 — 18 — 16 4- 12 -i- 12 —13«, -132 — 65 - 70 Meffuußt« der meteor. Station 4L1. <Oberrealfch«l« Riesas. 29. 1. 1928: kein Niederschlag 30. 1. 1928: 3». 1. 1928: 1. 2. 1928: 0,2 °>« 2. 2. 1928: 9,6 mm S. 2. 1928: 0,3 ww. Niedorschlag im Januar 1028: 58,3 »m. tzMersumiW w rnllsLn LwUMMMM. . 1 n. (Funkspruch.) Die Deuts«, Landwirtschaft«, aiftlllchaft veranstaltet, heut» vormittag als Vbichluß ibr,» di,»1übriaen winttrtaauna Ihr, 108. Hauptverlammlung Vizepräsident von Helldors begrübt« di» Vertreter der Reich«-, Staat«» und »ommunalb«börd,n und wie« ans di, «roße Not der Landwirtschaft bin. D,r Präsident der Deuts»«, Landw!rnchost«oeieüschast, Land,«ältester von Web«ki, b». richtet, sodonn über di, in Leipzig ftattfindend« »4. Wan« teilt, mit. daß derartige An«st«llnna,n für 19SV in München, sür 1980 in Köln und sür 1V81 in Berlin g,plant s«i,n. Hi,ran schloffen sich weiter, Vorträge MMIWWkltWN MAIklMMk vom 4. Februar 1SS8. Dr. v»,tttz »et« Reichspräsidenten. Berlin. (Funkspruck.) Der H,rr Reichspräsident «mp. sing beut, d,n früheren preußischen Staat»»,inifter Dr Vöelitz, der ihm über den Verlauf seiner Reift nach Süd amerika Bericht erstattete. Vortrag Dr. Stresemanus bei« Reichspräsidenten. Vrrlin. (Funkspruch.) Der Herr Reichspräsident nahm heute den Vortrag de» Reich-Minister» de« Auswärtigen Dr. Streftmann entgegen. Deutsch.russische HaudelsvertragSverbandluuge». Berlin. (Funkspruch.) Wie de» Blättern mitgeteili wird, werden die Verhandlungen mit der au« Moskau ab- gereisten russischen Delegation deutjcherftitS von Ministerial direktor Walrotd geleitet. Besser««« tm Befinde« des Erzbischof,» De. Schulte. Köln. (Fuukspruch.j Das Befind«» des Kardinal-Erz bischos« Dr. Schult« hat sich wesentlich ««bessert. Die Nach» ist out verlausen uud die Aerztr sind mit dem Befinde» durchaus zufrieden. Z« de« Betrügereien einer Beamtensra« in München. München. lFunkspruch.) Zu dem bereits gemeldete» Betrugsskandal in München meldet der Polizeibericht, daß es sich um die Ehefrau des Polizeikommissars Ludwig Schnell handelt, der bereits um seine Versetzung in den Ruhestand nachgesucht habe. Durch die Betrügereien der Frau wurden vor allem auch viele kleine Leute, wie Dienst mädchen, Kleingewerbetreibende und kaufmännische Ange- stellte geschädigt. Die wertvolle Einrichtung, die Renn- vferde und das Auto der Täterin sind bereits verpfändet Sie gibt an, daß sie die Gelder zwei Herren vermittelt habe. Diese beiden Personen kvnntcn aber bis jetzt nicht ermittelt werden. Der angebliche Morbanschlag ans den ehemalige» albanischen Ministerpräsidenten. Wien. (Funkspruch.) Wie die Stunde meldet, ist et nach dem Verhör des Albaniers Ibrahim Lira bei der Wiener Polizeidirektion wahrscheinlich, daß Lica gar keinen Anschlag aus den ehem. alban. Ministerpräsidenten Hassan Bei Pristina verüben wollte. Er scheint die Absicht gehabt zu haben, sich dadurch, das, er den AttentatSpIan ausdecktc, alS Retter Pristinas aufzuspielcn, um gegebenenfalls von ihm Geldmittel zu erhalten. Ei» Direktor der Standard Oil Eomvanh verhaftet. Washington. (Funkspruch.) Ter Direktor der Standard Oil Company in Indiana, Robert Stewart, wnrde ans Anordnung des Senates verhaftet, weil er sich geweigert hatte, auf die Fragen des Senatsausschnffes zu antworten, der die gegen frühere Regiernngsbeamte erhobene Anschuldigung der Bestechung in der Angelegenheit des Vertrages über die