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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192802095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-02
- Tag1928-02-09
- Monat1928-02
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.02.1928
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WKUkWW I» MidMn riktlllMIleüW«. Kortsetzn«, der vorbantzln,««» am «onnadend. ' Berlin. Di« am Mittwoch im ReichSarbeitS- Ministerium unter Vorsitz non Direktor Lüttaentz vom Lande«arbeit«amt Sachsen-Anhalt ftattgefnndenen Eini- annasNerbandlunoen der Parteien im mitteldeutschen Mrtallarbeiterkonflikt wurden in den späten Nachmittage stunden anf Sonnabend vertaat. Vitzber liegt leider «och kein greisbare» iSinignng-ergebaiS vor. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 9. Februar 1928. Wettervorhersage'ür den 10. Februar. Mitgeteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden. Etwa» zur Unbeständigkeit neigendes Wetter (teils Auf heiterung. teils zeitweilig stark bewölkt, örtlich gering- sügige Niederschläge). Temperaturen um ein geringe» »nrückgebend, doch im Flachland noch mild, erst in den ttammlaaen Temperaturen um Null schwankend. Wind« en» westlichen Richtungen, teilweise lebhait. —* Daten fiirden 1». Februar 1928. Sonnen ausgang 7.26 Ubr. Sonnenuntergang 17,04 Ubr. Mond aufgang 22,17 Ubr. Monduntergang 9,8g llbr. 1847: Der Physiker Thoma» Alva Edison »u Milan in Obio geb. I9l6: Dentich-euglische» Seeaefecht an der Doggerbank. 1918: Rußland beendet den Kriegszustand mit den Mittelmächten. 1919: Die provisorische deutsche ReichSvrrfaffung wird angenommen. 1923: Der Physiker Wilhelm Konrad Röntgen in München gest. (geb. 1845). . -* Bericht der städtischen Polizei. Festge- nommen wurden in letzter Zeit ein Arbeiter au» Dittmanns dorf und ein Fleischeraeselle au» JögerSdorf, die von den Staatsanwaltschaften Zwickau bez. Chemnitz wegen Sittlich» keitSvrrbrechen« be». DirbstablS steckbrieflich gesucht wurden, ebenso ein Handlunasaebilie aus Berlin wegen Betteln» ^>nd Widerstand» gegen die StaatSaewalt und ein Fleischer- «rsell« aus Mechau wegen Brandstiftung und Diebstahls. Sämtliche wurden dem hiesigen Amtsgericht zuaeführt. Ferner wurden 2 polnische und 1 tschechoslowakischer Staats angehörige sestgenownien und dem hiesigen Amtsgericht uigeführt, die den Patzvorschristen zuwider die deutsch« Grenze überschritten batten und sich hier aushielten. Auf gegriffen wurde in letzter Zeit ein I Siäbrige» Dienstmädchen au» Herzberg, das obne Wissen und Willen der Eltern seine Dienststellung verlassen batte und sich hier ziel- und plan- los herumtrieb. Es konnte seinen Eltern wieder zugesübrt werden. Weiter wurden 13 auf Wanderschaft befindlich gewesene Fremde dem hiesigen Stadtrat zugrfübrt, die von verschiedenen Behörden unter Aufenthaltsermittelung ge- gesucht werden. Auch sind wiederum eine größere Anzahl Kra'twagcuführer und Radfahrer zur Anzeige gebracht bez. abgestrait worden, die den BerkebrSoorschriiten zuwider gehandelt haben, insbesondere wegen schnellen Fahren» und Nichtangabe der neuen Fahrtrichtung an Kreuzungüpunktrn. Ferner haben sich wieder mehrere Mannespersonen de» groben