Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192802089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-02
- Tag1928-02-08
- Monat1928-02
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1928
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sri WlnmeWeikl-rrnÄM, I Dresden. Unter dein 28 Januar d» I». hat der NeichSminister der Finanzen besondere Richtlinien für die Frühlahrsveranlagung 1928 zur Einkommensteuer und Körperschaft»»«»«- herauSaeaeben. Der Minister weist daraus hin, daß die diesjährige Frühjahrsveranlagung zu den beiden Steuerarten nach denselben Grundsätzen durchaesilhrt wer den soll wie im Früiuahr 1927. Die bisherigen Bestim« inungen, insbesondere der Runderlab vom 8. Februar 1927, gelten auch für die diesjährige Veranlagung und, sallS nichts anderes bestimmt wird, auch für die kommen den Veranlagungen. Von Wichtigkeit sind noch die folgen den Ergänzungen: Bei Steuerpflichtigen, die eine vereinfachte Buchsüh- ung haben, mutz da« Finanzamt von diesen Aufzeich- iungen auSgehen, vorausgesetzt, daß sie vollständig und sachlich richtig sind. Bei Steuerpflichtigen, die Kontroll oder Registrierkasse» haben, dient der Kontrollstreisen al« bestes Beweismittel für die Vollständigkeit der Kassenbuch führung. Die in Frage kommenden Spitzenverbände haben erklärt, datz bei steuerpflichtigen, die doppelte Buchfüh rung haben, die Kontrollstreifen und Kassenzettel ledig lich zur Kontrolle der Buchführung dienen und bah, sobald diese Kontrolle von einem Angestellten, der die Bücher nickt selbst geführt hat, au-geübt sei, die Kontrollstreisen und Kassenzettel nicht mehr aufbewahrt würden, daß da gegen überall da, wo nicht doppelte Buchführung bestände, die Aufhebung der Kontrollstreisen üblich sei. Die Ver bände werden ihre Mitglieder auf die Bedeutung der Kontrollstreisen als steuerlicljeS Beweimittel noch beson ders aufmerksam mache». Es besteht demnach kein Beden ken dagegen, daß das Finanzamt von Steuerpflichtigen, die Kontroll- oder Registrierkassen, aber keine doppelt« Buchführung haben, soweit es erforderlich ist, die Kon- trollstrcifen als Beweismittel ansordert und im allge meinen einen Steuerpflichtigen, der aus Anfordern die Kontrollstreifen nicht vorlegt, als beweissällig ansieat. Von einer Einforderung der Kassenzettel ersucht der Mi nister Abstand zu nehmen. Bei nichlbuchführendcn Gewerbetreibenden ist von der Festsetzung von DnrchschntttSsätzen abzusehen. Doch emp fiehlt sich die Aufstellung von Richtsätzen, die jedoch nur dazu dienen sollen, die Veranlagung zu erleichtern. Bei ihrer Anwendung muh immer das Ziel lm Auge behalten werden, das tatsächliche Einkommen zu ermitteln. Die Fest setzung der Richtsätze ist Ausgabe des Finanzamts, das auch für die Angleichung seiner Sätze an die der Raä>- barbczirke Sorge zu tragen hat. Bei der Anwendung der Richtsätze dari nicht schematisch verfahren werden. Der möglichst zutreffenden Ermittlung deS tatsächlicizcn Ein kommens soll eine branchenwcise Bearbeitung, die An hörung der Gemeindevertretungen, von Sachverständigen und Vertranensverwnen und insbesondere die Erörte rung im Stcueraueschuh dienen. Ocrtlichcs und Sächsisches. Riesa, den 8. Februar 1928. —' Wette rnorbersage üir den 9. Februar. Mitgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden. Mild, unbeständig, teils Aufheiterung, teil« zeitweilig stark bewölkt. Geringer Regeufall. Erst in den höchsten Lagen des Erzgebirges nm Rnll schwankende Temperaturen. Westliche bis nidwrstliche Winde, zeitweise ziemlich lebhaft. —* Daten für den 9. Februar 1928. Sonnen» anfgang 7,28 llbr. Sonnenuntergang 17,02 Uhr. Mond aufgang 21,09 Ubr. Monduntergang 9.l7 Uhr. 1789 : Franz Xaver GabelSdergrr, Begründer der deut schen Stenographie, geb. igest. 