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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192802135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-02
- Tag1928-02-13
- Monat1928-02
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1928
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UbMMIiMtW. Unter obiger Ueberschrift haben wir in einer der letzten Nummern unserer Zeitung einen Artikel »erüfsentltcht. tn bem besonder» darauf hingewiese» wurde, wie stark sich der Prozentsatz der erwerbstätigen weiblichen Personen tn den letzte« Jahre« erhöbt hat. Die nachstehende interessante Zusammenstellung gibt ein Bild, wie sich die erwerbstätige weibliche Bevölkerung ans die einzelnen Berufe vertetlt. Die au» dieser gesteigerten LrwerbStäiigkeit gezogene Schlußfolgerung war bi«, bah eine gewiss« Umstellung «m Geschlechtsleben eingetreten ist und bah deshalb auch au» diesem Grund« die Errichtung von Ehe- und Sexual, beratungsftellen eine Notwendigkeit geworden ist. Auch dir nachstehende Zusammenstellung ist der Denkschrift der Regierung über dies« Frage entnommen. Wer sich über die Frage der Sh«, und Serualberatung weiter informieren will, hat dazu Gelegenheit, au» berufenem Munde einen Vortrag de» Herrn Dr. Fetscher au» Dresden zu hören, der Donnerstag, den 16. Februar 1V28. 20 Uhr, über seine Er fahrungen au» der Praxi» der Eheberatung in der Aula der Oberrealschule in Riesa sprechen wird. Die erwerbstätige» weiblichen Personen i« Freistaat Sachse« nach den Berufszählungen von 1V25, 1VV7 und 1SVK. Mttgeteilt vom Statistischen LandeSamt. Berufsabteilungen ErhebnngS- jahr ledig Zahl de ver heiratet r weiblichen v«w. ob. «es». Personen im ganten Land- nnd Forstwirtschaft 1925 79133 82 698 11300 173131 1SÜ7 72 900 19 982 10 737 103 619 1895 82 665 IS 755 14 611 117 031 Bergbau, Industrie nnd Baugewerbe 1925 313100 175 208 57 492 545 800 1907 220 434 84 880 43 449 348 763 1895 161773 54 893 37 275 253 941 Handel und Verkehr einschl. Gastwirtschaft .... 1925 . 86 837 52 576 19091 158 504 1907 43 380 14 604 17 088 75 072 1895 28 573 11499 14 386 54 458 Häusliche Dienste und Lohnarbeiten 1925 80 424 4 150 9 598 94 172 1907 88 493 3 401 10 >00 lOl 994 1895 10 031 1870 -6 298 18 199 Ocffentlicher Dienst 1925 30 491 6169 4 875 41 535 1907 1l 766 2 652 1 656 16 074 1895 7 087 2131 1 330 10 518 Ohne Bcrussangabe 1925 30 803 12910 161 555 ' 205 268 1907 41 630 10 041 86 223 137 994 1895 25 556 3 079 52 900 81 535 Im ganzen 1925 620 788 333711 263 911 1218410 1907 478 603 135 560 169 353 783 516 1895 315 685 93 227 126 800 535 712 Oertlichcs nud Sächsisches. Riesa, den 13. Februar 1928. Wettervorhersage >ir den 14. Februar. Mitgeterlt van der Täcks. Landeswetterwarte zu Dresden, tlusänglich zeitweise nur gerinne Bewölkung. Stellenme.se nn Flachland, besonders in Ottiachsen leichter Nachttrost. Tagsüber im Flnch'ande Temperaturen über Rull. Von initiieren Gebirgslagen ab vorwiegend Fraitiemveraturen. Im tveiieren Verlaine Bewölkungszunahme, zunächst ohne erdcbiichc Nielcrickinae. Schwache bis mäßige Winde vor wiegend aus lildticheu Richtungen. —* D a te n s n r d e n 14. Februar 