Unfugs, insbesondere des tätlichen Widerstand» gegen die Staatsgewalt, der Beamtenbeleidiguna und der nächtlichen Ruhestörung schuldig gemacht, wobei sich in den meisten Fällen die Sistierung nach der Polizeiwache bez. Unterbringung in eine Arrestzelle nötig gemacht bat. E« ist in letzter Zeit die Wahrnehmung gemacht worden, daß hauptsächlich nach Eintritt der Polizeistunde von ManneS- perwnen die Fußwege stark verunreinigt worden sind, wes halb bereits mehrere Perwneu zur Anzeige gebracht worden sind. Gegen Straßenverunreiniger wird auch künftighin unnachsichtlich rwrgegangeu werden. —* Schwere Havarie aus der Elbe. Als ein Opfer des herrschenden starken WurdeS wurde in den heutigen Bvrinittagsstunden der mit Steinen beladens Kolm des Schinscigncrs Schulze, Mersclzivih, in der Nähe des hiesigen Ltadlparks leck. Der talwärts schwim mende Kahn wurde durch den Wind aus der Fahrtrich tung gerissen und streß mit dem Mittelteil auf den sog. Horst. Aul seiner Weilersahrt kam der Kahn direkt vor die Elbbrücke zu liegen. Jnsolge der eingedrungenen Was- jcrinengcn geriet der Kahn dortselbst mit dem Hinteren Teile auf Grund. —" Eine Ehe- und SexualberatungSstelle. Der WohlfahrtShauptgnsschuß u. d- Rat der Stadt Riesa habe» aus Vorschlag des Wohlfahrts- und Jugendamtes beschlossen, sofort in der Stadt Riesa eine Ehe- und SexualberatungS- stelle etnzurichten. Die Beratungsstunden werden jeden letz te» Freitag im Monat von 18—18)4 Uhr im Nebengebäude des Rathauses stattfiuden. Sie werden durch Herrn Privat dozent Dr. med. Frischer aus Dresden, der die Dresdner Beratungsstelle seit Jahren leitet, abgehalten werben. Wenn auch bereits in andern Ländern und in einigen größeren Städten solche Beratungsstellen bestehen und dem Landtag lebt eine Denkschrift der Regierung vorltegt, die die Er richtung solcher Beratungsstellen allgemein empfiehlt, so ist man sich doch dessen bewußt, baß wir mit der Errichtung der Beratungsstelle ein Gebiet der hygienischen Bolksbelehruug ansasseu, das noch verhältnismäßig wenig bekannt ist. — Zum Zwecke der Aufklärung über die Zwecke und Ziele der Ehe- und Sexualberatung wird deshalb Herr Dr. Ketscher Freitag, den 17. Februar 1928 um 29 Uhr in der Aula der Oberrealschule einen öffentlichen Bortrag „Au» der Praxtsder Eheberatung" halten. Der Bund .Heimattreuer Schlesier", Ortsgruppe Riesa feierte am S. Februar d. I. im festlich geschmückten kleinen Saal des Hotel Höpfner sein diesjähriges StiftungSfeft. Der Saal war diesmal zu klein. Bon den Ortsgruppen Großenhain, Wurzen, Dres den und Radeberg waren Uber 99 Landsleute erschienen. Nach einer Begrüßungsansprache des 1. Vorsitzenden, Herrn Pollak, wurde den Festtetlnehmern ein besonderer Genuß durch de» prächtigen Gesang des Doppelquartetts der Lieder tafel Rtesa-Gröba bereitet. Stimmungsvolle Heimatslteder ernteten einen wohlverdienten Beifall. Die Festrede des Herrn Teichert streifte kurz Ziel und Zweck aller Heimats ti euen Verbände, schilderte eingehend die Notlage unserer Brüder in polnisch Ost-Oberschlesien und klang au» in «in dreifaches „Glück ans" der schlesischen' und oberschlesischen Heimat. In den Tanzpausen unterhielt Herr Faßbänder- Weida