18491. 1834: Der Dichter Felix Dahm in Hamburg geb. tuest. 19121. 1846: Der Philosoph Theobald Ziegler in Göp- pingen geb. Ter Polarforscher Erich v. TrygalSki in Königs berg geb. 1909: Marokkoabkommen zwischen Deutschland und Frankreich. —* Drittes volkstümliches Sinfonie!» n- zert. Auch das dritte volkstümliche Sinsoniekonzrrt im Capitol brachte uns wiederum einen edlen Kunstgenuß. Da» Orchester (Riesaer Orpheus» und Dresdner Kaufmann- Orchester) zeigte sich in seiner rhythmischen Exaktheit immer- mehr zusammengespielt. Man sah, wie die Künstler musizier freudig jedem leisen Winke ihres trefflichen Leiters, Studien rat Iwan Schönebaum, folgten. — Die Einleitung bildete die Wiederholung von MozartSOuverture zu ,Fiaaro'sHoch»eit"im raschesten Tempo. Webers romantische „Freischütz-Ouvertüre" mit den schwie rigen Hornsätzen folgte und kam zu glänzender Wirkung. Als Hauptwerk kam Mozart'S letzt« 6-0i»r (Jupiter-) Sinfonie zur Aufführung. Festliches Gepräge zeigt das Werk im ersten Satze, zarte Innigkeit im Andante, Grazie in der Menuett und klassische Grütze im Finale mit Fuge (o-ä-t-o). Alle Teile wurden vom Dirigenten sicher und schwungvoll durchgeführt. Nur das Andante cantabile haben wir im Tempo sonst etwas schneller gehört. Di« Erläute rungen, die den Werken vorausgeben, fördern sicherlich da» Verständnis und gestalten so diese Konzerte zu wirklichen volkstümlichen Veranstaltungen. Wohlverdienter Beifall lohnte die Taten des Orchesters und de« unermüdlichen Führers. Auch sind die Klagen über di« Verhältnisse der Garderoben durch den Bau neuer Räume behoben. F. ' —»Dank ans Tirol. Eine Anzahl Besucher -e» Alldeutschen Abends am 1. Februar bei Höpfner» sandte Grütze nach Tirol. Hierauf gingen beim Vorsitzenden der Alldeutschen Ortsgruppe folgende Dankzeilen aus Inns bruck ein: „Für die freundlichen Grütze vom Karl-Grube-Abend und für Ihr Gedenken der armen Südtiroler danke ich Ihnen und den Mitunterzetchneten herzlichst. Heil All deutschland! Ihr LienSberger." —* Heute SchlichtnngSvorhandluingen. Zur Beilegung des Streik» der mitteldeutschen Metallar beiter haben heute vormittag »m 19)4 Uhr im ReichSar- beitsministerium in Berlin die angekündigten Schlichtungs verhandlungen begonnen. Den Vorsitz flthrte der Schlich ter für Mitteldeutschland, Direktor des LandeSarbettSamtS Sachsen-Anhalt, Dr. LüttgenS. — Nähere» über da» Ergeb nis der Verhandlungen konnten wir leider noch nicht in Erfahrung bringen. —* Ehorveretn Riesa. Wir werden gebeten, auch an dieser Stelle daraus hinzuwetsen, daß die UebunaSstunde morgen Donnerstag ausnahmsweise im Zeichensaal der Schule am Wasserturm stattftndet. (D. u. Vereinsnachr.) —* Bet -er Stadtsparkasse Riesa mit Zweig stelle Gröba wurden im Monat Januar 1928 auf Einlage bücher etngezahlt 824189 RM. in 2181 Posten — im Bor- jahre 281981 RM. in 1891 Posten —, dagegen zurückgezahlt 78 827 RM. in 428 Posten — im Vorjahre »9174 RM. in 882 Pofte«. Im M»«at Januar 1928 wurden 889 Einlagebücher auSgefteltt. , —* Mattenvertllgu«g. Morgen Donnerstag nn- bet in Riesa «ine allgemeine Ratten»«rtilgung statt. ES »ei nochmal» au« »t« gestern tm -Riesaer Tageblatt" verdsfent- lichte Bekanntmachü«« htnaewiese«. b t» k out «ft heute für vride Sichten «nu «in Achtel auf b ein Achtel « rm « ftigt worben. Di« Wunder der Tteffe«. Dieses wissen schaftlich« Thema behandelt« Herr Professor Dr. Neu mann au» Dresden m einem hochinteressanten LicktbU- bervortrage des Gewerbeverein» Riesa am gestrigen Abend tm Saal« de» Wettiner Hofs». Der Vortragende ging da- von