1928. Sonnen aufgang 7,18 likr. Gonnennntergaug 17,11 Uhr. Mond- gusgang 1,42 llbr. Monüumcrgang 10,41 llbr. 1779: Der englische Lectahrer James Cook auf Hawai ermoidet (ged. 1728); 1830: Der Lhcoloae Richard Adelbert LipsiuS in Gera gca. (gelt. 1892); 1926. Ter bayerische Politiker Graf Krafft v. Craile» Heini in München gest. (geb. 184l). —* K e i n c M i c t e r h ü h u n g in Sachsen. Die ozialdenwkratische LandtagSfraktion hat an die Regierung ne Anfrage gerichtet, ob cs zutreffend sei, daß die sächsischen pausbcsitzer vom 1. April ad einen weiteren Anteil von 4H vom Hundert an der Miete erhalten sollen und ob eine wei- tere Mietsstcigerung geplant sei. — Wie die «Dr. N." hierzu erfahren, sind zwar solche Bestrebungen im Gange, doch hat der interfraktionelle Ausschuß hierzu noch nicht Stellung genommen. Schon jetzt kann aber gesagt werden, daß die von den Hausbesitzern geforderten 4,5 Prozent weiterer An teil wahrscheinlich aus Grund reichsrechtlicher Vorschriften gewährt werde», da aber selbst dann keine Mieterhöhung in Frage kommt, sondern lediglich eine andere Aufteilung der Mietzinssteuer, die bekanntlich jetzt 51 Prozent -eS auf 120 Prozent festgesetzten gesetzlichen Mietzinse» beträgt. Wahr- scheinlich wird der auf den Wohnungsbau entfallende Anteil gekürzt. —"Polizeibericht. In der Zeit vom 11. Februar nachmittags gegen 2 Uhr bis 12. Februar 1928 nachmittags gegen 3 Uhr sind auf dem früheren Göhliser Exerzier» ploch in Riesa auf Weg 5 in einem Schrebergarten aus dem Hühnerzwinger eine gelbe Henne (Italiener) und eme weihe Henne (amerikanisches Leghorn) verdachtloS gestohlen woroen. Der Täter hat die Hühner vermutlich an sich gelockt, gefangen und sie dann unten, nach Beseitigung des MaichendrahtcS, aus dem Zwinger gelangt. Wahr» scheinlich ist der Diebstahl vor Anbruch der Tageszeit ausgeführt worden. Der Bestohlene hat für die Ermitte lung des Täters und die Wiedererlangung der gestoh lenen Hühner eine angemessene Belohnung ausgesetzt. Sachdienliche Angaben erbittet der Krtminalposten. —"Der Riesaer Verein für Jugendpflege gab in seiner letzten JahreSvrrsammluna den Jahres« und Kaffenbericht über da« 17. ÄereinSjahr. Der Verein ist eine Fürderrrorganisation, bestehend au« Einzel- und korpora tiven Mitgliedern. Er ist dem Ortsausschuß Riesa der Deutschen Jugendoerbänd« angeschloffen. Auf diesen ist die Interessenvertretung der Jugendvrrbände sowie di« Der- waltung d«r städtischen Jugendheime übergegangen. Der Verein für Jugendpflege beschränkt sich darauf, Veranstal tungen zu treffen und Einrichtungen zu schaffen, di« der Ge samtheit der Riesaer Jugendorganisationen zugute kommen. Im Berichtsjahr« wurden 80 neu« Stühle für da» Heim Hobe Straß« angeschafft. Ein« Satzungsänderung, die Auf gabengebiet und Organisation de» ÄereinS neu festlegt, wurde gutqrhetßen. Zum Vorsitzenden wurde Lehrer Hager wiedergewählt. —" Frauenkrankheiten undEhe. lieber diese« Thema spricht am Donnerstag, den IS. Februar, 8 Ubr eben«« der bekannt« Hvgiene-Schriftfteller Han« Waldeck, Berlin, im Wettiner Hof, Riesa. Waldeck wist über mancher lei Irrglauben belehren und ihn ersetz«» durch die Lehren