mit humorvollen, wirklich guten Vorträgen die Gesell schaft und erzielte damit unbändige Heiterkeitöerfolge. Ge sellschaftstänze, von einem Dresdner Landsmann a>m«ord- net, steigerten die Fröhlichkeit, so daß ein wirklich urgemüt- sicher Verlaus deS Feste» sich entwickelt«. Die Herren Porges und Lukoschek erfreuten wiederum durch einige klangrein vvrgetragene Musikstücke aus Konzertzither und Geige. Der ehemalig« Vorstand, Herr Kaufmann Peschke, sandte von sei- »em Krankenlager die herzlichsten Grüß«, und wurde seiner mit dem Wunsche «rf baldige Genesung gedacht. Alle Teil nehmer werden -en Eindruck mitgenommen haben, daß der nunmehr über 80 Mitglieder zählende Verein es verstanden Kat. «it gertnae» Mittel» eine lelte» stböne Leier »u biete» und Bestrebt «st, mit ernste« «Tuen an »er nntersttttznng seiner notleidende« Landsleute 1« abgetretene« Gebiet mit zu arbeite«. E. -* Oktvberfest in M»«»««. Unter diesem Titel veranstaltet der Al lärmet«« Turnverein Sitesa am nächste« Sonnabend, den 11. Februar, In dem geräumige« Gternsaalr sein dteSttt-rtae» Kostümfest. Berufene fachkundige Hände find jetzt eifrig «« der Arbeit, um dem Sternsaal ein dem Fest« a«gevaßte» neue» Ge- wand zu «eben, was im Hinblick auf die geleisteten Vor arbeiten »oll und ganz gelingen wird. Münchens herrliche Sehenswürdigkeiten können an diesem Tage von den Be suchern der Keststabt kostenfrei in Augenschein genommen ,»erben und auf der Therestenwies« wird von der Münchner Jugend «ine Fülle von Veranstaltungen ««boten. Mehrere erstklassige Musikergilden werden fleißig zum Tanz« auf spielen, so daß als» für all« Besucher, ob tun« oder alt, einige frohe Stunden in Aussicht stehen. Manch schöne» Kostümfest hat der Allgemeine Turnverein Riesa sckon veranstaltet, und alle stehen bet Mitgliedern und den immer zahlreich erschienenen Gästen in guter Erinnerung. Hoffentlich kann der Berel» auch von dem „Oktoberfest in München^ am Sonnabend im Stern dasselbe sagen. —* Fester Zusammenschluß de» Kasse«- Hausgewerbe» in Dachsen. Unter der zielbewußten Leitung des «asfeehausbesitzer» Karl Baldauf, Lhemnitz, »and gestern im Metstereck Lhemnitz di« Gründungssitzung des Verbände» sächsischer KasfeehauSbesitzer und verwandter Betriebe, Sitz Dresden, statt. Aus Ein ladung be» Verein» der KasfeehauSbesitzer von Lhemnitz waren Delegierte der KasfeehanSbesttzervereine au» Dres den, Leipzig, Zwickau, Riesa, sowie au» ganz Sachsen erschie nen. Zur Wahrung lokaler sächsischer Interessen, zum Bei spiel hinsichtlich der Polizeistunde, BerwaltungSgebühren, Tonsetzrrfragen usw. wurde nach einem Referat über Orga nisationsfragen de» VerbandSdirektors, Herrn Wilhelm Geisthardt, vom Spitzenverband be» KafseehauSgewerbeS, dem RetchSverband der KaffeehauSbefltzer und verwandter Betriebe e.v. die Gründung de» LandeSverbande» vollzogen Die BorstanbSwahlen zeitigten folgendes Ergebnis: 1. Bor- sitzender: Karl Sach», Residenzbüfett, Dresden, Serstraße 7, 2. Vorsitzender: Karl Baldauf, Palast-Cafs, Lhemnitz, Kro» nenstraße 18, Schriftführer: Alfred Uhlig, Lass, Dresden, Stehlenerstraßc 8, Beisitzer: Emil Küster, Kaffechans Küster, Leipzig, Plaucnschcstraßc 18, Emil