Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192802072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-02
- Tag1928-02-07
- Monat1928-02
- Jahr1928
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1928
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Riesaer H Tageblatt «nd Anreiarr lLlbedlM «nd Amtiaerj. 81. Jahr« Keuler llmrugz Oeaankeii Deahtanschrlftz r«,abl»tt Ries«. Fenwnf Nr. N». Voftsach Nr. öü. Vostschackkimtae «««dm lE. Nirs, Nr. SL «nd Anzeiger fLlbeblatt an- Aa;eigers. La» Riesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amt»hauptmannschast Erotzenhain. de» Nmt»gericht» und der AmtSanwaltschaft beim Amttgerlcht Riesa, de» Rate« der Stadt Riesa, de» Finanzamt« Rieia und de» Hauvlzollamt« Melken behördlicherseits bestimmte Blatt. AkWkWlWIeHMMkl. Der konfessionellen Streitigkeiten überdrüssig und von den Toleranzgedanken der Ausklärungszeit getragen, schrieb Lessing seinen „Nathan. Um ganz deutlich zu machen, wa» er unter Gerechtigkeit auf religiösem Gebiete verstand, ver legte er die Handlung auf den klassischen Boden, auf dem sich die drei großen Weltreligtonen: Christentum, Judentum und Islam entwickelte und ihre schwersten Kümpfe mttetnan- der ausgefochten haben. Der Dichter würde aber wahr scheinlich ziemlich erstaunt sein, wenn er heute er leben müßte, daß der Fortschritt der Menschheit zu der von ihm erstrebten Toleranz immerhin ei« recht vorsichtiger ge wesen ist. In Deutschland ist die innerpolitische Situation geradezu von der Frage der Konfessionsschule beherrscht. Aber auch auf dem Gebiete de» Morgenlande» droht di« Frage des Verhältnisses von Schule und Bekenntnis gerade jetzt wieder in verhängnisvoller Weise brennend zu werben. Zunächst handelt eS sich nur um einen Einzelfall: «ine amerikanische Schule in Brussa ist vom türkischen Unter richtsministerium geschlossen worben, weil sich ihre Lehr kräfte der Bekehrungsversuche im Sinne des Christentum» nicht enthalten konnten. Der Fall bekommt aber sofort eine grundsätzliche Bedeutung. Das Unterrichtsministerium gibt die Angelegenheit in feierlicher Form -er Oeffentlichkeit be kannt, prangert die Namen der bekehrten Schülerinnen an und fügt eine nicht mißzuverstehende Warnung an die Eltern hinzu: Es wird erwartet, daß sich in Zukunft tür kische Eltern keine christlichen Bekehrungsoersuche mehr ge fallen lassen, daß sie ihre Kinder in die angeblich nicht schlech ter eingerichteten muhammedanischen Schulen schicken, und daß sie das religiöse Empfinden ihrer Kinder nicht verletzen lassen. So sehen wir die vielumstrittene Frage des Eltern rechtes, wie sie bet uns durch die Weimarer Verfassung auf geworfen worben ist, durch den Schulfall vop Brussa auch für die neue Türkei gestellt. Ein Anlaß zum Nachdenken für Eltern und Erzieher, für Politiker und Schulbehörden in der muhammedanischen wie in der christlichen Welt. Die ganze Kompliziertheit des Problems wird deutlich. Christliche Eltern wollen bas reli giöse Empfinden ihrer Kinder ausdrücklich im Sinne der Verfassung geschützt haben. Haben die muhammedanischen Eltern nicht das gleiche Recht? Andererseits hat die neue Türkei den Grundsatz moderner Toleranz ausgenommen. Man weiß, mit welcher erstaunlichen Kühnheit Kemal Pascha auch bei solchen Reformen vorgegangen ist, die zunächst dem strenggläubigen Türken schwere Ueberwindung kosten müs sen. Müßten aus diesem modernen Geiste heraus nun nicht eigentlich auch christliche Schulen gleichberechtigt neben den