seiner moderne« Naturbeilkunde, zu bene» er auf Grund 2btätz,ig«r Tätigkeit ««langt ist. In fast allen Großstädten hat er mit seinen Borträgen Ungeheures Interesse gefunden, »umal er ei« vorzüglicher Redner ist, der eS versteht, in ' lichtloßsick" «stch»»OÜch«r »st sei»« Ideen darzulrgen. —* DoSFinanzamtRiesa veröffentlicht Im vor liegenden amtlichen Teile eine Bekanntmachung Steuer termine betr. —* Der Unfall auf der Brückenstraße in Nengröba, über den mir am Sonnabend belichteten, hat sick nickt am Kniffe'schrn, sondern an der Einfahrt des Fricke'schen Grundstückes znaeiragen. —* Kostiim'est de« Allgemeinen Turnvereins (DT.) Nies a. Len wohlgelungenen Veranstaltungen, die der ATV. schon seit Fahren in der Faschingszeit seinen Mitglieveru und Gästen bietet, schloß sich am vergangenen Sonnabend „Ein Münchner Oktoderfest" in wür diger Weite an. Wie immer, mußte man auch diesmal ieststellen, daß der Verein in seinem Festausschuß über erste Kräfte verfügt. Schon die schöne, stilvolle Ausschmückung des SlernsaaleS verlieh der Veranstaltung den tonangebenden Charakter des Festes. Sinngemäße nette Malereien an den Brüstungen der Galerie legten Zeugnis ab von der Tüchtig keit des „Vereinsmalers". Die an kommenden Gäste grüßte ein überlebensgroßer Kapuzinermönck und ehe inan auf die „Theresienwiese" gelangte, war es nötig, durch ein großes Münchner Faß .zu schlüpfe». Auf der Festwiese selbst bot sich nun den Schauenden ein herrliches, farbenfrohes Bild. Unter den lustigen Klängen zweier Musikkapellen, die ad- weckielnd zu fröhlichen Reigen, zu Ringelreihen oder Tänzen ausspielteu, befand sich das muntere Völkchen in dauernder Bewegung. Hier sah inan Jugend, hier pulsierte echt turnerisches Leben. Neben dem waschechten „Steirer Bua" sah man steifbeinige „Salontiroler", fesche Dirndln, echt Münchner Madln „mit dicken und mit dünnen Wadeln", anmutige Blumenmädchen und allerlei fahrendes Volk. Alleweil fidel gings in den zu beiden Seilen der Festwiese sich anschließenden „Kneipen" zu. La gabs die „Bavaria", das „Hackerlbräu", de» „Sterngarten", den „Wurzelsepp" usw. Für em gutes Glas echt Münchner batte der Sternwirt Sorge getragen. Natürlich durfte auch ei» „Bratwurst- glöckleui" nicht fehlen, allwo an einem Stammtisch von riesigem Ausmaße Hunderte von wirklich wohlschmeckenden, preiswerten „Warmen" verdrückt wurden. Gegen 10 Uhr gebot der Gemeindeschreiber Ruhe, und der Herr Bürger meister von München begrüßt« die Erschienenen. Hierauf verlas der Gemeindeschreiber eine bumoristisch-satirische Epistel und schließlich sangen die Versammelten rin nett verfaßte« Liedchen, welches die vorangeaangenen Kostüm feste in Erinnerung brachte. Die Auszeichnungen, die den Mitgliedern des Festausschusses dann zuteil wurden, waren wohlverdient. Angenehme Abwechslung bot ei» vom Frauenturnwart Paul Jentzsch einstudierter anmutiger Reigen von 24 Turnerinnen. Den allgemeinen Rundtänzen — man vermißte hier einmal da« schnoddrige Gewackle und Geschiebe, was angenehm berührte — wurde von jung und alt stark gehuldigt und die flotten Weisen der Beyer-Kapell« ließen das Tanzbein noch lange nicht zur Ruhe kommen. Alles in