Ronniger, Park-Cafs, Zwickau, Bahnhofstraße 1, Emil Trömel, Kaffeehaus Trvmel, Plauen (Vgtl.i, Bernhard ZachäuS, Lass Promenade, Riesa (Sa), Rosenplatz 6. Zum Sitz deS Verbände» sächsischer KasfeehauSbesitzer »nd verwandter Betriebe wurde Dresden gewählt. Am Schluß der Verhandlungen wurden Frage» wie Polizeistunden, LnstbarkeitSsteuer usw. behandelt. —* Eknbierufung der Landessynode. Die LandeSsnnode ist zu ihrer diesjährigen ordentlichen Tagung für den 5. März etnberufen worden. —* Proteste gegen die SchieckschcDenk- schrift. Der Rat der Stadt Zwickau hat an die Negierung und an den Landtag eine Eingabe gerichtet, die sich gegen den in der Schiecksckcn Denkschrift ausgesprochenen Vor schlag wendet, di« Krcishauptmannschaft von'Eüemnitz und Zwickau zu einer KrciShanptmannschast in Chemnitz zu sammenzulegen. — Der Bezirksausschuß der Amtshaupt mannschaft Kamenz hat sich in seiner letzten Sitzung mit -er vorgeschlagenen Aufhebung der Kreishauptmannschaft Bautzen befaßt und einstimmig beschlossen, dafür einzu treten, daß die Kreishauptmannschaft Bautzen erhalten bleibt. Er schließt sich der Knndgebung des StabtrateS zu Bautzen an, zumal die Aufhebung der KreiShauptmann- schäft zu keiner wesentlichen Ersparnis führen würde. —* Die Geschlechtskrankheiten und ihre Bekämpfung. Tie Dresdner Ausstellung über die Ge schlechtskrankheiten und ihre Bekämpfung ist auf vielfachen Wunsch bis zum 19. d. M. verlängert worben. Es finden täglich ärztliche Führungen statt. Die Ausstellung, die am Mittwoch nur für Kranen geöffnet sein wird, wurde bisher von insgesamt 29 990 Personen besucht. —* Die Farbe von Milch und Butter und deren Bedeutung. Die Milch ist weiß — woher kommt diese weiße Farbe? DaS Fett schwimmt in der Milch in ganz feinen Tröpfchen, die Tröpfchen sind so klein, daß man sie mit -em bloßen Auge gar nicht sehen kann, sondern nur unter Zuhilfenahme -eS Mikroskope». In einem Kubikmillimeter Milch kann man 2—5 Millionen Fettröpfchcn finden. Dies« Fettemulflon ruft bei auffal» leir-em Licht die weiße Farbe hervor. Bei der Herstellung von Butter lagern sich die Fettröpfchen durch den Butte- rungsprozeß aneinander und dann sieht die Butter nicht mehr weiß aus — wie man nach -em Vorhergesaaten an nehmen könnte —, sondern gelblich. Dieser Farbstoff (Karotin und Lantophyll) stammt aus den Futterpflanzen und geht bei der MilchbilLung in Milch über. Je nach -er Art -«» aufgenommenen Futter» bezw. der damit aufge- nommenen Farbstoffe verändert sich auch die Farbe dr» Butterfettes. Daher ist Sommerbutter (Grasbutter!) im allgemeinen kräftiger gelb gefärbt al» Winterbutter. Be sonders kräftig« Farbstoffüberträger sind Kleefutter und Wicken. Der Neber gang von diesem Futter zu anderem verändert die Butterfarbe fast augenblicklich. Biele Kor- scher haben auch festgestellt, daß die kräftig gelb gefärbte Butter, deren Milch von Kühen stammt, die reichlich Grün futter erhalten, auch sehr reich an Vitaminen, nameutlich an dem fettlöslichen Faktor ä, ist. —* Vll, ReichSschulmustkwoche. Da» Zentral- tnstitut für Erziehung und Unterricht wird gemeinschaftlich mit dem bayerischen Kultusministerium und der Stabt München die nächste