muhammedanischen bestehen dürfen? Der Unterschieb ist nur der: wenn die christlichen Schulen in der Türkei irgend wann einmal eine Rolle spielen sollten, müßten sie ihren Wirkungskreis ausdehnen können. Denn gegenwärtig find sie natürlich auf Grund des früher ausgesprochenen muham medanischen Charakters des Staates zahlenmäßig bedeu tungslos. Jede Ausdehnung könnte aber natürlich nnr auf Kosten des muhammedanischen Glaubens erfolgen. Wie würden sich andererseits christliche Eltern in Europa dazu stellen, wenn von irgend einer Seite aus eine lebhafte Werbetätigkeit für den Islam entfaltet würde? Immer sehen solche Bekehrungsversuche eine gewisse Geringschätzung der fremden Religion voraus. Man würbe eS ja sonst nicht für nötig halten, ihre Anhänger ihr abspenstig zu machen. Gerade dafür hat natürlich ein junger mn sein Ansehen noch ringender Staat ein besonder» feine» Gefühl. In Europa liegen die Dinge insofern ander», al» eS sich um Konfessionen handelt, die nun schon Jahrhunderte lang nebeneinander bestehen und einander einlgermaßen die Wage halten können. ES spielen da also wenigsten» -erar- tige Empfindlichkeiten nicht im gleichen Maß« mit. Aber dort wie hier bleibt die eine Frage: soll gesetzlich der statu» guo nun ein für allemal starr festgelegt werben? Ober gibt eS nicht schließlich auch zwischen den Konfessionen einen ge genseitig befruchtenden Gedankenaustausch, bei dem sich wech selseitige Bekehrungen schließlich anch nicht vermeiden las sen? Lessing führt die verschiedenen Religionen ans -er süßeren Ebene der sittlichen Einstellung zum Lebe» and einer allgemeinen Ehrfurcht vor dem Göttlichen zusammen. Eme Erstarrung de» religiösen Leven» in schroff voneinan der abgesonderten konfessionellen Formen eröffnet schwer lich günstige Aussichten für die Zukunft. Die Weltgeschichte ist doch nun einmal eine fortschreitende Entwicklung, der auch die konservativen religiösen Forme» sich, «en« anch langsam und vorsichtig, Haven anvassen müssen. So wirb anch der Schulsall von vrnffa nicht einfach die Wiederher stellung der «ndnlbsam-muhammedanischen GtaatSschuke be bauten können. Freilich auch für unsere deutschen verhält, uisse werden wir entsprechende Folgerungen au» einem sol len Schulbeispiel z« ziehen haben. Au» diesem Grunde soll die polnische Note sSc kurz ge halten werden und die wichtigsten der von WoldemaraS berührten Fragen vollständig mit Schweigen übergehen. Die seitens der polnischen Regierung verfolgt« Taktik geht ferner nach wie vor darauf au», nur wirtschaftliche Momente in den Vordergrund zu schieben, um auf diese Weis« unausgesprochen eine Anerkennung des gegenwärtigen ktatns gm> durch Litauen zu gewinnen. Aus diesem Grunde wird die Note in versöhnlichem Ton gehaltmr sein und Schürfen vermeiden. — AM Lr. ßtresemM. X verll«. ReichSminifter des AuswärtigenDr. Strese- mann ist gestern abend S,40 Uhr vom Anhalter Bahnhof abgrreift. Lum Abschied batten sich feine Gattin, sowie der hiesige französische Botschafter, R«ich»inn«nminifter Dr. von Äeudell, Staatssekretär Dr. Pündrr, Staatssekretär Dr. von Schubert und Staatssekretär Kempner, Minifterial- direktor Dr. Köpke, der Reichspreffeches Dr. Zechlin, Geheim rat von Baligand, der Leiter der Informationsabteilung beim Völkerbund Dr. Beer, sowie eine Reihe weiterer Herren de» Auswärtigen Amt» auf dem Bahnsteig ein gefunden. Dr. Etresemann hat sich nach Ca««eS begeben, wo er bi» zum 20. März seinen Erholungsurlaub verbringen wird. Dem Vernehmen nach wird der ReicbSaußenmintstrr »wischen dem 10. und 20. d. Nits, mit dem rumänischen Auheuminister LituleScu zusammentreffen. WRmrmM * Genf. sTelu«iou.) I« maßgebende« Krelfex kstG Völkerbundssekretariats wird dem Vertreter der Tele- graphen-Union auf Anfrage erklärt, daß die jetzt »ou neue» i« Umlauf gefetzte» Gerüchte über eine Verleg««« des Böl> kerb««dssitzcS «ach Wie« jeglicher Grundlage entbehre«. Iw Bölkerbundssekretariat sei über irgendwelche derartige Ver handlungen zwischen de« maßgebenden Mitgliedern de» Völkerbundes nicht das geringste bekannt. ES wird ferne» darauf hingewiesc«, daß die Tagesordnung der Märzi Session des Völkerbnndsrates, die in den nächsten Tage« veröffentlicht werden wird, nichts über eine derartige Frage enthalte. Im übrigen sind die Vorarbeiten für den Neubau des Völkerbunbspalais in Gens bereits so weit fortgeschrit ten, daß mit einer Grnndsteinlegnug des Bölkerbundspalai» «och im Laufe dieses Jahres gerechnet wird. Die Propaganda zur Verlegung -es VökkrrvundSsttzeS von Genf nach Wien geht bekanntlich nicht etwa darauf zu- rück, daß man mit der Schweiz als dem Gastgeberland«, nicht zufrieden wäre, vielmehr ist eS der Zweck -er Propa. ganda, Oesterreich durch Verlegung des DölkerbundSfitze» nach Wien als „neutralen Staat" abzxsteurpel« und damit die Auschlußsrage zu präjodizieren. Ma« wird etwas überrascht über die Emsigkeit, Ge schäftigkeit und Energie einer gewissen Pariser Presse, »usammengeballt, konzentriert auf ein München, das nichts geringeres vorsieht als den ganzen Völkerbund in Genf zu verfrachten, um ihn neu in Wien zu etablieren. Wie- vieles an diesen Behauptungen und Erwägungen der Pariser Zeitungen richtig ist, läßt sich im Augenblick nicht ersehen. Als feststehend wird hingestellt, daß bereits sehr wert gediehene Verhandlungen mit der österreichischen Regierung und insbesondere auch mit der Wiener Stadt verwaltung im Gange seien, Verwandlungen die, wie ver sichert wird, sich sehr gut anlieben und zu Hoffnungen be rechtigten, die auch die küynsten Erwartungen gewisser Völkerbundskapazitäten überträfen. Diese Genfer Üni- zugsgedanken werden nach außen hin damit begründet, daß Gens ein sehr teures Pflaster sei, daß die Unter- kunftsmöglichkeiten in der blauen Seestadt sehr kläglich seien, daß die Schweizer Regierung gewissen unumgäng lichen Anforderungen einer Genfer Institution nicht Rech nung zu tragen gewillt sei, daß sie sich unter anderem weigere, die Exterritorialität des ständigen Personals des Völkerbundes zu bewilligen oder dem Völkerbund die Einrichtung einer eigenen Funkstation und eigener Tel- vhon- und Telegraphenverbtndungen anzuschaffen. Es ist durchaus möglich, daß Genf für den ständigen Sitz einer Organisation wie sie der große Betrieb des Völkerbundes darstellt, große Mängel besitzt. Aber es ist doch immerhin recht seltsam, daß bis jetzt, also nahezu 9 Jahre lang, diese angeblichen Mängel des Propagandisten des neuen Planes noch niemals zum Bewußtsein kamen, daß gerade jetzt, wo die Pläne zur Errichtung eines neuen groß zügigen Völkerbundspalais fertig abgeschlossen sind, daß letzt auf einmal eine Erkenntnis der Unzweckmäßigkeit Genfs als VölkerbundSstadt sich durchringen soll. Man behauptet in Paris, daß alles dies, was in Genf fehle in Wien vorhanden sei. daß alles das, was die Schweizer Negierung nicht zu bewilligen rn der Lage sei, von dem österreichischen Kabinett und der Wiener -Stadtverwaltung gerne und mit Freuden zur Verfügung gestellt werden soll. Man schwärmt in der Seinehauptstadt von der Wiener Hofburg, die so reckst und vorzüglich geeignet sei, den Völ kerbund zu beherbergen, die Raum genug biete für die Büros, für die Plenarsitzungen für Lesesäle usw. Also kurz und gut, Frankreich steht heute auf einmal Wien als den idealsten, geeignetsten und herrlichsten Sitz des Völ kerbundes an. Warum, weshalb auf einmal und so ur plötzlich diese merkwürdige Pariser Sinnesänderung? Weil man dem österreichischen Volke etwas Gutes anton WM? Weil man die fröhliche und so lustige Wienerstadt aus ganzem französischen Herzen so lieb gewonnen hat? Weil man edelmütig und ach so versöhnlich sein will? I Gott bewahre. Die Politiker an der Seine sind gewiß nicht die Idealisten, die aus einem schönen Gedanken heraus ein? Politik zu machen gedenken, die Frankreich nichts nützt. Ma« versteht und begreift vielleicht die Pariser Gedanken» gänge, wenn man sch folgendes vergegenwärtigt: Wien als Völkerbundstadt wäre neutralisiert, wäre herausge hoben aus der Reihe der übrigen europäischen Hauptstädte, mit Wien auch Oesterreich, mit Oesterreich auch Oesterreich» Politik. Was alle» zusammen einen Pariser Traum erfüllt^ der da heißt, die restlose Beseitigung des Anschlutzgedaw- kens. Wien soll Völkerbundstadt werden, soll einen neue« Begriff erhalten, soll politisch saniert werden, ans daß es Verzicht leiste auf sei« ZugehörigkeitSgeiühl zum deut schen Volke. Wir können und wollen nicht glauben, daß die Oesterreichische Regierung für dieses Linsengericht eine Idee ausgibt, die des deutschen Volkes Zukunft gewähr leistet, Wie« wird sch r» außer« habe«. WM MNM II MM». * Warschau. (Tel.) Wie der Warschauer Karre- wondent brr TN. erfährt, soll die beabsichtigte Polnische Note an 8tta«e«, deren Ueberrrichung bereit« vor einiger Zelt angekündfot wurde, erst kurz vor Vegi«« der März, tagnng dr» Völkerbünde» «folgen, und zwar, um Wolde. maraS möglichst wenig Zeit für eine Antwort »u lassen. Von polnischer Seite will man, nach dem Mißerfolg der sik tcu Note, die polnisch-litauischen Verhandlungen wieder o ii da» Genfer Terrain verleaen, «m dort mit Hilfe der l^eljmäch'c und unter dem Sinklnd de» VölkerbnndSrate« eine« unmittelbaren Druck auf Litauen ausüben »u können. KMWW der X Berlin. Der Reichsbund deutscher Mieter und di« Ortsausschüsse der freien Gewerkschaften veranstalteten gestern abend im GewerkschastSbau» eine Kundgebung der Mieterschaft» die sich gege« de« Abda« de» Mieterschutzes uud die HausziuSfteuer richtete. Nach Referaten dr» BundrSvorsitzenden, Fritz Dzietzk, und de» Landtagsabge ordneten Drögemüller (Los.) wurde einstimmig eine Ent- fchließung angenommen, in der vom Reichstag gefordert wird, daß er das geplante Kündigunäsversahren und di« übrigen Verschlechterungen des Mieterschutzes im Hinblick auf di« unverändert« Fortdauer der Wohnungsnot ablehnt und di« Mieterschutzgesetze bi« zur Beseitigung der Woh- nunaSnot und di» zur Schaffung eines sozial«« Miet- und Wohnrechtes verlängert. Es müsse ferner der tatsächliche MietSrrtrag der Sieurrberechnung »n Gruude gelegt wer den, um durch die restlose AuSjchöpsung der Hau»zinsnru«r weiter« Mittel dem Wohnungsbau »nznsühre». Die in Berlin erhoben« Hauszin-.strner müsse restlos der Stadt Berlin und damit dem Wohnungsbau verbleiben. ^2 SS. Dienstag, 7. Februar 1S28, abends. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« La« abend« '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Ve,»«preis, gegen Boea-zahlung, ,ür »ine» Monat 2 Mark A» PfEme d^ch Post od», durch Voten. Für den Fall de« Eintreten« »»» Peodumon«oerttuerung«n, Erhöhung«« der Löhn« und Matertaltenprets« bebakt«, wir «n, da« Recht der Prri«erhöbnng »nd Nachfoedornn« oor. für di« Nummer de« Ausgabetage« sind bi« 9 Ubr vormittag« aufzugeben und im vorau« zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmte« Lage» und Plätzen wird nicht übernommen Eenntwöm« st« di« 8» ww breit«, S nuv hohe Brundschrift-Zeil« (« Silben) 2S Bold-Psinntg«; di« SS mm breite ReNamezeil« 100 Gold-Pfenntge; zeitraubender und tabellarisch«, Satz SO»' «ufjchto. Fest, Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkur« gerät. Zahlung«, und ErMung«»rt: Riet, «chttagia» -Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferant«« oder der Beförderung«einrichtunqe» - HM d« «wteher leinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung »der auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotatton.druck «nd Verlag: Langer ü Winterlich, Riesa. Geschäft«Ue»«- verantwortlich für Redaktton: Heinrich vhlemann, Riesa, für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Rieia. WerreWW wWrW-imkliliiM öWMltNM Washkngkv«. Der franzöfi'ch-amerfkvnfscheSckswSS- vertrag ist gestern durch Nnterstaatssekretär Olds und den französischen Botschafter Claudel unterzeichnet wordeu. — Außenminister Briand hat anläßlich der in Washington erfolgten Unterzeichnung des französisch-amerikanischen TchiedsgertcktSvertrages uud der Feier des Jahrestages der 1778 erfolgten Unterzeichnung -eS ersten französisch- amerikanischen Freundschasisvertrages zu Ehren d«S am«, rikanischen Botschafters in Paris. Herrick, ein Frühstück gegeben. Der französisch-amerikanische Schiedsgerichtsvertrag. Dari». kFunkspruch.) Ter Wortlaut des gesierr unterzeichneten französisch-amerikanischen Schiedsgericht?. Vertrags, der al» Erneuerung des am gleiche« Lage ab. gelaufenen alte« Schiedsgerichtsvertrags ,« bezeichnen itt, wird erst veröffentlicht werden, nachdem der amerika- nisch« Senat ibn ratifiziert hat. Nach „Petit Journal- besteht der Vertrag aus einer Präampel und aus 4 Artikel. Die Präampel stellt fest daß beide Mächte seit ISO Jahren in Frieden und freund, schaftlichen Beziehungen lebten, «nd erklärten «adgSitiq ank »e« Krieg als Instrument i« nationaler Politik ver- lichte« zu wolle«. Artikel ll seh« vor, daß alle Streitigkeiten, die zwischen den Heiden Länder« entstehen könnten durch eine bereits im früheren Vertrag vorgesehene AuSglrichSkomniissiou ge- regelt werde, die aus 2 amrrikanischen und 2 französischen Delegierten sowie einem Vertreter einer dritten Macht besieht. Artikel 2 bestimmt, daß sämtliche Streitigkeiten juri stischer Art dem internationalen Gerichtshof im Haag oder einem anderen Gerichtshof unterbreitet werden, Vorbehalt- sich der Billigung der Schiedssprüche durch den amerika- nischen Senat. Artikel » nimmt von dem Schiedsgerichtsverfahren aus: 1. Streitigkeiten, die sich aus der inneren Gesetzgebung jedes der beiden Länder ergeben; 2. Streitigkeiten, die dritte Mächte betreffen; 3. Streitigkeiten im Zusammen- Hang mit der Monroe-Doktrin und 4. Streitigkeiten, die sich aus der Einwendung der Artikel des Völkerbunds- Statut» ergeben. Artikel 4 endlich erklärt, daß der Vertrag sofort nach der Ratifizierung durch den amerikanischen Senat und durch da» französische Parlament in Kraft trete.
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