allem wieder rin Fest, das den Beteiligten in froher Erinnerung bleiben dürst« und auf welches Verein und Festausschuß mit Stolz zurückblicken können. — Gut Heil! —* „Eine Nacht in Lairo". Wie so manch anderer Verein, so hatte sich auch der Sport-Verein Riesa «ntichloffen, sein diesjähriges Wintervergnügrn dem Rahmen der gegenwärtigen Karnevalsveranstaltungen anzupaffen. Daß der Gedanke, erstmalig ein Kostümfest zu veranstalte», begeisterte Aufnahme gefunden hatte, be wies die sehr gute Beteiligung, deren sich der Festabend zu «freuen hatte. Aber auch die äußerst wirkungsvollen Kostüme und Trachten bekundeten, daß man in der Wahl des Titels „Eine Nacht in Eairo" einen glücklichen Ge danken gehabt hat. In der geoiegenen Ausschmückung de« Höpfuerjchen Festsaalr« war dem orientalische» Charakter vorherrschend Rechnung getragen worden, sodaß sich di« Besucher beim Betreten des Festplatzes plötzlich „tn eine andere Welt" versetzt fühlten. Aus der Ferne dränge» den am Landungsplätze der Urverfahrt Harrenden musikalische Klänge eutgegen, die zahlreichen bunte» Fähnchen und Wimpel grüßten von weitem, und ireudestcahleud wurde das schmucke Motorboot, von sachkundiger Hanv gesteuert, bestiegen, um nach kurzer, eindrucksvoller Fahrt das jen seitige Ufer des Nils zu erreichen und alsbald im FejteS- truoel mit fortgenssen zn werden. Immer mehr schwoll der Strom der Anrommenden, sodaß die gastliche Stätte gar bald eine farbenprächtige Vülkrrschau darvot. Eiu- beimische und Fremde aus aller Herren Länder hatten sich dort ei» SteUdlcheiu gegeben. Ist es wirtlich so, oder hatte e« nur hier den Anschein, daß all«, die gekommen I waren, al« lanaMrige beste Freunde schienen V Jedenfalls I berrschte allenthalben unaetriibt« Fröhlichkeit und so wird jedem der kurz« Anfentbalt in Aegypten« Hauptstadt in anaenehmfter Erinnerung bleiben. E« war »In glücklich« Zusammentreffen, daß der stolz« Dampf« „Riesa" in der Räbe der Feststadt vor Anker lag. Diese« freudig« Er- «Igni« do» der Festleitung willkommene Gelegenheit, das ««reiche Offizierskorps de« Dampfer« (die wacker, 1. Elf de« MEV.) würdig zn empfangen und festlich zu begrüßen. Unler Führung de« Kapitän« eine« befreundeten Dampfer« wnrd» der bobe Besuch unter ickneidiarr Marschmusik »ach dem Festplatz aeleitet, von den Festgätten ireudiast begrüßt. Nach ein« schwnnavollen Ansprache, in welcher di« mutige» „Seefahrer" kFnßballer), die unter dem Kommando ihres bewährten Kapitän« Mückeniett bereit« neunmal erfolgreich ihre „Fahrt" beendet haben und denen in Kürze auch der 10. Sieg winkt, wurden der kampferprobten „Els" begeisterte Ovationen zuteil. Aber auch der Herr Oberbürgermeister von Cairo batte »« sich nicht nehme» lassen, an die Fest besucher herzlichste Bearüßnngsivorte zu richte» und »war gleichsam in Vertretung de« „leider erkrankten" Landes- gewaltige». Nack dem seierlicken Einzüge der Schönsten aller Tckönen — ja, wirklich, ihre seltene Schönheit leuchtete sogar durch den dnstigen Schleier, der dem gewöbnlicken Sterblichen das Anlitz der Holden verbergen sollte: — sprach d« hohe Herr — umgeben von zweie» feiner HaremSdame» — von allem Möglichen nnd Nnmöalichen. Zur Freude der an- wesenden Deutschen, welche die größte Mebrzäbl der Fett gäste bildeten, hielt er seine Festrede in deutsch« Sprache nud es ist idm auch gelungen, sich verständlich zu machen. Wie ein Lauffeuer hatte sich di« Kunde verbreitet, daß sogar eine Fußballmannschaft des Riesaer Sportverein« an wesend sei. worauf kurzerband ei» Fußballspiel zwischen dem RSV. und der ägyptischen Nationalmannschaft verab redet und dnrcharführt wurde. Die einheimische Mannschaft war vornehm genug, die deutschen Sportskameraden als Sieger an« dem „Kampfe", der sich äußerst humorvoll ge- stattete, heroorgehru zu lassen. So verging Stunde um Stunde in angeregtester Unterhaltung. Der Festplatz bot so mauckeriri „seltene" Sehenswürdigkeiten. BeionderS war es das Raritätenkabinett, das stark besucht wurde, in dem sogar bedeutsame Funde aus unserer engeren Heimat bewundert werden tonnten. — Tie eine Nacht in Cairo verging für manche viel zu rasch. Reich an eigenartigen Eindrücke» wurde die Heimreise angetreien. Wie wird man über den Nil gekommen sein ? Das Motorboot hatte für immer seine Täiigkeil eingestellt! —* Feier des 80. Stiftungsfestes. Die Orts gruppe Riesa des NeichSverbandes Deutscher Post- und T e t c g ra p h e » b c a m t e n beging -gestern abend die Feier der 30. Wiederkehr ihres Gründungsinges. Die Ortsgruppe ist cs gewöhnt, ihre größeren festlichen Ver anstaltungen unter regster Beteiligung durchführen zu kön nen. Auch dem gestrigen Feste war ein volles Haus be- schieücn, so daß der geräumige Hvpfnersche Saal gerade noch groß genug war, all die erschienenen Fcstgäste zu fassen. Und so mar es dem verdienstvollen Vorsitzenden der Orts gruppe Riesa, Herrn Alfred Me hlhorn, vergönnt, seine Begrüßungsansprache an eine änderst starke Zubörerschar, unter welcher man außer den dienstfreien Kollegen mit ihren Angehörigen zahlreiche Vertreter der hiesigen Handel- und Gewerbetreibenden und sonstige Freunde und Gönner bemerkte, zu richte». Redner bankte allen für ihr Er scheinen und betonte, daß auch die diesjährige Feier des Gründungsfestes dazu beitragen solle, zu beweisen, daß die Kollegen in dem Bestreben, ihren Brrufspslichten und ihrer Organisation treu zu dienen, auch die Geselligkeit zu pfle gen bemüht seien. Der Wunsch, daß das Fest allen Teil nehmern einige genußreiche Stunden bieten möchte, hat sich, um cs gleich vorweg zu sagen, voll und ganz erfüllt. An di« Worte des Gruppenvorsitzenden knüpfte ein Dresdner Kolleg« alS Vertreter deS Vorstandes des Bezirksvereins Dresden einige Ausführungen über organisatorische Fra gen, nachdem er zuvor die Grübe des Bezirksvereins Dres den übermittelt hatte. Er erinnerte daran, daß dem Reichs- verbande noch bedeutende und schwere Aufgaben bevor stünden und ermahnte die Kollegen, im eigensten Jntereffe dem Verbände die Treue zu wahren. Der 1. Teil der Fest folg« verzeichnete sehr ansprechende musikalische und gesang liche Borträge. Die gutbesetzte Herklotz-Kavell« unter der straffen Leitung des Musikdirektors Her klotz, sowie die Sängerschaft der Ortsgruppe unter ihrem begeisterten Dirigenten Richard Schäfer wechselte« einander ab nnd