VH. ReichSschulmustkwoche vom 15. biS 20. Oktober in München veranstalten. —* KrtegSgräberfürsorg«. Die Arbeüen de» Volksbunde» Deutsche Krieasgräberfürsorge e. B.. Berlin, an der Ausgestaltung der Gammelsriedhüse in Frankreich schreiten nach den AuSgestaltungSplänen vom Kunstbeirat rüstig fort. Näheres hierüber berichtet da» soeben erschie nene Heft 2 der „AriegSgräberfürsvrge", der Bundeszeit- schrift de» BolkSbundes. Auch in anderen Ländern, namentlich Belgien und Polen, werden die Instandsetzungs arbeiten im engsten Einvernehmen mii den deutschen Be hörden eifrig gefördert. Zum Bolkötrauertaa am ».März d. I. sollte da» ganze Volk geschloffen Zeugnis seines un auslöschlichen Danke» an die Gesallenen Ausdruck geben. —* Eröffnung de» Fernsprechverkehr» Deut sch lan d — A meri ka. Der Fernsprechverkehr zwischen Deutschland und Amerika wird am 19. Februar nach Austausch einiger offizieller Gespräch« voraussichtlich in den späte» NachmittagSstundrn ausgenommen werden. Auf deutscher Seite sind zunächst Berlin, Hamburg und Frankfurt a. M., auf amerikanischer Seile alle Orte der Vereinigten Staaten und der Insel Luba ,»gelassen. Die tziebtthr für ein gewübnliche» Dreiminuten-Gespräch zwi schen Deutschland und der amerikanischen Zone 1 beirügt 889 RM., für jede weitere Minute 119 RM. Gespräche mit den übrigen amerikanischen Zonen kosten 12 NM. je Zone mehr. Zum Gespräch kann eine SprechsteNe (nach Amt und Anschlußnummer bezeichnet) oder ähnlich wie bei den deut schen Gesprächen mit Voranmeldung «ine bestimmte Person bei dieser Sprechstell, angemeldet werden. Hiervon wird im Verkehr England—Amerika überwiegend Gebrauch ge- macht. Wird di« gewünschte Person oder ihr Vertreter erreicht, so wird für di« Voranmeldung kein Zuschlag zu der Gesprächsgebühr erhoben. Kommt das Gespräch nicht zustande, so braucht die Gesprächsgebühr nicht gezahlt zu werden, jedoch werden in solchem Fall für die mit der Vor- anmelduna verbundene« Bemühungen 59 RM. berechnet. Dl« Gespräch« «erde« zweckmäßig an dem Vortage oder s, früh wi, möglich an dem Tage angemeldet, für de» sie wünscht werben. Verbindungen «erden vvm 11. ab täglich »wischen 18.80 und 24 Uhr hergestelli. —' Ein komm ensteuerveranlaaung de« Hausbesitze». Der Verband der sächsischen Grund- und SauSbesitzerveretne schreibt un»: Der Reichämintstre der Finanzen hat in einem Runderlab vom 28. Jan. 1928 die Richtlinien für die Krühjahrsveranlagung 1928 zur Einkommen, und Körperschaftssteuer bekanntgegeben, dir auch den Hausbesitz berühren. Der Erlaß hält es für zweck- mäßig, wie in den Vorjahren, die WerbungSkoften ein- schließlich Gebüudeabnutzung für den HauSbesitz zu pau schalieren. Die Festsetzung der Panschsätze bleibt den Lan- dcsfinanzämtern überlassen, indessen kann der «inzrlne Hausbesitzer trotzdem unter Nachweis die tatsächlichen Wer bungskosten in Ansatz bringen. In Fällen, in denen der Hausbesitzer früher bereit» den Nachweis seiner über den Pauschsatz hlnausgehenden Werbungskosten gebracht hat, muh er auch diesmal die tatsächlichen Werbungskosten nach- weisen. Da» Finanzamt kann die als Werbungskosten in Ansatz gebrachten Unkosten nachprüsen. Ebenso wie im Vorjahr, sind für die