aus. datz da» gewaltige Meer mit seinen unergründ lich scheinenden Tiefen auf dem Gebiet« der Erforschung -ine hervorragende Stellung einnehme und immer neue Wunder hervorzaudere. Fast alle Nationen, voran die Engländer, befaßten fick in den letzten Jahrhunderten mit Tiefseeforschungen und sandten wissenschaftliche Expedi tionen zu diesem Zwecke aus. Nur Deutschland sah taten los »u. Erst im Juli 1898 ging von Hamburg au» ein« deutsch« Expedition mit staatlicher Unterstützung nach dem Indischen Ozean und führte dort über 400 Tiefseefor schungen au». Weitere Unternehmungen folgten, u. a. auch 1925 eine solche nach dem Atlantischen Ozean, Die deutschen Forschungen gesckwhen mit Gründlichkeit und Exaktheit, wie lte bei keinem anderen Volke zu finden sind. Ueber ihre Ergebnisse liegen Schriften von Gelehrten vor. Der Vortragende war selbst beteiligt und legte seinen Ausführungen eigene Erfahrungen zu Grunde. Zunächst macht« er die zahlreich erschienenen Zuhörer mit den Hand- werkSzeugen de« TiefseewrscherS und der Ausrüstung der Expeditionsschiffe vertraut. Grund-, Schwebe- und Schließ- netze, nicht Taucher, werden in da» Meer hinabgelassen und erfassen aNeS, wa» ihnen in den Weg kommt. Tiefen bi» 4000 Meter sind keine Gelteicheiten. Mit. dem Tiefen- lot wurden Tiefen von 10430 Meter im Stillen Ozean festgestellt. Weitere auf dem Schiff« befindliche Instru mente und Apparate dienen zum Wasserschöpfen zwecks bakteriologischer Untersuchung de« Wassers, zum Messen der Wassertemperatur und zur Beleuchtung. Das Sonnen licht vermag bis zu 400 Meter Tiefe einzndringen, darunter herrscht Finsternis. Sowohl innerhalb de» belichteten Was- sers al» auch in der Tiefsee befinden sich unzählige Lebe wesen, die einen ungeheuren Druck auszuhalten haben. Der Redner besprach die vorkommendcn Quallcnarten und nach der Beschreibung des Meeresbodens, meist Schlamm massen, die in der Tiefsee vegetierende Tierwelt. Dabei befanden sich wunderbare Gestaltungen, sogar Krebse mit prachtvollen Färbungen, die trotz lichtloser Tiefe in Er- scheinung treten. Sonderbare Exemplare waren auch bei den Grundsischcn zu beobachten. Die Tiere ernähren sich durch in» Wasser dringende Ueberreste der an der Ober- fläche des Meeres sterbenden Fische. Andere suchen ihre Nahrung in pflanzlichen Urstoffen des Schlamme». Auch gegenseitig stellen die Tiere sich nach, sie fressen einander aus. Der Kampf tobt in der Tiefe ebenso wie an der Ober fläche, der Schwächere wird vom Stärkeren überwältigt. Mit Spannung erwarten dte Forscher, unter denen sich Zoologen, Chemiker, Botaniker und Zeichner befinden, dar Heben der oft stundenlang im Meere liegenden Netze und suchen aus dem Inhalte da» Erforderliche für die Wissen schaft zu gewinnen. Nach kurzer Pause kam der Redner zu den Ttefseefischen, Tiefseekrebsen und Tiesseetinten- fischen, die mit ihrem eigenen Licht die Finsternis der Tiefe geheimnisvoll erhellen. Die Leuchtorgane der Tiere befinden sich teils am Kopfe, teils am Körper, im Maule oder in der Stirnhöhle. Vielfach ähneln sie aneinander gereihten Glühbirnen in verschiedenen Farben. Sie dienen zum Beutesuchen, Köteranlocken, zum gegenseitigen Erkennen der Geschlechter und zum Zusammenhalten der Artgenossen. Unerforscht ist noch der Zweck der im inneren Körper einzelner Tiere sich befindenden Beleuchtungs organe. Dem Auge boten sich prachtvolle Farbenerschei nungen, die, wie der Redner behauptete, mit wissenschaft licher Treue auf die Platten gebracht worden sind. Phan tastische Formen zeigten die Tiesseetintenfische, welche sich durch Ausstößen einer schwarzbraunen Masse vor ihren Feinden zu verbergen suchen, aber auch