Petrolenmgebieie von Teapot Dome prüft. Neuer erfolgloser Angriff ChamberlinS ans den Danerweltrekord. Newyork. (Funkspruch.) Der dritte Versuch Cham, berlins und Williams, einen neuen Weltdaucrrekord auf zustellen, ist wieder sehlgcschlagen. Kurz nach dem Star, in Byrd-Field stürzte der Apparat aus einer Höhe von 4V Fuß zu Boden. Die Flieger blieben unverletzt, der Appa. rat wurde schwer beschädigt. .M lllttw Ar eUm Uten" meint Fritz zu seinem Schulfreund und drückt damit den Wunsch ans, von lästigen Dingen verschont zu werden. Das Gleiche wünscht aber der Körper auch, wenn tatsächlich ge hustet wirb, wie wir es in der jetzigen Jahreszeit ganz be sonders häufig beobachten können. Was das Niesen für die Nase, ist der Husten sür den Kehlkops — Luftröhre — Brvn. chien und Lunge. Auch hier will der Körper die Entfernung von Fremdlingen mit Gewalt erzwingen. Für di« HerauS- beförderung kleinster Teilchen, winziger Kohlenstäubchen, Bakterien, feinster Schleim- und Bluitröpfchen, reichen wohl dte Flimmerzellen der Schleimhaut in den Luftwegen ge- wöhnltch au». Diese Zellen sind mit »arten Wimpern beseht dte in ständiger Bewegung sind und di« feinen Partikelchen nach außen .kehren". Zur Beseitigung größerer Teilchen muß der Körper stärkere Anstrengungen unternehmen. Die Lunge wird mit Lust vollgepumpt. und dann wird dies« Lnfi mit Hilft der verschloßenen Stimmbänder und der Atmung»- Muskulatur unter Druck gesetzt, bi» der Verschluß gesprengt wird und die Luft mit großer Gewalt zum Munde heran», schießt. Bei dem Ausrinanderzerren der Stimmbänder ent stehen dann die bekannten Hustentöne. Gleichzeitig aber reibt dft freiwerdende Lungenlust di« Fremdkörper au» des Atmungswegen mit heraus. Wenn e» nicht gleich beim erstenmal gelingt, so werden die Hustentüne so lange wieber. holt, bis das Ziel erreicht ist oder bis sich der Körper er. schöpft. Nur in letzterem Falle kann wohl ein kräftiger Schlag auf den Rücken den erlahmten Körper wieder an regen, auf daß er »um Beispiel einen Viffen, -er ans Ver sehen in -ft Luftwege — in -ft falsche Kehle — geraten ist, dmh noch austreibt. — Tauft« un- Großmütter jedoch, die sobald sich ein Kind verschluckt, regelmäßig beginnen, den unalückseligen Wesen den Rücken zu beklopfen, solchen zart- lichen Berivandten sollte man diese unsinnig« Angewohnheit mit energischen Worten, oder, falls Li«» nicht ausreicht, durch Taten, austretben. Ebenso töricht ist e». einem hustenden Kind, da» sich verschluckt hat. di« Arme über den Kopf zu heben. Denn beide» stSrt nicht nur den Körper in seinen Abwehrbcstrebungen. «S reizt sogar unter Umständen die AtmunaSmuskulatur zu krampfartigen Zusammenziehungen und ruft damit hochgradige Erstickungsangst hervor. Also überall dort, wo eingedrungene Fremdkörper oder in den Luftwegen entstandene Absonderungen die Schleimhanl reizen, soll man den Husten im allgemeinen ruhta gewähren lassen; ist er doch hier «in nützlicher Vorgang. Anders bei trockenen Katarrhen, bet Reizhusten, der fruchtlos erfolgt. Hier wird der Arzt auf Mittel zurückgreisen, dft den Er krankten von dem unnützen quälenden Huste« befreien. Welcher Art der Husten immer auch sein mag — wie beim Niesen lautet auch hier die oberste Pflicht gegen seine Mit menschen: Kopf wegdrehen oder «in Taschentuch vorhalten, damit nicht dem Sekunde* tu» Gesicht geschleu dert werde«. Rnsfis,
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