Absetzung der Gebüudeabnutzung »/, Prozent des FricdcnsdrandkasienwerteS aufgestellt wor- den. Vermag der steuerpflichtige Hausbesitzer mit Rück- sicht auf einen veralteten Brandkassenwert die Unrichtig keit dieses Prozentsatzes uachzuweisen, so kann er einen schätzungsweise zutreffenden Brandkassenwert ermitteln lassen, sofern nicht vom Vermögenswert auSzugehen ist. Bet Eigenhäusern, die von den Eigentümern und ihren Angehörigen iin wesentlichen selbst bewohnt werden, kann der Betrag von dem bisherigen Einkommen abge setzt werden, um den die Werbungskosten den Mietwert deS Eigenhausc» überstiegen haben. Der Reichsfinanz- minister weist in diesem Zusammenhänge besonders daraus hin, daß die Finanzbetzorden gehalten sind, in solchen Fällen die geltend gemachten Werbungskosten nachzu prüfen. —* Die Kündigungsfrist für Schwerkriea» beschädigte. — Eine grundsätzliche Entscheidung oe» Reichsgerichts. DaS Reicksarbeitsgericht hat unter Vor sitz des Senatspräsidenten Oegg eine für da» Wirtschafts leben bedeutsame Krage durch Urteil grundsätzlich ent schieden, nämlich die Krage: Genießt der schwerkriegSbe- schädigte Arbeiter den Schutz der erweiterten MndigungS- frist auch dann, wenn im Lause eines Arbeitskampfes der Arbeitgeber seine Belegschaft aussperrt? DaS Arbeits gericht und das LaudcsarbeitSgcricht Leipzig hatten sick als Vorinstanzen für das Fortbestehen des Schutzes der erweiterten Kündigungsfrist auch für den Kall der Aus sperrung ausgesprochen. Das Reichsarbeitsgericht ver neint die Verpflichtung des Arbeitgebers aus Einhaltung der verlängerten Mndigungssrist im Falle einer Aus sperrung aus folgenden Gründen: Das RcichSarbettS- geeicht sieht im Paragraphen 13 Absatz 3 des Schwer- beschädigten-Geseyes den Ausdruck der Anerkennung da für, daß auch Schwerbeschädigte anläßlich einer Aussper rung sristlos gekündigt werden können, ohne daß ihnen ein weiterer Schutz zustehe, als der in diesem Absatz 3 vor gesehene Anspruch auf Wiedereinstellung. Da im vorlis» genden Falle besondere Umstände, die eine fristlose Kün digung nickst als geräthtsertigt ersckfeinen ließen, nicht vor handen waren, so sind die Ansprüche des Klägers abzu weisen. —* Klage aus Ungültigkeit des sächsischen Wahlgesetzes. Nach einer Mitteilung der .Leipziger Volkszeitung" hat die Landesleitung der UsP. Klage auf Ungültigkeit des sächsischen Wahlgesetzes vom Jahre 1929 und Ungültigkeit der am 31. Oktober 1926 erfolg ten Landtagswahlen beim StaatSgerichtslwse in Leipzig eingereicht. Gleichzeitig ist auch Klage erhoben worden auf Ungültigkeit der sächsischen Gemeindewahlordnung vom 15. Oktober 1926, weil in iyr auch die Wahl zu Gemeinde parlamenten abhängig gemacht wird von der Einzahlung einer bestimmten Summe. —* Für Freunde der Azaleen. Schon mancher Blumenfreund hat bei seinen Azaleen beobachten müssen, daß die Blüienknospen vertrocknen. Die Blüten können nicht zur Entfaltung kommen, wenn sie zu warm stehen und in zu trockener Luft. Ganz besonders auch bei fpätblühenden Azaleen tritt diese betrübende Erscheinung zutage, die im April oder Mai zur Blüte gelangen. Man stellt die Azalee» am besten im kühlen, frostfreien Zimmer auf, bis sich die