zur Tintegelvin- nung sich eignen. Der Redner entwarf in seinem Vor trage ein anregendes und fesselndes Bild aus der Tiefe des Ozean«, dem alle mit großem Interesse folgten. Die Bilder führte Herr Photograph Werner mit eigenem Apparate vor. Al» nächste Veranstaltung bietet der Ge werbeverein am 15. März einen Famtlienabend. —* Der Riesaer Sportverein feiert am Sonn abend, 11. Februar im Hotel Höpfner sein diesjährige» Wintervergnügen in Gestalt eines Kostümfestes mit dem Motto „Eine Nacht in Cairo". Durch die Wahl dieses Titels ist eS jedem Mitglied ermöglicht, ohne sich in grohe Kostümsorgen zu stürzen, das Fest zu besuchen. Der Ver kehr in Eairo Ist so international» datz, wenn man nicht ge rade al» ESkimo kommen will, jede Tracht sich dem Rahmen de» Feste» anpaht. ES ist da» erste Mal, daß sich der Verein an ein derartiges Fest heranwagt. Der Appell an die ein zelnen Mannschaften, ihrerseits durch Sonderausführungen zur AuSschmttckung des Abends beizutragen, hat solchen Er folg gehabt, datz die Besucher mit einigen recht genußreichen Stunden rechnen dürfen. ES ist nur Stückwerk, wenn wir von den geplanten Aufführungen hier einzelne aufführen, da einzelne Abteilungen über dte Art ihrer „Glanznummer" tiefste» Stillschweigen wahren. Genannt werden lediglich da» Auöbooten mittel» Motorboote», der Besuch beim Bize- könta, Besichtigung der KönigSgräber und ein internationa- le» Futzballmatch zwischen dem RSV. und der ägyptischen Nationalmannschaft. —*DerMtlitSrvereinlRiesa konnte am »ori ge« Sonnabend in dem mit frische» Tannengrün geschmück ten Saal« de» Hotel zum Kronprinz sein diesjährige» Fast- nachtSvergnügen abhalten. Sehr zahlreich waren die Ber- einSkameraden mit ihren Angehörigen erschienen, so datz der nicht allzugrotze Saal fast bi» auf den letzten Platz ge füllt war. Der Vereinsvorsteher Kamerad Otto Hammitzsch entbot tn seiner Begrüßungsansprache allen Erschienenen seinen kameradschaftlichen Dank und Grub. — Nach langen Jahren war e» Dank deS vortrefflichen Wirkens de» Fest ausschusses, unter Leitung des 2. Vorstehers Kam. Ernst PurbS, wieder einmal gelungen, den Abend mit verschiede nen äußerst wirkungsvollen humoristischen Darbietungen auSzufttllen. Die musikalische Ausschmückung des hum. Teile» erfolgte bereitwtlligst durch bas Ehrenmitglied Kam. Galle. Ein gemütliches Tänzchen beschloß den genußreichen Abend. Gr. —* BolkStranertag 1928. Der VolkSbund Deutsche KriegSgräberfürsorg«, e. B., Ortsgruppe Dresden, bittet um Aufnahme folgender Zeilen: „Das Prästbinm de» Bolksbunde» Deutsch« KriegSgräberfürsorg«, e. B-, in Berlin ist seit vielen Jahren mit heißem Bemühen an der Arbeit, einen Ta« im Jähre dem Gedenken an unsere im Weltkrieg gefallenen Helden zn weihen, der als BolkS- trauertag von allen deutschen Stämmen im ganzen Deut schen Reich gemeinsam begangcn, den gesetzlichen Schutz eines ernsten Feiertage» genießen soll. Da di« Verhand lungen und Besprechungen des BolkSbundes mit den maß gebenden Stellen bedauerlicherweise bis fetzt noch nicht dahin geführt haben, datz durch NeichSgesetz ein allgemeiner BolkStrauertag für SaS gesamte Reichsgebiet festgesetzt worden ist, hat baS Präsidium des Volksbundes in Verbin dung mit Neligionsgesellschaften und größeren Körper schaften, auch für 1928, wie tn den vergangenen Jahren, den Sonntag Remintszere (4. März) als BolkStrauertaa be stimmt. Leider fällt dieser Tag tn Sachsen wiederum t« di» wirtkchsftkn» allgemein so doch bedeutsame leipziger Früh- layrS- und Mustermesse, so datz eine gemeinsame Feier tn Sachsen unmöglich ist, ganz abgesehen davon, d«ft dieser Tag nicht gesetzlich geschützt ist, wie e» seinem «harakttr nach unbedingt erforderlich wäre. — Die Ortsgruppe Dres den al» Organ de» Volk»bunde» Deutsche KrtegSgräber. fürsotge wird dtShalb von einer Feier am Sonntag Remi- niszere absehen und, nach ihrem Beschluft vom vorigen Jahr«, wiederum am Totensonntag «ine vsfent- lich« Gedächtni» feier veranstalten. Sie hält diese Zwischenlösung für richtig, weil da» Totenfest seinerzeit.in Erinnerung an die Toten der Befreiungskriege 181805 etngesetzt worden und di« Feier de» Totensonntags gerade in Sachsen besonder» volkstümlich ist. — ES bars ange nommen werden, daß die Regierungen ber Länder vor ber Festlegung eine» BolkStranertageS durch da» Reich gehört werben, damit ihre Belange bei der Wahl des Tage» be rücksichtigt werden können." —»Werbung für erhöhten Mtlchkonsum. Der Sächsische LandeSmilchauSschuß ivtll sich bet seiner wei teren Propaganda für einen stärkere» Milchkvnsum jetzt tn erster Linie deS Films bedienen; er zeigte in Dresden den Vertretern de» Ausschüsse», der Aerzte und Lehrerschaft, den Behörden und interessierten Organisationen drei Werbe- und AufklärunaSftlme, die er sich dienstbar machen will. Dte vielfach schon bekannten Bildstreifen bienen zweifellos der notwendigen Fortbildung, besonders der jüngeren Landwirte, und sind ausgezeichnet«» wissenschaft liches Rüstzeug, da» man allen denen an di« Hand geben soll, die berufe» sind, dem heimischen Boden bi« höchsten Erträge abzuringen. Erwogen wurde auch dte Herstellung eines Films, der besonders die sächsischen Berhältntsse aus dem Gebiete ber Milchwirtschaft zur Darstellung bringt, da» Problem ber Grünlanbwtrtschaft behandelt und da neben — mit wirkungsvollen sächsischen LandschaftSblldern auSgestattet — für Sachsen» Gebirgsgegenden werben soll. Dieses Projekt wirb natürlich in erster Linie von der FinanzlerungSmvglichkcit abhängig sein; infolgedessen konnte tn der Versammlung noch kein endgültiger Beschluß herbeigeftthrt werden. —* Staatliche Hauptstelle für gärtner«, scheu Pflanzenschutz. Durch Bersugung de» Wirt- schastSmintstertum», Abteilung für Landwirtschaft, führt die Höhere Staatslehranstalt für Gartenbau zu Pillnitz tm Nahmen der deutschen Pflanzenfchutzorganisation künftig die Bezeichnung „Staatliche Hanptstelle für gärtnerischen Pflan zenschutz". Postsachen sind ausschließlich an die GtaatSlehr- anftalt, ohne Nennung «ine» Beamtennamens zu richten. —»LandeSverbanbfürObst-unbWetnbau. Die bieSIährtae LandeSauSschußsitznng deS Landesverbandes Sachsen für Obst- und Weinbau findet am Sonnabend, den 11. Februar vormittags 11)4 Uhr tm Saale „Meißen" de» HauptbahnhoseS statt. Nach Erledigung einer umfangreichen Tagesordnung wirb ein auf Anregung deS Verbandes her gestellter Werbesilm: „Eßt Obst, Obst ist gesund" zur Vor führung gelangen. — PVK. Die Chemnitzer Konferenz hält ihre FrühjahrStagung am 12. und 13. Febr. in Chemnitz ab. Den ErvffnungSgotteSdsenst wird am 12. Februar abends 8 Uhr Herr Oberpfarrer Ludwig, Frankenberg, in der Markus- ktrchc halten. Abends 8 Uhr wird im Gesellschaftsbau» Thalia, Sonnewstratze, Herr Geh. Rat Dr. LotichtuS über: Rechtfertigung und Heiligung sprechen. Am 18. Februar 9 Uhr im Carolahotel wirb Herr Pfarrer D. Laible, Leipzig die Frage behandeln: Sind die Aussagen des kl. Kate chismus über Tauf« und hl. Abendmahl heute noch haltbar. Nm Nachmittage soll dann noch dte Generalversammlung des «v.