bereiteten mit ihren Darbietungen viel Freude. Reicher Beifall folgte den zu Gehör gebrachten Konzertstücken und Männerchören. Ein besonderer Genuß wurde -en Festbesuchern durch die Aufführung der Operette von Carl Siber „Der Postillon vom Zillertal" zuteil. Dieses reizende, gehaltvolle Bühnenwerk, das aus einem Vorspiele und 2 Akten besteht, stellt an die mit wirkenden Personen nicht geringe Anforderungen. ES war wahrlich keine leichte Aufgabe, ein derartiges Stück so aufzuführe«, um den erwünschten Erfolg zu erzielen und somit vor dem Publikum zu bestehen. Aber — das sei znsammenfaffend gesagt — eS ist geglückt, und über Er warten gut. Leider ist «S uns nicht möglich, an dieser Stelle auf Einzelheiten einzugehen. Man wolle uns gestatten, den Mitwirkenden ein Gesamtlob auSzusprechcn, den Hauptdarstellern aber, die sowohl gesanglich wie darstellerisch sehr Beachtliches geleistet haben, besonder« Anerkennung zu zolleu. Aber auch die wackere Kapelle folgte bem Taktstock des Dirigenten, Herrn Herklotz, mit größter Aufmerksamkeit und verhalf somit zu einem «roßen Teile der Ausführung zum Erfolge. Stürmischer Beifall lohnte die Bemühungen aller Miiwirkenden, die am Schluffe deS 2. Aktes wiederholt hervorgerufen wurden. — Nach Beendigung L« Aufführung, die eiwa 2 Stunden in Anspruch nahm, vereinie die Feftbesucher ein fröhlicher Ball noch einige Stunden in angeregtester Feststimmung zu zwangloser Unierhaliung. —" Bahnbauprojekt Beigern —Strehla- Ri e s a. Aus Be 1 gern wirb berichtet: Von besonderer Wichtigkeit für unsere Stadt und die Umgebung ist das nachfolgende Schreiben der Kreishauptmannschast Leipzig an den Herrn Regierungspräsidenten in Merse burg: Auf Grund der von den «rtädten Strehla und Riesa ausgehenden Bemühungen um die Fortsetzung der Eisenbahn Belgern—Riesa hat sich die Kreishaupt,nann- schaff mit Amtshauptmannschaft in Verbindung gesetzt, uni zu erfahren, ob die Möglichkeit einer finanziellen Be teiligung dieser Städte und sächsischer Interessenten an dem Bahnbau besteht. Infolge der gegenwärtigen wirt schaftlichen Lage ist jedoch vorläufig auf eine finanzielle Unterstützung de« Bahnbaues von dieser Seite aus nicht zu rechnen. Die Kreishauptmannschaft hat sich werter die Frage vorgelegt, ob es notwendig wäre, die zukünf tige Bahnlinie Belgern—Riesa zur Vermeidung später entstehender Schwierigkeiten durch die zunehmende Bebau ung dec einzelnen, von der Bahnlinie berührten Ort schaften schon jetzt als Verkehrsbaud auf dem Wege der Landesplanung festzülehen. Diese Notwendigkeit scheint jedoch bei dem landwirtschaftlichen Charakter des Be zirkes nicht vorzuliegen. Die Festsetzung dürfte außerdem Schwierigkeiten bereiten, weil die endgültige Linienfüh rung noch .nicht seststeht und jetzt von den zuständigen RetchSdabnbehörden kaum Auskünfte darüber zu erlange» wären. Aus den dargelegten Gründen glaubt die Kreis-- hauptmanuschaft jetzt von einer weiteren Verfolgung des Bahnprojektes Belgern-Riesa Abstand nehmen zu müs sen, um in den Kreisen der Bevölkerung nicht Hoffnungen ru erwecken, deren Erfüllung noch st» Wetter Ker« lteg^
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