jungen Knospen zu färben beginnen. Dann bringt man sie ins wärmere Zimmer und gießt sie reichlicher. Neben den Knospen entwickeln sich junge Triebe, diese müssen entfernt werden, weil sie die Nahrung wcgnehmen. Außerdem trägi häufiges Betauen viel zur guten und gleichmäßigen Ent- Wicklung der Blütenknospen bei) das dazu benützte Wasser muß Zimmertemperatur besitzen. Von Staub befreien wi, Zimmerpflanzen mit einer weichen Hasenpfote. Die Rück- feiten der Blätter sind alle zwei bis drei Wochen mit Schwamm und Seiscnwasser zu reinigen. * Lommatzsch. Protettversammlung. Eine Anzahl von Vertretern industrieller und wirtschaftlicher Betrieb« von hier hielt «ine Besprechung über die in Aussicht ge- nommen« Aushebung de» Amtsgericht» Lommatzsch ab. und saht« «ine einstimmige Entschließung, in der gegen die Auf hebung de» Amtsgerichte« Widerspruch erhoben wird. —g. Dresden. Festnahme eines BrtrugSsprzialiften. Der am 2. Mai 1888 zu München geborene, wiederholi vorbestrafte Theatermaler Alfred Fran» Jacob Modena, der in Dresden zuletzt nach Verbüßung einer Gefängnis strafe von 1 Jabr 3 Monaten au« der Befangenenanstalt U am 28. Mai 1925 entlasten worden ist, hatte in der letzten Zeit sein« Betrügereien erneut wieder ausgenommen. Modena ist in aewtster Beziehung «in Spezialist. Al« gewerbsmäßiger Betrüaer sucht er vornehmlich Arbeits nachweise am. macht sich dort an stellensuchende weibliche Personen heran, bezeichnet sich beispielsweise al» Direktor einer von der österreichischen Regierung einzurichtenden Zentral« für Lebensmittel und erklärt, er benötige dazu Filialleiterinnen. Er sucht die ihm jeweils bekannt gewordenen Frauen oder Mädchen in deren Wohnungen auf, verspricht ihnen gutbezahlte Stellungen, schließt Schein verträge ab und erschwindelt sich bei diesen Gelegenheiten Kautionen in der Regel in Höh« von 50 Mark. Diese niederträchtigen Betrügereien an erwerbslosen Personen verübte Modena u. a. in Großenhain, Gera, in der Provinz Brandenburg, ferner in Dessau, Schlesien und anderwärts. Einer Meldung au« München zufolge konnte dieser gemein gefährliche Betrüaer kürzlich dort feftgenommen und so hoffentlich für längere Zeit unschüdlich gemacht werden. * Dresden. Der Karnevals-Umzug. Für den Karnevals-Umzug am Sonntag, den 19. Februar, find folgend« Straßen genehmigt worden: Stellen ab 12 Uhr Gtübel-Allee bi» hinunter zur Karcher-Vllee mit Anfahrt«, kraßen. Der Zug nimmt ab 2 Ubr folgenden Weg: Grunaerstraße, Ptrnaifcher Platz, Carolabrücke, Albertkrahe, Albertplatz, Hauptstraße, AugukuSbrücke, Auguftu.straße, Neumarkt, Moritzstraßr, Johannstraße, Altmarkt, Seeftraße. Pragerftraße, Wienerplatz, Uüttichausrraße, Zinzendorfstraßr, Johann-Georgen-Allee, Lenntitraße, Stübel-AÜer, wo Auf- lösung erfolgt. Bet besonder» starker Beteiliguno am Zuge, dir auf Grund der bisher außerordentlich zahlreichen MeldungSeingänge zu erwarten ist, ist vorgesehen, den Zug anstatt »der die Earolabrücke über di« Albertbrück« zu leiten. Der Meldeichluß für die Nennungen ist am 11. Februar. Auswärtig, Meldungen müsse» auch bi« zu diesem Tage vorliegen. Die Geschäftsstelle de» Karnevals- ——
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