-luth. Gotteskastens stattftnden. —* Die finanzielle Förderung der Leip ziger Messe. Die Fraktion der Deutschen Bolk^artet hat im Landtag folgende Anfrage eingcbracht: Nach Presse meldungen hat der HauShaltsauSschuh deS Reichstage» den vom ReichSrat eingestellten Messezuschub von 2 Millionen für 1928/29 gestrichen. Schon im Vorjahre hat der Landtag die sächsische Regierung ersucht, sich mit allen Mitteln für finanzielle Förderung ber Leipziger Messe durch da» Reich einzusehen. Wir fragen deshalb an, was gedenkt die säch sische Regierung zu tun, nm trotz deS ablehnenden Beschlußes deS HauShaltsauSschusies des Reichstages eine Unterstützung der Leipziger Messe, insonderheit ihrer Exporlpropaganda, durch da» Reich noch herbetzuführen? —* Ortentretse des Prinzen Johann- Georg. Prinz Johann-Georg von Sachsen hat gestern nach einer Meldung der Dr. Nachr. an Bord -eS Motor schiffes Fulda des Norddeutschen Lloyds eine Orientreise an getreten. In feiner Begleitung befindet sich Prof. Dr. Sauer von der Universität Freiburg. —* BorstandSsttzung des Reichsstädtebun- de». Am 18. und 17. dieses Monats vormittags 9)4 Uhr tagt tn Berlin in der Brandenburgischen Provinzialbank und Girozentrale der Gesamtvorstand des Reichsstädtebun- des. Die Tagung erhält dieses Mal ihre besondere Bedeu- tung dadurch, daß zum ersten Male Parlamentarier als Mit- glieoer des Gesamtvorstandeö und als Mitglieder des par lamentarischen Betrat- des ReichSstädtebunbes an der Sitzung teilnehmen werden. Bei den schweren Gefahren, die zur Zeit ber Selbstverwaltung ber kleinen und mittleren Städte drohen und bei der trostlosen Lage der Finanzen die ser Städte weist die umfangreiche Tagesordnung durchweg wichtigste Beratung-Punkte auf. Zur Beratung stehen u. a.: Fragen der grotzen BerwaltungSresorm, GastschulbeitragS- gesetz, die Interessen der mittleren und kleinen Städte am UmgemeinbungSproblem, die Vorschläge auf eine anderwei tig« Verteilung des HauszinSsteueraufkommenS sowie aus Aenderung deS preußischen FtnanzauSgletchSgesetzes. Außer dem werben erörtert dte Auflösung ber Gutsbezirke sowie h« Deckung ber kurzfristigen Kredite der Gemeinden. Auch ds« bte»jiihrtge Mitgliederversammlung in Heidelberg wird be reits durch die BorstandSsttzung vorbereitet werden. Der Sitzung des Gesamtvorstandes geht am 15. Februar eine Sitzung de» geschäft-führenden Vorstandes voraus. —* Einladung zur Leipziger Frühjahr», messe 1928. In diesen Tagen erhielten 259 999 deutsche Firmen tn allen Teilen des Reichs die geschmackvolle Ein ladung zur Leipziger Frühjahrsmesse, die vom 4. bis 19. März bezw. 4. bis 14. März 1928 veranstaltet wirb. Diese Einladung, die in Heftform gehalten und mit vielen Bildern auSgestattet ist, weist aus die Größe und die Gliederung der Meße hin und enthält Angaben über den Bezug von Meß- avzetchen, Meßabreßbücheru und die Beschaffung von Woh» nungen, Sonberzugsahrten usw. —»Der ReichSverband ambulanter Ge- werbetreibender Deutschlands, Sitz Berlin, hielt vor kurzem seinen 5. ordentlichen Verbandst«« in Berlin ab. ES waren zu dieser Tagung erschienen 116 Delegierte aus allen Gauen Deutschlands, sowie eine große Anzahl Brudervereinigungen, von welchen auch zum Teil der Anschluß a» den ReichSverband gelegentlich der Tagung ausgesprochen wurde. Am ersten Tage wurden Geschäfts-, Kassen- und Pressebericht erstattet, dem sich eine durchaus sachliche Aussprache ««schloß. Den Höhepunkt der Tagung selbst bildetx die am zweiten Tage veranstaltet« Kund gebung, gn welcher sich außer den Delegierten etwa 1999 Personen beteiligten. Der Vorsitzende Hvngthon-Hannover begrüßte die erschienenen Vertreter der Behörden, ebenso die anwesenden Parlamentarier und Pressevertreter. An schließend ergriff Ministerial-Dtrektor Dr. Retchardt daS Wort zu einer Begrüßungs-Ansprache, bet welcher Ge legenheit, derselbe die Hochhaltuna der Gewerbesreibeit betonte.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder